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^ Berliner ^^^vw-
Entomologische Zeitschrift.
Herausgegeben
von dem
Eutoiuoiogischen Vereine iu Berliu.
Yierz'ehnter Jahrgang. (1870.)
Mit einer iithographirten Tafel (Portrait).
(Tafel III. wird dem nächsten Jahrgang beigegeben.)
Redacteur: Dr. G. Kraatz.
Berlin, 1870. t^oA^^^^
In Cüiuuiission der Nicolai'schen Verlags-Biiclibaudlong.
Iv^ -«.cJ^^
Inhalt 0 des vierzehnten Jahrgangs
der Berliner Entomologischen Zeitschrift.
Seile
Vereinsangelegenheiten VI — XIV
Abhandlungen.
Ueber Anthypna abdominalis Fabr. und deren Larve von Dr.
Schreiber in Görz (Illyrien). (Hierzu Taf. I. Fig4 1 — 5.) 1—10
Beiträge zur Coleopteren-Fauua von Sicilien von A. Baron von
Rottenberg auf Mühlgast 11 — 40
Ueber die in Fri valdszky''s „ Monographia Orthopterorum
Hungariae" beschriebenen neuen Arten, von G. v. Hor-
vath in Wien 41 — 46
V. Siebold's Beobachtungen über Parthenogenesis bei PoUstes
gallica^ sowie über Paedogenesis der Strepsipteren, kurz
mitgetheilt von Dr. G. Kraatz 47 — 48
Coleopterorum messis in insula Cypro et Asia minore ab Eugenio
Truqui congregatae recensitio : de Europaeis notis quibusdam
addilis. Auetore Flaminio Baudi a Selve. Pars tertia . 49 — 90
Ueber das älteste der Merian'schen Werke von Dr. G. Kraatz 91 — 96
Beschreibung neuer Lepidopteren des europäischenFaunen-Gebiets
von Dr. O. Staudiuger in Dresden 97 — 132
Fortsetzung 193—208
Ueber die bei uns heimische Fliege Dryomyza Zawadshii Schum-
mel, von A. Hensel in Berlin 133 — 135
Nachträge zum Catalog der Dipteren aus der Berliner Gegend;
von Demselben 135—136
Ueber von Herrn Dr. G. Seidlitz in Spanien gesammelte
Dipteren, von Dr. H. Loew in Guben 137—144
Eine entomologische Wintercampague in Spanien von G. Dieck
in Merseburg 145—184
Prosopis Gerstaeckeri, eine muthmafslich neue Bienenart, beschrie-
ben von A. Hensel in Berlin 185—190
Berichtigung von G. Dieck, nebst Anhang von Kraatz und
V. Heyden 191 — 192
•) Heftl. und 11. (S. 1—224 und Taf. I. und II.) sind im April 1870,
Heft III. und IV. (S. 225 — 432, I— XIV und Bild von Aube) Anfang Ja-
nuar 1871 ausgegeben.
\
IV InhaU.
Seite
Reviaion der Colohata- Arten der europäischen Fauna Ton Dr.
H. Loew in Guben 209—212
Beichreibung rwcicr neuer deutscher Pselaphiden von E. Reitter
in Pa«cau. (Hierzu Taf. I. Fig. 6, 7.) ') 213—216
Ueber deatachc Rüsselkäfer etc. von Th. Kirsch in Dresden . 217— 21S
Clyiiis Siemii, eine neue deutsche Bockkäferart, beschrieben von
Dr. (i. Kraatr. (Hierzu Taf. III. Fig. 1.) 219—220
Ueber Fetonta Cuprea L, und Verwandte, von Dr. G. Kraatz 221—229
Ueber Oomorphus concolor Sturm von E. Reitter in Pascau.
(Hierzu Tafel I. Fig. 8a— A.) 230
Ueber Rhizophagxu puncticollis Sah Ib. und Wagae Wanc. , von
Dr. G. Kraatz 231-232
Mattigus Heydenii nov. spec. beschrieben von A. Baron v. Rot-
tenberg 233—234
Beitrüge zur Coleopteren-Fauna von Sicilien von A. Baron v. Rot-
tenberg. (Zweites Siück.) (Hierzu Taf. II.) 235—260
Beiträge zur Kenntnifs der in den Krainer Gebirgsgrotteu ein-
heimischen Arten der Gattung Anophthalmus von Dr. Gu-
stav Joseph in Breslau 261 — 270
Synonymische Bemerkungen von Dr. G. Kraatz 271 — 272
Beschreibung neuer Lepidopteren des enropiischen Faunengebiets
von Dr. O. Stau.lingcr (Schlufs.) 273—330
Beschreibungen einiger neuen Küfer von Dr. Clemens Hampe
in Wien ' , 331 — 336
Beiträge zur Käferfauna von Bogota von Th. Kirsch in Dres-
den. (Sechstes Stück.). 337—373
Revision der europ. Arten der Gattung Sirophosomus 8 chh. von
Dr. G. Seidlitz in Dorpat 379—387
Beschreibung des Bostrichus (Tomicus) Judeichii nov. spec. von
Th. Kirsch in Dresden 388
Neue Küfer-Arten aus Egypten, gesammelt von Dr. Schneider,
beschrieben von Th. Kirsch 389 — 396
Ein entomologischer Ausflug in die Berge Süd - Corsica's von
G. Dieck in Merseburg 397 — 404
Ueber Varietäten von C/yr««-Arten von Dr. G. Kraatz. (Hierzu
Taf. III. Fig. 2 -4a, ft.) (Erstes Stück.) 403—410
Doreadion formosum nov. spec. beschrieben von Dr. G. Kraatz.
(Hierzu Taf. TIT. Fig. 5.) 411—412
Zor Abbildung eines deutschen Pärchens von Xylostexu Spinolae
Friv. Von Dr. G. Kraatz. (Hierzu Taf. III. Fig. 6a— rf.) 413 — 416
') Dieser Aufsatz nebst den 5 folgenden und Aufsatz S. 419 nebst
den folgenden bilden Stück 33—43 der Beitr.ngp zur Kenntnifs der deutschen
Küfcrfauna.
Inhalt. V
Sette
Coryphium Gredleri, eine neue alpine OntaKnen-Art, beschrieben
von Dr. G. Kraatz 416
Lathrobium punctatissimum nov. sp. von Scriba 417
Metoponcus tricolor nov. sp, von Brancsick in Graz .... 418
Fang des Äcylophorus Wagenschieheri von August Calix in
Berlin 418
Drei neue deutsche Arten der Staphylinen-Gattung Oxytelus., be-
schrieben von G. Czvralina in Königsberg in Pr. . . . 419—423
Noch drei für Deutschland neue Oxytelus. Von Scriba . . 423
Anbang. Von Kraatz 423
Myrmecoris (Gorski) agilis Sah Ib. Von J. P. E. Frdr. Stein.
(Hierzu Taf. III. Fig. 7.) 424
üeber einen Zwitter von Ämblyteles hermaphroditus, einer neuen
Ichneumonen-Art, Von Dr. E. Taschenberg .... 425 — 426
Ueber Eurypterna (Foerst.) Cremieri Brebisson von Dr. J. P,
E. Frdr. Stein. (Hierzu Taf. III. Fig. 8a— c.) .... 426
Neuere Literatur, Bücher-Anzeigen etc.
Puton Catal. d. Hemipteres 427
M'Lachlan Catal. of British Neuroptera 427—428
Garbiglietti Catal. meth. et synonym. Hemipterorum Italiae 428
V. Hey den Reise nach dem südlichen Spanien 429 — 430
Reitter Käferfauna von Mähren und Schlesien 430
The transactions of the Eutom. Soc. of New South Wales 431
Entomol. Werke zu beziehen durch E. W. Janson in London 431
Franz Huber's neue Beobachtungen an Bienen .... 431
Wiener entom. Monatschrift und Separata von Lederer . 432
Da Herr Tieffenbach durch Unwohlsein verhindert wurde, Tafel III.
rechtzeitig abzuliefern, so wird dieselbe, um das Erscheinen der Hefte
nicht länger zu verzögern, dem 2ten und 3ten Hefte des folgenden Jahr-
gangs beigegeben werden.
Vereinsangelegenheiten. 1870.
w.
cun auch im gcgcmvürtigcu Augenblicke Dculscbe und Fran-
zosen in einem, für Beider Kunst und Wissenschaft unlieilvuilcn
Kampfe sicli gcgciiiihcrslelien, so werden sicli hoffentlich die Enlomo-
logrn heider Nationen immer inciir daran gewöhnen, durch gcmciu-
ticliaftliche Reisen und Arbeiten unsere cntoniologischen Kenutnisse
vom (ichiclc des südlichen Europas xu vermehren. Sowie es den
Erfordernissen der IScuzeil entspricht, dafs ein [\Ionograph das [Ma-
terial der europäischen Museen ') und grofscrcr Privatsammliingen
hcnutzt, ebenso mrifstc ein Heiscndcr. welcher irgend einen, noch
wenig bekannten Theil Europa's explorirt hat, in den Stand zu
sel/.on sein, seine Ausheule in nicht all/.ulangcr Zeit richtig bestimmt
und gut beschrieben zu sehen, denn im günstigsten Falle wird er
selbst im Stande sein, einen gröfseren oder kleineren Theil des
Gesammelten zu delerrainircn und zu beschreiben. Nicht selten
fehlt es aber tüchtigen Sammlern an Lust. Zeit und Kenntnissen
zum Bestimmen und Beschreiben, oder an Bekanntschaften mit den
geeigneten Persönlichkeiten, so dafs ihre Ausbeute häufig in trauri-
ger Weise zerstückelt und theils viel langsamer. Ihcils viel unvollstän-
diger wissenschaftlich verwerthet wird, als nach ihren Anstrengungen
wünschcnswcrth gewesen wäre. Die natürlichen IMittelspersonen
zwischen dem Sammler und den Gelehrten bilden nun auf unserem
wie auf anderen Gebieten die Vorstände der Vereine, aber auch diese
stofsen gegenwärtig noch auf eine IMeuge von Hindernissen, welche
erst in einigen Jahrzehnten fortfallen werden. Dennoch schien es
mir zweckmäfsig zu einem^Collaborat in einem Falle anzuregen, in
') deren Vorsläiulr wulil n;irli luid nncli begreifen h'rnen werden,
ein wie profst-r Vnrilu'il ilineti durcli ilie Bcnrhriding ihres iM.ilerijl» er-
wäclist, welches noch viell.icli unnütz g.nnz, verweigert, oder dncli mehr
.-lusnnhnisweise hewilligl wird, sogar vielleirhl mit obligater Uin;;eliung
gewisser .nller Sl.iluleii, welrhe in keiner öffentlichen Sammlung telilen,
und li.-iuptsüchlicli den Antlirenen zu Statten kommen: je mehr Statuten,
desto mehr Anlliremn! wohl dem Museum, in dem dieselben nur noch
heimlich von Duplis ihr Dasein fristen!
Vereins-Angelegenheilen. VII
welchem die Einzelnen ursprünglich nicht daran gedacht hatten,
gemeinschaftlich vorzugehen. Mein Plan fand die freundlichste Un-
terstützung von Seiten des Hauptbetheiligten, meines Freundes L.
V. Heyden, welcher ursprünglich beabsichtigt hatle, seine Ausbeute
auf einer längeren Reise durch Spanien allein zu beschreiben, wozu
ihm eine reiche Sammlung und eine noch reichere Bibliothek eine
seltene Gelegenheit boten. Wir interessirten gemeinschaftlich auch
andere Entomologen von Fach, sowohl die von v. Ileyden, als von
ihnen selbst, sowie von Anderen gesammelten spanischen Nova
zu beschreiben. Diese Beschreibungen wurden zusammengestellt,
und mit ihnen die Revision der hauptsächlich in Spanien einheimi-
schen Gattung Rhytirhinus verbunden, welche mir Herr Allard be-
reits im vorigen Jahre zur Publicirung übergab '). So entstand das
Beiheft zu diesem Jahrgange, welches hiermit den Mitgliedern des
Vereines bestens empfohlen sein mag und von welchem sie eine
kurze Inhalts-Anzeige am Schlüsse des Jahrgangs (S. 429) finden.
Im dritten und 4ten Hefte werden die Leser Herrn Di eck,
dessen spanische Ausbeute werthvolle Beiträge zu v. Heyden's Arbeit
geliefert hat, mit Interesse nach Corsica folgen, während Herr Baron
V. Rottenberg sie mit den Schätzen Siciliens bekannt macht, H.
Kirsch vorläufig seine umfangreiche Bogota-Arbeit abschliefst, ebenso
wie Dr. Staudinger seine Beschreibungen neuer europ. Schmetter-
linge. In Dr. Seidlitz Revision der Gattung Slrophosomus erhöht
sich die Zahl der Arten bereits auf 22. Gröfserer Bereicherungen
kann die deutsche Fauna sich allerdings nur noch selten erfreuen,
aber 6 neue Arten aus einer einzigen Gattung (Oxijtehis) beweisen
deutlich genug, dafs uns immerhin noch Manches zu thun übrig
bleibt. Der Verächter der Staphylinen wird hoffentlich der Abbildung
des deutschen Pärchens der Bockkäfer - Gattung Xylosteus eini-
ges Interesse abgewinnen, welche vielleicht deshalb so uugeraein
selten bleibt, weil sich das zarte Männchen seinem sehr verschiedenen
Weibchen nicht recht zu nahen wagt. Hoffentlich schlägt aber
auch hier bald einmal die richtige Stunde für den glücklichen Fin-
der, wie bei der viel bewunderten, seltenen Osphya aeneipennis,
welche jetzt mehrfach aus Frankreich zu uns gekommen ist.
Gleichzeitig oder fast gleichzeitig mit Heft III, IV des Jahrg. XIV.
werden Heft I, IV des Jahrg. XV, ausgegeben werden können , de-
ren letzteres die Monographie der Passaliden von Dr. Kaup bildet.
') Die Herrn Allard zustehenden Separata sind bereits 1869 gedruckt
and ausgegeben worden.
VIII Fereina-Angelepenhetten.
Dieselbe ist von 6 Tafeln begleitet, zu welchen der Mainzer Uni-
versitäts-Forid unserem Vereine einen Zuscbufs von 100 Tlilrn. ge-
\T:ilirt hat, welcher niil besonderem Danke entgegengenommen
wurde.
In den Abbildungen auf Taf. I. werden nur wenige die Eier
von Insekten vcrmutheo. ähnlich denen, welche auf Taf. II. abgebil-
det sind.
Fehl! es uns so auf der einen Seife nicht an lebendiger allsei-
tiger Beiheiligung an wissenscliafllich-enlomologischen Arbeiten für
und durch den Verein, so hat derselbe auch andererseits schwere
Verluste durch den Tod hervorragender Mitglieder erlitten.
Am 18 Juli 1870 verschied unser Ehrenmitglied Hr. Prof. Jean
Theodore Lacordaire im Alter von 69 Jahren und 4 Monaten. Der
Verewigte hat sich aufser durch seine Introduclion a TEtitomologie
(1834 — 38) und einigen gröfseren monographischen Arbeiten ein glän-
zendes Denkmal für lange Zeiten gesetzt durch sein bekanntes Werk
Genera des Colcoj)leres, iu welchem die Charactere aller bisher be-
schriebenen Käfergattungen kritisch geprüft oder in unübertrefflicher
Weise nach den vorhandenen Beschreibungen dargestellt sind. Gene-
rationen werden in diesem Buche eine vorlrefniche Stütze finden,
um schneller jenem überaus schwierig' zu erreichenden Ziele ent-
gegen zu arbeiten, welches wir mit der Herstellung einer sogenaim-
ten natürlichen vSystematik erstrei)en. Lacordaire war seiner Arbeil,
wie kein Anderer aufser ihm, gewachsen, das bewies auch das verhält-
nifsmäfsig schnelle Fortschreiten derselben vom Jahre 1854 bis zur
ersten Abtheilung des 9ten und vorletzten Bandes (1869); nach brief-
licher IMittheiliing seines vortrefl'lichen Schülers und Freundes Dr.
Candcze hat Lacordaire noch vor seinem Tode das Mscr. zum neun-
ten Bande vollständig beendet und einen Tlieil davon dem Verleger
Roret selbst überbraclit. während der Schlufs demselben etwa Mitte
Juli von der Wittwe L.'s übergeben worden ist. Leider dürfte der
Druck, welcher nicht in Paris, sondern in Arcis sur Aube slatlGn-
dct. durch die kriegerischen Verhältnisse verzögert werden. Die
Tiieilnalinie an dem Schicksal des Buches ist eine so grofse und
allgcmeiMC, dafs diese kleine Mittheilungen wohl dadurch ihre Recht-
fertigung linden. W ic mir Prof. Hagen mündlich mittheilt, entwarf
Lacordaire keine Concepte zu seinen Arbeiten, sondern sofort die
Bcinschrift, worin ein äiifscriicher Beweis für die eminente Dar-
stellungsgabe gegeben sein dürfte, welche sich in seinem Hauptwerke
documentirt. Lacordaire's Persönlichkeit war ebenso ansprechend.
Vereins-Angelegenheiten. IX
als durch die scharf ausgeprägt e Intelligenz imponirend, für Ref.
nach einem nur einmaligen Besuch vor einer Reihe ^^on Jahren un-
vergefslicb.
Am Nachmittage desselben Tages (30. April), als der Unterzeich-
nete in dem lebensfrohen Wien eintraf, um das herrliche Fruhlings-
fest im Prater am 1, Mai mitzufeiern, erlitt die Entomologie einen
herben Verlust durch den Tod des Herrn Julius Lederer in sei-
nem 49sten Lebensjahre. Nach den Mitlheiliingen der bejahrten
Mutter und des Bruders des Verewigten hatte sich derselbe auf einer
Reise nach Syrien in Rustschuk bereits so unwohl gefühlt, dafs er den
Bescblufs fafste, nach W^ien zurückzukehren, wo er sehr angegriffen
eintraf und nach kurzer Zeit einem Lungenleiden, dessen Stärke
ihm unbekannt blieb, unterlag; die Seinen fanden ihn im wahren
Sinne des Wortes sanft entschlafen.
Lederer war ein Mann von energischer, rastloser Thäligkeit,
welcher die ganze Mufse, die ihm das GeschSftskhen liefs, der En-
tomologie in erfolgreichster Weise widmete. Nachdem er seit sei-
ner Jugend in erster Linie den Schmetterlingen, in zweiter den Kä-
fern seine Aufmerksamkeit zugewendet und von beiden bedeutende
Sammlungen zum Theil auf gröfseren Reisen angelegt hatte, publicirte
er zuerst in den Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesell-
schaft 1852 — 1855, später in der hauptsächlich von ihm ins Leben
gerufenen und zusammen mit Herrn Ludwig Miller herausgegebenen
Wiener entomologiscben Monatschrift (8 vol. 1857 — 64) eine Reihe
wichtiger lepidoplerologischer Arbeiten, einige kleinere in dieser Zeit-
schrift (1858. S. .353-360, 1860. S. 59-60), eine gröfseree, von zwei
col. Tafeln begleitete, in den Horae Societatis entomologicae Ros-
sicae 1869. S. 73 — 93 unter dem Titel: Verzeichnifs der von Hrn.
Jos. Haberhauer bei Astrabad in Persien gesammelten Schmetter-
linge, mit einem Nachtrage in der kürzlich erst ausgegebenen No. 1.
des Jahrgangs 1870; ferner eine in den Ann. Soc. Ent. Beige 1870.
Der geschätzte Autor erwarb sich aufser durch seine eigenen
Arbeiten und Reisen ein besonderes Verdienst dadurch, dafs er ge-
eigneten Kräften, wie Kindermann, Haberhauer die Mittel zu gröfseren
entomologiscben Reisen lieh, und dadurch eine Fülle von interessan-
tem Material, namentlich aus Syrien, in neuerer Zeit aus dem Cau-
casus und Persien, erhielt, welches er unter sehr annehmbaren Be-
dingungen auch an Andere mittheilte.
Leder er besafs ein kritisches Talent, welches den von ihm
publicirten systematischen Arbeilen muthmafslich in hohem Grade
X Vereins- Anf^elepenheilen.
zu Gute kam; viele seiner Collegeo werden den Verlust eines Geg-
ners zu betrauern haben, denn bei vorkommenden Gelegcnbeiten,
und diese fanden sich bei ibm leichter wie bei den meisten An-
deren, griirLodcrcr in seinen Kritiken etc. rücksichtslos an. und ent-
wickelte nur seilen jenes Wohlwollen, dessen sich wunderbarer Weise
IJ. V. Motschulsky und II. Dr. Schaufufs von ihm zu erfreuen hatten.
Letzterer erstand vor einigen Jahren seine damals reiche und inter-
essante Käfersammlung; die neu angelegte, welche neben vielen
gewöhnlichen eine Anzahl interessanter Arten aus seiner letzten Aus-
beute enthält, soll für tausend Gulden abgegeben werden.
Von dem bedeutenden Un)fange seiner Schmelterlings-Sammlung
giebt der Umstund Zeugnifs, dafs Dr. Slaudingcr dieselbe für netto
5000 Gulden erstand, da das K. K. Naturalien-Cabinet augenblicklich
nicht im Stande war, eine so bedeutende Summe zu opfern. Lede-
rer's Bibliothek und die anfrallcnd defecten Reste der Wiener ento-
mol. Monalschrift gingen in den Besitz des Unterzeichneten über.
Die erste, leider kurze Notiz vom Tode unseres berühmten
Mitgliedes des H. Alexander H. Haliday aus Dublin, welcher
die letzten .Talire in Lucca (in Italien) bei seinem Schwiegersohne
verlebte, brachte die Augnstnummer des Entomologist's monthly ma-
gaziiie p. 66, nach weicher er im Monat Juli in der erwähnten
Stadt gestorben ist. Haliday war ein lebhafter Förderer der En-
tomologie, namentlich in letzter Zeit auch der neugebildeten italieni-
schen enlomologischcn Gesellschaft, deren Correspoudenz er ge-
mciiischaffiich mit Prof. Targioni-Tozzetti in Florenz führte. Er
beschäftigte sich vorzugsweise ntit Dipteren und U\jmenopteren und
publicirte über diese, aber auch über Insekten anderer Ordnungen
viele werihvolle. meist kleinere Arbeiten und Notizen, welche in-
dessen in Ilagen's Bibliotheca entomologica bereits mit dem Jahre
1857 abbrechen, wo sie die Zahl von 41 erreichten. Von einem
längeren Nerven- oder Gehirnleiden schien sich Haliday in den letz-
ten Jahren vollständig erholt zu haben, correspondirtc und sammelte
fleifsig, so dafs die Nachricht von seinem Tode hier überraschen
ninrstc. Ausführlichere IMitlheilungcn über denselben haben wir
jodenfalls im nächsten Bullet, della vSocieta Entern. Italiana zu er-
warten.
Im Spätsommer verstarb auch zu Berlin der dem Verein seit
dem vorif;en Jahre angehörende Lehrer St rnbe. welcher die wenigen
Mul'sestunden, die ihm seine rastlose und angestrengte Berufslhätig- i
keit übrig liefs, dazu verwendete, sieb mit den Ilauptformen der ein-
zelnen Insekten-Ordnungen, so wie namentlich den Dipteren, näher
Vereins-Angelegenheiten. XI
bekannt zu machen, in welchen er später gewifs noch Erspriefsliches
geleistet hätte.
Auch unserer Zeitschrift ist diesmal das Bild des im vorigen
Jahre dahingeschiedenen (vergl. Berl. Ent. Zeitschr. 1869. S. IV.)
Aube beigegeben, wobei dankend hervorgehoben werden mag, dals
die französische entomol. Gesellschaft uns in zuvorkommender Weise
gestattete, Abzüge von der vortrefflichen, auf ihre Kosten angefertig-
ten Lithographie zu nehmen. Äube's wertbvoUe Sammlung ist den
Herren de Bonvouloir, Brisout und Grenier mit der Bedingung ver-
macht worden, dafs sie nicht veräufsert werden solle, einer Bedin-
gung, welcher die genannten Herren in der Weise nachzukommen
beschlossen haben, dafs die Sammlung des von ihnen zuerst Ster-
benden auf die beiden Ueberlebenden übergeht; alsdann cooptiren
dieselben ihrerseits eine dritte Person, welche über ihre Sammlung
in ähnlicher Weise nach dem Tode verfügt. Dieses Verfahren hat
den überaus nützlichen Zweck, die namentlich an einheimischen
Käfern und werthvollen Typen reichen Sammlungen der genannten
Herren vor der Zersplitterung durch Händler, respective vor der
Verwahrlosung in sog. öffentlichen Sammlungen zu bewahren und
einen Stamm zu einer grofsartigen Sammlung, namentlich französi-
scher Käfer, zu bilden. Ein ähnliches Zusammentreten zur Erhaltung
gröfserer deutscher Sammlungen, deren Besitzer dieselben nicht nach
ihrem Tode veräufsert zu sehen wünschen, ist durch den Unter-
zeichneten bereits nicht ganz erfolglos angeregt worden, indessen
sind momentan die Kriegsereignisse störend dazwischen getreten.
Da die Zahl der Berliner Mitglieder allmählig bis auf 58
herangewachsen ist, so sind auch die wöchentlichen und nament-
lich die Monatssilzungen stärker besucht als früher; gröfsere Vor-
träge werden meist nur in der letzten Sitzung eines jeden Monats
gehalten, im Uebrigen soll das gesellige Moment vorherrschend bleiben.
In der Sitzung vom 3. März dieses Jahres erklärte es der Ver-
ein, veranlafst durch den sogenannten Neujahrsstraufs des Herrn
Dohrn und ähnliche Schmähartikel, mit der Würde der Wissen-
schaft für unverträglich, rein persönliche Streitigkeiten in einer
Zeitschrift zu erörtern und beschlofs, dafs die Berliner Zeitschrift
jeden ähnlichen, von dieser oder anderer Seite her gemachten An-
griff ebenso unberücksichtigt lassen, als sich selbst auch in Zu-
kunft von jedem persönlichen Angriffe, welcher nicht in Bezug
zur Wissenschaft stehe, fern halten werde.
G. Kraatz.
Xn f^treiru-AngelegenhtUen.
Der Unterzeichnete hat es Gbernommen, von dem Werke:
r)ip Käfer Europas, nnch der Natur beschrieben von
Dr. II. C. Küster,
von welchem 28 Hefte mit 2800 Beschreibungen erschienen sind,
Fleff 29 und 30 zusanuiieiizusfellon, damit zu Heff 21 — 30 das nolh-
wrndige (für 21 —28 fehlende) Register geliefert und eine Art von
Abschlufs herbeigeführt werden kann.
Sollten einzelne Vereinsmilglieder von solchen europäischen,
womöglich auf$erdeut.>;chen Arten, welche ungenügend beschrieben
sind, gute Beschreibungen (mit lateinischen Diagnosen versehen) lie-
fern wollen, so werden dieselben, natürlich mit der Unterschrift des
Beschreibers versehen, gern acceptirt werden.
Der Inhalt der neuen Hefte wird von dem der früheren da-
durch wesentlich unterschieden sein, dafs solche Arten, die in
leicht zugänglichen Werken genügend beschrieben sind, nicht, wohl
aber einzelne Beschreibungen europäischer Arien aus schwer zu-
gänglichen Werken aufgenommen werden.
Da bereits von Küster viele Dorcadion und Helops beschrieben
sind, sollen namentlich in diesen Gattungen die vorhandenen Be-
schreibungen theilweise ergänzt, neue und weniger bekannte Arten
beschrieben werden.
Finden Heft 29 u. 30 günstige Aufnahme beim entomologischen
Publikum, so soll das Werk in gleicher oder ähnlicher Gestalt wei-
ter fortgesetzt werden.
Heft 29 soll im Frühjahr, Heft 30 im Herbst 1871 ausgegeben
werden; Bestellungen oder Pränumerationen auf dieselben nimmt
auch der Unterzeichnete an.
Der Preis pro Heft bleibt wie früher 1 Thlr.
Für den Fall, dafs durch den Verein mehrere Exemplare der'
früher erschienenen Hefte zugleich bestellt werden, ist eine Preiser-
mäfsigung in sichere Aussicht zu stellen.
Dr. G. Kraatz.
Vereins-Angelegenheiten. XIII
Seit dem Januar dieses Jahres sind aufser den, bereits im vo-
rigen Jahrgang unserer Zeitschrift S. IV u. V. angezeigten, folgende
Veränderungen eingetreten:
Zum Ehrenmitgliede wurde in der Jahres -Sitzung vom 5ten
Januar ernannt:
Herr Prof. John West wo od in Oxford.
Als ordentliche Mitglieder traten dem Verein bei:
Herr E. Ballion, Professor am landwirthschaftl. Institut in St. Pe-
tersburg.
- K. Brancsik, Cand. med. in Graz, (Col.)
- G. Czwalina, Gymnasiallehrer in Königsberg in Pr. (Col.)
- Desb rochers des Loges in Gannat (Dep. AUier). (Col.)
- "Wilhelm Ehlers in Cartagena. (Col.)
• Eichler, Königl. Obergärtner und Lehrer im neuen Garten
bei Potsdam.
- Dr. Louis Eyrich, Lehrer der Naturwissenschaften in Mann-
heim. (Col.)
. Gust. Emich Edler von Emöke, K. K. Truchsefs, K. ungar.
Ministerial-Secretair im Handels-Ministerium in Pesth.
- Hahn, Lehrer in Magdeburg, Junkerstr. 17. (Col.)
- Harms, CoUaborator, Lehrer in Einbeck in Hannover.
- Prof. Nowicky in Krakau.
- Dr. Refsmann in Malborgeth (Kärnthen).
Se. E&cellenz der grofsherzogl. Darmstädtische Staatsminister Freiherr
V. Schenk.
Herr Carl Schenkung, Lehrer in Laucha a. d. Unstrut.
- J. Stussin er in Laybach. (Col.)
- Dr. Szmolay in Temesvar.
- Un verriebt, Stadtger.-Secretair in Berlin, Cbausseestr. 98.
Zu correspondirenden Mitgliedern wurden ernannt:
Herr Graf v. Hoffmannsegg in Dresden.
- Oberst z. D. Klingelhöffer in Darmstadt.
- Dr. Kr ü per in Athen.
Durch den Tod verlor der Verein sein Ehrenmitglied
Herrn Prof. Lacordaire in Lüttich;
ferner die ordentlichen Mitglieder:
Herrn Major Grandin de l'Eprevier in ßeziera.
- H. Haliday in Lucca.
• Hartogh Heyfs van de Li er in Delft.
Lehrer S trübe in Berlin.
XIV yereins-Angelegenheilen.
Ihren Austritt erklärten:
Herr Dr. Bach in Hoppard, wegen überhSufter AmtsgeschOfte.
Fi seile r in Berlin.
- J. V. Meiller in TriosJ.
- Dr. Mefs in Münrlicn.
- Prof. Nickerl in Prag.
• Dr. Stachel hausen in Barmen.
Aus der Milglieder-Lisle wurden gestrichen, weil sie seit Jah-
ren verabsäumt linttcn ilircn pccuniären Verpflichtungen gegen den
Verein nachzukommen:
Herr Dr. Apelz in Meuselwilz.
- Guichard in Lyon.
V. Seh lieben in Niederfriedersdorf'.
- Schwarzschuiz in VViazowna.
- Seoane in Madrid.
- J. Wencker in Vesoul.
Ihren Wohnsitz veränderten:
Herr H. Michow, gegenwärtig Lehrer in Hamburg.
• Oberförster Eich hoff, jetzt io Hoeven bei Montjoie.
Bei einem Vergleich des Zeitraumes von 1863 — 66 incl. mit
dem von 1867 — 70 ergiebt sich Folgendes.
Während der Verein im erstgenannten Quadriennium 51 Mit-
glieder verlor, büfste er im folgenden nur 41 ein. Davon starben
13, traten aus 17, wurden geslriclieii II.
Die Zahl der Berliner iMilgliedor stieg von 31 auf 57. die der
ordentlichen auswärtigen Mitglieder von 234 auf 256, die der Ehren-
milglieder von 1 auf S, die der corrcspondirenden von 5 auf 10.
Von den hin/.ugctrclenen '16 Berliner IMitglicdern zogen 4 dem \'er-
ein bereits früher angehörige nach Berlin, Dr. Fritsch, General-
major V. Kraatz, Oberst (^)ucd en fei d f , Prof. Ratze bürg.
Die Zahl der liin/,uj;ctretenon Berliner Mitglieder war hiernach
verhältnifsiniifsig grofs, die der ans\värlij;en klein.
Die Gesamml/.ahl der Milglieder betrug früher 272, ist gegen-
wärtig 341.
G. Kraatz.
Berliner
Entomolog'i^ehe Zeitschrift.
Herausgegeben
Ton dem
Entomologiscben Vereine in Berlin.
Vierzehnter Jahrgang. (1870.)
Erstes und zweites Vierteljahrsheft,
ausgegeben April 1870.
Mit zwei lithographirten Tafeln.
Redacteur: Dr. G. Eraatz.
Berlin, 1870.
In Commission der Nicolai' sehen Verlagsbuchhandlung.
(A. Effert & L. Lindtoer.) ,
m
JVLb
Inhalt des ersten und zweiten Heftes
(ausgegeben Ende April 1870).
Seite
Ueber Anthi/pna abdominalis Fabr. und deren Larve von Dr.
Schreiber in Gön (Illyrien). Hierzu Taf. I. Fig. 1 — 5 I— 10
Beiträge zur Coleoptercn-Fauna von Sicilicn, von A. Baron von
Rottenberg auf Miihlgast 11— 40
Ueber die in Fri valdszky 's „ Monographia Orthopterorum
Huiipariac " bcBchriebenen neuen Arten, von G. v. Hor-
vith in Wien 41— 46
v. Siebold 's Beobachtungen über Parthenogenesie bei Polistes
gallica, sowie über Pacdogenesis der Strepsipteren, kurz
mitgctheilt von Dr. G. Kraatz 47 — 48
Coleopteronim mcssis in insula Cypro et Asia minore ab Eugenio
Truqui congrcgatae reccnsitio : de Europaeis notis quibusdam
additis. Auetore Flaminio Baudi a Selve. Pars tertia . 49 — 90
Ueber das älteste der Merian'schen Werke von Dr. G. Kraatz 91 — 96
Beschreibung neuer Lepidopteren des europäischen Faunen-Gebiets
von Dr, O. Staudinger in Dresden 97 — 132
Fortsetzung 193—208
Ueber die bei uns heimische Fliege Dryomyza Zawadskii Schum-
mel von A. Ilenscl in Berlin 133 — 135
Nachträge zum Catalog der Dipteren aus der Berliner Gegend;
von demselben 135 — 136
Ueber von Herrn Dr. G. Seidlitz in Spanien gesammelten
Dipteren, von Dr. H. Locw in Guben 137 — 144
Eine entomologische Wintercampagne iu Spanien, vonG. Dieck
in Merseburg 145 — 184
Prosopis Gerstaeckeri, eine muthmafslich neue Bienenart, beschrie-
ben von A. Hensel in Berlin 185 — 190
Berichtigung von G. Dieck, nebst Anhang von Kraatz und
V. Heyden 191-192
Revision der Calobata- Arten der europäischen Fauna, von Dr.
H. Loew in Guben 209—212
Beschreibung zweier neuer deutscher Pselaphiden, von E. Rei t ter
in Pascau (Hierzu Taf. I. Fig. 6. 7) 213—216
Ueber deutsche Rüsselkäfer etc. von Th. Kirsch in Dresden . 217 — 218
Clytus Sternii, eine neue deutsche Bockkäferart, beschrieben von
Dr. G. Kraatz (Hierzu Taf. III. Fig. 1) 219-220
Ueber Feronia cuprea L. und Verwandte, von Dr. G. Kraatz 221—224
Durch den Berliner Ei)loniolof;iscbeiJ Verein sind zu heziolien:
Berliner Entomol. Zcilschrifl. Jahr^. I-VI m. Index u. Beiheft liThlr.
Kraatz, Vcrzeichnifs der Käfer Dculschi. Beil. 1869. bi S. ISSgr.
Slierliii. Dr. G.. Hevision der Galtung Otiorhyiichus 1 Thlr. 15 Sgr.
Dazu erster Nachtrag 10 Sgr. — Zweiter iSachtrag 5 Sgr.
Lithographien von v. Hey dcu. Märkel, Roger. Ku t he, Schaum.
Sturm, Aube. ' 15 und 10 Sgr.
Mi H heil. d. Schweizer cntom. Ges. Bd. I. 11. 1S62— 68. 8 Thlr.
Ilorae Socictatis Ku lo raologi cao Rossicae I — V^I.
B u 11 e t i n de la S o c i e t ('• I m p •' r i a I c des N a I u r a 1 i s t c s de IM o s c o u.
Sturm, J.. Deutschlands Fauna. Käfer, vollst. Bd. I— XXIII.
mit 124 col. Taf. 34^ Thlr.. mit uncol. Taf. 20 Tiilr.
Bd. I., II.. XX — XXIII mit col. Tafelu pro Band 2 Thlr.
mit uncolorirlen Tafeln pro Band Ij Thlr.
Bd. in — XIX. mit col. Taf. Ij Thlr, mit uncol. Taf. ä l Thlr.
lieber Anthypna abdominalis Fabr. und
deren Larve
von
Dr. Schreiber in Görz (lUyrien).
(Hierzu Taf. I. Fig. 1 — 5.)
Di
ie Gruppe der Glaphyriden ist, was ihre ersten Zustände anbe-
langt, jedenfalls noch sehr wenig gekannt, und da die einzelnen
Entwickelungsstadien von denen anderer Lamellicornen in manchen
Punkten wesentlich abweichen, so dürfte die genaue Beschreibung
derselben nicht ohne Interesse sein.
Das Thier, dessen Metamorphose ich im Folgenden etwas näher
auseinandersetzen v\ill, gehört zur einzigen deutschen Gattung die-
ser Gruppe, nämlich der Gattung Anthypna Latr. Es ist die Art
Anthypna abdominalis Fabr.
Die Larve besitzt gewöhnlich eine Länge von 8 — 10 Linien.
Der Kopf ist ziemlich grofs und breit, glänzend, von dunkelbrauner
oder schwärzlicher Farbe und ganz mit zerstreuten, grofsen und
tiefen Punkten besetzt, aus deren Grunde lange, gelbliche Borsten-
haare hervorragen. Kopfschild und Oberlippe sind quer, viel länger
als breit; die Angen fehlen. Die Fühler sind viel kürzer als die
Oberkiefer und scheinbar dreigliederig, indem das letzte Glied nur
als sehr kleine, ahlförmige Spitze aus dem vorletzten, schwach beii-
förmigen Gliede hervorragt und leicht übersehen werden kann. Die
Oberkiefer sind grofs und kräftig, aufsen stark bogig, an der Spitze
mit zwei ungleichen Zähnen, der innere klein, scbarfspitzig, der
änfsere viel gröfser, mit schneidender, oft schwach ausgerandeter
Innenseite. Aufserdem steht am Grunde der Kiefer noch ein vie!-
->
zackiger Mahlzahn. Eine vom kleinen Spitzenzahn ausgehende Linie
scheidet den Kiefer scharf in eine äufsere und innere Hälfte; letztere
ist glatt und kahl, erstere hingegen tief grubig punktirt und mit
langen Borstenhaaren besetzt. Die Unterkiefer stehen auf ziemlich
Berl. Entomol. Zeitschr. XIV. 1
2 Scftictöcr:
langer Ant;i'l und hatten 7,\vci zwar Irci«*, iibci sclir iiulic aMciiiatidcr
äleliciMic Laden, die obere mit cinfacliei , die iinicre mit doppcller
Spitze. I>ic Kiefrrlasler sind vier-, die Lippcntaslor zwciyliedii^,
bei lelzleion das erste Glied grols. eilürmig, das zweite Glied sehr
l<lein. ahlfonnig.
Der Körper der Larve isl oben ni;if>ij5 gc\völl»t, unten flarii,
im Alli;enicinen zieinlicii t^leielilireit , nacli riiekwiirls nur ^^enig er-
weitert und verdiekt. Mit Au^n;lllnlC der zwei letzten sind alle
Körperringe in drei deutliehe Querwülsle getln ilt . deren niiltlerer
sich seillieh in einen rundliehen Wulst erweitert, wodurch die Seiten
des Körper.», nanientl'eh gegen rückwärts zu, tief gekerlit ei seheinen.
Der .Mter ist quer, unter der Spille des letzten Hingcs; die Farbe
ist weifsgell), oben ziemlich dicht mit kurzen, anliegenden schwar-
zen Hainen besetzt, welche von der I\Iilte slr.ihlenlörtnig seitlich und
answiirts gerichtet sind und sich an den I^indwülsten der Leibes-
rioge büschelförmig; verlängern. Durch diese Behaarung erhält der
ganze Körper einen schwärzlichen .Anflug; bei ziendich erwachsenen
Individuen schimmert anf>erden) der Darmkanal oben als bieiter.
dunkler Liingsstreif diircli. Die Unterseite ist viel sparsamer nml
gelblich behaart. Die IJcine sind auffallend kurz..
Die Puppe isl durch zwei in den llintcrecken des Piothoras
stehende anfreehle Ilörner sehr ausgezeichnet. Ihre Ilinlerleibsringc
sind oben iü der [Mille mit einem s('harl'en, sehr deiitliih ab^e>clzten
Längskiel versehen, welcher bei den ersten fünf Ringen in S()ilzen
auBgcht. welclic ziendich senkrecht vom I{ückcn abstehen, und vom
ersten bis fünfli-n Ring an Länge zunehmen. Die.se also bewaiTnefcn
Ringe tragen seitlieh auf einem punktförmigen schwat/en llornwulst
die IMündung der Tracheen.
Die Lehensweise von Anlfiypva zeigt in allen diei Lntwicke-
lungsstadien manehes Eigentliüinliche . und ich will das in die.»ei'
|{ichtung IJeaehlen-werthesle im Kni/.eii .indeuten. obwohl es nn"r
leider bisher noch nicht gelungen i>t. iihei Allis den erwünschten
Aufschinfs zu erh.dten.
Das Vorkommen der I>arve ist aussehlicfslich auf die llfer des
Isonzo hesehränkt NN ährend dieser Flufs von seinem Urspi nnge bis Görz
sich fast durchgängig zwischen steilen, gröfslentheils nnzngän^lichen
Felsenschluchlen hindnrchzwängl. Iiilt derselbe hinler (lörz phUzlich
in die Kbene. inid ist v(mi hirr ab bis zu ^einer "Mündung lieiderseils
von ilachen, sandigen lii'ern begränzl. welche der l]au|ilsache nach
mit Cynodou dactylun Rieh, sparsam bestanden sind. An diesen
letztgcnainiten .Sli-Ilen nun findet man vom I'.nde .August bis Ende
über Anlhypna abdominalis. 3
October die bereits ganz erwachsenen Larven in ungeheuerer Anzahl
beisammen. Das Vorhandensein derselben giebt sich durch kleine,
niaulwurfshügelartige Erdliaufen kund, welche zu Tausenden die
genannten Plätze bedecken. Die Form derselben ist meistens ziem-
lich kreisförmig, manchmal aber auch etwas mehr oder weniger in
die Länge gezogen. Nach Wegräumung dieser Erdhaufen bemerkt
man afn Grunde derselben ein kleines, gegen anderthalb Linien weitcsi
kreisrundes Loch, welches aber in manchen Fällen auch den ganzen
Erdwurf durchsetzt, und am Gipfel desselben als freie Oeffnung
sichtbar ist. Durch Verfolgung dieser Oeffnung gelangt man zu einem
Gange, welcher beständig in gleicher Weise vielfach gewunden in
höchstens zwei Linien Tiefe horizontal weiter zieht. Die Länge
dieser Gänge wechselt von ein Paar bis zu sechs Zollen; da diesel-
ben ferner ganz knapp unter der Oberfläche hinziehen, so ist ihre
Richtung in vielen Fällen auch von aufsen zu erkennen, in ähnlicher
Weise wie dies bei den Gängen von Bledius und Heicrocerus der
Fall ist. Nachdem nun diese Gänge in gröfserer oder geringerer
Erstreckung horizontal fortgelaufen sind, senken sie sich plötzlich
ganz oder nahezu senkrecht nach abwärts und enden in eine Ait
Schacht, auf dessen Grunde die Larve in der gewöhnlichen, zusam-
mengekriimmten F^age ruht. Diese Schächte h.tben fast alle genau
die Tiefe von zwei Zoll, nur in den sollenslen F'ällon wird dieses
Maafs. und dann höchstens bis auf drei Zoll überschritten. Doch
kommen an Stellen, wo dem Boden mehr Steine beigemengt sind,
auch seichtere Schächte vor. indem die Larve beim Anfstofsen auf einen
Stein denselben nicht umgräbt, sondern die Arbeit einstellt. Ueberhaupt
werden diese Gangbauten nach den Bodenverhälinissen verschieden
modifizirt. Auf mehr trockenem, erdigem Terrain findet man die
meisten und ausgedehntesten horizontalen Gänge, während in mehr
feuchtem, schlammig sandigem Boden dieselben gewöhnlich fehlen
und die unter dem Erdhaufen befindliche Mündung meist unniiltel-
bar nach abwärts führt. Nur in den seltensten Fällen fehlt auch der
Erdaufwurf und die Gangmündung zeigl sich frei auf ebenem Boden.
Die aus dem Boden herausgenommene Larve unlerscheidet sich,
abgesehen von ihrer körperlichen Beschaffenheit, auch durch ihr Be-
nehmen wesentlich von allen mir bekannten Lamellicorneiilarven.
Denn während diese Thiere sonst nur äufserst mühsam und mit
zur Seile liegendem Hinterleibe zu kriechen verniögen, ist dies bei
unserer Larve ganz anders. Kaum aus dem Gange genommen, streckt
sich dieselbe ganz gerade und sucht mit vollkommen den Boden be-
rührender Unterseite in verhälfnifsmäfg ziemlich schnellem Laufe das
4 •SV7t reiber :
\Neilf. I)iü fii^fiilliüiiilicli Uiiiifii lifiiic. sowie der llaclic, iiacb
liiiilcn kiiiim verdickli' Körper eriiiöfilichen diesem Thiere eben eine
.seinen anderen Vorwandlen nirlil ansfüln-barc Bewegunj^sweisc.
Lälbl man die Larve frei, sei gräbt t.ie >icli an geeigneter Stelle
bald wieder ein. und ist in kurzer Zeit unter der Erde verscbwuuden.
So zabireieb -dier ancli an den genannten Oerl liebkeiten diese
Ijarven sind, so kann irb doeli über ibre Lebensweise nur weni:;
mclir bcrieblen. als das bislicr (Jesagtc. Dals aber damit die Sacbe
nocli niebl crsrböpfl sei, zeigte mir eben die genaue l'ntersucbnng
und IJeobarbtnng einer grofsen >Iasse dieser Tbiere. Die erste. oi)er-
lläcblicbc Ansiebl, welebe ieb mir über die l^ebcnsweise der Larven
bildete. w;ir die wobl sebr nabe liegende, dafs sie. wie so viele
ibrer Verwandten, unter der Erde von Wurzeln oder anderen l'llan-
zcntbeilen lebten, und dals ibie (länge zum Zwecke der Ernäbruiig
gegraben werden, Dais dies jedocb niebl ganz so sei, erbcllt ans
der Einriebt ung dieser (länge wobl zur (»enüge. Denn wären die-
selben Ernäbrungsgänge, so könnten sie unniöglicb alle fast genau
dieselbe Tiefe und den nämlieben. glciebmäfsig senkrecbten Verlauf
haben. Sie niiÜslen oiVenbar bald kurz und bald lang, bald gerade
oder gewunden sein, wie es cbeu die Lage und das Aul'sucben des
unterirdisebeu Nabrungssl oiTes bedingte. Aucb finden sieb am Grunde
der Gänge niemals zerfressene Pnanzeulbeilc oder Excrenienle. wie
es sonst wobl in äbniieben Fällen gefunden wiid. Die stets offen
gebaltene Communication mit der Obcrfläcbe, sowie eini:.e andere
Umstände lassen vermntben. dafs die Larven wabrscbeinlicb nicbt
immer unter der Erde bleiben, sondern ibre Gänge liändg. vielleicbt
sogar regelmäfsig verlassen. So ist dies immer der l'all, wenn
gröfsere Hegcngnsse ein Anseli wellen des Wassers und eine Ucbei-
scbvveuMUung ibrer Standplätze verursncben. Wenn diese auch nur
kurze Z.eit unter \^ asser standen, so sind nacb Ablaufen desselber)
die Larven niebt niebr zu finden. ObwobI <lie (länge naeb Weg-
räumung der oberfläeblicben IVisebcn Scblamm • oder vSandscbicbl
leiebt wieder aufzufmdeu sind, so stiebt man docb vergelilieb die in
denselben noeb v<»r Kurzem so bäniig gewesenen Larven; sie liaben
•sieb »>lTenb:ii' vordem NVasser zurüekge/,ogen. .Aneli weifs ieb niebl,
ob andeic unlerirdiseb lebende I.,aiven in äbniieben Fällen ein (ilei-
cbes tbiin. würde aber eher annehmen, dafs dieselben unter der Erde
eine kurze Zeil andaneiiide Einwirkung i\r^ \N assers riiliig über sieb
ergeben lassen und aueb ohne Sebaden ertragen ^^ürden.
Um die Thiere genauer zu beobaebten, gab ich eine Paribic
davon /,u Han>e in ein mil Sand Itis auf den l^and gefülltes Gefäfs.
über Anlhypna abdominalis. 5
wo sich dieselben augeublicklich veigniben; als ich nun /.ufällig
des Nachls das Zimmer betraf, wo ich mein Laivengefäfs hingestellt
hatte, sah ich zu meinem Erstaunen, dafs alle Engerlinge dasselbe
verlassen halten und sehr lebhaft am Boden herumliefen. Dies brachte
mich auf die Vermuthung, dafs die Thiere vielleichl Abends ihre
Gänge regelmäfsig verlassen, um vielleicht nach Nahrung, allenfalls
sogar nach Ihierischer, auszugehen. Ich beschlofs daher eine grofse
Menge derselben zu Hause unter möglichst natürlichen Verhältnissen
zu halfen, um sie auch bei Nacht gehörig beobachten zu können-
Zu dem Ende füllte ich eine grofse Badewanne bis zu einer Höhe
von anderthalb Fufs mit einer Mischung von Erde und Sand, wie
sie allenfalls den Bodenverhälfnissen des Standortes entsprach. Um
ein Entfliehen der Thierp zu verhindern, wurde ein Rand von circa
einem halben Fufs über der Füllung freigelassen, das Gefäfs mit vom
Standorte ausgehobeuen Pflanzen besetzt und unter freiem Himmel
untergebracht. Dahinein wurden nun gegen hundert ganz frische
und lebenskräftige Larven gesetzt, welche sich auch allsogleich ein-
gruben. Dieselben wühlten sich in dor Regel neben dem Wurzel-
halse einer Pflanze ein, und drangen ohne Aufwerfung eines Erd-
haufens und ohne Anlegung horizontaler Gänge unmittelbar fast
senkrecht nach abwärts. Die Tiefe und Form dieser Schächte ent-
sprach ganz den im Freien befindlichen. Leider wurde die Voraus-
setzung, welche ich <lurch diese Vorrichtungen bestätigt zu finden
hoffte, nicht erfüllt. Obwohl ich die Thiere zu allen möglichen
Tages- und Nachtstunden beobachtete, so verliefsen sie ihre Gänge
doch niemals, und auch eine des Abends vorgenommene Untersu-
chung ihrer Standorte int Freien liefs mich gegen meine Ervvarluug
die Larven nicht lieraufsen antreffen. Sie mögen also im früher
genannten Falle wohl nur deshalb ihre Gänge verlassen und im
Zimmer herumgekroclieu sein, weil ich vielleicht deren zu viele in
einem verhältnifsmäfsig kleinen Räume untergebracht hatte. Ein
anderer Umstand endlich, der mir nicht minder erwähnenswerth
scheint, ist der, dafs alle Larven, welche man von Ende August bis
gegen den November hin findet, fast durchaus dieselbe Grofse haben,
so dafs sie während eines Zeitraumes von mindestens zwei Monaten
gar kein Wachsthum zeigen. Ebenso scheint es, dafs die Thiere
während dieser Periode auch keine Nahrung zu sich nehmen, da
wenigstens die bei mir zu Hause gehaltenen fortwährend ruhig am
Grunde ihrer Gänge lagen, welche durchaus keinerlei Nahrungsreste
oder Excremente wahrnehmen liefsen.
Einen richtigen Schlufs aus diesen mitunter ziemlich sonder-
6 Schreiber:
baren Tlintsaclien 'lu ziehen, (lürtio wühl kaum zulässig sein Sicher-
gestclll ihl nur, dafs die bereits erwachsenen Larven vuui Ende
August bis j^egcn den iNoveniber im angesciiwcmnilen Hoden der
Flulsufer in scnkrcehfen (jungen angelrolTen werden, und dal's sie
sich während dieser Zeil in gar keiner Weise verändern. Wie und
wo sie vordem leben, kann ich vor der Hand noch nicht entschei-
den. Aiieli bin ich wirklich im Zweifel, ob sie w ic ihre Verwandten
von VVur/.cln und unterii diseben l^llanzcntheilen leben, da bei der
aufserordentlichcn Menge, in Avelcher diese Thiere an geeigneten
Stellen voikommen. eine nachlheiligc Folge des VVurzclfrafses auch
über der Krde gewifs bemerkbar sein miilste.
Doch auch das weitere Leben dieser Thiere bietet noch manches
Cigcnlhümliche und Interessante. Wenn nämlich nul November die
kältere .lahieszeit einznirclen beginnt, so fangen die Larven an sel-
tener zu werden. Je mehr der Winter fortschreitet, desto unergie-
biger wird das Hesullat der Nachgrabungen, bis mau endlich fast
gar nichts mchi- findet. Die Gänge sind wohl in ihrer alten Form
lind (Jröfsc noch zu finden, aber die L.irvcn haben sie verlassen,
und nur in sellenen Fällen traf ich hier und da einen bewohnt.
Sowohl die im Freien angcIrolTcnen als auch die bei mir zu Hause
überwinterten Larven blieben übrigens während der ganzen Zeit
des \N iniers im Larven/.iislande. ohne zu erstarren und ohne irgend
eine Veränderung einzugehen. ErsI in der zweiten Hälfte Aprils fand ich
zu Hau>c nebsl den Larven auch bereits einige Puppen, welche aber
fast ganz am Boden der W'anne, gegen anderthalb Fufs unter der
Oberlläehe lagen. Dieselben waren in kein Cocon eingeschlossen, son-
dern lagen frei in einer enlsj)reehenden Höhle des Erdreichs. Nachdem
ich zu Hause den ersten Puppenfund gemacht, eilte ich sogleich
hinaus, in der HolTiuing daselbst deren in Menge zu trellen. Aber
trotzdem ich giofsc Sliecken bis über 2 Fufs Tiefe umgrub, so war
doch alles Suchen in dieser Hiebt ung vergebens. (Jewifs waren die
Larven im Freien zum Zwecke der Vcrp«i|)pung nicht in ihren
allen (iängen tieiVr unter die Erde gedrungen, da dies jedenfalls
halle benbaeblet werden können. Denn erstens waren die allen
Gänge ganz unverändert und durch Nachgraben sehr leicht bis zu
ihrem blinden Ende zu verfolgen, zweitens ist der Boden des Stand-
ortes auch nur gegen zwei Fufs tief mit angcsehwemmlem Erdreich
bedecki, \^ährend darunler liegende <ieröllscliiehten ein tieferes Ein-
dringen der Larven kaum annehmen lassen. Obwohl ich sonach
ilen Aufentball der Puppe ebenfalls nicht erörtern konnte, so geht
doch aus den zn Hause geliallenen Thicrcu hervor, dafs der Puppen-
über Anthypna abdominalis. 7
Auslauil jedenfalls diu ei» Paar W'uchen dauert, indem der Käfer
Ende April oder Anfangs Mai bereits auskricclit. Das Abstreifen
der Puppenbülle selbst scheint manchmal erst an der Obertläche z.u
gescliehen, da man milunler au den betreffenden Standorten einzelne
leere Puppenhülsen mit ihrer gehörnten Oberhälfio aus dem Boden
hervorragen siebt.
Endlich will ich noch über die Lebensweise der vollendeten
Thiere etwas sagen, da mir das massenhafte Vorkommen desselben
zu mancher vielleicht noch nicht gekannten Beobachtung (jelegen-
hcil gab.
So wie die Larve, folgt auch der Käfer ausschliefslich den fla-
chen ufern des Isonzo. Der eiste Standort liegt bei Toimein, etwa
acht Wegstunden nördlich von Görz, da die enge vom Flusse durch-
strömte Schlucht sich daselbst in ein kleines Thal ervveilerl. Die
fernere Strecke von Toimein bis Göi/, giebl dem Tliiere keine Ge
legenbeil zur Ansiedelung, von Görz abwäils jedoch ist dasselbe au
den jetzt durchwegs flachen Ufern bis zur Mündung des Flusses in
einer Erstreckung von beiläufig acht Stunden fast ohne Unterbre-
chung anzutrefi'en. Die Tbäligkeit des Tliieres hängt mit Wärme
und Sonnenschein auf das Innigsie zusammen. Der Käfer ist näm-
lich stets nur von zehn bis zwei Uhr .Mittags zu finden, und selbst
zu dieser Zeit nur dann, wenn der ungetrübteste Sonnenschein die
Standorte beleuchtet. Unter den genannten günstigen Umständen
trifft man das Thier aber auch wirklich in fabelhafter Menge und
mir ist kaum ein anderer Käfer bekannt, dessen stätiges alljährliches
Erscheinen also massenhaft zu beobachten wäre. Die Lebhaftigkeit
der Thiere ist eine sehr grofse; die meisten fliegen knapp über dem
Boden herum, und die Menge der also schwärmenden ist eine so
ungemein grofse, dafs trotz der geringen Gröfsf; derselben ein ver-
nehmbares Summen das Ohr des Sammlers trifft. Wenn man be-
denkt, d.ifs man von Görz bis zur Mündung des Isonzo, also etwa
8 Stunden, an beiden Ufern entlang fast ohne alle Unterbrechung
in diesem fliegenden Schwärme fortgehen kann, so mag dies einiger-
mafsen einen Begriff geben von den Millionen dieser Thiere, welche
sich daselbst herumtummeln. Aufser diesen fliegenden bemerkt man
aber eine nicht mindere Anzahl solcher, welche in grofser Hast auf
dem Boden herumrennen, wie überhaupt mit diesen beiden Bewe-
gungsarten fortwährend gewechselt wird. Nicht uninteressant ist
der Einflufs, welchen das directe Sonnenlicht auf die Thätigkeit dieser
Thiere ausübt. Im Momente, wo eine allenfalls vorüberziehende Wolke
die Sonne auch nur auf einige Minuten verschleiert, tritt allsogleich
8 Schreiber:
ein Jillgcineiiier Slillsljind ein. die f;rurse Masse der Tliiere verschwin-
det wie dtircli einen Zonber, und man sieht veriiüllnirsniärsi^ nur
wenige am Hudon ziendii-h langsam herumkrie« hcn udcr einzchi an
Grashalmen iiiid iiieihTcn l'Haiizeii sit/.en. Uchrigens nieht nur das
direclc Monnenliciil, sundeni auch die Tagesxcil hat. wie schon er-
wähnt, auf das AutretFcn der Käfer aufserhalb ihrer Schlapl'winkei deu
bedeufcndslen Kinfluls. Denn wenn man ilire Standorte Narlimiltags,
etwa von 3 Uiir angefangen. I)e.sueijl. so siejjl m;in sich vergebens nach
diesen Tiiieren um, und an Sielleu, wo sich in den MillagssluudeD
hundcrltaiisendc derselben im IcbfiaflesfenCewimmel lierumtnmmellen,
ist durch das eifrigste Narliroi^clicii kaum ein ein/,olnes Stück davon
zu linden, wenn auch nocli so lebhafter Sonnenschein den Ort be-
leuchtet. Als ich das erste iMal, nachdem ich Mittags eine grofse
Menge dieser Käfer eingesammelt hatte, denselben Nach mit lag gegen
drei Uhr den belrenenden Slandorl besuchte, war ich durch das
gänzliche Fehlen dieser Tliiere einigermalsen bclVenulet. Da aber
der ganze IJoden mit unzähligen Gangmündungen durchlöchert war,
so lag die Vermulliuiig jedenfalls nahe, dafs sich die Käfer während
der ihrer Thätigkeil nicht zusagenden Tagessluiulcn in diese Gänge
zurückgezogen häticn. Doch zeigte eine Untersuchung in dieser
Richtung, dafs ich mich in meinen Voraussetzungen wieder einmal ge-
täuscht halle, indem eine sehr eifrige, und auf eine grofse Menge
dieser (ränge ausgedehnte Umgrabiing dieselben als vollkommen un-
bewohnt erwies. Audi eine Durchforschung anderer am Slaudorle
gelegener Schlupfwinkel, in denen sich die Thiere allenfalls ver-
borgen haben könnten, ergab nur ein negatives Resultat, und es ist
mir bis zum gegenwärtigen Augenblicke noch immer ein Uäthsel,
wohin dicae Unmassen von Käfern von einem IMillage bis zum an-
dern verschwinden. Schliefslich sei noch bemerkt, dafs meine Ge-
fangenen bei Vorhandensein von dircctcr lieleuchtung dieselben
Schwärmst undcii einhielten, wie die im Freien belindlichon, nur
dafs sie sich zur Zeit der Ruhe in deu Boden vergruben.
Wenn man die sicii im Freien tummelnden .-in//it//i}tu- Massen
bezüglich ihres (leschleohles untersuebt. >o bemerkt man bald, dafs
die ganze IMenge der lliegcndcn und kriecheiideii lliiere aussclilicfs-
licli aus Mäuuchen besieht; mir ist es wenigstens niemals gelungen,
ein Weibchen in dieser Weise zu erbeuten. Es ist dies übrigens
eine bereits bekannte Ersciieinung; neu dürfte vielleicht in dieser
Richtung eine andere Beobachtung sein, welche aiuustellen ich oft
genug Gelegenheit hatte. Wenn mau nämlich von den herumflie-
genden Thieren absieht, und den Boden etwas genauer uutersucht,
über Anllujpnu abdominalis. 9
so bemerkt mau nicht seilen aus einzelnen der oberwäbnten Gang-
mündungen die Flinierleibsspilze einer Anthypna Iiervorragen. Sticht
man so ein Tbier mit dem Spatel heraus, so findet man, dafs es
nicht allein ist, sondern auf einem Weibchen in copula aufsitzt.
Die Löcher, in d(>nen sich solche Paare befinden, entsprechen in
ihrer Weile der Dicke der Thiere, und sind nieist nur gegen einen
halben Zoll lang, so d.ifs das Weibchen eben den Boden berührt, wäh-
rend das auf ihm silzcnde Miinnrhen mit dem Minlerleibsende her-
vorragt. Häufig sieht man um ein solches Loch mehrere Männchen
sich herumdrängen, welche in lebhafter Balgerei untereinander dem
bereits beglückten Männchen seine Gattin zu entreifsen suchen. Doch
sind die im Gange steckenden so wohl geborgen, dafs ich eine Tren-
nung derselben durch andere Bewerber niemals beobachtet habe.
Sticht man so ein in copula begritTcnes Pärchen heraus, so wühlt
sich das Weibchen gleich wieder in die Erde ein, das IVIännchen
hingegen entflieht, oder sucht das ihm entrissene Weibchen zwischen
der aufgewühlten Erde begierig wieder auf, es ailsogleich wieder
umfassend, wenn es dasselbe gefunden. Bei solcher Gelegenheit
entsteht aber meist durch die Concurrenz anderer, dazukommender
Männchen ein ganzer Knäuel raufender Käfer, und der rechtmäfsige
Besitzer des Weibchens hat oft schwere Nofb, um dasselbe aus dem
Gedränge seiner Nebenbuhler in Sicherheit zu bringen. Interessant
sieht es sich auch an, wie die Männchen in gröfster Hast am Boden
herumrennen, mit ihren Fühlern jedes Loch untersuchend und ail-
sogleich weiter eilend, wenn dasselbe leer oder bereits von einem
Paare besetzt ist. Am interessantesten war mir jedoch die F>eob-
acbtung, dafs die mil weil hervorgestrecUten und knapp auf dem Bo-
den gehaltenen Fühlern herumrennenden Männchen oft in ihrem Laufe
plötzlich wie stutzig geworden inne hielten, das Erdreich mit den
Fühlern untersuchten, und dann schnell den Sand aufzuwühlen be-
gannen. Wenn ich dann an so einer Stelle den Boden aufwarf, so
fand ich fast immer in geringer Tiefe unter der Obeifläche ein
Weibchen stecken, welches mit nach oben gerichtetem Hinterleibe
in der Erde verborgen war. Aus dieser Erscheinung glaube ich
fast sicher den Schlufs ziehen zu können, dafs die Weibchen in
der Regel gar nicht an die Oberfläche hervorkommen, sondern nach
ihrer Entpuppuiig ruhig im Sande stecken bleiben, bis sie von einem
Männchen in oberwähnler Weise aufgefunden weiden. Damit steht
auch die von andern Beobachtern gemachte Angabe über die grofse
Seltenheil der Weibchen im Einklänge, da sie sich dem Sammler
nicht so oü'en darbieten, wie die Männchen, und es daher leicht
10 Schreiber: über Aut/iypna abdominalis.
vorkumincfi kann, dafs iiian über der grofsen Menge der licruniflic-
gciidcn Thiere die oberwäliiilen, etwas minder auffälligen Verhält-
nisse übersielil.
Wenn also auch aus dieser kurzen Darlegung hervorgeht, dafs
es mir iiocli diircliaiis nicht gelungen ist, so nianclies Häihscliiafle
in dei' Lebensweise dieser gewifs sehr inleicss.'uilen Tliieie zu er-
gründen, so glaube ich docli, dals schon die wenigen, hier mitgc-
tlieiltcn Thatsachen des Beaclitenswcrthon genug enihallcn, und dals
vielleicht, angeregt durch meine Beobachtungen, sich andere Ento-
mologen ebenfalls diesem Tliiere Anwenden und das mir bisliei- noch
unerklärt Gebliebene klären werden.
Erklärung der beigegebenen Abbildungen.
Fig. I. Die Larve in krieehender Stellung.
- 2. Die Puppe.
- .3. Ein Fühler.
- 4. Der linke Oberkiefer.
- 5. Die unteren [\lundlheile.
Beiträge zur Coleopteren-Fauna von Sicilien
von
A. ßaron v. Rol lenberg.
1
ni Nachfolgenden gebe ich die coleopterologischen HesuHate eines
fast, sechsmonatlichen Aufenthalles auf Sicilien. Sind dieselben ge-
rade nicht von grofsem Artenreichlhuni, so möge berücksichtigt
werden, dafs nur in den VVintermonafen und dem Beginn des Früh-
jahrs gesammelt, die sommerlichen Formen daher nicht beobachtet
wurden; denn auch unfer der südlichen Sonne Siciliens treten die-
selben keineswegs früher im Jahre auf als dies bei uns mit ihren
Verwandten der Fall ist. Cerambyciden, Melolonthiden, Bupresti-
den sind daher in äufserst geringer, Carabiden und Staphylinen da-
gegen in gröfserer Zahl gesammelt worden, wie das durch ihr Auf-
treten in der nassen Jahreszeit bedingt ist. Die genaue Bestimmung
der Arten wurde mir allein durch die grofse Güte Herrn v. Kie-
senwetfer's möglich, der mir seine Sammlung, seine Bibliothek und
sein reiches Wissen in unbeschränktester Weise zur Verfügung
stellte, und dem meinen innigen Dank zu sagen ich hier nicht un-
terlassen kann. Um Wiederholungen zu vermeiden gebe ich zu-
nächst die Zeiten an, zu welchen an den verschiedenen Orten ge-
sammelt wurde.
Bei Palermo ') vom 7. Dec. (1868) bis 20. Febr., bei Messina
den 21. und 22. Febr., bei Taormina den 2-3. Febr., bei Catania vom
26. Febr. bis 5. April (bei Adernö den 26. März), bei Syracus vom
6. bis 21. April, bei Girgenti vom 23. April bis 3. Mai, bei Cata-
nia vom 5. bis 9. Mai, bei Nicolosi vom 9. bis 13. Mai, bei Len-
tini den 15. Mai, bei Messina den 19. und 20. Mai.
Die Abbreviaturen der einzelnen Ortsnamen lassen sich nach
diesen Angaben leicht erklären.
') von wo der M. Pellegrino, Termini, Ficarazzi, Mondello, Sfera Ca-
valli, St. Martine besucht wurden.
I'- t;. ttotleubei-^: Beiträge
Erst»' A bl Ini I Ulli;
Cicindelidae — Silphidae.
Ciriudelu canii)esliis Fj., Palermo in einem Cjuten.
Cir. Itllurdlis Fabr., Cal., Syr., Ging, am Mceit'>ufer und an
HaclilänlVn. gewöhnlich die von Schaum als burbma Castelu. er-
wähnle Form. Bei einem Exemplare Irill auch der von Schaum
erwälinlc Fall des Znsammenflicfsens «ler liriilen inwendij^en Flerken.
und zwar einzeilig, auf der linken Dci-k«- auf.
Cic. ßextiosa Fahr, 1 Ex. in der Finmare von Fiiaiazzi; liän
(iger hei Cülauia am Strande.
lyoliophiltm ptmciiilatus Wcsiii.. Giij:.. i;eMi/«a/M« De ).. Cal.
Carubus murbiltosus Fabr. hei Pal. häufig, hcsonders am Fnfs
des M. Peiiegrino. Sonsl cin/.eln.
Cor. Faininii Dej. hei Pal. und (»irg. seilen.
Nebria nndcilusiarn Haiitb. allcnMialhcn nnler Sleinon.
Nebr. p.sdininodes V. S( hreibersii Dej.. Pal. am Oralo und beint
Klosicr S. IMarlino, IMcss., häufig unterh. .\dern6 am Fiumc bianco.
Leistus spiitibarbis Fabr.. Girg-, am Eina oberhalb Nicol. im
Kaslanienwold.
I.eist. fulvibnrbis Dcj., 1>1. Peiiegrino, Orelo bei Pal , Cal..
Aderno, oberhalb Nicol., immer einzeln.
Scariles Gigus Fabr., Cal., Syr., Cirg.
Scar. laevigofus Fabr., Termini, Mess.
Scar. ptnnuft Bon. lebt nicht wie die vorigen im Sande des
Meeresufers, sondern enlfernler von der Küste in ieiimigem Boden,
wo er Gänge, wie die D»7owims. Alten macht. Cat. u. Syr. häufig.
Ctiv. Sirula Raurli. 1 Ex. bei Lontini in einem aiisgeliockne-
ten Graltcii. II. v. Kifsenwelter hat diese .Art auch bei Naiiplia gcf.
Dyscliirius praecox Schaum. .\uf dem IVI. I*ellegrino bei Pal.;
der Käfer n»ufs sehr selten sein, da hol* vielmaliger Excnrsionen
nur -1 Ex. erbeutet wurden. Er lehl unter Steinen und kriecht
beim .\ufhehen derselben in scioc in schwerem lehmigen Boden be-
findlichen Gänge.
Dtjü. Numidicus Putz. .\uf Salzboden hei Syracus *2 Ex.
Für Euiopa wolil neu.
Dtj.s. nilidtis Dej. bei Syracus liäulig.
Dys. itnmar^intilHs Putz.. 2 Ex. bei Girgenti am Bachufer.
I>iy.s'. tiifoaeueus P u I z.. bei ("at. am iMeercsstrande sehr seilen
Dys. apicalis Putz., hei Syracus auf Salzboden, häufig.
z^lr ColeoptereU'Fanna von Sicilien. 13
Dys. pusillus Dej., lEx.beiCat.,lEx. bei Girg.iii einem Flufsbell.
Dys. buc Ullis Schaum, bei Syr. n. s. auf Salzboden; mei-
sloüs unter einer dünnen Schicht getrockneter Conferven. Neu für
die europ. Fauna; ebenda s. macroderus Ch au. d. u. cylindricus Dej.
Siagona europaea Dej., Pal., an einem Abliange am Orelo;
Caf., Adernö, Syr. Fast immer unter Steinen auf schwerem leh-
migen Boden; seltener an Baumwurzeln.
Brachinus crepilans L , Pal.; immaculicornis Dej., Pal., im
Piano di Catania an den Wurzeln von Weifspappeln in grofsen Ge-
sellschaften mit den folgenden Arten.
Brach, bombarda Dej., Piano di Cat.
Brach, obscuriconüs ßrull.. Pal., mit crepiians.
Brach, exhalans Rossi, Piano di Cat. sehr häufig.
Brach, sclopeta Fabr. Auf dei" Achradina hei Syr. I Ex.
Brach, psophia Dej., Piano di Catania.
Drypla cytindricullis Fabr. Mit den Brachinen bei Cat.
Zuphium olens Fabr. Mit der vorigen in ziemlicher Anzahl.
Auch bei Syracus. Der Käfer fand sich in gröfserer Tiefe an dem
Grunde der Weifspappeln, und vermag, wie die Dromien, mit gros-
ser Behendigkeit an der rauhen Rinde der Bäume herumzulaufejj.
Polystichus fusciolatus Rossi, 3 Ex. mit vorigem.
Demelrias alricapillus L., Syr., Cat., am Meeresufer.
Dromius meridionalis Dej., Pal., unter Oelbaumrinde.
Drom. fasciaitis Dej., Cat., an Weifspappeln; melanocephahis
Dej. und linearis Oliv., Cat.
Blechrus plagialus Duft., Pal., unter Platanenrinde. Bei Cat.
am Fufs von Weifspappeln h.
Blechr. glabralus Duft, und maurus Sturm. Am Fufs von
Bäumen und im Dünensand, allenl halben häufig.
Blechr. exilis Schaum bei Catania auf Viehweiden um kleine
Tamarix-Stauden.
Melablctus foveola Gyll. bei Cat. im Sande selten.
Metabi obscurognnthus Duft., häufig mit plagiattts bei Cat.
Aprislus maritimus Fairm. Auf den Dünen von Messina mit
Atühicus- Arien, häufig.
Apr. (juadrillum Duft. Wenige Ex. mit vorigem.
Apr. albonolahts Dej. In der Fiumare von Ficarazzi bei Pal. s.
Apr. subaeneus Cliaud. Messina, häufig auf den Dünen; Gir-
genli, Catania, in trockenen Flufshcttcn.
Amblysiomus mauritanicus Dej. Seilen am Fufs von Weifs-
pappcln bei Cat., einmal in gröfserer Zahl vom Meer angespült.
II f. lioltenbera;: Ifeilriige
Ambl. melullescens ])c \. An Weifspappcin und iiiilcr ()cil)aum-
liiidc bei Cal. iiiclit seilen. Auch v:ir. niger Heer.
I.ebiti fulvicoUis Fabr. 1 Ex. vom Meer anj;e>.{jüll lici C'atania.
Leb. cy(niore/)/i<il(t L., Girg., Nicol., Leulini. Säinnilliche Ex-
emplare neiclien (lurcli ganz rollic ScLicucn von den dcut.-^chen ab.
Leb. ryalfrigera l{ossi. bei Syr. und Cal. unlcr Steinen am
Sirande. Auch im allen Theater von Taormina. Obcilialb Nicol.
von Gesiriiucli abgeklopil.
Vtatijturu^ Fuminii I)ej., 2 Ex. im i^iauo di Cal. an Weifspappcin.
Cymindis axillaris Fabr. Um den Fufs alter Eichen oberhalb
Nie. n. s. ; v. Uueala Seh., 1 E\. auf einem Bergrücken bei Girg.
Cym. tiiiliaris Fabr. Auf dem M. Pellegrino 1 Ex.
Masoreus tVeHerhatU Gyll. Syracus.
Masor. aegtjpliacns Tic]. Die Ex. stinmien mit ägyptischen,
die ich bei Herrn Kirsoli in Dresden sah, überein. 4 Ex. auf den
Dünen südlich Cal. unter Gestrüpp. Neu für Europa.
Chlaeu. circumscriplus Duft, bei Cat. am Fufs von VVeifspap-
peln gerade nicht selten. Auch bei Syr.
Chlaen. velxiiinus Duft, bei Syr., viel häufiger und verbreite-
ter« die var. auricotlis Gene: bei Pal. im IJelt des Oreto und in
Oraugegärlen an demselben, recht häufig; Adernö, Cat., Girg.
Eine andere schöne Var. mit theilwelse bis ganz schwarzen
Schenkeln, reingrüner Oberseite, geringerer Pubescenz und ver-
schwindendem gelben Saum der Flügeldecken fand ich bei Girg. an
einem kleinen Bach am IM. Corvo; am ausgeprägteslen jedoch in ei-
nem Ex. am Fiume bianeo unterhalb .-Vderno.
Cltlnen. agrorum Ol. IM. Pellegrino, Cat.. Brivedere bei Syr.. n.h.
Clilaen. crij.socep/inlus Kossi. Unter Erdschollen uriil am Fufs
von Weifspappcin bei Cat. Der Käfer ist ungemein flüehlig.
CUnen. spoHatiis Hossi. Girg. bei Syr. auf Salzboden; un-
gemein zahlreich bei Ailerno am Fiume bianeo.
Chlaen. azureus Duft. IMil c/irysncephalus. s. s.
Licimis brcrirollis var. Siruhis Dej. Allenthalben häufig un-
ter Steinen. Opunlierigliedern und Geslrüpp.
liatlislcr pcltttlus Pauz, 1 Ex. bei Cat.
Brost US polilus Dej., I Ex. bei I*al. im Oretobelf.
Pogonus viridantts Dej., lUtoralis Duft., grarilis Dej.. bei
vSyracus an den vSal/,süm|»feii und den Salinen in grofserZahl; letz-
lerer am wenigsten häufig.
Cardiaderus chloroticus Fischer. Dieser für die europ.
Fauna neuer- Käfer wurde in nur 6 Ex. in den Salzsünipfen bei Syr.
zur Coleopleren-Fauna von Sicilien. 15
gesamnieh. Das Thier fand ich ausscliiiefslicli in den Gängen der
gröfseicn Bledius- Arten. Auch Herr Prof. Haliday soll den Käfer
auf Sicilien gefunden haben, bisher war er aus Sibirien bekannt.
Sphodrus leticophihalums L. In einem Taubenstall in Pal.
Pristonychus algerinus Gory bei Pal. unter Sieinen und an al-
tem Gemäuer iui Schutt, gerade nicht selten.
Prist. complunalus Dej. 1 Ex. auf dem M. Pellegriuo.
Prisl. atrocijuneus Fairm. Im Kastanienwald oberh. Nicol. I Ex.
Calalhus puncHpennis Germ. Auf dem M. Pellegino in sehr
kräftigen Stücken.
Cal cinteloides 111. Oberhalb Nicol. l Ex,
Cal. circumseptus Germ. Achradina bei Syr.
Cid. melanocephulus var. ochroptertis Duft. Allenthalben häufig,
zumal in der Nähe des Strandes.
Anchomenus albipes L. Nirgends seilen.
Auch, airattis Duft. Am Orelo bei Pal.
Anch. tnoestus Duft. Pal., Cat.
Olislhopus fuscatus Dej. Girg., Nicol.
Platyderus canaliculatus Chaud., bei Nocol. und bei Syracus
wenige Exemplare.
Plul. nolalus Fairm. et Coqu. Bei Cat. auf einem lehmi-
gen Trift, bei Girg. an einem Bach je 1 Ex. Aus Algier beschrie-
ben und für Europa neu.
Feronia decipiens Waltl'. Bei Palermo am Oreto und auf dem
M. Pellegrino; bei Cat. auf lehmigen Triften. Bei Adernö auf Feldern.
Feron. cuprea L. Cat.
Pleroslichus melanuritis 111. Palermo.
Percus Siculus Dej. Im alten Theater von Toarmina 2 Ex.
Abacelus Salzmanni Ramb. Im Bett des Oreto in einiger An-
zahl, bei Girg. 1 Ex.
Amara dalmatma Dej., bei Catania in einem trockenen Flufs-
lauf; Palermo.
Am. municipalis Duft. Oberhalb Nicol. am Fufs von Eichen.
Am. simdala G y 1 1. Palermo.
Zabrxis piger Dej. 1 Ex. bei Messina auf den Dünen.
Aristiis clypealns Kossi. Auf unbebautem Land unter Sieinen
in liöchern nirgends selten.
Arist. sphaerocephalus Oliv. Wie der vorige.
Dilomus calydonicus Fabr. Bei Syr. auf der Acbradioa und
bei Catania.
Du. iricuspidalus Fabr. Mit vorigem bei Syr. und bei Girg.
\(i V. Jlollenherg: Ifrilräge
Ditomus (Inmn HiKssi. Um Pal., Cat . Syi. Iiüuli^ in iciiini-
gcm Boden. Die 9 viel liüulk'or.
Apolotnux rujus Oliv. l*al. und Cat. unter Steinen. Krdscliol-
len und am Fufs von Weifspappeln.
Ap. rußthorax Peeeliioli. Mit vorigem bei ("af. am Fufs von
VVeifsp:ipj)cln. Der Käfer l.iiifl mit der grofsten Behendigkeit an
der Rinde umher, in deren Hilden er sich versteckt. I Ex. bei Syr.
auf Salzbuden.
Dirhirolrichtis obsolelus I)cj. Iläudg bei Syr. in den Saizsum-
pfcn unter Steinen und Erdschollen.
Auisodaclijlus 'luolaltts Fabr. Cat.
IlttrpaUis colnmbinns (Icrm. 1\1. Pellegrino.
Itarp dlfßnis Dej. Syr.
Ilarp. (jundrlcüUis Dej. Diese schöne Art fani! sich in eini-
ger Zahl am Fufs von Weilspappeln bei Cat.
Ilarp. pnmilio Dej. Pal.
Ilarp. azurens v. rio/arpM« Rei ch c. Mit vorigem, auch b. Girg.
Ilarp. planicoUis Dej. IM. Pellegrino. Cat.. Aderno. nnt. Stei-
nen, am Fufs von Bäumen und an Fcldrändcrn häufig.
Ilarp. tuendax Rossi. Boi Cat. 2 Kx.
Ilarp. riißrornis Fahr. Bei l^al. und Aderno.
Ilarp. fulvns Dej. Auf den Dünen bei Cat. 1 Ex.
Ilarp. puuclalostrialus Dej. Diese in der Gröfse, der FärbuDg
der Decken, Fühler und Beine, sowie der Punklirung des Ilals-
schildes sehr variircnde Art war bei Pal., Cat. und Syr. häutig.
Ilarp. Sirulus Dej. Cat., Aderno, Syr., selten.
Ilarp. decij}iens Dej. Bei Cat. 1 Ex.
Ilarp. di-slingneudus Duft. Bei ( al. und Pal.
Ilarp. ruöripes vSturra var. sobrinus Dej. Oberhall) Nico!.
Ilarp. .serripcs Schli. IMit vorigem und häutiger.
Sientdophufi raporariorttm Fabr. Cat., Pal. Bei 2 Ex. ist der
llinlerlcib mir an den Händciii gost•ll^^ ärz,t. Beim IMaiiuol von Forin-
nntcrschicdcn ist mir das .Artrccht des abdominalis zweifelhaft.
Sien, proximus Dej. Am Fufs von Weifspappeln bei Cat., selten.
Slfn. darsalis Fabr. Pal., Syr.
Sieu. nteridiattus L. IMessina.
Sienolophus {Acupalpus) pifen.<t m.: Nigro-picens, pal-
pi.s. anlr)ittiirutu ardruln f)rhnn pcd'dnis<ptr rxtfo-tcslaceh. proihorare
loHgitudiue paulliilnii» laliorc pa.stirc anguslalo, ulrintpte ad basin le-
viler impresso ob.<>()lefr</uc fnmrttdaln. t'lijlris strialis. -i^ — 4^ Millin.
Pechschwarz. Flügelderken meihi mit grünlichem Schimmer,
zur Coleopleren- Fauna ro» Sicilien. 17
Taster, erstes Fühlerglird. die ganzen Beine, in sehr geringer Breile
Nalh und liinferer Saum der Flügeldecken rölhlicligelb. Kopf mit
wenig vortretenden Augen, Halsschild nicht viel breiler als lang,
nach hinten merklich verengt ; der Hinferrand fast ganz gerade, mit
dem Seilenrand im slumpfcn, ein wenig abgerundeten Winkel zu-
sanimensiofsond. Die Bnsaleindrücke sind ziemlich flach, fein und
undeullicii, etwas runzlig; kaum deutlicher als der Raum zwischen
ihnen punktirt. Die Mittellinie des Halsscliildes ist ziemlich deut-
lich und gleiclimäfsig in ihrem Verlauf verlieft. Die Flügeldecken
werden nach der Spitze zu etwas licller, sind gut zweimal so lang
als breit, an den Schultern doppelt so breit als das Halsschild an
seiner Basis., nach hinten ein wenig erweitert, deutlich und einfach
gestreift, mit flachen Zwischenräumen; auf dem drillen steht am
Anfang des letzten Drittels ihrer Länge ein eingestochener Punkt.
Bei Caf., Adernö und Girg. einzeln; in Bachläufen unter Geröll.
Trechus m'mulus Fabi'. Am Aetna oberhalb Nicol. im Kasla-
nienwald.
Perileplus areolalus Creul/. An der Fiumara von Ficarazzi.
Tachys Fockii llumm. 1 Ex. am Anapo bei Syr.
Tach. haemorrhohUdis Dej. Eine fast ganz dunkle Var. bei
Syr. an feuchleu Stellen auf Feldern und Triften.
Tach. sexslriutus Duft. Ansschliefslich in der var. (//a6racAi/s
Kolen. Girg., sehr häufig bei Ficarazzi im Flufsbett.
Tachys aprisl oides in.: Niger, virescens. ore, anlejinis, pe-
dibus elytrorumtjue ibiabus maculis rnj'ofeslaceis^ femorlbus obscura-
fis, fronte ulriiKjue blsulcata. slriis elytroriim dorsalibus tribus im-
punclalis, prima profunda, media sublilt. (ertin evnnesceuti, interduvi
nulla, mar^inali poslice fori Her anlice leviler hnpressa. '2| — S Mm.
Schwarz, oben mit grünlichem Schimmer, stark glänzend. Auf
dem Kopf steht jederseits zwischen Stirnfurche und Iiu)enrand des
Auges eine deutliche, und näher am Auge eine schwächere Längs-
schwiele. Fülller düim. Halsschild nach hinten stark verengt mit
spitzen Hinterecken; in denselben ein deutliches Längsfällclien.
Basaleindrückc tief, fast glatt, durch einen tiefen, bogenförmigen
Findruck verbunden. Die flachen, .in den Seilen nicht gerundeten
Flügeldecken zeigen neben der Math einen kiäftigen, nur ganz vorn
verwischten, einen zweiten feineren, etwas früher abgekürzten und
einen dritten äufserst feinen Streifen, der railunter ganz verschwin-
det. Alle drei sind impunklirl. Am drillen oder in seiner Rich-
tung stehen zwei eingestochene Punkte. Der umgeschlagene Theil
des Nathstrcifens ist stark ausgeprägt. Die Randstreifen hinten
Bcrl. Entomol. Zeitschr. XIV. 2
18 V. RoHeubiifx: Hridd^e
deutlich, vorn scliwat-li riii';(Mlriickt. Der iilni^c Tlioil di-r Kliij;('l-
decken isl stark gläii'/.cnd. Die; hcideii /.innlii'li li-bliafl {;('ll)cii
KIcckcii tdnd hcliarf b('j;i en/.! . dcf vordoic zicinlirli j^rofs. iiiirogcl-
luälsig dreieckig, der liirilcre kleiner, srliiefslehend, oval. Fühler
und Beine rolhi;elh, Sthenkcl pechbraun.
Diese Art köiinlc höohslens mit der var. dUibrachy^ des sex-
atrialus verwechselt worden, unlersrlwidet sicli aber, atifser durch
die bedenlcndere (Iröfse nnd lebliafleie Färbntig dur<;b die dünne-
ren, längeren, y.nui rolhgclbcn Kühler, die flacheren Flügeldecken
und deren viel schwächere, ganv. unpunktirte Streifen
Unlerhalb Cirg. am Finmc Drago nnd in einer Fiiiniare bei Fi-
caraz'/.i inil der vorigen Arl.
Tachys Isliiatus Duft. Bei l*al. und Syr. auf lehmigen Trit-
ten, bei (iirg. im Baclibetl.
Tachys dHuliilus vi.: Tvslnceus. cuiiile uiä^ropkeo. prollto-
race elyirorunKjiw dorsa nnlire picea, jnoihorace longihtdiue duylo
latiore. poslice atigusl(tlo^ fjusi Iriniigttlariler im/iresso, atignlis pu-
slicis reclis, nctilis, clylris /luinevis pi nl/iorncis öasi dupln Intiuribus.
laieribxis sensim nmpirialis . bistrhilit, .sfiia sccimda poslice evutu-
scetiii. — Long !{ IMilini.
Kopf pccbschvsarz, Hulsschild und Flügeldecken pechbrauii.
Fühler, Beine, die Naht auf den beiden hinlern Dritteln und ein
grofser. verwischter, (jik rj.lehenfl<'r und beiderscils den \uf>enrand
erreicliender Fleck auf dem hinleni Drittel der Flügeldecken rölh-
lichgelb. Die Spit/.e derselben wieder von der dunklen Färbung
des voidciii Theiies. Die Fühler sind elwos kürxei- als der halbe
Körper. Die Augen wenig vorstellend. Auf der Stirn beiluden
sich zvNci y.iemlieh Hache Längsgrübchon,. seillich derselben keine
Schwiele. Das llalsschüd dop[ielt so brcil als lang, nacli hinten
verengt, an den Seilen y.ienilich stark gerundel. J)er llinlerinnd
beiderseits ein wenig sehriig nach vm n verlaufend, die llinleiecken
rechtwinklig, scharf, ein wenig aulgebogen. Der hinlere Querein-
drnck ein nach vorn stumpfwinkliges Dreieck bildend. mälVig. di<'
Basaleindi neke wenig lief. Die Flügeldickeji ül)er den Schultern
von der doppelten Breite des llalsscliildes an seiner Basis, an den
Seiten nach hinten /.u etwas erweiteil. mithin die gröf>te Breite
hinter der Mille liegend, über dreimal .«so lang als das llalssehild.
Der Naihsireifcn i.^t deutlich, mn- muu etwa.» vei \\ ischl. dci zweite
undcullieh, auf seiner hinteren Ilälfti; erlö.sehend. Der Handstreifeii
vorn ganz., nach hinlen fast verschwindend. Der nmgcsehlagene Theil
des Naihsireifeiis iiidit par.TlIel der IVall». »oiidern sieh mit seinem
zur Coleopleren- Fauna von Sicilien. 19
oberen, in den Punkt übergehenden Ende bedeutend von dieser ent-
fernend. — Reife Ex. /.eigen die oben angegebene Färbung. Bei
jüngeren debnt sich die hellere Färbung der Decken über einen
gröfseren Theil derselben aus. Solche haben wohl auch gana helle
Decken und nur neben dem vorderen Theil der Nath einen dunk-
len Wisch. — Von öisirialus leicht durch das kleinere Halsschild,
die nach hinten breiteren Decken und die andere Stellung des um-
geschlagenen Theils des ersten Streifen zu unterscheiden.
Bei Pal. an einem queiiigen Abhang am Oreto mit dem vorigen.
Tachys scuiellaris Germ. In allen Färbungen bei Syr. in den
Salzsümpfen.
Bembidium i-eclunguluni Duv. Palermo.
Bemb. oblusum Sturm. Pal., Syr.
Bemb. 2gtdlahim Fabr. Am Anapo bei Syr.
Bemb. ustulatum Dej. Syr., auf Salzboden.
Bemb. -igullaliim F abr. var. spendare Kiisi. und Genei Käst.
Palermo, Girgenti.
Bemb. callosum Küst. Bei Pal. an einer kleinen Quelle am
Oreto. Bei den wenigsten Ex. hängen die vordere und hintere
Makel zusammen.
Bemb. 4pustulalum Dej. Wenige Ex. bei i^entini.
Bemb. leneltum Er. Cat , Pal., Aderno. iVIeistens mit grofseui
Fleck auf der Spitze der Decken.
Bemb. pusillum Gyll. Syr. und Cat.
Bemb. ambiguum Dej. 2 Ex. bei Leniini in einem trockenen
Graben.
Bemb. Sicuhim Dej. Pal., S. Marfino, Syr., Girg., meistens
an Bachläufen, die nnausgefärbten Slücke sind praeuslum Dej.
(nicht Jacq. d u Val).
Bemb. fasciolulum var. raerideum Dej. In der Fiumare bei
Ficarazzi.
Bemb. ripicola Duft. I Ex. am Oreto bei Pal.
Bemb. Andreae Fabr. Oreto bei Pal., Ficarazzi, Anapo bei
Syr., Aderno.
Bemb. praeuslum 3. du Val. Die von J. du Val wohl fälsch-
lich unter dem Namen praeuslum Dej. beschriebene Art beziehe
ich auf ein Bembidium., welches in der Thal in der Form seiner
Flügeldecken am ehesten mit decorum Panz. verglichen werden
kann. Die Sl reifen derselben sind schwächer als bei decorum, das
Halsschild am Hinlerrand schmäler, die Färbung der Decken rein
rölhlichgelb, die ganzen Fühler gelb, höchstens die mittelsten Glie-
2*
20 V. RollenLerg: Heiträge
der ein wonig dunkler. Voji den nuaiisgcfärblon l.\. des Siculnm
Dej. (= prneuslutn De'].) diircli die be-^onders hinten viel flache-
ren Decken, feinere, urjd zumal hinten viel feiner punktiric Strei-
fen, kleineres Ilalsschiid. mit vorn weniger geschweiften Seilenrän-
dcrn, rein rölhlichgelhe Flüficldccken nnd Fühler unleiseliicden.
Sieben in der Färbung gaiix constante Kx. bei Pal. am Kloster
S. Mnrtino und bei Ficara/.zi.
Beinbidiutn nobile m.: I'iridi-rtfaneunt, palpis, nulennarum
6asi. iarsis. iibiis. geni/jiift et elylris rufuteslaccis, prnlltorure parvo
subcordnlo. laleribtts mintts rolundalis . augiilis poslicis reclis. bnsi
pjuscpte impiessinnibits forliler dislincte pimrhili.s. rltjlris pUtiiiusrn-
lis. pnnrluloslrinli.s. — Long. 6^ — 9 mill.
Von der (Jröfse und der gestreckten und etwas ilachen Gestalt
des ecfttes Sturm. Kopf. Ilalsschiid. Schildchen und Schenkel me-
tallisch bläulichgrün. stark glän/.end. Unterseite dunkler. Die Füh-
ler bräunlich, die ersten 2 bis 3 (»licder etwas heller. Taster. Fülsc.
Schienen. Kniee und meist auch die Basis der Schenkel sowie die
ganzen Flügeldecken gelbbraun. Letztere meist mit scbwacheui
grünlichem (ilanz. Die Stirnfurchen sind ziemlich tief und wenig
convergirend. Das Halsschild ist an .»einer liroilesfen, am Anfang
des "iten Drittels seiner Länge liegenden Stelle kaum 2 Drittel so
breit als die Basis der Flügeldecken, nach hinten stark verengt, die
Seileneindrücke im letzten Theil ihres Verlaufs gerade nnd im rech-
ten V> iiikcl auf (Ion llinterraiid Irellend. In den Hinlerecken eine
deutliche l-ängsfalle. Die Basaleindrücke ziemlich tief. Diese, so
wie der Kaum zwischen ihnen, in geringer Ausdehnung stark und
deutlich punktirl Die besonders auf der vordem Hälfte flachen
Flügeldecken sind nach hinten ein wenig erweitert, im Verhall nifs
zum Ilalsschiid grofs. wenigstens dieimal so lang als dieses. Die
wenig tiefen Streifen ziemlich lein und gedrängt punktirt, mit fla-
chen Zwisclieuräunien. Die zwei eingestochenen Punkte am drit-
ten deullich. Die Streifen nach hinten, besonders aber nach aus-
sen feiner werdend, der 7te schon erloschen. Das Thier übertriflf
in seiner Durchschnittsgröfse noch das eques St., von dem es sich
anfser durch die FiirlMing durch die etwas kräftigeren Punktstrei-
fen, besonders aber durch die Form des im Verhällnifs zu den Flü-
geldecken kleineren Halsschildes unterscheidet. Die gröfste Breite
derselben liegt nämlich bei eques bedeutend weiter nach vorn, die
Händer sind viel stärker geschwungen, die l^unkliriing an der Basis
xei-streuter und undeutlicher.
Diese schöne nnd aulVallmde Art wurde in der Finmare bei
zur Coleopleren- Fauna von SicHien. 21
Ficarazzi und am Fiume bianco unterhalb Adernö am Südfufs des
Aetna in 12 nur in der Gröfse variirenden Ex. gesammelt.
Bembidium cribrum J. du Val, S. Marlino, häufig am Anapo
bei Syracus.
Bemb. Dahin l)ej. In Flufsbetten, feuchten Gräben, an Acker-
räudein nicht selten. Pal., Cat., Syr., Girg.
Bemb. ephipphun Maisli. Auf Salzboden bei Syr. 2 Ex.
Bemb. punciulatum Drap. Am Oreto bei Pal., an einem Bach
nnlerlialb Girg.
Bemb. rufescens Dej. An feuchten Stelleu, am Fufs von Bäu-
men, in Gräben etc. nicht seilen bei Cat. und Syr.
Tachypus Bossii Schaum. Mess., Fiume bianco bei Adernö.
Nicht seit, in einer kleinen Schlucht im Kastanienwald oberh. Nico).
Tach. flavipes L. v. Die Punkte der Flügeldecken treten in Form
zweier mehr oder minder liefen Gruben auf; Syr., Nicol., Pal.
Haliplus linealocollis Marsh, Pal., häußg bei Syr.
Hai. gut latus Aube, Cat.; /ulvus Sturm, Syr.
Uijdroporus 2curinatus Clairv. Pal. in einer Wasserleit.; Cat.
Uydr. minulissimus Germ. Mit vorigem bei Pal.
Hydr. gemhius Fabr. In einer var., bei welcher das Gelb der
Decken Ueberhand nimmt. Bei manchen Exempl. ist nur noch die
Nath, ein Fleck am Schildchen und eine gezackte Binde auf der
hintern Hälfte schwarz. Häufig in den lehmigen Strafsengräben und
Pfützen im Piano di Catania.
Hydr. lepidus Oliv. Syr.
Hydr. opatrinus Germ. Bei Pal. und Cat. je I Ex.
Hydr. feneslratus Germ. Bei Pal, in gröfserer Zahl mit 2ca-
rinatus. Bei Cat. 1 Ex. vom Meer angespült.
Hydr. halensis Fabr. In einem Bach bei Girgenti 2 Ex. der
var. yuscilarsis Aube.
Hydr. marginatus Duft. Adernö und Cat., mit ganz gelben
Decken.
Hydr. lituratus Fabr., planus F ah v.^ ßavipes Oliv. Cat.
Hydr. ferriigineiis Luc. 1 Ex. bei Syr., ein anderes bei Cat.
vom Meere ausgespült.
Hyphydrus variegatus Aube. Syr. nicht selten in einer leh-
migen Pfütze.
Noterus laevis Sturm. Cat., Syr.
Laccophilus teslaceus Aube. Pal., Cat.
Lacc. obscurus Panz. Syr.
Colymbetes fuscus L.. Cat.; notaticolUs Aube, Syr., Cat.
'i2 I'. Hollenberg: lietlräge
Agtthns (Ihhjmxts Ol. llnuptsiiclilicli in niefäetKicii (»cwässeni:
Pal.. Cat.. Adcniö.
Ag. Lruuneus Faln-. in di'i vai-. rufutus Fairtn., die Nvohl
iiiclit in jungen Stücken bestellt; Syr.
Ag. 'Ipunrlalns Fabr. rousperstis IMaisli. Cat.
.^J^. iiilidvs Faiiin. Nirlit selten i)ei Pal.; bei AjIciik» I Ex.
der var. nigrirollis Zoubk.
Ag. ^guUulns Ol Adeino.
Ag. 2jiustululus L. Pal., in Wasserbebällern eines ölTciillirhon
und des botanischen (lailens. Syr,. Mess.
JJtßlisrus chcrimfle.vus Fabr. Bei Syr. einige Ex.
Cybisler Afrlcanus Lap. Syr. 1 Ex. Scbien ziemlicli träge.
Eimcrles slictiru.s \j. !Mif den vorigen, nicbt bäiifig; ungemein
schnell und niM-htig.
Gyrimts conchmus Klug. Hei Palermo auf dem Crelo und in
Wasseileitungen mitunter in grofsen (lesellscliaflen.
Oyrimis slrialiis Fabr., ^ürg.: urinntor IM., Syr.
(iyriu. nalalor Sco[). var. nalator A 1» r. Ir) 2 Ex. bei Pal.
fiyrln. opnrus Suffr. Bei Syr. in Cesellscliaft des urinnlar III.
Gyriu. Dejeanii Brüll. Mit vorigem bei Syr. und Pal.
Hydrobins convexus Bmll. Piano ili Calania.
Hydr. fuscipes L. Mit vorigem.
Uydrophilus pislaceus Lap. 3 Ex. bei Syr in einer Pfiilze.
P h illiydrus Agrigentinus vi: Obloiigns, co}nrxiusciitus.
niger, piilpis. mitcnnitnnn scapo. pcdibiis. capitis macuta biua. pro-
Ihoracis marg'me lato elylrornnnfue uvgustiore lutea- fusris. tibiis el
ajil enuariini clavn pireis, prolhornre acfjitali. suhl ili ter ^ elylrornm
dorso subtiliter obsnlctefiue^ niargiitibtis disliiirlc iiiiiirtulnlis.
Ftsvns l;in^li(•ll ov;il, iiuGanzen vonderGosl.ill sowie dciCiröfse des
tnelaiiocepftnius, doch ein wenig convexcr. Glänzend schwarz Die
Taster, der Füblerscliaff, die Füfse rötlilicb gelb. Ein vor jedem Auge
liegender, ziemlich scliarf begionzicr, unrcgelnjäfsig dreieckiger oder
m()ndfi)rniiger Fleck, die vSeilenränder des Ilalsscbildes in breiler
Ausdehnung, sein Hinter- und Vorderrand sauniarlig und die Sei-
tenränder der F'liigeldeckcn in geringer .A,usdebnung verwaschen und
schmutzig röthlichgclb. Die Fi'ihlci kenicii und Schienen pcchbiaun.
letztere nach der Spitze zn heller. Kopf und Ilalssctiiid sind ^leicb-
mäfsig dicht und fein, aber deutlich punktirl. Die Flügeldecken
auf dem Rücken sehr fein, verwischt, nach dem Seiten- und Hin-
terrand alUnählig dcntliclier und kräftiger [iniiklirl ; hinten und aus-
sen ist ein sehr gerin:;er Ueberrest von Pnnktstieifen zu bemerken
zur Coleoftt er en- Fauna von Sicilien. 23
uud an der Stelle des 3teu und 5teii Zwisclieinaumes läuft eiue
äulserst ieiue und uuregelmäisige Puukireilie. Der Nahtslreifeu
ist nach hinten kiäl'tig und beginnt am Anfan^; des 2ten Drittels
der Länge der Flügeldecken. Aufser durch die Färbung unterscheidet
sich diese Art von melanorephalus durcii die Punklirung, welche
im Allgemeinen feiner, besonders aber auf der Scheibe der Decken
verwischt, bei melauorephulus gleiclimärsig deutlich ist.
3 Ex. in einen) IJach bei Girg. an Steinen.
Ilijdrobius aeneus Germ. In stark salzhaltigen Gewässern bei
den Saliut'n von Syr.5 selten.
l.accobius nigriceps Thoms. Pal., Cat., Adernö; die Ex. sind
von etwas geringerer Gröfse als typische, die ich bei Hrn. v. Kie-
senvvetler sah.
Lacc. ReveUierei Perris. 2 Ex. bei Cat.
Laccobius viridiceps m.: Ovulus, conve,rus^ hifra niger,
capite tolo prothorace sculelloijus otivaceo-viridibus , palpis^ thoracis
marghie tcilernli augtilis^ue posiicis^ pedibus elijlris<jue ad suluram
sublililer nigro-bimacitlalis. leslaceis, cnpile prolhoracet/iie parce pun-
ctulalis, clylris sublililer, obsolele, subirregulariler serialitn punctalis.
— Long. 2 niillini.
Stark conveX; Unterseite schwarz, der ganze Kopf, der gröfste
Theil des Halsschildes und das Schiidchen gesältigt oliveugrün. Die
vSeilen- und der Hinterrand des Halsschildes in geringer Ausdehnung
nach der Mitte zu röthlichgelb. Taster, Beine und Flügeldecken
gelblich. An der Naht steht vor und hinler der Mitte auf jeder
Decke ein kleiner schwärzlicher Fleck. Kopf und Halsschild sind
ziemlich fein, aber deutlich weitläufig punktirt. Die Flügeldecken
sehr fein, elwas erloschen und unrcgelmäisig gereiht punktirt, ohne
Streifen und ohne Punktirung der Zwischenräume.
2 Ex. bei Pal.
Berosus n/finis Bvnllc. In (liefsenden und stehenden Wässern
bei Pal., Catania, Syr. und Adernö.
Helopliorus uquuticus L Pal. auf einer Wiese im Trockenen;
Cat., Syr.
Ilel. inlermedius ^ als. Pal. mit vorigem; Girg., Cat., Adernö.
Hei. rugosus Oliv, bei Girg. auf einer Anhöhe am Fufs eines
Felsens unter Steinen in grofser Zahl.
Hei. granularis L. In drei verschiedenen Formen, die jedoch
wohl allein die Midsant'schen Varietäten unterzubringen sind: die
eine mit gestreckten, ganz hellea, nur mit einer pfeilspilzeuartigen
Makel versehenen Decken, lebhaft hellgrünem oder kupfrigem Hals-
24 V. Rollenfter^: Beiträge
schild, mifsl 4 IVIillim., bei Cal. Kinc zwpito, bcdeiiieiid kleiner,
«ilinlirli pofärl)!. inil vT<Mjif;cr Kcsirccktcn Decken, srliwiichcrcr Sculp-
tiir dos IIal3>i-,liil(ics. Ii:il ;iiif>er der iMakel noch «•inii^c kleine drinkle
Flecken hinter derselben l'ä — 3; >lillitn. Cal.. P.d. Die drille hat
dunkleres, elwns breilcres IIal>.>child, viel ^venij^er gesircckle. ^ciivvarz
neblig-j^efleckfe Decken, anf Halsschild nnd Decken stärkere Seulp-
tur. Anf lel /.leren isl der 3lc nnd öle Zwischenranm elwns erhaben.
2} — :iv Miiii,,,. (;!,.£;., Cal.
Htfdrochus foveosirialu.i Fairni. Pi.ino di Calanii, in lehmigen
Pfiil/,en neben der Sirafsc nach Syr.. seilen.
0(lil/i(/jius fniitrltilus Sieph. Svr.. anf Salzboden und in sal-
zigen PfiJlien.
Orht/i. melullescctis Kosen h. ^'irg
Ochlh. /us.snlalusMu\s. Pal., Cal.. hiiiilii;. HeiCiirg. in 1 Ex.
eine Var. : mit schmutzig branngelhen Fliigeldecken. deren jed<* an
der Naih auf der ersten llälflc '2 schwarze Makeln, auf der hinte-
ren, mehr nach aufsen. einen dunklen Wisch zeigt.
Ochlh. aerultis vSlepii. 1 Ks. bei Cal.
Or/tl/i. marü;ipallrvs lji\\y. bei Cal. mit /"ossm/cz/kä nicht seilen.
Ocldh. exuralns M u 1 s. "Mil vorigem, selten.
HijflraetKi r'nKirUi Klug. Pal., in einer Wasserleitung.
Cyclojinlntn lii.spnuicttm Kiisl. Au feuciiten Slelleii am Orelo
bei Pal. unter Scliilf und bei Girg.
Cercyon flavipe.s Fabr. Pal.. Nicol.; tinistjuilium L. Pill.; anale
Payk. Pal.; granarium Er. Nie.. Syr.
P/iytosus iiigrivpiilris Chcsr. Dünen von iV1oud«-lli» und von Cal.
Pliyl. spinifcf ('urlis. Cat.
Leplusa rvgosi/ieunis Scriba. .\nf dem .M. l'ellegrinr) unter
Slcinen nicht seilen. Wurde mit lvpl>chcn Ex. aus dem Apennin
in Hrn. v. Kie.'«enwcller's vSaiumlung \ erglichen.
Aleochara bijmnctata (irav. Pal., Cai.; liislis (irav. Syr.,
Girj;.. I*al.; rrasxiiisnila S ah\h. Pal.. Syr.; laniighinsa Grav. Pal.;
bitineala Gyll. IMe-s.; A«A/i,r>ia/« Er.Pal.; o/6/7>/7« .M u 1 s. et K. Pal., Cal.
Alemcles Stettins in.: J'iceo- /ernighiens . ptni/iorace abdo^
mineque nigriranliLus . lerliu <iuleiinai'um arficulo äccmtu/o duplo
longiore. prothoracis laleribris eviarginalis. angulis poslicis proJu-
clis. prolliorare iitrinrjue lerilcr /oveolafo. elylris abdomineque con-
spicue pnurlulali.s. - Long. 4 mill.
Dem iuflatns VjC.W. durch Gröfse und deutliche Punklirung am
nächsten stehend. Kopf. Scheibe des Halsschi!de>. Brust und Hinter-
leib pechschwarz, die einzelnen .Segmente beller gesäumt, übri-
zur Coleopteren- Fauna von Sicilien. 25
gens dunkel rosIroJli. An den Fühlern ist das dritle Glied von der
doppellon Liinge des zweiten, Glied 4, 5 und 6 transversal, nur noch
ein wenig länger, 8 an seiner langen Seile wenigstens so laug als
breit, das Eiidf^lied spitz kegelförmig und nicht viel kürzer als die
drei voriicrgehendcn zusammen. Die Glieder stehen gedrängt. Das
Halsschild quer trapezförmig, mit nach vorn etwas couvergirendeu.
kurz hiulcr der Mille ausgeschnitteneu Seiienrändern und wenig
spitzwinkligen, vorgezogenen Hinterecken. Das beiderseitige Grüb-
chen wenig ausgeprägt. Halsschild fein und weitläufig, aber deul-
lich, die Flügeldecken fein, äufsorst dicht chagrinartig, der ganze
Hinterleib deutlich, nicht sehr dicht puuktirt.
Bei Cat. 2 Ex. bei Ameisen unter einem Stein.
Myrmedonia luber iveniris Fairm. 5 Ex. wurden immer
einzeln bei Cat. und Nicol. gesammelt. Scheint kein beständiger
Ameisengast zu sein. Alle Ex. tragen die sonderbare Auszeichnung
auf dem Hinterleib; auch ein gröfseres, mit etwas stärkerem Ein-
druck auf dem Halsschild, welches ich seiner Stalur nach für ein
5 hallen würde.
IMyrmed. Muslela m: Nigra, unlennis pediltusque piceis, an-
fennarnm articnlo lerlio secundi lougitiuUnej tjuarlo secjJienlibuscfue mo-
dice Iransversis. ultimo duol/nspracedentibus lojigioie, prolhorace longl-
itidine latiore. posfice medio leviler foveolato, elylris prolhorace paullo
lona^iorib'us. Ulis prothoracecjue suhlilissime creherrimeqiie ^ cupile di-
slinctius. abdomine parce subtdtter punclulalis. — Long. 3 — S- mill.
Schwarz, wenig glänzend, das Halsschild mit äufsersl kurzer
und etwas bräunlich schimmernder Pubescenz, Taster, Fühler, Beine
und letztes Abdominalsegmeut pechbraun. Das Halsschild ist ziem-
lich gewölbt, wenig breiler als lang, die Seilenränder sanft nach vorn,
noch niäfsiger nach hinten convergirend. der Vorderrand sanft ein-?
der Hinterrand etwas stärker ausgebogen. Die gröfsle Breite liegt
etwas vor der Milte. Am Hinterrand oberhalb des Schildchens
sieht eine kleine seichte Grube. Die Flügeldecken sind an den
Schniteru breiter als das Halsschild, nach hinten kaum erweitert.
Der Hinterleib etwas zugespitzt. Die Fühlerglieder nehmen nach
dem Ende mäfsig und gleichförmig an Dicke zu. Glied 3 und 2
gleichlang, viertes bis zehntes allmählig und gleicbmäfsig an Breite,
sehr wenig an Länge zunehmend, das vorletzte daher noch brei-
ter als lang Das letzte schlank eiförmig, nicht viel kürzer als die
3 vorhergehenden zusammen. Der Kopf ist fein und gedrängt, Hals-
schild und Flügeldecken äufserst fein und dicht, der Hinterleib auf
Segment 1 und 2 deutlich, nicht dicht, auf den folgenden fein und
26 I». HulleuLerg: lieilräge
wcilliitilig pmikliit. — Hei (".•iliinia um Puls eiiii'> l}auiiies in Gc-
sellscli;!!! \oii Amcisoii 3 Kx. mit der ptilln m.
Mljviiteil. rigiila Er. Am 31oule Corvo l)ci ^iiri;(.'ijti am liacli-
ufci' /-wiM-licii Slciiicii 1 Ks.
.yj ifiinedonid putla in.: Nigra, antennis peüiOus(/ne piveis, pro-
tliorace loiigiluJini subueijiiali lolilutihie, poslice subungunlato , ely-
Iris lirtiii clijlroriim paite basi niigiisliore . his illo<jiie rrebre suft-
litinfiiine (ibilomine siiblililcr punrlutis. lerlio (niliuttarum urlintlu
fieciiudu luugiore el duplo fere taliore, duobxts pennUiinis Inliltidine
lutigiuribits, ultimo ucnntinalo ^ dttobtis pruecedeulibus longiludiue
(ie(jntdi. - — 1 millim.
Der rigi(l<i Kr. sclir älmlicli. Scliuarz mit poclilnaiiiiem IMuiid.
Fülilciii und Ik-iiien. Audi die Hiiiider der lel/.teii lliiiterleibsseg-
meutc braiiii ^e.^äuml. Auf Flügeldecken und Uinlcrleib mit aufserst
feiner silbergiaiier Pubesccnz. Die Fülilcr sind ge.streckt. Das drille
(jlied viel länger und fast doppelt so breil als das zweilc. Das
vierte dem zweiten an Länge gleicli, docli dicker, nicbt viel scbraä-
Icr als das dritte. Vom fünllen an, welches etwas kleiner als das
vierte ist, nelimon die Gliedei- gleichmälsig an Länge, an Breite fast
gar nicht /.u, das vorletzte ist daher deutlich länger als breit. Das
letzte, sanft zugcspit/.tc, hat die Länge der beiden vorhergehenden
zusammon. Das Ualssihild ist um ein sehr geringes breiter als
lang, nach hinten verengt, der Vorderrand mäfsig ein-, der Ilinter-
rand stärker ausgebogen, die Vorderwinkcl springen /.iemlich scharf
vor. die hinteren sind stumpf und abgerundet. Das Halsscbild zeigl
bei schiefer Ansicht eine sehr fein erhabene IMittellinie und eine
Abpliillung vor dem Schildchen. Die Flügeldecken, so lang als das
Halsscbild, sind um ihr Drittel breiter als dieses. Der Hinterleib
gleichbrril. Die I^unktiriing des llaUschildes sehr dicht und äufscrst
fein, die der Flügeldecken etwas deutlicher, aber immer noch sehr
fein, des llinterleibes fein und dicht. Das einzige Kx.. welches ich
für ein d" balle, zeigl auf dem ersten IJinlcrleihssegment einen klei-
nen, auf dem zweiten einen längeren, tieferen (^uereindruck. Von
»•»4i/</fi E r. untcrschoidel sich der Käfer durch das nach liinlen deut-
lieh verengte Halsscbild und viel feinere I'unklirnng. Auch ist er
zarler gebaut und heller gefärbt.
Mit J>Iuslila Hl. bei Cat. 1 Ex.
lieidc Arten befanden sich in der Sammlung Hin. v. Kiesen-
\\ctler's aus der Sierra Nevada, wo ^ie (wohl .luch in Cescllschafi)
am Schnee ::esamincll wurden.
xur Coleopt ereil- Fauna voti Sicllien. 27
Myrmed. Ilaworthi Steph. Ein Ex. unter trockenem Laub im
Kastanicnwald oberhalb Nicol. Die Punktirung der Flügeldecken
gröber als bei deutschen Ex.
Myrmed. tnemnoiila Märkel. IM. Pellegrino, sehr seilen. In
gröfscrer Zahl am Fiifs eines Olivenbaumes zwischen Pal. und Mor-
rcale. Nicht bei Ameisen,
Callicertis clavalus m.: Fuscus, capite, prolfiorace, anlen-
narum urllcnlo ultimo, elyirornm apice nigro-obscuralis, prothorace
poslire mcdio leviler impresso, sublilissime, elylris distinctius regti-
luriter grautdalis. abdominis hast sublitHer punclaia, apice laevi.
— 2| niillim.
Mit ganz mattem Vorder- und glänzendem Hinterleib. Kopf
und Halsschild schwarz. Der Hinterrand des letzteren und seine
Vorderecken gebräunt. Beine und Fühler, Unterseite bis auf die
schwärzliche Brust, die Flügeldecken und die hintere Hälfte der
einzelnen Hinterleibssegmente hellbräunlich. Nach der Spitze zu
sind die Flügeldecken geschwärzt. Diese und Kopf und Halsschild
mit sehr feiner, der Hinterleib mit sparsamer längerer gelblicher
Pubescenz. Die Fühler nach der Spitze zu kräftig und ziemlich
lang. Das dritte Glied wenig länger als das zweite. Glied 4 — 9
nur an Bieite zunehmend, daher schon das 6te breiter als lang. Das
lOte dicker nnd über noch einmal so lang als das 9te. Das 1 1 te kaum
dicker, fast noch einmal so lang als das lOte. Das Halsschild breiter
als lang. Die Seitenränder convergiren von seiner gröfsten Breite,
die vor der Mitte liegt, nach vorn stark, nach hinten sanft. Der
Vorderrand fast gerade abgeschnitten, der Hinlerrand sehr mäfsig
ausgebogen. Vor dem Schildchen steht ein seichler, nach vorn sich
verschraälernder Eindruck. Die Flügeldecken an den Schultern viel
breiter als das Halsschild. Dieses äufserst fein, die Flügeldecken
fein, deutlich, regelmäfsig granulirt. Das erste Hinterleibssegmenl
fein, aber deutlich punktirt , die mittleren fast, die letzten ganz
glatt. Syr. und Cat. je l Ex.
Chilopora longilarsis Er. Cat., Pal., Nicol., Girg.
Tachyusa coarclala Er. Am Anapo bei Syr., häufig.
Oxypoda opaca Gvav. Pal., im Kastanienwald oberhalb Nicol.,
nicht selten.
Ox. longiusctda Er. Cat.
Homalota timbonala Er. Cat.; gregaria Er. Pal., Adernö, Syr.,
Cat.; curbonaria Sahlb. Aderno, Pal.; puncticeps Thoms. Mess.;
occulla Er. Pal.. Syr.; merdaria TUoms. Pal., Mess.; orbulaEv. Pal.
28 w. ttoltenberg: Beiträge
Phloeoporii corlicatis (irav. Syr., Pal.
Ilnbrorerns rnftUlaricnrnis Crav. Pal., olioiliallj Nicol. im Ka-
t.laiiicii\v.il(l.
Tiicfiifius l'iiirwairei Kcp ri ("u r. iM. Corvo bei t»iip. an einem
Bacli. Nicol. im VN'ald.
Tiichypurus llypnortim Fahr. l'al.
i'onosninn ftisculttin Er. Pal.
C'utios. liviilum Er. l*al.
Boletobius disligtnu Fairin. Piano di Calania, in einem Gehölz
au Pilzen; Nico!. Variirl sehr in der Gröfse; das gröfste Slück mifsl
in ziisammcnj^e/.ogcnem 'Ausland 4 Mill.. das kleinste nur die IJälfle.
ßli/celofjorus Inridtts Er. Nicol.
Mijcet. splemltns Marsh. Pal,, Nicol., Cat.
Mycet. pronus Er. Ich ziehe hierzu SlQcke eines kleinen M>j-
cetoporns. der in der Fiirbniiü; allerdings bcdeulcnd von den meisten
Slücken des pronus abweicht. Dieselbe ist gelbbraun, Kopf und
Hinterleib schwarz, Mille des Halsschildes und der Flügeldecken,
sowie die Schildcljengegend schwärzlich. IJei einigen Stücken die
Enden der Fühler, bei einem. mi( durchaus überwiegender schwarzer
Färbung, auch die Schenkel geschwärzt. l*al., Nicol.
Euriiporns aeneivenlris Lucas. Pal. 1 Exempl.
Qncdius laleralis Grav. Ziemlich häufig unter dürrem Laub
im Kaslanicnwald oberhalb Nicol.
Qu. /ulgitlus Fabr. Nicol., Pal., Girg., in der Form uiit ro-
then Flügeldecken und schwarzen Fühlern und Beinen.
Eine andere, auffallendere Var. (virens wi.) fand ich in einem
Pärchen oberhalb Nicol. Schwarz, Flügeldecken mit grünlichem
Schimmer, Fühlerwurzel und Beine gclblichrolh.
Qu. iinpressus Panz. Nicol.
Qu. inolochinus Grav. Cal.. Pal.. Syi". Alle Ex. mit rothen
Flügeldecken.
Qu. trislis <;rav. Nicol., I*al., Girg.
Quedius cuelebs m: Niger, anlennis. pedibiis, proihvrace ely-
trisque picei.s. riipilc sidirolundato prothorace ungUf>tiore, fronle ad
ocutorum murgiuem iulcriorem ulritifjue sublilius uuipunclata., scu-
tello laevi. etylris /orliter. aLdomine suölitius punrlalis. Prolhoracis
inßexioiie mevibiduaceii. — 10 niill.
In der (icslali dem ßmbriatus \lr. ähnelnd, durch Gröfse.
Färbung, Punklirung und Bildung des Halsschildes unterschieden.
Schwarz, Halsschild, Flügeldecken. Taster. Fühler. Beine und Hin-
terraud der zwei IcUlen Abdominalscgmcnte pechhraun Der Kopf
zur Coleopteren- Fauna von Sicilien. 29
ziemlich klein, gerundet, f so breit als das Halsseliild. Die Aiigea
grofs, doch wenig gewölbl. Das Halsschild so lang als breit, die
gröfsfe Breite hinter der Mitte liegend. Die Seitenränder nach vorn
raäfsig convergirend , vor den Vorderecken ein klein wenig einge-
zogen, zum völlig halbkreisförmigen Bogen mit dem Hinten and ver-
bunden. Die Händer sind an den Vorderwinkeln stark herunter-
gebogen, diese selbst ziemlich scharf und etwas vorspringend. Die
Flügeldeken so lang und ein wenig schmäler als das Halsschild.
Der Hinterleib allmählig zugespitzt. Die Fühler sind niäfsig lang,
ziemlich dünn, Glied .3 länger, 4 etwas kürzer als 2, 5 — 8 länger
als breit, 9 und 10 so breit als lang, 11 ausgerandet zugespitzt,
fast so laug als 9 — 10. Am Innenrand des Auges steht jcderseifs
ein ziemlich feiner Punkt; am Hinterrand drei etwas stärkere. Die 3
Punkte der jederseiligen Kückenreihe des Halsschildes sind schwach.
Die Richtung der beiden Reihen convergirt wenig. Schildchen glatt.
Die Flügeldecken sind stark, ziemlich dicht punktirt und etwas
querrunzlig. Der Hiuterleib schwächer, zumal nach hinten etwas
weitläufiger punktirt. Beide sparsam gelblich behaart und letzterer
wenig stark iridisirend; die Vorderfüfse des einzigen, oberhalb Ni-
colosi gefangenen Ex. sind merklich erweitert.
Qued. pellaius Er. Calania (l Ex.), Nicolosi.
Qu. rujtpes Grav. Nicolosi, Palermo, selten.
Qm. obitlleraltis Er. Oberhalb Nicolosi am Fufs alter Eichen,
nicht häufig.
Quedius tnyagrus in: Niger, angustatus, viridi-melallescens,
antennis pedibustjue rtt/'o-tesiaceis, femoribiis libiistpie posticis ob-
scuratis, etylris, sculello^ abdomine detise subtililer punvtidalis, mar-
ginibus segmenlorum abdominis posticis aureo-ßmbrialis. Prolho-
racis inflexione inembrunacea. — 6|^ — Ij millim.
In der Gestalt dem rußpes nahe stehend, doch nach den Enden
etwas weniger zugespitzt. Schwarz, Kopf und Halsschild mit grü-
nem Erzglanz, ebenso die pechbraunen Flügeldecken, Taster, Füh-
ler und Beine röihlirhgelb, Hinterschenkel und Schienen, mit-
unter auch die Schienen der Mittelbeine pechbraun. Der Kopf ist
länger als breit, halb so breit als das Halsschild, Die Augen grofs,
doch mäfsig gewölbt. Fühler ziemlich kurz und wenig kräftig.
Glied 3 nur wenig länger als 2, 4 fast nur halb so lang als 3, doch
noch deutlich länger als breit. Die folgenden allmählich kürzer
werdend, die beiden vorletzten schwach transversal, das letzte
schief abgeschnitten. Zwischen den Augen jederseits I, hinter den-
selben je 2 ziemlich schwache Punkte. Rücken- und seilliche Reihe
30 I'. Roilenlterg: Heil rage
des llaläscliildcs mit je H feiiUMi Punkten. Das ilalsscliild su lang
als breit; vorn an den Händern stark niedergebogen. Die Vorder-
cekcn fast lecbl winklig, abgerundet. Die Flügeldeeken so lang, au
den Scliullern so breit, als das Ilalsscliild. nacb binien eiti Weniges
verbreitert. Die Fliigcidct^ket). d;is Schildcbcn, der xienilicb sriiwaeli
iridisirendc Ilinlerlcib sind fein und diclit punklirt. mit silir feiner,
etwas rostrollier Pubesecnz. Der Ilintersaum der Fliigoldccken und
der einzelnen Abdominalscgnionte /.iendicb kurz, aber kräftig, golden
bewimpert. — IJci Syr. 1 vStiick. Iiäutigcr oberb;iib Nicol. Audi bei
Hom babc icb diese Art gesammelt.
QuecL scintillans Grav. Nicbt selten. Nicol., Girg., Pal.
Astrafiaetts Ulmi Rossi. Piano di C;itania ziemlicb bäufig am
Fufs von \\ eilVpnppelu. Aucb bei Syr.
Creuphilu.s muxillostts L. Pal.
Slapliylinus chrtjsocephnhis Panz. Hei Nicol. I F.\. von (Jeliü^cli
geklopft.
Ocijpiis olens Müll. Allcntbalben liäufig.
Or. ryaneus Payk. Bei Girg. 1 Ex.
Or. cvfireus Rossi. Pal., Cal.. Syr.
Oc. iitorio Grav. Syr.
Or. /'ulcifer Nor dm. M. Pellegrino.
r/iiloni/ius lanmialiis Crcutz. Pal.. Tat.. Syr.. Nirol.
Pliil. aeuetts Rossi. Pal.
Phil, ciibralus Kr. Bei Syr. auf Salzboden I K\.
Phil, vnritis Gyll. var. '2-maculalus Grav. ("al.
Phil, ebenintis Grav. var. corrtiscus Er. Pal.
Phil, corvinus Er. Girg., Pal.
Phil, (lisroiileu.s (trnw Pal.
Phil. Aaulholoind Grav. Bei Cat. und S\r. je 1 Ex.
/'/•//. cicalrirosu.s. .'\m Strande bei IMess. 1 Ex.
Phil. graliosiLs Bris. Am Barbliiufcrn bei CJirg.. wenige Ex.
Philnulhus mituuhts ni; iTj^rr. tnifctiunrtim ihiolius arliculis
pritnis. pcdibus., clylris(/ue Lrunneo-lesluceis. httnieris olisctiraiis., thorace
laiHudiue longiore., anlire uitgiistalo, punclornm serie ^uinqite, capile
elongnlo ■ (fttadtalo, ehjtris thorace lougioribii.s et latioriljti.s. .sulitiliter
hnud crebre. nhdnminc deu.'ie partim .sn/ttiliter grnnula/is. — 3 mill.
Zwiscbcn splendidulus Grav. und Ihermurum ,\ u b. slebeuil.
Scbwarz. die zwei ersten F'iiblerglicder und der Anfang des dritten,
die Beine und Flügeldecken bräuulicbgelb. letztere naeb den Scbul-
tcrn zu dunkler. Der Ko[)f beim cT länglicb viereckig und fast so
breit als das Flals^^cbild am Vurdcrrand; beim $ besonders nacb vorn
zur Coleopf ereil' Faniin von Sicilicn. 31
bedeutend schmäler. Nach vorn /.wischeii den Augen stehen vier
Punkie in die Quere; die äufseren hart am Inncrirand elv\as un-
deutlich. Oberhalb dieser eine gleiche zweite Reihe, hinler den
Augen einige kräftigere Funkte. Die Fühler sind kräftig, Glied 3
ein NA enig länger als 2, die folgenden quer, das letxle ausgeschnitten
abgestutzt. Das Halsschild länger als breit, ziemlieh stark gewölbt.
Die Seitenränder convergiren nach vorn von der breitesten Stelle
an, welche im letzten Drittel der Länge liegt und sind fast gerade.
Die Vorderecken abgestumpft, die hinteren völlig al)gerundet, die
Punkie der Rückenreihe ziemlich fein. Die Flügeldecken bedeutend
breiter und länger als das Halsschild, deutlich, wenig dicht punktirl,
mit gelblicher, etwas abstehender, nicht sehr dichter Pubescenz. Der
Hinterleib fein und dicht punktirt. Bei Cat. 2 Ex.
P/iil. nigritulus Grav. Cat.
Phil, lalhrobioides Baudi. Am Anapo bei Syr. selten.
Pfiil. sericeus Holme. Bei Messina mehrere Ex. am Strand.
.Auch bei Cat.
Pliil. ßlum Kiesw. Mit Vorigem bei Mess.
Xantholinus glubratns Grav. Nicht selten an Bachläufen und
unter Steinen, bei Pal., Cat., Girg.
Xanih. fulgidus Fabr. Wie voriger.
Xanih. rußpennis Er. Pal., Syr., Girg., Nicol.
Xanth. ochraceus Gyll. Girg., Pal.
Leplolinus nothus Er. Im Piano di Calania am Fufs von Weifs-
pappeln 3 Ex.
Leplacimis parumpunctalus Gyll. Pal., Syr., Nicol.
Lept. balychrus Gyll. Cat.
Lathrobhan muUipunclalum Grav. Syr.
Lalhr. slrialopunclulum Kiesw. Cat.
Lalhrobium erythmrum m.: Etoiigatum. nigrum^ antennis^
jxtlpls, peclibus,, ttbdominis utlhito et penidlimo segmenlo elylrisque
praeter basi?i rufulis, capite thurace nngustiure, lateribus parre^ for-
tiler piinctato , fronte laevi, prothorace lalltudine terlia parte ton-
giore. media biseriatim^ lateribus irregidariter sparsim punrlalo, ely-
tris prothorace paidlo longioribiis subirregidariter seriato-punctatis,
abdomiiie creberritne pnncttdato. — 7 mill.
Eine von den übrigen mir bekannten Arten besonders in der
Punktirung bedeutend abweichende Species. Von gestreckter, gleich-
breiter, oben ziemlich flacher Gestalt. Taster, Fühler und Beine
gelblich, Flügeldecken bis auf die glänzend schwarze Basis, vor-
letztes und letztes AbdominalscKmenl ziemlich lebhaft rolh. Die
■i'l V. Uiüfinhetii: Beitrüge
Kiililcr äclilank und i;('.<.l reckt, viel liingcr als Kopf iitid II;ils>eliil(l.
(iliod 3 viel liin^er aU -*. D'i Kopf iiacb vorn ver>climaiei I . liiii-
gcf aU breit, scliiiiäler als das llaU^cliild. 8tiru und Scheitel bind
glatt. Nach hinten und an den Seilen ist ihr Umkreis mit zerstreu-
ten, verschieden starken I'nnktcn besel/.l, von denen sieh eiiiij;e durch
(irölsc und paarige Sielliinj; au.s/.eiehnen. Das llalssrliild i>t last
nni ein Drittel langer als hrcit, nach hinten last gar niclit ver-
schmälert, die Seitcniänder last :,eradc. Vorderecken stunipl, die
hinteren abgerundet. Leber die vSchcibe laufen zwei parallele Ijiings-
linien von etwas unregclmälsig siebenden Punkten. Die Seilen-
ränder sind zerstreut, feiner als der Kopf, in ziemlich gerinjicr Aus-
dehnung punklirl. so dafs die vSeheibe bis auf die Parallclreihe von
I*unkten glatt ist. Die Klügeldeckeii sind breiter und ein wenig
länger als das llalsschild, mit ungefähr 6 nach bluten und aufsen
sehr, vorn etwas unregelmäfsigen Punkireihen besetzt. Die Schul-
tern sind rechtwinklig und wenig abgerundet. Der ganze lliiiter-
leib bis zum (ilen. weitlätitig punktirten Segmenl gleichmälsig fein
lind sehr dicht, elsvas runzelig punktirt. Die starken Vorderschen-
kel sind an der Spitze mäl'sig ausgeschnitten.
Beim cT ist das (ite Segment auf der Unterseile schmal und
ziemlich lief gesclililzl, das Tic in demselben versteckt zweizipielig.
\Wm\ ^ beide ohne Auszeichnung.
IJei Cat. und Pal. ziemlich zahlreich am l'uls von Weilspappeln
und in lehmigem IJodcn auf Triften, mil Üolic. hnemotihnns Kr..
Achen. slr'mhnn Kall', und .Srtm6. anale Nordni.: durch Hie etwas
ilache Gestall. die langen Fühler, und hauptsächlich die Vertbeiluug
der Punkte auf dem llalsschild bildet da< Tliier ein Vermil teliings-
glied zwischen Ijailn obinm und Acheuimn.
Lalfirob. piripes Kr. Am Oreto bei Pal. sehr seilen.
Lal/ir. laLUc Kr. Hei Pal. und fiirg. sehr selten an Bächen
unler (leiöll.
Lalhr. sliliciitum Kr. Bei Girg.. gerade nicht selten in einem
Mandelhain unter Steinen.
Ac/ietiittm slrialum Latr. Bei Pal. und Cat. in fettem Lehm-
boden nicht selten.
Ar/i. tcnrlluin Kr. Selten mil vorigem.
Scimbatiutn auale Mord in. Mil ileii vorigen nicht selten.
Scimb. teslaccnm Kr. Bei Pal. an einem .Ahliang am Oreto
mit dem vorigen, bei (iirg. an einem Bach je I K.\., häufiger bei
Cat. vom Meer angespült.
Dnfiriinn hnciiMnilions V.r. Mil den .Xchenicii niclit selten.
zur Coteopleren- Fauna von Sicilien. 33
Dol. illyricus Er. Wenige Ex. bei Pai. und (iirg. Alle sind
bedeutend kleiner als dalmatinische; auch fehlt ihnen die lebhafte
rothe Färbung und die Decken sind etwas feiner punklirt.
Lilhocharis sicula Kraatz. Pal., an einem grasigen Abhang am
Oreto häufig.
Lilh. rußcollis Kraatz. Pal.
Lith. ripicola Kraat/. Bei Nicol. und Girg., je l Ex.
Lilh. ochracea Grav, Nicol.
Lilh. picea Kraatz. Pal.
Scopaeus sericans Muls. et R. Pal.
Scop. laevigalus Gyll. Syr., Cat., Pal.
Sunius melanurus Küst. Bei Cat. am Fufs von Bäumen.
Sunius aemulns m: Rufo-teat accus, ocutis abdominisque se-
gmenlo sexlo nigris, prolhorace longiludinis latitudine., capile et pro-
Ihorace purum sublililer granulalo-punclalo , elytris disli?icle, haud
crebre, abdomine dense punclalis. — 3-j- — 3^ millim.
Dem melanurus Küsi. in der Färbung fast gleich, doch mehr roth-
gelb. Der Kopf ist breiter, sowohl als das Halsschild, wie als die Flü-
geldecken, seine rechtwinkligen Hinterecken sind abgestumpft, vor den
ziemlich grofsen Augen ist er bedeutend schmäler als hinter denselben.
Das Halsschild ist so breit als lang, die breiteste Stelle liegt ganz
nach vorn, und von ihr aus bildet der Verlauf des Seitenrandes nach
vorn und hinten einen etwas abgerundeten Winkel, während bei
melanurus der Seitenrand einfach gerundet ist. Am Grund ist das
Elalsschild mehr als halb so breit als die Flügeldecken über den
Schultern. Neben dem Seitenrand, fast in seiner Mitte, steht jeder-
seils eine flache Grube. Die Flügeldecken sind etwas breiter als
das Halsschild an seiner breitesten Stelle, fast um ein Drittel so
lang als dieses, nach hinten sehr wenig eingezogen. Der Hinter-
leib ist am Grunde sehr wenig schmäler als die Decken, nach hin-
ten von gleicher Breite und ziemlich glänzend. Kopf und Hals-
schild haben die den meisten Arten eigene Sculptur, welche in
grofsen, flachen, fein, aber deutlich genabelten Punkten besteht,
viel stärker und ausgeprägter als bei melanurus. Die Flügeldecken
sind ziemlich stark und weitläufig, der Hinterleib dicht und mäfsig
fein punktirt.
Bei Pal. Ich habe den gewifs oft mit melanurus verwechsel-
ten Käfer auch bei Rom gesammelt und aus Coisica von Hrn. Dr.
Schwarz in Breslau als sobrinus Fauv. i. litt., sowie als melanurus
von dem Herrn Emmery aus Neapel erhalten,
Stm. angustalus Payk. Pal.
Sun. bimaculalus Er. Bei Pal. mit der Lilhoch. sicula Kr., selten.
Berl. Entomol. Zeitschr, XIV. 3
34 I'. Rollenher^: lieilriU^e
Sun ins Utiinernlis in.: Elongulus . niger . anlennis . pedihus
marfi^ine etytrortitn posteriore, macula humernli ferru^meis, prothortice
media postire stihtHUer louii^iiruliunliler impresso. — - i\ — 4' niill.
l^eiu Jitiformis ]jU [y. und nx^Ki»»« liaiid i in (^leslall iilinclnd.
(Gestreckt, schwarz, Fuliler. Beine, flinterrand der Flügeldecken
narli aiirscn zu meist in hicilcier. zackiger Ausdehnung, und eine
in der (iröfsc variirendc IMakel auf der Schulter roslrolh. der Kopf
grofs, kaum länger als hreil . breiler als das H.tlsscliild. der Schei-
tel gewölbt, der llinterrand ein wenig eingebogen, die Iliulerecken
daher etwas licrvortrelend. Das llalsschild wenig länger als breit,
an den Seiionrändern etwas gerundet, nach hinten nicht sehr ver-
engt. Die Eindrücke neben dem Seitenrand sehr schwach, deutli-
cher eine kur/.e. ziemlich breite Mittellinie vor dem Schildcben.
Die Flügeldecken so breit als das llalsschild an seiner breitesten
Stelle, über den Scliullcrn nicht sehr viel breiter als dieses am
Grund, deutlich länger als breit. Der Hinlerleili nach hinten ein
wenig erweitert. Die Sculptur auf Kopf. llalsschild und Flügel-
decken kräftig, auf dem IJinlerleib feiner, im Ganzen etwas feiner
als bei /iliformis.
Diese Ait wurde bei Fal. zusamn)en mit f/imaculatus Er. ge-
sammelt. Von den 18 vorliegenden Ex. fehlt einen» die SchuUer-
makel; bei wenigen ist sie sehr klein.
Sun. curliiliis Er. 1 Ex. bei Pal.
Paetlcrns caligalus Er. Cat., Pal.
Paed. liHornlis Gray. Pal.
Paed, lotigtcornis Aub Ficaraz/.i. Oreto hei Pal.. Fiume bianco
unterhalb \dcrno.
Oedic/ürus paederinns Er. Bei Pal. und Cat, unter Steinen und
am Fufs von Weilspappeln selten.
Ordichirus Oeilypus m : Riifus. anlennis /emnrifjnsffue testa-
ceis. capile. elylris segmenlo</ne 5. (i. 7 nigris. antennarum basi, geni-
bus libii.ufue nigrictmliöua. prothorace UtlHudine duplo fere longiore,
etytris anipliatis prothorace longiorihtts. ejus fiasi ler latioribus. —
6 millim.
In der Färbung dem /jnff/erimi.s Er. fast gleich. Hellrolh. Kopf,
Flügeldecken, die 3 leizten .\bdominalsegmente und der Hinterraud
des vierllelzicn glänzend schwarz. Fühler und Schenkel hellgelb.
Erstcie von der Basis abnehmend — . die Kniee und der gröfsere
Theil der Schienen schwärilich. Der Kopf mit den hervorgequol-
lenen Augen hreitei als lang, am Hinlerraod fein punktirt; vorn
zwischen den Augen steht eine Querreihe von 4 feinen Punkten,
auf der Stirn ein von 4 gröberen Punkten umgebenes Grübchen.
zur Coleopl er en- Fauna von Sicilien. 35
Das Halsscliild fast doppelt so lang als über den abgestumpften
Vorderecken breil, etwas schmäler als der Kopf mit den Augen,
am Hinterrand wenig über halb so breit als über den Vorderecken.
Auf der vorderen Hälfte mäfsig stark gewölbt; auf der Scheibe
oberhalb des Schildchens jederseits eine nach vorn abgekürzte, et-
was eingedrückte Längsreihe von 5 bis 6 ziemlich groben Punkten,
und nach aufsen eine zweite von 4 Punkten. Die Flügeldecken
etwas länger als das Halsschild, an den Schultern dreimal so breit
als dessen Basis, von den Schultern an gleichmäfsig erweitert und
vom letzten Drittel ihrer Länge an wieder zusammengezogen; an
der Spitze jede nach innen schräg abgeschnitten. Ihre gröi'ste Breite,
die doppelte des Halsschildes über seinen Vorderdecken ist bedeu-
tender als ihre Länge. Die Punktirung ist grob und läfsl deutlich
eine Nath und eine Schulterreihe erkennen. Zwischen beiden ist
sie unregelmäfsig und reicht wenig über die Hälften der Decken
hinaus. Der ungerandete Hinterleib walzenförmig, nach hinten un-
merklich verdickt, jedes Segment mit 4 ringförmigen starken Punkt-
reihen. Das 6te in zwei spitze, \Tenig starke und lange, parallel
stehende Dornen ausgezogen.
Dieses merkwürdige Thier fand ich in nur 2 Ex. im Piano di
Calania am Fiifs von Weifspappeln in Gesellschaft des paederinus
Er. Eine Auszeichnung des fiten wSegments zeigen beide Ex. nicht,
und sind mithin wohl $.
Procirrus Lefebvrei l^atr. Bei. Pal. und Cat. mit dem vorigen,
aber viel häufiger.
Pinophiltts Siculus Kraatz. 1 Ex. dieses interessanten Thie-
res wurde bei Cat. in der Gesellschaft der vorigen gefunden.
Stenus guilnla Müll., ater Mannerh. Pal., Mess.
Sten. nitidus Lac. Bei Cat. und Syr. am Meeressirand, doch
auch hei Adernö.
Sten. languidtis Er. Adernö, Cat.
Steti. cordaius Grav. 2 Ex. oberhalb Nicol., am Fufs einer
alten Eiche.
Sten. subaeneus Er. Nicol , Cat.
Sten. aerosus Er. Nicol., Pal., Girg.
Btedius atramentarius m.: Niger, subnilitlus. tarsis iibia-
rumque apice piceis, fronte maris bicorni . prothorace in cornu for-
mam producto, fortiier canaliculato, subtilms coriaceo, profunde
punctalo. — 6 — 7^ millim.
Dem taurus Mann, am ähnlichsten. Tiefschwarz, bis auf die
pechbraunen Enden der Schienen und die Kniee. Die Seitenränder
des stark glänzenden, sehr fein punktirteu Kopfes sind beim (5* je-
36 «•. Rolten/ier/s;: Beitrüge
(ierseits zu oiiicin iiiärKi^ laiii^rn. nucli ob<>n schau felförnii^en und
schief abfieschnilteiiiMii Hortic n hohen. Das llalsschild isl fast so
laii^ als hrcil , die Seiteuränder sind gerade und convergiren nach
hinirn fast gar nicht, der Vurdcrrand isl 7.11 einem starken, ziem-
iirli kurzen, nach vorn wagercchl vorspringenden llorn verlängert,
welches an seiner Spitze einen Pinsel von gelheu Ilaaren trägt.
Die Flügeldecken sind etwas schmäler als das Halsschild, kaum län-
ger als dieses. Der llinferleil» am (Jruud schmäler als die Flügel-
decken, nach hinten fast i:leieh hieit. Die IMiileliiuie üt's llalsschil-
des ist. stark und lief eingedrüekl imd reicht schwächer his anf die
Spitze des Horns. Die lederarlige Kunzclung isl weitläufig; daher
das llalsschild glänzend. Die Piinklirun^ grob und tief. Die Flü-
geldecken sind fein runzlig, verwischt — . der llinleileib sehr fein,
nach den Seilen etwas runzelig punklirl. Beim ^ sind die Seiten-
rändei- des Kopfes joderseils in ein kurzes, breites Hörn erhöbt.
Das Halsschild vorn gerade ahgeschniltcu und nicht breiter als die
Flügeldecken. Von den schwarzen Ex. des hniru.s Germ, aufser
durcii die robustere (Jeslalt. rein schwarze F'äibung der Flügeldecken,
die dunklere Färbung der Extrcniitälen sehr leicht durch die starke
Millellinie uiul andere Sculptur des Halyschildes zu unterscheiden.
Der Käfer fand sich in den Salzsüujpfen am Hafen von Syr. ziem-
lich zahlreich. [Meist befand sich in jeder Höhrc cf und 9, die auf-
geworfenen Häufchen waren von bedeutender Gröfse und in solcher
Menge vorhanden, dafs sie den pflaiizenlecren Stellen ein eigentbüm-
liches. rauhes .Aussehen verliehen.
Ich sah den Käfer auch in Hrn. v. Kiesen weiler's vSammlung
als Hled. hos Fauv. i. lilt. aus Südfrankreich.
Jiled. laurits [Mann. .Mit vorigem und noch viel häufiger in
der dunklen Varietät. Ex. niil rotlien Flügeldecken waren selten.
Blcil. numorerns Kosh. IMit den vorigen. Schwärmle an einem
schönen Aheud in ungeheurer Zahl und bedeckte, sieh niederlassend,
Mauern und Brückengeländer.
Bled. dehilis Er. Hei Cat. und Syr. auf dem Saudslrande.
Bledius infana m.: Niger, antennis. pedibiis elylrorumque
marginepo/iteriorelaloleslnreifi.lfinrnre Inlihidinp partim longiore linea
media suhtilitcr impresso, elijtris thoriicr brptii>rihiis — 2j — -3^ mill.
Noch kleiner als nanus Er., in dessen Nähe er zu stellen sein
wird. — Schwarz, matt. Fühler. Heine und der Hinterraud der Flü-
geldecken bieil gelblich. Hei ganz reifen Ex. die Fühler nach den
Enden und die Mille der Schenkel und Schienen wohl auch etwas
dunkler. vStirn eingedrückt mit ziemlich deutlicher, lederartiger
Hunzclung. am Innenrand der Augen schwielig erhöht; die Schwiele
zur Coleopleren-Fauna von Sicilien. 37
nach hinteu zu einer klcineu Beule erhoben. Die Fühler sind nach
dem Ende zu slörker, ziemlich lang. Das Halsschild ist ein wenig
länger als breit, mit parallelen Seileuräudern und ganz abgerundeten
Hinterwinkeln; seine Sculplur ist äufserst fein lederarlig, die Mit-
tellinie sehr fein eingedrückt. Durch einen lockern Toment erscheint
es ganz mati, abgerieben glänzend; die Flügeldeeken sind so breit,
aber kürzer als das Halsschild, fein lederartig gerunzelt, seicht, ver-
wischt punktiif. Der Hinterleib ist kräftiger gerunzelt, nach hin-
ten ein klein wenig breiler werdend.
Bei Syr. ziemlich seilen am die Häufchen der gröfseren Arten.
Ptalyslel/tus spinosus Er. Syr., Cal.
Plafh. cornutus Grav. Cat.
Plath. nitens Sah ib. Syr, Cat., Fal.
Oxyielus piceus Z, Pal.
Oxxjt. sculpl urahis Grav. Pal.
Oxyl. inustus Grav. Cat.
Thinodroiiius dilatatus Er. Am Oielo bei Pal.
Trogopldoens pingialus Ksw. Syr., auf Salzboden; bilineaius
Steph. Cal., Adcrno; ohesus Ksw. Syr.; politus Ksw. Cat.; cor-
ticinus Grav. Cal.; troglodyles Er. Syr.
Ancyropfiottts longipennis Fairin. Pal., Syr.
Deleasler dichrout, Giav. Bei Aderno am Fiume biaiico l Ex.
Omalium foraminosum Scriba. Cal.; fossulatum Er. Nicol.,
Cat.; Oxyacanthae Grav Pal.
Anthobium minuliim Fabr. Girg.
Proleinus brtvicoUis Er. Pal.
Cienistes pafpalis Reichenb. Pal., an einem Abhänge am
Oreto im Grase und unter Steinen häufig.
Tychus Ibericns Mol seh. Mit vorigem häufig.
Balrisus oculalus Aub. Bei Syr. und Cat. je 1 Ex.
Bryaxis sanguhiea L. var. laminalu Motsch. Pal., selten.
Bryax. impressa Panz. 1 Ex. bei Pal.
Bryaxis rufula in,: Tota rufescens^ fronte S-etevata, pro-
thorace longitudme parnm laliore, basi anguslala. media laleribuscfue
depressis ulriiKjue vni/oveolalo, unlennurum arliculo ultimo ovalo,
praecendenti latioie, duplo longiore. — lA millim.
cf. Segmentu abdominuli primo basi media citiaia impresso^
apice ulrincjue impresso, media sinuato
Roth, i:,länzend; der Kopf trägt drei längliche Beulen: eine
jederseits hinler der Fühlerwiirzel neben dem Auge hinaufziehend,
die dritte, durch die etwas hervortretende, zwischen die beiden an-
dern Erhöhungen nach vorn spitz hineinreichende Stirn gebildet.
38 ti. Hotienber^: Beilrüge
Die beiden /.wisciieii den Heulen liegenden bo^eiiarligen, nach vorn
im sj)il/,(Mi \N inkel -/.usiiniiiuMi.slorseiideri Vei licfnri};en sind uii ihren
Enden {;iiiltrheiiarli^ veilicll. daher man den Kupf auch Iti/ovcolalnm
nennen kiuinlc. Das (lalsschihl isl niciit viel breiler ah lang. Seine
{^röfsfe Breite lioi;! vor der IMille, nach hinten isl es /.nsanunenf^c-
zogen. an der Basis Irä^l es dioi («riihchen. von denen das obere
klein. <iic seillichen von oben niciit sichtbar, weilerund tieiersind.
Die Grübchen sind durch keine Vertiefung verbunden. Die Flügel-
decken zeigen aufscr dem iSahlsl reifen deutlich den von der Schul-
ter zur Naih ronvcrj;irenden MilleLsIreifen. [)ic Punklirung des
Käfers isl sehr fein und weilläulig. Die Fühler sind niäfsig lang,
die Glieder bis zum 9lcn gleichrürniig. dieses klein, transversal,
das lüte doppell so grofs, das llle kurz, etwas schief eiförmig,
dicker, und doppell so lang als das KMe
Beim (^ isl das erste Abdominalsegmenl in der Mille seiner
Basis breit eingedrückt, der Eindruck jederseils fallig begrenzt und
an seiner Basis gelb ge\vin)perl. Am Minterrand des Segments sieht
seitlich jedciscils ein Eindruck, halb auf der Fliieho des Segments,
halb auf seiner erhöhien Seitcnkanle. Der llintenand isl in der
Mille aiisgeschnillen. der Ausschnitt kurz gewimperl. unterhalb
dieses Ausschnittes belinflet sich auf dem 2ten Segment ein starker
Eindruck. Die Ilinlersehienen sind stark verlännert. nach dem Ende
erweitert und stark ausgebogen. Alle Schenkelringe einfach. — Bei
Mondcllo IUI Sal/.wassergiähen
lirijax. Opiniliae Schmidt. I*al.. seilen.
Sctjdiiuunus Helferi vSchaum. Pal.. vSyr.
ScydtiKie iivs veiif vir nsn.s /«.: lin/o-leslureus , iiiliilus. ,suö-
lilissime pntirlnftts . /nilpis ntaxillnribttit arliculo (fuarto rouftpicuo,
jjrol fiornrp ihifilo ferc htliludine loui^iorp. poslire rix aw^M.v/ri/o. iruti-
caln. ulrhujue impresso, ini^ulis po.sdri.s rerlis. elylris ventricosis. pro-
thorucis öasis Iripliri latiludine. hnmeris untti.s. — ^ mill.
Bötlilichi;ell). mit langer, wenig dichter, etwas abstehender,
gelber Bi-haarung. Der Kopf ist gestreckt, etwas sehmälei als das
llalsschild, ohne verschmälerten Hals. Fühler länger als Kopf und
Hal.sschild. Die letzten 5 (Jlioder verdickt. Das llalsschild fast
doppell .so lang als breit. iSaeh hinten wenig \ erengt, die Seiten-
ränder vorn sehr s.mfl gerundet, hinten gerade. Die Scheibe r)ach
der Basis zu llacli; ihi Zus:in>n>enslofs mit den Stitenrändcrn bil-
det an den llinlererken einen scharfen Längskiel . neben welchem
nach imieu jcdeiseits ein eingedrückter Eängsslrich steht; beide
Längssliiche werden diin-h einen leichten, elwas hogenlormigen
Quereindrnck verbunden. Die Flügeldecken sind nur wenig über
zuT Coleopteren-Fauna von Sicilien. 39
doppelt so laug als das Halsscbild, aui Grund sehr wenig breiter
als dieses, über die Mute dreifach so breit als dasselbe an seiner
Basis, nach vom und hinten fast gleichmäfsig verschmälert und
am Grund ein wenig eingedrückt. Der ganze Käfer sehr fein,
nur der Kopf etwas deutlicher punktirt. — Palermo, 1 Ex.
Scyd. anddotus Germ. In einem Garten bei Pal. unter Gc-
mülle und beim Kloster S. Martino am Fufs von Nufsbäumen ge-
rade nicht selten. Auch bei Nicol. und Cat.
Scyd. tatsafiis Müll, et K. Pal.
Scyd. Ihllwigii Fab i . Oberh. Nie. 1 Pärchen an einer alten Eiche.
Catopotnorphus myr mecobius m: Ovalus ^ subopacus, ni-
ger, anletinis. pcdibus, elylris fuscis, prothorace longiludine duplici
latiore, marglne posteriore utrincjue subsfnuulo, nugutis posticis sub-
aculis, elylris striis mdliSf apice rohindaltdis. — 3^ miilim.
Eirund, sehr wenig glänzend; schwarz, Fühler, Beine, Hinler-
saunj des Halsscliildcs und Flügeldecken braun. Auf letzteren die
Schildchengegend und ihre hintere Hälfte geschwärzt. Die Fühler
sind wenig stark, nach aufsen mäfsig verdickt; Glied 3 etwas län-
ger und stärker als 2, die übrigen gleichmäfsig au Stärke zuneh-
mend, das 7te ist verhältnifsmäfsig etwas länger als die übrigen;
das letzte Glied ist regelmäl'sig kegelförmig zugespitzt. Das Hals-
schild ist stark transversal, hat seine gröfste Breite am Hinterrand
und ist nach vorn bedeutend verschmälert, in die Quere ist es
ziemlich stark gewölbt, die Seileniänder convergiren nach vorn
in sanfter Rundung, vor den Hinlereckcn sind sie ein wenig, nicht
plötzlich eingezogen, wodurch die Hinlerecken an Schärfe verlieren.
Der Hinterrand ist in der Mitte ausgerundet, seitwärts jederseits
sanft eingezogen. Dei' Vorderrand ist gerade abgeschnitten, die
Vorderecken stumpfwinklig und völlig abgerundet. Das an die
ganz abgerundeten Schultern anschliefsende Halsschild ist genau so
breit wie diese. Die Flügeldecken sind 3^ mal so laiii;; als das Hals-
schild, nach hinten von ihrer Mitte an verschmälert, am Ende ein-
zeln schmal abgerundet, aufser einem Naht-, ohne Spur von Strei-
fen. Dieser läl'st sich, nach vom schwächer werdend, bis fast an
das Schildcheu verfolgen. Der ganze Käfer ist sehr fein chagiinii t
mit ganz feiner und anliegender, nicht sehr dichter, gelblicher Pu-
bescenz bekleidet. — l Ex. wurde bei der Myrmica barbara unter
einem Stein am Fiume rosso unterhalb Adernö gesammelt.
Chotevu cisleloides Fröhl. Girg.
Chol, ucictdaris Kraatz. Giig. , in einem Irockcnen Graben
bei thierischen Resten 5 Ex., im Kastanienwald oberhalb Nicol. un
ler faulem Laub 2 Ex.
40 V. Hottenberg: Beiträge zur Coleopteren- Fauna von Sicitieu.
Calop» meridioualis Aul» In «'incr grottcnarligcii Felsspahe
Itei Girg. in ^icniliclicr Anzahl.
Cal. nigrinus Spence. Pal., in einem Tanbenslall.
Cal. serireus V a n 7, . Pa I .
Colon dcntipes Sali II). Pal.. I Ex.
Col. murinus Kraalx. Oberhalb Nirol. 1 Ex.
Silpha tristis III. Hei Cal. am Fufs von Wcifspappcin n. s.
Silftliii grannlnla 0\i\. Pal.. Nicol.. IMess.. einxoln auf Wegen.
Silpha sinuata Fabr. Syr.
Anisoloma rugosn Sicph. Er. Pal. l Fx.
Aguthiilium laevigntvvi Er. Mif Scydm. nnlidotus Germ, in
einem Garten bei Pal.
Troglor /i ync/nis C(tma Idiiteus is n. sp.
Ferrugineus. rnliudrareus, protlmrare stibnecjnnli longitudinl Ui-
lUudine. laleriöus rotnnduto^ rüde uwöiliruto-piinclalo. media laevi,
elyiris lateribtis rix ampiinlis (riplici fere thorncis longitudlne. sub-
tilUer et ililule serialim-pnncinlis et Iransverse rtigosinsctdis , feino-
ribus otniiibns denintis. — 5 millini.
Röllilichbraun. inäfsig glänzend, Fühler iiiäfsig lang, zirnilirli
stark, der Knopf fast kugelförmig. Der Rüssel fein runzlig punk-
lirt, kurz, und etwas breit, mit einem kurzen, sich zwischen den
Fühlern gabelig spaltenden Längskiel und einem Grübchen auf der
Stirn. Das Halsschild so lang als breit, oben etwas abgeflacht,
an den Seilen sehr stark gerundet, in der iVlitle am breifesten
und nach vorn und hiriten gleichniäfsig verengt, so dafs es fast
kugelförmig erscheint. Mit groben, nach der IMitle zu etwas weit-
läufigen Nabelpunklen bedeckt. Ein kleiner Raum auf der vScheibe
glatt. Die Flügeldecken um ihr Drittel breiler als das Halsschild.
fast dreimal so lang als breit, der Quere nach ziemlich gewölbt,
an den .Seilen wenig erweitert, daher cylindrisch . mit feinen, ver-
wischten, etwas unregelmälVigen Punklieihen und leichten Quer-
runzeln. Nur die Reihen auf dem umgeschlagenen Theil der Flügel-
decken sind slark und denllirh. In den Zwischenräumen eine Reihe
wenig feiner, gelblicher, niederliegender Hörstchen. Alle vSehenkel
sind kräftig, spitz und ziemlich lang gezähnt. Das Aftersegnienl
des einzigen Ex. ist fast matt, änlserst fein [)unklirt und an der
Spitze leicht eingedrückt.
Ein Ex. wurde im Noveujber IStiS im Waldwege zum Kloster
i'amalduli bei Neapel unler trockenem Laub von mir gefunden.
Ueber die in v. Frivaldszky's „Monographia
Orthopteroriim Hnngariae" beschriebenen
neuen Arten
von
G. V. Horvälh in Wien.
1
m Xlf. Jahrgang p. 422 dieser Zeitschrift wurde eine Arbeit an-
gezeigt, welche in niclit geringem Grade geeignet wäre, das Inter-
esse des entomologischen Pul)likums auf sich zu lenken, wenn sie
eben nicht in einer der grofsen Mehrzahl der Entomologen unver-
ständlichen Spraclie geschrieben wäre. Es ist diefs J. v. Frivaldszky's
„Monographia Orthopterorum Hungariae'', erschienen in den Schriften
der ungarischen Akademie im Jahre 1867.
Ich will liier nicht die Gründe erörtern, welche den Autor
bewogen, seine Arbeit in ungarischer Sprache zu veröffenilichen,
und unter welchen jener Umstand ohne Zweifel eine nicht unbedeu-
tende Rolle spielte, dafs die ungarische Akademie nur in ungarischer
Sprache geschriebene Abhandlungen zum Publizircn übernimmt.
Ich ziehe es vor mich nur darauf zu beschränken, das genannte
Werk in Kürze zu besprechen und daraus so viel mitzutheilen, als
es für den nicht-österreichischen Entomologen von Interesse sein
dürfte.
Die Arbeit erhält 201 Druckseiten und 7 Steindrucktafeln, auf
welchen die neuen oder besonders interessanten Arten abgebildet
sind. Der erste allgemeine Theil behandelt auf 36 Seiten die Ana-
tomie, Biologie, Terminologie, geographische Verbreitung, Literatur
etc. Im zweiten speciellen Theile (p. 42 — 192) werden die 117,
in Ungarn einheimischen Arien systematisch aufgezählt und beschrie-
ben. Von- den einzelnen Familien enthalten die Forjiculina 6, die
Btallina 7, die Manlodea I, die Gryllodea 11, die Locusiina 44,
die AcrUliodea 48 Arten, was zusammen 117 Species ergiebt.
Pag. 36 und .37 enthält eine Zusammenstellung der für die un-
garische Fauna charakteristischen Arten, von denen ich die folgen-
42 r, Hurvulli: ühef
den aiilüliieii will: .Ifj/i/tLin vitaf^inula Nclirel).. Xya vurie^ala
Cbarp. , dryilns i/if7«.v (" li a ip.- Onctmolus ServUlei Vi ac\i.. (JJon-
Iura tnoilesla Kriv.. Uliacorleis disnepcms Fieb.. Thamuolrizun
gracilis Hruiiii.. Shuofjol/irii.s ^eniruluiiin Fiscij.. niu;roin<irululus
II. -Seil.. t'la(tji)/iynKt(ttli)//lcnni(hs IJ lu ii ii.. Oeäipodu iusiil/iiraS CO p.
(sämmllicli sclioii um Pesl-Ofcii); G'rtjUus arvensis Hamb., ßfemo-
bius tlctjiletiii Fisch.. Odoitlxirn afßiiis Fiiv.. Ihiirucictt Fiob .
speciusa Fiiv.. /*V*cAer* Ye i .<. . lio.scii Fieb., Xip/iidinm /laslaliim
Charp.. T/iamuolrizon transylvaiiicus Fisch., fallax Fisch, (alle
in den siidiichcii und östliclicii Thcilen des Landes). Hcsonders
hervor/.nhebeii sind: i'nUimeuus dasxfpus \\ iedeni . Otlonlurn Hrun-
ueri Friv.. lutirmida Friv., disroidalis Friv., scyl/ia Fiel), (in lill.)i
Sienobolhrtis nnlenmilus F^icb., als ausschliefslich der ungarischen
Fauna angehörend.
Die neuen Arien sind im speciellen Theilo .siimmilich mit la-
teinischen Diagnosen verseilen, welche ich hier vvöillich wiederzu-
geben mir erlaube, weil die umfangreiche Arbeil nur Wenigen zur
Hand sein dürfte.
Odonlura tiffinis pag. 91. T;ib. II. Fig. I.
Harl/ilisleH ajßni» Fieber iif litl.
Viridis., vel flavoviresceus, laevi^iüa ei poliasiinuin Junco-ad-
spersa (sicca oc/n acea). 1 ertiris luöciniht stitiati^uslu . apire ro-
lundulo, siipra profunde canaliciilulu: atdetiuis corpore longioriöus,
Jusco-muculalis. Pronolo sellaeformi , nigra -fjivUlalo, vUlis saepe
anlice evauescenl ibus. nutice portim plevalo, poslice prodnclo. forni-
cato et leviler ciinalicululo: lobis lalcruliLus ad oui^ulos aulicos el
circa medium impressis, modice sinualis et posiice arcualim ascen-
dentibtis: meso- et melaslernum late trian^ulariler e.irisa. Klytra
d' 4^ lin. lon^u. ~ parte a pronoto ohtecta. modice Jovnicala et po-
slice rotuudal<t. margine tnlertio sittunto. campo unnli fusco: foe-
minae suöincumlteiktia, purum promintila Pedes longinsculi. virides.
saepe fusco- punct al i ; femora postica stättu,s versus apicem breviler
nigro-fpiuulosa. Ahdominin dorsum viltis duabus dilulioribus . se-
gmenlorum bosis maculi.s (piatuor nigris. anepe a mnrgine postica
obteclis : lamina nuprn- amilis semicircularis : cerci maris leretes.
pubescentes, busi crasMiusculi. versus apicem sensim atteuuaii. apice
convergeutes , et mucroue uigto. summo apice deorsutii curvato de-
sinenles; foeminae miillo breviores et parum curvali : iamina sub-
genitalis maris basi ampta, a media versus apicem angtistata. iulra
cercos modice a&surgeus, subttui costaia el apice nrcuatim excisa,
Orlhoplera Huttgariae. 43
oviposilor 7 Hn. longus, 6asi inßalus, subtus medio suöreclus^ apice
curvalus, et acute dentalus, laleribus apicis obluse denlalis. — Loii-
git. corporis 11 — 13 lin., oviposit. 7 lin.
O. Fieberi (Ullr. ) Ficb. simiUima. ped'tbus longioribus, lamhiu
subgenHiiU mcnis ante upicem magis angustata ., cercoruni apicibus
acuiioribtis et foeminae oviposUore longiore el angtisliore distincla.
Bei Mebadio auf Gesträuchen häufig; auch in Serbien.
Odonlura Brunneri p. 94. Tab. 11. F'ig. 3.
Parva, viridis, supi^a fusco-puticlala. Verlicis tuberculo, anlice
obtuso, siipra lale sulcalo. fusco; anlennis corpore longioribus^ fusco-
annulalis. l'ronolo poslice subetevato, et modice emarginato, lobis
laleralibus medio modice latioribus, postice rolundalis ; limbo laterali,
linea media angusla el dorsi carinis rolundalis dilutioribus^ horum
limbo interna, prnesertim postice. late ftdvo. Elytra maris pronoto
multo breviora. snbinctimbentiu, postice oblique subtruncala, interna
margine sinuata, disco et apice nigra vel fusca, limbo interna el
laterali virescente : foeminae breviora, rotundata, sub pronoto vix
prominula. Pedes longiusculi, ptibescenles, fusco-adspersi. Abdo-
men viride^ fusco -punctatum , vittis duabus dorsi dilulioribus , et
media fusca in segmentorum basi saepe dilatata: laminu supra-ana-
lis subtriangularis , laleribus arcuatis. foeminae apice rolundala et
in medio impresso: cerci maris lutescentes vel ferruginei, pubescen-
tes, basi cylindrici, medio arcuatim convergentcs, subdilatati, et sub-
ttis stdcati, dein versus apicem subito altemiati, et modice intror-
sum, sursunxfue curvati, apice nigra, mucrone lenui parva instructo:
lamina subgenitalis <S magna cymbaeformis, subtus costata, laleri-
bus rolundalis, ante apicem subito angiislala, apice ipso truncato ;
foeminae triangularis; oviposilor 3 lin. longus, fusco-punclalus, basi
in/lattis , subtus in medio rectus, apice incurvtts et acute dentatus,
dentibus fuscis. — Long. corp. 6 — 7 lin., oviposit. 3 lin.
Im ßanat bei W'eifskirchen und IMehadia.
Odonlura modesta p. 9G. Tab. [II. Fig. I,
Barbitistes modesta Fieb. in litl.
Mediocris, viridis, pronoti abdominisque dorso brunneo-puncta-
tis; verticis tuberculo compresso, supra late sulcalo; anlennis cor-
pore paullo longioribus, viridi-Jlavescentibus. Pronoto 2| lin. longo,
postice latiore, carinato, utrinque albo-flavido-villato, carinis brun-
neis, lobis laleralibus a medio versus angulos humerales obtusos obli-
que ascendentibus. Elytra maris pronoto vix breviora, subincum-
44 V. liovvätli: iif'er
benlia pontite oLl'ujUe ruluudula. .siitishi dexlio lalere vuUle augu-
luto: viriilitt , disro fn iiutiesriute et viiirfi;iue Inlernli JJnvn linibalo :
fueinhute innlto breriotu, liiliuft« iila. lelii iilutu %tndi(jUf puslice
täte — roluiulutn l'ides virides. bttnnieopuurtati. Aftdumen sub-
cylifidrirutii^ dorso shIu arintilo . viridi et brtninto-punvlalo : lamina
supraaiitilis Itila^ pvslire roluitdalu, niuris media ein(iru,itnit(i : rerci
viaris lerctis. pnöescetiles : versus iipicen» si-itsiin utieitituli. apire con-
vergenles. et inurroite parva tiigra histriicli ; foenntute brevts. subu-
tati; lamina subgetiilalis maris basi angululim itifrtt^a. a media ver-
sus opirem subatleiniala. tipice prafunde excisa. fnemitine Iriaugu-
taris: oriposilar (i^ lifi. lan^u.s . bn.si siibtits atif^uhiliiii dilalnttis^
infra madice arcnnlint rttrvntiis , apire arule serrnta-ilenlutus. —
Lung. i'oij). i) — l'ilin.. ovi|josil. <)| liii.
O. luiiiptoxijjihae simitis: verticis tuberrula laliare, pronoto
langiore, elylris Intiaribus. faemiuae ttudi{fue ralundutis. et nvipasi-
lore distiitrta.
Um Oicii und Meliadia.
Odonlurn speriasa p. 98. T;ib. III. I'ig- 3.
Barbitintes »periotn Firhcr iti lilt
Viridis, fusca- punctata, prouoli cariiiis rotundatis eltjtrorumtjue
Costa elevata ferrugiiieis. abdomiuis daisi tüttis duahus dilutiaribus
et nonnunfjuam Iribus fuscis {sicca viridi- fluvescens vel subferm-
ginea). Caput viride vel viridc-/1avesrens , arcipite fusco- punrlato
vel loto fusco. finea post oculos et snepe media ftavidis; verticis tu-
berculo augusto. sulrafa: auteunis carpare Inugiorifjus, virescf^ntibiis.
bruunca-maculatis, vel /uscis et antice Jlavida-annulatis. l'roitoto
brevi. 2 liu. lougo, viaris antice posticeque madice elevato, viridi,
fusco-puurtnta . rarius darsi limbus autirus et Inborum lateralium
discus fuscesceutes. cariuae aulice postircffue (H.stiurliorr.s . ferrugi-
neae, extus saepe fusco-limbatae, lobt laterales postire arcualim ascen-
deutes. IC/i/tra maris prauala loji^^iora. suhftnuicata. roluudata, in-
terna lateie obtuse aiigulala: viriiiia. rosla elevata ferruginea, limbo
laterali dilutiare; ehjtra faemiuae inrumbenlia, rotundata, reticulata.
pronata parinn brcviora, Pedes virides. fusca punctuti. libiis supra
ferrugitieis, fcmarum cariuis fuscis. Abdomen viride, dorsi vittis
duabus tlilutiaril'Us et saepe <lu<tbus lateralilius et media fuscis; la-
mina supraanalis uiaris subtjuadrata. apice siuuata; foeminae semi-
circularis et juxla marginem impresso; cerci maris, basi ci'assiusculi,
scabri, apicent versus valde attenuati et sublaeves. ferruginei, apice
partim convergentes et sursum curvati, breviler(jue acuminati: yoe-
Oiihoplera Huugariae. 45
tninae hreves. subululi; lamina suhgenilulis ?nnris tvnga, buai inirusn,
« medio opicem veisns aUeiiualn, suLlus triraritiala, apice profunde
excisa; J'oemlnae subiriniigularis : oviposilor brevh^ 3-^ //«,, viridi-
Jlavescens. busi inflalus et ditalultts, snblus parum cmvaltis, upice
acute denialus. — Long. corp. 8 — 11 liii., oviposiL -3^ Im.
Ab O. camploxypha et inodesla: cercis maris lenuioribus et
longioribns^ praeterea a priori, elylris longioribiis et lalioribusi üb
O. serricaudn: cerrorum nee non laminae subgenilalis forma, et
ovipositore snblus curvato distincla.
In (lei) Gebirgen um Mehadia, namenllioh auf dem Domuglet
häufig; aufserdem in iierbien und Klein-Asien.
Odontura laticauda p. 102. Tab. IV. Fig. I.
Mediocris, viridis, vel flavovirescens et brttnneo-adspersa. Ver-
tire convexo, tuberculo angusto, supra sulcato; antennis corpore multo
tongioribus , viridi-ßavescentibus et ferrugineo-unnulatis. Pronoto
subcylindrico, lutitudine longiore, antice truncuto, postice rotundalo,
maris sjibemntginato et subelevato, supra postice subcarinuto , lobis
lateralibus ante medium suhsimiatis, postice arcuatim ascendentibus.
Elytra maris pronoto brevioru, disco subptano, costis valde elevatis,
horum interstitiis et disco fuscis. postice rolundata et interna mar-
gine sinuata; foeminae pauto breviora. Pedes virides , anteriores
saepe riifescenles, femorum costis pofissimum fuscis; postici brunneo-
adspersi. Abdomen viride, supra brunneo-adspersum ; lamina supra-
analis semicircularis ; cerci maris teretes. pubescentes, apicem versus
sensim attenuati, apire incurvi, foeminae breves, crassiusculi , apice
subito attenuati: lamina subgenilalis maris longa, a medio versus
apicem sensim attenuata , apice modice excisa ,* foeminae oviposilor
fere abdominis longitudine, 5 lin. longus, latus, valde compressus,
falcatus, obsolete rugulosus, subtus arcuatus, apice acutus et supra |,
sublus vero ■- parte subtiliter crentilatus. — f.iOngif. corp. 8 — 9 lin.,
oviposit. 5 lin.
Von \lehadia.
Odontura discoidalis p. 103. Taf. II. Fig. 4.
Barbitisles discoidalis Fieb. in litt.
Suhparva, viridis, vel flavo-virescens , brunneo-adspersa ; fronte
Immaculata, verticis tuberculo stipra subimpresso . apice rotundato;
antejinis corpore longioribus, obsolete fusco- annulatis. Pronotum
scutiforme, cT 2. $ 2^ lin. longum, antice posticeque truncatum,
tnargine laterali recto, angulis posticis rotundaiis. Meso- et melO'
1<> r. Hotväth: (ßrlhoftlcrn HuuL;nrine.
.slemttni levHer ematgiiKtln. Klxjlra muris /»lottofo tintito hreviora.
et a/i hoc iliin'ulin parle uhlerlii. j)«tslicc rolutnialit. rosin etcrala el
disco tilgt is; foeinitiae n protiolo ubierla. l*edes et nbdotneti Lrutineo-
adspcvsa. Lnminn »uptautialis Iriatigitlaris laleribus rotutidnlifi^ in
tnedio impressa : teici tnaris .siihrijUmhiri. rrnsshisnili, piihesretites^
ntilc npirein (iUetiuali. npire rompt esso. siiisinn rurialo, el murrone
parvu . Lruntieo itisiritrio : foemhinc snhulali : Itimhia stibgetiitalis
tnaris oblotigo-ovalis a tnedio i^er.stts upirent allemialn, laleribus cn-
ritialis. apice e.ici.sa : foeininae hiangulnri.s : ovipo.silor brevis (3 liti.).
latus, basi ittjlatus, dein compressus. stibtililer gratwlato-rtigosttis-
ctihts, falcatus. tnargitiibtis subtililer detilinitalis. — IjOng. rorj).
6 — 7y liii., oviposil. 3 liii.
Bei IMeliadia iiiul Oisov.i.
Pag. 105. Hier wird eine Üdotilura scylha Fieber in litf.
angeführt, welche nach Brunner's niiindlicher Aussage in Ungarn
gefunden wurde, deren Beschreibung jedoch der Autor nirhl giebt.
da er der betreffenden Sliicke, trotz allen seinen Benuibungm. nicht
ansichtig werden konnte.
Die lateinische r.rklärnng dn- \i)bildiingcn Ix-findel sicli auf
pag. 193—19«.
V. Siebold's Beobachtungen
über Parthenogenesis bei Polistes gallica
sowie über Paedogenesis der Strepsipteren.
kurz mitgetheilt von
Dr. G. K r a al z.
D,
urch die freundliche Uebersendung eines Sep.'iral-Abdrucks aus
dem 22sten Bande (Heft 2, S. 236 — 247) der Zeitschrift für wissen-
schaftliche Zoologie sind wir in den Stand gesetzt, hier in Kürze
auf die interessanten Resullate mehrjähriger sorgfältiger Beobach-
tungen des Hrn. Prof. v. Siebold aufmerksam machen zu können.
Derselbe befestigte die Nester der bei München häufigen Polisles
gallica Li. var. diadema ha tr. auf kleinen Brettchen, hing dieselben
an der Süd- oder Ostseite von Bretterwänden oder Gebäuden auf,
und war nun im Stande diese Versuchsnester jederzeit abheben und
ihren Inhalt genau controliren zu können. Jede einzelne Colonie
wird stets nur von einem Weibchen im Frühjahr begründet, nach-
dem dasselbe den Herbst zuvor befruchtet ist und seinen Winter-
schlaf durchgemacht hat. Nachdem v. vSiebold den auffallenden
Umstand bemerkt hatte, dafs die jungen und kleinen Colonien bis
gegen den Sommer hin nirgends männliche Individuen zeigten, fing
er von einigen Nestern die alte Mutferwespe ab, als sich dieselbe
bereits einige junge, kleine, jungfräuliche Wespen erzogen hatte,
und entfernte zugleich aus den Zellen sämmtliche vorhandenen Eier
und ganz jungen Larven, so dafs nur die gröfseren Larven übrig blieben.
Nachdem dieselben mehrere Tage von den zurückbleibenden klei-
nen, jungfräulichen Wespen gepflegt waren, fand v. Siebold in den
geleerten Zellen neue Eier, welche nach v. Siebold's Ansicht nur
von den jungfräulichen Wespen herrühren konnten, da diesel-
ben niemals fremde Wespen auf dem Neste dulden etc. Aus diesen
4S 1'. Kraut z: ühii l*nlistes gallira imtl Slrepsipleren.
Eiern eiilwirkclleii sich n ii r !M:iiinclieii, ^vndurcli für H. v. Siebold
der vollständige Kcwcis ^elicferi war, dafs bei Potistes (fallica
die mii n n Ii eben Individuen durch Par I he no^cncsis aus
unbefruchteten Kiern entslehefi.
2. Nacinleni v. Siehold ab und im Ccicgeiihoit gehabt, auch
die .seltenen Weibchen von Xrtujs Hussit m untersuchen, jener
Strepsipteren-Art, welche bekanntlich die vorher hesprochuen Wespen
bewohnt, kam er xn dem Schlii>>>e. dafs. da die Slrepsipleren-Weib-
chen ihi- ganzes I.ebeii iiiiitliirch auf der Organisalions-Slufe einer
Lurve stehen bleiben, aueh ihre F^ierNiöckc jene den weiblichen
Imagines der Insekten eigenthümliehe KnI wickclungsstufe nicht errei-
chen, sondern vielmehr im eisten Kntwiekeinngszuslaude verharren.
Die Organisations-Verhällnisse erinnern oUcnbar an die durch
Nicolaus Wagner zuerst bemerkte, von Meinerl, Pagenstecher, Ganin
und Leuckarl bestätigte Kortpflanzungsart der viviparen Cecido-
niyien-Larven. Da nun v. Hacr für die Vermehrungsform bei ganz
unentwickelten und gar nicht bcfruchlungsfähigen jungen Thieren
die sehr passende Bezeichnug Paedogenesis vorgeschlagen hat, und
da die larvenartigen Weibchen der Sircpsipteren gar nichts von
derjenigen Organisation besitzen, welche bei allen übrigen Insekten
im letzten Entwickelungssladium vorkommt, so werden wir mit
V. Siebold die sogenannnten Weibchen der Strepsipteren als wirk-
liche Larven und ihre Fortpllanzungsweise ebenfalls als Paedogene-
sis liczeichnen können, indem wir (wie Baer am Sohliisse seiner
Abhandlung) die Fortpflanzung im unreifen Zustande Paedogenesis
nennen, v. Siebold schliefst nun mit dem Verdachte, dafs bei den
Strepsipteren mit der Paedogenesis auch die Fähigkeit verbunden
i-st, ohne vorausgegangene Befruchtung etjf wickelungsfähige Eier
hervorzubringen, von welchen letzteren unbefruchteten Eiern viel-
leicht die viel häußgeren, aber nur sehr kurzlebigen Männchen her-
rühren.
Coleopterorum messis in insula Cypro et Asia
minore ab Eugenio Trnqui congregatae
recensitio:
de Europaeis notis quibusdam additis.
Auetore
Flaminio ßaudi a Selve.
Pars tertia.
(Augustae Taurinorum : mense Majo anni 1869.)
PHALACRIDAE.
Phalacrns corruscus Payk., vulg. Variat interdum du-
plo minor.
P halacrus Caricis St., rarus.
Tolyphus granulatus Germ., rarus.
Olibrus bimaculatus Küst., rarus; liquidus Er., vulg.
Olibrus affinis Er., haud frequens, elytris apice vel toto
corpore rufescente variat.
Olibrus castaneus m.: Subeltypticus, convexus, rufo-casta-
neus, capite crebrius thoracecjue distinctius punctatis^ elytris sub-
striaiis, striis duabus suturalibus distinciis, harum externa antice
abbreviata. — Long. 1 lin.
O. afßnis fere magnitudine, paulo tarnen brevior, O. millefolii
major, at minus couvexus, nullomodo metallico-uitens. Corpus re-
gulariter quasi elliplicuni, vix postice magis quam anterius attenua-
tum, sat convexum, supra laele rufo-castaneum, nitidum, infra rufo-
testaecum. Caput et tborax fere ut in O. afßni constructa, sed
paulo breviora, primo paullo crebrius profundiusque punctato, altero
anterius minus declivi, itidem fere puncfato, lateribus ante angulos
posticos rectis. margine basali medio evidentius bisinuato et ad an-
gulos posticos utrinque minus rotundato. Elytra paulisper con-
vexiora brevioraque, earum maxima lalitudine fere ad trieutem an-
ticum siia, uti in citata specie striata et punctata, stria externa su-
turali anterius abbreviata, nonnisi quam punctulis quibusdam sigoata;
Berl. Bntmol. Zeitschr. XIV. 4
50 Baudi it Sehe:
apicein versus (•iliii> :ilUiiiialo-roluii(lal;i . uiargim; lalcrali iiifra ob-
solt'liiis poiir riK'diuin simialo. Pcdos (lavo - leslarei. Corporis tc-
{^uniculorum dcnsilas. illud (luasi crassc pelliiridiiin exhibel.
Ab O. parlicipe Muls. staluia majore, capile tlioraceque per-
spiciie puuclatis. corpore liaiid inelallico micanlc dislincliis videlur.
Ultra sexagiiila spcciinina IUmvIo pracscrtim lecta vidi, raslanea,
[>rope coiicolora; plcris(pic altaiiien Ihoracis Üinbus l)asalls elytro-
rtiniqtic sutiira angiistissiiiic deleriiuualc fiisca.
Otibrus pyt^maeus St.. viilg.; gemimis III.. rarns.
Olibrus olttongus Er., band freqiiens.
NITIDULARIAE.
Brachypterus rinereus Er., 1 spcr.; (/uudral h.s Croulz.,
rarus; Lucasii Murr., sat frctjueiis.
Carpophilns rnbripeiitiis Heer, baud Irequeiis; C. hemi-
plerns Lin., vulg.; L ipuslnlatus IJeer, baud freq.; mutilatus
Er., vulg.; itnmaculal US Lucas, liaud freq.
Epuraea diffusa Bris., «hiu spcc.
Niiidula flexuosa Fabr., passim.
Nilidnla (pindr ipustulat u Fal»r., baud froq.
Nmdnla ciliata Er. Unum specimeu vcrisiinilifer minus iiia-
turum clylris concoloribus, at corporis struciina noiisqiie caeleris
ab auctore dcsignalis conveniens.
Soronia oblongu Bris., rara.
Amphot is Orient alis Ueicbe. rara. ^)
Meligclhes uuslralis Küst., sal frequens.
Meligetbes suhrugosus Gyll., rarus.
1^1 eligel fies persicus'^. Fald. Iluic cum dubio rcferam duo
specimiua subrugosu corporis puuctura elvtrisque Irausversim sub-
tiliter strigosis proxima; corpore majore laliortMpie. minus convexo,
tborace anicrius paulo magis altenuato. latcribus magis roiundato,
auteniiarum arliculo primo et clava. pcdibus anticis cum coxis rufo-
piccis. tibiis anticis Icvissime dilatatis. exlus subtilissime obsolete
serratis discedeiitia.
Melige thes aerripes (iyll.. band rarus. ')
') Pria pallidula Er. in lloribus Chamaeropis humilis primovere
in Sardinia copiosissima.
') Meligethes ventmlis in,: Siibovalis. rom'exus. niger, ni-
tidultu^ conferlim punclalus^ aubtiliter griseo-pubescciis. tibii3 on/i-
Coteopfera in insula Cypro. 51
Meligethes murinus Er., haud rarus; ovatus St., rarus;
picipes S\., vulg.; gagal inus Er., viilg.; castaneus Bris., haud
frequens.
Ctjhoceph atus met allicus m.: JSreviler ovattis^ viridi-aeneus,
■sublUissime coriaceus^ sparsirn iiigro-pilosus, nitidus, thoracis mar-
gine lalerali explanaln elytrorumque liTiibo postico tesiaceis, pedihus
fuUerioribvs piceis. — Long. 4, lat. \ circiter lin.
('. exiguo plus (luplo major, viridi-aeneus, anterius late rotuo-
dalus forfiterque convexus, postice paulisper attenuatus leviterque
depressus, capile Ihoraceque oninium subtilissime, elytris minus sub-
til! I er coriaceis, bis dislinctius sparsim punctis piliferis conspersis,
ris dilnlalis extus stibcrenulatis, apicem versus obsolete denticulatis.
posticis sjiblinearibus, elytris upice subrotundatim truncatis. — Long.
H lin.
Mas mesosterno lale profuudeque impresso, impressionis medio
tuberculo parvo munilo, margiue ejus postico bisinuatim subelevato,
plaga media laevissima; foemina eodcm aequali.
Corpore minus crasso, obovali maiiro valde affinis, posterius
leviter attenualus, vix subtilius punctatus, sub pubescentia fusca lon-
giore punctura minus distineta; niger, nitidulus, pedibus omnibus an-
tennisque nigris, bis capitulo rufo-piceo; tborace anterius paulo mi-
nus altenualo, ad margines utrinque ante angulos posticos obsolete
oblique impresso, impressione paullo longiore et niagis a basi discreta
quam im umbroso', tborace caeterum elytrisque fere ut in mauro
exslructis, bis porro paulisper longioribus apicemque versus angu-
stioribus, apice ipso singulo non reete, sed subrotundatim truncato;
pectore abdominisque segraento primo fortius profundiusque puncta-
tis, mesosterno excepto, fusco-griseo pilosis, abdominis segmentis re-
liquis subtilius punctatis, fortius arcuatis eorumque medio sub primo
retracto, ultimo exserto, apice inferius valde curvato, margine api-
cali subemarginato, plaga triangulari inter virgulas nitidiore, fere
glabra; pedibus nigris, tarsis, ut in citatis speciebus, late fulvo-vil-
losis, tibiis anticis extus paulo minus dilatalis obsoleteque denticu-
latis, intermediis modice, posticis vix dilatatis.
Sferni impressione mas umbroso propius accedit, haec vero la-
tior et profundior, recte medio, non antice tuberculata, tuberculi
posterioris loco plaga latiuscula nitidissima exstante; abdomine de-
mum segmento ventrali ultimo nee fossulato neque tuberculato di-
stinguitur.
Habita l in Pedemontio.
5- /iiniili II Scivr:
übsulotioi il)ll^ in illi.s. rmpoii' iMiiil<i(iiii)ii> iiitiilissiino . iiiclullicn-
iiiicaiito. l'.'ipiit aiitrrius [iaitlo iDiiiiis ([ii.iiii in f>.r<^t(o proiliiclum.
iilritiijuc ante oculos iiiiniis nnüi-^iiialiiin ; IIkmmx loii^lliulinaliter
niodicc. transvcrsini forlius convcxus, longiliuliiic plus (juam duplo
lalior. mari^iiic :iiiJiro snl>;irt'iialiin. nic<lio Icviler iirodiielo ohsolcle-
qnc ulriiKiue siibsiiiualo cl aiilo »culos lorliiis cinargiiialo. basi 8ul»-
recle truncato. iiliimjiii' ad aiii;iil(is po««licns levissimc roluiidalo, la.
lorilms forlilcr cum aii:;iilis roluiidato. marginc lalcrali explanato.
subelevalo, leslaceo-pclliirido. Sriiii'lliiin iiiagiiiim. Iiiaiii;idarc, uli
clytra. coriaccum; haec Uioracc duplo longiora. apicem versus levi-
Ipi' allcnuala, doiso anicrius convcxa apiccni(|ui; versus dppressa,
apice lolundatiin subiruncala. angulo e\|priore lalo roluiidalo, 8U-
lurali ()l)tiisiuscul(). laterittus snblilifcr inargiiiala, inarj^inc jiosterius
ab augdlü cxleriorc ad sulnralem cxplaiialo leslacco(iiic pcilucido.
Abdomen infra sat crebre subfililer punctulatum, densc fulvo-pube-
scens, cum peclore pedibusqiie poslicis nigro - vircsccnle. anteriores
pieei. Unicuni loemincuin specimen abdoniiuis segmeulo vcnirali
quinto inicgro, apice lale rolundato.
Variat (C. semhiulum m.) dimidio minus, sublilius relative co-
riaceus. itideni consiruclus alquc pilosns cl metaliiconikMis, auten-
nis folis pedibusquc anlerioribus picco-teslaccis. po.sliois fuscis. Mas
exigno vix major, segmenfo abdominali quinto angusliore, apice late
cmarginato, sexto conspicuo; focmina paulo plcrumquc major. Prius
descripto et lioc (stafura intermcdiis licet invisis), lalis est cl singu-
laris OMiniiim adamussim confurmis corporis siructura et sculptura,
ut unam eandemque speciem constiluerc. cunclis benc perpcnsis,
censcam, non tarn ab exiguo et affinibus. quam clian» ab aeneo
Rcicbc dislinclam. 20 spec.
Cy()orif>/ialus exiguns Sabib., \iilg.
(Jryp t archu bifusciata in.: Oblongo-ovatn. rnfo-yicea, ca-
pite, ihoracis elylrorum^ue liinbo corftoreijue sublus rufo-ferrtiginea,
siiblilUer fulro - jiubisreus. elylris marulis ihiabiis buseos fasciaque
undulata poiic meciiutn fluvis. — Long. Ii lin.
Mas cor|)orc latiusculo, maiidibulis inaequalibus, dextra lon-
giore. mcdio inirorsum forliter cnrvala. laeva breviore, anle apicem
supra donic valido mnnila; elylris aj)ice rolundalis. abdominis se-
gmenlo venhali ullinio ae(|uali. a[ticc sublaevi longiusquc fulvo-pu-
besceulc; foemina angustior. maiidibulis acqualibus. simplicibus, ely-
tris apice lovilcr pi-oduciis invicemqiic paruni debiscenlibus, abdo-
minis scgmonlo vpnirali ultimo fovra orbiculari lacvissinia impresso.
Corpus, fcre ul in imperiali, oblongo-ovatum, illa paullo majus
Coleoplera in insulu ('ypro. 53
cl niagis coiivexum, eodeiiiinodo ferc puuclaluui, nitidum, pube sub-
til! lulva pai'Lini deiise iiidututi), bac in elylris, iibi nigra sunt, fusca.
Caput ilideni feie exirucluni, iongitudinaliter antice utrinque obso-
lelissiuic in)[)ressum, rufo-ferrugineum. Thorax struclura efiam affi-
nis, niagis convesus, laleribus anlerius paulisper niagis rolundatus,
inarginibijs angusle elevalis, ba^i pauIo obsoletius bisiuuatus, angu-
lis postiois relrorsum pauIo niagis produefis, aequaliter, dorso paulo
subiilius, puncialus, rufo - piceus, margine omni plus minusve late
ferrugineo. Scutelluni laeve. Elytia tborace paulo minus nitida
eodomque vix orcbiius at sublilius punctulata, convcxiuscula, apice
simul i'olundaia, nigro-picea, singulo maculis baseos duabus oblon-
gis magnis, subcontiguis, inleriorc oblique usque ad suturae trien-
leui anticum producia, externa minus elongata, bumeros ampleclente,
fascia pone njedium undulala nee suUiram nee margineni exteriorem
attingente, maculis insuper duabus minulis prupe mai-ginem anlicum
infra bumeros flavis ornato, limbo omni suluraque angustius ferru-
gineis. Corpus infra rufo-ferrugineum, sublililer punctalum, pro-
sterno laeviorc, ut in imperiali, anguslo apiceque subemarginatim
truncalo. Decem spec. Cypro. *)
^) R/iizophagus punct ivenlris m.: Suhdepressus^ piceus,
nitidus, Ihorace subquadralo , sublililer pnnrlalo, eliflris pnnctato-
slrialis, macula hiimerali aliatjue ante upicem . antennis pedibusfjiie
ferrvgineis. — Long. 1 — 1| lin.
Variat elytrorum maculis obsolelis.
Mas abdominis segmento vcntrali primo medio late depresso,
quiuio nirinque ante apicem oblique emarginato.
Rh. biptislulalo statura et faeie valde affinis, tboiace latitudine
vix longiore, sublilius punctalo a!i eo et affinibus discrepal. Caput
uiodice convexum, sublililer sat dense punctalum, inicrstiliis laevi-
bns, subaequale, plerumque rufo-piceum. Thorax latitudine vix lon-
gior, basin versus vix allenualus, apice subrecte truncatns. lateribus
marginalus modiceque convexus, basi rede Iruncatus, utrinque cum
angulis posticis rolundatus, dorso parum convexus, aeqnalis, subli-
liler capiteque paulo minus dense punclatus, nitidus, piceus vel rufo-
j)iceus. Elytra ut in bipuslulato consiructa, regulariter punctato-
striata, plerumque Ihorace obscuriora, macula magna humerali alte-
raque ante apicem plus minusve dilutioribus ornala, nitida, elytro-
rum thoracisque interstitiis, oculo forliter armato, omnium sublilis-
sime alutaceis. Abdomen, quam in illo, densius punciulatum, pun-
clis in singuli segraenli medio obsoletioribus, utrinque validioribus.
54 Baudi a Sehe:
TEOGOSITIDAE
Temnochlln coernlen Oliv., frcqufiis.
Trugosil a tnnur i Iniiicd lAu.. viilg.
Peltis prnrern Kr.i.tlz. Iiaud frcijuens.
COLYDIADAE.
Ditoma crenata Herbst. Iiaud frequciis.
Aulonium hicolor Herbst, larus.
Aglenns brunnens Cyll.. frequeiis.
Generis ex caractcriim complcxii mibi incoj;iiili. ad baue faini-
liam foilasse pertinenlis spccimiiia quincinc Cvpro lecta vidi, quae.
deficienlibus sat aptis obseivatiouis instrumenlis typisqiie goiieruni
in affiiiihus familiis iiiiperrimc editoruin. maxiine aulcru nl> impcri-
tiam nieam. gciieii novo adscribere pciiclilor; noininc:
Cyprogeiiia denticuluta in collcctione donavi; quae de ea
observare valui bic cumulalini exponain. Staliira minor (L(»ng. vix
A lin), cor[)ore oblonga, riifotcslacca Holoparamcciim simulans, ca-
pile vero parvo, anticc supra os prodiirlo tboract-qnc aiiloriiis an-
Eusliore nee non corpore minus nitcntc prinio intuito discedeiis;
oblonga, paruni convexa. oninium subtilissimc dense punctata, me-
diocritcr nitens, glabra. Caput Icviter derlive, supra pariini con-
vexum. oculis mediocribus, rolnndalis, parum promincnlibiis. nigris,
cum bis ab antcnnarum inscrtionc longitudine vix latius, ad illos
subito constricfum et dimidio fcrc angiistins. apit'c magis convexum
et subrecte apice snmmo trniicatum, labro modice porrceto, trans-
verso, inlcgro: supra acqualc. nulla frontali siilura ronspitMia. An-
tcnnae ante oculos in frontis margine lalcrali insertae, tboracis trien-
tem posticum longitudine attingenics, graciles. capitnio biarticulato
abrupte majore, nndorim-arliculatac. articulo primo magno, subglo-
boso, sccundo band loiigiore sed atigustiorr, icriio - nono minutis,
moniliformibus, dccimo abrupte majore, oblongo, cnpuliformi. ultimo
boc minore, transvcrso. parum aeuminato. apice villoso; mandibulae
vix prominulac. falcalae. edentatac (si benc vidi): palpi maxillares
breviiisculi . articulo sccundo (?) hreviler obconico. torlio obovato,
apice aeuminato: nientum transvcrsim subqiiadraluni. apice subinte-
grum. Caput inrernc paulo ultra antcnnarum insertioncm abrupte
fere terminatum. transversim apice recte truucatum et carinatum la-
Os. antennae et pedes rufo-teslacca. Ilabitat in Sardinia sub Quer-
cus suberis cortice.
Coleoptera in insula Cypro. 66
tius ila, iit ejus anguli anlici, insecto superne iuspecto, quosi duo
(lentcs cxtrorsuni prominuli adpareant. Thorax transversini subro-
tundalus, latiludiiie summa paulo pone medium sita vix quadranle
brevior, antcrius paulo magis quam basi angusiior, apice reete trun-
catus^ angiilis posticis oblusis, apice summe acuminalis, Iransversim
parum couvexus, aequalis, subliiissime sat crebre, aeque ac caput,
puuclalus, fere j;labei'; utrinqiie cum margine inflexo basi obsolele,
apice baud carinatus, suturis infra obsoletissimis; proslerno anlice
recte tiuncato. crebrius fortiusque punctalo, inter coxas anticas in
tuberculiiin rolundalum laeve terminal o. Scutellum rainutum, trian-
guläre, profiindum. Elylra oblongo - ovalia, basi subemarginatim
truncala ibique maximam vix Iboracis laliludiuem attingentia, an-
gulis antitis dcntiformibus, basi media utrinque et circa scutellum
leviter impressa, lafcribus pone angulos aniicos breviter emarginata,
subito deinde usque pone medium leviter ampliata, abinde apicem
usque scnsim attenuata et cum apice rotundata, abdomen omniuo
tegentia, dorso parum, utrinque modice, apice valde convexa, tbo-
race minus subtiliter miriusquc crebre punctata, pube tenuissima
flava parum dcuse obsifa. Meso- et metasternum cum primi abdo-
minalis segmenti basi crebrius punctata, hoc basi et seqiientibus
subtilius punclalis; mesosternuni transverso - subquadratum, antice
subaitenuatum et subarcualim truncatum, dimidia fere longitudine
sua elylroruni basin excedens, suturis baud conspicuis; metasternum
magis transversun), suturis lateralibus conspicuis, anlice subarcualim,
postice siibrecte truncatum. Abdomen segmenio primo majore, basi
utrinque ad recipiendas coxas poslicas rotundatim exciso, medio eas
inter conice prodiicto et truncato; segmentis secundo-quarto subae-
qualibus. piinio dimidio brevioribus, apice recte truncalis, cum
quinto sublriangulari, apice rolundato, liberis, Pedes mediocres,
coxis anliois parinn , mediis posticisque sensini magis distantibus,
anterioribus qualuor subglobosis, fere exserlis, posticis minutis, sub-
refractis; femoribus medium versus incrassalulis, basi magis quam
apice tcnuiusculis, tibiis omnibus sublinearibus, apice subtruncatis.
anticis paullo brevioribus, posticis longioribus leniter arcuatis, tarsis
elongatulis, qoinque articulaiis, articuiis simplicibus, posticis articulo
ultimo longiore; unguiculi duo, simplices.
56 linuiii a Selve:
CUCUJIDAE.
Laemophlaeus tc.slareiis Fabr.. rar.; ferru^ineti n S\{'\Ai..
vulgaris.
Silvaniis fnimeiil ar iit.s Fabr.. vulg.
Monotoma (/tiis(jniliariim Redl.. rara; picipes Herbst,
vulg.; quadricollis Aube, 1 spcc.
CRYPTOPHAGIDAE.
Cryptophagtis saginatns St.. rarus; affinis St.. vulj^.:
dist ingnenJus St.. haud frcq.; mnlirus Bris., vulg. '')
Alomariu munda Er., haud frcqncns; nigr ipennis Payk.,
baud rara; humemlis Kr., haud rarn. ')
*) Crypt ophagus pilostia Cyll. var aier: rarissiuie iu Pc-
demontio variaf; afer, clytris nigro-piccis, grisco-pilosus.
*) A tomaria hiemalis hj.: Ovula, couvexa. 7iUida, vhscure
caslanea, saephis ferruginea. antennis pedibus^ue rufo-lesiaceis. pa-
rtim crebre sat fort Her punctata, parre fiilt-n-pubescens; thorace an-
irorsum augnslnto, basi subbi.sinnnlo. laterihvs ratuudalo. — Long.
! lio.
-J. rußcorni Marsh, statura proxinia, at paulo coiivcxior. tho-
racequc latcribus niagis rolundato. tnrgida angustior, gravidulae
forma propius acccdit; corporis punctura forli parcaque praecipue
distincla. Corpus obovalc, nitiduni. pube fulvesccnlc minus lenui
longioreque quam in afönibus parum donse tcctum, capiie subliliior,
ihoracc fortiter et sat crebre. elytris aeque foitilcr. at minus crebre
punctatis, |)uuclis apiccm versus sensim obsolelioribus; obscure ca-
staneiim in maturis. plerisquc rufo-lcrriigiupum vcl riifo- tcstaccum.
tcgun)entis magis ipiam in affinibus peMucidis. Antcnnac capitc cum
Ihorace paulisper longiorcs, articulo lertio secundo longitudine ae-
quali. 4, G. S st-nsim et eonliguis ininoribus, clava paulo majore
quam in rii/irovui. Thorax latiludiuc summa Iricute fere brcvior,
laleribus sat rotundatus et ante medium obsolete quasi anguiatus,
apiec magis quam basi augustalus. augulis posticis ohtusis. basi sub-
bisinualim truiiealiis. ante bnsiu trausversim imprcssus. Klytra Iho-
raris basi ad humeros paullo latiora. medium usque fere niodice
ampliata, apicemqiie versus exinde sensim ut in affinibus attcnuala,
supra sat aequaliter convexa. rainusque apiccm versus deprcssa. Pe-
dcs mfo-leslaeei. — Vulgaris in Pedemouilo. praeserlim hiemo sub
muscis et foliia deciduis.
Coleoptera in instila Cypro. 57
Epistetmis gyrinoides Marsl)., var. piceorrli eus. Iiaiid freq.
Epislenius exiguns Er., ranis.
Episiemus ventrnsus m.: Subglobosus, laevisslnuts . piceits,
elytris opice täte diltdioribus^ itiorace apice emarg'mato^ angnlis po-
sticis subrectis, elytris convexis^ angulo suturali acnminatis. Long.
vix ultra ^ lin.
E. gyrinoide minor posliceque liaud depressus, exigiii ferc forma
eoque vix major, nitidus, liaud perspicue punclatus, ihorace ilidem
lere construcio, at, basi praecipue, paulo magis rotundato, postice
evidentius bisinuato, niedio atlamen haud magis lobatD ; elyiris basi
thoracc latioribus, fortiter, praescrtim postice rolundatis, marginc
ad angulum suturaleni leviler emarginato, angulo ipso leviter pro-
A. clavicornis m.: Ovalis, convexa. sublililer griseo • pube-
scens, nigro-picea, elytris rufo-piceis disco infuscalis, antennis bre-
vibus pedibtisqoe rufo-teslaceis ; thorace antrorsnm angustato crebre^
elytris crassitisrulis minus crebre sal fortiter punctatis. Long. \ lin.
Corporis forma latius ovali turgidae proxima, at minor, magis
depressa, thorace antice magis angustato, basi elytris vix angusliore
praecipue distincla; praecedenle latior et minus profunde punctata,
rnßcorne vix brevior ad bumcros magis ampliata. Anlennae bre-
viusculae, structura fcre ut in rnßcorne arliculis vcro tertio-septimo
minoribus brevioribusque, octavo minulo, basalibus duobus primis
clavaque crassioribus. Caput parce subliliterque punctatum; thorax
transversus a medio apicem versus rotundatim anguslatus. basin ver-
sus amplialus, lateribus oblique dimidio inferiore rectis, basi elytris
vix angustior et sesqui fere quam apice latior, subbisinuatim trun-
catus, ante basin transversim depressus, anterius modice convexus,
crebre minus fortiter sat profunde punctatus, subtiiiter pubescens.
Elytra obovalia, apicem versus attonuata, earum ambitu in mare fere
uti in altero rußcomis sexu, foeminae evidenter Jatiora; a basi ad
Irienlem anticum sensim ampliata, inde apicem versus modice atte-
nuata, niediocriter convexa, tborace minus crebre band fortius pun-
ctata, punctis apicem versus leviter obsolescentibus, eodem minus
dense longius pubescentia, pube minus decumbente; normaliter pi-
cea, bumeris, margine laterali et apice latius dilulioribus, plerumque
rufo-castanea, disco antico infuscata.
Quaedam in Alpibus maritimis specimiiia ipse inveni, ex colli-
bus insubricis olim etiam I). Hildenbrandt misit.
Obs. In plerisque bujus familiae speciebus mares foeminis paullo
angustiores; in copula opposite direcli sislunt.
58 liauili II Sflve:
(iiicl(». ;iniliiisnil<i. l*f(lo>, «ks cI ;iiilemiae teslaciM. Ikic clava sao-
piiis tiisca. Im Syri;i Ii.iimI iVrqiicMis.
THORICTIDAE.
T/iorici HS pi liger Scliauin. pliira spec.
Tlioriclus orieninlis Pevroii, iiiiiiiis freij.
Thoriclns grandirollis Germ., 2 spec.
Thoiirtns dispnr in.: OüloJigo-ovalis, ferrughiens. vix per-
spicue puurlattis. jmrre fttlvo - pilosits , thorace Irausversim sufjijua-
droh). levUer'poslice (lugu.sliore, hasi nlvintfue fovcolalo. auguUs po-
slicis siiürertis^ itppendice brevi intra Ixisin ulrintjue aiicto; elylris
ihorare parum fiiiguslioribns, humeris etevatis. — Long.* — J lin.
Mas minor, niii^uslior. niagis paialleliis, capilc siiperrie lian«! vel
obsolctissinio traiisversiin in)pies*o, snl)tilitcr minus crebre |)unclalo;
ihoracc nlrinqne basi liaud procul a m.irj^ine externo brevifer fo-
vcolato. appendioc inira-basali maj^is conspicua. extus rotundala et
fovcolata. aiij^ulis posticis piMiicillo fnlvo ornatis; clytris modico
convexis, lateiibus a basi pone medium usquc subparallelis. basi iu-
tra bumeros atcnalim. ulrinquc angusic deprcssis. supra bumcros
oblique Iruncafa, bis levitcr elevatis. F'oemina plerumquc major et
rrassiuscula, caj)ito sublilitcr rri'briiisqwo pimctato. vorlioc liansver-
sim l.ilc impresso, imprcssioiic ulrinqno piofundiore; Iboraoc utrin-
que basi paubi rcmolius a niargine externo. profundius laliusque
fovcolato. a|)[)eii(lice intra - basal! mitius conspicua rxtnsqnc magis
iibbrcviata, angniis poslicis minus rcciis. b.Tud pcnicillatis: elytris
magis inflalis latiusque basi subrecte deprcssis, basi rectc fere trun-
catis. liumcris elevatis. fnberculi instar antcrius exlusqne prominen-
libiis. mari;inc laleriili proindc lovitcr ab inilio cmar^inalis. scnsim
ad medium fere usipic levitcr incrassalis. dcindc. fcrc iil in mare,
parum attonnatis apicequc rolundalis.
T. grandirollis propc statura. modo, pro scxu . minor, modo
major, nitidus, rnfo-leniigineus vel rufe - tcslaccus. capilc in mare
plcrunujuc dihiliorc; Iborace sublilitcr. parum proliinde parcc«juc
punctato, elytris vix conspicue disperse punclalis, parum dense bre-
vitcrquc fulvo-pubcscenlibiis. pilis iusupcr longis parcisquc band re-
clinatis. in mare sacpiiis caducis, sui>scrialim disposilis, ornatis;
quadam sub lucc longiludinalilcr obsolete fusco - xouatis. Tborax
transvcrsim sub(jiiadratus. basin versus vix augustior. antice subrecfe
Iruncalus, angulis anliois lale rolundalis. dorso aniico n»af;is (juam
poslicc cofivcxiis. marginc ejus, a lalcrc inspccio. ponc medium sat
cmarginalo. Mcsoslcrni epimcris posticc villosilale densa, iulva ornatis.
Coleoplera in hisuln Chfpro. 59
Adduasforraas in iiniciiin speciem complectendas alqiie pro scxiiali
habeiidas dislinctione auctoiitate praesunipla collecloris ipsius suni
nixns, qui quatiior - decim cyprica speciinina siinul confusa, licet
iiidicta, in colieclione reliqiiit.
LATHRIDIADAE.
Merophysia foveolata m.: Biifo-testucea, oblonga. Ihorace
antice forihis dilalalo laleribns sintialis, angulis posticis ariilis, busl
media foveolato ; anlennarum articulis 4 — 7 elongalis. — Long,
f circiter liu. (l^ raill.
M. car'mulntae feie slalura, a congeneribus Ihorace anterius
magis dilatafo, basi subarcuatim truncato et transversim depresso,
raedioque in basiipsa foveolato disccdit. Corpus supra subtililer, sub-
aequaliter minus deuse punctatum. Antennae tenues, arliculis secundo-
septimo crassitie subaequalibus eademque longioribus, sccundo tertio
paulisper breviore, septimo praecedentibus leviter crassiore, oclavo
minore, oblongo, ultimo subtriangulari, apice oblique truncato. Tho-
rax anterius sat dilalatus, apice subbisinuatim truncatus, angulis an-
ticis minus deflexis, anterius subprominulis acutisque; lateribus evi-
denter marginatus, pone medium ante basin sinuatus, basi emargi-
nato-truncatus, angulis posticis aculis; dorso anterius mediocriler
convexus, basi depressiusculus, foveola media in basi ipsa ante scu-
tellum impressus. Elytra Ihoracis basi iatiora, ad quadrantem usque
leviter dilatata ibique thoraris maximae latiludini fere aequalia, sen-
sim inde apice iisque subrotundalim atteuuata, convexiuscula, apice
rotundata.
Variat interdum obscurius ferruginea vel dilutius flavesceiis:
thorax in plerisque gultulis duabus alris, una utririque ante basin,
duplo inter se quam a margine lafcrali dislanlibus, distinctis orna-
lus: guttulae consimiles, at paulo majores in M. carinutata; plus
minusve distinctae et basi magis proximae in affinibus speciebus
conspiciiinlur. Cypro haud rara.
Merophysia carmelilanaSnu\cy: quaedam e Syria spec,
Meroph ysia minor m,: Riifoteslncea, snblilius punctata,
elongala, thorace antice partim dilalalo, lateribus sinnatis, angtdis
posticis acutis , antennarum articulis 4 — 7 <jiuadratis, ultimo obco-
nico. — Long. \ circiter lin. (li mill.)
Praecedente sesqui minor, praeserlim angusHor, rufo-teslacea,
dilute plerumque, flavo-tcstacea, subtilius parciusque punctata et pu-
bescens, antennis parum elongatis, articulo secundo tertio sesqui
(»0 litiuili u Seife :
l(ii)i^ii)i'«'. i|iiiii li) >c\l<) riassilio liuiiil luii^ioi ilxis, t>e|>liiuo ubconicu.
uciavu iniiiiilo. iiltiiiio olilon^o-liiiiiiiciilaii. apicc iiiiruis ubli(|tie Iroii-
nalo. TlioniN Mili([ii:i(li':itiis. latiltiiliru* vi\ liionle bieviiii'. uiitice
siibrccto ii iin(-:ilii.<<. iiiii;iili.>> .iiilicis (l(*lk>\i.s. iniiticis. nnicrius modicc
(lilalatiis. basiii vor.sii!« mediociilcr allciiiialiis, lalcriluis levilcr ante
\)i\)>\u ^iiiiialis. basi siilirecle iriiiicaliis. ante htuneros leviler ulriiMjuc 8i-
iiiiatiis, an^ulis poslicis nciitis. siipra modicc convexus, basi summa
ac(|iiaiiU>r iransvcrsini iriipicssiis ibi(iciii()uc iil plurimiim infuscatuü.
^iilliilis ali'is |)ariii)i peispiciiis: aiilcriii;^ siibtilissiiiie. basin versus
paiiiu loilitis pai'cc pdiiduliis, |)ube parca fulva Icnnissima indultis.
Klylra basi thoracc vix laliura. ns<itie ad Iricntein aiilicnm Icviter
ampliata. ibi tboracis maximac latitiidini subacqnalia, apicem ver-
sus indc scnsim Iciiitcr allonuala. oniniiini subiilissiiiic pan-o pun-
clala. pUMflis apiccrn versus cvaMesocnlibus. Ab orieulali Perron,
mihi invisa, stalura minuie. aiiteunis i)tcvioribus. elylris sul)lilins
punclatis dislinclam ccnsco.
Mer(>i)l\ijsUim formlcariam i|)sc in Sai'diiiia legi, curimtlalnin
I). (jbiliani ex Audalusia rclulil, fov.eolalae IS spec. Cypro lecta,
carmelilanae duo a D. Saulcy biimanitcr donaia nee non sex a
D. Truqui in Syria icperla, minoris 15 c Cypricis montibus obscr-
vare fas fuif.
Holnparamcnis .singiilnr i s Reck., laius.
Ho lo fxtra tue ms caulanitn Aube, rar.; Trut^uii in., lar.
U olofxirn meriis Snnlriji tti.: Oblniigus. lesfaceii'<. crehrc
■sublililer punrlalits, suölilissime jinl/cscetis. l/iorace Iransvershn sul/-
f/nadralo, basi canaliculis duabtis longilndinalibus ulrinque impresso,
titftris ovalibus. utilcfinis i)-ar{iriilatis. — Long. ^ lin.
//. /iiiuzei fcrc slaluia, sed latior, //. Triujuii rliain proxi-
inus, al lliorace basiii versus minus atlenualo. ejus seulpliira. pun-
efura foiliore, clylrisquc ovalibus apicc magis altenualis ab co et
atfinüxis praccipuc dislinctus. Corpus Icsfaceum, snbtilissime mi-
nus dcnso fiilvo pnbe.xcens. ('a|)ul Iransvcrsum, paruin coiivexum,
fronte lineola iulir anicnnas subrc<"la ab episloniale divisa, sublilis-
siine parum cielirc punrtatum, testaceum; antennae 9 articuiatae.
leslaeeae. eapile cum iboracc vix longiorcs. tenues. articulo primo
Icviler incrassalo. seeundo eodem paulo longioie, tertio sesijui fcre
brcviore. quarlo-seplimo subacipiaiibns. crassitic longioril)us. oetavo
|)lanc infundil)uli furmi, apicc oblique truncato, ultimo brcvi mino-
rcque. Thorax tcslaceofcrrugincus. transversim subquadialus, lali-
ludine baseos paulo brcvior. anterins leviler dilalatns, apiceque latc
Coleoplera in insula C'ijpro. (il
cmarginatus, nngulis anticis. |joiie orulos, obtusis. exlus iid lios mai-
i^iiie lalerali forlius roliindalo, nicdio sul)siiiii;ilo , allenualiin indc
biisii) usqiie recio, aiigulis poslicis reclis; basi bisiiiiiaMm linncaliis
lobo niedio majore, ant&rius parum convexus, basin versus depla-
natus, minus subtiliter eiebre distinctiusqnc puiictalus, caiialicula
uliinqne longitudinali sal profunda ad quadranieni inipicssus, eas
inier obsolete iransversiin dopiessus, medio basi fcnuiler bieviter-
que carinulalus; margo exlimus utrinque angusle nigro-piceus. Eiy-
tra oblongo-ovafa, basi subeniarginatim truncala, ibidem tborace ba-
seos laiitudine aequalia, a basi subito ad Irientem usque rotunda-
lira leviter ampliala, inde apicem versus sensim altenuata, earum
laiitudine ante medium tboracis maximam paullulum excedente,
apice siraul rotundala, dorso mediocriter convexa, medio longitudi-
naliter liaud deplanata, subtiliter denseque punctata, teslacea. Pe-
des flavo-lestacei, femoribus magis quam in affinibus incrassatis.
Unum specimen Cypro, quod a D. Feliciani de Saulcy, accu-
ralissimi micro-coleopteroruin observatoris, qui maxima beuevolen-
tia minutis discriminandis, Pselapbidum Scydmaenorunique praeci-
pue, speciebus, consilio et aucloritale nie adjulus est, nomine spe-
ciem dicere gratae mentis mihi munus est.
Myrmecoxenus vaporariorum Guer. , Cypro et Beiyto
band rarus.
Lalhridius transversus Oliv., haud freq.
Lat hridius minutus Lin., freq.; elegans Aube, rarus.
Cort icaria iltaesa Manu., haud freq.
Corlicuriafulva ComoUi, rara : frequentior var. cypria m.
occurril; dilutior, plerumque flavo - testacea, thorace basin versus
paullo magis angustato, lateribus distinctius remoliusque crenulatis,
Fovea postica profundiorc, elytrorum interslitiis elevatis evideulius-
que seriatim pilosis, corpore etsi paulisper insuper angusiiore di-
slinctae speciei notas praebere non censeo.
Cort icaria laurica Mann., vulg.: variat plus minusve di-
lutior, prothorace modo profundius, modo obsoletius transversim
impresso, elytris vel profundius striatis interstitiis elevatis, vcl ob-
soletius punetato-striatis, minima etiam quandoque.
Cort icaria crassiuscula Aube, haud freq.
62 ttauili <i Srlre:
MYCETOPHAGIDAE.
l.il II )^ii .\ ( tthn <il u ■> |{ci>rnli.. i aiiis.
Tijp hitcn ftiiii ut H \Äu. viili^. ")
liergiuus Tnninriris Woll , rariis IJcrylo.
') TtjpfKnn II tu f) Villa in.: JVii^ro-picea. aulennis /icilifjiisffW
/ipiri/gifit JA. ilfitse fiu/jtsceiis . rapite l/ioiaretfiie Itansrei'fihn rolutt-
dato conferliin forliler punrhtfis. eltjtris obsolete punriaiis, obscnre
raslnueis , mariiln roininuni vuigua in ilisro nliacjXie minore ante
iipirein itolnlis. — Ijüiij;. 1 lill.
.Miiiui'iiiii 7'. /'uinutne individuis ii)ni;riilii(liiic. roiivexior. Ihn-
racc lateribiiä re^iilaritcr rutdiidato sublililcrcjuc dcnticiil.ito. elytris
nee per slrias puiictalis iiequc seriatim pilosis al) ea affiuibus euro-
paeis disliiK-la. Corpus obloiigo-ovalum, i<at coiivcxum. pube sor-
didc rulvesconlc. partim longa. Icnui acqualiter obsiluin. iiigro-pi-
ceum, capitc tboraccquc fere nigris, confertim sat profunde, subru-
gose |tiii)(lalis. Caput inodice convexum. anguslius alque loiigius
oculis()uu nia^is proiiiinulis «piaru in fiimala. sulura front.ili inter
antoiiniis profunda, subrecta, epistoniatc transvcrso, apioe subrotun-
datim truncalo, labro Iransvcrsini sublineari, alio; ore fuseo-fcrru-
gineo, palpis maxiliaribus arlieulis diiobus ullimis nigris; antenuae.
ul in fninala. quasi consfruclac. fcrrugineae. Tborax longitudine
duplo fere latior, anterius pcrparum anguslior, laleribus rogulariter
rotundatus, maxima ejus laliludinc paulo pone medium, basi apice-
que recte trnncaius, angulis antiois obluse roiundatis. posticis ob-
tusis. Iransversim convexus. basi utiinquc foveola minuia obsolete
impressus. limbo laterali subiililer denticulalo. Sculellum Iransver-
sum. Elyira aeque ac Iborax convexa. oodem basi subaecpialia. a
basi subilo levilcr ampliata et ad quadranicni posticuni nsque inde
subparallela. apicc siiuul rotundata. parum crebrc at subtilius obso-
lelequc aequaliter punctata, transversim fere rugulosa. apiccm ver-
sus punclura nee non rugosilatc obsoleseente ; pube aequali minus
dense tecta; obscurc castanea. maouia rommuui, transversim ovali,
media aliaipie minuia subapicall lusris noiata. Pcdcs ferruginei.
Capite Ihoraceque crebre punctatis elylrorumque piciura T. ma-
culalne ccmvenirr vidctur. at tborarc lateribus subtiliter dcnticulato.
elyli'is band iatioio. aequaliter punctatis et pubescenlibus discedit;
abnorniis cilalac niipcr .«>pecici forlasse varietas?
Flabital in Pedemontio.
Coteoptera in insuln Cypro. 63
DERMESTIDAE.
Dermesles vulpinns Fabr., vulg.; Fi-i-srhii Kugel., viilg.;
(itomarius Er., freq ; tesseltatus Fabr., rarus; bicolor Fabr.,
minus freq.
Attagenus megaloma Fabr., haud freq.
Attagenus lobalus Rosenh. 1 spec.
At tagenus poecilus (Tcrm., baud rarus; variat interdum
elytris vitta insuper apicali villosa ornatis (sardoa specimina tbo-
race villositafe concolore tecto in floribus Cisli obvia).
Attagenus Redtenbacheri Payr., rarus.
Hadrotoma picta Küst., communis.
Trogoderma fuscicornis Muls., minus freq.
Anthrenus P impinellae Fabr., haud freq.
Anthrenus motitor Aube et atbidtis Payr, sat frequentes.
Anthrenus varius Fabr. et \ar. J'est iinis Er., vulg.
Orphilus glnbrntus Fabr., minus freq.
BYRRHIDAE.
Syncatypta syriaca ni.: JSieviter ovata, convcra, nigra,
thorace utrinque Inte cum margine antico. elytris laferibus mactda-
oue humerali rufis, corpore infra cum pedibus rufo-testaceo; minus
dense fulvescente pilosa, setis erectis longioribus atris adspersa, ely-
tris leviler striatis. — Long. Ij lin.
S. setosae simillima staturaque fere identica, dorso minus con-
vexa, minus dense fulvo-pubesoens, selis rigidis atris, haud clava-
tis, longioribus sparsa. Caput atrum, pube densiore minus tenui
flava tectum; ore antennisque rufo-testaeeis. Thorax minus dense
pubescens, parum nitidus, haud conspicuc punctatus, disco nigcr,
margine antico anguslius, utrinque late rufescens. Elytra subtiliter,
parum profunde striata, sIriis impunclatis, forliter obliquis ita, ut
earum singulae citius, quam in setosa, striam suturalem attingant,
interstitiis sublaevibus, planis, seriatim setosis; impressione subapi-
cali profuudiore; atra, macula oblonga humerali margineque basi la-
tius, apicem versus sensim angustius rufescenlibus ornata. Corpus
infra cum pedibus rufo-testaceum, abdominis segmento ultimo basi
nigro maculalo, utpote primum, pectus et sternum fortiter subru-
gose, intermediis subtilius parceque, punctalis. Unicum Cypro spec.
Limnichus versicolor Waltl, rarus.
Limnichus murinus m.: Ovalis, convexus, niger, subtilitei*
punctatus, longius fulvo-griseo- haud dense pubescens, capite ulriu'
<fue carinato Ihoracisque marginibus argutis. — Long. | lin.
(M UtiJiili II Seite:
L. fnju:mnii l'cic still iir.'i. Ii.iikI lorinac nmbitii valde dissiiiiilis,
siili |jiil)i; iiiliilioi'. Iinc, iioii loiiieiiti scd villosilalis haUilum icfe-
ifiili'. I<>iii;iiir('. miiKts deiiso, i;ii>seo - [ulva. icgularilcr feie aiilciius
in capite. discriiniiiatiin t-xlioräiiin in tlioracc vcii^ciitc. inviccm,
per plagulas quasi, in flylris disposila. Corpus alruni. inodice con-
vexuni, ovale, apicc levilcr atlonualiiin. Caput verlice sal convexo,
fronte pl:iniu8(uiln. iitiiiiiine siihinipt cssa. luar^inc laterali subtilitcr
argulo, subclevalo. Tiiorax Iransvcrsus, anterius allcnuatus, apicc
late cniarginato-lruncatus, lalcribus subrccte obliquis, basi utrinque
bisinuatini iruncalus. snpra inodicc convexns. angulis anticis liaud
dci'uinbcntibus, sod anterius acute proniinulis, niargine laterali liaud
depresso, argute tcruiinalo; sublilissinie aeque ac capul haud per-
spicuc puncfatus. Elytra snbtilitcr. paullo profundius quam in py-
gmneo, crebiius aeipialiter punctata, interstilii.s laevibus, aequc ac
tliorax sub pube nitonlia. I*edcs ni^ri vel nigro-picei. Variat raro
pube lenuiore brevioreque, ideoque minus dense, obleclus.
Cypro frequens.
I^imiiir/ius puiicl ipcjniis'! Kr. Hnc foilasse tria referenda
speeiniina, serireo ipianivis paulisper laut um minora, paulo tamcn
minus couvexa, fortius el paulo crebrius punctata, non tomento sed
villosilale grisoa tccia ab ca disceduiif.
GEORYSSIDAE, PARNIDAE, HETEROCERIDAE.
G'eorysstis ro.stalns Cast.. rarus.
Parmts pubernlus Ueicbc, band rarus.
Helerocerus fossor Kiesw.. sat frequens. variat porro no-
stralibus statura in omnibus sesqui minore.
Helerocerus mitiimns Kiesw., 1 spec.
LUCANIDAE.
Dorrus Peijronis Kcicbe. raius. Mas: D. spiniger, foeoi.:
D. Opinnn Trucjui in collecliono. ')
') Dorrus Trufjuii Muls. Unicum bucusquc Im jus specici
marcni vidi, in .Apenninis Liguriac Icctnm, nomine I). oblougus
Cliarp. in colloclionc a I). Truqui donatum. I)'. i\lnlsanl typicuui
cxemplar; cidcm attinmi. cor|)orc panllulum. ({uam in V parallelo-
pipedt. longiore, fociniuam ipse in Liguriae montibus legi, (piam,
non sine dubio, buic specici rctuli: a pnralletopipedo dilVcrl labro
apicc fortius biiobo, tborace paulo latiore, angulis posticis obtusiu-
Coleoptera in instita Cypro. 65
SCARABAEIDAE.
Aleuchns «acer Liu., vulg.; parumpunctatus Klug, rar.
Sisi/phus Schaefferi Lin. et var., vulg.
Gymnopleurus Mopsus Pallas, freq.; cantharus Er., rar.
Copris h ispanits, Lin., vulg.
Bubas bubahis Oliv., vulg.
Onitis Damoetas Stev. ; Inuus Fabr., vulg.; hitngaricus
Herbst; furcifer Rossi, rar.
Oniiicellus flavipes F.; pallipes F., vulg,, variat saepe
obscurior, pedibus bruuneis, aeaeo-micautibus.
Onthophagus Tages Ol. (^Amyntas Ol., Hybneri Fabr.)
vulgaris videtur constansque varietas, co««ors Reiche, a typicis euro-
paeis thorace longe subtilius densiusque aequaliter puuctafo, maris
nitidiusculo, foeminae subopaco; mas insuper distinctus tibiarum
anticarum calcare brevi, apicem versus fortius dilatato, apice obli-
que truncato, securiformi: abnorme ex bis majusculum specimen
cariDula frontali bisiiiterrupta, in tres fuberculos fere divisa ").
O. laurus Lin., vulg.: singulariter coloratum individuum vidi
elytro dextro toto castaneo; variat rarius, ulpote eliam spcciniina
quaedam e Pedemontio et Melita, nigro-aeneus, elytris saturale ca-
staneis, sutura interstitioque allerno nigro-aeneis ^).
O. marginalis Ge\i\. et var. marmoratusWGn., haud raro.
O. fracticomis F.; furcatus F., vulg.
O. ovutus Liu. duo solummodo specimina elytris brunneis,
europaeis triplo minora.
O. ruficupillus Br., vulg.
O. sellatus Klug = disctis Dej. Cat., vulg.: variat sesqui
culis evidenterque minus rotundaiis; elytris angustioribus et paulo
longioribus, lateribus basi parallelis, dein apicem versus sensim fere
convergenlibus, apice ipso paulo lougius depressiusculis, fere acu-
minatis, dorso haud striatis, suturali stria basi solummodo conspicua.
') Maris hujus speciei varietatem sutura frontali utrinque in
corniculum rectum elevata , de qua D, Reiche (Ann. Soc. Ent. de
Fr. 1856 p. 387) non modo Algiriae, sed et Etrmiae incolam Doctor
Passerini olim dedit.
^) Variat raro in alpinis, ihoracis lateribus oblique elytrisque
laete castaneis, uti Ponza animadvertit: (vide Muls. Lamellicornes
p. 142.) hispanica specima insuper statura in specie minima, tho-
race obscure aereo, parce fulvo-piloso, elytris saturate castaneis.
Berl. Entomol. Zeitschr. XIV. 5
6() itfntili 11 Selve:
vel dimidiu iihiioi, üilulioi , iii:iculi> clytrorutu plii.» nlillu^vc obso-
letis, vcl liiü oiniiiiio pallidc caslaiicis.
Onlhophugus I\emneus Ol., 1 s|). ; cruciatrts Mann. 1 sp.
O. luciäuü III. et var. nil idicvllis Reiche, liaiid frequens.
O. hislerohles IMc'ii., vu\^.
A phodixis errulicxis Lin., vuig.; ronlmclus Klug, 6 sp.
A. scybalarius Fabr.; fimetarius Lin.; »uarius Fald. vulg.
A. Lucasii Flarold = affinis Lucas, viilg. '").
Ab A. granurio L. meo iiituilii praesertin» distinctus Iboracc
in utroque sexu ciebro |)nnclalo. basi rectius liaud subbisinuatim
truiiculo; scuteilo vage punclato; elytrorum interslitiis j)aulo evi-
deolius punelulalis. Variat elytris plus niinusve apice rufescentibus.
interdum minor, elylris fcrrugincis.
A. Irucidalus Ilarold in Asia niiiiore minus frequens. Ipse
fortasse ea spccimina I). Cbevrolat misi patria Kurdistan, quae
1). Ilarold subjecta fucre: speciei varicialem enunriarc pronum est sta-
tura sesqui minorem, elylris penitus nigris, pedibus rufescentibus, fe-
muribus omnibus tibiisque posticis infuscatis ' ').
Aphodins hydroc/i aeris Fabr.; punct ipennis Er.
Ap/ioditts lugens Crentz; nilidulus Fabr.. vulg.
Aphodius hirid ipennis I\1uls.. rarus.
Aphodius turbatus m. n. sp.: Testaceus, cnpile öasi, tho-
racis disco elytrorum sutura peclorefpie infuscatis , nitidus, elytris
minus tiilidis. — Long 2y lin.
A. nitidulo et immtindo intermedius, illi capitis structura. buic
elytris vix nilidis proximus. Elougalus. modicc convexus, capite
piceo vel rufo-piceo. carinnia transversa tritubermlata a clypeo di-
•") Sai'diniac etiam et Mclitae iucula.
'■) A. jugicola HaroU\: mas fronte evidenlius trituberculata,
tboracc basi fere immarginato, linea media postica haud impresso,
metastcnio longitudinaiiter leviter cxcavato. staturn dcniquc saepius
minore a fuemina distinctus. In foemina tliorax basi lon:;itudinali
lineola imprcssa variabilis admodum. inultis speciminibus inspectis,
charactcr \idelui'. interdum enim inconspicua. neijuc soIi speciei,
etiam nempe in <|uibusdam alpini.s Ap/i. alri individuis foeraineis
observatur. Ultra 15 specimina in .Mpibiis Pcdemontanis et Ligu>
riae Apenninis passini legi, foeminas maribus rarius; bi variant sta-
tura etiam du|il() minore, uiulc crratim prorsiis. babitationis ana-
logia. speciem. a I). Truqui nomine monticola Mnls. tr.iditam, eadem
ilenomiDalione Rntomologis miscram.
Cnleoptera in instda Cypro. 67
stiacto, hoc rufo-testaceo , semihexagono, apice levilcr eniarginato.
utrinque margine parum elevato, medio basi tiimidulo. genis vix
prominentibiis: basi crebre, clypeo pracsertim in mare minus crebre
punclato et nitidulo. Thorax fere ut in immundo, illo basi fortius
distincte marginato, disci macula fusca versus latera magis dilatata,
limbo omni rufo- lestaceo. Sculellum trianguläre, fiiscum. Elytra
veluti in hnmunclo parum nitida, subtiliter crenato-striala , intersti-
tiis subtilissime vage punctulatis, rufo-ieslacea, sutura sola infuscata,
quam in illo paullulum longiora, interstitiis, praesertini in mare,
patilo minus depressis. Corpus subtus et oris partes testacea, me-
tasterno coxisque posficis infuscatis: raesosternum subtilissime rugu-
losum. inter coxas medias haud carinatuni; metasternum nitidissi-
mum, sparsim subtilissime punetatum, linea longitudinali media ob-
soleta. Abdomen parum dense punetatum, parce fulvo-pilosum:
pedes cum coxis anterioribus tesfacei, antici tibiis extus tridentatis,
apice intus calcare in mare breviore et validiore armatis. Klugii
descriplioni innixus pro suo A. deserio habuissem. at e D. Harold
scriptis (Ber). Ent. Zeit. 1862 p. 150) mihi patuit, ab illo speciem
hanc thoracc basi marginafo admodum differre. Cypro 7 spec.
Aphodius immundus Creufz.. vulg.
A. plagiaius Lin. varietas: nigro subaenens, elytris imma-
cu^latis. rarius; varietas (rutilipennis Helf. ) elytris brunneo-sub-
aeneis, minus raro. In utraque mesosicrnum subtilius et minus
dense punetatum, quam in fdagiafo curopaeo.
A. brunneus Klug, 7 spec; lividus Oliv., vulg.
A. lineolatvs 111., id.; dilalatus Reiche, nun. freq.
A. thermicola St., rar. ' ^); cribraritis Br., 1 spoc.
A. fimicola Reiche, rar.; scropha Fabr., vulg.
A. quadrigut tatus Herbst, vulg., cum varietatibus elytro-
rum maculis flavis plus minusve confluentibus. saepius elytris flavis,
sutura et macula laterali media fuscis.
A. suturalis Fald.; (^Melinoplerus) prodrnmus^ vulg.
A. (^Aerossus) luridus Payk., vulg. • *).
' *) Huc probabiliter rcferendus Aph. mixtus Villa; exemplar
enim ex Apenninis ab auctore ipso hoc nomine D. Truqui datum
in coli, mea prostat.
' ^) Acrossum in Alpibus maritimis D. Ghiliani et ipse raro
reperimus, qui A. gagatini (Motsch.) Men. (Harold Berl. Zeit.
1862 p. 393) descriplioni convenire sat congrue videtur, attamen
discrepantiae quaedam hactenus dubitantem me sinunt de nostrae
5*
fiS fiiiuili n Sfire:
Afth udiHs ftcrari Fabr. var. etjuinu.s Kald . \iili;. '').
A. (^Oxyomua) purcalus Fabr.. rar.
Eupnr i n rijprin mihi: Klongala, siihnjinidrirn. nifi^rii. nilidii,
cltjpeo. pedihus ufi(lomitu</Hc rti/opireis. rlypco Inlerifjits vnlde di-
lalalo. l/mrace pitnrlulo. unlire utvintjue margiiie drplnnnlo, puslirc
exiiso; elylris humeris spini/nrtniLus, profunde cnleuulnto-slrialis,
inteisliliis convexig laevibus-^ ubdominia »egmenlis -i" — 5° bnsi snb-
tiliter rrenidalis. — Loü-;. 2 liii.. lat. ' lin.
Duo speciniina in insula Cypro.
Statura Oxyomi longuli I)cj. = slrigaii Say e liOiiisiaiia Ame-
ricae borealis, ab eo ('Iy[)ei) laleribiis forliiis dilalalo. Iboiacc cre-
briiis piiiiclato. inar^iin- lalerall aiiteriiis lere iit in Euparia caslanea
(leplanalo. posteriii.s abrupte cxciso, nee non elytrorum striolis latio-
ribus disrodciis. Ca[)ut sutura iiiilla a clypeo distinctuni. boc frans-
verso. iaio. auriculis ulrinque ultra oculos proiiiiiientibus. a reliquo
mar£;inc excisura nulla scjiinclis. laleribiis apireqiie leiiiiiler margi-
nato. apicc late ciiiargiiiaio. dorsu coiivcxo; basi sat dense fortiter.
apiceni versus .sensim subtiiius piinclalum. imprcssione obliqua in-
ciirva ulrinque aiile oculos inipressiim. riifo - piceuni. Ociili supra
angiislo S[)alio auriiMilas iiitor cl liioraris inarginein anlicuin inter-
cedenle vix conspicui. Palpi el anfcnnac lade rufo-lestacea. Tho-
rax Iransvorsus, anlerius paulis[)cr quam basi lafior. margine latcrali
subliliter crenulalo. ultra diinidiiini u«quc siibreclo. deinde posterius
cum caucasica spocie idcntitalc; enim vero nostrates stalura carpe-
iaiium Graölls exccdunt (7 circiier lin.); capitis |)ui)ctiira. prac-
sertini in foomina subtilissima . sutura frontali rotrorsum medio an-
gulala. subtilissima, in marc vix. in foeinina evidenter conspicua:
tborace disco laevi. punctis noniiullis prope basin, et quibusdam
crebrioribiis ad latera noiato: sculello basi sublilissime parum con-
spiciie piincinlato: elytroriim stria (|uarta ante apiocin oblique cum
quinta connivente. sexta rum soptima, octava cum nona. eingulo
pari fere ac(|ui distante a sutura terminato. quasimodo a stria
quarla, si integia. trunratae forcnt : inlorstitiis in inare paullulum
convexis. siilitiliter dense irroKiilariterquc jiunetatis. foemiuac de-
planatis. sublili.ssiine (iiinctulalis: corpore inlcrius ruf«)-piceo. A. sinilo
Har. nee non rarpelauo Graells. illo in Sicilia, hoc in Hispania
a I). (»biliani lecfis distinrta meo visa species. quam noni. laiicollis.
ob ejus tboraeis formam in coliectione mea donavi.
' *) Atnmoerius rugifrons .\ubö in Sardinia a l>. Gbiliani
et me ipso lecfiis fiiit
Colevpleru m iitsulu Cyfjro. 69
abrupte ublique exciso, excisura leviter emargiuala , aulerius secus
inarginein late depressus, aogulis aiiticis subrectis, al muticis, dorso
transvcrsim inodice convexus, punctis inaequaiibus basi majoribus
et luinus densis, apicem versus et ad lalera minoribus densioribus-
que inipressus, margine aulico poiie caput subrecio, niembraiia tenui
pallida oiiiafo, postico subarcuato lenuissimeque orenulatiiii iiiargi-
nato. Scutellum trianguLire, niinulum, laeve. Elyira basi thoraci
arcte adiiexa eoque triplo feie longiora, subcylindrica, paullulum
tarnen pone iiicdiuiu anipiiaia, abinde sensim apicem versus rotun-
dato-attenuatii, longiludinalüer dorsu subdepressa, sat profunde sub-
lilissinie calenulato-striala, margine circumcurrente integro, anterius
ad humeros in spinuiam deorsum curvatam produeto; interstitiis
convesis, laevibus, punctis minutissimis unica in singulo serie, non-
nisi oculo Jorliier armato conspicuis, primo-tertio sublerminalibus,
quiuto, seplimo. nono el decinio subiutegris, quarto, sexto et
octavo puslice abbreviatis. Pectus et abdomen cum coxis intermediis
et poslicis nitida, rufo-picea, glabra; pruslernum et mesosternuni
subopaea, dense subtilissime velutina. Pioslernuni anle coxas au-
ticas ulrinque ad autennarum capilulum recipiendum profunde trans-
versim foveolatnm, foveola glabra, medio elevalo-subcarinatum, ca-
rinae dorso triangulariler impresso, pone coxas anticas scuto sub-
orbiculari muniiuni. Coxae inlermcdiae sat distantes, metasterno
anterius aciiminatim inter carundem carinulas et ab utraque sepa-
ratim proficiente, tolo nitidulo, punctalo, medio longitudinaliter pro-
funde el late canaliculato, pone medium utrinque oblique profunde
impresso. Abdomen vage punclaluni, segmentis basi secundo leuui-
ter, tertio-quinto profunde, iatius latera versus, quadrato-punctatis,
seu subtilissime longitudinaliter carinulatis, impressionum fuudo opaco.
Pygidium detectum. basi subliliter plicatulum. Pedes antici femo-
ribus validis, supra sal dense llavo-villosis, tibiis extus acute tri-
dentatis, dentibus introrsum leviter curvalis; calcare spiniformi, tenui,
subincurvo apice inlus munitis; posteriores femoribus subcylindrico-
compressis, tibiis setulosis, duplici inaequali calcare infus, spinula
tenui extus apice arnialis: tarsi omnes graciles, poslici arliculo
primo sequenlibus tribus simul sumtis fere longiore, bi sensim longi-
tudine decrescenles: unguiculi minuti, graciles, integri. Nulluni sexus
discrimen in duobus spccimiuibus examinatis invenire potui ' ').
' ') P lag iogoni algirici Fiarold ex Asia minore specimina
quaedam D. Tognictti misil.
70 liaudi (I Setve:
Rhyssemua verrucosus Miils.. rnrus.
I* tiunttuotl ins caeaua PatiA , vulj^.
P. (I* Idl yt (imua IMiils.) siiönlosus !Muls., vulg. : varial minor,
ililutc rufo-ilavcsceiis, lliornce aiilcrius crebrius punclato.
ilybalus dorcas Fal)r.. rarus.
Ilybosorus aralnr III.. paiuin frequcns.
fw'eotrupts Typ/ioens Lin.. lariis ' ').
' '■) Huic ^eiieri inlcr Minolauriis. jiosl lliostinm Gen«' sul>-
jiingcnda ncc dum de>(M'ip(a sardon specics.
G'eotrupes matut iiiatis i/i. ; Brevis, niger, capite tfiornceijue
nilidis, elylris oparis. Iratisversitn subnigofi». suilililer striulo-j)un-
rlalis. ititerslUiin depressit^. Mus ihoracis rorniLux lalernlibus api-
cem versus citrvalini convergeiilibus . sxibtüiter lougilud'nialHer stri-
gosis. basi ctlus taevibns: foemina thurace evidenlius punciulaio.
— Long. 6 lin.
Ilahitu (r. l/iustio Gene similliuius coque dimidio minor, cly-
tris opacis. subliliter punclalo shialis, postice nullomodo grosi^e puii-
ctalis, cornibus niaris slrigosis, corpoiis meiallica iridesceniia nulla
praccipue disiinctus. G. Hioslii bcnc expücala individua cornibus
lateralibns Iboracis in marc rociis. apice. nonnisi in minoribiis s|)e-
ciminibus. scnsim incurvis, dor$u subcarinati^i, infia carinam intus
brevi spalio obsoleiissimc strigosis: in bau specie e contra cornua
apiccm versus sensim inviccm convcrguni, carinnia dorsali obsoleta.
saepiiis nulla. [laulo ultra basin apicem iisquc undique subtiliter
longitudinaliter strigosa: Hioslii tegumenta. praoserlim in minoribus.
plus minusvo in elytris sini;illatim nitidc melallescrnlia. dum in liac
specie raro tlior;iris margo lateralis et inforns «{uidipiid melallescen-
tis ollerunt, leliquo cor()orc atro. elylris semper opacis. Elylrorum
Striae, quae nonnisi subtilis^imae. impunctatae, sacpc sacpius vcl in
integrum, vcl perplures in fw. Ilinstio evanescunt. in boc semper
conspieuae, ul plurimnm 11 — 15. numeiu equidoni et profundilatc
inconstanles, in moxime explicali> individuis subtilium punrioruni
subiniegris sericbus. scn^im in aliis exirorsum posticeque confusis, in
aliis vcro rarius duplex alleina series vel in unam oblitcialur, vel
evancscit. aiteina dnplici ipiasi geminalim residna. Pcdum antico-
rum tibiae cirorsum srptem dculatae, in Hioslio normaliter quinque-
dentatae: tarsorum postirorum artirulus primus in ntroque sexu se-
([ucnlibus duobus ^imul sunitis longitudincm aequans. veluti in Hioslii
toemina. dum in ejusdem mare Iribus se({uentil)u^> .»imul sumlis lou-
giludinc lere aequalis est. 6'. Hioslius in regiunibus Sardiuiae sa-
Coleoplera in insula Cypro. 71
Geotrupes siercorarius Lin., vulg. ' ^).
G. ptmcticollis Lucas, rarus ' ®).
Trox Iransversus Reiche, ünus Cypro, plures e Cara-
inania a D. Peyron donati.
T. granulipennis Fairin., vulg.
Gtaphyrus Olivieri Cast. = futgidus Burm. 1 spec. ex
Asia minore.
Amphicoma (Ettlasia Tv.) P apaverls St., vulg.
A. viltala Fabr. var. syriaca^ rar.
A. hyra.v Tr. var. (nitidicollisl Reiche) 3 spec.
A. vulpes Fabr. varielates I. p. q. r. Truqui Monogr., vulg. ' *).
bulosis vulgaris, haud procul a mari vilani diligere videtur; specieni
hanc e contra in Sardiniae interioris collibus hinc inde obviam,
praesertim summo niane legi et ultra triginta specimiua examinavi.
A G. subarmaio E r. = 4 - gemmo Fairm. elytris sIriis subtilibus
interstitiisque depressis, a laevipenni Muls. cornibus lateralibus
Ihoracis maris dorso mulicis, elyirisque opacis dislinctus videtur:
caeterum in reliquis characferibus cum G. Hiostio convenit.
* ') G. fimicolae Muls. utrumque sexus in Pedemontio et
Alpibus rarius inveni. Mas tibiarum anticarum carinula infera a
medio ad basin bidenliculata, ad quadrantem anticum fortiter uni-
deniata; femoribus posticis praeter Irochauteris spinulam unidenta-
tis. ScutcUum bilinealo-punctatum variabile character videtur, quod
conslanter eadeinque ratione desideratur, imo aliquoties in affinibus
eliam speciebus plus minusve distiucte obvium.
' ®) G. geminal i Gene varietafem in Sardlnia boreali fre-
quentem, ab australibus speciminibus dislinctara, corpore angustiore
et convexiore, thorace parcius punctulato, elytrorum striis obsole-
tioribus
' ') Hoplia minuta Paoz. = ptilverttlenta Schmidt. De
bac specie non oranino concordantibus scriptoribus et catalogis, for-
mas apud nos vulgares, sexuumque characteres enunciare opportunum
censeo. Mas niger, squamulis viridibus, ovalibus supra dense ob-
silus, parce griseo-villosus, in elylris obsolelissinie subserialim: pe-
dibus nigris, anticorum larsis validiusculis, articulis qualuor primis
brevibus, quinto bis siraul sumtis vix breviore, unguiculis compres-
sis, validis, posticorura tarsis arliculo quinto intus profundius emar-
ginato et utrinqiie dentato; antennis piceis, capitulo oblongo-ovato.
Foemina rufo-teslacea, squamulis supra ochraceis, elylrorum ovali-
bus, thoraci^; posticis acuminatis ot subcrectis. viliosilate pallida sat
72 Itaudi a Sehe :
Serica rugoaa Blanch. . vnr. plus iniuiisve dilulc caslanca,
3 speciminn '*).
Poltjphylla fullo h. 9 var. Boryi Br. a typicis nostratihiis
thoracc laleribus puiillo ina^is rutundulo. dorso profuiidiiis puiictaio,
linea loiigiludiiiali media .squainulosa puiic dimidium fcrc iuternipta,
ibidcmquc plaga uirinque oblonga nitidissima instnicto. clytris iiiler
piagas squamosas majorrs sat densc squaraulis iniaoribus obsitis.
Uiiic. specialen.
Anoxia orienlalis Castelnau. haud rara, a siculis et tiir-
cicis spcciminibus variat elylris haud villositatis densioris maculis
sparsis, scd in sulculo priino vilta band inlcrrii|)la. aniice abbre-
viata. aliaquc brevi inira humcros, medio interrupta. poslice in
tcrtio continuata alludis solunimodo noiato; pygidiu paulisper an-
gustiorc. Iliscc aliquanluluni A. cmgulatae IMars. accedere vide-
tur, caetera vcro cum oricntali conveniunl.
Meloloniha vulgaris Fabr. var. albida Cast. = candicans
Burm.. 2 spcc. ' ').
dense commixta: pedibus rufo- tcstaceis, anlicorum tarsis tenuibus,
articulis quaiuur primis modicc clongatis. quinto duorum praece-
dentium longitudincni paulo superante. unguiculis tenuibus; posiico-
rum larsis articulo ultimo intus obsoletius emarginato obsoleteque
denticulalu: antennis testaccis. capitulo ovato. Variat in Liguria
mas squamulis supra viridi-cocrulesccntibus, ochraceis quibusdam
commixtis, focmina ochraceis cum virescentibus comniixtis, inter-
dum, aliquantulum delrita. thorace parcius villoso, solis squamulis
ovalibus obiccto, spatio praescutellari alioquc utrirKjue sccus margi-
nem lateralem dmudatis.
*") Hujus specici exemplar obscure depiclum uti in descrip-
tione D. Blancliard. noniiiie l/omulopliae .siwradicae D. Prof. Fri-
valdszky c Turcla dodit.
»') D. Dr. Kraatz rede (in BcrI. Ent. Zeil. I8C4 p. 16.) Mc-
lolontharum Cermaniac synonymiam resumens. albidas varietates ab
auctoribus pro speciobus propriis designatas colligit: bis J^l. hippo-
caslani addenda quoipic albinu varietas, quam nuper in Mavcnnati
pago prope pinctum ad maris liltora collegi, thoracis disco scutel-
loquc cxcepti.-i, omnino candido-squamulosa, pectore densius albido-
lanato: sunt ei antrnnae. palpi, clypci margo Inlius. pedes elytiaquc
tcstacea, harum limbo laterali anterius abrupte nigro: liiorax nigcr,
disco late rufcscenic, minus crebrc, quam in typo, profundiusque
punctalus, angulis poslicis acuminalo-productis: clytra, sutura ca-
Coleoptera in insttla Cypro. 73
Aplidia viltigera Burm., raia. In cypricis speciminibus
clypeus pciullo profundius emarginatus ").
rinulisque tenuibus, et abdomen dense candido-squamulosa, hoc, ve-
luti in typo, segmento siugulo utrinque iiiangulariler dcnsissime
squamoso, peclore et coxis dense albido-pilosis, episternis dcnsis-
sime. Speciei typus, nee non var. nigripes ComoUi apud nos
vulgatissimae.
*^) Rhixotrogi generis nulla species: novum forsan designare
Pedemontii incolam liic locus.
Rhizotrogus procerus m.: Obovalus^ teslaceus, ihorace disco
elxjtrisqe suiuram secus late rtifescenlibus, capite, thorace elylrisque
basi minus dense, pectore dense fulvo-lanatis ; capite tumido; thorace
parum crebre punctulalo^ amplo, angulis poslicis rotundatis; elytris
obsolete costalis, punctatis-, pygidio abdomineque nitidis sparsini pxm-
ctatis. — Long. 8 — 8| lio.
Hab. in Pedemontio. cT. Slatura valida, Rh. Jraxinicolae
foerainam crassitic fere superat; testaceo - rufescens, capite tumido,
crebre rugoso, punclato, vertice fulvo-hirto, carinula tenui, brunnea,
arcuata, medio emarginata, a clypeo distincto; hoc capite minus
crebre et paullo sublilius puncfalo, nilidulo, lato, margine elevato,
tenui, brunneo, apice levissime lale emarginato: palpis antennisque
testaceis, hae decem-articulatae lamellis infuscatis, stipili longitudine
subaequalibus, Thorax latiludine summa dimidio fere brevior, conve-
xus, apicem versus parum attenuatus, lateribus paullo pone medium,
iudeque cum angulis posticis rotundalus; basi bisinuatus lobo interme-
dio sat valido, margine laterali tenui, crenulato, regulariter fulvo-hirto,
postice haud interruplo, integro: dorso nitidus, punctis parum pro-
fundis parum crebre inaequaliter impressus, disco longiludinaliter irre-
gulariterque laevis, plus minusve evidenter foveolalus; pilis longis ful-
vis reclinalis, secus marginem anticum densioribus suberectis, minus
dense ornatus. Scutellum basi parce punctulafum, apice laeve, vil-
lositale basali thoracis plus minusve obteclum. Elytra basi thoracis
latitudine baseos aequalia, ibidem subparallela, paullo abinde quadran-
tem posticum usque sensim ampliata, dorso modice convexa, nitida,
sutura apicem versus sensim dilatata costaque in singulo prima parum
elevatis, coslis reliquis obliteralis; parum dense et parum profunde
rugulatim punctata, villositate baseos thoracicae identica, parum
densa, apicem versus sensim vaga obsoletaque obsita. Peclus cum
coxis dense fulvo-lanatum: abdomen parce villosum pygidiumque
laevigata parciusque punctulata. Pedes teslacei, femoribus anticis
74 liiiudi II Seite:
Aplidin prHinium in. ii. >[).: (ßttUnigo-ovuta .f conveAU, rxifo-
Ltuttuea. capitv l/inrnce<jiie iiebenime jiuiiclalis, hoc smiellurfue Jen-
.sis.sinic /Idicsrettlc villu»i.s et fiulrereis: rlijpeo ufilce jiKifiiinle ewar-
ghitüit. — Loiij;. 7 lin.
!M;iiis .l/iliiline hhlicollis .staliini, .«.ubcyliiidric.'i, po.stcriuti parutn
aniplinhi. C\'i|)ul rrcbcrriiii«' punclalum, verticc fulvo-hirluui. ca-
rina fionlis i'levata, arciiata. utriii(|iic siiiu.ita. oc<'i|Mli- allna iiii-
nurc iiiunitu; clypco iiiiniis siilililiter |)Uiictato, veliiti in hiriicuUi
t>ii\uii bicxc.'ivato, apicc profuudc etiiarginalo, fero bilobu. Tho-
rax (raiisveisus . lalitudine .siinuii.'i diiplo ferc brcvior, anlerius an-
guslaliis, inargiiic lalorali crenalo, doiso sublililcr cicbcrTiinc piiu-
ctalus, dciisisüinic flavo, inleidum fulvo - pubescens, piibescentia
brevi, tenui, pulvere fariiioso flavo deiise inlermixla. plaga lalcrali
uiagiia aliaquc miiuila transversa baseos ulritnjuc riabris; riiargiiii-
bus lalcrali cl aiilico parciiis loiigiusqne fulvo- liirlis. Scutcllum
llioracc minus crebrc punclatuni, codem parilcr villosum. Elylra
fere ut in A. transversa cxculpla, paullo tarnen obsoletius punctata,
upiccni versus p;iiiim anipliata. inaris pulvere Icnuissirno irrorala sub-
tiliterquc brevilcr pilusa, foeniinae nitida, parcius et paullu longius
pilosa. Pygidiuai et propygidium nee non abduniiuis latera dense
pube flavo-albida brevi, peclus longiore lanuginosa obfecia; pedi-
bus abdoinineciue uicdio ferrugiueis. iiilidiiisculis: palpi, antennac et
tarsi rufo-testacci.
A congeneribus et praeserliin ab hirliculti capite tboraceque
loDge crebrius punctatis, hoc sublilius villoso discedit: a vilUgeru.,
quae Cypro variat epislomate profundius, quam in Sirulis spccimi-
nibus. cmarj;inafo. et in qua corpus acqualiler poslerius baud am-
pliatum, slalura dignoscilur etiam majore, uti et ab A. Jtssa, quae
tlioracc minus crebre (jiiam in praccodciifibus [)unctato dislinguitur;
exlus minus valiiie Iridentatis, dente supero obsoletissimo. Ungui-
culi omnrs paullo ante basin valide dentati.
Qualuor maros solummodo in Pedemoniii rcgionc meridionali-
oricntali Apouuinis finifima. in fossa posi proceilam snpernalanlcs:
tribus nun admudum matuiis iborax lolacciis. vix laleriluis palli-
dior, elytra dorso conrolora: uno adiiMo Iborax late disco rufescens,
margine trslaroo. elylra sulurnni scrus lato rufcsocntia
.Sv^«lonlati(•e IVi. rinitriroso aflinis specifs post insularem et
cilintum U ei che collocanda vidctur, a quibus uti cl cacleris ge-
nuinis Kbizotrogis tlioracc liirsutis, bor parcius punctiilato ncc non
corpore validiere |)raecipuc dislincta.
Coleoptera in insnta Cypro. 75
ab A. altennata Reiche demuni, in qua lliorax sparsini puii-
ctalus pale!.
Aplid ia fissa Burni., rara.
A. at l enuata Reiche, diio speciin. ex Asia ininoic.
Ancylovycha") nilens m. ii. sp. : OLovala, ru/o-teslncea.
jiilidu, ilorso glaöra, capile parre, thoracis marghie poslico peclo-
recjue deuse cl lange flavopilosis: capile crehre, ihorace parce, ely-
tris paullo crebrlus punclalis; anlennis novem- arlicidatis; ore pe-
dibusque tesiaceis. — Long. 5 — 6 lin.
Ocio spec. ex iiisula Cypro, quae omiiia inares esse suspicor.
Caput bieve, crehre punctatum, tuniiduluni, ui plurimum ver-
tice infuscalum et villosum, lineola tenui arcuata impressa a clypco
distinctuni: iste subhacmispliaericus, deplaualus, minus dense pun-
etatus, aliquulies meilio subfoveolatus et sublaevis, niargine tenui
parum elevato, atcualo, aiileiius vix emarginato circumscrjptus: oris
partes testaceae: palpi niaxiliarcs articulo obovato-acuniinato, dorso
levifcr foveolalo; anlennae novem-arliculatae, arfieulo prinio va-
lido, sccundo piinio laliludineni apicalem aequante aeque vix lon-
giore, extus basi oblique emarginato, lerfio secundo paullo longiore,
at dimidio angustiore, cylindrico, quarlo praecedenlibus duobus simul
sumtis feie longiludinc, cra>siusculo, inlus bilobo, quinto brevi ru-
puliformi, cum sequenti arcte adnexo, hoc brevissimo inlus longius
acuminatim produclo, tribus uilimis lamelliformibus slipite breviori-
bus. Thorax Iransversus, latitudinc sua maxima sesqui brevior, mo-
dice coiivexus, anteiius subreclim truncalus, poslice subbisinuatus, un-
dique tenuiter niarginatus, a niedio apicem versus allenuatus, laleri-
bus medio modice rotundalus, angulis anticis obtusis, posticis rolun-
datis, caslaneus, nitidus, disco sparsim secus marginem anticum sensim
paullo densius subtiliter punclalus, lungitudinaliter medio obsolele fo-
veolatus, foveola medio inlenupta; glaber, sub margine lalerali ciliis
fulvis longiusculis parcis, sub antico breviusculis, depressis densisque,
sub poslico longis flavis, humcros praeserlin). scutellumque dense
obtegenlibus ornaius. Scutellum glabruni, parce punctatum, apice
laeve. Eiytra basi ihoracis latitudine, Irieutem usque sensim paullo
ampliata, thorace triplo fere longiora, supra subdeplanata, lateribus
(apice magis) modice convexa, sniura costisque duabus in singulo
modice elevatis sublaevibus, interstitiis punctatis et subrugosis,
castanea, glabra, nitida, margine lateraii, praeseirtim anlerius, pilis
*) Reiche in Paris, welcher sich viel mit dieser Gruppe be-
schäftigt hat, erklärte ein typisches Ex. für einen Rhizolrogna, G. K.
76 iiiimli (t SfUe:
tiilvis |Kir('e oitialu l's gldiuiii ^Lilii um. iiiliiliiiii. pari«- |iiiiirluliitii.
Uli i'l :ili(l(>iii('i). Ii'.>l;ii'(iiiii. Corpus >ulilii> (lcii>c liMii;iiis fulvf-
sceiili' rni.'iliiiii. aliiloiiiiiie apicciii versus scn.sim parriiis \ illoso-pai-
ciusquc puiiclato, iiiedio lon^iludiii.ililcr impresso (d). PimIos rufo-
leslacri. Iiliii> aiilicis cxlus li idenlalis mar^iiicquo exicriiu iiilusta-
lis, tarsis aiilicis ai'li<Milis (|italiior piiinis subac(|uuliUii>. lufdiis t'A
poslicis articiilo piimo hrcviiisiuilo; un^uiciilis omiiil>ii.s :ir({ualib(is,
apice iiilc^ris, paullo ante basiii acule iiilus deiilalis.
Anc. holoseriren {'[ porosu, milii liaud cognilae. al* hat- aiiloiiiiis
10-ailinilalis disliiiclac. ui|)olt' in calcem divisioiiis >ii.ie primae
liijjiis ^eiieris I). Hniiiieisier aiiimadx erlil. Facic aiiimatculum,
Solu icoiic operis I). Duval ((Venera des Col. dT.iiiope) mihi co-
^niluin, Lasiopsi» lleiiniii^ii ncmpc, omiiino simiilal. al uii^iiiruli mcu
miiiime iissi.
Euc/t irus öiiitucruunluji Pallaj«. laius (vpio »1 iiiSviia.
Anisofilia syrinca Burm., laia.
Anisoptia fjalli di penn is GyH • I sju-«-. <-\ Asia minore.
Atii.iopliu baeticn El., haiid rara.
l* lnjUoperl ha lineolnl a Ki.>.el).. lara.
Adoietu.s nijr iuvus*)'l lilancli. var. pnUus (Tru(|. In lill.)
a dcscriplionc eilali aucloris diircrrc solununodo acniM niilalle>cen-
tia nulla videlur: vulgaris.
]' entoilondispar **) m. n. sp.: ßiiger, nitidus, /üvliler puucla-
hm. chjpeo ulrinque tnurghutlo, apice bidenlnla. frunle uniluberru-
lata; elytris geniinatoslridlis. .sYi/is iulerstitiist^ne crebre punctatis.
tibiis unliris exlus crenulalis. Irideninlrs. — Lonj;. S — !) lin.
i^Ias clvpeo apiceni versus >ensim anguslalu. denliculis elevalis,
parum inier se dislaniilius. spaliu interjeclo profunde eiiiarginalu;
pygidio nilido. vage pnnolalo. anlc Ijasiii Iransveisim et angulis
laleralibus paiilo crobrins. apice .<umiiio laevi; ab(lomini> scgmcnio
ultimo apice lale obsoictequc emarginato; tibiis anlicis eslus ante
(lentem medium tiidonliculolis.
Foemina clypeo anlice Iruncalo. ferc seniibexagouu. angulis
denliculis ul in mare munitis, at fere magis inter se dislanlibus,
quam singulus ab auiicula latcrali: pygidio summa basi parum ui-
iido, basi (ransversim crebre punctalo, punclis apicem \ersus minus
densis, apice summu laevi: abdominis segmonio ulllmo apiee integro,
•) iSacli Hciclie liililcl der Käfer eine neno Arl (•'. K.
•*) Keicbf in Paris crklärlc ein typisebes Kx. des biei' sorglallig
beschriebenen Käfers für pututicoUis IJurm. G. K.
Coleoftteift hl inxuln ('ijfiro. 77
pciiulliino paiillo ;iiile apicrin piiuctis piligciis in scrieDi siu.'piiis liaud
iiilenuptam diireslis maiginato; tibiis anlicis cxlus anle tlenteni nic-
(liiim bideiiliculalis. Octo spe.cimiiia ex insula Cypro.
P. punclalo Villers staluia simillimu.«, eo fere nitidior, poslc-
riiis [)aullo mintis ampliatus, ab eo clypei praeseiliin striiclura, riec
non Ihorace minus crebre piinctato disliiiclus. Caput crebre rugoso-
punctatiim, carinula transversa titrinque arcuala, niedio in tubercu-
lum siniplex, ereclmn elevata a clypeo distincluni, boc ulrinque
elevato-marginatum. Tiiorax iii in punclalo oonslructus, disco pa-
rum densc, apicem versus sensim crebrius punctatus. inlerslitiis plaga
tenui longitudinali media laevissimis, basi ad anj^ulos posticos pau-
lisper loQgius quam in illo n)arginalus, reliqua basi immarginatus.
Elytra quemadmodum in punclalo geminalim strialo-punctala, Stria
suturali integra, parallela, punctis paullo densioribus, aeque ac re-
liquae tres obliquae in singulo geminatae impressa, interstitiis uti in
illo punclatis, puncHs minoiibus commixtis. Pecfus utrinque in
mare parum crebre, in foemina crebrius punctalum, medio laeve,
coxis posticis in mare ut plnrimum impunctalis , in 2 inaequaliter
puncticulatis: trocbanteres poslici lacvissimi: abdomen glabrum, se-
gmenlo ultimo apice breviter fulvo-ciliato. Tibiae anticae extiis
validae, tridentatae, denticulo brevi inlei- duos superiores interce-
dente, ante hoc trifariam vel bifariam denticulalae: normaliler in
punclalo unideniiculatae ibidem adparent.
Speciem maris pygidio haud gibboso aeque ac in foemina con-
vexo et clypeo anterius haud truncato ab algerino Küst. distinctam
puto; a reliquis descriplis a citato auctore speciebus, nee non ab an-
thracino Reiche, clypeo unituberculato, tuberculo simplici, sutura
frontali conspicua, elytris distincle striatis, stria suturali integra pari-
ter discedere videtur. Forsan ad alteram e pluribus Rossiae meridio-
nalis et orientalis propriis speciebus referenda, quas D. Motscbultsky
enunierat in Bull, de Moscou 1849 p. 110, et forsan ab bilobum potius
accedere autumassem, quem nitidum, fortiter punctatuni, posterius
parum ampliatum describit; at obstat tibiarum anticarum forma,
quas extus obtuse bilobas tradit: caeterum inexlricatum admodum
mihifuit aliquibus parvi momenti characteribus pro singula specie enun-
ciatis, potioribus distincfivis in hoc genere negleclis. criferium quod-
vis habere.
Pentoden monodon Fabr. Unicuui ex Asia minore mascu-
lum speeimen a Gerraanicis typicis clypeo anterius paullo magis
producto, apice acute bidentato, denticulis aculis, ejus margine
utrinque pauUulum elevato discedens. Thorax insuper apicem ver-
78 Itnuih n Selve:
siis |i:iiillo lUii^is alloinialii!«. laieribus minus roliindalis; oivtrn cvi-
(Iciitiiis t;ciiiiii:it(islrialii. sIriis iiiterstitiisqiic p.iiilo crcbriiis puii-
clalis; pecliis cum roxis iniiiiis I.'ixo piinctaltim; liocliaiilpics postici
laeves; apophysis c contra coNarnin poslicnrmii loii^itudinnlitcr- cur-
valim piiiiclulala. apice roric li iiiirnl;! . ejus .'in^iilo interiorc inliis
liaiid rcM-iirvo. Arcidciilalilcr poi lo lliorax disco anlico lon^ilixii-
nalitor »iiblilissimc ru^^osus (piasi ronfriralione consnmius. racicrum
tnonodonli europaeo conforme. clypei tuberculo paiillo latiorc, trun-
cato. Pi'o pccnliari spccie. forlassc non absque rationc, hunc I).
Trufjui /*. xyphids in collocliono insrribebaf.
I' htjUogiial hus Silcnus Fabr.. vnig.
Orycles grypns IHig.. band raiijs.
Celonia tinrta Germ.. Iiand rata; nffl'trin (Jnrv. r;tra.
Celonin opacn Kabr , unic. spcc. c Syria
Celonia specioaissima Scopol!, rara.
Celonia angus lala And., vnIg.
Ce l onia florirol a Herbst. vnIg.; var nielallira Fabr. et igni-
rollis (iory ab it.ilicis admodum variant; colore supra laofe viridi.
anl viridi-igneo. af lotins paj^inae snpciioris niloro. quasi madro-
porae instar, pcilucidn, immaculaiae: clypeo longe sublilins et vage
pnnctalo, llioraeo siibtillssiine sparsini. vix ronspieue pnnctato. ely-
tris lete iaevibus. puiirlis nonnnllis ad latera sparsis. cycloideis
(piibii>(iani per brevissimas inlerrnplas serics in fnndo depressionis
et confusc posfice impressis: pvgidio ae(inaliler snbconvexo absque
impressionibus, nmito obsoletius et parnm dense transversim sirigalo.
Corpus subtus colore et structura uli in melallica.
Celonia Car Ihami Gene, rara. *
Oxytfttjrea cincl ella Hurm. In Syria band rara.
0.rtjlfiyrpu Nnemi Reicbe. Cy|)ro rara.
Epicomel is hirlella Lin.. vnIg.
Epicometis viliula Reiche, unicum spec. ex Asia minore.
l'algus hemiplerns Lin.. vulg.
l'algn« I'eyroni IMuls., duo specimina ex Asia minore.
BUPRESTIDAE.
Julodis Ehrenberg ii La|). . liand freq., var. Bohemani
M a n n . = «i/rifico Gory (Truqui in coli.), duo «pccimina, elytro-
rum pube squamiformi albida iti lineolas longitudinaics vix inter-
ruptas condcnsata.
Juiodis intrirata Kedl , haud freq.
Coleoptera in insuln Cypro. 19
Steraspi,s sfy «a«» o«o Klug, var. ft indermnnu i Hoiche, plura
specimina olylris omniiio inar^ine violaceo deslUulit;.
Buprestis delrila Klug, minus freq.
Buprestis sligmatica Dalm., unicum sp. ex As^ia minore,
var. cjuadrinotata Klug, sexdecim specimina aureo- viiescente, vcl
viresceute-cupreo, aut virescente cyaneo colore nilenlia pulcheiri-
maque, speciflcis notis haud distincla.
Bupresl is (Perot is) chlorana Lap. , plura specimina, ely-
tris in quibusdam striatis, striis plerisque obiitleralis, larsorum colore
vaviabili, Ihoracc clylrisque iulerdum virescente-cyaiieis.
(>apnodis carbonariu Klug, rara.
Capnodis porosa Kl. = Manner he imii Fald., minus rara.
Cupnodis miliaris Klug; cariosa Pallas, rar.
Capnodis tenebr ionis Lin., haud frequens.
Capnodis tenebr icosa Fabr., quaedam specimina aeneo-gri-
sescenlia, infra obscure cyanea, thorace paullulum latiore.
Capnodis semisuitiralis Muls. , I spec, cum praecedente
jam confusum, notis ab auctore traditis discedens; abdominc apicc
rolundato foeminei sexus vidctur.
Ancylochira tarsensis Mars., 2 9.
Ancylochira Ledereri Mars., 10 spec, ex quibus unum nia-
jus, foeraina, fronte obsoletius maculata, elytrorum vittis latioribus,
abdomine apice latius truncato, utriiique subdentato.
Anihaxia diadema Fischer, rara.
Anthaxia cupr iventris Mars., haud frequens.
Anihaxia praeclara Mann, sat frequens, viridi -aenea, uti
ab auctore designala, capite interdum pectoreque infra viridi-cyaneis;
variat quandoque obscure cyanea, thorace medio nigro-cyaneo, pe-
ctore abdomineque obscure aeneis,
Anthaxia millefolii Fabr., haud rara.
Anthaxia smaragdi frans Mars. 2, mundula Kiesw. 1 sp.
Anihaxia brevis hap.^ haud rara, variat elytris aurichalceis.
Anthaxia Salicis Fabr. rara.
Anthaxia hypomelaenal II]. Nonnisi cum dubio specimina
duo Zakle in Libano lecta huc refero, thorace aliquanto longiore,
anterius attcnuato, fascia antica latiore, elytris cyaneo-virescentibus,
apicem versus magis attenuatis, infra cum thoracis margine reflexo,
prosterno pectoreque aeneo-subauratis *).
*) H. Abbe de Marseul, welchem ich typische Ex. vorlegte, hielt
dieselben für verschieden von hypomelaena , weil die Flügeldecken
auch glatter und gewölbter als bei hypomelaena seien. G. K.
so HuuJi n Selve:
Anl/iaxin .Multiaul i M:ir.s ((iiacdaiii ßcrylo speciinina, ca-
|iilo iiitordiiiii. lliotacis laleribii>. pcctorc pcdibtisquc viridi-acneis,
thoracis disco flylii.>que lade cyaiieis.
Anthaxia corynlliia Reiche, rara; sepulch rnli.s Fabr., vulg.
Ptosimn fluvou;%it Inlu III. plura speciinina: vnriabilis sla-
lura |)icliira([iie speciei nolalu digiiiiin fociniiieun) exeiiiplar (13-ma-
rulala m.) e majoribuii statura, tborace forlius minusque crebrc
piincfato, ad laterales gibbulas niullo crebrius corrugato, clyliis
anic apicein soliimmodo sirialis. abdoiiiine subflliter paulo deiisius
punctato, macula in fronio anlicc rolmidata |)ostice bicorni. Ihorace
in di^^o iilrinque maciila elongata aliaquc ad iatera tiiangulari:
in singulo clytro qiialuor a basi apicem versus sensim minoribus
minusque a siilura discretis. prima inleriic oblique truncala. sub
hunuM'is antice et flcxuose exttorsuni producta, socunda teitiaquc
transversis paullo niagis anlerius silis quam in normali typo, poslica
oblongo ovala praccedenle dimidio minore flavis ornala.
Po/j/r/cAJs /J/jo/ä (Tiucj. in im.) Mars. IMulfa spcciniina vidi,
quarum plurima vel solis togumentis. vel capile ablalo. aiil perforato
indiciuni niilii praobiicre collerloren), eadeni forlassc conlingcnlia, a
Rhois roriurii ramis animaicula cxeundo parata vel jam in cuni-
culis niortua exducissc. qua mihi o Juniperi palis pro Anlhaalit
con/nsft Lap. parilcr in Sardinia accidit. Pulcberrimo ßuprestidi
optime sane nomen a Truqui impositum, aequitale sua I). Marseul
consorvarc censuit, "necdum antea editum; plurimos enim Colcoplc-
rorum cyprios et syriacos typos Parisiis figurandos et depingendos
Truqui miserat, quos jam pro novis aut minus cognitis manuscripto suo
consignavcrat: hoc adverso fato post ejus obitum depcrditum fuit.
Acmaeodera ^ ') oit omnna Friv., rara.
") Acmaeodera Prunneri Gene. De quibusdam ius. Sard.
II. pag. 11. in Marseulis Calalogo minus recte A. lS-^H//a/ae Pill,
pro varielale subjungi videtur. nam praetci- cujusvis maculae absen-
tiaoi hisce notis ab illo distinguilur: corpore antennisque breviori-
bus, bis trientem posticum thoracis vix attingentibus, thorace pone
medium utrin(|uc minus diialato, lateribus ante angulos posticos
band emarginato. elytris ad trientem posticum crassioribus, subtilius
sirialis, inlerstitiis minus furtiler punctatis.
In Omnibus, tam typicis sardois speciminibus, quam duobus c ßul-
garia a Prof. Frivaldsxky acce[)tis, noiac isthaec patent. Ex descri-
plione huic adhuc A. Heichei Boield. parum longo abesse suspicor.
Coleoplera in insula Cypro. 81
Armaeodera coiifluens Trnqui.: Obtongo-subcylindrica. iii-
gro-ctja7iea^ thorace iransverso unterius purum angusialo, laleribus
regutariter rolundalo, medio canaliculato, 6asi trifoveolato, ante basiti
transversim profmidins impresso, disco crebrius pttnctato, verructilato,
elylris macula hi singtdo cyclica media, duobus sensim tninoribus,
ultra medium rii/is, notatis. — Long. 3^ lin.
Mas (?): major, anlennis crassioribus, fronte plaga medio parva
laevissima, abdominis segmento ultimo paulo breviore.
A cmaeoderae ottomanae sia)illinia et cum ejus maxinie rufo-
depictae varietate fortasse confusa, at paulo brevior, capife haud
convexo nee in foemina (?) longitudinalilei' sulcato, Ihorace trans-
verso, anterius minus angustato, pone medium obsolelius ampliato,
lateribus subregulariler roJundato, dorso evidenter crebrius parum
dislincle punctato, interstitiis subliliter, sed clevate verruculiferis,
ante basin profundius transversim impresso, elytris paulo minus
convexis, apicem versus citius minus rotundatira altenuatis apiceque
ipso anguslioribus, nee uon earundem macularum dispositione di-
stincta. Quae ex Rumelia specimina vidi, abdomine uti in olto-
mana infra minus fortiter, parum crebre, cyprica vero, eodem mullo
crebrius fortiusque apicem versus praesertim punctato, omnibus pro-
sterno minus convexo, abdominis segmento primo in ufroque sexu
aequali, ultimo longius triangulär!. In ottomana e contra, supra
enuineratis sexualibus notis, distinclus insuper mas (?) fronte con-
vexioie, tarsis anticis paullulum crassioribus, foemina (?) capite medio
longiludinaliter sulcalo: ulroque ejusdem sexu abdominis segmeU'
tum primum longiludinaliter lalc sulcatiim, ultimum brevius trian-
guläre.
Piclura etsi in speciebus istis mullo variabili, normalis ea in A.
con/luenie videtur, qua, fere ut de postrema ottomanae varietate O.
De A. fjuadrifasciala Rossi ambigerc D. Marseul videtur, anne
\%-g%ittalae Y*\\\. varietati iS-ptmr/a/« G ory sit referenda: senten-
tia e contra mibi foret ex speciminibus a D. d'Aumont, Goryi coaevo.
missis \^-pxinctatam Gory varietatem potius quadrifascintae ha-
bendam, cujus exemplaria Prof. Passerini olim etrusca dedit, namquc
hisce notis ab l8-gnttata discedentem: tborace, nempc, profundius
et minus crebre punctato; elytrorum interstitiis, suturalibus praeci-
pue, obsoletius punclatis, bis saepe postice carinae instar clevalis;
elytris ipsis lateribus paullo longius parallclis, brevius postice atte-
nuatis; anlennis paullo brevioribus, arliculis 5 — 10 magis transver«
sis, praeter macularum dispositioncm.
Berl. Entoraol. Zeitschr. XIV. ß
82 Baudi a Selve:
Marseul ndmonci, mncula nifa aiilcn'or, liuc paiilo inforius posila.
quasi duplex, c duobus confliienlibus arcubus iiiaculam nigro-cya-
neam propc latcra itirludal, liaec alün^^eiis. a sulur.i sal discicta.
posterior, seil loilia. inlerdiim interne a primae appeiidicc con-
tacta, ut pliirimiini distincta. transversiin fortiter anicrius arciiata.
postrema deiniim ante apirem minor et transversa in diias saopiiis
divisa. Quo. maximo riifo-(lc})i(*tac, plaga magna basali siibtriaMi;ii-
lari comiDUiii. posicriiis plus luiiiiisvo siifnram secus dcscendcnto.
maciila transversim ovali ponc medium apioeqnc a!ii:;ii>te. alii>(me
duobus parvis in marginc ntrinquc nigro-cyaneis desigiianda. Cacteri
characlercs ulriqiie sperici communes, tarsis forlassc [irnilo sublilius
in conßuenle intus dentalis. Ouatiior speclmina Cvpro. tria c Ru-
melia a D. Frivaldszky pro ottomanae varietate.
Acinaeodern bijuga IMuls (bifariu Tr. in litt.)- Parum fre-
qaens. Quae a D. Marseul descripta ad altcrutrum, forte foeminam.
sexum speefare videlur: in altero anlem. verisimiliter marc, anten-
nae tantisper longiores, capitis cum tliorace longitudinc aequaies.
elytrorum vilta lutea pluries sinuata, iiiorax auteriiis mcdio obsolete
foveolatus: variat frienle major, (Cislt Triiq.) fionte fovcnia media
parva, laevi imprcssa. tboracc ovidentius longifudii);ililcr canalicu-
lato, elytris praeter lituram sinuatam puncto luteo sub callo buroe-
rali Signal is.
Acmaeodera rrinila Lap.. rara.
Acmaeodera flavolincata Lap.. band rara. variat saepius
brevior.
Acmaeodera rufocinrla m.: Oblongo-subrylindrira, levUer
obconica, parre pubesretts^ obsrure xüresreus. capile fareolnto thora-
ceaue Iransver.^o crebre pnttclatis , clijtris nigra - vininrei.s . tuarginc
rufescentibus, dor.so deprcssia. flavo-maculalis. — Long. 3 lin.
A. lSgn/l(il(ie Pill, facie et indumento aftiiiis. paulo minor.
prac«ertim brevior. et minus cvlindrica, obconica potiiis et forma
propius 6-pusliilal<ii' acccdens, bac major, dorso depressa, tliorace
crebrius acqu.iliiisqiic punctato praetc;- elytrorum [)icturam disce-
dens. (^orpiis obsnirc virescens. capitc tliorareqiie mediorriler dcnse.
elytris parcins soiiatimque fiisco pilosis. tborace lateribiis corporequc
infra albido-pubescentibus. Antennac paullspcr breviores et cras-
siores, articulis 4 — 10 fortius quam in IS-gnllala serratis. Caput
itidcm f«'rc extructiim. epistomate minus cmai-4;iiiato. paulo subti-
lius ocellato-punrtatum. obsoictissime longitiidinalitcr canaliculatum,
fovca media impressum. Thorax transversiis, quam in illa brevior,
anterius minus aiigiistatus lateribusque pone medium minus amplia-
ColeoptevH in insula Cy/jvo. , 83
tus. basi profunde irifoveolaliis, ante basin Inmsvetsini obsolete de
pressus, apice bisinualim, basi emarginaio-truncalus, dorso ciebro
simpliciterquc, laleribus sensim inagis confeitim ocellalo-que pun-
ctatns, punctis, quam in ea, pauUo profundioiibus, at vix crebrioii-
bus: punctis dorso crebrioribus niinoribusque relative ad latera.
quam in 6-pustulala^ cui clytroium ambitu maxime accedit. Ely-
tra Ihorace triplo fere longiora, dorso longiludinaliler depressa, for-
titer regulaiiterque punclalo-slriata, forlius margine posteriore denti-
culata, interslitiis planis, uniseriatim distinctius punctatis serialimque
piiosis, humeris modice elevatis, margine utrinque haud sinuafa, nigro-
vioiacea, limbo lalerali poslice sensim latiiis rufu-ferrugineo, macu-
lis parvis in utroque quatuor vel quinque Davis; tribus primis mi-
nutis, triangulariler dispositis, quarum una basali* in secundo, altera
pone bumerum, tertia ad longitudinis trienlem in quarto interstitio
sistunt; duo deiude parvae, transversim subovatac, una ad dimidium.
altera ad quadrantem posticum medioque positae, minutissima ultima
demum. saepius obsoleta, in sestantis postici medio. Pecfus furtius
utrinque occollalo-, medio minus fortiter, abdomine paullo subtilius
simpliciter, punctatis, punctura forliore quam in \S guitala. Haud
frequens Cypro.
Acinaeodera modesla Lap. , haud rara : Iboiace forliter,
disco minus crebre punctato, pube eliam dorso albida. piciura va-
riabili.
Acmaeoderu Cf iiadr if (tritt (Truqui): Oblongo-subcylindrica.
poslice sensim atlenuala^ /usco-aenea, capile t/iorace<jue conj^ertim,
purum profunde ocellalo- punctatis^ elylris fluvo-quadrilinealis. —
Long. 2 — 'l\ lin.
A. bijugue facie quodammodo affinis; forma tarnen minus pa-
rallela, potius obeonica ßavoUneatae proximior et subjungenda, ejus-
dem minoribus speciminibus statura aequalis. Corpus obscure aeneum,
dorso parum. infra sat nitidum, pubc paruni densa. in elylris par-
ciore grisesccnte indutum. Anlennae (maiis?) elongatae. capile cum
tborace paulisper lungioies, arliculis secundo-quarto crassifie et
longitudine leviler decrescentibus, quinto-sexto triangularibus, 7 —
10 crassitie longioribus, intus vix dentatis, ullimo oblongo- ovato,
nigrae. Caput et thorax fere ut in flavolineuta consiructa, illo vero
epistomate paullo magis porrecto, fronte inter antennas latiore; tbo-
race lateribus paullo minus rotundato; ulroque porro confertini, grosse,
supei'ficie ienus ocellato-punctalis; (borace interdum ante augulos po-
sticos utrinque guttula flava ornato. Elytra etiam ejusraodi fere
structura et ambiiu, apice autem paulisper magis atfenuafa basique
6'
84 Bnudi n Srive:
angiistior.t. profund ins fortiiisqiic |)iiiirl.'tlo- 8lri:it.'i. inlcrslitii.s iiia^is
coDvexis, picea polius quam inciollescenlia; siiigulo villis duabus
lont;itiidinnlil>us. iiilogris flavis onialo; eariiin inloiior«- Icttiiiiii qiiar-
hin)i|iic inltMslitiiiin oceiipaiilc . siilMerla. ad apimn loviler inliis
ciirvata. externa niar^iiiali aiilo apireni ahbioviala. Corpus infra
forliler, minus crcbre piinclatum, segnientis ulliinis abduiiiini^ fore
scrobicMlalis E\ pluribus spcciniinibus a 1). Truqiii leclis, Iria atl
examitiaiidiiin soliiininodu relicla. ox ([uibus alteri, qiiod fucminain
suspicor, anteiinae iniiiiis eioiigatao, graciliores, arliciilis .septoni ul-
timis subtriangiilaribus, laliliidine baud longioribus; clytroniiii villa
inlerior qiiinluni eliani iiilcrslitiiiin invadens cum inargiiiali. loii^iiis
prodncia, poslic»; conncxa: eadein ralionc in altcro soxu clyira pi-
ciura variare. non autcm aniennas strurtura suspicor.
Acmaeotlera ptnrirla in.; Siihrylitidiira . poslice lenitcr al-
lennala. aenea. capile e.vcaiuüo. (horatv inaeifiiali . unle basin for-
liler (riimpresso. elytris profundins puiirlnlo-strintis. viarulis hast f(t-
aciis Iribtis leslaceis ornalis. scfuainulis sparsis apice, infra densis
albis obsita. — F^ong. 3~ lin.
A laeninlae proxima, [)lcruinqiie ea minor, ongnstior. niagis
cylindrica et convcxa. ( apul fcre itidom crcbro parum profunde
punctatum, lungitudinaliter vero excavatum. villosilate cquidem basi
fusco-, apice albo-birlnm: epistoniale antcnnisqne iit in illa coiislru-
ctis. Tborax forma parum dissimili.s. al medio profundius canali-
culatus, forlius ante basin transversim impressus et trifoveolatus,
creberrime grosse, sed multo profundins. punclalus., pubescentia et
villositate ul in illa. Elytra tlioraco basi vix angusliora, pone bn-
meros levissimc angnstata, inde ad tiicMlem posticum nsquc subpa-
ralleia, abinde ad apicem altenuata. apice aouminata; dor.xo con-
vexiora. ad suturani longitudinalitcr vix depressa, fortins punclato-
striala. inlerstitiis convcxis. subcrennlalis, seriatini punrialis. nono
ul in illa posticc cai innlalo-serrato, pilis parcis stjuamiformibus. po-
stice minus caducis. obsita^ obscurius aenea. maculis fasciisqnc lu-
teis vel teslaccis ornatis: videlicct singulo punclis qnatuor in trien-
tis antici medio. diiobus nempe inira cl [xiuo bunioros saepius con-
junclis, duobiis inlerin's oltliquc fere subiinmerales concomilantibus;
fascia transversa lev itcr obliipia ad medium, altera subrccla ad qua-
dranlem posticum. ab iiitcrslitio primo ad nonum subintegris; gnltis
insuper duobus uiia apirali sulitransver.sa , alia mnrgir)nli pone liu-
meros ante medium. Karins fasciae abbreviantur. c punclis auticis
quaedam aliqnando desnni: illae e ronira plus minusve expandunlnr
Coleopleva in insula Cypro. 85
Uli el gutta apicalis. Corpus infra, veluti in faenialtt, deuse albo-
squamulosum, viridi-aeneuni, evidenler tarnen crebrius punctatum.
A. decorutae Mars, ex j^raphica elytrorum (lescriplione al-
ünis etiam videlur, stalura aufeni minore, uiagis cyliudrica, colore
capitis thoracisqiie acneo, elytrorum aeneo-fusco praesertim ab illa
distinctani ceiiseo. ISovem specimina elytris uiinquam cyaucscenti-
bus, neque flavo, seil lutco- vel tcstaceo-iTiacuIatis.
Acmaeoderu J'arinosa, Reicbe. sat frequens.
Acmaeodera vh^gulata III., varielates Chrysuntheml frequen-
tius, lineola rarius.
Acmaeodera despecta m.: Subcylindrica, medio leviter com-
jjressa, obscure virkli-aenea, capite thoracetjue creberrime parum pro-
funde^ grosse pitnclalis, elyiris punctnlo-strialis . inlersliliis subru-
gosis; thoracc Iransversini subfjtiadrato, lateribus subreclis, basi le-
viter irifoveolalo. — Long. 2 lin.
A. virgtdatae statura prosima, ab ea et congeneribus tboracis
praecipiie structura distincta. Corpus obscure viridi-aeneum, supra
parum uiüclum, subcylindricum, convexum. Caput pai um convexum,
raedio late obsoletcque impressum, cpistoraate brevissimo, late emar-
gioato; antennae nigrac, capitis cum Ihorace longiiudine, arficulo
primo elongalo, sccuudo oblongo-globoso, terlio quartoque obconi-
cis, boc illo paullo longiore, quiuto-decinio sensini fere magis in-
crassatis, brevioribus, intus obsolete dentalis, ultimo oblongo-ovato.
Thorax latitudine vix triente brevior, basi apiceque truncatus, an-
terius et dorso antico niodice rotundatus, lateribus basin usquc fere
parallelus, medio subtiliter leviterque canaliculatus, canalicula antice
abbreviata, basi utrinque leviter impressus, creberrime, parum pro-
funde, aequaliter ocellato-punctalus. Elytra parum ultra duplum
tborace longiora, basi eodem band angustiora, huiiieris niodice no-
tatis, pone hos late utrinquo compressa, dorso sat convexa, punctis
profundis striata, striis auteni liaud profundis, interstifiis aequalibus,
parum convexis, subrugosis, uniserialim punctatis: attamen dorso ad
trientem posticum medio leviter depressis, ibidem profundiusculis
interstitiisque subconvexis; apice ut in virgulala seusim attenuata
obsoleteque crenulata, parce albido-squamosa. Corpus infra obscu-
rius, quam in illa aeneo-virescens, itidem punctatum alboque minus
dense squamosum. Unicum, depilatum forte specimen, capite tho-
raceque glabris.
Acmaeodera lugens Lap., rara.
Acmoeodera Boryi Br , sat Cypro frequens; a typicis hyn-
86 liautii n Sehe:
cinihinae a Prof. Frivaldstky missis tlioracc parcius puncMilu. iii nia-
libiis piapscrfini mcdio vix r.iiinlinilalo. olytronim iiitersliliis lae-
vioribus iiiiiiiisqiie ruc^ulosis varial.
Acmaeodera cupri fern F-ap., r;ira.
Cnrnehns Rit/>i Liti.. Iioiid Ircq.; neneicnllis Villrrs, iai-.
Coruebus uvie l h\j.st inus Oliv., Iiaiid lanis: variat alt.iniCM
inajor. Ihnracis marginibiis ante basin inagis siiiualim clevalii:. mi-
nor inlcrdum. Ihoraro luimis profiiiidp ef minus dnisp piinrtalo. cly-
iris pnulo minus crcl)i'C nii;iilosi>.
Agrilus * *) deraso- fasrinlus Lacord.. band freq.
AgrUn8 grnudiceps Kiosw.. iiaud rarus.
Agrilns roscidus Kiesw.. freqncns: ab europiicis slalura mi-
nore variat. capitc paulispor anj^nsliore. Iboraco |inulliihinj siibtiiius
strigoso . (loiso paiilo obsoletius in)prrsso. caririiila inteiiorc ante
anguios posticos plus miniisvc anlico interrnpta vol abbreviaia. cu-
preus iil piurimiim. vel ciiprco-piitpureus ant subvircscons: variat
demiun (piandoquo ilinndio adhuc minor, iaelc rvancscons. fronte
viridi -aurea. tboiace ol)solelius ilcrum sirigoso impressoque. Etsi
prae caeleris freqncnlior ('ypro et Berylo specips. prostcrno etiamsi
ad OS vix vel band cmarginalo. iboracc aliamen angniis band ro-
tundatis, abdomino band grannlalo. segmento ejus ultimo in marc
'*) Podrmontatii .\i;iili spocimen pentello ner rarinalo neqne
canalicnlato, tiansvcrsc soinmmodo l'oveolalo A. stthnurulo Gobi.
Mars., cui soli scutellum cjnsmodi scnlptura a gallico scriptorc
describilur, maj:no cum dubio rrfrro. nlpoli- quod. praeirr patriae
dislantiam. ab illo anlrnnis parnm elongali.«. arlicnlis sponndo-tcrtio
longiludinc aoqnalibns, illo aiilem boc sosqni rrassiore snbovato.
thoraris carinulis basaiibiis ad angnios posticos nnllis. elytris dorso
snbaeqn.ilibus. dpprossione sutnrac parallela band ronspicua. snbtili-
ter apiro denticnlatis. pioslcnm m.irginn anlice band .»innalo. snicnio
sat profundo Iransversim inipressu. abdomitiis segmento vcntrali ul-
timo apice rotnndato. intcgro discedil; characteres reliqui convcnirc
videntnr.
A. riuriu.s Oliv. var. Cylitii m Slalnra ses<pii major (4J^ cir-
citer lin.) vireseenti -aeneus, elytris interdiim cyanescenlibus. for-
tius pnnctato -rugosis, inter.stitiis band doprcssis. prostertm longius
villoso. In Alpibns maritimis Cyliso nlpino ramis et truncis. (|uos
sub cortice el in libro larva inlerdnni copiosissima erodit . summo-
pcre infestus.
Coleoptera in insula Cypro. 87
luberculato ad frequentem ßeryto A. viridi-coerulantem Mars, re-
ferri nequi censeo.
Janthe felix (Truqui) Mars. Duo specimiDa Cypro'*).
EUCNEMIDAE.
Drapeies jflavipes m.: Oblongo-ovattts, nigro-piceus, nitidus,
partim crehre subiiliter punclattts , pube grisea stibdepressa parum
dense obsitus; fronte impressa; thorace transversim subquadrato,
anter ius angusliore, postice siibdepi'esso , aequali; elytris obtongis,
siibseriatim punctalis^ proslerno utrinque bicarinalo; anlennis, tho-
racis angnlis anlicis pedibusque testaceis. — Long. 1 — l^lin.
Specimina duo cypria, quorum altcruiii (cT?) angustius, lateri-
bus subparallelum, forma fere uli, ex icone, in Dr. unicolore Bonv.,
segmento ventrali ultimo apice acutius allenuato; alterum ($?)
jjaulisper crassiusculum, lateribus subarcuatum, segmenlo ventrali
ultimo latius apice rotundato-attenuato. Corpus nigro-piceum, pube
grisea, subdecumbente, sat longa, parum dense supra tectus; plus
minusve subiiliter, capite thoraceque parum crebre aequaliter, elytris
parcius subseriatim punclatum. Caput fronte media foveola oblonge,
latiuscula, parum profunda Impressum, nigro-piceum vel brunneum,
antennis fere ut in equeslri coustructis, gracilioribus vero, articulis
4 — 10 prorsus triangulariter aequilateris, totis rufo-testaeeis. Tborax
conformis fere, ut in illo, siructurae relative attamen paulisper bre-
vior, anterius equidem angustior, lateribus utrinque subrectis, prope
apicem angustatus, angulis anlicis paullo magis augustiusque pro-
ductis, limbo elevatulo, plus minusve late rufescentibus, posticis
paullo minus longe retrorsum productis, haud carinalis, carinula
marginali, tenuiorej transversim anterius modice convexus, dorso
postico leviter depressus, aequalis, evidenter subtilius subaequaliter
punctaius. Sculellum seiniellypticum, laeve, punclis paucis Impres-
sum. Elytra tborace plus quam duplo cum dimidio longiora, late-
") Trachys hipponensis Muls. Algiricae liujus speciei
mirum mibi exemplar inundante Pado prope Augustam Taurinorum
in quisquiliis ipsemet reperisse exotico fortasse ligno proditum,
auctoris descriptioui omnibus notis conveniens: a pumila, cui pro-
xima, corpore glabro, capitis structura, eodem tboraceque subtiliier
punctatis, punclis baud ocellatis, hoc elytrisque vix pilosellis: a nana
thorace ad angulos posticos haud impresso praecipue distiucta.
88 liauili n Sehe :
ribus nicdiiini fcrc ullra parnllcin, scnsiin iiidc .'ipiccm versus, iipicc-
«jue inaj;is siiniil roluiid.-il.i. tiiodicc coiivcxa. [jaiciiis et feie lliorace
sublilius ptiiictata. piinciis per seriös loni^iliidiii.'ilo» plus iniiiusve
rcgiilaritor di^ustis; siria siitiiiali iiiilla. iiiargiiinli pariiin profunda,
ab huiiicris Irieütciti fcrc us(pic .subrcrla. ibideui subsiiiuala obsolc-
tecjue. SL'cus niargiiieiii dciiide pioücicntc. aiilc apiroiii evaiieseciile:
(Mrinula inargiriali a basi sab biiineiis subrcctc flexa ad Iriciileni
usquc lere laleruin subtililer producta ibicpic evaiicsccnle: clylroium
cpiriieris baud (uti coiispiciie in erpieslri) lougiludirialiler cnrinati».
lalioribus proiude. l()iii;iliidinalit<M' subirilinealiin puiiclatis. basi fos-
sula , angulis tboiacis j)oslicis locipiendi». orljitnilai i iinprosis. ca-
rundcni linibo margiiiali ali aii^ulci bunicrali i'i)ssul;ui) |iov|i<-o cir-
ciimdanto, rcelo inde us(juo ad coxas poslicas pioeuiilt!. ilii subito
obIi(juc ad niarginnn clylroruin adscciidcnte: quo rpiuicra poslicc
minus atleuuula latiuscpic oblique liuncala ([uaui in illo sunt atque
margo elytroruui lateralis reapse ab cpimeruni inar^inis junctione
incipit. Tlioiacis latera infra minus subtiiiler punctata, fossulis juxla
prosteinuni uli in eqnvslrl consfructis: proslerno anlerius ani^ulos
tboracis aiilicos liaud cxccdenle, subtiiiler va^e, anlice paullo l'or-
lius dciisiusque punctato, longitudinaliler ulrinquc bicarinato; inoia-
sterno medio sparsim siiblilissimocpic. abdouiine subtiiiler densius-
que punctatis. pubc in iioc dcnsa. p;irra in illo. subrecliiiata iudu-
tis, Pedes rufe- vei flavo-testacei, tarsis pallidioribus.
Mirum mibi, nullibi de angulis posticis tboracis carinalis, nee
ne menfioucui ullarn >c!plores faciant, carinatos enini vero in etjueslri
et -i-piinlulitto IJonv. . niinimc in collari et unirolore Honv.. c
speciuiinilius in Coli. i{. 'Musci Taurinensis asservutis, puriler ac in
Jlavlpede obsorvavi.
Throacns r ar itt i /roiis Hoiiv. **) (piatuor spccinuna Cypro.
'*) Thro.sriin rurini/rons Honv. etiam c Sardinia a D.
Prof. Gene relatus. Ejiisdcm insulac ab codeni in rollcclione R.
Mus. Taurinensis lecluni spcoimen 7'. brevirotlis \iouv. exlat, quod
tanlisper a noiis a gallico scripluru tradilis discrepat ; statura ncmpc
majore (lin. I J). elylris magis ebmgafis, apiceni versus minus atte-
nuatis. corpore proinde niagis paralldo. striis umnibus sublilissimis
subtilissiineqiie punclatis. .il posticc srnsim evanescrnlibus, interstiliis
uniseriatini punctatis. punclis vcro anterius sublilibus, scnsim poslicc
fortioribus, regularilcr seriatim dispositis, stria marginali posticc pun-
ctis profundioribus subcrenala, apice cum suturali coujuncta, magis
quam in aflinibus a margine poslic«» discrcla.
Coleoptera in insuhi Cypro. 89
Throscus orienlalis Bonv. Huic duo referenda videntur cy-
prica specimina praecipuis ab auctore allatis characlerislicis noiis
pracdita, capite equidem sub piibe nilidulo, at dcnse pubescente:
alia duo, pariter e Cypro, hisce accedunt, forle mares, statura paii-
lisper minora, aolcunarum clava validiore, funiculi longi ludine fere
Throscus dermestoides Lin. sat apud nos fiequens, 8ub
muscis et corticibus, Quercus praeserHm, hycme: ei proxima, minus
in Peden»ontio alpiliusque fiequens, meo judicio distincia species:
Throscus shnitis m.: Oblongo - ovaius ^ ruj'o -ferru^inetis^
fronte hicarinata, ocnlis in integrum impressione oblifjua divisis;
Ihorace antice angustiore ^ later'ihits ante angulos posticos dilalato,
(lorso siibdepresso ^ murgine ialerali longiore , uecjualiter sat crebre
fninctato, elytris subtililer strlatis, interstiliis subtllissime punctidatis:
prosterno fortius bicnrinato, carhiis integris rectis. — Long. Ij lin.
Stalura niediis T. dermestoidis aequalis, evidenter vero angu-
sfior; tboracis forma, elytrorumque striis vix conspicue punctatis,
uti et oculorum structura fronteque bicarinata T. carinifronti ßonv.
valde proximus, ab eo et affinibus carinuiis frontalibus validis, ocu-
lorum marginem posticum haud excedenfibiis, fronte inter eas lon-
gitudinaliter leviter excavata, thorace dorso magis depresso, sub-
tiliter subaequaliterque disco loto punctalo, marginibus ejus inflexis,
sat argute ad quadrantem anticum usque conspicuis; prosterno an-
gustiore, prout utrinque caiinula validiore niarginatum est, carinuiis
marginem anticum altingentibus, nullo modo curvalis, prosteini ip-
sius plaga media laevi subtilissime ut in affinibus punclulata, sensim
retrorsum longitudinaliter attenuata; elytris magis elongatis, apicem
versus minus altenuatis obsoletiusque apice rotundatis distinctus
praecipue videtur. Thorax elytraque uti el corporis pagina inferius
pube grisca sat densa, at minus, quam in affinibus, tenui minusque
depressa obtecta: elytra distincte subtililer aequaliterque striata, striis
parum perspicue punctatis, interstitiis subtifissime punctulatis; pun-
ctura omni, veluli in dermestoide apicem versus profundiore remo-
taque. Caput, antennae et pedes magis rufescenles.
Throscus obtusus Curlis in Pedcmontio minus frequens;
specimina ejusdem sardea in citata collectioue vidi, statura omnium
minora, corpore subdepresso, magis ovato, elytris subtilissime obso-
letius striatis, densius suhtilissimeque punctatis.
Throscus Duvalii Bonv. prope Ravennam in Ooribus legi,
non attamen adeo obscure, uli a I). ßouvouloir designatur, depictum.
90 BauUi u Selve: Culeo/ileru in iuaula Cypro.
.'icquali, arliculis 9 — 10 oblique apice iruncatis; thorace laleribus
ante iiKMiiuin. veluli in ([(libiixl.'iin oLlu.si maribiis ('.'), levilcr emar-
^iiialis. clytroriini slv'ü» piiullo evidciitius piiiictatis, intrr>>litiiä o
rontra ubsoletiiis. In oiniiibus |)orro, iJuobus luajoribus practtcrlini.
elyira margiiie lalcrali ad coxas posticas magis quam in affiiiibus
angulatu. epiincris apice niinus anguslatis, in niare (?) subreclc obli-
(jue tiiiiK'atis insignia. ("oipoic altaineii inagis elungato. ejus am-
bilu puiicluraque inteiäliliorum dcnsioru ab obluso saiie distincta
censeo.
Phyllocerus /luv i /lenni.s Genn. 1 spec. Cypro'').
'^) Farsuti ufuco/or Lalr. in llalia meridionali e( media pas-
sim 8ub eoriicc (Jneicus cerris reperl nr: mas laisoruni anticoruni
arliculo prinio crassiusculo, inlus levltcr dilatalo. apice oblique truu-
cato, abdoininis segmeulo ventrali quinlo lalc medio impresso, im-
pressione obsenriore, grosse inaequaliler punctata distingnitur: bujus
sculcllum minus subrotundatum, foeminac majus, subquadratiim.
An merk. Die in diesem Aufsätze |). 6S bcscliriebenc Eupa-
ria cypria ist mit Coplochirus aiiiguluris llarold (FJerl. Kntomol.
Zeitsclir. 1868. p. 395) identisch. G. Kraatz.
lieber das älteste der Meri an 'sehen Werke
von
Dr. G. Kraut z.
yj nsen
e Zeil ist im Allgemeinen bibliographischen ßeslrebungeu
wenig günslig; wieviel Mufse kann uns für die ältere Literatur
bleiben, wenn wir das aus allen Ländern überreich zufliefsende
Material mit Hülfe der neueren bestimmen oder aufserdem selbst-
ständige Arbeiten liefern wollen? So wenig mein Sinn durch den
Umgang mit dem verewigten Schaum auf das Studium älterer Werke
gelenkt wurde (welche er gern herbeizog, wenn es sich darum han-
delte eine neue Einzel-Beschreibung zu vernichten, aber nur ungern
von Anderen benutzt sah, wenn sich dabei herausstellte, dafs ein äl-
terer Name für einen längst gangbaren eingeführt werden niufsle),
so vereinigte sich doch im vergangenen Sommer Vieles, um meine Auf-
merksamkeit gerade auf solche zu lenken. An den Erwerb einer,
an dergleichen ziemlich reichen Bibliothek, knüpfte sich unmittelbar
ein mehrwöchentlichcr Umgang mit v. Harold, welcher vielfach
die ältere Literatur für seinen Catalog hatte benutzen müssen und
ihr dabei immer mehr Interesse abgewonnen hatte, welches sich
bald auch mir in gewissem Grade mittheilfe; dazu kamen eine
Anzahl mit Hrn. Crotch verlebter, angenehmer Stunden, welcher
sich als Attache der Universitäls-Bibliolliek in Cambridge für die
entomologische Literatur in so hohem Grade eingenommen zeigte,
dafs er Hagen's Bibliotheca entomologica für eine Art Lieblings-
Lectüre, und als die erste Aufgabe des Besitzers einer gröl'seren en-
tomologischen Bibliothek erklärte, die 13 Ausgaben Linne's möglichst
vollständig zu besitzen, Erfolgen solche Anregungen, wie im vor-
liegenden Falle, gar in Paris, dessen unzählige antiquarische Bücher-
läden und Quais förmlich dazu einladen, sein Glück zu versuchen
und, wie schon Mancher, einen interessanten Fund zu machen, so
kann sich die bisher schlummernde Bibliomanie in ungeahnter Schnel-
ligkeit und in fast gefährlicher Dimension entwickeln. Unter den
Früchten derselben, welche bei mir bald die Schwere von einigen
Centnern erreicht hatten, mag hier fürs Erste nur eine kleine, aber
edele hervorgehoben werden, nämlich ein vortrelTlich erhaltenes,
vorzüglich colorirtes Exemplar ^) von:
') In der Bibliothek meines Freundes L. v. Heyden sah ich nur den
ersten uncolorirten Band des Werkes seiner berühmten Landsmännin.
92 (•. hiunti: iitjtr
Der Haiiprii \v ii ii d ci lt.) re Verwandlung und sunüer-
liare I^ n nionnali run^ de. (s. linken Biblioth. cnt. I. S. 534.)
von Maria Sibylla (iriiiriii, Maüliäi Meriaiis des Ellern Scel.
Tochler. I{d. I. Nürnboig löTi), Bd. 2. IVankfurl a. M. lös.i ').
Aufser diesem Exemplar lici^l mir aiigeiihiicklicit ein /.weiles
coloiirles E.\. ans der Hiltlitjllick unseres Siclliner cnlomologisclien
V^creins ') vor, dessen niannigfaelic Al)\vpiel)Uiij;en von den» nieini-
gen im weiteren Verlaufe liervorgeliobcn weiden.
Bei näherer Durclisichl des ersicn Bandes ergab sieb, dafs
llagen's Angabe a. a. O. .,10- pau'- ohne die Vorrede, Lobgedielil und
Register von II paj;. nebsl I Tilelktipfei und 50 Kiijtrerlafeln. deren
ein Driftel illiiminirl ist, mit eingedruckten IJolKsciinitlcn^' iu inau-
cber Bc/.iebung nicht ganx richtig ist. .Anisei' dem Lobgedicbl (1 S.)
binler dem Til*;!. dem darauf folgenden Vorwort (4 S.) und dem
Register (5 S.). zusahuiicn 10 S.. lindcl sieb noch vor dem Regi-
ster ein Raupcnlied von 2 Seiten, welcbes im Ton ..Jesu, der du
meine Seele ele." zu singcu ist und mir ganz bervorbebenswertb
erscbeint ^). Wichtiger als das ist aber der Zusatz, dafs von den
Kupferlafeln nur ein Drittel illuminirt sei. Hagen giebt dies in
Uebcrcinstimmung mit Engelmann (Biblioth. bist. iiat. p. 497) an,
*) Bruners Angabe (vergl. Haj;on ßibl. 1. S. .^35. Z. 10 v. oben), dals
Th. I. u. '2. von „der llupsen Beginn" auch 168.1 deutsch in Frankfurt a. M.
erschienen seien, erklärt sich jedenfalls dahin, dafs Brunet auf den Titel
zum zweiten Theil von ,,der Ilaupen wunderbare Verwandlung etc.*'
Bezug iienoinnien lial; ;iui Schlüsse des Titell»laU»'S hcifsl es nicht, wie
beim ersten Theil ..in .Nürnberg /.u finden", sondern: zu linden in Frank-
furt am Mayn bei Johaim Andreas (irafTen. Mahbrn. zu Leipzig:, und Nürn-
berg, bei David Funken. Gedruckt durch Job. iMichacl Spörlin, Itih-j. Die
Jahreszahl 1683 ist jedenfalls durch einen Druckfehler entstanden, da 3
und 5 häufig mit einander verwechsidt werden, ilagen giebt vom '2len
Bande von „der Haupen Verwandlung'' an, er sei Nürnberg 1683 erschie-
nen, hat aber wahrscheiidich übersehen, dafs beim zweiten Tbeilf in er-
ster Linie Frankfurt a. M. als der Ort angegeben ist.
') Hagen scheint dassellic nicht gekannt zu hiben ; es ist im Jahrgang
1862 der Stelt. ent. Zeil im Bibliolbeksverieichnisse S. 3 unter No. 87
bis 87a Gräffinn aufgeführt; obwohl die Merian sich selbst auf dem Titel
Maria Sibylla GräRin (d. h. GralT's Frau) nennt, so ist es doch mehr
gebräuchlich, das Buch unter Merian zu citiren.
') Der letzte von den sieben naiven Versen lautet:
Liebster Gott so wirst Du handien auch mit uns zu seiner Zeit; wie
die Kaupen sich verwandten, die durch ihre Sterblichkeit wiederum
lebendig werden, gleich den Todten in der Erden: Lafs mich armes
Würmelein Dir alsdann befohlen sein!
flas iiltesle der yjerian'schen Werke. 93
welcher auch von 1 Tiiclkupfcr iiiu] 50 Kupferlafeln spricht, „von
(Ionen ein Drittel illmuinirt ist".
Nach diesen Worten niüfsle man Ex., hei denen sämmtliche
Tafeln colorirt sind, für nachcolorirfe halten; dafs indessen auch
ganz coloriite Ex. herausgegeben sind, ergieht sicli aus dem Schlüsse
des Vorworts zum ersten Bande mit Sicherheit, denn daselbst heifst
es: Schliefslich sind zwar gegenwärtige fünfzig Kupferblätter so gut?
als ich das Lehen mit schwarz auf weifs radirn können, allhie ab-
gebildt; wofern aber der Natur- und Kunstliebende Leser alle solche
Blätter sauber mit Farben, oder nur die Raupen und Veränderun-
gen, sammt denen Vögelein allein illuminirt verlangt; der kann
beedes bey uns habhaft werden. —
Vermuthlich haben Engelmann und Hagen ein Ex. gesehen oder
citirt, bei welchem „die Raupen und Vögelein sammt denen Ver-
änderungen allein" und insofern etwa nur ein Drittel der Tafeln
illuminirt waren.
Das Colorit der beiden col. Ex. selbst anbelangend, finden wir
eine durchgreifende Verschiedenheit; das Grün der Blätter ist in
meinem Ex. viel saftiger und überall entspricht das Colorit der
Pflanzen und Tliiere den Beschreibungen, während dies bei dem
Stettiner Ex. vielfach nicht der Fall ist; so ist gleich auf Taf. 1 in
Bd. 1 die „weifse" Maulbeere in meinem Ex. gelblich weifs, wäh-
rend sie in dem Stetliner ganz grün ist; die dritte Seidenraupe von
unten ist bei meinem Ex. ebenso weifsgelb wie die drei übrigen,
während sie bei dem Stetliner Ex. ziemlich dunkelbraun ist. Aehn-
liche Willkührlichkeilen liefsen sich in Menge nachweisen und ent-
stellen Insekten, welche in meinem Ex. auf den ersten Blick zu
erkennen sind, oft bis zur Unkenntlichkeit.
Dagegen scheint auf das Colorit der Pflanzen nicht selten in
dem Stettiner Ex. mehr Sorgfalt verwendet zu sein, und überhaupt
bei demselben die ganz abweichende Manier des Colorils den Pflan-
zen mehr zu Statten zu kommen; es herrscht in demselben vielfach
ein kreidig weifslicher Ton vor.
Aufser der deutschen existircn noch eine vermehrte holländi-
sche und lateinische x'\usgabe '), welche uns zu beschäftigen haben.
Zuerst ist die noch nicht ganz erledigte Frage zu beautworlen, ob die
deutsche oder die holländische Ausgabe die ältere sei? Hagen führt
die deutsche als erste auf, schliefst aber seine Note zui' holländi-
schen mit den Worten: ..die Jahreszahl 1678 für die holländische
') Hagen führt die hoUündische unter No. 1 hinter der deutschen,
die lateinische als eigene No. 2 auf.
94 i'. h'rnntz: iiher
Ausgabe giebt der l'alaloi; der liibiiolhek Dr. Zinkens geii:iiiiii
Somincr von Fricdlaender p. h ori. Sic würde al«o aller als die
dculscbo seiir*. Die beiden orsleii Theilc meiner holländischen
Aus£;;d)o /.oii,'('n keine Jahrev/.ahl; der geschätzte Hibli()i;ra()h giebl
an. den zweiten Band der holläiidisclien Ausgabe nicht gesehen
zu haben; die Vorrede runi ersten beginnt: Dil Boekje, bände-
leude van 59 observatien der Inseclen, heb ik op vcrzoek veelei'
voornarne Licfhebbers ') certyds in Nurenberg nitgegeven etc.
Mit diesen Worten ist die Priorität der deutschen Ausgabe gesichert.
Nach dein Alter der Ausgaben kann das der Tafeln in Frag<'
kommen, und zwar könnte man geneigt sein, die Tafeln ohne Nuni
meru für älter xii hallen als die numerirtcn; zu dieser Annahme
ist für mich insofern kein Grnnd vorbanden, als mir nur sog. uni-
geieichnetc. unnutnerirle Tafeln vurgekoinmcn sind, welche auch,
wenn sie coloriit waren, nicht das gute ältere Colorit zeigten.
In der holländischen Ausgabe sind nach Lacordairc die Ta-
feln von Tii. I. mit arabischen, die von Tb. 2. mit römischen Zahlen
bezeichnet, die von Th. -i. ohne Zahlen; so ist es auch bei den bei-
den ersten Bänden, welelic idi von der holländise))en Ausgabe be-
sitze. .\elinlicli wie hei derselben sind bei meiner d en tscii en Aus-
gabe und der der hiesigen Kgl. Bibliothek *) Th. 1. mit arabischen.
') Die ..vet'h' vorruiame Lieriiebber's", wciclie, wie auch in der Vor-
rede zu der Kaiipen wundtrbaie \ erwandliing gesagt ist, die Merian „er-
suchten, solches Göttlielie Wundt-r in eiiuin niiclilein vorzustellen'".
scheinen immer sparsamer zu werdtn. Die vorni'hu;cn Herren an der
Spitze unserer Milgliederlisle, welche namentlich der seelige Koger für
unseren Verein zu inlert-ssiren wufsle, bildrn eher eine Ausnalnt)e als dii-
Uegel, weini auch jt'der Vert-in einzelne hocligesltllle Elirenmilglied« r
etc. zidill. NVic anders würde «-s um die Aussfallung unserrr enlomologi-
gclien Wi-rke und Zt-ilsrlirilten aiissflicti. wenn das Iiitcrfssf der Horligcslelj-
ten für dergleichen mil dem Furlsclirilc d«T NalurwissensrlLifli n Schritt ge-
halten hJille! Vor 5)(t Jahren heg.mn die Suliscriplionslisle auf das Werk des
deutschen Malers Frnst, die jel/.l halhverschollenen Insectes d'Europe, fol-
gendermafsen: France: Le Koi, Monsieur, Madame, Monseigneur le Comte
dArlois, Madame la Comlesse dArlois. Monseigneur le Duo dOriems.
le Duo de Charlres, le l'rince de Conde, le Prince de Conly, le l'rinci-
de Soubise; Espagne: Le Hui; Suöde: Le Hoi; Allema^ne: Madame la
Margrave d Anspaeh et de ßareitli (wörllicli), Monseigneiir le Due regnant
des l)eux-l*onls, Moriseign. le Duc regiianl de Wurlemberg, Madame la
Princesse Heredilaire de Saxe-Coburg Saalteld etc.
') Das Exemplar der Berliner Kgl. Bibliothek ist nicht colurirt und
stammt aus der Bihliolliek von \\. Laspeyres. Auf dem ersten Blatt steht:
Liber valde rarus, cujus primo tautuin volumiiie Cohresius usus es!:
(piemque Bihliothera Banksiana (T. II. p. "2 HO abstjue ironihus pnssedil.
das älteste der Meriaii sehen fVerke. 95
Th. 2. mit römischen Zahlen versehen; d,T gegen sind bei der deut-
schen Ausgabe des Sleltiner Ex. die Tafeln zu beiden Bauden ganz
ohne Zahlen (dafs beim zweiten Bande die röraisclien Zahlen sehr
sauber mit Tinte nachgetragen sind, mag beiläufig bemerkt werden).
Nach Lacordaire sind die Tafeln in Th. 1. der holländischen bestimmt
umgezeichnet; Hagen giebt a. a. O. an: „Th. 1. u. 2. mit ujngezeich-
neten Figuren s. a. tab. col. habe ich in von Heyden's Bibliothek
gesehen, jedoch mit deutschem Text; es werden hier also die Kupfer
der holländischen Ausgabe mit dem Text der deutschen verbunden
sein; der dritte Theil existirt nur in holländischer Sprache, seine
erste Ausgabe ~von 1683?" soweit Hagen.
Während Lacordaire die Tafeln des dritten Bandes der hol-
ländischen Ausgabe ohne Zahlen fand, sehen wir die Tafeln von
Th. I.und2. bei einigen deutschen Ausgaben mit arabisch-römischen,
bei der des Steltiner Vereins ohne Ziffern, bei meiner holländischen
Ausgabe endlich, im Gegensatz zu Lacordaire's Angabe, nicht um-
gezeichnet. Der weitere Vergleich der Tafeln ergiebt sofort, dafs
die erwähnte Urazeichnung beim ersten Bande des Stettiner Ex.
stattgefunden hat, indem durchgängig Pflanzen, welche auf der lin-
ken Seite der nicht numerirten Tafeln (des Stettiner Ex.) stehen,
sich auf der rechten Seite der num. Taf. (der Berl. Ex.) befinden etc.
Mithin existiren unnumerirte Tafeln zu allen drei Bänden, wel-
che sich sowohl mit dem Texte der zweibändigen deutschen, als
der dreibändigen holländischen verbinden lassen. Hieraus ergiebt
sich die Möglichkeil und Wahrscheinlichkeit, dafs die Texte der
verschiedenen Ausgaben mit verschiedenartig numerirten Tafeln com-
biniit wurden, wie ich es für die deutsche Ausgabe bereits nach-
gewiesen habe. Wahrscheinlich giebt es auch z. B. Ex. mit hol-
ländischem Text und urmumeriricn Tafeln in allen drei Bänden.
In meiner (ebenfalls dreibändigen) lateinischen Ausgabe (Eru-
carum Ortus etc.) ist Bd. l. arabisch, H. römisch, Hl. wiederum ara-
bisch numerirt, die Nummern stehen aber bei Bd. HI. rechts unten.
Je verbreiteter das ursprünglich zweibändige Werk der Merian
durch die bisher erwähnten Ausgaben (von denen colorirtc Ex. jetzt
sehr selten sind) wurde, um so mehr Bewunderung scheint es er-
regt zu haben; dem Gebrauche der damaligen Zeit folgend, wurden
schliefslich aus dem ursprünglich in Klein-Quart erschienenen Werk-
chen lateinische und französische Ausgaben in Royal ■ Folio-Format
veranstaltet, welche auf einem Blatt meist 4, bisweilen drei der
früheren Kupfer vereinigten; diese Ausgaben wurden um etwa
30 Tafeln vermehrt, auf denen die Insekten im Vergleich zu den
früheren bedeutend in den Hintergrund traten, die Blumen bevor-
9(» (•. Kritnli: iifjcr ilns iilleslc tin Meriaiisrheti Werke.
zugl, ja xulflit in V;iseii i^eslelll und in Kürbclicn {^ruppirt werden.
Das enispracli gevvifs dein Ciescliniack der Franzosen, für wclclic
das von mir als orweilerle Ansfjahc aiiiiespiocliene, von Hagen un-
ter No. 4 aiiff^eliilirfc Werk Dp Eiiropisclie Inseclen u. 6. w. über-
fiel it wurde.
Die üri j;ina I zei eil ri u u i;o u der iMcriaii zu dem lelxllicsproclie-
nen Werke, ein lierrlieh geschriebener Text von Weuysicr, nebst den«
Hilde der IMerian cl(\ ') befinden sinji jrizl in dein liesilzp dcsHiti.
Ilariogh Ileyl's van de Licr in Delll, welcher seine Bibliothek den
Entomologen mit bekannter Ijiberalität zur Verfügung stellt.
Aus der von ihm aui^pgeheneii Zahl der Tiifcln (150, verjil. die
Note) möchle ich vermuthen, dafs dieselben richliü;er als die Original-
zeichuungen zu der erweiterten dreibändigen Ausgabe von „der Kau-
pen wunderbare Verwandlung" anzusprechen sind, welche Ilarlogb
ebensowenig anführt, als die zweibändige dculsehe Ausgabe.
Der ungemein grofse Erfolg, den das V\'erk seiner Zeit gehabt
hat. ist kein unverdienter gewesen, und wir müssen noch heule dip
Natürlichkeit bewundern, mit welcher die meisten Schmetterlinge
und Käfer wiedergegeben sind; zwar ist die Zahl der letzleren nur
gering, »lafür ist der fressende Maikäfer auf Taf. \ (Bd. I.) ein wah-
res IMcisterstück, welches allerdings durch das Colorit in den schlecht
colorirten Ex. ganz entstellt wird.
Neben den vielen Ausgaben von der Haupen wunderbare Ver-
wandlung machte die IMctamorphosis * ) Inscctorum Surinamcn.siiim
1705 besonderes Aufsehen, ein Werk, welches Burmeister bereits
besprocheu hat; das lierrliche coloriite Ex. der So mm er' sehen
Bibliothek ging 1S6>S mit einigen anderen Pradiiwerken. wie mir
H. Consul Sommer mündlich mitlhcille,, in den Besitz von Burn)ci-
sler's Sohn über, welcher jetzt ein lleifsiger Sammler von Insekten
im Innern von Brasilien ist.
') Vrrgl n.irlouli C;.l. ;dj»li. «t syst Delft 181)9 S 30 .No. 3*27. Ha-
gen s;irbl IN4 T.ih'in ;in (die ;iiiili mein Ex. zeigt), INTch«*ron luhrl ein«-
Ausgabi' mit l.'>5 T.ilVIn an, Harlojib nur l'iO.
') Für diejenigen, welche sieh Ini* die Aiis!:al»en der Dlerian'schrn
Werke inleressiren, mag hier bemerkt werden, dafs das von List und
Francke in Leipzi;; (Calal, No. 47. IN(iH) für 2H Tlilr. angebotene Exem-
plar der i^lelaniiirpliosis insector. SurinanuMisium mit 72 schwarzen und
7'2 nraclitvolleri ll.indziichnun^jen in K.irben, welches ich selbst in Leip-
zig eingesehen li.die. ktineswegs Ilandzeiclniniiüeii enthält, sondern sog. mn-
gezeichnete Tafeln mit einem Colorit, welches die Kii;enthiitnliclikeilen
des Stettiner Ex. von der Kaupen wunderbare \ erwandlun;: zei'^l.
Beschreibung neuer Lepidopteren des
europäischen Faunengebiets
von
Dr. O. Staiidinger.
B.
^ei dem heutigen Stande der Naturwissenschaften, die sich, meiner
Ansicht nach, fast überall noch in den ersten Stadien der Kindheit
befinden, kommt es in der Zoologie besonders darauf an, die ein-
zelnen Thierformen , wie sie uns die Jetztzeit bietet, genau zu er-
kennen und festzustellen. Defshalb haben auch Einzelnbeschreibun-
gen ihre grofse Berechtigung; natürlich müssen dieselben möglichst
genau und vorzüglich vergleichend abgefafst sein. Leider wird
die so überaus wichtige komparative Besclireibung noch
von manchen Autoren gänzlich vernachlässigt, während doch oft
wenige Zeilen Vergleichungen der neuen Art mit den nahestehenden
Formen dieselbe viel schneller und richtiger erkennen läfst, als sei-
tenlange Beschreibungen ohne Vergleich. Ich hal(e sogar den kom-
parativen Vergleich als ein Ersatzmittel für die von den meisten
Autoren angewandten und für nothwendig erachteten Diagnosen.
Letztere wachsen bei manchen Autoren zu waiiren Beschreibungen
heran , wodurch sie ihren eigentlichen Charakter ganz verlieren,
während sie andererseits durch zu grofse Kürze, schon bei der jetzt
vorliegenden Fülle sehr ähnlicher Formen, oft ganz unbrauchbar
werden. Das war früher, wo man sehr wenig Arten kannte, und
den Reichthura sowie besonders das Ineinander-Üebergehen dersel-
ben nicht einmal ähnle, ganz anders. Ich wage es daher, den mich
von mancher Seile sicher treffenden Tadel ruhig hinnehmend, die
nachfolgenden Beschreibungen ohne Diagnosen zu geben, und über-
lasse es dem Urtheil des sich dafür interessirenden Lesers, ob er die
Arten auch ohne dieselben rasch und sicher erkennen wird.
Eine Arl genau zu erkennen ist allerdings durchaus nichf so
Berl. Entomol. Zeitschr. XIV. rj
98 Staudinger : neue
leicht, wie manche dies glauben, und gehört auf alle Fälle Uebung
dazu. Nach einem oder wenigen Slficken ist das Erkennen uft
leicht, nach vielen oft sehr schwer, und nach sehr vielen, aus
verschiedenen Loknlltiiten. Jahrgängen und (icncratiuncn slamnien-
den Exemplaren ist es zuweilen fast unmöf;Iicli. Doch bemiilien wir
uns so viel als möglich, die einzelnen Formen genau zu stiidiren
und zu beschreiben und deren Nomenclatur möglichst festzustellen.
Erst dann können wir ganz genaue und gewissenhafte faunistischc
Arbeiten liefern, die nicht nur stets von grofsem Interesse sind,
sondern auch, meiner Ansicht nach, einst von grofsem Nutzen sein
werden. Bei diesen Arbeiten möchte ich nur manchen Autoren
an das Herz legen, dafs es verkehrt ist. wenn sie sich hierbei zugleich
berufen glauben, vSystematik zu treiben; meist nur um an die Stelle
des einen mangelhaften Systems ein anderes mangelhaftes zu setzen,
und stets dem Hauptzweck ihrer Arbeit zu schaden.
Ich gehe nun zu der Beschreibung einer Anzahl neuer Lepi-
dopteren aus meiner Sammlung über, die nach meinem Dafürhalten
und dem Urtheii meiner mehr kompetenten entomologischen Freunde
noch uabescbrieben sein dürften.
Dresden, im Januar 1870.
etiropäische Lepidopteren. 99
1. Lycaena Fortunata nov. sp.
Diese Art wurde von dem leider zu früh verstorl)eiien talent-
vollen jungen Dr, Bauer aus Thüringen auf Teneri/fa entdeckt.
Dr. Bauer samnielle im Winter und Frühling 1864 auf Madeira
und den Canarischen Inseln, und nach seinen Beobachtungen gehört
die Lepidopteren -Fauna dieser Inseln durohnus dem europäischen
Fauuengebiet an. Vorliegende Lyc. Fortunalu wui de mir von mei-
nem Freunde HopfFer, Cusfos am entomologischen Museum in Ber-
lin, als zu keiner ihm bekannten exotischen Art gehörend be-
zeichnet, so dafs ich sie unbedenklich als eine neue Art von den
„insuiis fortunatis'* der Allen beschreibe. Von den europäischen
Lycaenen steht ihr Telicanus am Nächsien. Die äufserst variable
Gröfse ist auch etwa dieselbe, und variirt sie bei den vorliegenden
vier Stucken, 3 cT, 1 $, von 22 — 27"»™. Diese Stücke sind unge-
schwänzt, während L. Telicanus meist ein langes Schwänzchen
(Verlängerung der Rippe 2) führt, das indessen auch in einzelnen
Fällen völlig fehlen kann. Die Oberseite der Flügel hat bei L. For-
tunata ein dunkleres und lebhafteres Violett-Blau wie bei Telicanus.
Der Aufsenrand ist breiter dunkel, nicht scharf begrenzt, und füh-
ren hier die Hinlerflügcl, zumal am Innenwinkel, deutliche schwarze
Randflecke in jeder Zelle. Beim Weibchen ist die Oberseite ein-
tönig graubraun, nur hart an der Basis zeigen sich kleinere blaue
Stellen, die indessen sicher bei andern Woibern sich weiter in den
Flügel hinein erstrecken werden. Der Aufsenrand ist auch hier
dunkler, ohne alle bräunliche Färbung.
Die Unterseite iler Hinterflügcl erinnert sehr an Telicanus^ ist
aber dunkler, rauchgrau. Die weifslichen Zeichnungen, ähnlich wie
bei Telicanus, sind bis nach dem Aufsenrande zu viel weniger scharf
hervortretend, fast verloschen. Dann tritt aber um so deutlicher
eine breite weifse Aufsenbinde auf. Dieselbe tritt am Vorderrande,
in Zelle 6, sehr auffallend scharf und weit naoh innen zurück, und
bildet hier einen fast rechten Winkel. Ganz am Innenwinkel, in
Zelle l*" und 2 stehn, wie bei Telicanus, zwei schwarze Flecke
mit lebhaft schillernder Umrandung, doch bei L. Forlunala mehr grün
als blau schillernd. Bei zwei Stücken findet sich noch ein dritter
schillernder Augenfleck in Zelle 3; diese Schillerflecke sind nicht
gelb umrandet wie bei Telica7ius. Weiter nach oben hin ste-
hen noch mehrere ganz dunkle Randflecke, die von der feinen
schwarzen Limballinic durch etwas breitere weifse Striche gelrennt
sind. Aehnliche Randzeichnung zeigen auch die im Discus fast
7'
HM) .S/ciM/Z/fj^n ; iieiip
ganz hi'iiii iii^oll)«>ii Vurderfl ii^i*i iinlcii. in liiescin hiami^elbrn
Disciis befinden sich sclir vnloschcne dunklen; Flcckenzeiclniungen.
Nur bei dem kleinsten (^ wird die brnungclbc F<-iil)uiig /.um gröfs-
ten Thcil vom Innen- und Aursciinrndc licr «Imch Grau verdr/ingl.
Am Vorderlande, kurz vor der Spilxe. bängl ein scbarfer weilser
Längsfleck, der sieb bei dem grül'slen cT al-« wrilse Aursenrandbinde
bis über die Vorderrandsmilte biuunteiziobt. Eine gröfsere lU'ibc
friscber Stücke von \ eiscbicdenen Gencrülioiien wird diese, übrigens
unverkennbare Art als eine /icmlicb abcirirende konslaliren.
2. Epinephele Naricina n. sp. {Epin. Narica Hb. var.?)
Vier Stücke dieser Ail (3 d und I 2). die Herr Alexander
Becker aus Sarcpla auf «Jer im kaspiscben IMecre gelegenen Halb-
insel Maiigyscblak fing und mii' als Ep. ßiarica sandle, weicbon so
sehr von den ty|)isclien ]\<trira ab. dafs icb keinen Anstand ncbn»e,
sie unter eigenem Namen v.u bescbreiben. E/>. Naririna ist xunäcbsi
kleiner als Nuriru, das kleinste cf mifsl 3.3'""', das i^ 3S™™. wäbrend
mein kleinster ]\arica cj* 39""", mein grüf>le8 Narica $ 48""" Flügel-
spannung bat. Sonst siebt Narirhia auf der Oberseile fast ganz wie
Narira aus. bat also braungelbe Vorderflügel mit rauebbrauner Um-
randung, in der Spitze ein (liier ungekerntes) Auge, und das (^ fübrt
unter der Mittelzelle einen sebräg in den Innenrand verlaufenden
dunklen (Sammet-) Streif. Ivctzteier ist aber, aiieb im Verbiiltnifs
rur Gröfse, bei JVariciua scbmäler und nicbt so scbvvarx. Bei dem
einen IVaricina (^ und dem 9 findet sieb unter dem grofsen Augenfleck
noch ein kleiner, unmittelbar daran bangender .Augenfleck, was. ob-
wobl unwesentlieli, weder bei meinen fünf iVar»ca nocb den Ab-
bildungen davon vorkommt. I)aj;egen bat Narira $ am Innenwin-
kel öfters nocb einen zweiten Augenfleck, wie ibn die Hübncr'scbe
Figur 706 zeigt. Auf der Unterseile dieser Flüpel ist der einzigste
Unterscbied der. dafs bier die vor dem Auge bcfijinnende, bis zum
Innenrande verlaufende dunkle Sebatlenlinie der Narica. bei meinen
vier vorlieiienden Naririna gänzlicb feblt.
Die llinterflügel sind oben dunkel raucbbraun (scbwärzlicb)
wie bei Narica, der ein/.i^sle Unterscbied ist der. dafs die Franzen
bei Naricina fast völlig weifs sind; nur ganz am Innenwinkel zei-
gen sie eine Spur der dunklen Mittellinie der Narica, und auf den
ersten .Auszackungen sieben deutlicbe dunkle Flecken bei Naricina.
DieUnterseitc derHinlerflügel bildet nun denHau[)tunter8cliied deriVa-
ricina von dcriVartca. indem sie bei unserer Art zeicbnungslos. fast wie
bei der bekannten Lycaon (Endorn) oder denen der neuen Cadusia Ld.
europäische Lepidopteren. IIM
sind, mit denen Naririna sonst gar nichts zu thun hat. Die äufserst
scharfe Zeichnung der Unlerseile von Narica, mit iliren weifsen
Rippen, weifsen Querbinden, dunkler Mittelbinde und deutlicher
scharf ge/.ackter Aufsenrandsünie fehlt hier so gut wie ganx. Die
Unterseite ist lichl-aschgrau, mit wenigen dunkleren Atomen, und
einigen weirslicheren Schal lirungen jenseits der Mittelhiifle. Den-
noch halte ich es für wahrscheinlich, dafs sich diese Naricina später
bei einer giofsen Reihe von Exemplaren, oder Auffindung von Mit-
telstufen ans andern Lokalitäten, als eine sichere Form der Narica
ausweisen wird.
3. Coenonymphd Iphis var. Iphioides.
Obwohl diese Form unbedenklich zu Iphis S. V. gezogen wer-
den raufs, so ist sie doch so aufTallend, dafs sie einen eigenen Namen
verdient. Das TTiier ist etwas gröfser als die Iphis gewöhnlich sind,
etwa so grofs als C. Leander Ksp., dem es sogar sehr ähnlich sieht.
Die Oberseite der Flügel unterscheide! sich wenig von Iphis-, bei den
2 der iphioides findet sich eine sehr deutlich ausgeprägte schwarze
Aufsenratidbinde, von den dunklen Franzen durch eine scharfe helle
Linie getrennt, wie sie so deutlich ausgeprägt bei fphis niemals
vorkommt. Das eine aberrirende Märmchen zeigt nicht nur auf den
Hinterflügelii vier deutliche Augeiiflecke, sondern auch auf den Vor-
dertlügelii fünf Augenpunkte, die unten viel stärker auftreten. Die
üauptanszeichnung der Iphioides liegt nun auf der Uni ersei te der
Hinterllügel. Hier treten zunächst die sechs A u gen fleck e aufser-
ordeutlicli grofs, schwarz, mit verhaltnifsmälVig kleinem weifsem
Mittelpunkt auf, so dafs sich die gelben Umrandungen meistens
berühren. Während ferner normale iphis stets hinter der Augenreihe,
nach innen zu, zwei weifse Flecke zeigen, einen gröfseren oberen
und einen kleineren unteren (die sich zuweilen gar hindenförnjig
vereinen), ist bei Iphioides nur von dem gröfseren oberen eine
Spul' (in Zelle 4) geblieben, der untere fehlt ganz. Dieser
bleibende kleine Fleck, der bei dem einen cT fast verschwindet,
berührt inuner die gelbe Umrandung des dritten Auges, von oben
an gerechnet. Bei manchen Stücken (namentlich alpinen) von Iphis
ist nun auch nur der obere weifse Fleck, oft sehr klein, vorhanden,
berührt dann aber nie das Auge, und sind diese meist kleinen Stücke
besonders durch das folgende Hauptmoment von Iphioides ganz ver-
schieden. Iphioides hat hinter einer sehr scharfen dunklen, von den
lichten Franzen sehr abstechenden Limballiuie ein auffallend breites
ockergelbes Band, das nach innen von der deutlichen breiten
102 Staudifigpr: neue
Bleilini«> bogrcir/,1 wird. Die«. i;cll)r AufsoiibaiKi lindrl >irli l)ci ilcii
meisten Iphis jiiirli vor. nlicr viel schmäler, weniger liervorlrelend.
Bei C. Lrnuilrr \'\es,\ (lies orkori;«'llio IJ.ind liinicr der HIcilinie. Auf
den Vordorflüf^cln liiidpi sicli hei meinen vorlio^mdcn drei l*;irrlion
keine Spnr oiner HIcilinie . dir sich bei gewöbnlicbi'n Ipfiis nicht
gar sollen auch hier zeijit. was insofern aulTiillif; eiseheincii mnfs,
als bei Iphioides diese Bleilinie :Mif den llinterllügfln .stärker als
l»ei Iphis aiifiritt.
Ich fing diese Form von iMitlc bis Kiide .Inni 1^62 auf fencliteü,
mit Gebüsch bewachsenen VViesenplätzen bei St. Ildefonso in Alt-
Castilien. Die Art war nicht gar selten, leider beaehtele irli sie
zu wenig nnd braehte nur eivva zehn Stucke mit nach Dentschland.
4. Nola Squalida nov. sp.
Diese eigcnthümliche kleine dunkle Art isl mit keinci- mir be-
kannten Nnln /AI verwechseln. Die schmalen schninl/.ig iiraubrau-
nen Vorderiliigel. nnd dazu die fast rein weifsen llinlertlügel tren-
nen die iV. Sffunliflft sofort von allen andern.
Der K()[if ist v\eifslicli; die dicken, nicht spitzen Palpen sind
nach aulsen dnnkel aiigellogen. Die tnännlichen Kühler erscheinen
ziemlich stark gekämmt, die weiblichen sehr sohuach gezähnt.
Die Vorderflügel verbreitern sich nach dem Aufsonrande hin sehr
wenig, erscheinen demna<"li schmäler als die dei' anderen Arten,
Ihre Flügelspannung milsl 13 — I()"""; es isl daher die kleinste Art
der Gattimg. Die Färbung der Vorderllügel ist bei zwei Männchen
ein schinnlziges (»ran. in der Mitte bräunlich; bei dem Weibchen
und dem drillen Männchen gelblich mil dunkler Mitlei- und .\ns-
senbindc. Hier tieten «lic das IMiltelfeld einschliefsenden dunklen
Querlinien deutlich auf. während solche bei den ersten beiden Stücken
nur durch die hcllire Hmsäumiing kenntlich werden. Hei dem ^
ist übrigens das Millclfeld nur nach aufsen dunkel schattirt. In
dem Mittelfelde nach vorn .stehen nebeneinander die bekannten
erhabenen Schuppenhänfehen. <lie indessen nur bei dem einen (^ sehr
deutlich sich vorfinden. Die gelbgratien Fian/.en haben an der Ba-
sis und in der Mitte eine liclitere Theihnigslinie. Vor den Kränzen
befinden sich etwa sechs dunklere Strichelchen oder Punkte. Die
Unterseite ist bei den 3* schwärzlichgrau mil lichterem Innenrnnd.
weifser Basal -Franzenlinie nnd schwarzer Limbailinie: beim $ ist
sie weifslich mit feiner schwar/.ei- Liniballinie nnd sehwacli ange-
deutetem dunklem Mittelpunkt. Die liintertliigel sinfl fast rein
weifs. nur gegen die Spitze hin etwas dunkel aiigenogen. mil dunk-
europäische Lepiclopteren. 103
ler Limballinie. Unten tritt diese Linie schärfer auf; auch der vor-
dere Theil ist hier dunkel bestäubt und ein Mittelpunkt tritt bei
allen Stücken deutlich auf.
Jedenfalls ist diese Art zum Aberrireu sehr geneigt, und eine
grofse Reihe von Exemplaren dürfte sehr auffallende Abänderungen
zeigen. Ich besitze nur vier, walirscheinlich sogar gezogene Stücke,
die nur leider auf dem Transport ziemlich gelitlen haben. Der
Entdecker ist Herr Gärtner Kaiisch, der für mich früher in Anda-
lusien sammelte, und diese Art bei Malaga fand oder zog, und zwar
trägt das eine (^ als Datum den 25ten Februar.
5. Ärctia Fasciata Esp. var.? EsperL
Wenn die konstante Zeichnungsverschiedenheit zweier Raupen-
formen stets sicher zwei verschiedene Arien bedingte, wie das lei-
der noch von manchen Autoren angenommen wird, so hätten wir
es hier sicher mit zwei von einander getrennten Arten zu thun.
Ich würde aber nicht einmal zur Aufstellung einer Race nach den
verschiedenen Raupen mich für berechtigt halten, wenn nicht die
Schmetterlinge selbst einen konstant bleibenden Unterschied hätten,
der bei einer grofsen Zahl beider Formen nie in einander übergeht.
Dieser Unterschied ist nur deshalb wenig autfallend, weil beide
Formet) dieselbe grelle Färbung haben, und weil die Stücke beider
Formen unter einander sehr zum Abändern neigen. Aber gerade
weil sie dies thun. und weil nie die Abänderungen der einen Form
in die der andern übergehen, ist es mir sogar heute noch zweifelhaft,
ob dieser Esperi nicht eigene Artrechte zugeschrieben werden
müssen.
Dieser Unterschied liegt nun in der Zeichnung auf den Vor-
derflügeln. Bei normalen Fasciata^ wo das Weifs nicht vorwiegt,
haben wir, wenn wir die Grundfarbe schwarz annehmen, folgende
weifse Zeicbnungen. Erstens an der Wurzel ein weifses Basalfeld,
mit 4 — 5 schwarzen Punkten oder Flecken darin. Dies Feld ist bei-
den Formen ziemlich gleich gemein, wenn auch die schwarzen
Punkte bei Esperi durchgängig kleiner sind und der eine oder der
andere eher verschwindet. Dann haben beide Formen die weifse
Zeichnung des äufseren Flügeltheils ziemlich gleich gemein, wel-
che Zeichnung eine Art X bildet, von dem die obern zwei Aeste
in den Vorderrand, die unteren in den Innenrand (das eine direkt
in den Innenwinkel) auslaufen. Der obere äufsere Ast macht einen
Winkel, der meist weifs in den Aufsenrand ausläuft. Bei einer
A. Esperi ist dies X in der Mitte nicht zusammenhängend, bildet
l#i Stuudinger : »eue
also fast iwc't parallele (^)ucrbin(lcii, bei einer aiidern .4. Eaperi
sind sugar die ubern Aesle verbunden, wodurch die X Furni gauz
verloren gehl. In der Mitle des Flügels nun verlaufen bei ganz
normalen A. yasriala zwei weifsc Oueiltinden, die oben am Vor-
derrande anfangen lind ntitfii a^ni Itincnrandc enden. Die inuere
ist fast stets breiter als die äul'sere, welche oft sehr dünn wird und
nicht selten in der Mitte unterbrochen ist. .^ber ebenso häu/ig und
noch häuliger verbinden sich diese beiden Binden in der INlilte, bil-
den also wiedernm eine Ar! X odei" mehr ein II. Diifs sich die
üufsere liinde zuweilen in iliier IMille mit den) äufscren X vereint,
dal's ferner die weilse Zeichnung üborliaiipt zuweilen <lic schwarze
bis auf wenige Punkte verdrängt, sind .Abiiiidernngen. dir dem Ilaupt-
unfersclieidungs|)unkte keinen Abbruch lliun. I)ieser besteht nun
darin, dal's bei A. hJsperi die äufseie dieser beiden Hindcn niemals
bis zum Innenrande gebt, sondern stets nur am Vorderrande ansitzt
und höchstens bis zur Flügclmitte hineinragt. In tnclireren Fällen
ist sie fast nur als rudimentärer Punkt oder in einige weilVe Pünkt-
chen aufgelöst am N'orderrande vorhanden, während sie in andern
ziemlich stark aufirill und sich mit dem weifsen äufscren X in
dessen Mille vereint. Hei keinem der circa 70 A. Esperi. die ijb
erzog, findet sich auch nur eine Spur dieser zweiten weifsen Quer-
linie am Innenrande, während bei allen Fasciuta, wo die IMittel.
partliic nicht durch bedeutendes .Aberriren unkenntlich wurde, sich
am Innenrande die beiden weirsen Oiierbinden mehr oder minder
deutlich nachweisen lassen. Es kün)ml sogar bei A. Esperi der
Fall nicht selten vor. dal's auch die ersle weifse Querbinde den
Innef)rand nicht erreicht, ja in ein Paar Fällen kaum bis /ur Flü-
gclmitte gehl. .\ncb ist der Zwischenraum zwischen dem weifsen
Basaifcld und dem inneren Ast des Aufsen-X am Innenrand bei A.
Esperi viel kleiner als bei Faxciala. so dal's hier räumlich der
Platz fehlt, um die zweite Binde münden zu lassen. Dies kommt
daher, dal's eben der innere Ast des X bei E.speri viel schräger nach
innen zu ausläuft. Dal's der vordere Winkel der Ilinterllügel bei
allen A. Esperi schwarz gesäumt ist, was bei Fasciala nicht der
Fall ist. halte ich für liöchst n?iwesenllich.
Die Hau|)c der südfran/,ö.siscben A. Faaciala hat einen durch-
aus schwarzen Leib mit schmulzig grauge'ben Haarbüscheln, die
an der Seite leldiafl ro.stgelb werden. Sämmiliche Raupen der A.
Espeii nun haben einen schwarzen Leih mit deutlicher breiler gelb-
rolhcr Dorsallinie, oder richtigei I)or>al Fleckenlinie, da dieselbe
in den Segmenten überall unlerbiochen isl. llebrigens sind die
europäische Lepidopleren. 105
Haarbüschel auf dem Rücken mehr vveifsgrau, wodurch die seitlichen
rostgelben greller hervorlreten. Von A. Esperi habe ich gegen
200 Raupen gehabt und den loihen Streif stets beobachtet; von
A. Fasciata habe ich selbst (bei Montpellier) nur wenig Raupen
gefunden, aber einstimmig veisicberten mir meine französischen
Freunde, dafs dieser rothe Streifen nie vorkomme. Dennoch mufs
ich hier bezeugen, dafs bei zwei halberwachsenen Raupen von A.
Fasciata aus dem Dep. des Pyrenees orientales, die ich in meiner
Sammlung habe, sich auf dem zweiten Segment die Spur eines ro-
then Striches zeigt. Die Raupen der A. Esperi fand ich im Mai
erwachsen in der Sierra de Guadarrama (auf der Nordseite in Alt-
Castilien), wo sie in einer Höhe von etwa 6000 Fufs nicht selten
Vormittags im Sonnenschein am Erdboden herumliefen. Sie frafsen
allerlei niedere Kräuter, seltener fand ich sie auf einer Genista-
Art, die dort zahlreich wuchs. Die Falter erschienen im Juni.
Mag man sie als Art oder Race von Fasciata ansehen, eine so kon-
slante, wenn auch nicht autfällige Form, mufs benannt werden.
Bei dieser Gelegenheit mufs ich bemerken, dafs ich auch die
Arctia Dejeanii Boisd. in der Sierra de Guadarrama in 5 Stücken
erzog, wonach dies eine sichere eigene Art und nicht Lokalform
oder Aberration der Curialis ist, was ich in der ersten Auflage
unseres grofsen Catalogs annahm. Nichtsdestoweniger ist die Raupe
der A. Dejeanii der von Curialis zum Verwechseln älmlich; weit
verschiedener ist die Raupe der A. Esperi von der der A. Fasciata.
6. Ocnogyna Corsica var. Sardoa.
Die sardischen Exemplare dieser Art, welche durch Puppen,
die ich aus Sardinien brachte, etwa während acht Jahre hinterein-
ander zu Tausenden in Deutschland gezüchtet wurden, unterschei-
den sich von den korsischen so konstant und auffällig, dafs sie einen
Racennamen erhalten müssen. Die zuerst publicirte korsische Form
ist durchgehend etwas kleiner und zeigen die Männchen derselben
auf den Hinterflügeln am Innenrand einen bis zwei sehr deutliche
Längsstreifen, von denen der zweite mit dem einen schwarzen Aus-
senrandspunkt sich völlig verbindet, d. h. denselben ganz absorbirt.
Dies kommt nie bei den Sarden vor, bei denen hier höchstens die
Rippen fein schwarz angeflogen sind. Ferner haben alle korsischen
Weibchen, die ich in Menge sah, einen ganz gelb behaarten Leib
und äufserst rudimentäre kleine gelbliche Flügelstümpfe. Bei der
var. Sarrfoa - Weigern ist der Leib eher schwarz, mit gelblichen
lOü StuuJiuger: neue
Haaren mehr oder iiiiiidcr gemisciit. und sind die Flügel viel mehr
ausgcbiidrl, so dals die /oichiiuiig auf denselben fast stets sehr
deutlich /.n erkennen isi. VVenu es auch kursischc Weibchen ge-
ben sollte, die SU cntwickeiie Flügel hätten, wie sie Rambur und
Buisdnval abbilden, so geiiii::en doch die andern Unterschiede völ-
lig zur Trennung beider Können als Hacen. Von der var. Sarilon
zog ich Stücke mit ganz ruthen, statt gelben, liinterilügcln und
einige mit gaiix scbwarxen Vorderllügeln. wo die netzartige vvcilsc
Zeichnung also ganz verschwunden ist.
7. Psyche Praecellens uov. sp.
Diese Art zeichnet sich durch scharf abgesetzte Färbung auf
den FIngoli) vor allen mir bekannten Psychen aus. Sie steht der
Ps. (iraslinellti (Atta) aui Nächsten und kann nur mit ihr vergli-
chen werden. Die Giöfsc der ^ ist ganz dieselbe, '20 — 22"»'™,
ebenso ist die Behaarung, Bau der Fühler und Grundfärbung der
Flügel wesentlich dieselbe. Die Stirn ist schwarz, der Scheitel bräun-
lich, der Thorax wcifslich und der Hinterleib wieder schwarz be-
haart. Die Fühlerschäfte sind weifslirh, die ziemlich kurze und
dichte Bewini|>ernng glänzend dunkel wie bei fT'raslinella. Auf den
rauchbraunen dnrchsichligen Flügeln erstrecken sich nun von der
Basis hinein schaif abgeschnittene wcifsgelbe Flecken oder Zeich-
nungen. Die Miticlzelle jedes Flügels und ein Stück davor, in
Zelle lÄ und c auf den Hinierflügeln, haben diese wcifsgelbe Farbe.
Der Innenrand bleibt dincliaiis ranchbrann. Bei Psyche Graslinella
erstreckt sich diese wcifsgelbe Basalfärbung nicht bis ans Ende der
Mitlelzelle. ferner umfal'st sie den Innenrand der Iliulcrnügel. wie
überhaupt den Hasaltheil aller Flügel, und geht dann allmälig un-
bestimmt in die rauehbraunc Farbe über.
Die fnfslosen Weibchen sind branngelb wie bei (•'rn.ilinella,
die weibliche Puppe schwarz, vorn und hinten braun, wie bei
Cotislaucellft.
Ich f;ind die Säcke dieser Art häufig auf der Sierra de (»uadar-
rama (Alt-C'astilien) in einer Höhe von etwa 6000' ausschliefslich auf
der strauchartigen Erica arboresccns (oder einer ganz ähnlichen Art).
Die Säcke sind denen der (*'rnstiuelln auch ähnlich, aber mehr cyliu-
drisch und lange nicht so dicht besponnen. Sie sind aus den allerfein-
sten Zweigstäbchen der Erica gebaut, die sehr dicht bei einander liegen
und (juer gestelll sind, wie bei allen Psychen-Säcken mit Gespiun-
sten. Die männlichen vSäcke sind aber meist sehr wenig, oft nur
auf einer Seite besponnen; die weiblichen mehr, obwohl nie so
europäische Lepidopteren. 107
stark wie bei Groslinelln-^ auch siud sie lange nicht so dick und
konisch verlaufend wie bei dieser Art. Leider zog ich nur 4 J" dieser
ausgezeichneten Art, da mir die meisten Säcke keine Falter lieferten.
8. Agrotis Culminicola nov. sp.
Von dieser höchst interessanten Art fanden wir (Prof. Frey,
Anderegg und ich) am 5. August vorigen Jahres fast auf dem höch-
sten Theil des Gornergrat (am Mont Rosa), also etwa 10,000 Fufs
hoch, eitle Anzahl meist beschädigter Stücke. Es war ein schwü-
ler, heifser Tag und flogen die Tliiere Mittags und Nachmittags in
diesen öden Trümmergegenden rasch umher, um sich fast ausnahms-
los auf die Blülhcn der Silene acaulis zu setzen und dort zu saugen.
Gegen drei Uhr begann es zu regnen, allmälig ziemlich stark, ohne
dafs die Thiere dadurch zunächst in ihrem Treiben gestört wurden.
Ja als wir sogar endlich bei strömendem Regen rasch hinuntereilten,
fanden wir noch etwa 500 Fufs tiefer ein Stück auf Silene acaulis
sitzen. Ein Stück dieser Art erhielt ich auch aus dem Engadin,
und versandte der alte Anderegg früher einige Stücke als Dtimosa
Donz., mit der die Art aber Nichts zu thun hat.
Die mir vorliegenden 15 Stücke der Agr. Culminicola, von
denen 9 ganz gut sind, aberriren untereinander ziemlich, und stehen
sie der Agr. Nictymera B. am Nächsten. Ihre Gröfse ist etwa die-
selbe, 39 — 43™". Die Grundfarbe ist ein gelbliches (grünliches)
Grau n»it dunklerer (schwärzlicher) Zeichnung. Zunächst fällt die
sehr dichte, starke, nach aufwärts gerichtete Behaarung des Thorax
auf, weit auffallender als bei irgend einer andern alpinen Agrotis,
z. B. der Simplonia, wodurch Culminicola sich sofort von Nicty-
mera u. a. unterscheidet. Diese Thorax Behaarung ist bei den mei-
sten Stücken vorwiegend gelblich, heller oder gesättigter, bei einem
Stück fast ockergelb. Der Kopf ist von der angegebenen Grundfarbe;
die nicht übermäfsig lang behaarten Palpen ragen sichtlich über die
Stirn heraus, weiter als bei Nictymera oder Lucernea. Das deut-
liche kurze Endglied, sowie die innere Seite und Spitze des zweiten
Gliedes sind bei einigen Stücken ganz lichtgelb. Die Fühler des (^
sind ziemlich stark gekerbt und lang bewimpert, etwas mehr als
bei Nictymera und Lucernea, weniger als bei Simplonia. Die des
9 sind durchaus fadenförmig, kaum erkennbar bewimpert. Die
Bedornung der Beine ist staik und kräftig, fast kräftiger als bei
den verwandten Arten. Die dunklen Tarsenglieder, zumal der vor-
dersten Füfse, sind an ihrem Ende meist auffallend gelb geringelt.
Die sehr starke und lange Behaarung der Brust ist meistens sehr
108 Slauitiuger: neue
licht, wcifslicli g«'ll», mir l»<i «'iiiigcn Stück«Mi gelbgrau. Der Hiii-
lerlcib ist verliciltiiirämärsig viel (liiniicr und üclilüiiker als bei den
verwandten Arten, vorwicf^end gelblich, besonders auch der nicht
sehr starke Alterbiischel des J*. IJei den Weibchen fehlt die Ikdiaa-
rung :ini Ende gän/Jich, etwa wie bei Simplonia. und sieht man
bei xwei Stücken die leliten Glieder völlig legestachelartig hervor-
ragen.
Die Vorderfliigel liaben dieselbe Zeichuungsanlage aller ähnli-
chen Agroiiden, namenilich der JSiclymera und jAicernea. Die
beiden Zackenlinien bei \ und | der Flügellänge treten meist sehr
deutlich aufund ist die lelzlere sehr scharf gexackt. Ein IVIittelschatten,
wie meistens bei jyicltjmera und Ltirerneu, Irilt nur bei einer auch
sonst sehr grell g»'/,eichneien Culmiuicola auf. Von den Makeln ist
nur die schwarz ausgefüllte Niereninakel stets deutlich au erkennen,
die runde tritt nur in ein Paar Fällen als undeutlicher schwarzer
Punkt auf. Hinter der äul'seren Zackenlinie findet sich nur bei
einem Slück ein deutlicher dunkler vSchatlen; eine dunkle Aufsen-
biode, wie meistens bei Lucemea und Nirlymera, fehlt durchaus. Auf
der mei>t ganz lichten, nur im Discus dunkleren Unterseite zeigen
diese Flügel einen sehr schwach diiichscheinenden [Millelllerk (Nie-
renmakel) und dahinter eine schwach angedeutete dunkle Halblinie ;
ersterer fehlt bei ISiclymein ganz, während letztere viel deullicher
und vullständig auftritt. Die oben meihl inaligrauen (schwärzlichen).
nach der Basis hin lichteren Hinlcrllügel zeigen unten gleichfalls
einen undeullichen [Mittelpunkt, dahinter eine undeutliche Linie;
bei einem Stück sogar eine völlig dunkle Aul'senbinde wie bei Lu-
cernea. ^4gr. A/r/i/Mipra zeig! nie einen [Mitlollleck. uml sah ich
auch nie ein Exemplar mit dunkler AnlVonbiiidc; dahingegen tritt
die Aufsenlinie um so deutlicher auf.
Sehliefslich halle ich es durchaus nicht für uiimriglirh. dafs
Agr. V'alesinca Boisd. Ic. PI. IH Fig. 3 nach einem Slürk meiner
Culminicolu aus dem Wallis abgebildet ist. Eine Beschreibung der
Valesiara fehlt durchaus; später giebt Buisduval in seinem ..Genera
et Index melhodicus". p. 107 als N alerland ..Kussia mer. Valesia'',
als Ersclicinungszeit ..Aprilis" an. Lclzleres pal'sl gar nicht, die
Art aus ..Kussia mer*" kann möglicherweise eine andere sein, viel-
leicht die, welche wir heute in unseren Sammlungen als Valesiaca
aus den Kirghisen-Steppen besitzen und die wenig auf BoisiluvaTs
Figur pafsl. Diese Figur palst aber in mehrfacher Hinsicht nicht
auf meine Culminicol». so namentlich die deutlich gezeichnete runde
Makel, der drutlicho Basalstreif der Vordcrilügel etc. Dennoch.
europäisr/ie Lepidopleren. 109
zumal weil Boisduval als Tanfpaihen Anderegg iienni, ist es sehr
vvaliischeinlicli, dafs das Original der Valesiaca im Wallis von An-
deregg gefangen wurde, und mit der liier beschriebenen Culminicola
gleich isl, die dann Valesiaca heifsen mufs.
9. Agrotis Arenicola n. sp.
Diese ausgezeichnete bunte Art ist sehr leicht durch eine gute
Abbildung, schwerer durch eine Beschreibung, kenntlich zu machen.
Sie wurde an der Südostkiiste Corsica's von Mr. Damry erzogen;
die Raupe lebt im Saude (Meeressand) im Frühling; der Falter er-
scheint erst im October, zieht sich aber sehr schlecht. Mr. Damry
versandle die Art mehrfach als meine Arenosa, der sie wohl etwas
ähnlich sieht, aber von der sie sicher verschieden ist ; ebenso sicher
ist sie von Endogaea B. (Sabulosa Rbr. )' verschieden.
Die Palpen sind, besonders bei den cT, nach aufsen schwarz,
oben (Endglied) und innen weifslich. Stirn und Scheitel sind vor-
wiegend weifslich, letzterer führt seitwärts zwei schwarze Strich-
zeichnungen. Die Fühler mit schmalem Schaft sind sehr lang dop-
pelt gezähnt, viel länger als die (dickschaftigeien) der Agrotis Spi-
nifera, aber entschieden weniger laug als die der Agr. Endogaea.
Der Halskragen (Prothorax) ist grau, schwärzlich und braun ge-
mischt; bei den $ mit scharfer schwarzer Mittellinie. Die Flügel-
decken sind weif.<grau, schwarz umrandet, nach innen bräunlich
beschuppt. Ebenso bunt gemischt ist der übrige Thorax. Der
Leib ist schmutzig weifsgrau, unten mit sehr undeutlichen dunklen
Seitenflecken. Die Tarsen und sogar die Schienbeine sind meist sehr
grell schwarz und weifs gefleckt, sonst wie die Thoraxunterseite
schmutzig weifsgelb behaart.
Die Grundfarbe der Vorderflügel ist am Besten weifslich zu
nennen, mit malt braunschwarzer (dunkler) Zeichnung und röthlich
braunem Farbenton. I^etzferer tritt sehr vvenig an dem unteren
Theil der Basis, dann mehr in der Mittelzelle und hinler derselben
auf. Dazwischen liegt die sehr auüallende dunkle Nierenmakel,
während die sogenannte vordere runde Makel hier stets sehr in die
Länge gezogen, weifs mit schwarzer Umrandung ist. Sie fliefst
zuweilen mit der Nierenmakel zusammen. Die Pfeilmakel ist ziem-
lich lang (länger als bei Endogaea, kürzer als bei Spinifera) , und
nach aufsen ganz dunkel ausgefüllt. Der Aufsenrand ist mehr oder
minder dunkel, mit weifser Zackenlinie darin, von denen zwei mitt-
lere, viel längere Zacken, M förmig bis an die Franzen stofsen. Die
obere vordere Spitze bleibt meist weifslich. Der dunkle Vorder-
110 Slnudiufj^er: nute
rand föLit 5 bis (» weilsc Flecke; bei Arenosa ist derselbe bis vor
der Spitze sebr breit weils. Sebr cburakteristiscb ist die weifsliciie
Unterseite dieser Flügel, wo biiiler dem dunklen Mittelmond xwei
nebeneinander parallel verlaufende dunkle (Juei seiiat t e n
(Linien. Binden) verliiiitVn. von den die bicilerc äufsere niei.sl diiicb
die weils bleibenden Hippen diucbscbnillcn wird, -^l^»'- t^ndo^aen
)ial nur eine Andeutung der ersten dieser beiden Linien, bei Are-
nosa und Spinlferu feblen beide ganz; dafür baben diese drei Arten
vor den Franzen eine meist sebr deul liebe scbwaize (Mundllecken-)
Linie, die der Areiiicola feblt. Die Hinicrnügel sind oben bei den
(5* ganz weifs, beim ^ mit breiler vcrloscbcner dunkler Aulsenbinde;
unten fübren sie einen dentlieben grolscn sebwarzcn iMiltelpunkt
(feblt bei Arenosa und Spinifera ganz) und das § n)ebr oder minder
scbwärzlicbc Bestäubung' an der Spitze des Vorderrandes.
10. Agrotis Christophi n. sp.
Wenn icb es wage, liier in der so überaus scbwierigen Gruppe
von Agr. Triliri und Obelisca mebrerc neue Formen zu bescbreiben,
so tbue ieb dies nur weil mir ein ziemlieb grolses iMaierial gleicber
Stücke zu Gebote siebt, die mit bekannten F''ormeu durebaiis nicbl
identiscb sind. Ob diese Formen wirklicli gute Arten oder nur
Lokalvarieläten, oder werdende Arten sind, das läfsl sieb vor der
Ilaud, bei unserer gciinj;en Kenntnifs. uimiöglieb entselieiilen.
Mein Freund Cbristopb in Sarepta sandte mir bisbcr mindestens
60 — 60 ziemlicb gleicbe Stücke dieser Form, und da icb solelie tbeil-
weise unter seinem Namen versandte, muls er sieb jetzt wobi die
Dedicirung dieser etwas zvvciielbaflen .\v{. aber stets sebr interes-
santen Form, gefallen lassen. Der Hauptuntersebied der Christophi
von der var. Aquilinu liegt darin, dafs die Fiibler lies J* länger gc-
zäbnt sind und somit ziemlicb viel dicker erselieinen als die unserer
deutschen var. Atjuiliitu und Tritici. Da aber leider konstalirt ist.
dals einzelne Arten in Bezicbung auf organiscbc iMerkinale bedeu-
tend variiren können, so sind letztere durcbaus nicbt mebr als sicbere
Art-Unlerscbiede in allen Fällen mafsgebcud.
Die Vonlerllügel der Au^r. Christophi balien meist einen rötbücb-
grauen Ton. und fübren nicbt die vielen Stricbe und Zeicbnungeii der
meisten di'iil^eben Aijuilitm. Ihr gezatkicr dunkler Aufsenrand. sowie
die dunkle Ausfüllung der ,'Millelzelle mit den weils um/ogencn iMakeln
darin, stecben meist sebr grell gegen die bcllcrc (rrnndlarbe ab. Die
Ffeilmakel ist selten dentlieb ausgebildet, zuweilen feblt sie ganz, oder
europäische Lepidopleren. 111
ist auf einen einfachen schwarzen Sirich zurückgeführt. Eigentliche
Pfeilstriche im Aufsenrand, wie fast stets hei var. Jtfuilina, kommen
sehr selten vor.
Sonst sind keine Unterschiede von Aquilina, die ja eben auch
schon in Deutschland so aufserordentlich abändert, zu finden, da
ich aber auch aus Sarepla mehrere Stücke erhielt, die der Zeich-
nung und den Fühlern nach entschieden zu Aquilina gehören, so
mag Christophi um so eher als eine davon verschiedene Art ange-
sehen werden können. Die Möglichkeit, dafs sie mit .derselben
Bastarde erzeugt, die Uebergangsformen bilden, bleibt hierbei nicht
ausgeschlossen. Als dunkle Aberration der Christophi unter dem
Namen
Agrotis ah. lugens erwähne ich hier fünf von Christoph
erhaltenen Stücke, die fast eintönig dunkle Vorderflügel haben, auf
denen die Zeichnung nur äufserst schwach zu erkennen sind. Den
starken Fühlern nach gehören die Thiere entschieden zu Christophi.
11. Agrotis Basigramma n. sp.
Auch von dieser difficileu Art sandte mir Christoph bisher
etwa zehn ganz gleiche Stücke aus Sarepta ein. Die Art steht der
Obelisca am Nächsten und kann eventuell davon eine lokale Form
sein. Die Fühler des (^ sind nur stark sägeförmig, kaum gezähnt
zu nennen, also viel dünner als bei Christophi oder Trilici und var.
Aquilina. Sie sind etwa so wie bei den meisten süddeutschen und
ungarischen Obelisca. Die Fühler der var. Villiersii von Obelisca
sind entschieden viel stärker gezähnt, als die der Stammart, wenn
also, woran Niemand Zweifel hegen dürfte, beide Formen einer Art
angehören, haben wir hier schon einen Beweis, dafs die Stärke der
Fühlerzähne nicht specifisch zu sein braucht. Der Hauplunterschied
der Basigramma von Obelisca und Varietäten beruht aber in der
Färbung und Zeichnung der Vorderflügel. Dieselben sind bei Basi-
gramma lichter, röthlich grau gefärbt, und fühien stets einen breiten,
eintönigen, grauweifslichen Vorderrand, ähnlich wie bei der var.
Villiersii. In der dunklen Miltelzelle treten die weifsliche Nieren-
makel und die runde Makel sehr deutlich hervor; letztere verfliefst
stets so in den hellen Vorderrand, dafs sie als eine runde Ausstülpung
desselben angesehen werden kann. Der Hauptunlerschied ist nun der,
dafs statt der Pfeilmakel eine schwarze, aus der Basis entspringende
Linie bei Basigramma auftritt. Obelisca zeigt zwar auch meist eine
schwärzliche verloschene Linie an der Basis; diese geht dann aber
nur bis zu der hier deutlich umzogenen Pfeilmakel, von der sie
durch eine Querlinie getrennt ist, die der Basigramma ganz fehlt.
112 Sifiudhifzer: ueiie
Sonst hcmcrkf m;m auf den Vorderfliii^plu nur noch eine scliwaclie
lichte AiifstMilinlc, an der nach innen bei zwei Basigramma ^anz
kleine schwarze Flecke ( b('i;iiineMdc Pfeilniakeln) hängen. Die
Gröfse der linsigrummn ist die kleiner Obetisca, 33 — 35'"™. Trotz
des charakterislischcn einfachen Ba^alstrichcs, den icii hei keiner
noch so variirendcn Ohelifica je sah. mag Busigramma sich sj)äler
doch als eine südrussische (südöstliche) Lokalform derselben heraus-
stellen.
12. Agrotis Des er ta d. sp.
Diese Arl hat in ihrer heilen Form eine entfernte Aehnlichkeil
mit lichlgrauen Agr. Cursoria, auch deren Gröfse, 30 — 33'°'". Chri-
stoph sandte mir hiervon ffinfStücke ans der Umgegend Sarepla's.
und zw;ir ilrei Weibchen mit aschgrauer Grundfarbe (der Vorder-
flügel) und ein Pärchen von duukelgrauer Färbung, dafs ich unbe-
denklich hieher ziehe. Die drei hellen Weibchen, welche ich zuerst
beschreiben will, haben also eine aschgraue Grundfärbung mit einem
sehr kleinen Stich ins Gelbliche. Kopf. Thorax und Hinterleib bie-
ten weiter nichts Besonderes dar. als dafs beim letzteren bei zwei 2
die hornariigen Lege -Apparate (die in solche modißcirten letzten
Leibessegmente) sichtbar hervorragen. Das eine Stück zeigt die
Spur eines dunklen Striches auf dem Ualskragen ; die Tarsenglieder
sind überall sehr deutlich hell und dunkel geringelt. Auf deo Vor-
derflügeln verlaufen die gewöhnlichen drei dunklen Querlinien, wie
bei Cursoria u. a. Zunächst die schi' undeutliche halbe, hart hinter
der Basis, dann die schwach gewellte vor der runden Makel und
endlich die ziemlich scharf gezackte hinter der Nierenmakel. Schliefs-
lich kann man noch eine dunkle Aufseurandslinie annehmen, die
eigentlich nur die dunkle Beschattung (beginnende Pfoilmakcl) der
(gewässerten) lichten Aufsenliiiic i.st ; vor den Fraiizi-n sind, wie bei
Cursoria^ schwarze Punkte mehr oder minder .sichtbar, ebenso sitzen
am Vorderrand noch mehrere dnnkle Punkte auf. Die beiden oberen
Makeln sind ganz, weifs ausgelülit, bei Ctirsorin i.st der untere Theil
der Nierenmakel stets dunkler, blaugrau ausgefülllt. Die Pfeiimakel
ist nur bei dem einen Stück durrh eine schwadic dunkle Umran-
dung angedeutet. Die dunklen Ilinlerflügel werden nur ganz all-
mälig nach der Basis zu etwas lichter. Auf der lichten Unterseite
aller Flügel zeigen nur zwei Stücke undeutliche Mitteltlecke. beim
dritten fehlen sie ganz. Bei allen ist aber hinter der Mitte eine
dunklere Schaltenlinie schwach erkennbar. Dahingegen fallen die bei
Cursoria so deutlichen Kaudpunkte vor den Franzen hier ganz fort.
europäische Lepidopieren. H3
Bei dem dunklen Pärchen, die als ab. obscum aufgefiilnt wer-
den könnten, sind zunächst die Fühler des cT zu erwähuen. Die-
selben sind ziemlich stark doppell gezähnt, bedeulcnd mehr als bei
Cursorla. Die Färbung des Thorax ist kaum dunkler als bei der
hellen Form, während die der Flügel schwarzgrau ist. Sonst sind
auf den Vorderflügeln die Zeichnungen alle genau zu erkennen;
natürlich fällt hier die lichte Begrenzung der dunklen Querlinien
vorzugsweise ins Auge. Auf der viel dunklereu Unterseile erkennt
man nur auf den Hinterflügeln schwache MiÜelmonde. -Agr. De-
serla kann sicher keine Varietät der sonst so sehr aberrirenden
Cursoria sein; ebensowenig gehört sie zu einer der von Eversmann
beschriebenen Arten.
13. Agrotis Rogneda v. Nordm. in litt.
Diese sehr inleressanle Art hat auf den Vorderflügeln Aehn-
lichkeit mit Neuronici Lolii, während die ganz weifsen Hinferflügel
an Neur. Cespilis erinnern. Der äufscrst schlanke Hinterleib ent-
fernt diese Art aber ganz von Nenronin, und so wenig sie auch
sonst dazu pafst, möchte sie vor der Hand am Besten bei A. Tri-
furca Ev. und Falidica zu setzen sein. Das einzelne, sehr gut er-
haltene Männchen erhielt Herr Custos Hoplfer früher von Herrn
Professor von Nordmann unter obigem Namen, mit der Angabe,
dafs das Stück von der Südküste der Krimm stanm)e. Durch den
Ankauf der Hopffer'schen Sammlung kam es in meine Hände. Die
Gröfse beträgt .'i4™"\ Die lang bebaaricn Palpen sind seitwärts
schwärzlich, das kurze obere Endglied ist gelblich. Die hellen
Fühler sind mit langen Doppelzähnen besetzt ; da die einzelnen Zähne,
wie auch der Fühlerschaft sehr dünn sind, erscheinen sie weit schwä-
cher als die der sonst gleichgebildeten von Falidica. Kopf. Thorax
und Grundton der Vorderflügel sind von einem schmutzigen Braun-
grau. Der schlanke Hinterleib ist licht, fast ohne Afterbüschel.
Die Bedornung des einzigsten noch vorhandenen (iMiltel-) Beines
ist ziemlich dicht und stark; die Tarsenglieder sind hell und dunkel
geringelt. Auf den braungrauen Vorderflügeln sind zunächst fast
sämmtliche Rippen breit weifs, viel breiter als bei Neur. Lolii.
Dazwischen verlaufen die, als in Flecken (Strichelchen) aufgelösten
beiden mittleren dunklen Querlinien. Besonders aufl'ailend und breit
ist die helle (gewässerte) Aui'senrandslinie, hier viel mehr ein Band,
und ist dasselbe nach innen von grofsen dunklen Flecken bcgtcnzt,
die aber durchaus nicht pfeilförmig, sondern oblong sind. In der
dunklen Millelzelle liegt zunächst die ganz weifse , kleine, runde
Beii. Entoinol. Zeitsrhr. XIV. g
II 4 SlnuiliuBicr : neue
Mnkvl l)i<' Sliiiiiiiakol. .im Kmlc der 7,cllr. isl nur woils iiinzoj;cii.
Eine Pfcilinakfl IVlill j;;ui/.. D.ifiir licj;! vor deren Slollo. :ilso auch
vor der orsicn (cif^cnllicli y.wcilni) Ouerlii)ie, ein läiif^liclicr dniiklci
Wisch, der auf «Icr woifson Rippe I aiifsir/.!. Auch am Innoiuand
(Zelle 1«) liepl seli\var/,e Scli.illiiuiif;. Khciiso stchn noch vor der
wcifseii Limiialliiiie dunkle Uandlleeken. Die schmiity.ig lirlitj;raue
Unterscilc Ist am Innenrande lneil weifs; hinicr dem deutlichen
IMiltelpiinkl verläull eine sehr hreite dunkle Ouerliiiie. Die Ilinter-
lliigel erseheinen oben j;anz ^vei^s. nur vor den Kränzen verläuft
eine malle dunklere Linie. Doch erkennt man auch mit der I..oupc.
nnmcntlieh f;egen die Flüf;elspit7,e hin. dunkle Atome, welche pewifs
hei antlern Slücken dieser Arl zahlreicher auflieten können. Auf
der Untcrscile isl ein dcullicher dunkler IMitlelfleck. und d;ihinlcr
häni;!, am etwas f;rau besiäiihlen Vorderrande, eine zunärh.»! deut-
liche dunkle Querlinie, «lie sieh {;epen die IMille des Flüj;els hin
ganz allmälig verliert.
14. Mamestra (?) Siccanorum Chr. in litt.
Von dieser eigenlhiitnliehen Art erhielt ich fi Stücke aus Sa-
rcpla; 2 von Alexander Hecker, \ von ('hristoph. der sie mir un-
ter obigem Namen saiulle. Herr Lederer. dem ich hiervon ein cT
zum Bestimmen einsandte, bestimmte sie mir als ..Dinnlftoecin n. sp.
mit Stirnbeulc". Da aber die beiden spiiler erhaltenen $! keine
Spur von Legeslachel zeigen, seheint es keine Dinnlhoeria zu sein, so
wenig sie auch sonst zu irgend einer bekannten Mamestra pafst.
In der Gröfse variirl sie von 26 — 32"'"'; die Färbung und Zeich-
nung der Vorderfliigel haben eine gewisse Aehnliehkeif mit Apaineu
]\ickerlii\ namenilirh isl die (irundfarbe. ein dunkles Hraungrau.
fast ebenso. Die Stirn ist also beulenarlig aufgetrieben, und zwar
so. dafs sie oben eine Art nach unten abfallender f^lafte trägt, deren
Kanten scharf hervorstehn. Dieser hervorragende Tlieil der l'latle
ist nun mil sehr kleinen Srliiipprlien ganz glall bedeckt. Die an
und für sieb sdion sehr kleinen liehlen Palpen sind von oben nicht
sichtbar und sieben gerade nach vorn (nicht nach oben) gerichtet.
Die ziemlieb dieken FmIiNm- der IMänneben sind schwach si'igeförnng
und dicht bewimperl. die der Weibrlieii durchaus faden f«»rniig. Der
Scheitel, wie der /iemllch biisehigc Thorax sind mehr oder minder
grau und dunkel g(Mniscbl. Auch die HrusI imd Schenkel sind be-
sonders bei den <^ stark weils behaart, ebenso bei ihnen die Tarsen
deullich hell ninl dunkel geringi'll. was bei den 9 fast gar nicht der Fall
europäische Lepidopleren. 115
ist. Der weifsgraue Leib fülirl. bei 2 ganz frischen ^ einen star-
ken weifslichen Afferbüschel. unter dem man die starken bornigen
Afterkiappen sehr deutlich sielit. Dahingegen haben zwei etwas
geflogene (^ fast gar keinen Afterbüschel mehr, und sind die After-
klappen der Art fest zusammengeschlossen, dafs man glauben könnte,
sie wären nur äufserst klein und unbedeutend. Ks ist hier also
wieder ein recht deutlicher Beweis, wie leicht man durch eine et-
was minder gute Erhaltung des Thieres, oder verschiedene Haltung
der organischen Theile (auch Fühlerglieder etc.) nach dem Tode,
in Irrthümer fallen kann. Ebenso bringt eine verschiedenartige
Präparation der Flügel meist einen ganz verschiedenen Eindruck
von der Gestalt der Flügel selbst hervor, sowie von dem sogenann-
ten „Habitus" des Thieres; auf den ich deshalb im Allgemeinen
garnichts gebe.
Die dunkelgrauen Vorderflügel führen ziemlich bunte, et-
was veränderliche weifse Zeichnungen, und bei zwei Stücken in
der Mitte einen schwach gelblichen Ton. Besonders auffallend
ist zunächst die grofse, ganz weifse Nierenmakel. Auch die runde
Makel ist bei 4 Stücken weifs, bei den andern beiden im Innern
grau. Bei einem dieser letzteren ist sie sehr klein, sonst stufst sie
stets an beide die Mittelzelle bildenden Rippen an. Die meist sehr
kleine Pfeilmakel ist nur durch eine scharfe schwarze Linie her-
gestellt. Hinter derselben ist eine lichtere Stelle. Die drei Quer-
linien sind alle mehr oder minder deutlich erkennbar, und zwar
sind sie licht, beiderseits dunkel umrandet. Besonders auffallend
tritt die weifse Aufsenrandslinie hervor, die nach innen dunkel,
zuweilen mit förmlichen kleinen Pfeilflecken beschattet ist. Sie
macht oben bei der Flügelspitze einen scharfen Winkel nach innen
(etwa wie bei Mam. Sapotiariae u. a.), führt aber sonst keinerlei
Zacken. Während Rippe 1 meistens ganz weifs ist, sind die Rand-
rippen, besonders die oberen (6, 7) fein schwarz, bei einigen Slük-
ken alternirend schwarz mit weifs. Vor den grau und weifs ge-
scheckten Franzen befindet sich eine feine lichte Limballinic, vor
der wiederum eine ziemlich starke dunkle Mondfleckenlinic steht.
Auf der liebten Unterseite scheint die weifse Slirnniakel mit dunk-
lem Kern durch. Dahinter verläuft eine undeutliche dunkle Halb-
hinde, und noch weiter nach aufsen scheint die weifse Aufsenlinie
undeutlich durch. Die Hinterflügcl sind weifs mit schwärzlicher
Bestäubung auf den Rippen und feiner schwarzer Limballinic. Un-
ten sind dieselben ziemlich stark dunkel bestreut; ein Miilelpunkt
8'
116 Siaudingrr: neue
»rill nur hei einem Stück seinvncli hervor, wohingegen eine dunkle
äafscrc Sehaticnhimir, \veiii;;slons in ilireui ohercn Anfange, hei al-
len mehr odci' minder erkeiiid(;ii ist.
15. Heliophobus Fallax n. sp.
Von dieser Art halle ich Ifingere Zeil ein von Becker aus Sa-
rcpta als IHorhlaenn llirla erhaltenes kleines Männchen, als mcrk-
\viirdif;c Ahcnaliou. unter meinen llirla in der Samndung stecken.
Später snndtc mir ("In isl()[)li im (lan/.en noch elw.i /ehn gezogene
Stücke dieser Art, die ich dann etwas v<)rcilig für OditesWh. ansah
und einige unter «liescm Namen verschickte. Aher hei genaucrem
Vergleich palst Odiles II h. Fig. 6t>4. (»95 durchaus nicht auf die
vorliegende .Art. und es wird schon durch die auf dersclhen Tafel
Flg. 696, 691 ahgehildele exotische Itadin sehr wahrsclieinlich. dafs
auch Odiles III». eine exotische Eule ist. Da die Weihchen der
llei. FalUix vollsliindig genügell sind, so pafst die .Art deslialh hes-
ser in die (latlung llcliofihoijus , während die stärker gekämmten
männlichen Fühler, die wie bei Ul. Uirla bis kurz vor der S(»itÄe
gleich breit sind, besser zu Ulorfdnenn passen. Doch da auch der
Th<»rax anliegend behaart wie bei llisyidus ist. so haben wir es
wohl mit einem sicheren llclinpfiofjns zu Ihun.
In der Cröfse variiren die mir V(»rliegcn(len vSlücke von 24 —
.30'""'. Die (JrMndf;irhe des nicht ungewöhnlich gebildeten Kopfes ist
ein rölhliches (irau. mit dunkleren und lichteren Ilaaren gemischt. Die
nach unten lang behaarten Palpen sind zumal bei den ^ selir kurz,
und ragen nicht über die Stirn heraus. Bei mehreren Stücken sind
sie oben nach aiifsen fast schwarz. Das helle Endglied ist sehr
klein und fast ganz von den Haaren des zweiten verdeckt. Die
Fühler des (^ sind also genau wie die von Ulachlaena llirla ge-
bildet, wohingegen die des Weibchens bis zur Spitze hin ziemlicli
slark sägeförmig sind, also ganz anders wie die fast nur fadenför-
migen Fühler des lli.spidns $ oder auch des ungefliigelten llirla 9.
Der anliegend behaarte Thorax hat die Färbung des Kopfes, ist also
nicht so bunt gemischt wie bei llis/iidus. Der graue Hinterleib ist
wenigci- schlank als bei //«.s/(i(/»i.\ . namentlich beim 5 ^^^n Fallax
annallond dick zu nennen. Das ^T bat einen ziemlich behaarten
Aflerbüschel ; das .9 hier nur einen Kranz von Haaren, ähnlich
wie bei //».v/</f/»*.s Die Hehaariing der Hiust und Heine ist auch
ganz so. mir \\v\ heller Die Fufsirlirder sind viel matter gcringell.
besonders beim 9.
Die Zeiclinunj; und Färbunt; der Vorderflücel ist denen der
europäische Lepidopteren. 117
Ul. IJirta sehr ähnlich, nur greller. Die sogenanutc runde Makel,
hier rölhlich weifs, bildet ein von oben nach unten und aufsen zu
quer in der Mittelzelle verlaufendes Band, das sich zuweilen unten
fast mit der Nierenmakel vereint. Letztere ist auch hell, doch im
Innern mit einem dunkleren Schatten erfüllt. Die Pfeilmakel ist
äufserst kurz, halbkreisförmig und nur llieilwcise etwas lichter mar-
kirl. Die beiden hellen Mittellinien sowie die hellen Rippen sind
fast ebenso wie bei llirla^ nur greller. Ganz anders ist aber die
helle Aufsenrandslinie, welche bei Fallax scharf markirt auftritt,
und vom schwarzen Limbalrand durch einen Streif Grundfarbe ge-
trennt wird. Die weifsröthlichcn Franzen führen nahe an der Basis
eine feine Schattenliuie; der Vorderraud ist vorwiegend breit röth-
lich weifs. Die Unterseite ist dunkel, vor den lichten, durch eine
scharfe schwarze Liniballinie getrennten Frauzen, meist etwas lichter.
Die dunklen Hinterflügel haben eine ziemlich scharf ausgeprägte
dunkle Aufsenrandslinie, welche den Franzcn viel näher steht als
die entsprechende bei Hispidtis und Hirla. Höchst charakteristisch
sind sie aber durch einen nicht sehr aulfallenden, aber stets erkenn-
baren, weifsen Miltelfleck. Unlen sind sie hell mit schwar-
zem Mittelpunkt, und deutlichem schwarzen Aufsenband.
Die glatte Kaupe dieser Art sieht sehr gewöhnlich aus, etwa wie
eine junge Am. CWctniactt/a-Raupe. Das eine mir von Christoph
gesandle präparirte Stück ist grau röthlich mit sehr feinen schwärz-
lichen Pünktchen bestreut. An den Seiten wird sie etwas lichter.
Der Kopf ist licht braungelb. Sie gleicht an Gestall sehr der Kaupe
von llel. Hispidiis., die nicht so röthlich ist, stärkere schwarze
Flcckenzeichnungen und namentlich einen sehr stark gezeichneten
Kopf hat. Näheres über die Lebensweise der i^a//aa'-Kaupe I heilte
mir Christoph nicht mit; sie wird im Frühling an Gramineen leben.
Der Schmetterling erscheint im September.
16. Mythiimia Impar u. sp.
Diese Art hat in der Zeichnungsanlage und in der Verschie-
denheit der beiden Geschlcchler so viel Aehniiclikeit mi! (\v.i' My-
Ifihnna Imbecilla, dafs ich sie trotz der ganz verschiedenen Fiihlci
einstweilen in diese Gaflnng unierhringe. Alexander Becker sandle
mir diese Art aus Sarepla in ziemlicber Anzahl, meistens aber in ganz
schlechten Stücken; doch erhielt ich gegen zehn ganz reine Thiere.
Er schrieb mir, dafs ei- diese Art ausschliefslich an einer sehr be-
schränkten Lokalität fände und sie dorl bisher nur Nachts <lurcli
Kötschern auf dem Grase erhielt. Die Grundfarbe der cf ist ein
118 Staudinger: ««ie
lichtes Braungrau, die der 9 ein unbestimmtes Braunschwarz. Die
Flügel sind bei beiden Geschlechlcrn etwas schmäler als bei ImhecHla.
Die Hehaartnig an Kopf (Augen), Thorax und Beinen ist ziemlich die
niimliclie. ebenso Bildung der Palpen. Beine und des Hinterleibs.
Die I^alpen sind nur ein wenig kürzer. Dahingegen sind die Fühler
ganz anders gebildet, nämlich bei Impnr in beiden Geschlechtern
fast ganz gleich, fadenförmig, ohne erkennbare Bewimperung. Die
des (/ sind natürlich ein wenig stärker und lassen bei ziemlicher
Vcrgröfserung an der inneren breiten Seite ganz schwach angedeu-
tete Kerbung mit den feinsten Wimpern erkennen.
Auf den Vorderflügeln tritt die Nierenmakel deutlich hervor,
namentlich ist deren Umrandung aber nur nach aufsen hin weifs.
Die runde Makel ist, wie bei ImbeciHa. meistens nicht zu sehn, oder
tritt doch nur sehr malt angedeutet auf. Die beiden [Mittellinien,
bei i\ci\ helleren J* schwarz, bei den dunkleren $ mehr durch die
lichte Umrandung erkennbar, stehen dichter beieinander als bei
Imöecilla, namentlich nähern sie sich fast ganz am Innenrande. Die
lichte Aufsenrandslinie tritt besonders bei den dunkeln $ sehr deut-
lich hervor. Die dunklen Kränzen sind sehr wenig lichter gescheckt,
zuweilen bei den 2 garnicht. Die Unterseite ist bei den 2 ganz
dunkel, bei den cT nur am Aufsenrande ein wenig lichter. Die
schmutzig grauen Ilinterflügel der ^ lassen oben und unten sehr
undeutlich einen dunkleren IMillelpunkt und dahinter eine dunklere
Schallenlinie erkennen. Auf den viel dunkleren Hinterflügcln der
2 bemerkt man nur zuweilen unten einen dunkleren Mittelpunkt.
17. Caraclrina Vicina n. sp.
Christoph fand von dieser Art eine Anzahl gleicher Stücke bei
Sarepta uud sandte sie mir und Andern unter dem Namen Cor. S/oi«/in-
geri zu. Sie steht der so ganz aufserordentlich vnriirenden ('. (\t6icula-
MÄ sehr nahe, dennoch zweifle ich nicht an ihren .Artrechten. DieGröfsc
der mir vorliegenden 4 Stücke (ScT. 12) variirt von '23 — 28"'™, also
wie kleinere Cubiculuris. Die Grundfarbe ist ein weifsliches Grau,
wie es sich nur seilen bei Cubirularis findet. Das zweite Palpen-
glied ist seitwärts nicht so s<lnvarz. wie bei Cubirularis. namentlich
bleibt auch aul'ser der Spitze noch die unlere Kante desselben licht.
Die Fühler des (^ sind wohl ebenso gebildet, vielleicht bei Vicina
etwas länger bewimpert. Die Afterkhippen scheinen bei f'icina
stäiker entwickelt zu sein; doch kann dies auf Täuschung beruhen.
Der IIau|ttunlersehied liegt in der Färbung und Zeichnung der Vor-
dcrflügel. Krslere hat bei Cubirulari.s fast stets einen ganz leichten
europäische Lepidopleren. 119
röthlichen oder violetten Anflug; bei Vicina ist eher bei einem Stück
ein sanilgelber Anflug des Weifsgrau vorhanden. Dann liat Cubi-
cularis in allen ihren Abänderungen stets vor der weilslichen Aus-
senrandslinie mehr oder minder röthlich braune Färbung, die ganz
absolut bei Vicina fehlt, wo dieser äufsere Fiügelthcil meist schwärz-
lich mit der weifsen Linie darin ist. Auch ist das Innere der Nie-
renmakel (zuweilen auch der runden) bei Cubicularis stets mehr
oder minder mit diesem Rothbraun versehen, wovon gleichfalls bei
Vicina keine Spur vorhanden ist. Die Nierenmakel ist hier schwärz-
lich , besonders nach unten hin ausgefüllt, die runde Makel findet
sich nur äufserst rudimentär angedeutet und kann ganz fehlen. Auf-
fallend sind ferner noch bei Vicina die starken schwarzen Vorder-
raudsflecken, viel stärker und nach der Spitze zu zahlreicher als
bei Ctibictdaris. Ebenso finden sich auch auf der Flügelfläche bei
Vicina mehr aufl'allende schwarze Strichelchen, welche als unter-
brochene Querlinien gedeutet werden können, und in einzelnen
Fällen wirklich Linien bilden, zumal an der Basis, wo sie bei Cu-
bicularis fehlen. Der meist breite dunkle Aufsenrandstheil der Flü-
gel macht auch einen ganz verschiedenen Eindruck von Cubicularis.
Sonst sind die schwarzen Kandpunkte wie bei Cubicularis da. Die
Unterseite ist bei drei Stücken ganz dunkel, beim vierten nur nach
aufsen hin. Die weifslichen Hinterflügel haben wie bei Cubicularis
nach dem Aufsenrande hin schwärzlich angelaufene Rippen. Die
weifse Unterseite führt bei drei Stücken einen aulfallcnd dunklen
Fleck an der Spitze, wie ich ihn bei keiner meiner vielen Cubi-
cularis ähnlich bemerke, während letztere meist den Anfang einer
dunklen Punktreihe zeigen, die bei den vier vorliegenden / icina
fehlt. Schliefslich niufs ich noch bemerken, dafs ich niemals die
sonst überall vorkommende Car. Cubicularis aus Sarepta erhielt.
Weiter östlich wurde Cubicularis wieder im Altai als Cougesla Ld.
gefunden, die ich nur als eine der zahlreichen C'Mi<cu/aits- Varietäten
ansehen kann.
18. Lithocampa Millierei n. sp.
Eine prächtige neue Art bei Ramosa, die der fleiisigc Sau)niler
Himmighoffen im vorigen Jahr in Catalonien im Kaupenzuslandc
entdeckte und in vier gleichen Stücken erzog. Obwohl mir vor
der Hand davon nur ein Weibchen vorliegt, so genügt doch das-
selbe bei einer so ausgezeichneten Art vollkommen zur Beschrei-
bung. Das Stück mifst .'iO"-'", hat also die Gröfse minierer lia-
mosa. Die Grundfarbe ist ein schönes Silbergrau, nicht n)it dem
190 Staudingcr: neue
Stich ins Violcllo, den lidwo.sn last slots hat. Die etwas (Jiinklc-
reii Piilpoii lüliieii an ilircr Spitze .seitwärts einen dunkleren Stricb.
Ann obern Tlieil der Stirn und daiiilicr zwischen den Fiildcrn ste-
hen zwei vorwärts gerichtete Haarst'Iiö|ife, ähnlich wie hei liamosa.
Der Jlalskragen (Prothorax) fühlt nur ganz unlen einen schmalen
schwarzen Slrith. Der übrige Thorax lA etwas dunkel gemischt.
Auf dem Ilintcrieibc stehn hei dipsem Stück nur zwei deutliche
schwarze IIaarscln"»|)ie. ein kleiner auf Segment *2 und ein sehr grofser
auf Segment 3. Die Hehaarui>g der Htnst. Sehenkel und Schienbeine
ist röl blich; die Tarsen sind dunkel, braun gescheckt.
Die grauen Vordertlügel führen in ihrer Längsmittc einen
braunschwarzen Schal lcn>t reif, dei' >ich allniälig in die graue Grund-
farbe verliert. Derselbe geht in gerader liichtung bis kurz vor den
Aufsenrand. und setzt si«'h hier in einigen (4), durch dunkle Schal-
len verbundenen schwarzen Strichen bis in die Flügclspitze hinauf
fort. Höchst eigeiithümlieh sind die beiden oberen, scharf weifs
umzogenen (Makeln in diesem dunklen [Mittelstrcif. Die halbmond-
förmige Nierenmakel am Kndc der Mittelzelle ist besonders nar
nach unten hin scharf weifs umzogen. Die sogenannte runde Ma-
kel ist hier ein langes schmales Kreissegment, das sich selir schräg
nach aufsen hinzieht und unten fast die Nierenmakcl berührt. Merk-
würdigerweise überschreitet sie sogar die IVIitlelzellc und setzt sich
unter derselben ein kleines Stück (als eine kleine Anhaugsmakel)
fort. Im Innern der scharfen wcifscn Umrandung folgt bei ihr eine
feine schwarze Umsäumung und darauf der helle, äufserst schmale
IMittelkern. Die Limhallinic ist sciiarf weifs, dahinter mit einem
sehr feinen schwarzen Strich. Die Franzcn sind bis zu ihrer Längs-
mittc scharf abgeschnitten dunkcigrau, dann in ihrei' äiiisercn Hälfte
röthlich grau. Die Unterseite ist zeichnungslos glänzend dunkel,
am Innenrande lichter. An der Hasis liegt wie hei Hamusa eine
Art \crliefung, dahinter folgt in der IMiltelzellc sehr lange röthli-
chc iJcbaarung. Die lliulerllüge! sind wie bei Hainosa, wcifslich
mit allmälig f.ich verlierendem breiten, dunklen Aufsenrand; unten
ist auch der Vorderrand dunkel bestäubt. Der Mittelpunkt ist aber
oben gar nicht, unlen nur sehr sebwaeh voihan<len.
Die Haupe, welche mein Freund .Milliere. dem zu Ehren ich
diese schöne Art benenne, nach dem Leben abbildete und in seiner
trelTlieben loonograpbie veröllcnl lieben wird, sieht der von Hatnusa
sehr ähnlich. .Sie ist niebl ganz, so schai f gezeiebnel und hat nament-
lich zwischen den Bauchfüfsen breite tlunkle Flecke, die der liainu.sa-
Haupc fehlen, bei welcher nur die schmale Hauchlinic in der Mitte
europäische Lepidopteren. 121
eines jeden Segments einen dunkleren Punkt führt, Sie lebt wie
die ßamoÄO-Raupe auf Loniceren und hat zwei Generationen.
19. Cleophana Yvanii var. Diffluens.
Diese Forn». welche ich früher in der Provinz Cadiz (Andalu-
sien) in ziemlicher Anzahl fing, und auch aus Raupen erzog, ist so
sehr von Yvanii aus der Provence verschieden, dafs manche Auto-
ren daraus eine unzweifelhafte Art machen würden. Die var. Di/'-
ßtiens ist zunächst bedeutend dunkler als Yvanii^ deren Grundion
ein lichtes Aschgrau ist, das bei Difßuens dunkelgrün wird. In
der Mitte der Voriierflügel, wo Yvanii meist nur einen lichten schwar-
zen Schatten hat, führt Difßuens eine durchgehende schwärzliche
Binde. Dei- Hauptunterschied liegt aber in den beiden schwarzen
Querlinieu, welche sich hei den südfianzösischen Yvanii, deren ich
gegen Hundert zu vergleichen Gelegenheit hatte, stets in der Mille
X förmig verbinden. IJei allen Difßtiens, die ich hatte (etwa 20),
verlaufen sie weit getrennt, fast parallel nebeneinander, wenngleich
die äulsere [>inie nach unten hin stets einen mehr oder weniger grofsen
Winkel (Zahn) nach innen macht, dessen Verlängerung schliefslich
die innere Linie berühren müfsle, es aber eben nie Ihut. Ferner
tritt bei Difßtiens die Nierenmakel stets deutlich, namentlich nach
unten und aufsen weifs umzogen auf; bei Yvanii erkennt man nur
ausnahmsweise die Spur dieser Makel. Auch die runde Makel, bei
Yvanii stets unkenntlich, tritt bei Diffluens mehr oder minder
deutlich auf.
Hätte ich nicht später in Alt-Caslilien zwei Yvanii gefangen
die in Färbung durchaus mit den südfranzösischen übereinstimmen,
von denen aber bei der einen die beiden Mittelinien nicht n)ehr
ganz zusammenhängen, so würde ich fast an die Artrechte der Dif-
fluens glauben. Kambur hat die von mir gefundene Raupe der Dif-
ßuens in seinem Calalogue systcmatique des Lepidopteres de l'An-
dalousic PI. XIV. fig. 4 abgebildet. Die Raupe frilst ausschliefslich
die Samen einer gelb blühenden Helianthemum-Arl.
20. Thalpochares Conicephala n. sp.
Diese kleine Art mit strohgelben Vorderflügeln und aschgrauem
Kopf nebst Halskragen ist von allen bekannten T/ialpochares-Av\en
ganz verschieden. Schon vor etwa 10 Jahren sandte mir Kaiisch
hievon das erste Stück ;ius Malaga ein. Im vorigen .lahrc erhielt
ich davon ein Stück ans Calalonien. ein Stück ans Macedonien
(von Dr. Krüper) und ein Stück aus Persien, wo Haberbauer deren
122 SlauiUnger: neue
ß — 7 Slückc laml. Die Flüf^elspaiiiiiinf:; iiuMiier vier Stücke isl etwa
'20'"'". Die l*al|)eii sind aulVallend laui^, nach oben gciirlilel . die
Fübicr des cT «dir kuix bcwiiiiperl. Alle Kupftlieilc. der llalskra-
geu und die oberste Spitze der Scliiilierdeckcii, sowie ganz, wenig
die ßasi> des sobaileii \ Ordcrlliii^eliaiides sind dunkel a^(•b^lan.
Der übrige Thorax, liinteri«>ib (etwas liebler) und Vordei Hügel .-«ind
oben iebbalt slroligell». Jjel/.lere führen am unteren Ende der Mil-
lelzclle einen seht kleinen, scharfen, sebwar/.en Punkt. Dahinter
stehn z.wei mehr oiier minder verloschene, paiallel verlaufende
dunkle Aulsenrandslinicn. Von diesen isl nur die äufsere bei dem
persischen Stück vollständig durchgehend, die innere verloschen;
bei dem cataloiiischcn Stück ist dagegen die innere vollständig, die
äufserc verloschen; bei dem andalu^ischen sind beide nur vei loschen
sichtbar, und bei dem macedouischen endlich fehlen beide absolut.
Vor den Kränzen führen alle eine mehr oder minder deutliche Punkl-
reihe. Kurz vor den Spitzen der sonst gelben Franzen verläuft bei
den beiden spanischen Stücken eine deutliche, scharfe gi-aue (Blei-)
Linie, von der bei den beiden östlichen Exemplaren höchstens ganz
schwache Spuren zn entdecken sind; doch gehen diese äufscrsten
F^'anzcnspitzcn beim Fliegen jedenfalls sehr leicht verloren. Die
Unterseite der Vorderflügel ist leicht röthlich angeflogen. Die weils-
gclbcn llinlerflügcl sind bei drei Stücken auch oben ziemlich stark
röthlich angeflogen, nur das Stück aus IMalaga zeigt diesen Anflug
gar nicht. Unten isl nur der Vorderrand dieser Flügel röthlich an-
geflogen; auch mit Ausnahme des andalusischcu Stückes.
21. Thaipochares Batieri u. sp.
Das einzigste Männchen dieser Art erhielt ich ebenfalls von
dem bei Lyc. Forlunata erwähnten Dr. Bauer, der auf seiner Rück-
reise auch in Süd-Andalusien sammelte und mir fest versicherte,
er habe dies Stück in den Wäldern bei Chielana gefunden. Ein
Irrlhuni wäre dennoch möglich, und mag es auch von den Canarcn
oder Madera stammen. Prof. Zcller schrieb mir, dafs er die .Art
auch aus Nord-Amerika habe, wo bekanntlich manche unserer eure
päischen Arten vorkomnien. 7'/in//>. Bnucri ist von allen eiirctpäi.
sehen Arten ganz verschieden. Die Vorderflügel sind giiinliehgran
mit schwarzem Fleck an der IMitlc des Vorderrandes und zwcj
schrägen dunkleren Ouerlinien in der Mitte. (Jrölsc '2fi">'". Die
nicht sein- giolsen Palpen sind nach oben gerichtet, und aufserhalb
schwäizlich. Die graue Stirn hat einen stark lölhlicbcn Anflug.
Die Fühler sind fadenförmig, änfserst kurz bewimpert. Thorax.
Hinterleib und Beine sind von der schmutzig grauen (Grundfarbe.
europäische Lepidopleren. 123
Die im Verhältnils ziemlich schmalen und spitzen Vorderflügel ha-
ben einen unbestimnileu, lichten, grünlich grauen Farbenton. Der
äufserste Vorderrand ist schmal gelb. Daran hängt, etwa gerade
in der Mitte, ein ziemlich grofser, aber ganz unbestimmt begrenzter
dunkler (schwarzer) Fleck. Zwischen diesem und dem Aufsenrande
in der Mitte sieht eine mit letzterem parallel verlaufende, sanft ge-
schwungene dunkle Linie, die nicht ganz den Vorderrand erreicht.
Am Innenrand ist sie am stärksten, und dort steht, etwas vor ihr,
noch der Anfang einer zweiten Querlinie, die aber vor der Mitte
aufhört. Verlängert würde sie in den schwarzen Vorderrandsfleck
auslaufen. Unfern der Franzen bemerkt man noch eine äufserst
matte bräunliche Aufsenrandslinie. Die Franzen seihst sind dunkler,
an der Basis mit lichter Theilungslinie. Auf der glänzend dunklen
Unterseife, am Innen- und Aufsenrand lichter, bemerkt man die
dunkle Querlinie sehr undeutlich durchschimmern. Die schmutzig
weifsen Hinterflügel sind oben sehr stark mit dunklen Atomen be-
streut, unten nur nach dem Vorderrandc zu.
22. Spintherops Hirsuta n. sp.
Obwohl ich von dieser Art nur ein Männchen besitze, so ist
dasselbe doch so von den bekannten Spintherops-Arten verschieden,
dafs es mit keiner zusammenfallen kann. Dies Stück soll an einem
lauen Februar-Abend in die Wohnung von Anderegg, im VVallis,
hineingeflogen sein, und dürfte also überwintert haben; doch ist es
ausgezeichnet erhalten, namentlich im Besitz voller Franzen. Diese
fast eintönig gelbgraue Art, etwa von der Gröfse (41™™) und dem
Habitus der Sp. Dilucida, ist ganz ausgezeichnet durch die fast
überall mehr oder weniger auftretende lange Behaarung der einzel-
nen Körpertheile. Stirn, Scheitel und Palpen sind mit gelben und
schwärzlichen Haaren, die lang ahstehn, besetzt; bei letzteren sieht
das nach oben gerichtete Endglied nur eben aus den Haaren hervor.
Die nur fadenförmigen Fühler sind nach unten im wahren Sinne des
Worts behaart, nicht mehr bewimpert. Die langen Haare des Pro-
Ihorax sind nach oben gerichtet, während die Haare des übrigen
Thorax, besonders aber die sehr lang behaarten Schulterdecken noch
bis zu den ersten Segmenten des Hinterleibs ragen. Letzterer ist
gleichfalls, wenn auch nicht sehr dicht, so doch mit langen Här-
chen besetzt, während der eigentliche Afterbüschel nicht eben län-
ger als bei andern Arten behaart ist. Sehr lang behaart ist die Brust
und vor Allem die Schienen der vorderen Beiupaare, während die
Beduruung der Beine nur ziemlich kurz, aber dicht ist.
Die gelbgrauen Vorderflügel lassen drei sehr verloschene dunkle
1*2 1 Slaudinf^er : neue
Querliiiien, chv.i l(»;i 'j, ^ uimI |, (iniloiilliiii cikeimcii, ebenso die
Spur eines (luiiklereii iMiltelinoutles. Dahingegen sind aucb sie inil
leinen langen lliireiien leielilitli besetzt, iuu (iiebtcsicii von der Basis
an, und so, aihnälig an Diebtigkeit und Länge der llarelien altneb-
uicnd, bis xu den sebr langen Kränzen bin. Die llärcben sind alle
von der Basis nacb dem Anl'senrandc xugckeiiit und liegen fa>t nn-
niiltclbar auf der Fliigeinäcbe (falls sie niclit durch das Spannen
künsllicb auf dieselbe lierabgedrQckl sind). Die einfarbig scbnuilAig
gelbgrauen llinterljiigel zeigen nur auf ibier Kläebe an der Basis
eine Spur von Behaarung, während der Innenrnnd mit sehr langen
wcifslicbcn Haaren besetzt ist. Vor den langen Kränzen erkennt
man auf allen Klügeln, oben und unten, eine deuHiidic gelbe Lini-
ballinie. Sonst ist die Unterseite aller Flügel stark glätizcnd ein-
tönig graugelb.
23. Acidalia Disjunctaria n. sp.
Obwohl ieb liicvon nur ein. in Calalonien von llimmighoifen
gefangenes ö^ erbicll, so ist es doch so sehr von den nahestehenden
Arten getrennt, dafs ich es wage, nach diesem Unicuin eine Be-
schreibung zu machen. Das Stück, Ki"'"' grofs, älinell an Kärbung
und Zeiciinung am Meisten der Attennmia Hbr. Diese hat aber,
aufser anderen Unterschieden, so auflullend zugespitzte Vordertlügel
und eine so deutliche, gerade verlaufende, weifslicbe Aulsenrands-
linie auf derselben, dafs Disjniicluria auf den ersten Blick nie da/.ii
gehören kann. Von itißrmuria Hbr. (und ihren Synonymen), an
die sie besonders nur durch die rölhliche Kärbung der Vorder-
flügel etwas erinnert, nnlerscheidet sich Disjuurtnrin gleich
durch die Bildung der Ilinicrbeine, die hier vollständig ent-
wickelt sind . obwohl die Schienbeine keine Spornen haben.
Bei Injirmuriu sind die männlichen Hinterbeine klein und ver-
kümmert. Da bei ülsjunclm in Hippe 6. 7 der Ilinternügel ge-
stielt sind, die Flügel glaltrandlg und die Kühler gleicIimälVig sehr
kurz bewimpert sind, so gehört die .Art in die Lederer'sebe Ab-
theilnng A. h. a. 2. oo. Die Stirn ist. wie hi-i allen ähnlichen
Arten, dunkel, der Sclieitcl schuiut/.ig gellt; ebenso Thorax und
Hinterleib. Die Flügel haben eim- scbmnlzig gelbliche (irundfarbe
und sind nach den Aufsenränderu zu breit violett (rüiblich) ange-
flogen. \ on einer dunkleien Basah|uerlinie sieht man höclislens
am Vonlerrand und Innenraiid einen dnnkten Kleck. Die äufsere
Quurlinic, vor dem dunkleien Aufsemand, ist sehr undcutlicli sicht-
bar, und mninicl namentlich am Vorderrand in einen kräftigen
europäische Lepidopieren. 125
dunklen Fleck oder Strich. Die sehr schwacli erkennbare liclitc
Aufsenrandslinie verläiifl durchaus nicht gerade (wie bei Aileniiaria),
sondern ziemlich wellig (zackig) mit zwei Ausbiegungen nach innen.
Auf den Hinterfliigeln sind diese Zeichnungen noch weniger sicht-
bar. Auf der Basis der Franzen, anscheinend vor denselben, sitzt
eine Reihe sehr grofser dunkler (bleifarbiger) länglicher Flecke,
die bis über die Spitze noch am Ende des Vorderrands sich zeigen.
Auf der eintönig glänzend grauen Unterseite sind dieselben viel un-
deutlicher. Dahingegen tritt hier eine feine dunkle Limballinie vor
den Franzeu auf, und zeigen alle Flügel einen kleinen schwachen
Mittelpunkt.
24. Eubolia Jugicola n. sp.
Ich fing die drei mir vorliegenden Stücke dieser Art Ende Juli
auf den höchsten baumlosen Flächen der Sierra de Guadarrama, ganz
in der Nähe der grofsen Strafse, die von S. Ildefonso (oder Segovia)
nach Madrid führt. Die Stücke haben eine Gröfse von 34'"™, also
etwa wie Moeniaia, und haben ähnliche Zeichnungsanlage wie die
bekannte Peribolala. oder die unbekanntere Proximaria Rbr. und
Obvallaria Mab. Die Grundfarbe des Kopfes und Thorax ist grau
und schwarz gemischt. Die Palpen und gekämmten Fühler des ^
sind ganz ähnlich wie bei den andern Arten der Gattung Eubolia
gebildet.
Die Vorderflügel führen zunächst ein kleines dunkleres ßasal-
feld , das aber ganz nach der Basis etwas lichter, gelblich wird.
Es wird durch zw^ei parallel verlaufende dunkle Querlinien begrenzt,
die besonders beim $ sehr deutlich hervortreten, da hier das Basal-
fehl eigentlich gelblich zu nennen ist. Hinter dem Basalfeld kommt
eine ziemlich breite, lichte Querbinde mit stark gelbbraunem Ton
und 3 bis 4 matten dunkleren Wellenlinien darin. Dann folgt die
breite dunkle Mittelbinde, welche wie bei Peribolaria in der Mitte
lichter, aschgrau, ist, und zwar beim 9 durchgehend, bei den (^
nur am Vorderrande hin. In diesem vordem hellen Theil stehen,
wie bei Obvallaria, zwei getrennte schwarze Punkte übereinander;
während sich an der inneren Begrenzung dieser Mittelbinde etwa 2,
an der äufseren 3 dunklere verloschene Wellenlinien wahrnehmen las-
sen. Die innere Begrenzung macht nur am Vorderrande einen gröfse-
ren Bogen, sonst verläuft sie ziemlich gerade mit mehreren kleinen
Zacken imd Ausbiegungen. Bei Obvallaria sind diese Zacken (zwei)
viel stärker, bei Peribolaria verläuft diese Begrenzung nur schwach
geschwungen. Die äufsere Grenzlinie macht vor dem Vorder- und
I2<) SlaH(iiuc;er: tieue
Innenrande zwei EinlMicliiuiii;oii nach innen, dazwischen eine nach
aiilscii. Diese lol/.lrie. Iaiij;c nicht so stark wie hei I'roxiiunria
und Ofjvalturia, ist etwa wie hei l'eribolaria. läfsl aber eine schwa-
che Zweizahnung erkennen. Der äufsere Fliigeltheil (Anfsenrands-
hiiulc) ist wcifslichgraii. beim 9 stark gcihhraun angeflogen. Ilinler
der (hinkten [Mittelhinde verlanfen zunäciist zwei bis drei matte
dunklere (^uerlinien. Eine weitere dunkle Schaltcnhinde. wie fast
slets hei Peribolaria und den andern Arten, fehlt durchaus. Da-
hingegen ist der schwarze schräge (luerwisch (Strich) in der FIQ-
gelspitzc deutlich da. Die Liinballinic ist fein schwarz, vor der-
selben stehn in Zelle 2 und 3 je ein verloschenes dunkcles Strichel-
clien. Die grauen Eranzen sind wie hei Peribolaria durch eine
dunkle IMiltcllinie getheilt. an ihren äufseren Spitzen bemerkt man
bei dem einen Stück sehr schwache dunkle Flecke. Die grauen
Uinterflügcl lassen auf ihrem äufseren Theil mehrere schwache
dunklere Wellenlinien erkcimen. die mit dem Aufsenrand fast
durchaus parallel verlaufen. Bei Peribolaria machen sie meistens
einen (rechten) Winkel in der Mitte, hei Obvallaria (wo Mabille
sie übersah) sind sie Shirmig gebogen, bei Proximuriu machen sie
sogar einen scharf hervorspringenden Zahn in der Mitte. Von eitier
weifslichen Aufscnlinie, wie sie häutig bei Peribolaria (und bei
Proximaria) sich vorlindct, zeigt sich keine Spur. Die fast eintönig
schmutzig geraden (vorn mehr gelbgrauen) Unterseiten aller Flügel
lassen nui' je einen deutlichen schwarzen Mittelpunkt erkennen.
Durch die Güte des Herrn (Jrentzenberg erhielt ich ferner
zwei (^ aus den westlichen Pyrenäen, die kleiner (27 und 32'"™)
und viel dunkler sind, sonst aber sicher hierher gehören. Nament-
lich ist die lichtere Binde hinter dem Basalfeld fast ganz dunkel
ausgefüllt, und lassen sich auch auf den ganz dunklen ilintcrllügeln
keine Spuren von (^ucrlinieu entdecken. Eubolia Jugicola kann
trotz der fast gleich grolsen Pyrenäen-Stücke sicher keine Peribo-
/orm-Varietät sein, die nebenbei in Spanien ebenso gezeichnet wie
in Südfrankreich vorkommt. Achnlicher ist sie in mancher Beziehung
(namentlich wegen der breiten lichten Binde hinter der Basis) der
Obvallaria Mab. aus Corsica, Letztere hat aber so stark vortre-
tende Zacken an der Miltclbinde (der zweigezähnte iMittelzackcn
erreicht f;ist den Aufsenriind). dahinter eine breite dunkle Sch;illcn-
bindc etc.. dafs «las Thicr nicht dazu gehören kann. Eub. Proxi-
maria endlich, die viel .Aehnlichkeit mit Peribolaria, nur viel stär-
ker gezackte Aulsenlinien hat. steht eigentlich in der Mille zwischen
Peribolaria und Obvallaria, vielleicht ist letztere nur eine Varietät
europäische Ijepidopleren. 127
davon. Ich besitze nur eine typische Vroximurin von Hanibur und
zwei Obvallarla von Mabille; letzterer Autor sagt von seiner Art nur:
„eile rappelle la Mocniaria (nur Galtnngs-Aehnlichkeit), mais sa
place est a cöte de TE. proxiniaria Rbr.'" Aber Uotersclieidungs-
nierkmale von Proximaria giebt er durchaus nicht an.
25. Cidaria Kalischata n. sp.
Diese Art steht in der grofsen Abtheilung B. c. der Gattung
Cidaria, nach Herrn Lederer's Eintheiiung. Sie mufs zunäclist bei
Uniformala Belli er, oder der bekannteren Scripturaria S. V. und
Fruslrala Tr. gestellt werden, deren Gröfse sie auch ungefähr hat,
da das vorliegende (^ 22, das 2 26""° niifst. Die männlichen Füh-
ler sind kurz bewimpert, aber von auffallender Dicke; die einzelnen
Glieder sind sägeförmig nach unten erweitert, wie bei keiner an-
dern der sonst nahe stehenden Arten. Die nach aufsen dunklen
Palpen sind länger als die der Uniformala und Fruslala, etwa so
wie bei Scripturaria. Die Afterklappen sind klein, und werden
oben vom Äfterbüschel überragt. An den weifs und grau gezeich-
neten Beinen sehe ich keine Eigcnlhümlichkeiten. Das Geäder. auf
das ich wenig specifischen Werth lege, da es bei den beiden Ge-
schlechtern derselben Art oft verschieden ist, ist auch hier beim J*
und $ niclit ganz gleich. So sind Rippe 3 und 4 der Hinterflügel,
die nebeneinander entspringen, bei dem J' weiter getrennt als beim $.
Die Zeichnungsanlage der Flügel hat nun die meiste Aehnlich-
keit mit Cid. Abiutaria., Scripturaria., Uniformala, auch Sandosaria;
und will ich Kalischata speciell mit der bekannten Scripturaria
vergleichen. Das vorliegende (^ hat genau denselben weifslich-
grauen Farbenton, wohingegen beim 2 das Weifsliche schön rosa
angeflogen ist. Alle Flügel zeigen auf der Oberseite einen schwar-
zen Mittelpunkt, der auf den vorderen rundlicher, auf den hinteren
stärker als bei Scripturaria ist. Unten verschwindet er auf den
Vorderflügeln , da dieselben hier fast ganz dunkel sind. Oben ist
die Wellenlinien-Zeichnung ähnlich wie bei Scripturaria, mit etwas
weniger Ouerlinien, und triH das dunkel begrenzte lichtere Mittel-
feld deutlicher hervor, etwa wie bei Uniformala. Die Hinterflügel
der Kalischata zeigen nur am Aufsenrande einige undeutliche Wel-
lenlinien, wovon bei Scripturaria fast die ganze Flügelfläche aus-
gefüllt ist. Auf der Unlerseile dieser Flügel tritt gleich hinler dem
Mittelpunkt eine geschwungene, aber nicht gezähnte oder gewellte
dunkle Querlinie auf; dahinter folgt eine lichtere Binde und dann
ein breiler, dunkler Aufsenrand. Die grauen Frauzen sind, zumal
128 Sinuilingcr: neue
beim (^, sehr scliwiicli (liinklci' gcsclierkl. Die Limballiiiie besieht
aus niehl 7.usaminciih;iiii;eii(len schwarzen gebogenen Sirichen (llalli-
iiionden). die nach innen eoncav sind, während sie bei Siriplu-
raria (wo sie auch meist znsamnicnhängen) nnd Uniformata nach
anlsen eoncav sind.
Diese Arl sandle mir zncrst der Gärlncr Kali seil ans Berlin,
der für mich in Andalnsien sammelte, in einem tadellosen, wie es
scheint, gezogenen [Männchen von Malaga. Das Weibchen sandte
mir 8|)äter Mi'. Kallon ans Paris in einem elienfalls tadellosen Sliiekc
zu, das im März bei Oran (Algerien) gefunden wurde. Trotz der
Rosa-Färbung des $, von der das cT keine Spur zeigt, ziehe ich
beide zweifellos zusammen. Eine gröfserc Zahl von Exemplaren
wird natürlich noch viele Verschicdonhciten zeigen; jcdenralls ist
aber diese Arl nach den oben angegebenen Momenten mit keiner
nahe stehenden, mir bekannten Arl zu vereinen. Cid. Fntslrnia hat
stets stark grüne. Unifortnula gelbliche. Sandositria gelbrolhc Fär-
bung iler \ orderllügel, letztere auch keine iMillclpnnktc, eine andere
Limballinie u. s. w. Scriplnraria ist aber namentlich auf den llin-
lerllügcln viel stärker gewölbt als Kalisrhaln. und von allen Arten
ist diese durch die Bildung der männlichen Fühler verschieden.
26. Eupithecia Hey Jena ria n. sp.
Die drei gleichen Exemplare dieser .Art fing der seel. Senator
v. Heydcn. und zwar ein cf auf dem Rigi, ein Pärchen bei Sl. Moril/,
im Obcrengadin. Sie .«ind mil keiner mir bekannlen Arl zu ver-
einen. Ihre Grölsc ist die mittlerer Sa/j/ra/a. 19 — 2I">°». an Zeich-
nung und Färbung siehn sie der t'irgaureala Dbld, am Nächsien,
die aber zunächst ein weriig gröfser ist. Da eine genaue unabhän-
gige Beschreilning hier sein- wenig nützt, so gebe ich nur die Haupt-
momentc und Unterscheidungsmerkmale dieser Art von den nahe
stehenden Arten an. Der dunkle Millellleck der Vorderflügel tritt
sehr denilich auf. wie bei 1 itgaiireala. Ahsinthiatu . VimjiiucUnln
etc. Die dunklen Costal-Flecken treten schärfei- auf als bei l ir-
gaurenla. und sielm namentlich oberhalb des schwarzen Mittelflecks
nach anfsen hin drei bis vier Coslal-Flecke. ähnlich wie hei t'impi-
ncllaln. Von diesen C'ostal- Flecken ziehn sich an der Basis nnd
hinter dem Mittelfleek ziemlich deutliche schwärzliche Linien bis
zum Innciuand; beim ^ sind auch in der Mitte des Flügels solche
Linien erkennhar. Bei Virgaurcala n. a. sind eigentlich keine dcnt-
lichcn Oncrlinifii sichtbar, wie sie /.. B. bei t^Ainncrsarid U.S. nnd
LibnnolitlttlH S ch I äge r äufserst «leutlich auftreten. Deshalb hat
europ. Lepidopteren. 129
Heydenaria mit diesen Arfen auch etwas Aehnlichkeit, ist aber lange
nicht so grell gezeichnet wie dieselben. Vor dem Aufsenrand ver-
läuft eine sehr verloschene lichte Querlinie, die keine weil'sliche
Flecke zeigt. Die Hinterflügel zeigen einen sehr undeutlichen Mit-
telfleck oder Mittelstrich (worin ähnlicbe Arien wie Virgaurealu
übrigens sehr variiren), und am Aufsenrande hin nur sehr wenig
Wellenzeichnungen. Die lichte Unterseite hat auf den Hinlerflügeln
hinter dem Mittelpunkt noch zwei vollständige Querlinien, die auf
den vorderen nur bei einem (J deutlich auftreten. Die Costal-
Flecke treten hier gleichfalls ziemlich deutlich hervor.
Eine gröfsere Zahl von Exemplaren ist jedenfalls zur Sicher-
stellung dieser Art noch nöthig; da aber die drei vorliegenden Stücke
von meinen Freunden (Dr. Herrich-Schäffer, Prof Zeller, Dr. Wocke)
und mir entschieden zu keiner uns bekannten Art gezogen werden
können, so glaubte ich sie unter dem Namen ihres Entdeckers, des
uns allen unvergefslichen , liebenswürdigen Senators von Heyden
beschreiben zu dürfen. Das eine der beiden Männchen hat mir
dessen Sohn, der Herr Hauptmann von Heydenjgütigst überlassen.
27. Eupithecia Alliaria n. sp.
Diese ausgezeichnete neue Art wurde von dem sehr geschickten
Sanmiler, Herrn Janös Pech, im vorigen Jahr erzogen. Die Raupen
dieser Art fand er Ende August, Anfang September in der Umge-
gend Ofens an den Samen von Allium flavum. Die Raupe ist ziem-
lich gedrungen, wenn auch nicht dick, weifslich mit gelbem Kopf.
Der Schmetterling selbst ist von allen bekannten Arten sofort
zu unterscheiden; am Nächsten steht er der Silenicolata Mab.
Die Grundfarbe ist dieselbe, oder ähnlich wie bei den bekannteren
Tripunciaria, Trisignaria etc., d. h. ein ziemlich dunkles Grau ohne
braune oder lichtere Beimischung, höchstens mit einem sehr leich-
ten Stich in's Violette. Palpen, Fühler, Thorax und Füfse zeigen
nichts Eigenthümliches. Der Hinterleib des Männchens führt oben
am Ende der Segmente ganz kleine hochgerichtete Haarschüppchen,
wie Siletiicotata ; beim 9 fallen dieselben meistens ganz fort. Die grauen
Vorderflügel erhalten nun eine Anzahl ganz feiner schwarzer Quer-
linien und eine deutliche, gezackte weifse Aufsenrandslinie. Ein
schwarzer Mittelpunkt tritt bei manchen Exemplaren sehr deutlich
auf, bei andern wird er durch eine schwarze Querlinic absorbirt,
zuweilen fehlt er sogar ganz. Bei besonders scharf gezeichneten
Stücken erkennt man folgende schwarze Querliiiien: eine hart hin-
ter der Basis, drei parallel verlaufende etwa bei ^ der Flügellängc,
Berl. Entoraol. Zeitschr. XIV. 9
130 Stmulinper: netie
zwei clwa hei 3. von denen die innere oben eine starke liie^iini;
nach aufsen maclil und sich hier evenUieli mit dem Miltel|iunkt
vcrbindcl. Hinter diesen beiden steht meist noeh am Vorderrand
der scbwiichc Anfani; einer dritten. Dann sieht etwa bei -J . knrx
vor dem etwas dunkleren breiten Anfsenrande, nocli eine sehr deut-
liche schwarze Qucrlinie (namentlich am Vorderrande stark), die
ganz dicht hinter sich noch eine sehr matte dunkle Parailellinie
hat, zuweilen etwas weiter davon noeh eine dritte. Doch än-
dert die Stärke und Stellung dieser Linien /.iemlieli ab. nanicntlich
treten zuweilen die mutieren eng zusammen. In dem gewöhnlich
etwas dunkleren .Vursenrandsfelde sieht nun die ziemlich stark ge-
zackte wcilse Aufsenrandslinie. welche sich unten am Innenwinkel
meist so verbreitert, dafs hier scheinbar ein weifsliclier Fleck steht.
Die Limballinic bestellt aus nur ganz kurz unterbochencn langen
schwarzen Slriclien. Die grauen Kränzen sind an der Basis dunkler,
und steht dicht hinter dieser dunklen Crenze eine äiifserst unschein-
bare lichtere Theilungslinie. Auf der Unicrseitc treten die Zeich-
nungen nur kurz vor der Mitte deutlich auf und gehen am Vordcr-
ramlc bis über die Hälfte des Flügels hinunter. Die weifsliche
Aufsenrandslinie erscheint liier liclilgrau wie der Fnnenrand. Die
grauen Ilintcrflügel zeigen oben nur am Innenrand (4 bis 5) und
Aufsenrand dunklere Linien. Die weifsc zackige Aufscnrainlslinie
ist fast ganz oblillerirt, grau geworden, doch stets zu erkennen.
Nur zuweilen zeigt sie ganz an» Innenwinkel einen lichteren Fleck.
Dahingegen treten die schwarzen Linien auf der Unfcrseile voll-
ständig durchlaufend auf, wenn auch nicht scharf. Ein Mittelpunkt
fehlt oben und unten so gut wie ganz. Eupifheria Alliarin ist mit
keiner der bis jetzt bekannten .Arten zu verwechseln.
Soeben erhalle ich von meinem Freunde A. Hogenhofer. K. K.
Custos am K. K. Kabinet in Wien, der (jele^enlieit hatte «lie Raupe
der Am/j. Allinrin lebend zu beobachten, folgende von ihm verfafste
Beschreibung:
„Gestalt gedrungen, wie von Enp. Veratrain, einfarbig Ix-infarben.
^ auf den ersten und letzten Ringen fein bräunlich behaart. vSeiten
wnlslig, Kopf und Kiallenspitzen bl.Tl's bräunlich. Gebifs dunkler.
Ilakenkränze Kcliwär/.licb. Kine dunklere .Abait hat den Kopf
mit braunen .Atomen bestreut, die dorsale und zwei Seilenlinien
blal's violell . die bei jüngeren Slücken viel sebwächei- werden
und eine Neigung ins (Jrünliche zeigen; bei manchen K\ernplarcn
nimmt die violette Färbung so zu. dafs die weifsliche (Jrnndfarbe
nur linienarfig erscheint. Länge 7 Wiener Linien. Lebt von
europäische Lepidopteren. 131
Mitte bis Ende August auf Allium (lavuni L., dessen einzelne
Blüthen mit wenigen Fäden zusammengezogen werden, frifst gern
die Samenkapseln und auch in den Stengel sich hinein. Puppe
gelbbraun; Ränder der Segmente, die lief punktirt sind, glänzend
braun, glatt. Aflerspitze mit einem stärker abwärts gekrümmten
und mehreren seitlichen schwächeren Häkchen. Gespinnst aus
Erdtheilchen leicht zusammengefügt. Puppe überwrintert und liefert
den Schmetterling im Juni und Anfang Juli."
28. Pempelia Gallicola.
Als ich im Herbst 1866 im Dep. Ardeche (Süd -Frankreich)
auf Wunsch und nach Angabe Stainton's die Raupe der Slaihmo-
poda Guerini Sit. in den Gallen der Pislacia Lentiscus entdeckte,
fand ich zugleich mit den kleinen weifslichen Raupen der letzteren
Art, die grofsen schön röthlichen Raupen der vorliegenden. Die
20 — 21™"> lange Raupe ist weifslich mit stark fleischröthlicher Zeich-
nung, einem braunen Kopf und zwei auffallend dunkelbraunen Flek-
ken auf dem bräunlichen Nackenschild. Da mein Freund Milliere,
der diese Art auch bei Cannes fand, dieselbe nächstens in seiner
trefflichen Iconographie abbilden wird, erspare ich mir gern die
schwierige und doch nicht anschauliche Beschreibung. Die Raupe
lebte in Gespinnsten an der inneren Seite der oft sehr langen (bis
ein halb Fufs) Gallen, mitten in dem dicksten Gewühl lebender und
abgestorbener Aphiden. sowie grünen Schimmels und andern Un-
raths. Wenn man sie stört, zieht sie sich sehr rasch in ihrem Ge-
spinnst zurück. Sie überwintert in der trockenen Galle und erfolgt
ihre Verpuppung erst drei bis vier Wochen vor dem Ausschlüpfen
des Falters, das hier in Dresden im Juli und August stattfand.
Herr Professor Zeller setzt die Art in seine Gattung Pempelia^
und als solche beschreibe ich sie, obwohl, meiner Ansicht nach,
die systematische Eintheilung der Phycideen besonders defshalb noch
im Argen liegt (trotz der! ausgezeichneten darauf verwandten Kräfte),
weil das uns davon bisher vorliegende Material ein viel zu geringes
ist. Pempelia Gallicola sieht Myelois Suavella, Advenella oder auch
Acrohasis Consociella und Glaucella ziemlich ähnlich, und hat da-
mit gleiche Zeichnungsanlage der Vorderflügel. Aus der bisherigen
Galtung Pempelia stehn ihr Hoslilis und Formosa am Nächsten.
Die Stücke variiren in der Länge von 17 — 23'»™; die meisten mes-
sen 20 — 21'""". Die dunklen, ziemlich starken Palpen sind meist
ganz senkrecht nach oben gerichtet und liegen hart an der Stirn an.
Doch neigen sie sich bei mehreren Stücken etwas nach vorn, und
9*
132 StatuUitger: neue ntrop. LepUlopteren.
bei cingcn Wcilichcn sind kic ganz horizontal, ja fast etwas abwärts
gericlitcl. Bei inclireroii IMäiinchcn bemerkt man ganz deutlich einen
hinter der Fiasis dieser Labial-I^ilpen entspringenden, gestiellrn Bü-
schel sehr langer gelber Fasern (wie Staiiblädcn einer Blume), die
als niodilicirte Maxillar-Tasler angesehen werden müssen. Meistens
aber werden sie vollständig von den Labial-Palpen ver«leckl; den
Weibchen fehlen sie ganz. Die ziemlich stark bewim|)erten männ-
liclien Fühler zeigen an ihrem Basaltbcil keine eigentliche Anschwel-
Inng, wie bei «len übrigen l*empelicn, sondern, abgesehen von dem
sehr stark hervortretenden dicken Wur/.elglicdc, findet eich nur,
etwa anf dem 6len — 9ten Fühlerglicde. eine sehr schwache, wenig
verdickte Anhäufung dunkler Schuppen, die bei einzelnen Stücken
kaum zu erkennen (abgerieben?) sind. Die Fühler der Weibchen
sind fadenförmig.
Die braunröthlichen Vorderflügcl sind meist überwiegend weifs-
grau angeflogen. Die beiden lichten (weifscn) ()ucrlinien und die
beiden dunklen Miltelpunkle sind wie bei den schon erwähnten
Arten von Myelois gestellt. Die erste Querlinic ist aber schärfer,
ganz durchgehend, in der IMittc fein schwarz umzogen, und am
Vorderrande nach aufscn, am Innenrande nach innen von einem
dunklen Fleck oder Wiscli begrenzt. Die zweite weifse. etwas
zackige Aufsenlinic macht nicht oben und unten so starke Kiid)ie-
gungen wie bei Mt/cl. Snnvetln oder AdvcncUn. Alles andere ist
fast ebenso wie bei diesen Arien, so die beiden übereinander ste-
henden, weit gelrennten schwarzen Mittelpunkte, die etwas stärkere
dunklere Limballinie, die mehrfach licht und dunkel gestreiften
(nicht gescheckten) Franzeii; ebenso sind die schmutzig grauen
Ilintertliigel und Unterseile fast gleich. Da diese Art schon durch
den Hau der männlichen Fühler vor allen ähnlich aussehenden
Arten getrennt ist, überlasse ich es dem Meisterpinsel IMilliere's.
dieselbe so anschaulich zu machen, wie dies der beschreibenden
Feder doch nimmer möglich ist.
Noch mufs ich hier einer, in mehreren ganz gleielien Stücken
erzogenen, ganz dunklen Aberration der Pcmp. (^nllicnla F'rwälinung
thun, die fast einlönig schwarze ^'orderllügeI Iial. Die äufsere lichte
Ouerlinie ist fast völlig unsichlliar. die beiden Punkte sind von der
dunklen Färbung absorbirt, und nur die erste (Basal-) (luerlinie tritt
scharf weifs auf. Solehe Stücke, gefangen, hallen tewifs zur Auf-
stellung einer eigenen Art verleilel.
(Forlselzung folgl.)
üeber die bei uns heimische Fliege
Dryomyza Zawadskii Schummel
von
A. Hensel in Berlin.
I
m November und December 1867 und 1869 gelang es mir, im
hiesigen Thiergarten eine bedeutende Anzahl dieser bisher für sehr
seilen gehaltenen Fliege zu erbeuten. Dieselbe frcquentirle, wie
ihre Gattungsverwandten, vorzugsweise menschliche Excremente
und setzte sich, wenn sie verscheucht wurde, an die Schatten-
seile der Baumstämme. Die Fliege ist der Art gefärbt, dafs es
schwer ist, sie zu bemerken, da sie sich darin von der Farbe
des abgefallenen Laubes und ihrer Futlerplätze nur sehr wenig un-
terscheidet. Ihre Flugzeit ist von Anfang November, bei günstiger
Witterung bis Mitte December; bei ungünstiger Witterung oder
nach eingetretenem Frost ist sie verschwunden, jedenfalls unterm
Laube verborgen, wohin sie sich auch beim Nahen des Abends zu-
rückzog. Früher als im November habe ich sie nie beobachtet,
doch aber fing Hr. Dr. Gerstäcker ein Exemplar im October 1867
beim Finkenkrug.
Die bei genauerer Betrachtung sehr auffallende Aehnlichkeit die-
ser Dryomyza mit D. flaveola F. und ihr Vorkommen an denselben
Orten, an welchen sich in den ersten Sommermonaten die letzt-
genaniile zeigt, veraulafsten mich den Versuch der Züchtung zu
wagen; derselbe hatte aber kein entscheidendes Resultat; da eben
nur an der Stelle, wo ich den Versuch angestellt hatte, im andern
Frühjahre sich die flaveola zeigte, ohne dafs ich behaupten könnte,
sie habe sich aus den Eiern der Zawadskii entwickelt. — Ich ver-
mag nämlich auch beim sorglichsten Vergleichen beider Arten einen
plastischen, überhaupt einen andern Unterschied als den des dunk-
leren Colorits nicht aufzunnden, und Schummel selbst scheint einen
andern nicht gewufst zu haben, da seine Beschreibung sich einzig
mit den Färbungsdifl'crcnzen beschäftigt. In Oken's Isis, Jahrgang
134 A, liensel: über
1834, pag. 741 laiilot die Scliummersche Originalbescbrcibung, wie
folgl:
.^Dryomyza Xiiwadskit: Ferrugiiica, tliorace fuscisccntc, callis
humcrnlibiis ferrugiiicis, abdotniiie cinereo, basi apiccquc fcrrugineo,
aus subfusco-flavesceiilibtis."
Scbiiinmcl beiuerkt erläuternd dazu:
„a) das Huckeiisrbild ist bräunlich grau oder liebt graubraun mit
rosigelbcn Schultcrbculen (bei flaveoln ganz rostgelb). Bei
beiden Arten uiit dunkleren Längslinien;
&) der Hinterleib ist licht braungrau, nur die Basis des Isten Glie-
des, welches fast wie ein besonderes Cllied erscheint, und das
letzte Glied sind rosigelb (bei fluveola alle rostgelb mit 3 un-
deutlichen braunen I^ängslinien)." Von diesen 3 Linien habe
ich bei ßaveola nie etwas gesehen;
„c) die Flügel sind deutlich blafsbräunlich gefärbt, die Randmahl-
zelle ist fast honiggelb, die Zelle zwischen der 3ten Längs-
ader und deiu vordem Gabelast der Nebenrandader fast ebenso
dunkel braungelb, dagegen die grofsc Wurzelzelle am Vorder-
rande aulfallend heller, fast glasartig/'
Obschon sich die Fliege durch ihre dunklere Färbung recht
auffallend charakterisirt, so scheint es mir doch gcvcagt, auf dieses
eine Merkmal hin eine neue Art in derselben linden zu wollen,
zumal solche Verdunkelungen bei Thieren derselben Art beim Ge-
nerationswechsel in den verschiedenslcn Irisektcnordnungen vorkom-
men und bekannt sind. Ja, gerade von D. aiialis weiis mau, dafs
die im Spätsommer und Herbst iliegcnden Exemplare ganz rotb-
braun, die im Mai und Juni erscheiueuden aber hell rolhgelb sind.
(Sie unterscheiden sich in der Farbe fast genau wie Eisenoxyd
und Eiscnoxydul.) Eine solche Herbstform der fluveola scheint mir
die Zawadskii zu sein. Jedes IJaar, jede Borste belindcl sich bei
beiden Arten an derselben Stelle, und ist, wie alle andern Körper-
theile auch, von derselben Bildung, nur dafs bei der Zawadskii
alles dinikler ist. Dr. Schiner lindet einen Unterschied in der Länge
des dritten Kühlerglicdes, wenigstens scheint es so, als ob er dies
sagen wollte, obschon er das I^ängenverhültnifs der Fühlerglieder
bei flaveoln nicht erwähnt; ich kaim einen conslanteu Unterschied
an den Fühlern nicht linden. Die Länge der Flügel schien mir
verschieden; aber genaue Messungen überzeugten mich vom Irrthum.
Der dunklere, wie Dr. Schiner richtig bemerkt, bernsteingelbe Ton
der Flügel würde vielleicht ein atceplabics Merkmal gewesen sein,
wenn ich nicht Exemplare von ßaveolu im Sommer gefangen hätte,
Dryomyza Zawadskii. 135
bei denen die Bräunung der Flügel schon recht deutlich genannt
werden darf, und diese Exemplare haben bei ganz hellgelbem Tho-
rax einen bereits sehr verdunkelten Hinterleib, auch ist die „was-
serklare grofse Wurzelzelle am Vorderrande" bei ihnen deutlich zu
unterscheiden. Die Merkmale, welche flaveola von iniilis unter-
scheiden, genügen auch für Zawadskii. Beiläufig möchte ich hier
noch bemerke«!, dafs die Säumung der Queradern bei analis nicht
coustani ist, wohl aber die hellen Fühler, die an der Basis gelbe
Fühlerborste, die schwarzbeborsleten Vorderhüften , die schwarze
kürzere Behaarung des Hinterleibs, die kürzeren Flügel, die Bor-
slcnreihen au den Brustseiten etc.
Dafs die Zaivadskii bisher nur sehr seilen aufgefunden wurde,
findet seine Erklärung wohl darin, dafs zur Zeit ihres Fluges die
Diptcrologen das Sammelgeschäft in der Regel für beendet halten,
wie darin, dafs diese zweite Generation der Jlaveola nur in günsti-
gen Jahren, und dann wahrscheinlich ausnahmsweise auskommt.
Wenn ich noch bemerke, dafs ich zugleich mit der Zawadskii
Schum. sehr dunkle Exemplare von anilis und auch solche von
Limnophora diaphana W. fing, die sich von den Sommer - Exem-
plaren in ähnlicher Weise unterscheiden wie Zaivadskii von ßa-
veola, so glaube ich nicht voreilig zu sein , wenn ich zum Schlufs
behaupte, dafs die Zawadskii Schum. nichts weiter als eine aller-
dings recht interessante Varietät (Herbstform) der ßaveola F. ist.
Auch der Geschlechfsapparat beider Formen zeigt aufser der
Farbe kein unterscheidendes Merkmal, wohl aber bei D. anilis und
D. flaveola.
Nachträge zum Catalog der Dipteren aus der Berliner
Gegend.
In den letzten Jahren wurden manche Arten hier bei Berlin
gesammoll, welche in dem genannten, von H.Puls in Gent zusam-
mengestellten Catalog (Berl. Ent. Zlschr. 1864) noch fehlen. Aus
den Familien der Syrphidae und Conopidae sind es folgende, aul
30 Gattungen vertheilte:
1. Ascia podagrica F. und tjuadripunclala Mg.
2. Xanlhogramma cilrofasciala Deg. und ornala Mg.
3. MelUhreptus slrigalus Staeg., dispar Lw., pictus Mg., formo-
sus Egg., nitidicollis Staeg.
136 Ilensel: Nachtr. z. Cnl. d. Dipteren aus der Berliner Gegend.
4. Dillen intermedia L\v.. iKiufigcr nis fasriata Mcq.
6. Syrphus var. fmusfiii^us F.. fiilarix Z-tL, mantlaris Ztt.. con-
fusus K;;^., urcualus Fll., luuiger Mg., niliduhts ZU., iasiophthal-
mus Ztt., melanostoma Ztt., «j:ci«tM Zelt., auricollis Zcti., umbella-
larutn Zell., maculicornis Ztt., Iriangulifer Zll.. decorus Ztt., cin-
clellus Ztt., cinrtus Fll.
6. Melanostoma dubia Zll., ambigua Fll., gracilis IMg., taevigata Mg.
7. Platxjrbirus podagralus Ztt., fulviventris Mc(j.. cUjpeatus Mg.
8. Vijrophaena rosarnm F.
9. C/ieilosia sparsa L^v.. unlifjua Mg., pnbera Ztt.. insignis Lw.,
scutellala Fll., pulcbripes L\v. , carbonaria Egg., cytiocephala Lw.,
impresso Lw., mutabilis ¥\\., /asciata ScLin., cimicii/ar/s Pz., Ara-
chysoma Egg., modesta Egg., praecox Ztl., fulvicomis Mg.
10. lirarbyopa bicolor Fll.; am Saite der Eirlicn nicht selten.
11. Erislalis pratorum Mg., alpinus Pi., antbophorijitts Fll.
12. Ilelophilus nigrotarsatus Schin., Injbridus ]j\\., versicolor F.,
transfugus L.
13. Mallota megilliformis Fll. und poslicalaF. (ctmi/ci/brmi« Fll.),
letztere üng ich am 6. Juni 1869 beim Bricselang auf Cornus.
14. Merodon spinipes F.; clavipes kommt sicher nicht bei Ber-
15. Tropidia spec. [lin vor.
16. Xylota coußnis Ztt.
17. Brachypalpus augustusEg^. (valgtis Pz. nur 1 Ex. imGrunewald.)
18. Criorhina pachymcra Egg., rujicauda Dcg., berberina F., oxya-
canlhae Mg., floccosa Mg.
19. Myolepta luteola Gmel.
20. Etimerns ovatiis Lw. (Freien wal de.)
21. Chrysochlamys cuprea Scop., aus Larven gezogen, die sich an
zu Tage liegenden Eichen wurzeln in Schiciraballen vorfanden; ni/f-
cornis F., nigrifrons Egg.
22. Orthoneura elegans IMg.
23. Chrysogaster splendidtis Mg.
24. Psilota anthracina Mg.. 22. Mai 1868 auf Acgopodium im hie-
sigen Thicrgaricn.
25. Pipiza bitnarntala Mg., gndata Mg., fcnestrata Mg., higubria
F., austriaca Mg-, funcbris Mg., vilripeiinis Mg.
26. I'ipi.vclia auutitula Mcij.
27. Paragus lucerus Lw.
28. Chrysotoxumfestivumlj.. vcrnale ]j\\., od omaculalum Curt.
29. Ceria .suliMcssilis lAi \ aui Safl der Kofskaslanie.
30. Conops signatus Mg. A. llcnscl.
Ueber von Herrn Dr. G. Seidlitz in Spanien
gesammelte Dipteren.
Vom
Dr. H. Loew in Guben.
D.
'urch die Gefälligkeit des Herrn Oberrevisors Jännicke zu Frank-
furt a. M. bin ich in den Besitz einer Anzahl vom Herrn G. Seidlitz
in Spanien gefangener Dipteren gekommen, unter denen sich meh-
rere neue Arien befinden, weiche ich im Nachfolgenden beschreiben
will. Ich lasse den Beschreibungen derselben die Aufzählung aller
erhaltenen Arten vorangehen, da unter denselben eine Anzahl vor-
handen sind, deren Vorkommen in Spanien bis jetzt noch nicht be-
kannt war. Ich erhielt:
Bibio Marci Linn. cT.
Ditophus antipedalts Meig. cf, 9.
Ephippium thoracicum Latr. cT-
Nemolelus cingulatus L. D. cT, $.
Siraiiomyia cenisia Meig. $.
Odontomyia viridula Fbr. $.
Tabanus cordiger Meig. c?.
Haemalopola italica Meig. $.
Dasypogon leutonus Linn. <^.
Holopogon chalcoguster L. D. $.
binolalus n. sp. $.
Dioclria poUinosa n. sp. $.
Lophonotus acutus n. sp. (^, $.
Eulolmus Kiesenwetleri Lw. (^.
Mach'nnus concinnus n. sp. cT.
Müchtherus sp. dub. 2.
Thereua arcuala Lw, ^.
Exoprosopa italica Meig. d .
Tomomyza tenella d. sp. cT.
Lomatia Tisyphone Lw. (^, $.
Ploas flavescens Meig. 2.
Bombylius senex Meig. $.
crticiatus Fbr. (^.
- . pumilus Meig. cT.
fulvescens Meig. cT.
fuscus Fbr. cf.
afer Scop. cT, 2.
Dischistus minimus Schk. (d, $.
Usia incisa Wied. (^, 9.
aenea Fbr. cT, $.
Merodon clavipes Fbr. 2.
aen^a Meig. c?.
Chrysotoxum vernale Lw. 9.
Paragus bicolor Fbr. $.
Syritta pipiens Lin. cT? $.
Pipiza virens Fbr. cf.
138
//. Loew: über
Lrislatis se/mlcralis Lin. cf.
aetieus Scop. $,
teutix Lin. 9.
pralurum Mcij;. $.
(ir6u.sloriun lAu. cT. $.
yolucella bumütjUms Lii). var. /^/u-
mata cf, i^.
Stjrphus balteatus l)eg. (5*, ^.
aitrirollis IMoig. cT-
coiollae Für. $.
MelHhrephis sctiplus Li im. ^T*, 9.
Empis /lispanica Lw. c^. ^.
Orlboihile nigroroernlea Ltr. (5^, $.
De.vin rtialicu Fbr. cT.
Prosena siberila Fbr. $.
hlchinomtjia rnngnicortiis Zell. $.
Sarcopbagti haeinorrboiU. .I\lg. (j''.
Lucilia cornicina Fabr. $.
i'tjrtonettra medilabunda Fbr. cf.
/</*■« ru/tccps iMacq. J^.
liijilrotnea irr if ans Fall. cf.
Anlbomyia untiqua [Mcig. 9.
Anihomyiu florulis Fall. 2.
l/i'lomtjza bislrii:;(il(i IMcig. V.
I'lutyslomu nmbrttrtitn Fbr. i*?.
RivelUii syngenesiae Fbr. cT, V.
Uliiliu apiculis IMeig. c?. V.
tnegacepfinla Lw. J^.
Ortalis latifrons Lw. (5*, 2.
Ceroxys canus Lw. $. var.
Uurycera gruminutn Fbr. cT? $•
Uruphora terebrans Lw. $.
Carphotrichu gutlutosa ii. s|). 2.
l^epbritis poecilura n. sp. V-
Chortopbila tasi(>phlb(iitiKtMci[. S[?.
Sapromyza bipnneluta IMeig. cT-
Lauxania aenea Fall, c^, Si?.
Sepsis cynipsea Liii. cT, 9-
Cupnuplera melaiioin Lw. c^.
üiploloxu messoria Fall. d^.
Chlorops birsnin Lw. 9.
Meromyza sallalrix Lin c?-
Borborns erjuiuns Fall. 9.
genictilutus Macq. cT.
Von den aufgCKählton Arien ist Mochtherus sp. das Weibchen eines
II n Zweifel ball neuen Mocblher^is. aber zu scblecbl conservirl. um
genügend beschrieben werden zu können. Auch ist die lieslim-
mung vun Dischistua minimus als üisvhistus minimus Schrk. we-
ge«i der schlechlcn lieschafl'enheil des crballenen Pärchens keine
vullkouinicn sichere; möglicherweise kann dasselbe einer der dem
Dischistus miniimts xunächsl verwandten Arien angehören.
Die neuen Arien sind folgende.
Dioclriu />o//j«o.sa, nov. sp. 9. Nigra^ pedibus ex luteo
testaceis; Iborax tuliis, vittis dorsalibus exceplis, poltine couferto
luleo-cinereo asper.sus. — Long. corp. 3f — 3|- lin., long. al. 3^ lin.
(fcsichl bleich messinggclblich; Kiicbelbarl gelbweifslich. Füh-
ler schwär*; das erste (»Med derselben sehr wenig länger als das
zweite, mit sehr sparsamer wcifsgelblicher Behaarung besetzt; eine
die Fühler Iragendc. höekcrartige Verlängerung der Slirn ist nicht
vorhaiulen. Die vSlirn ist glänzend schwarz, hat aber an den Seilen
eine breite, inil bleich graugelblichcr, fast weifslicher IJcsläubung
bedecklc Einfassung. Der ücellcnhöckcr sehr hoch. Der Borsten-
spanische Dipteren. 139
kränz am hinteren Augenrande falilgelblicli, die Behaarung am un-
teren Theile des Hinterkopfs dagegen weifslich. Der Thorax, auch
das Schildcheu, der Hinterrücken und die ganzen Brustsciten dicht
mit graugelblicher Bestäubung bedeckt, welche an dem Hinterrücken,
an den Brustseiten und an dem Seitenrande des Thoraxrückens mehr
in das Gelbe, auf dem übrigen Thoraxrücken und auf dem Schild-
chen mehr in das Hellgraue zieht. Auf dem Thoraxrücken finden
sich die gewöhnlichen schwarzen Striemen; die beiden Theile der
Mittelstrieme sind etwas schmäler als die sie trennende bestäubte
Mittellinie und die Seitenstriemen sind vorn aufserordentlich stark
verkürzt; sie scheinen nur durch Abreibung des Toments entstanden
zu sein, was vielleicht auch von der Mittelstrieme gelten mag.
Die überall von dem staubartigen Toraente bedeckten ßrustseiten
machen die Art sehr leicht kenntlich. Die zarte und sehr kurze
Behaarung des Thorax und der äufserst sparsame Haarschirm vor
den Schwingern sind weifsgelblich, die Borsten über der Flügel-
wurzel lebhafter fahlgelb. Der schlanke Hinterleib ist glänzend
schwarz mit sehr kurzer weifslicher Behaarung und mit kaum be-
merkbaren, äufserst feinen, schmutzigweifslichen Hinterrändern der
einzelnen Abschnitte; am alleräufsersten Seiteurande des Hinterleibs
findet sich eine schmutzigrothe Färbung, welche auf den Vorder-
und Hinterecken der mittleren Abschnitte am leichtesten zu bemer-
ken ist. Hüften und Beine gelb, die Färbung der letzteren etwas
in das Bräunlicbgelbe ziehend; die Hinterschenkel vor ihrem Ende
auf der Oberseite gebräunt; Hinterschienen mit Ausnahme der Wur-
zel fast kastanienl)raun; die alleräufserste Spitze der Vorderfüfse und
die Hinterfülse vou der Spitze des ersten Glieds an braun ; sämmt-
liche Borsten der Beine haben eine fahlgelbe Färbung. Flügel glas-
artig, nur mit schwacher bräunlichgrauer Trübung.
Helopogon binolatus , nov. sp. $. Niger, nitidus, ulbo-pi-
losus, thorucis dorsi maculis duabus magnis, margini antico conti-
guis, poltine conferlo luleo-cinereo aspersis, abdomine scoriaceo, alis
cinereo-hyalinis. — Long. corp. 2| lin., long. al. 2| lin.
Glänzend schwarz. Gesicht und Siirn mit weifser Bestäubung
bedeckt; die Behaarung der Stirn und der wenig dichte Knebelbart
schwarz, höchstens ein oder das andere Borstenhaar im oberen Theile
des letzteren weifs. Fühler schwarz; die Behaarung ihrer beiden
ersten Glieder von derselben Farbe; das dritte Glied vou mäfsiger
Länge, nicht sehr schmal, nicht gegen sein Ende hin allmälig ver-
schmächtigt, sondern auf dem gröfsten Theile seiner zweiten Hälfte
140 //. Loew : über
cluas lircitcr, als auf der eisicii. Der Fülilcr^riird lang und spitzig.
Die IJcliaarmi^ auf der Unterseite des Hüssels und auf der unteren
Hälfte des Hinterkopfs sehnccwcirs; die Oberhäiflc des Hinterkopfs
mit schwarzer Behaarung und schwarzer Bcborstung, Thorax glän-
zend schwarz mit sparsamer weifscr Behaarung. Am V^orderrande
<les Thoraxrückens lie^t jederseils zwischen der breiten IMillelslriemc
und der kleinen Schulterschwicic ein grofser, scharfbegreuzter, von
sehr dichter gelbgrauei- Bestäubung bedeckter Fleck; mit Ausnahme
dieser beiden Flecken ist der ganze Thoraxrücken glänzend schwarz.
Die Brustseiten sind von ziemlich dichter weifser Bestäubung bedeckt,
ihre Behaarung ist ohne Ausnahme schnceweifs. Schildchcn glän-
zendschwarz mit sparsamer weifser Behaarung. Der Hinterleib ist
glänzend schlackenschwarz, oder glänzendschwarz mit kupfrigcm
Schimmer, an seinem Hiuterende stets reiner schwarz. Die Behaa-
rung desselben ist weifs. Hüften und Beine schwarz, erstere mit
dichter, letztere mit sparsamer weifser Behaarung; die Borsten aller
Schenkel und die der vorderen Schienen sind weilslich, nur die an
der Spitze der letzteren befindlichen schwarz; die Hinterschieneu
tragen an ihrer Innenseite etliche längere weifsliche Borsten, wäh-
rend die übrigen Borsten derselben ohne Ausnahme schwarz sind;
eben so sind die Borsten aller Füfsc ohne jede Ausnahme schwarz.
Schwinger gelb. Flügel glasartig grau mit schwarzen Adern.
Ijophonotus acutus^ nov. sp. cT et $. I.ophouolo crislnlo
simitlimus, sed polline in villarum clorsalititn inierstitiis tninns alba
et leiebrä foeminae minus lata aculioretfue dislinclus. — Long. corp.
5 — 7| lin., long. al. 3' — 5^ lin.
An. seiner überaus grofscn Achulichkeit mit Lophonolus crisln-
ius leicht zu erkennen. Im weiblichen Geschlechte ist er von dem-
selben, wegen seiner beträchllich schmäleren und etwas spitzigeren
Legrühre, sehr leicht zu unterscheiden. Das Männchen unterschei-
det sich von dem gewöhnlich etwas gröfsercn Mäiinelieti des Lo-
phonolus crislalus am leichtesten, wenn man den Thoiaxrückcn
von vorn her beleuchtet und von oben betrachtet; es erscheint dann
bei dem IVIäiniehen gegenwärtiger Art die Bestäubung auf den Inler-
stilien der Thoraxstriemen minder weifs, ein Unterschied, welcher
sich bei von hinten her einfallender Beleuchtung mehr ausgleicht.
Machitnus concinnus^ nov. sp. cT. Cineretts, pedibus lotis
ni^rt«, scuielto .setis duubus in.slructo. scf:;menlo venlrati ullimo in
laciniam longam prodnclo, femoribiks anticis infru praeter pilus albofi
spanische Dipteren. 141
selam validam nigram gereut ilttis. — Fjong. corp. 6| lin,, long. al.
4| — 4f lin.
Grau mit ganz schwarzen Beinen. Das Gesicht verhältnifs-
mäfsig schmal. Die Behaarung der Stirn und der beiden ersten
Fühierglieder, sowie der Kncbelbart schwarz, letzterer in der Nähe
des Mundrands weifs. Die Behaarung der Taster schwarz. Die
Unterseite des Rüssels und der ganze Hinterkopf sind mil weifser
Behaarung besetzt, der Borstenkranz am oberen Augenrande aber
ist schwarz. Die Mitlelstrieme des Thoraxrückens ist scharf begrenzt
und sehr dunkel; die Seitenstriemen sind nur schwach ausgeprägt
und die Schulterstriemen nur durch je ein kleines, keilförmiges
Fleckchen angedeutet. Die kurze Behaarung des Thoraxrückens ist
schwarz, nur über der Flügelwurzel und am Hinterrande weifs; die
Borsten auf der Hinterhälfte des Thoraxrückens sind ohne Ausnahme
schwarz. Die Behaarung und Beborstung der Brustseiten ist dagegen
durchaus weifs oder doch gelblich weifs. Das Schildchen trägt weifs-
liche Behaarung und an seinem Hinterrande nur zwei schwarze Bor-
sten. Der Hinterrand des ersten Hinterleibsabschnilts ist mit schwar-
zen, seine Seitenecken aber sind mit gelblichweifsen Borsten besetzt;
vor dem Hinterrande jedes der folgenden Abschnitte stehen jeder-
seits in der Nähe des Seitenrands des Hinlerleibs zwei gelblichweifsc .
Borsten, von denen die äufserc schwächer zu sein pflegt, zuweilen
wohl auch ganz fehlt; auf den letzten Abschnitten sind diese Borsten
sehr schwach und zuweilen schwarz gefärbt. Der letzte Bauchab-
schnitt ist in einen langen, einfachen, an seinem Ende nicht ausge-
randeten, sondern einfach abgerundeten Zapfen verlängert, welcher
auf seiner Unterseite mit langer, borstenarliger, schwarzer Behaarung
besetzt ist. Die Arme der glänzendschwarzen Haltzange sind von
mittlerer Gröfse und von einfachem Baue, an ihrem Endrande nur
sanft ausgeschnitten; die Behaarung derselben ist vorherrschend
schwarz, am unteren Rande jedoch mit Ausnahme der längeren bor-
stenarligen Raare weifs. Die ganzen Beine sind schwarz mit kur-
zer weifser Behaarung; nur auf der Unterseite der Schenkel findet
sich lange weifse und auf der Unterseite der Vorderschienen lange
schwarze Behaarung. Die Stachelborsten der Beine sind sämmtlich
schwarz; auf der Unterseite der Vorderschenkel befindet sich etwas
vor der Mitte zwischen der weifsen Behaarung eine einzelne, auf-
fallend starke schwarze Stachelborste. Flügel glasartig mit sehr
ausgebreileter grauer Trübung.
Anmerkung. Machimus concinnus l>ictet in der eigen! büm-
lichcn Bildung des letzten Bauohabschnilts ein Merkmal, welches
142 H. Loew: über
ihn durchaus nicht verkennen läfst. Sehr eigcnthümliclie IMerkmale
sind aufserdcm die Anwesenheit einer einzigen starken scliwaraen
Stachelborstc auf der önlrrscilc der Vordcrsclicnkcl und die An-
wescnhoil von nur zwei IJorslcn am Handc des Schildchcns. Icii
hesilze das Weibchen einer Mnc/ütmi.s -Ari aus Spanien, welches
dem eben hesrhricbcncn cf so ähnlich ist. dnfs ich geneigt bin es
für das andere (jcsciilecht desselben zu hatten, obgleich der Kand seines
Schildchcns vier Borsten trägt und die auffallondc schwarze Slachel-
borste auf der Unterseite der Vorderschciikel vollständig fehlt. Er-
weist sich meine Vermuthung als riclitig. so dürften wohl die ge-
ringerc Zahl der Borsten des Schildchens und die Anwesenheit der
starken Slacliolborsle auf der Unterseite iler Vorderschienen auch
bei dem (Männchen keine conslanten IVIerkmale. sond«'rn nur indi-
viduelle EigentliQmlichkciten sein.
ToniomtjZH leiiella. nov. sp. (^. Lnteo-Iomenlosn. llioracis
(iorsn villis ducihns albo - poUinosis ornalo. luleribxis afxiominis se-
gmenli(jne primi margine poslico nlveo-iomentosis. — Long. corp.
2^ lin.. long. al. 2| lin.
Die (Grundfarbe des Kopfs ist schwarz, nur am ganzen Hände
der IMundöH'nung blafsgelb. Sic wird durch die dichte Bestäubung
sehr verdeckt, deren Farbe wcifslich. auf dem vorderen Theilc der
Stirn und auf dem Gesicht mehr gelblichwcil's ist. Die beiden
ersten Ffihlcrglicdcr sind dunkelbraun, das dritte (Jlicd schwarz.
Die aufgerichtete Behaarung der Stirn ist nur auf dem obersten
Drittel derselben schwarz, sonst fahlgelblich; auch die sehr zarte
Behaarung des Hinlerkopfs hat eine blcichgclbliche Farbe und nimmt
bei mancher Betrachtungsweise ein fast weilscs .Ansehen an. Die
Grundfarbe des Thorax ist schwarz, an den Brustseilcn mehr schwarz-
braun. Auf dem l^ückcn desselben befinden sich zwri breite weils-
besläubte Längsbindcn und eine etwas schmälere, am llinterr.indc
liegende weifsbcsläubte Querbinde; sonst ist derselbe mit lehmgel-
bem Tomente bedeckt: die Behaarung desselben ist am Vorderrandc
selbst gelblicbweils. am Seifenrande lahlgelb. sonst schwarz. Die
ganzen Brustseiten sind mit weifsem Tomente bedeckt und mit
weifser Behaarung brsrt/.t. Das Schildchen ist an seiner Basis
weifs bestäubt, sonst aber mit lehmgelbem Tomenle bedeckt;
die haarartigen Borsten desselben sind schwär/,. Die Oberseite
des llintei leibs hat eine scbwar/.c Gruntiiarlte. der Bauch eine
blafsrölhlichgelbe. welche sich an den Seilen des Hinlerlcibs bis
auf die Oberseite fortsetzt; die Hiufcrleibsahschnitf«> haben mit
spaniscfie Dipteren. 143
Ausnahme des lelzicn sehr feine schmutzig wcifsliche Hinter-
randssäume; der letzte Abschnitt hat einen breiteren blafs röth-
lichgelben Hinterrandssaum: von derselben Färbung ist das Hypo-
pygium. Am Hinterrandc des ersten Hinlerleibsabschnilts befindet
sich sehr in die Augen fallendes schneeweifses Toment; von eben
solchem Tomente sind die Seiten des Hinterleibs bedeckt; deji gan-
zen übrigen Hinlerleib bedeckt lehmgelbes Toment. Der erste
Hinterleibsabschnitt ist mit bleich fahlgelblicher Behaarung besetzt.
Sonst ist die sparsame Behaarung des Hinlerleibs ganz vorhcirscbend
weifs; nur die vereinzelten aufrechten Haare auf dem Mittelstriche
desselben sind schwarz. Bauch mit sparsamer weifser Behaarung und
mit Spuren von weifsem Tomenfe. Beine gelblich ; die Vorderschenkel
sind an ihrer Basis in geringer, die Mittel- und Hinterschenkel auf ih-
rer Mitte in sehr grofser Ausdehnung schwärzlich gefärbt, was indessen
wegen ihrer dichten weifsen Bescliuppung wenig auffällt; die vor-
deren Füfse sind gegen ihr Ende hin. die hinteren fast von ihrer
Basis aus gebräunt; das letzte Glied aller Füfse ist schwarz. Schwin-
ger gelblich. Flügel graulich glasartig; die äufserste Basis und die
Costalzelle etwas trüber; das Flügelgeäder gleicht im Wesentlichen
der Tomomyza europaea Lw., doch sind Basis der dritten und Ba-
sis der zweiten Submarginalzelle weniger weit von einander ent-
fernt und die erste Hinterrandszelle verengt sich an ihrem Ende
viel weniger.
Carphoiricha guttulosa. nov. sp. 9. -<4 Carpftotric/ui gnllti-
lari, cui similllma est, differt non duobiis, sed tribtis nltimis abdo-
minis segmentis nitidis, lerebrä mhuis cfassä alisque majore gutta-
mm numero pictis. — Long. corp. 1^ lin., cum terebr. 2} lin., long,
al. 21 lin.
Der Carphotr. guttularis sehr ähnlich, so dafs sie allenfalls mit
derselben verwechselt werden kann. Während bei letzterer das
Ende des Hinterleibs bis gegen die Basis des vorletzten Abschnitts
hin von Bestäubung eniblöfst und glänzend schwarz ist, sind bei
gegenwärtiger Art die ganzen drei letzten Hinterleibsabschnitfc glän-
zend schwarz. Die Legeröhre ist weniger dick aber kaum länger.
Die Flügelzeichnung hat ganz dieselbe Anlage, unterscheidet sich
von derjenigen der Carphotricha guttularis aber durch Folgendes.
Die grofsen hellen Tropfen am Flügclrande selbst erheblich kleiner
und die sie von einander trennenden schwarzen Zwischenräume
deshalb verhältnifsmäfsig breiter; in der Marginalzelle liegen anstatt
drei deren vier, welche die zweite Längsader aber nicht cMcichen,
so dafs an dieser ein von ziemlich viel glashellcn Tröpfchen durch-
144 //. hoevo: über spanische Dipteren.
broclicncr ficlnvarzcr SircifcMi übrig I)Icibl; auf der ganzen Mitte der
Flügcllliicbc linden sieb etwa die doppelte An7.abl giaslieiler Trü|)r-
clien, wiiljrend die dascibsl boHndlieben gröfseren Tropfen eine übn-
licbc Lüge wie bei i'mpholr. u;ulliilaris haben; das liandnial, wcl-
cbes bei letzterer stets nur einen gröfseren bellen Tropfen einscliliefsl,
zeigt bei Carpholricha gttllnlosa an derselbcu Stelle einen merklich
kleineren Tropfen uud iu dem vor ihm liegenden schwarzen Tbeile
noch mehrere kleine Tröpfchen.
Tephril is poecilura, nov. sp. 9. — Tephrilidi dioscureae
proxima, abdominis basi, pedibus lotis et terebrä dilute Inieis, apice
et imä basi bujns nigris. — Long. corp. 1, cum terebr. 1^ lin..
long. al. 1| lin.
Nur wenig kleiner als Tephritis dioscurea L\v., welcher sie
am ähnlichsten ist; sie könmit ihr im Colorit und in der Flügcl-
zeiehming sehr nahe, ist aber doch nicht schwer von ihr zu unter-
scheiden. Der Bau des Kopfs ist ganz derselbe, seine Fäibung ist
aber etwas heller, uamentlicb ist die Farbe der ganzen Flügel heller
gelb. Die kurze Behaarung des Thorax und des Flintcrlcibs ist
weniger lilnngelblicb und weifslicber. Der Hinterleib hat wie bei
Tephritis dioscurea keine Fleckenreihen, aber seine beiden ersten
Abschnitte sind gelb gefärbt; die Borsten am Hinterrande des letzten
Abschnitts sind schwarz wie bei dieser, ober kürzer und schwächer.
Die Legröhre ist von derselben Länge, aber schmäler, glänzend gelb,
an der Spitze und an der äufserslen Basis braunschwaiZ; gegen ihre
Basis hin sparsam mit kurzer weifslicber Behaarung besetzt. Die
ganzen Beine sind bellgelb, auch die Schenkel zeigen nirgends die
Spur einer dunkleien Färbung. Die Flügel sind etwas kürzer, ver-
hällnifsmäfsig etwas breiter uud etwas weifslicber; ihre schwarze
Zeichnung ähnelt derjenigen der Tephritis dioscurcn zwar sehr, doch
ist das schwar/.e (iiticr derselben zusammenhängender und die ein-
zelnen hellen Troftfen sind abgerundeter und besser begrenzt; auch
ist der helle Tropfen im Handmale grofser; die Queradern sind ein-
ander viel weniger genäberl. da das zwischen ihnen liegende Stück
der vierten Läiigsader der hinteren Oiicrader an Länge gleichkununt,
während es bei Tephritis dioscurea kaum etwas über halb so lang
als die hintere Querader ist.
Anmerkung. Die gelbe Färbung der beiden ersten Hinter-
leibsabscbnille erinnert lebhaft an die in tlieselbe (irn|)pe gehörige
Tephritis cinctn Lw., bei der sich aber das Flügelgilter etwas mehr
nach dem Hinlerwinkel ausbreitet und deren Legröbre schwarz ist.
Eine entomologische Winter campagne
in Spanien
von
G. Dieck in Merseburg.
k^eit dem Monat Februar des Jabres 1868 batle icl> mit meist sehr
günstigem Erfolge Ober- und Mittel-Italien, Corsica, Sardinien und
das ganze südliche Frankreich entomologisch bereist, als ich mich
am 23. September desselben Jahres entschlofs, von Perpignan aus
nach Spanien vorzudringen, um den kommenden Winter in diesem
Lande, und zwar namentlich in den südlichen Provinzen desselben
zuzubringen. Die Kunde von dem Ausbruche der Revolution in
Cadix war mir allerdings bereits zu Ohren gekommen, doch hielt
ich damals einerseits diesen Aufruhr nur für eine jener vorüberge-
lienden, bei dem veränderungssüchtigen spanischen Nationalcharakter
so häufigen Bewegungen , und war andererseits der Wunsch, die
reichen Schätze der spanischen F'auna mit eigenen Äugen zu sehen
und eigenhändig zu heben, in mir ein so drinii;ender, dafs alle
etwa aufsteigenden Besorgnisse schliefslicb zum Schweigen gebracht
wurden.
Auf demselben Wege wie Hr. v. Kiesen wetter vor 20 Jahren
gelangte ich glücklich nach Barcelona, ohne unterwegs vom Gene-
ral Baldrich, der, wie man mir unterwegs erzählt hatte, bereits
mit wer weifs wie viel tausend Insurgenten die Strafse unsicher
machen sollte, auch nur die geringste Spur bemerkt zu haben, und
auch in Barcelona selbst war noch Alles ruhig, sowohl in als aus-
serhalb der Stadt, wie ich mich am andern Morgen bei meinem
ersten entomologischen Ausfluge überzeugen konnte.
Ich hatte zu meinem Ziele den Montjuich gewählt, die Cita-
delle von Barcelona, die im Süden der Stadt den Gipfel eines stail-
lichen Bergkegels krönt. Der Weg dahin führte mich an mehre-
Berl. Entoraol. Zeitschr. XIV. IQ
146 1'. Dtprk: eine ctilomohgiache
reu Localilälrii voi-lioi, die im Frülijalir wohl rcclit dankbar gewe-
sen sein würden, /n dieser tiorbslliclien Jahreszeit aber ueit weni-
ger boten als ich geholli h.itl«\ Von den die Sirafse einfassenden
BQscheu kloplte ich Lixua mßlarsis in zahlreichen Kxeniplareii
nebsl 2 anderen seltener vorkonuncnden Arirn. ('asaidn deprexsn.
Brurhus ru/imauu« , einige Srymnus nnd Alomtirieti. \\«'iler hin-
auf fanden sich nnter den den Herg allentlialben bedeckenden Gin-
sterbuschen DicfüUus. 7a^f>im, ein biibseher 'VhylafHes,, unter Stei-
nen Asida sericen. Hlttflirhinn.s luu^ulus . Opal tum petlalum . Rici-
nus sil/thoides. Olonates nhbrcviatua und einige Stiirke des Dito-
mua fulvipes , während Timurcha hilersliliHlis Fairm,, Cteonus
ophlhnlminis. exroi-inlux und in wenig«-n Sliicken ein zur Varielä-
tenreihe des />. fnlighialttr. rcsp. D. nnvurirmn gehöri|;es Dorca-
dioti sieh träge aul dem sonncnveibrannlen Hoden umherliewegteu.
(Vlannichfaltiger wurde die Fauna als ich auf der Ostseile den
Berg wieder hinabslieg und mich der Meeresküste näherte, deren
mit Lagunen hesäle Dünen mir schon von ferne eine gule Aus-
beule an Strand- und Wasserkäferu verliiefsen. F!he ich indessen
den Berg verliefs, führte mich ein glücklicher Zufall in ein Garten-
grundstück, in welchem ein Haufen faulender PfloD/en vorläulig
meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Das Sieb ergab denn auch
bald, dal's hier eine grolsc (Menge [\licrocoleo|)tereii eine Zuflucht
vor der austrocknenden Scplembersonne gesucht und gefunden
hatte. Kill Heer von Honuilolen, Philotühen. Qncdieu. Ateorharen,
ScydmaenHs confiisus, tarsalns, hirlirullis, Anlhicn-s Irislis, Formt-
comus pedeslris. I^eptaleus Rodrigtiei, Lulfiridien. Aivmarien, CVj^-
plophagen und eine Unzahl Trichopterygler wimmelten hier unter-
einander, so dal's ich mich sehliefslich dazu entschlofs. den ganzen
Inhalt des Siebes mit Benzin zu tränken und in eiu Säckchen zu
leeren, welches ich dann den andern Morgen |)er Post nach Hause
expedirte und erst kürzlieh in aller Bequemlichkeit nach seinen In-
sassen durchsucht habe.
Mit dem Sireifsack war bei dieser späten Jahreszeit absolut
niciils mehr zu erzielen, denn die wenigen werthlosen lluUica- und
Brnchiut Arten belohnten die aufgewendele Mühe nirhi. .Anders
verhielt es sich als ich hei der nächsten l..agiine anlangte. (rieich
der erste Zug mit dem Wassernetz brachte ein halbes Dutzend Eu-
nectes sliclinus herauf nebst einer Menge Ochthebien. Berosua aeri-
cepa Curl. und affinis Brüll . Hxjdroportu unistrinlus und gemi-
utis. Binnen Kurzem hatte ich denn auch etwa 40 Eunectes zu-
sammengebracht, denen sieh noch eine Anzahl Agabiis brtmnetu
IVlntercumpagne in Spanien. 147
und in einem Slücke Hydnlicus Leander zusjesellt hallen. Häußg
waren hier auch Ualiplus lineatncollis IVIarsh., Helochares lividus.
Cyclonolnm hispanicum Küsl,
Unter dem vom Meere angesciiwemmten Geniste fanden sich
mit den gewölmlichen Seestrandsthieren, wie Nebria comptanata,
Phaleria cadaverina Fabr., Scarifes gigas und laevigatus., gleich-
falls einige gute Sachen, wie Bryaxis dentiventris Saulc. Tychus
Jac(juelini, Queditts crneulus Ol. und ein dem Philonlhus xantho-
loma sehr ähnlicher Käfer. Autfallend war das gänzliche Fehlen
der gröfseren Melusomen, wie Pimelia^ Akis, Erodius, die sonst in
ganz Spanien die für die Dünenfauna charakteristischen Thiere sind.
Den nächsten Morgen wandte ich mich nach Norden, indem
ich den Eisenbahndamm nach Mataro zu verfolgte. Anfangs wollte
sich nichts Bemerkenswerthes an Käfern mir zeigen, bis ich etwa
nach l^^stündiger Wanderung nach einem kleinen Küstenfort ge-
langte, in dessen Nähe sich einige zum Rösten des Flachses oder
Hanfes bestimmte Wasserlöcher vorfanden, die, zur Zeit fast ausge-
trocknet, mir eine gute Ausbeute versprachen. Unter den umher-
liegenden Steinen fand sich vor allem ein noch unbestimmter Phy-
tonomus in grofser Menge, fast eben so häufig Chrysomela ßanksi,
Gonocephalum rusticum, Poecilus infuscaius^ Cataihus circumseptus
und galUcus, Laemoslhenes complanalus. seltener Slenolophus abdo-
minalis und marginalus^ Scydinaenns hirticoUis und I^Vellerhali.
Atiisodaclylus virens^ Sphaeroderma rubidum Graells, Colaphus
aler, Brachinns sclopela, Panagaeus crux major und endlich in
wenigen Stücken Geoiiemus ßabellipes ., Baridius sellatus, Silpha
Hispanica Küst, Chrysomela confusa Suffr., lepida 0\. und luci-
dicollis Küster.
Die Seestrandsfauna bot auf dieser Seite imr noch Tenlyriu
interrupla var. oblonga Sol., einige Trachyscelis aphodioides ., Di-
chiroirichus obsolelus und vereinzelt Melablelus patruelis Chaud.
Am Morgen des 28. September brach ich nach dem durch Hrn.
V. Kiesenweif er in der enlomologisolien Welt zuerst bekannt ge-
wordenen Montserrat auf, der seit dem Besuche dieses F'orschers
nicht wieder von einem ausländischen Entomologen besucht wor-
den zu sein scheint. Die Eisenbahn brachte mich in kurzer Zeit
nach Martorell , von wo ich zu Wagen das am Fulse des Berges
liegende Dorf Collbato noch früh genug erreichte, um an demselben
Tage eine in der Nähe liegende, im Lande hoch berühmte Grolle
besuchen zu können. Der Eingang und die ersten Säle dieser
Höhle waren sehr trocken und keineswegs vielversprechend für die
10*
148 f'. Dieck: ihn- eiil(>tnohti:;ix( he
Bliiidkärcr-Ja^il, ich l)iMlciik-le d.'tlior ineiiieiii cilVi^ orkliin-iMleii Füh-
rer ecinc VVorIc zu sparen und mich sofort nach der feuchtesten
Stolle clor (moIIo /.u fülircii. Nach /.chii Minuten besrliwerlicher
W aiidoruni; {^flangleii wir denn auch in die sogcnjiniilc Sala de la
Dania hianca, wo der schlüpfrige thoni{;n Boden mich zu genauerem
Nachforschen vcraiilafsic. Bald fand ich meine Mühe hclohiit durch
die Euldcfkung dos Ailelops Kie.senivclleri m. . dess.cn Körperforni
eine so eigenlhümlieho. dafs ich zuerst einen Drhneolus oder ein
neues Silphinengoschlecht von mir zu hahen glauhle. Das Thier
war stellenweise reciil zahlreich zu finden und lief ziemlich schneil-
lüfsig auf dem iwissen Boden und an den >eliliipfrij;en Wänden um-
her. Von andern eavicolen C'olooplcren benierklo ich nur noch ein
Stück eines I'rislonychus, der zur V^arietäteureihc des haelicHs zu
gehören scheint.
Der frühe ^Morgen des folgenden Tages f.ind mich bereits auf
dem Wege nach dem Kloster Montscrrat, dem berühmtesten Wall-
fahrtsorte Cataloniens. Der gefällige (iaslwirth von Collbalo halle
mir einen kürzeren Kufssteig gezeigt, der mich eine Stunde früher
auf den Berg bringen sollte, aber so steil und beschwerlich war,
dafs ich eine Stunde n)ehr als sonst wohl nöthig gewesen, ge-
brauchle. Indessen wurde ich auf diesem Wege durch einige in-
teressante Funde reichlich enischädigt. imler welchen vor allen ein
einzelner Curubus hervorzuheben, den ich zuersl als helluo var.
deutete, der aber bei näherem Vergleiche mit der Beschreibung und
Abbildung des i\ trabiicvarius Fairm. fast in allen Punkten über-
eiuslimmt. ')
') Die AbhilduiiE; (Aiinales de Fr. In57 pl. 14) stellt einen Carabut
mit drei sehr ileutiicli erli.ilMinn Kellenstreilen auf jeder F lügeldecke dar,
während in der Heschreiliung gesagt «ird: surlace coiiverle de fines lignes
Kuillanlcs und dann sur cliaque el^tre 3 li^nes un peu plus saillautes
inlerroinpues en catennlalions, während mein Käfer nur 3 Grübchenreihen
auf jeder Decke aiifziivveisen lial hei sonst fein erhalten liniirlen Flügel-
decken. Indessen besitze ich ein Stück desselben Käfers aus dem südli-
chen Arragoii. welches etwas breiler nrul stärker scnl])lirl ist, und in Bc-
IrefT der drei etwas erhöhten KetliMistreiien die Mitte zu halten srheint
«wischen dem Stücke vom Montsenat und dem von der ratalonischfran-
z5si8chen Gränze, welches Herrn Fairmaire zur Beschreibung und Abbil-
dung seines trahuccariui vorgelegen hat; über die Artberechligung dieses
Küfers abzuurllieilen , überlasse ich compelenlereei Richtern. Wer Gele-
genheit gehabt hat die zahllosen Formen spanischer Caraben, wie C. hei-
luu. ifuadarrmmus, GhUianii u. a. m. selbst zu sannneln und zu beobach-
Wintercampagne in Spanien. 149
Näcbsidcm erbeulele ich hier Cebrio Fabricii Leach und Ca-
lubns purpnrascens in sehr grofser, paralleler, stark sculptirter Form.
Ersierer fand sich todi in Wasserpfützen, die zugleich einige Pelo-
bius Uermanni beherbergten, letzterer in wenigen Slücken in den
Pflanzlöchern der Olivenpflanzungen. Der Gebrauch des Schirms
ergab nur sehr düiffige Resultate; an nennenswerthen Thieren nur
hebiu iiircica, cyalhigera, rii/ipes, Harmonia Doublieri, Piinus ir-
roralus, Bulaninus pellilus und spärlich einen noch unbestimmten
Polydrosus. Unter Steinen war es gleichfalls sehr todt, und nur
hier und da fand sich der in ganz Spanien gemeine Orlhonms bar-
bnriis, Ocypus olens, Chrysomela conjiisa. unicolor Suiiv. und ana-
lis var. , während einige Adimonia monticola Kiesw. von Zeit zu
Zeit an den Wegrändern sich zeigten.
Gegen Mittag erreichte ich endlich das Kloster, in dem man
ein den Umständen nach erträgliches Unterkommen findet. Frei-
lich darf nach den Regeln der Hausordnung jedei- Pilger nur drei
Nächte hier verweilen, es ist also schon daher nicht gut möglich
etwa nachfolgenden Entomologen dasselbe als Standquartier für län-
gere Zeit zu empfehlen, ganz abgesehen davon, ob überhaupt we-
nigstens zur Herbstzeit ein längerer Aufenthalt auch lohnen würde.
Die zwei Tage meiner Anwesenheil benutzte ich um die verschie-
denen Punkte des Berges, die irgend eine Aussicht auf leidliche
Ausbeule boten, zu besuchen, mufs aber leider gestehen, dafs auch
meine bescheidensten Hoffnungen sich nicht erfüllten, trotz der
mühevollsten Sammelversuche auf einem Terrain, von dessen
Schwierigkeit und selbst Gefährlichkeit nur der sich eine Idee ma-
chen kann, welcher selbst hier im Schweifse seines Angesichts von
Pclsblock zu Felsblock gesprungen ist und die nähere Bekanntschaft
mit der wunderbar reichen Stachelpflanzen-Fauna dieses merkwür-
digen Gebirges mit seinem eigenen Blute bezahlt hat.
Den besten Erfolg erzielte ich übrigens noch durch Aussieben
von Moos und Blättern, denn ich fand auf diese Weise ein Stück
des Trac/iyphlveus sc/uamulatus an nov. spec? (Seidlitz), ferner ei-
nige ßylhinus pyrenueus Saulcy, Cepfiennium olbericum Saulcy
n. sp. und Scydmaenus subcorduttis Foirm. Durch Abklopfen der
Eichen und Pistazien-Gebüsche erhielt iclj 2 Hetops., Coeliodes Quer-
CU8 und J'uliginostts. einige Stücke der seltenen Marolia variegnta.
ten, der wird mir zugeben, dafs es gewagt sein dürfte, ei» «iinzelnes, die-
sen Arten irgendwie zuneigendes Stück als selbstsländige Specics zu be-
schreiben.
IM G. Dieck: eine entomologitche
eine einzelne Amaurmiia elegans und zahlreiclic Brachyderes pu-
bescenn , wülireiid auf Lorbecrgcsl rauch eine nuiTallcndc var. von
f Jallerura liliurni \orka\u. Eine fast ausf^etrorknclc Lache unweit
des Khislers lieferte mir den auch in Andalusien hänfif^en I'umus
hydrobatex Kiesw. , zahlreiche Tar/iyusen und Homalolen. hemCi-
r/itim elon^alum , Dnhli, vnriinn . Heterorerus Arrngonirus. viele
(fc/ilhebien und ein Stück eines Mortjchua. den ich vom linnssyl-
vanicus nicht zu unterscheiden \ermag. Von den von Hrn. v. Kic-
senweller in seinem anziehenden Keisehriefc (Stell. Eni. Zeit. 1850)
erwähnten Massen von Omophlus, Perilelus. Clythru fand irh keine
Spur mehr vor; diese Friihlingsfhiere waren durch die Sommer-
hitze verscheucht worden, ohne darnin von andern Arten abgelöst
worden zu sein. So kam es denn, dafs ich ziemlich unhrfriedigt
von dem ungastlichen IMontserrat Abschied nahm, um gerade zur
richtigen Slunde wieder in Barcelona einzulretTen — zur Pronon-
cirung der Stadt für die Hcvolution.
Die nächste Zeit wurde nun natürlich aus meinen projekfirlen
Excinsionen nicht viel, schon weil die im hellen Aufruhr helindli-
chen Landbewohner schwerlich gezögert haben würden, bei so gu-
ter (lelegenheil, einem einzelnen Spaziergänger gegenüber, das Recht
des Stärkeren gellend zu machen.
Ich konnte also nichts Besseres thun als die Gelegenheit er-
greifen, durch eine, wenn auch mehr oder weniger passive Bethei-
ligung an der Revolution, die Sitten und Eigcnlhümlichkeitcn des
calalunischen Volkes zu studiren. Trotztlem glückte es mir bei die-
>em nichts weniger als entomologischen UnterDchmrn einij;e gute
Käfer, wie Albana M. nigrum und Araeorerus Cnffeae ') von den
Anfsen^vänden des bischöflichen Palastes abzulesen, während die
Herren Ucpnblikancr heschäfligl waren dem Bischof ein kostbares
Mild Is.'ibcllcns zu entführen, trotz aller seiner Anstrengungen, we-
nigstens den wertlivollen Rahmen zu retten.
Auf diese Weise waren fast .3 Wochen hingegangen, als ich
zufallig erfuhr, dafs ein in Barcelona ansässiger Elsässer. Hr. Da-
niel Müller*), sich mit Entomologie beschäftige. Ich beeilte
') Dieser Küfrr ist im S l«'i nsrlton Cat-ilog gar nicht, im Marseul-
schen als iVaglicIi (F) in Fr.mkri-irli vorknniiin'nd cilirt. Ich fand ihn ein-
zeln, aber fast iilM-rall in den 8|).'inisrli*n Srcslädten wie Malaga, Carta-
i;ena, Grao bei \ alenria «te.
^) Daniel iMüller. dihujanle de la labrira de Aslion, calle nias alta
de San Pedro (13'.') Barcelona.
fVintercampagne in Spanien. 151
mich natürlich diesen Collegen aufzusuchen, und fand nicht nur bei
iiim das herzlichste Entgegenkommen, sondern wurde durch ihn
auch noch mit zwei andern Entomologen bekannt gemacht, deren
einer, Herr Jacob Uimminghofen in Putchet bei Barcelona, seit
Jahren an Dr. Slaudinger I^epidopteren liefert und auch eine ver-
hältnifsmäfsig beachteuswerthe Sammlung einheimischer Coleopteren
besitzt. Eine mit diesem Herrn unternommene Excursion in die
Umgebungen von Pulchet ergab denn auch einige recht gute Sachen.
So fanden wir auf einem lehmigen Anger eine neue Asida aus der
Verwand Ischaft dev Juriuei und gibbicoUis., welche Mr. A llard be-
reits in den Peliles nouvelles als Asida Diecki All. angeführt hat,
ferner Rhytirhinus tongiilus, einige Stücke eines Anisorhynchus
(ferusl). Boslrichus Euphorbiae in allen Ständen und in einer
Quelle einige Colymbeles coriaceus.
Der zweite dieser Entomologen ist ein Herr San tiago Saura
(calle de canuda 35), in dessen sonst unbedeutender Sammlung als
Curiosum eine Telrucha Euphratica sich befindet, welche sich in
einer von IVIurcia kommenden Rosinenkiste vorgefunden hatte.
Auch mit Herrn Müller und einem Freunde desselben machte
ich eine Excursion in die Gegend von Tarrasa, wo wir eine Grotte
erkundet halten. Leider führte uns der, wie in Spanien gewöhn-
lich des Weges ganz unkundige Führer fünf volle Stunden auf den
mühseligsten Pfaden im Gebirge umher, so dal's, als wir schliefs-
lich mit Hülfe von Köhlern die Grölte auffanden, die Sonne bereits
untergehen wollte und wir nur eben noch die Zeit fanden das Vor-
kommen des Adelops Kiesenwelleri auch in dieser Höhle zu consia-
tiren. Desgleichen fanden sich am Eingange derselben einige Pa-
Irobus rujipennis und Pristonychus baelictis var, subaequalis, sowie
ich auch 2 Exemplare des unlängst in der Grotte von La PresJe
entdeckten Bythinus (Machaerites) Rhinoceros Saulc. auch hier
wiederfand.
Ich verliefs Barcelona am 15. Oct. und erreichte nach 15stün-
diger Eisenbahnfahrt Valencia. Die nächsten Umgebungen dieser
Stadt bieten im Ganzen nur sehr wenig in entomologischer Bezie-
hung, und nur das Flufsbett des Guadalaviar liefert einige Ausbeute.
Hier war Formicomus coeruleipennis unter Stromgenist zahlreich zu
finden, desgleichen Anchomentis nibipes, Chlaenius agrorum und ve-
lulinus, Paederus liloralis und caligatus., Sclernm armnlnm, Gono-
rephalum ruslicum u. a. m. Unter Pappelrinde fand sich noch Lae-
mophloeus ater var. rufus.
Eine Excursion nach dem Lago de Albufcra, einer ausgedehn-
IW (i. Dieck: eine eutomologische
leo Lagune im Süden derSladl. war dagegen bcdeulend dankbarer.
Der VVej; dorthin fülirl diiirli die l)enilimtc lliierla de Valencia,
die ficilicli zu ansschlief^lirli ciillivirl i.sl, um {;nle Sanuntl-Locali-
lälen zu bieten. Erst, wenn man nach 'istündiger Wanderung die
Handige Kiisic cneichf. brgiinit die Fauna an Inforcsse zu gewinnen.
An den VVuizolii der Düncngiäsor safson doit zahlreiche l'/iuteria
ncumintila ^ (Vtjpliciis pruinosus. I'snmnioiiiufi. Ammophl/iorus und
andere, einzelner fanden sich unter krautariigen Cicwächscn Muao-
reus H'eHerhuli var. nfßn\s Küster. SUones f^ressorivs und u;ri-
seus, iiorotiiorphus /o^fnioü/f« und Tagcnia /li.spanira. Von iVe-
iasumen gab es bei der späten Jahreszeit nur noch wenige lebende
Stucke, dagegen lagen stellenweise die Cadaver derselben vom VVinde
zusannncngewoht zu Hunderten da. und zwar schien mir die ilaiipt-
inasse derselben aus Forujcn der Piiuelin bipimctttla. des Erodlua
libialis, und zumal des Erod. neapolilanus zu best oben.
Die abgestorbene IMelasomen -F'auna schien indessen zu dieser
Jabreszcii ersetzt zu sein durch zahlreiche Timurcha fallax V er ei,
C/irysoniela haemoplera und unicolor, und vorzüglich durch man-
cherlei Alenr/iu8-\r\cu. darunter vorwiegend Al. variolosus und
semiputtclaltis.
Die mit Pinus und Eichengebüsch hübsch bewachsene Dünen-
zungp. welche die Lagune von» IMcere trennt, gab Gelegenheit zum
Gebrauche des Schirms, und nach einigem vergeblichen Anklopfen
holte ich auch eine Anzahl des hübschen Slropfmsnmus sai:;illn
Sei dl. n. sp. herab, den schon Herr vom Brück im Fiübjahr des
Jahres hier auffand; der Kutscher lieferte unter anderen Brtichus
variegaluis und Ulici.s, Rnph'nlopalpn foveicoUls. Crepiilodera im-
prcssn Fabr.. Ilermoeojihnga cicalrix III.. liaridius opipmi.s Perr.
und einige Cal/iormiorerns n. sp. In den Lachen und (Iräben der
Keisfelder war ein reges Leben von VVasserinsekteu. Ilyihophilus
pirens und pislacetis. Noleriis lacvis. Huliplus IhieatoroUis. (rt/rhius
itriunfor und niriritms waren mehr oder weniger gemein, seltener
Ihjdnlirns Li-ander, Agabiis /inmnens, öipiaictalus. Laccop/iilus ra-
fiegahis. Ilydrojiorus tmislrialus und xanl/topus , einige Ochlhebien
und Ij(i< rof/ius
Eine dritte Exrrirsion rrnlernahm ich nach dem Hafen Grao bei
Valencia, doch war dieser Auslhig irur wenig lohirend. Am Strande
fand sich eirizelrr Srnrileft nrenarius . I'ogouus mcridintwlis , Dichi-
rofrirfius oftsoleluti . Oinofditußti lititbntum var'. und einige AnthictiS^
während die .Aulscnwände iler Hafcnm;igazine vor) Cnluudru gra-
nnrin und Oryzae bedeckt waren, rrntcrmiscbl mit Silvanus frximen-
If^inlercampagne in Spanien. 153
larhts und tmidenlalus, Tribolium ferrvglneum und confvsunt, Gna-
thocerus cormilus, Araeocerus Coffeae und andern Magazin käfern.
Mein näclisles Reiseziel war Aiicante, wo ich den 19. Octolier
einiraf. Erst hier eigentlich fängt die Fauna an ein von der süd-
französischen entschieden abweichendes, echt spanisches Gepräge
anzunehmen, und schon ein Morgenspaziergang um die Mauern der
SladI setzte mich in den Besitz einer Reihe von Formen, wie ich
sie bisher noch nicht angelroffen hatte. Morica obtusa, Btaps bra-
chyura, Pimelia iucerla., Scaunis pnnclatus waren gemein in jeder
Mauerecke, unter jedem Steinhaufen, und zumal die Mauerritzen
und Jiöcher waren vollgestopft von unzähligen Blapsen. Etwas sel-
tener fanden sich auch Scaurus ritgulosus und hespericus Sol.,
Akis acuminala., Btaps producta und hispanica und in einigen
Stücken RhyUrliinus variegahts Mots.
Noch weit dankbarer waren die Excursionen, die ich in der
Folge nach den kahlen Kalkgebirgen machte, die sich im Nordosten
der Sladt am Meere entlang hinziehen. Dort leble unter Steinen
und abgestorbenen Caclusslämmen die in den Sammlungen noch
seltene Asida pygmaea Ramb. in grofser Anzahl und mit \\\v Adi-
moniu liloratis, Tenlyria laevis Sol., Cymindis lineola Dufour,
Or/homus barharus, Timarc/ia intermedia Herr. -Seh. , 1 Heliopa-
thes, 1 Micrositus , seltener Liciniis silphoides in Uebergängeu zur
var. granulatus, Cyrlomus rotnndutus, angusticollis . und eine viel-
leicht neue Art mit deutlich gestreiften F'lügeldccken, Chrysomela
caliginosa Ol. und eine dieser sehr ähnliche, aber weil gröfsere,
vielleicht neue Art, ferner Ilyperaspis illecebrosa Muls., die seltene
Cassida mcridionalis Bob. in schwarzer und brauner Varietät, 1 Zu-
brus piger, Steropus globosus. Percus Guriaoi Perez Areas n. sp. ')
') Diese Art ist von Herrn Perez Areas in Madrid kürzlich in einer
recht fleifsigen und beaciilenswerlhen Arbeit über die spanischen I'ercus-
Arten beschrieben worden; da nun aber diese Arbeit im Selbstverlag und
in spanischer Sprache erschienen ist, so habe ich geglaubt die Diagnose
dieses Percus hier wiederholen zu dürfen, zumal dieselbe die einzige in
der Broscliüre enthaltene ist.
Percus Guriaoi Perez: Niger, nitidus, convexus ; proihurace an-
tice purum anipliato, angulis posticis rotundalis, absque puncto pi/igero;
prosterno antice et postice inter coxas subniarginato ; scutelto basi longi-
tudinaliter sirialu; elytris laevissitnis, vel sublilissime striata - punctnlig,
ad basiui immarginulis, intervallo scptimo minime elevato, sulco terminali
nullo; punctis piligeris ultiini segmenti abdominalis binis in ulroque sexu,
»•4 (w. Üierk: eine entomologische
und Hitijlirhinuti Ifrucki All. n. sj». In den iicifsereii Miltagsluii-
dcn fing ich hier anch den /weigliaflen Hhixolrogus Alicuuliuus
m. iiov. sjt., der leider zn »eifcn und zu flürhtig war, um ihn hei
dem schwierigen Terrain in (Mehrzahl zu erbeuten.
Eine gant andere Fauna zeigte sich im Weslen und Südwesten
der Stadt, wo das Land sieh mehr ahflacht. Dort liefen l'tmelin
iurerla und eine zwischen /'. montirala und brevicoHis die IMille
haltende Pimelienform zahlreich auf den Aeckern umher, währen«!
sich heim Ausraufen der die Feldraine üherwucherndcn saftigen
Kräuter (des salzhaltigen Hodens halber meist Salimmien) eine
grofse Mannichfalligkcil von Käferformen zeigte. So hielten sich hier
Cteonus pliralus und excorialufi, Kurychirus cr'ibricoüis. Opatrvm
gregariutn. fwoiinrephnlum riiglimtn , Tagenien. Dirhiüns in grofser
Menge verhorgen. etwas seltener ein noch unbeslimmter cylindri-
scher Cleonus, ein P/iylonomun, Sphenoplera rauca^ Melnbletn» pa-
truelis, eine auirallendc var. von G'ronops hiualus. Ca.ssida oblongn
und unbilifi und viele andere. IMelir nach dem IMeere hin, wo der
Salzgehalt des Bodens zunahtn. lebten in zahlreichen Exemplaren
Dichirolj'ic/ni/i ob.solelu.s, seltener AmulhUis aegypliacu. Vogoims
chalceus und filiformis. Celia irigenua und Acorins filiilianii.
Da, wo das Terrain mein- liiigelii; in)d trocken war. fand sich
auch wieder Ashla ptjgmnea. sowie eine Form der Asida Jiouvun-'
loiri All., die sich durch gewölbtere Gestalt und bei »ISrkerer
Sculplur lebhaftere Färbung von der Slamniform entfernt, ohne
darum eine l)esondere Ait zu bilden. Aiifserdem erbeulete ich auch
noch einige Stücke der bereits im Frühjahr d. .1. entdeckten Asida
lirucki All. Anch im Innern der Stadt machte ich einen schönen
Fund; ich traf nändicli an den .Anfsenniauern eines Nonnenklosters
einen Amnnrorhiuns, den ich zuerst für neu hielt und Am. Anda-
Insicus nannte, auf den ich aber neuerdings die Beschreibung des
nach einem corsischen Stücke aufgestellten Am. jffonnntrei Fai rm.
beziehen möchte. Jedenfalls gehören die Amaitrorhinus zu den
gröfsten Sellenheitcn. und dürften die überhaupt in den Sammlun-
gen exislirenden Stücke wohl leicht zu zählen sein.
IM (5^ miiiut, in $ magii inier $e quam a peniitlimo »es^menlo dittantihus
Long. 19—22 Mm., lat. 6—7 Mm
Die Art, welche auf der OstLiisle weil verbreitet ist. dürfte sich in
manchen Saniiiilunucn als t'frru* politnt Pej. vorfinden, wrlclier mehr
den inneren und RüdÜrlifn Proviti/.cii «■ipciilliiiinlirli: IN-m ziclil unrh ih-n
l'nndaliliae Urirlir, den Dr. Koscnli.iuer viciiarli .ils /'. tliiltu» versandt
hat. wnhl mit Hecht als var. zu pulitiu.
H^inlercampagne in Spanien. 155
Zur Weiterreise nach Carlagena benutzte ich die über Elche
nach Murcia führende Diligence und von dort ohne weiteren Auf-
enthalt die Bahn, doch konnte ich mir nicht versagen einen Tag
in Elche zu verweilen, welches mir aus den Erzählungen meiner
Bekannlen und verschiedenen Reisehandbüchern ') ein wahres en-
lomologisches Eldorado zu sein versprach. An keinem Orte bin
ich indessen mehr enttäuscht worden, trotz des Palmenhains von
circa 50,000 Stämmen, der die Stadt rings umgiebt. Nachdem ich
in diesem sonst wunderbar schönen Walde einige Stunden mit Su-
chen verloren hatte, ohne mehr als einige Boslrichus daclyliperda
gefunden zu haben, gerieih ich noch glücklicherweise in das zur
Zeit wasserlose Bett des Flusses Vinalopo, welches mich noch
schliefslich etwas für die gehabte Mühe entschädigte. Das erste
Bemerkenswerthe was ich antraf, waren zwei todte Esel, und an
denselben Tausende von Corynetes rujipes und rujicoltis^ Nilidula
flexuosa^ Dermestes Frisrhii und vulpinus und eine Unzahl kleine-
rer Stnphytiuen^ Hisleren und Saprinen,
Uni er den umherliegenden Steinen fand sich Thoricttts gran-
dicoltis in mehreren Varietäten, Asida Brucki in gröfserer Anzahl,
desgleichen ein sehr autrallender, vielleicht neuer Thylaciles und
einige Rhylirhinen. Das Stromgenist, das sich in einigen theils
noch etwas Wasser enthallenden Löchern des Flufsbettes angesam-
melt hatte, gab mir Cyctonofum hispanicum, Chrysomela dihila, ei-
nige Slaphylineti, 3 Stücke der neuerdings in Algerien entdeckten
Brydxis hipponensis Saulc. und ein Stück des von ebenda be-
schriebenen Aphodhis forcipulns Harold, von dem bisher dem Au-
tor nur ein Stück bekannt geworden war. ^)
In Cartagena angelaugt, hatte ich noch denselben Abend das
Glück im Cafe einen jungen deutschen Kaufmann zu treffen, der
mir erzählte, dafs sein Prinzipal, Herr Wi 1 heim Ehl ers aus Han-
nover, ein eifriger Käfersammler sei. Naiürlich beschlofs ich die-
sen Herrn gleich am andern Morgen meinen Besuch zu machen,
doch kam Herr Ehlers mir noch zuvor, indem er mich mit dem
') Dem reisenden Entomologen ist das von Germond de Lavigne am
meisten zu empfehlen, weil es viele zuverlässige Angaben über Bodenbe-
scbaiTenheit nnd das Vorhandensein von Höhlen, Wäldern und andere
nützliche Notizen bringt.
'■') Ich erhielt diese Art neuerdings in einzelnen Stücken von den
Herren Müller in Barcelona und Ehlers in Cartagena als in dortiger
Gegend gefangen eingesandt; dieselbe scheint also weil verbreitet zu sein.
156 f». Dieck: ehie tutanwlofriac/ie
cr.sicn IUot-gont;raucn :ius den Feücni lioltc und mich aiii's herz-
lichste als Cüllcpi'n willkoiiirncii liiol's. Unsere Freiindschafl war
bald ^('.Schlüssen und ich nnils gestehen, dals ich die Slniiden, die
ich auf den fast tätlichen ^eniciiusanuMi Kxci]r>ioiicii oder im ^e-
niütliliciicn, mir nach so langer Trennung von der lleimaiii doppelt
wohlthucnden Familienkreise dieses ebenso liebenswürdigen als gasl-
ficien IMannes verlebte, siels zu den angenehmsten meiner Heise
gezählt habe.
Unsere Sammcithäligkeit concentrirle sich in den ersten Ta-
gen zumal auf den diclil vor dem Landtliorc gelegenen, ausgetrock-
neten SurM|)f. in welchem .s(!hun die französische Expedition im
Jahre 1865 so reiche Ausbeute gemacht hatte. Das Gros der hier
vorkommetiden KäferweM bestand in Dichirotrirhxis oLsolelus, Ce-
lia iM^emui , .trovhis (r'/iiliunii . liarpultts Perexi Vnillefr. (^Ani-
sodaclyl. miciul/iora.v IMots. olim). 2 Cleonus . von denen der eine
dem ungarischen ptinclivenlris bis auf die lebhafter rot bliebe IJe-
släubung sehr ähnelt und ein schön gezeichneter, noch unbe-
stimmter I'/iylonomiis; seliener fanden sich Pogouus tueridionalia.
Leiocuemis simpicx. Dtjsc/iirius fßroleusus Putz., iinmarginalus
Putz., salinus, cylintlricus Dej., Exocfiomus ptibescens Muls., Gro-
uops limaliis var. l\igcni(i fiispttiiica ^ Anlhirns mulalusicus , flavi-
pes, minulns und schliefslich in wenigen Stücken die neuen liryuAis
Jentiventris Saulc, hippoueusis Saulc, carl hagenica Saulc. ')
Der Fufs der allen Kingmauern Cartbagena's lieferte wie in
Alicanle ein zahlreiches Conlingenl von Melnsomeii. ßlaps Lra-
rhynra und hispanica fanden sich hier in so fabelhafler iMenge. dafs
man ihre Anwesenheit schon von Weitem au dem diesen Thieren
eigenen penetranten Gerüche wahrnahm. Mit denselben lebten
gleichfalls zahlreich der zierliche Scnnrns rui:;ulosu.s , Akis acitmi-
na(a. JMorica oLlnsa, l'hry.sumelu limiksi. Laemosthenes complana-
ttu (letzlerer auch na Aas) und andere mehr.
Jenseits des salzhaltigen Sumpfbeckens, bei dem Dörfchen San
Antonio, wird der fette Lehmboden vom Sandhoden abgelöst und
Flora wie Fauna verSndern sich natürlich nicht unbedeutend. Hier
trat Poerilus dimiiliaius in kupfrigcr Varietät zahlreich auf, mit ihm
Poecilus cuprcus var., Licinns silp/toiiles, Scariles plnuiui. Dermeates
') Von den mit gesperrter Selirift gedruckten Arten werden die Dia-
gnosen last gleichzeitig in v. lle)tlrn s Ueisc nach dem südlichen Spanien
gegeben werden.
fVintercampagne m Spanien 157
.snrc/ou«. Brac/tinus sclopela und explodens var. glabiatns Dej..
sowie unter Sfeinluiufen Carabus morbillostis var. Servillei und ein
einzelner Sphodrus leucopht halmtis .
Die Berge südlich und südöstlich der Stadt waren zu trocken
und vegetationslos, um inseklenreich sein zu können, doch war die
Qualität der vorkommenden Arten eine um so bessere. Zumal er-
beuteten v\'ir eine Anzahl Stücke des neuen Percws Gm-jaoi Per ez,
Helops aenndus und n. sp. , Timarcha intermedia,, Pimelia buetica
Perez und brevicollis, sowie eine der pxmctala äbnliche Art, Ten-
iyria laevis und sublaevis Kraatz, Heliopat/ies, Microsihis^ einige
Meloe\ Orlhotntis hispanicus und longulus, Leiocnemis arcuata und
montana, Chrysomela caliginosa und var., Rhylirhiutis longulus^
rrispaliis, nodifrons, variegatus, Brucki n. sp.) letzteren in einem
riesenmäfsigen Exemplar) , vor allen aber in einzelnen Stücken
Amara anthobia und die als Seltenheiten bekannten Asida laevis,
Dorcadion Handschuchi und ein Stück eines dem liloralis verwand-
ten Hnrpalus.
Zweimal excursirten wir auch nach dem mar menor, einer enor-
men Salzwasser-Lagiine, in der Art des lago de Albufera bei Valen-
cia, und batlen daselbst trotz der ungünstigen Witterung eine ganz
hübsche Ausheute, die freilich zu günstigerer Jahreszeil wohl noch
weit reicher ausgefallen sein würde.
Aufser den gewöbrdichen, bereits von Valencia citirten Sirand-
käfern lebten hier zahlreiche Helops pallidus, Zophosis punctata,
Uarpalus liloralis Ramb., Dichirotrichns pallidus, Tenlyria sinua-
tocollis , ein stattlicher Brachycerus , Pogojiiis riparins , mehrere
Ophonen und Dyschirien, Silones setulifer, discoideus, bilubercutatus
Mots., Anthicus instabilis und igtiltatus, sowie endlich ein einzel-
ner Heterodes algeri?ius. Ein wenig weiter landeinwärts lebten un-
ter Steinen Asida Bonvouloiri All, (elongata Ramb. olim) in ge-
waltiger Zahl und mit ihr einzeln Percns Guriaoi und eine schone
gelbbraune JE/a/j/iocera. Die wenigen Pilanzen, die (jelegenheit zum
Abklopfen oder Streifen holen, lieferten uns noch einige Bruchua
siculus, variegatus, Tychius decoratus, argentalus, Smicronyx varie-
gatus. Coccinelta lividula ^\u\s., Cussida oblonga^ Exochomus pube-
scens Muls., Pseudochina apicata und eine zweite Art, Plectrosce-
lis libiali.o 111., Aphthona atrocaerulea All. und vuriolosa, Longi-
tarsus dorsalis, Meligelhes nalricis und Lepidii u. a. ni.
Mit grofsem Bedauern schied ich nach etwa 8lägigem Aufent-
halte von dem entomologisch so interessanten Cartagena, sowie von
I5S /.'. Dierk: eine entoinolo^ische
incinciii lieUcnswünlif^cn Kieunilc '), indpiii ioli midi aiil" einem tl«"r
zahli'eiclicii I^osldniiipfcr iiarli iMal.-t^a pinscIiiiTtp.
Da (Jcr Dampfer einen vollen Tag in Alnieiia anlegte, henurilc
ich die (Jelegcnlicit auch an diesem bisher wenig besuehlen Orlr
eine Kxcnrsion zu machen, ohne Ircilich mit dem Kifolge deisclhen
schliel'slicli '/.nfriedcn gc>lelll im sein. Im Norden und üslen der
SladI dehnten sicli entweder nnahschbaic Zuckerrohrfelder oder un-
durchdringliche Dickiclilc n)annsholier (.'acicen aus. so dafs auch
für den besclieidenslen lilaps kein I*l;il/.eiien mehr übrig geblieben
wäre, während im Westen die trockensten, vegetationslosesten Berge,
die man sieh denken kann, steil cniporsliegcn, auf denen allem .An-
schein nach die lange Dürre die gesammte Tliier- und Pilauzenwell
getödtet halte. Nur einzeln fand sieh eine Zoplmsis , welche mir
specifisch verschieden von der suhorbicularis zu sein scheint, sowie
Pimelia ruiJa und Tentyria platyceps . während unten am Meeres-
strande aulser einigen Fhalerien, Saprinen und Lilargxis colorultts
sich nirgends ein lusckt sehen liefs. Einige lodlc Esel, dieser un-
vermeidliche charakterislische Vordergrund jeder andalusischen Land-
schaft, die ich noch vor einigen Wochen als entomologischc Gold-
grube mit Jubel begrülst haben würde, strafte ich heule mit \'er-
nchtung, wolii wissend, dafs ich nichts mehr mir Neues darin lin-
den würde.
(jegen 4 Uhr Nachmittags verliefs ich diese entomologisch un-
dankbarste aller Lokalitäten, die ich auf allen meinen Reisen ge-
trolVen, und langte nach Ueberstehung der obligaten Seekrankheit
mit dem Morgengrauen des 6. November in Malaga an, wo ich vor-
läulig 2 Monate zu verweilen beabsichtigte. Leider mul's ich ge-
steben, dafs «lie hochsirebcndcn Eiw;irlnngen, die ich von dieser
Stadt, an der, neben gesagt, wahrlich der Name das schönste ist,
hcKle, sowohl in entomolotrisehor als in lourisliseher Beziehung,
nur zum kleinslen Theile in Erfüllung gingen, denn selbst mit Be-
') Herr EliltTS lial seither llicils bei Carthagena , ihcils auf vcr-
srliiedeneii lieisen, zumal na«-li Arragonien und Andalusien, eine lieilie
der inleressaiilesten Knldeckuns^en geniaeht (die zuni Tlieil in v. Mendens
Keise beselirielien sind), und wird bei seinem jjrofseii Eiter und Sannnel-
geschicli aueli in Zukunll die ^Vissensclla^t um so manche seliöne Ent-
deckung bereichern. Es ist ihm übrigens auch gelungen von Telracha
Fjuphratira mehrere liutidert Stück zu sammeln, und rwar In dem ausge-
trockneten Sumpfe unmittelbar vor der Stadt, wo die Thiere um Sonnenan-
tergang aus ihren Löchern liervorkoiumen und dann leicht zu fangen sind.
t'VintercfimjHigne in Spanien. 159
rücksicliiigung des ümstandes, dafs die Monate Novemlier iiiul I)e-
cenibcr auch in Andalusien die eutoraologisch ungünstigsten siud,
war meiue Ausbeule im Verhältnifs zu dem aufgewendeten Fleifse
und dem langen Aufenthalte nur eine sehr ungenügende zu nennen.
Dagegen fügte es ein gütiges Geschick, dafs ich im Hotel Victoria
ganz zufällig einen alten Entomologen traf in Person eines hier an-
säfsigen Holländers, des Herrn Pablo Gagel. Obwohl dieser Herr
schon längere Zeit nicht mehr sammelte, empfing er mich doch sehr
gütig und freundlich als Collegen, erzählte mir, dafs er bereits meh-
reren Entomologen, die, wie Rambur, Gougelet und Kaiisch,
Andalusien bereist, mit seinem Rathe zur Seite gestanden hatte,
und erlaubte mir schliefslicb aus den Doubletten seiner kleinen
Sammlung das mir Brauchbare mitzunehmen, was ich selbstver-
ständlich mit Dank annahm.
Meine erste Excursion galt dem im Oslen der Stadt steil an-
steigenden Schlofsberge, auf welchem sich ein uraltes, angeblich
schon von den Griechen oder Carthagern gegründetes Castell erhebt.
Die Regel, dafs man immer nach der Ankunft in einer neuen Stadt
einen Kirchlhurm oder sonstigen übersichtlichen Aussichtspunkt auf-
zusuchen habe, um sich in der Gegend zu orientiren, erwies sich
auch hier als überaus zweckmäfsig, denn die ganze weite Ebene von
Malaga mit ihren unabsehbaren Weingärten lag von der Brustwehr
des Castells aus wie eine Landkarte vor mir ausgebreitet, ich konnte
mir also bequem Lage und Entfernung solcher Flüsse, Bäche und
Baumgruppen einprägen, an denen ich eine gute Ausbeute zu ma-
chen hoffte. Der Schloisberg selbst bot übrigens auch an und für
sich eine nicht zn verachtende Reihe von Käfern, von denen ich
zumal Asida cincla und seltener asperala, Opatnim baetlcum, Chry-
somela baelica^ Carabus Dtifuuri, Morien plana! a anführen will.
Meine häufigsten Ausflüge waren in Folge auf Herrn Gagel's
Rath nach dem ein halbes Slündchen von der Stadt belegenen Klo-
ster de los Angelos gerichtet, weil ich auf dem Wege dahin schon
unmittelbar vor der Stadt auf den zum gröfseren Tbeile brachlie-
genden Feldern ein günstiges Sammelterrain zu erwarlen halte.
Die der Stadt zunächst liegenden Felder schienen Bequemlich-
keitshalber zur Grabstätte aller todten Hunde, Katzen und Esel der
benachbarten Stadtviertel zu dienen, man kann sich also denken,
dafs da weder an Aaskäfern noch an lieblichen Gerüchen Mangel
war; ich kann sogar versichern, dafs die unzähligen Massen von
Creophilus maxillosus, Silpha rugosa^ Dermestes, Hister, Corynetes,
die hier ihre grauenhafte Mahlzeit verzehrten, mir, der ich glaubte
IM (•. liier k: eine eulDinologische
diircli die l;iiii;c' l'ebiin^ .'illcii Absrlicii vor dergipichcn verloren xii
babcii, (Jon iiIUmi llorror. den ich wolil vm Anfiin^ meiner Praxis
cm|if(indeii liiitle. wiederum in solchem Ciaile hervorriefen, dafs ich
mirli in Ekel abwenden mufstc und nnr von Zeit zu Zeit mich zu
überwinden verrnoclile einige K.'il/.enradavcr nmznuendoii. in der
(jewilshcil, iinlcr di-nsolbcn die selleiien Trox concintms und Fa-
bricii versteckt zu linden.
Weit angenehmer und lohnender war die Jagd unter den um-
lierlicgendcn Sieincn. Die Hauptmasse der unter denselben sich
vorfindenden Thiere bestand aus Tetilyria plulyceps, laevis. l'ei-
rolerii. Vimelin tuiila und variotosa, Sleropiis ^lubosus. Sclertim ar-
tnatum, (w'onocep/iuluin ruslicuin-^ gleichfalls nicht selten waren Li-
rinus silphoides var. granutatus, Op/iomi.s cordaltix. (li\.ci(ol{is VValtl.
jjlatiicuUis, ^Iriühis clypealus und splmcrucephulus. IJilomus catyilo-
nitM, Eumicrus conspicuus, Phylonomus fasciculatus , Rhytirhhms
longuhts. einzelner Dilomus dislinctu.s . Pnchychile liispunica. R/iy-
tirhiuns ililalalns, crispulu.s. variegnlns. Ciilhurmiocerus curvtscaptui
und hirtus Seidl. n. sp., Tftylaciles albicatis Seidl. n. sp.
In einzelnen Stücken fanden sich zwei vielleicht neue Olio-
rhync/nts. Dilonius microrep/mliis. Tyrhins tiiöriceps und ii. sp.. ein
wahrscheinlich neues (leschleeht neben Tyrh'nis (lid. Brisout) und
eine prächtige, vielleicht gleichfalls neue hlapfiocera.
Die Vegetation auf diesen Brachfeldern war nicht eben üppig
zu nennen, doch gelang es mir eine An/alil guter Sachen zu strei-
fen, wie 'l'liyamis picipes. Orestia An'lalusicn All., lAlhonoma an-
daluaica, Galleruca sublineala, Meligelhes picipes und andere Pflan-
zenkSfer mehr.
VVeilcrhin wird der Weg mehrfach von .\rroyos, d. h. Was-
serläufen, die gewöhnlich nur nach Hegengüssen diesen Namen ver-
dienen, unterbrochen. .^n den l'fcrn derselben fanden sich nicht
eben selten (■olonien von J{r(trliitiu.s Ijaeiints. (tuguslatus und sein-
veta^ von Cossyplius lliiffmannseggi und i'tdaeniua chrysoccphnlns;
einzelner traten Pliexipsiip/tns hispaninis, Epotnis circitmscripliis,
Scnriles plnniis. Cntcar elougalutn. Slenulop/tua discophonis und ab-
dontiunlis (iiMie auf. Im Wasser selbst waren häufig Hydroporus
lepidtifi. tnciidioimlis. Ilntipltis bndius . lierosu/i hinpntiints . seltener
Hydroporua /liaptinicits, Hydali<ii.s liCander. Ochlhebiu/t punclaiua,
Uydraenn lenlnrrn und grarilis.
Hinler ilem Kloster de los Angolos tritt man in ein enges Fel-
senlhal ein, dessen steile Felsenwändc durchaus nicht entomologiscli
vielversprechend aussehen. Die Fauna war aber auch in der Thal
IVintercampngne in Spanien. 161
nrm zu nennen, denn aufser zwei Timarcben^ Opalrum baeticum.,
Asiila cincia und Chrysomela baetica fand sich keine Art in Mclir-
zalil vor, dagegen erbeulete ich, leider nur in wenigen Stücken, ein-
zelne grofse Seltenheilen, wie die nach einem Exemplare von Gra-
nada beschriebene Cymindis minima Vuillefi., den durch seine con-
caven Zwischenräume der Flügehlcckenslreifen so überaus ausge-
zeichneten Plnlydertis Sae'zi Vuillefr., und schh'efslich ein sehr
schmales männliches Slück der bereits niehrf.ich erwähnten Asida
Brückt All, die also in Spanien weit verbreitet zu sein scheint.
[Mehrere recht lohnende Excursionen unternahm ich auch nach
dem Flusse Guadalhorce, an dessen Ufern bereits Dr. Will so
schöne Entdeckungen gemacht hatte. Der Weg nach dieser Loca-
lilät führt dem Meere entlang und gab mir Gelegenheit einige
gute Dünenkäfer mitzunehmen. Aufser den im südlichen Spanien
unvermeidlichen Meersfrandskäfern, wie Scarites ^), Nebria compla-
nata^ Crypticiis helvolns u. s. w., fand sich noch im Sande in
zahlreichen Exemplaren Blechrns plagialus, Ammophihorus rtigo-
aus, Phaleria oblonga und Isocerus ferrugineiis in aulfallend dun-
keln Stücken, während in den naheliegenden Weinbergen Scaurtts
pnnclaltts^ Zophosis suborbirularis, Akis acuminnla^ Saprinus me-
tallescens und rolundalus. lioromorpltus lagenioides^ und auf den
benachbarten Viehweiden Qeolrnpes hypocrila^ lltiffmunnseggi, Apho-
dius Hydrockoeris und punclatosulcalus und Onthophagus liirtus nicht
selten anzutrefl'en waren. Einzeln fand sich auch im Rofsmist G!eo-
trupes mesoleius T b o m s.
Der untere Lauf des Guadalhorce zeichnet sich vor den mei-
sten der spanischen Küstenflüsse dadurch sehr vortheilhaft aus, dals
er beiderseits von hohen Laubbäumen und stellenweise von sehr
dichtem Gebüsche eingefafst ist. Die Insektenfauna ist in Folge
dessen in diesen Niederungen um so reicher, als die übrige Land-
schaft im Ganzen sehr arm an Bäumen und Sträuchern genannt
werden kann, so dafs natürlicherweise alle schattenliebenden In-
sekten der Gegend hier eine Zufluchtsstätte suchen und finden.
Aufserdem sorgen die häufigen Ueberschwemmungen des zumal zur
Winterszeit sehr reifsenden Flusses dafür, dafs eine Menge derselben
aus dem oberen Flul'stbale entfühit und hier abgesetzt werden.
Die Zahl der Individuen, die von einzelnen Arten sich hier
angesammelt haben, ist mitunter erschreckend grofs , zumal an den
') Icli fand Scarites gigas meist unter lialbtrocknfn Kubfladen, wo er
wahrscheinlich kleineren Wistkälern und deren Larven nachstellt.
Berl. Entomol. Zeitschr. XIV. H
MB G. Dieck: eine enlomnlof^ische
Kriiminun^en des Siromes. wo WeHOiideri« viel Gt>nisl aii^cscliwcinml
zu werden pflei;!. Einer iler {;cinpiiisfeii Küfer ist liier I^nemosl/ie-
ttes compiattatus, Icriier Sclcrum armntuin. J'ormicomu.s rniTnleipen
ni» und pedealris^ Psammodius cnesus und snbulosus. Tnchypiis /7a-
vipes, Auchometius albipes; ^ieieii Falls liäiifig sind Tnvhxjn J^ura/ii,
(.^alathus circtimseplus , Aninra siinitdiu. üeilener Apitlovnis rufus.
Tachys globulus, ytilviroUis. srttlellnris. Clenislen Sluuilhif^eri Scliauf.,
iCuryc/i irn.s cribricoUis, Varhuephorus cyliiiilrirtis und iiuftressus. lA-
iargtts roloraius Kos.. Artitrol'ifis humilis. Lallnidtus prodiiclus Kos.,
l*lal\jlattts tnnurelnnicii.s und (pnrilis, Mimolittnn putit liroltis. fw'eo-
ryssus rarinaitis Kos., Aerapfütus Talpn. I^eucohimiilium elougtiium
FiT.. Tribalus scaphidiformis, Alcmariu unifascialn. Fningria for-
mosa. Oxylelus plugialus Hos., 'i norli zweifelliolle (Uinrhtjnrli%is,
sowie uiclir oder weniger vereinzelt Ocys rufesreus. Hembidium
rectangtdum, Zahrtis piger, Tyrhtis miles Saulc. n. s|). und nr-
maius Saiilc. n. sp.. Scydmneims andidusicus Säule, iiov. sp.. A«-
plectus Karsleui, Cnemeplatiu utropos„ JMoroniHiis disrolor. Calopa
n. sp., Symbioles laltts (neu für Spanien). Monolomu nnv. sp. und
endlicii eine scliötie neue Elaphorera.
unter den vielfach umlierliegenden HoUslüeken fanden sich
Varabus baetirua nud Morien planala in znlilreielien Exemplaren,
seltener Carubus meluncholieus und P/ieropsopfius hispanirus. wäh-
rend beim Zerschlagen von Erdklumpen merkwürdigerweise frisch
entwickelte Stücke der schwarzsammteneu ^«ir/a holosericea Germ.')
(Rumburi Sol.) zum V'orsclicin kamen.
Die werthvollste Aquisilion war aber ein neues Staphylinen-
Ge*ichlecjit neben Sunins mit unvcrhältnirsm.irsig kurzen, vorn stark
verdickten Fühlern, welches ich übrigens für idenli.^irh halle mit
dem von Herrn Dr. Kiaaiz bei Sevilla und von der französischen
Expedition bei (^arthagena gefundenen Slaphylinen - Gescblechte,
welches bisher indessen noch nicht publieirt worden zu sein scheint.
Leider fand auch ich nur 1 Stück desselben in dem vom Meere zu-
rückgeworlenen Slronigpni.st des (iiiadalhoice.
War die Flufsniedcrung verhältnifsmäfsig inseklenreich, so wa-
ren die Berge in Osten und Nordo.sicn um so insektenärmer zu nen-
nen, und zwar nahm diese .^rmiith autrallcnderwcise immer mehr
zu, je mehr man sich von der Küste entfernte. Inzwischen hatte
ich von einer Höhle gehört, die sieh auf dem halben Wege nach
') Im Volksmunde bekannt unter äem INamen bicho oder animaUJo
de lerciopelo, d. Ii. .Saiiiinelthierclirii.
Winlercampagne in Spanien. 163
Velez Malaga in der Nähe eines Küsten wachlhurms. des Toire de
ia Paloma befinden sollte. In der Hoffnung in derselben ßlindkäfer
aufzufinden, unternahm ich, es dieselbe in Gesellschaft einiger Freunde
zu exploriren, fand aber leider aufser einem Slücke der Lilhocha-
ris ripicola Kraal z ') nur noch Ameisen und Fliegen, aber keine
Spur von blinden Käfern. Dagegen fanden sich in der Nähe der
Grotte einige bemerken« werl he Thierc, zumal Asida cincta in gros-
ser Menge und mit ihr Thoriclus grandicotlis und mauretanicus,
C/trysomela baetica^ 3Ieloe purpnrascens, SepiJium bidentalum^ Helops
parvulus, Uellopalhes furvus, Microsilus baelictts., Pandarinus elonga-
/««, Parmena algirica und ein Pärchen von Cyrlonus rotundatus. Von
Spinnenihieren kamen hier ebenfalls zahlreich vor Scorpius occila-
nicus, Taranlula Apuliae, praegrandis und zahlreiche Scolopender, die
überhaupt bei Malaga stark vertreten zu sein scheinen.
Aber auch in der Stadt selbst gab es manche Gelegenheit ento-
mologisch Ihäfig zu sein. So war mitunter der Hafenquai übersäet
mit zahllosen Calundra Oryzae^ welche man wahrscheinlich in den
Magazinen ausgesiebt und ins Meer geworfen hatte, die aber von
den Wellen wieder angespült in geschlossener Phalanx die Hafen-
mauern hinauf und über den Quai weg zu den Fleischtöpfen Egyp-
fens wieder zurückzugelangen strebten. Unter diesen Massen be-
fanden sich seltener auch Gnalhocerus cornutus, Tribolien, SUvanen,
Araeocerus Coffeae^ Carpophilen und andere erwünschte Thiere, so
dafs ich meine Rechnung dabei fand, als ich einen kleinen Anda-
lusier anstellte mir mit einem Staubbesen die Käfermassen von den
Trottoirs abzukehren, damit ich 'das Brauchbare an einem geeigne-
teren Orte heraussuchen könnte.
Auch die Hauswände boten, zumal nach Regenwetter, eine
sehr gute Ausbeute, denn aufser vielen Slaphylinen, zumal Oxyie-
len, trieben sich zahlreiche Hisler, Saprinus, Aphodius granaritts
in Gesellschaft seines Vetters, des für Europa neuen und überhaupt
■) Die Gattung Lilhocharis scheint in den Grotten des südlicheren
Spaniens, wo die Blindkäfer ganz verschwindon oder doch sehr zurück-
treten, in zahlreichen Arten vertreten zu sein, denn auch Herr Ehlers hat
in mehreren Grotten der Provinzen Murcia, Alicante und Almeria verschie-
dene, zum Theil neue Litftocharis-Arlen aufgefunden, und zwar meist tief
in Innern derselben. In denselben Grotten fand dieser fleifsige Entomo-
loge noch mehrere nicht blinde Trechus, Tarhy» Focki, Catopt fuscus,
einen winzigen Bythinu» und das blinde Silphinengeschlecht SpelaeocMa-
my$ Ehler ai m.
ir
164 G. IHcrk: eine eulomologisrhe
erst in oirilgeii Slückeii bekannt gewordenen Intritlaliu llarold. va-
riauM Diill.. Dierhii ilnrold ?i. sp. liier luidier. wäliroiid ioli ^üwl im
i'euliuiii der Sladl einen iwcilen Ainanrurh'niu8 unicr den) Fenster
einer seliünen Mnlaguena »ilzend antraf in Gesellselian des durch
seine selivvur/.saninilenen Liingsbinden so sehr ansge/.eirbnelen. börhst
seltenen Siloues virgaliis Fabr. leb kann also «lerarlige Lokalitä-
ten meinen etwa nachfolgenden Collegen nicht dringend genug em-
pfehlen.
Inzwischen war «las Jahr 1868 zu Ende gegangen, ohne dafs
ich viel von den Wechseirällen und Folgen «1er überall siegreichen
Hevolution /u spüren gehabt hätte. Der Jahreswechsel sollle aucii
mich die Schrecknisse des Hürgerkriei^es kennen lehren, denn am
Neujahrstage wnthele vor meinen Augen der furcblbarsle Slrafsen-
kampf, den die letzte Revolution überhaupt bisher aufzuweisen ge-
habt hat. Die republikanische ßürgermiliz von Malaga widersetzte
sich nämlich einer von der provisorischen Hegierimg angeordneten
Keorganis:ition dieser aus meist sehr zweifelhaflen P^lemenlen zu-
sammengesetzlen Truppe, indem ein grofser Theil derselben, aufge-
reizt von carlislischen Agenten. bcwalVnelcn Widerstand zu leisten
beschlofs, die Sladt verbarrikadirle und jenen furchtbaren Neujahrs-
tag herbeirief, an welchem Malaga von der See und von der Cila-
dclle aus bombardirl und scblielslicb mit stürmender Hand genom-
men werden mufste mit dem verhältnifsmäfsig schweren, beidersei-
tigen Verluste von IHK) To«llen und Verwundeten. Wie uns im
HtUel an diesem Tage zu [\I«illie war. vermag ich nicht zu schil-
dern, man mufs es selbst erleben, selbst hören, wenn die Hohlkugeln
in nächster Nähe eins<dilagen und explodiren. wenn die Fensterladen
und Scheiben des eigenen Zimmers iinler dem Kleingewebrfeuer
zersplittern.
Dieser furchtbare Tag hatte mir begreiflicher Weise alle Lust
geraubt noch länger in dem unglücklichen IMalaga zu verweilen,
und ich bcscliiofs daher mit «ler nächsten ScIiÜTsgclegenheit nach
(Gibraltar abzugchen, was freilich erst am 5. Janunr zu ermögli-
cben war.
In (libraltar angelangt, beeilte ich mich einen Spaziergang auf
den Felsen zu machen, von w«) ans ich mi«"b über meine für die
nächste Zukunft projcklirten Stan(l(|uartiere. Tanger und Algesiras,
orientircu wollte. Unterwegs nahm ich die (ielegcnheil wahr aus
den Reservoirs der Wasserleitung «lie hier verkommenden, vom Re-
gen zusammengeschwemmlen Kaier heraus zu tischen, unter denen
die bellene Asula itujuinnln Ramb., Caraltua Itaelicus, Prialonychus
IVinlercampague in Spanien. 165
baeticus^ Geolrupes inarginalus, Cyrtonus Eumolpus, besonders zu
erwähnen sein möchten. Sonst war die Fauna fast todt z,u nen-
nen, wenn man die in ganz Andalusien gemeinen Ocyptis olens,
Orthonms barbarvs und Licinus silphoides var. abrechnen will, auch
ergab der Kutscher aufser einigen Hallicinen nur Atlalus Ulicis und
ein Stück des hübsch gezeichneten Baridins opiparis.
Auf der Spitze des Felsens angelangt wartete meiner ein in
touristischer Beziehung um so reicherer, gröfserer Genufs. Wohin
das Auge sich aueh wendete, allenthalben breiteten sich die ent-
zückendsten, landschaftlichen Bilder vor ihm aus: im Norden die
schneebedeckten Hochgebirge Andalusiens, im Osten und Westen
die felsige Küste mit ihren zahllosen Buchten und Vorgebirgen,
bespült von dem tiefblauen Meere, im Süden wie mit der Hand zu
ergreifen die maroccanische Küste in weiter Ausdehnung, tief un-
ten die malerische, mit Schiffen übersäete Bai von Gibraltar, und
drüben das freundliche Algesiras, das Land meiner Sehnsucht, klas-
sischer Boden für die Wissenschaft, seitdem hier Natterer, Rambur,
Will, V. Harold und noch so mancher College gelebt und gesam-
melt haben.
Ein zweiler vSpaziergang galt dem Dünengürlel, der sich im
Nordwesten der Stadt nach San Rocque und Algesiras hinzieht.
Hiei' fand sich häuiig Erodius iibialis, Zophosis stiborbicitlaris, Pa-
chtjchile Salzmanni, Pimelia fornicata in kleiner schwach sculptir-
1er Varietät, seltener Isorerus ferrngineus, Ammophlhorus rngosus
und andere Dünenkäfer, während auf den naheliegenden Viehwei-
den Clnysomela diluta, Dermestes sardous, Silones discoideus, Bra-
chinus baetictts, einzelner Lebia pnbipennis und Singilis bicolor sich
fanden.
Da ich nach den Übeln Erfahrungen, die ich in Malaga ge-
macht, gern einige Zeit zur Beruhigung der Gemüther wollte ver-
streichen lassen, ehe ich mich aufs Neue den Andalusiern anver-
traute, entschlols ich mich auf einige Wochen der Revolution aus
dem Wege zu gehen und nach Tanger über zu siedeln. Von Gi-
braltar aus besieht eine fast tägliche Dampfverbindung mit Tanger
durch die Proviantschiffe der Garnison, welche die Festung mit ma-
roccanischem Fleisch und desgl. Feldfrüchlen zu versehen haben,
ich fand also bald eine Fahrgelegenheit, die mich nach kaum zwei-
stündiger Fahrt hinüber brachte.
Meine Befürchtungen, hier auf maroccanischem Boden nur eine
mittelmäfsige Verpllegung zu finden, bewahrheiteten sich durchaus
nicht, denn die Stadt Tanger besitzt 2 französische uud 2 englische
166 Cr. Dieck: eine enlomologisrfie
Hotels, die an Comfort den spanischen Pondas gleich kommen oder
dieselben noch iibeilrcITon. Audi die persönliche Sicliorheil des
einsamen Heisciiden fand ich sclilielslich auf dem Lande viel weni-
ger gefährdet als drüben in Spanien, denn während meines melir-
wöchentlichen Aufenthalts habe ich mir Freundlichkeilen von Sei-
ten der mir bcj;egnenden I^andicute crlabren. ohne jemals, wie so
oft in Spanien, auch nur im iMindeslen angebettelt worden zu sein. ')
Kurz ich habe in keiner Weise zu tteklagen gehabt, so lange Zeit
in diesem auch sonst so interessanten l..ande mich aufgehalten zu
haben, zmnal ich daselbst eine mir noch völlig fremde, ganz aufscr-
ordentliche Inseklenfanna vorfand.
Die Umgegend von Tanger kann man recht j^ut in zwei geo-
logische Bezirke theilcn, nach deren Hodenbesclialfenheil sich auch
naturgemäfs Flora und Fauna scheiden. Westlich von der Stadt bis
zum Cap Sparte! besteht das Terrain, mit Ausnahme des stets san-
digen Küstenstriches, aus feilem Kalk und Mergelboden, und ist in
Folge dessen Flora und Fauna eine überaus maiinichfaltige, wah-
rend im Osten die Sanddünen der Küste bis weil ins Innere hinein
reichen, nur unterbrochen durch zwei kleine Flüfschen, die an ih-
ren Ufern einen Streifen humosen Alluvialbodens angesetzt haben.
Natürlich ist diese Seite an Zahl der vorkontmenden Spccies weit
ärmer, dagegen an Individuen/.ahi fast reicher zu nennen, als der
Thonbodendistrikt. An den Dnnengräsern fanden sich hier Tau-
sende von Lsocerus ferrugineits , Helops pallidiis. I'arfiyrhile Salz-
tnanni, '2 Teulyrien^ IVachyscelis, Annitophlhorua , Phalerien. selte-
ner einige Erodien, 2 Srariles '), 1 Zophnsis, 2 Pimelien. 2 Bra-
chycerus, Leirhenum variegatum und andere mehr. Auch Cicindela
flexuosn und mnioccaua in mehreren Varietäten (log bereits am
13. Januar an geschützteren Stellen zahlreicl« umher.
Die blühenden Büsche von (ienista monospernia lieferten Apion
crelacenm, Cneorhiuiis ludi/icalor, l.itargus co/orn/ti«, Pria palii-
dula Kr. und einige Crypiophngen, während unter Steinen und Aloe-
') Nur um Zündhölzchen, die hier seltm und für den Armen unbe-
zahlbar, bin ich öfters angegangen worden. Bauern und Hirten, denen
ich zuweilen eine Schaclilel dieser Hölzchen scIirnLte, haben mir .tus Er-
kenntiirliki'it oit stundeiil.iiig beim Sti-intinnviilzen Hülle geleistet, nline
jemals einen weiteren I.olm zu l)e;uis|)rurlieii
') Die Sraritet und Pimelien sriieinen liier besonders von den Fa-
denwürmern besucht zu sein, denn ich fand nicht seilen sogar 2 Stück
in einem E.xemplare.
VVinlercampagne in Spanien. 167
blältem Adelosloma, Tagenia und in vereinzelten Stücken mebrere
ausgezeichnete neue Thylaciles lebten.
Weit häuHger besuchte ich den westlichen Distrikt, indem ich
uneisleutheils vom Zocco, d. h. dem vor dem Landtliore gelegenen
Marktplätze aus der nach dem Cap Sparlel führenden Lands! rafse
folgte. Auf diesem Wege durchschneidet man zuerst auf einer kur-
zen sandigen Strecke die /ur Zeit noch bcuulzten siädtischen Fried-
höfe, und erst nach etwa 10 Minuten Wanderung beginnt der Kalk-
boden und mit ilim das Gebiet der verlasseneu Friedhöfe, unter de-
ren zahlreichen, verstreut umherliegenden Grabsteinen sich eine ganz
ausgezeichnete Coleopterenfauna verbirgt. Gleich unter dem ersten
Steine, den ich aushob, safs ein neuer blinder Rüsselkäfer, den ich
später als Crypharis robnsta beschrieb; mit ihm fanden sicli an der
Unterseite des Sieins die neuerdings von de Saulcy als Varietäten
zu Anbei und Ghilianii eingezogenen Clenistes barbipalpis Fairm.
und inlegricoUis Fairm., sowie die neuen Tychus miles und arma-
lus Saulc. Ferner erbeutete ich hier in zahlreichen Exemplaren
Scydmaenus prontplus., spissicornis , iuirusus^ conspicuus, Bryaxis
Opunliae ., Cossyphus üejeanii und pygmaeus , Brachinus testaceus
Hamb., Ophonus planicollis., Apolomus ruj'us, Dilomus gracilis und
eine ihm sehr nahe verwandte Form, die vielleicht nur das andere
Geschlecht isl; sellener waren die neuen Bryaxis denlivenlris und
hemiplera Saulc, Scydmaenus maroccanus und Helferi var., Ambly-
siomiis manrelanicus, Ptatyiarus manrilanicus, die ansehnlichen
Asida siilcaia, Timarcha rngosa und Anisorhynchns barbarus, eine
Anzahl Achenien und Lat/irobien, Tuchys Algirica, Tychius Ele-
phas Kr., Ptinus obesus und einige andere Arten, sehr vereinzelt
Plalyderus gregarius und alacer. Carabus barbarus, Ceph ennium
bicolor Saulc. n. sp., Tychus Jaccfuelini und Ettpleclus Afer Saulc.
und unter Ameisen ziemlich häufig Faussus Favieri, Merophysia
carinulala Ros. und C/iolovocera formicelicola Ros. Eine weitere
Vierlelstunde Weges brachte mich an einige kleine Feldmoscheen,
in denen die LandleuJe ihre Gebete verrichten und ihre meist aus
Räuchermalerial und Wachskerzen bestehenden Opfergaben nieder-
zulegen pflegen. \n der Nähe desselben deuten alte Mauerreste an,
dafs hier einst ein Thor der alten Tingis gestanden, welche zu
HannibaTs Zeilen eine Stadt von 200,000 Einwohnern gewesen
sein soll, und, wie die zahlreichen Huinen beweisen, in einer Breite
von 3 Stunden sich an der See entlang ausgedehnt hat.
Von hier aus führt der Weg in ein weites Flufsthal, Bubana
genaout, und gebildet durch den Guadlighouth, dem rio de los Ju-
M8 G. Dieck: eine enlomotogisrhe
dios tlcr spanisciicn Coluiiislon. An «Jen Ufern dieses FlnlVcliens
liil'llon sich 7.iililici(-|u> Cliltunivii auf. /iiinal vclutitms, spotidlus tind
eine mir unbekannle, in Kiiiopa wolii niciit vorkommende Arl die-
«er (ialluni;. In dem anf^e.scliwcnnnlen (ienisle feldlen naliiriicli
die unvermeidlichen Uferkiifer llelerothres ^Igerinus und Amöhj-
derus scuLrirollis niclil, doch beüland die JIau|»tmassc der hier vor-
kommenden Thiere mehr ans Slnpfnjliueu, Apliodiinen und ('lypin-
p/iagidiii. Auch eine Lilhononm fand sich vor, die ich indessen
nichl von der Andalusiaca zu unlerschciden vermag, sowie ein ein-
zelner Culaphus rujifrons.
Die jenseits des Fiüfschcns liegenden, sehr fenchlen Ihonrei-
clien Brachfelder zeichneien sich durch ihren Heichlhuni an j;rof.sen
Sicinen aus. die selhslversl.'indlich liöehsl inleiessanle Thiere ber-
gen mnlsten. iJen ersten Sleinliloek, den ich anflioh. liefs ich denn
auch fast vor freudigem Schreck wieder sinken, denn unter dem-
selben scin'en sich die ganze kriechende Thierwelt der Umgegend
ein Hendcz-vous gegeben zu haben. Da fand sich Siagutm Jenis-
soni in wimmelnder IMenge. untermischt mit .S. Dejcmii . Chine-
WitM aznreus ^ Poecilus rufnipciiuls. iiiimidiciis^ Cnlrnr e/o»i^«/tim,
eio Heer von Jijarhinus ariguslattis und teslaceus Hainb., Cussypfms
Dejeauii^ i»jro.s/«/».s, ptigmiieus: da/.wischcn rannten riesenmäfsigc
Tausendfiifse, niiheimiich langbeinige Svolopendtr. sowie einige Sror-
pius mnnrelunicus mit tückisch gehobenem Stachel umher, während
ein Prachlsinck des in «len Aniphibien-Nammluiigen noch iiiifserst
seltenen Hi])|)<>nmolches. Pleuroddes ll'ultli, micli vorwurfsvoll an-
zublicken schien, dals ich ihn ans so ergiebigem Jagdgrnndc ver-
treiben wollte. Indessen ich halte nicht Zeit niieh lange an die-
sem für einen passionirlen Naturforscher so unendlich gcnnfsrcichcn
Sehan.spiele zu weiden, denn hier liielV es vor allen Dingen zugrei-
fen, che die flüchligen Thiere in ihren Schlupfwinkeln verschwin-
den können, was bei der grufsen Anzahl meist neun Zehntel der-
selben gelingt. Dafs ich unter ssolchen Umständen nichl ruhte bis
auch der letzte Stein in dieser ergiebigen I^okalität '2- und .{tnal
umgewendet war, wird nian mir wohl gern glauben, und oft war
ich wirklich in Verlegenheil, wo ich meine Jagdbeute unterbringen
sollte, wenn alle Flaschen und Hüchsen mit Insekten gefüllt, alle
notbdürflig mit Nadeln versrhiosseiieii Taschen mit Lurchen aller
Art vollgcsiopfl waren. ')
') Einst hallt' irli .null versutlit zwii ;ni (5 Zoll laniic Tausrndnifsc
lebend mit nach Hause zu nehmen, fand aber, dafs die Thiere unterwegs
PVinlercampagne ij» Spanien. 169
Da wo die Thalsohle sicli \vicder hebt und der Weg zii stei-
gen beginnt, ändern sich Boden und Fauna nicht unbedeutend. Der
Boden ist hier leicht mit Sand gemischt und bewachsen mit zahl-
losen, zur Zeil blühenden Asphodelen und mancherlei niederem
Buschwerk. Diese Lokalität schien mir von vorn herein zur Blind-
käferjagd wohl geeignet, und da ich durch den Fang der Crypha-
ris bereits versichert war, dafs überhaupt blinde Käfer bei Tanger
zu finden sein würden, machte ich mich ans Werk, mittelst eines
eisernen Hebels die am tiefsten in der Erde steckenden Steine aus-
zuhebein, und nach kaum viertelstündiger Arbeit halte ich auch die
Freunde einen neuen AniUus (Massinissa m.) zu entdecken, dem
bald ein neues blindes Silvaninen- Geschlecht (Typhlocharis silva-
noides ni.) und eine neue Crypharis ({ingilana m.) nachfolgten.
Da die grol'se Mehrzahl der Leser dieser Zeilen noch nie Ge-
legenheit gehabt haben wird, solche interessante Thierchen in der
Natur beobachten zu können, so will ich einige Worte über das
beim Fang derselben Beobachtete hinzufügen.
Sobald man einen Stein umgelegt hat, mufs man sich beeilen
zuerst die Unterseite desselben zu inspiciren, freilich ohne gewöhn-
lich auf der feuchten Fläche das Mindeste erkennen zu können.
Da plötzlich regt es sich vor dem spähenden Auge, ein, zwei Anil-
ins erheben sich wie schlaftrunken auf ihren Vorderbeinchen, au-
genscheinlichst incommodirt durch die nie empfundenen warmen
Sonnenstrahlen, wirbeln mit den zarten Fühlern in der Luft umher,
wenden sich bald nach rechts, bald nach links, ohne noch recht zu
wissen wohin, bis sie plötzlich in verzweifluugsvoller Angst davon
eilen. Der ungeübte Sammler würde sich nun begnügen diese Aus-
reifser zu arretiren und sich dann einem andern Steine zuwenden,
er würde aber so das Beste übersehen haben. Bleiben wir also
noch eine Weile bei unserem Steine, examiniren wir 5, 10 Minu-
ten lang jeden Quadratzoll seiner unteren Fläche, jede Unebenheit,
jede Hitze derselben, und wiederum wird es sich plölzlich regen
in einer vergessenen Spalte, langsam und vorsichtig wird eine Ty-
phlocharis das Köpfchen heben, wird bedächtigen Schrittes sich
nach einer kühleren Spalte aufzumachen suchen, bis plötzlich etwa
ein Gegenstand ihren Weg hemmt , den wir beim ersten Examen
wohl für ein Erdklümpchen oder einen winzigen Holzsplitter ge-
eine Gelegenheit zum Entweichen gefunden hatten. Wer beschreibt nun
meine Ueberrascliung, als ich am andern Morgen bemerkte, dafs der eine
die INacht über in meinem Bette vorlieb genommen, der andere aber es
sich in meinem Stiefel bequem gemacht hatte!
170 f»'. Dieck: eine enloniotogtscfie
hallen liaiieii , doi- al)cr iiiiii auf einmal lebendig wird, crül eins,
dann ein zweites Brin liei vorstreckt , nnd nocii iingewils zu sein
scheint, «»h er die nnverniiilhele Störnng veraehlend ignoriren oder
sich gleicIiralU ein anderes PlälKchen suchen soll, wo er ungestör-
ter M'in dolce far niciile wiii-de forlselzen köiineu. Dieses Erd-
klün)p(-hen hat sich als Cr^jfilmria cnt[)ii|»pt . die in erdlarbenem
Kleide ') mit krantpfliart unter der HrusI ztisamniengczugenen Bei-
nen in ihrer Ecke sich sicher und unenideckhar geglaubt hatte.
Uebrigens fanden sich zwei von den vier E\em[>laren meiner
Crypharis ihigilmta in den Sieinlöchern selbst, nnd zwar I Stück,
wie ich schon bei der Beschreibung bemerkt habe, in der Zwiebel
eines Aphodelus. Auch die Auillus fanden sich zur Mehrzahl in
den Steinlöchern selbst, wo sie, sobald die Sonnenstrahlen sie tra-
fen, mit bewunderungswürdiger Sicherheit ihre (iailerien aufsuch-
ten und dann meist nicht mehr zu erreichen waren; Typ/ilocharis
dagegen schien sich fast ausschiiefslich auf die Unterseite der Steine
zu beschränken. Neben diesen Hlindkäfern fanden sich unter den-
selben Steinen ziemlich häufig Dilomus ^rarilis. Srnrilea snjcicolu
Bon., Diiomus cephalvles und ein dem nffaber verwandter (tliorhyn-
chus, seltener Chlaenius ozureus, /Ji//i(ttus litigHauus. Adeloalomu
und einige Pediniden.
Wohl zehnmal besuchte ich diese aufscrordcntliche Lokalität,
und als schliefslicb weil und breit kein Siein mehr umzuwenden
war, halle ich die Genugihnnng an 200 ^fii//H.v und an 70 Typhlo-
charis ihren heimaihlichen Gefilden entrissen zu haben. ')
') Icli lial)H gfluiidi'n, dals du- iit'll<T«'ri Anilin», Svotodipnu$, Anom-
matns, Amaiiruin u. a. «"in T«'rr.iin vorzirlirn , welches vorzüi^lirh tlion-
reicli, ulso Im-II an Farbe, während die dmililt'reii Raymoudieii. Crypfiarii,
Langelandini dunkb-ri'n Lehm- oder huniosenThonsehieferbnden vorzogen,
mit welchem ihre Körperfarbe mehr harmonirte.
') Leider !;inü;en mir einige Sammelfläsrlichen verloren, in denen aus-
ser einer grofsen Anzahl dieser beiden Blindkäler-Arlen sieh norli zwei
Cryphnrity ein sehr profses neues Cephfunium und ein Stück des bis-
her überhaupt nur einmal gefundenen Paumut ülce$i befanden. Ob der
in Tanger wohnhafte Naluralienliändler Herr Gero m in o Oicise die
oben citirlen Blindkäler wiederfinden wird, wage ich kaum zu hofTen, da
er leider sich nicht geneigt fand mich auf meinen Excnrsionen behufs nä-
herer Instruction zu hemleilen. Indessen könnten Liehliaher von ilim so
manches schöne, seltene Thier zu müfsipen Preisen beziehen. So sah ich
bei ihm Curahus Aumoiiti und cyr/irocep/talii», h.laphocern Maitrelanica, Ci-
cindela tucliiona, scliftne Jitlodii und Acmaeoderen und andere gute Sachen.
Die Adresse ist: S" Ü". G eromino Ol eise, natnralista — Tanger
— Naruecos via Gibraltar,
IVintercampagne in Spanien. 171
Ich verliefs nach etwa IStägigcm, höchst gcnufsreichetn Auf-
enthalte den afrikanischen Boden und betrat am 23. Januar in Al-
gcsiras wiederum die spanische Küste, wo ich in der Fonda Ifa-
liana ein den Umständen nach vortrefliiches Unterkommen fand.
Die Käferfauna von Aigesiras kann ich mit gutem Gewissen
als die reichste bezeichnen, die ich noch an irgend einem Orte Eu-
ropas angetroffen, denn hier findet sich nicht allein die grofse Mehr-
zahl der bei Tanger vorkommenden Arten wieder, sondern es tre-
ten zu gleicher Zeit auch eine Menge echt spanischer Thiere auf,
die der afrikanischen Küste fehlen. Der Grund liegt meiner An-
sicht nach darin, dafs das Meer noch heut zu Tage eine gewisse
einseitige Verbindung beider Faunen vermillelt, indem es Insekten,
die von den maroccanischen Flüssen herbeigeschwemmt werden,
mit sich fortführt und in der Bai von Gibraltar wieder absetzt.
Die Strömung aus dem atlantischen Ocean in das Miftelmeer ist
nämlich eine aufserordentlich starke, und zumal bei Südstürmen
wird dieselbe direkt in die Bucht von Gibraltar eingezwängt und
so naturgemäfs hier eine Menge Genist angesetzt, welches das Meer
wohl zum gröfseren Theile an der Nordwestküsle Afrikas aufge-
nommen hat. Auffallend ist jedenfalls die grofse Aehnlichkeit der
Dünenfauna Tangers mit der der Bai von Gibraltar. Isocerus fer-
rugineus^ Pacfiychile Salzmanni, Helops pallichis, die kleine Form
der Pimelia Jornicata ist beiden gemeinsam, während Tenlyria si-
nualocollis von Aigesiras in manchen Varietäten der Maroccana von
Tanger höchst nahe sieht. Ebenso finden sich an beiden Orten
Apion cretaceum, Lilargus coloratus, Cneorhinus ludijicutor auf der-
selben Dünenpflanze, der Genista monosperma, sowie ich auch den
bisher nur von Marocco bekannten Poecilvs numidicus vollkommen
lebend im Meeresgenist bei Aigesiras wiederfand, desgleichen den
bei Tanger nicht seltenen Ditomus cephaloles und ein allerdings
todles Stück eines Scariles {coshdalus Fairm.?), den ich sonst
auch nur in den Dünen von Tanger angetroffen habe.
Meine Sammelthätigkeit bei Aigesiras fiel in die in Südspanien
günstigste Jahreszeit des anbrechenden Frühjahrs, so dafs ich einer-
seils noch früh genug gekommen war um alle Repräsentanten der
W'interfauna vorzufinden, andererseits aber von Tag zu Tage an-
dere neu entwickelte Arten auftraten, was nicht wenig dazu bei-
trug meine Ausbeute zu einer überaus artenreichen zu machen.
Dazu kam, dafs gerade in diesem Jahre das warme Frühlingswel-
ter ungewöhnlich plötzlich und frühzeitig eintrat, so dafs so man-
ches Thier früher hervorgelockt wurde, als es sonst gewöhnlich sein
Entwicklungsgang erfordert haben möchte.
172 (i. Ihevk: eine eulomotogische
Die grufseMrlirzalil incinerExciirsioneii richteten sich nach einem
CMgen, mit allrii Korkeiclicn be\vach>eiioii Tiiale. welches in west-
lichci' Kichliiiif; von der Stadt lief in die sof^cnaiinte Sierra de AI-
gesiras einschneidet. Der Weg dorthin fnhri zuerst einen kleinen,
Algesiras dinrIistri'tineiKien Hat'ii hinauf, dessen hiihsch hewachKenc
Uler luiu (ichraiK-h des Slreifiiertes einluden. Das Erj^ebiiifs war
deuD auch in der That ein guter Anfang 7.u nennen, denn es fan-
den sich auf den vcrscliiodonen Ufcrpflanzcn /.uinal Chrysnmela tu-
cidn und palustris in allen Variclälcn, Cionus blttltariae und uu^u-
lutus , Dinuiria ftnlila, DiboUn occullniis, P/tyltotreln vnriipenytis.
proceru. Tliyamis fxnvutn, lateripitiiclnta, liatophila uerata, Apion
stjuumigeruui, Oiioiiis, fiumile. laevirolle, Jlnvofemoralum . Mecinus
circululus und endlich in 2 Stücken die seltene Chnjsomela tas;nu<i
SullV. Unter Steinen laiif^s des Baches war es ziemlich lodt. und
nur eitinial fand ich unter einem Steinhaufen etwa 80 Pheropso-
phus /nspuuicus ') unterniisehl mit einer Anzahl (^'A/afniii« velulinus,
agrorum, vestHus und einigen Stücken der ßfeörin Aiidiilusira
Hamhur.
Nach der ersten halben Stunde ^^'eges überschreitet man den
Bach und j^elauj;! nun in ein weites Thal, welches abwechselnd von
kleinen Korkeirliciiwäldobeu und steiiiijren Halden begrenzt wird.
Unter den vielfach umherliegenden Steinen fanden sich zahlreiche
Verena polilus var. Vandnliiiae Heiche, Siagonti Uejeani und Jeuis-
«Ofii. Aplinu.s (lifiplosor, lirarhinus augustalus und srlopeln, Liri-
uus silfihoides var., Puecilus (luiidricoüis, creualus. infuscatus. Ste-
tvpu.s gl(tho,su.s. Apoloinus rufu.s. C'ossypfius llnff'nutnnseggi, Dejeani.
incoslutiis. piiniiiiieuM, Calcar e/ougatuin. seltener Amblynlomus tnau-
retauirus, Scariles hesfiericus . Ilarpidus punrtulohlrialus und tiicu-
lus, Carahus baelicus und meUinr/iolicus , Brac/iinus tesluceus, lile-
chrus glnf/rntus, Charopivrus punrluleHus und fuveotnlus, Ariaius
cltjpealus, Oliurlnjncltus aff'uber. Clenistes Anbei und (ihilianii. Ty-
ehna miles n. sp., Scydmaenns Kraalzi Säule, n. sp., in/nw?!«, Hel-
') Ich fand liier Gelegerdieit die inleress.inte Bf obachtunj; zu machen,
mit welcher l"cherles;unL; die Schlangen zu Werke gehen, um diese Kä-
fer unbesrhadrt ihres ätzenden Dunstes zu berüclcen Zweimal benbach-
tete ich, wie eine schöne Natter (Tropidotiolm riperinus) einen dieser Bora-
hardierkäiVr am Kopfe erprilT und so lan';e scliiillelte. bis er seinen Dunsl-
vorralh völlig entladen hatte und sie ihn nun unbehindert liinunlerwürRen
konnte. Diese Beobachtunj; ist um so interessanter, als man bisher all-
gemein annahm, dafs diese Watter sieh fast aussrhliefslirh von Wirbel-
thieren nähre, und Schlangen überhaupt nur im drinsiendsten Nothfalle an
Kcrblliieren sich veriiriffeu.
Winlercumpagne in Spanien. 173
yeri, mehrere Plinen, Rhylirhinus dilatalus, Paederus cephaloles.
mehrere Achenien, Sttnius und andere Staphylinen. Vereinzelt ka-
men vor Acinopus giganteus^ Carabus Dujouri^ Bradycelltis lusila-
nicus, Ptatytarus mauretanictis und gracitis , Aristus capito, Dys-
chirius fulvipes, Tachys algiricns, Oedichirus paederinus. Procirrust
Mecognalhus an nov. genu><, Scydmaentis Aleides Säule, n. sp.,
Bythinus peninsularis Saulc. n. sp., Colon murinus, Acalles
ptinclalicollis, tubercidatus und eine neue Art, Arthrolips hitmilis,,
Moronillus discolor, Hypera fallax und anstera und Silones hispa-
nicus All. D. sp.
Ganz andere Thiere treten auf, wenn man in eines der Eichen-
wäldchen eindringt. Unter loser Binde findet sich hier Brachyde-
res pubescens in sehr zahlreichen Exemplaren und mit ilim einzelne
Hetops coriaceiis, Cardiophorus bipunclatus und ulcerosus, Slyloso-
mus ilicicola, Lebia rufipes uud die seltene Singitis bicolor, wäh-
rend man von Ginslerbüschen Goniociena litura ui»d uegrota sowie
einen neuen Strophosomus abi<lopft und an feuchteren Stellen zahl-
reiche Mastigus palpalis umherlaufen.
Weiter hinauf krümmt sich das Thal nach Südwesten, und man
gelangt zu einem uralten, wohl noch aus der Römerzeit herrühren-
den Aquäduct, welcher das Thal in seiner ganzen Breite überbrückt.
In der Umgebung- dieser Wasserleitung wird das Terrain sumpfig,
und mit dem Sumpfboden tritt auch ein echter Sumpfkäfer, der
Carabus melancholicus, zahlreich auf, während unter Steinen Chlae-
nius virens , Dilomus gracilis, Aristus sphaerocephalus , Liloborus
planicoltis, Heliopalhes Ibericus und seltener Melyris grumdata,
Ophonus hispanus, Acinopus megacephalus , Alex'ia pilosa und an-
dere mehr sich finden. In einzelnen Stücken erbeutete ich hier
auch don für Europa neuen Prislonychtis muuretanicus, Pseudolre-
chus mutilatus Ros., einen neuen Acalles und ein sehr kleines Stück
des Platyderus gregarius, während mir eine Colonie der Atta ca-
pitata 10 Merophysiu carimdala, 60 Cholovocera formiceticola und
250 Oochrotus unicolor, uud eine andere der Oecophlhora pallidida
2 Scydmaenus hospes Saulc. n. sp. lieferten.
Der Wasserleitung gegenüber öiFnet sich das früher erwähnte,
dicht bewaldete Gebirgsthal, nach welchem ich mit besonderer. Vor-
liebe und besonders häufig meine Schritte wandte. Aufser den thcils
urallen Korkeichen fand sich hier eine reiche Vegetation von man-
cherlei Ginsterarten, Erica arborea und ähnlichen biischartigcn Pflan-
zen, während die dichte (Vloos- und Laubdecke, die den Fufs der
Gebüsche deckte, zum Gebrauch des Siebes einlud. Beim Abklopfen
dieser Büsche, zumal der eben in Blüthc stehenden mannshohen
174 fi. Dierk: eine enlomologixche
Ericen, fand sich in grofser IVIeii^c Altalus UUcis, etwas gelieiier
der in den Snnunlun:;cn noch wiMiig vcrbreitele Cryplocephalus li-
neellus SullV. , Siroft/wsomtis sagilla Scidl. n. sp. und eine iwoilc
neue All dieses (ieiuis, ferner einige Jiletigelhes, ColaspiJea uUida.
ein l*/tilorinum und einzeln Sosfnla ligrina L. Weit ergiebiger
zeigte sich noch das Aussieben des faulenden Laubes. Da fanden
sich ein neuer Cnlops. Shjp/ilu.s iiuguicntavis in grolser aulTallender
Varietät, Trichotiyx Lrevip etm is Saiilc. u. s\).^ Ut/lhinus ibe-
ricua 8aulc. n. sp., seltener Bylhinus penhisiilmis n. sp., ScyJmae-
nus Helferi var. und in einzelnen Stücken der zierliclie Psela-
phtis Atgesiranus 8aulc. u. sp., Furonns H tspatius Sanle.
n. sp. und der durch 4 gelbe Flecke ausgezeichnete Trechtu Diecki
Putzcys u. sp.
Unter Steinen fanden sich vereinzelt ein noch zweifelhafter
Hnpiodertts, Orlhotints hispatiirus und reclaugnlus Fairnt. (für Ku-
ropa neu), l'latyderus l'uillefroyi m. n. sp. . eine sehr schöne Va-
rietät des PI. dilalatiis.1 bezüglich ru/icolUs (var. Algesiranus m.).
Amara ferviila Co(j., Asicla lucluosa Kos. und Cal hormiucerus cur-
vipes Woll. An den allen Eichen war aufser Ilelops coriaceus,
Adelocera carbonaria und einigen Cardiopfioren wenig zu iinden.
doch fing ich nnler vielen todicn auch ein lebendes Stück des noch
nicht aus Antlaliisien bekannt gewordenen Culusuma sycup/ianla und
an einem von Wespen bewohnten liaunistumpfe ein uulfallend grofses
und inalles Stück iics Amorphorephalus coronalus, das vielleicht bei
gröfserem Vergleichsmaterial als spccifisch verschiedene Art sich her-
ausgeslclll haben würde '), doch konnte ich leider die Lokalität
nicht weiter ausbeulen, da bei dem Versuche, noch mehr Rinde
loszubrechen , die erzürnten Wespen über mich herGelen und mir
Gesicht und Hände so grausam zerstachen, dal's ich froh sein mufste
eiligen Laufes diesen rücksichtslosen Gesellen entgehen zu können.
Auf dem Rückwege bcrührl man nochmals die alte Wasserlei-
tung, doch bog ich gewöhnlich in ein nach Südosten sich ölTncndes
Thal ein, in welchem unter leichl aufliegenden Steinen die in den
Sammlungen noch sehr seltene Siugilis soror ziemlich häufig vor-
kam, und in ihrer Gesellschaft lAlbophilns cordalns, der zierliche
Ilelops wacellus Kraatz n. sp., Colon murinus und andere Seltenheiten.
Aach lagen hier zuweilen /um Trocknen aufgehäufte ReisigbündeL
') HcrrEliliT» .ms Cartnf^eiiii srlircilil mir so cIm-ii, ilafs vr ein hal-
bes I)ut7,«-nd .4inorpfi(H-fp/inliit versrliinlcner Grüfse auf dem ^Ve5^e von
Tarifa nacli Alpesiras bei Ameisen nngelroflTen habe, icti werde also Ge-
Irgealieit haben iiocli einige Stücke zu vt rglt-iclien.
IVinlercttmpagne in Spanien. 175
die ich sorgfällig über dem Schirm ausklopfte und dadurch eine
grofse Zahl guler und theil weise neuer Käfer, zumal Citrculionen
erhielt, unter andern Coenopsis If^alloni. Caihormiocerus n. sp., Tra-
chypftloeua n. sp., zahlreiche Apionen^ Misolamptis gibhulus, Helops
ophonoides Luc. '), Lathridien^ Cryplophagen und andere mehr.
Am Ausgange des Thaies trifft man die von Tarifa nach Alge-
siras führende Strafse, die man nun verfolgen kann, da die von ihr
durchschnittenen Felder gleichfalls sehr ergiebige Lokalitäten sind.
So fand ich hier unter Steinen die beiden Siagonen in unglaubli-
cher Anzahl, dazu Chlaenins chrysocephalus , Brachinus angustaltis
Dej. (^Andalusiens Ramb.) zu Hunderten, sowie etwas seltener Bra-
chinus baeiicus, ieslaceus und glabratus Dej., vereinzelt Poecilus
baelicus, decipiens, cupripennis, crenulalus und viele andere der be-
reils oben als unter Steinen vorkommend erwähnten Arten.
Nächstdem waren meine Ausflüge am häufigsten nach dem im
Norden der Stadt gelegenen sandigen Küsfendislricle gerichtet, der
einige vortreffliche Lokalitäten aufzuweisen hat. Der Weg dorthin
folgt zuerst der nach Sau Rocque führenden Landstrafse und biegt
dann rechts ab nach dem unter den Namen „los Pinales" in Alge-
siras bekannten Pinien wäldchen, einem entomologisch klassischen
Boden durch die interessanten Funde Dr. Will's, von dessen Sam-
mellhätigkeil mir einige alte brave Algesireuer noch so Mancherlei
zu berichten wufsten. Die erste dankbare Lokalität sind auf die-
sem Wege die Aufsenmauern des nur wenige Minuten von der
Stadt entfernten Friedhofes. Von diesen konnle man die hübsche
LHhonoma Andalusien zu 50 und 100 Stücken ablesen, während
beim Ausraufen der die Mauern einfassenden Kräuter mancherlei
gute Melasornen und Carabicinen zum Vorschein kamen. Nächstdem
waren die üppig bewachsenen Wegränder der Landstrafse selbst höchst
beachtenswerth. Unter den breit auf dem Boden aufliegenden Blät-
tern verschiedener krautarliger Gewächse verbargen sich Ceuforhyn-
ehus Andreae u. peregrinus, Cneorhinun n. sp., Caihormiocerus n.sp. (?),
Phylonomus pardalis und Deyrollei Lap., und vor Allem ein sehr
interessantes neues Geschlecht aus der Gruppe der Oliorhynchiden.
Auf dem Wege selbst in den von den die Strafse ziehenden Eseln
hinterlassenen Andenken lebte es von Onilis Ion und Olivieri,
Aphodius lugens und luridus, während unter naheliegenden Steinen
bei Oecophlhora pallidula Merophysia carinulala und Paussus Fa-
vieri, und bei Aphoenogaster senilis einige Dinarda nigrifa, Sunius
') In Europa wohl noch nicht gesammelt.
176 (^. Dierk: eine eiilomttlo^ische
lalu* und Adeloshnna sitlrdhun air/jilielToii waren, lel/.tcre al)rr
wolil nur zuf.'illi:; in (Jescllscliall dieser Ameise.
Unweit einer klein(*n Slrafsenwirllisrliaff biegt ein Kufspfad
rechts ab. der über weile Viehanger nach dem erwähnten Pinien-
wäldclien fiibri. Auf diesem Pfade bemerkt man zuerst einige Was-
serlaclien. die /-um NN assi-rkäfcrfang einladen. Hier linden sich un-
zählige l'attius hyätohnttti Kies., Berosus hispnnicus und aerirep»,
jAiccopItUits leslatcus. Ihjitrojwrus xnnlhopns und ^eminus, seltener
Ochlheiins pnnctnlus . mehieie litjilrneneii,, llytharhus au^ustalus,
Ihjdroponts mpriilionaliti und birar'nuttns. At^nhu.s diilxjinus und rhiil-
conulxis^ I/yilru]j/tilns pislaceus u. a. in. iSäi'hsldem \varen die V ich-
weiden mit einer Hcihc interessanter Dungkäfer belebt, zumal von
deolrupes I\Innnts und liypnrriln, Huhns hison, Cvpris /lispnntis,
Aphodius sctj/jalnrum und tiueolalti.s und Otil/iophagus fximilus : ein-
zelner fanden sieh (jleotrupes HoJJ^mannseggi, Bubas bubalus ^ On-
Ihophagus hirlus. mafgitidlis. piinclalus, mililneiis. Aphodius lersxis
und Perezi llaruld n. s|i., Tarhinus pirlus und endlich ein Pärchen
unseres hein)atbli('hcn deolrupes Tijphoeus. ')
Nach kurzer Wanderung erreicht man das Gehölz und mit ihm
den Dünenboden, dessen Fauna natürlich durchaus von der seiner
Umgebungen abweichl. Hereils Knde Januar flog hier Citindeln
maroccuna in allen Varielälon bis zu der sciiöiien feuergoldcnen
fareUensis und mit ihr seltener Cicindela ßexuosa^ die auch erst
Anfang Februar zum Vorschein kam. Auf dem lockeren Sande lie-
fen nächsidem zwei Timarchen, Pimelia mnura und foitiicata var.,
einige Erodien und in einzelnen Stücken die seltenen Dermesles
/AoracifHS, Silones virgnlu.s und niger All. (letztere für Kuropa neu)
und Adimnnia Unngi, während bereits von Kude Jarmar ab in «len
späteren Nachmiltagsslunden Melotonlha papposa zahlreich um-
hcrnog.
Auch das Streifnclz lieferte manche gute Sachen, wie Cocri-
uella liftiren Ol., einij;e vSlücke des neuen Xennslroniiyhi.s iniurn-
Ins Kiesw.. Crepidodera venlrnlis , Oieslin Aiid(tlusira .MI.. Byd-
nobius andahisicus m. n. s[).. während in Schwämmen zahlreiche
Bolelobien und l,\jvoperdiu(i Itovistae in sehr dunkler Varietät, sowie
') Ich cntsiritip niirli gpicscn zu liahrti, d;irs Herr Fairni.iirr küri-
lirh rinc dtui 'ryii/iiirii» und Moiinix ii.ilif.slclirndc Form .ms And:diisi«-n
als neu»' (ieulnifirx .\rl licsclirirltcn ludic, d.i mir .ilior tut Zril <lic Bc-
srhr»"ilnin!; di-rspIlHii iiirlit vorlicj;!, so kann i( li niclil .«i.Ti^cn ob meine
Tliiere zu dieser Art gehören.
Winiercampagne in Spanien. 177
unter umherliegenden Cactussliimjifen Eumicrus promptus und ma-
rocranus Saulc, als für Europa neue Thiere, und ein einzelnes
neues Elylrodon als besonders erwähnenswerthe Vorkommnisse er-
solieinen.
An» Meeresstrande selbsl fanden sich die meisten der von Gi-
braltar beieits citirten Dünenkäfer wieder, und aufserdem noch f o-
chxjchile bijida., Tenltjria sinualocollis nnd emarginala^ einielu Pen-
Ifiicus thoracicns. Opalrum lugens und ein mir noch zweifelhaftes
Sclerum, das vielleiclit auch durch das Meer von Afrika her impor-
tirt sein mag.
Der aufserordentliche Heichthum der Käferfauna einerseits und
das liebenswürdige Entgegenkommen der braven Aigesirener ande-
rerseits, die mich mit grofser Herzlichkeit in die Kreise ihrer Fa-
milien eingeführt und mir die seltene Gelegenheil verschafft hatten,
mich an den harmlosen Freuden des spanischen Carnevals und sei-
ner fröhlichen Maskenscherze im weitesten Maafse zu betheiligen,
hatten mir Algesiras so werlli gemacht, dafs ich mich schliefslich
nur njit herzlichem Bedauern von dem gastlichen Orte zu trennen
vermochte, und als am 20. Februar meine zahlreichen Freunde mich
zu dem Schilfe, welches mich nach Cadix bringen sollte, geleite-
ten, vermochte ich nur schweren Herzens ihnen auf ewig Lebewohl
zuzurufen.
In Cadix angelangt, hielt ich mich gerade nur so lange in die-
ser Stadt auf, um auf einem kurzen Ausfluge nach dem vor dem
F.aiidlhore sich ausdehnenden Dünengürtel <iie hier häufig vorkom-
menden Tenlyria gadilana, Eroditis latus Sol., Zophosis suborbiru-
laris, Scariles Pohjphemus, Silesis rulilipennis und aufserdem einen
hübschen Cneorftinus, einige "20 Stück einer kleineren F'orm des
Geolrupes Momus, sowie eine Anzahl Puppen der hier auf Gcnista
unendlich häufigen Gnstroporhn Loli mitzunehnun, denn schon am
29. Februar brach ich nach dem naheliegenden Puerto Satila Maria
auf, wo ich 14 Tage zu verweilen beschlossen halte.
Da diese Lokalität bereits von der deutschen Expedition im
Jahre 1865 besucht und über deren Ausbeute am and. Ort. durch
Herrn v. Kiesenwetter Bericht erstattet worden ist, so begnüge ich
mich nur meine interessantesten Funde aufzuführen. So erbeutete
ich vor Allem in den südlich der Stadt gelegenen Lagunen einen
schönen neuen Pogonus (alrocyanus m.) , ferner Fogonus ßavipen-
nis., riparitis, liloralis, gracitis, chaicetis , smaragdinus 'Wa]l\, Jili-
formis (letzleren in Löchern in Gesellschaft des Daplus vittalus), Dys-
Borl. Bntomol. Zeitscbr. XIV. 12
1^8 G, D'teck: eine entomologhche
rhirius tiinrroderua, Aniaodarfyhts heros, llnrpnlug neglerhts. Bryaxi»
/lipi>onen.\is Saiilc. tleterorertts rurlun und einif;o ///*'*/*uä- Arten.
In den Dünen westlich der Stadt sammelte ich (elonia femo-
rata, einipe todlc Klajthnrera Redenui. Silottes fiisroideug und Meftt-
Vtfer\ in alten VVcinrcheii: Ajmte hirnnritlatn und Sinnxyloti (w/eti-
iniuni, in Wasserlachen ttydrnporus iiifiriceps Schaum und baeli-
niR. ') Etwas mehr vom IMeere entfernt in einem PinieiiwäUirhen
fand sich in einigen Exemplaren der seit Hedeau nicht wieder aus
Spanien l)ekannt gewordene Chtaenins ryaueua. ferner der für Eu-
ropa neue Cnlnihns opacus Luc, sowie auf einem henachharten
Viehanger ttuhas huhnhis in zahlreichen Stücken. Auch das Streif-
nett ergal) manches gute Tliier. wie Xruoshniii^ytiis Iruttrnlus Ksw.
n. sp.. Spprm(>p/in':;iis vdriolofin-fniurtntiis. Hmrltus ninrinn« und /o-
veolalux. Drilus fnga.r, Af^iipanlltia Asphodeli. Cjyptorpphnhi.% grn-
vidns. Rdinnomnrphn (Viry.vnn/Afrn», Vlertroxrelis meridionnlis. jtro-
ceriihi. lifjiali*^ Aplentpedd rilinfn. Thyumis rftliln. bnllolne. pti.siltn.
parvtiln, lateralis, l'sylliodes affinis. pdllidipeuins. l'hyllotreln prO'
rern. Meliirelhes Erirhsnni nnd rolimdirollis. während unter Un-
krauthaiifen flypera fttsmfn, Deyrollei Cap.. SHonps disroideiu und
genirulfiltis iMols.. Histrr rnrhnuarifis, Snprimts serripex, metnUesrens
und eine vielleicht neue Art. Aeraphitus Inlpa, Cnrtiraria ditlin-
gnendn. Vrin palliilula und ein sell)»t der Gattung nach zweifel-
hafter neuer Cryplnplmf^ide zu finden waren.
Nach i\cu henachharten Orten San Lucar und Puerto Real
maclife ich gleichfalls einige Ansllüge. Die Umgegend des crsteren
orgah aufser einer Anzahl Arien, die ich bereits bei P. S. Maria ge-
sammelt halle, wenig IJenterkenswerlhes. wie einige Rhyssemuit al-
l^irinis. Ammnerius eleraltis, Ap/iodiiis Vdvians, i)iodyrhytirhus au-
/ilriarux (wcdil neu für Spanien) und Drilus flavescenn ^. (^, Bei
P<»rt Hcal hingegen war die Ausheule günstiger, denn ich erhielt
nicht nur eine Menge guter Salzkäfer. Cleouns roennl/ila und al-
lernans. sondern auch von jungen Pinien lirarhyderes ovipenni« und
f!;riiifsrens Fairm.. während ich von Blumen zumal Lolmtiyx ae-
tiPtis , Apinn Prrrisi . niiiiuslnliitn. .<;(yfaim»^rrj/m. Limonii . ('i/mne-
Irini /lirnlnr. Ti/rhitts (irgrtifnhis. .s»Vf»fi//ro//i.«, Syf)ine/> allalirvs. ei-
nige Malachiden und Dasytiden streifte.
') In dii'scn li.irlien enlderlilp irli auch die f-arve des srlion von
Taillier «Twülinleii l'leurudrlet W'nllli, die in .illen Allersslufen iiiil dem
vollLoinmenen he|ilil 7iisaniinenlelile. Diese Larve enfspriclil in der all-
gemeinen Körperioim derjenigen lies inexicanischen Amfilyttuma Axolotl.
fVintercampagne in Spanien. 179
Da ich das Osterfest in Sevilla verleben wollte, verliefs ich
P. S, Maria am 13. IMärz, ohne eine nach dem wohl docIi nie en-
tomologi>ch heimgesuchten Huelva projektirte Excursion unternom-
men zu haben, deren Ausführung ich al>er späteren Reisenden drin-
gend empfehle.
In Sevilla vervreilte ich 16 Tage, doch habe ich verhälfnifs-
mäfsig wenig entomologisch gewirkt, theils weil das Weiter wenig
günstig, theils weil das Osterfest mit seinen glänzenden Processio-
nen und sonstigen Fesilichkeilen einen belräclitliehen Theil meiner
Zeit in Anspruch nahm. Ueberdies begann meine Gesundlieit so
ernstlich zu wanken, dafs mir oft die nölhige Kraft zu anstrengen-
den Touren fehlte.
Trotz,dem excursirle ich mehrfach na<h dem auch von der deut-
schen Expedition besuchten IJiij^el nicken von Castillejo. fand Pa-
radrilus wieder, sowie aufserdem den seltenen Xenoslrongyhis Dey-
rollfi'i, Calosoma indagntor und einige Stücke dei' neuen Aphthona
bruuueipes All.
Auch den in H. v. Kiesenwettcr's Reisebericht erwähnten Lehm-
tömpel besuchte ich öfters, und sammelte aufser den meisten der
von demselben citirten Aiten noch Zuphium ftlens, Colaphus Du-
fouri, einige Pelohius llermanni. Hydroporus canalicuUüus und He-
lophorus hilermedius.
An den Ufern des Guadalqnivir fanden sich Heleroderus algC'
rinus., Silesis rnfilipeiinis, Aphodius trncidalns Har.. Parhnephorus
impressus und cylindiirns ., Dyschirins punctaftis^ Carabus baeticns,
Saprinns delersus. Tribalns scaphidiformis und in wenigen Stücken
auch das schön rothgcihe, für Europa neue Scaphlsomn Ponpillieri.
Reiche, von welchem man bisher wohl überhaupt nur sehr wenige
Stücke kannte.
Die Pappeln und Weiden unweit des Stromes ergaben Elesrhns
scanicus. einen Dorytomns und Polydrosus inlersfitialis. die Wie-
sen und Wegränder Leptopalpus rosiralus (auf Centaurea calci-
trapa), Cneorhinns spec. , Cleonns bremrostris. Baridins pros/nfis,
nilens var. , pirinus, mprirostris , rhlorodius . Tychiifi signaficoUis
Chevr. (neu für Europa), Cenlorhynchus quadridens . iibialis var.,
lencorhammu . stjuanmlatns^ squamulosus , malachitir.us Chevr., me-
lanostictus , Apion gracilicolle. fulviroslre. rnrduorum, Lixus an'
guineus. snperciliosns, algirus., I^nrinus mixtus Cap. n. sp.. Bruchna
signaiicornis, picipes, sicnltis , pusillus, Ulicis . Cassida lala und
depressn^ Thyamis tantula, membranacea^ jnncicola. aenea, Plectro-
scetis conducta^ chlorophana, Phyllolreta variipennis. Aphthona hi-
12*
180 (i. Dierk: eine enlomologische
laris 1111(1 inriolnsn. wälirond im Dünger Aphodius scybularhu, Hy-
drorhaeris. snIeUiles llibsf.. vnriana Duff.. Corynetes defxniclnrttm^
Onl/iofihn^iis coenobita und metilaeus tnolir oder vTPDi'gor liSufig
vorkariiPii.
Am 30. Muri setzic ich ineino Reise nach Cordolia fori . wo
ich. wenn auch körperlirli leidern!. ciniirc recht cr^^ichige Kxcursio-
iien in die Sierra de Cordoha iinternahin. Trolzdcrn ich ein«'n ^Mo*
ii.'U friilicr hierher kam, als die deutsche Kxpedilioii im J;ihre 1865,
fand ich doch hcreils die Eichen in voller Hliithe und überhaupt
die Flora und Fauna eben so weit vorgeschrilten, als sie danials
Ende "Mai atijjelrolTen war. Meine Ausbr-ule war in Folj^e dessen
von der jener Herren wcni^ verschieden, doch erreichte ich durch
Aussieben von Blällern und faulenden Pflanzen noch einige Psela-
pfihlcn und Sriiftnuietndcn . wie litjf/iiuus ifterinis Saulc. und pen-
iusttlaris Saide. Cleiiistes Audnlii.s i cus Säule, n. spec, Scyd-
macitus Cti I dn/iatiti s Saulc. n. sp. . (^ef)fi eimium pygmneum
Saulc. u. sp. lind Faronna hispauus ') Saulc. ferner Chideva an-
i:;uslirollin Kraaiz n. sp.. grarilia Kraalz n. ap,, velox,, praerox. no-
Inlirollis H.iiid und viele Mid-nftcplus. Aufserdem erheulcle ich
noch in cinij^eu kleinen, zum Tlicil wohl künsllichen Höhlen den
Pristonyrhxis Polyphemus RamI»., der. wenn richtig liestimml. kaum
speeifiseh von hnelirns verscliieden sein dürfle.
.Auch durch Slieifen erhielt ich manches Gute, wie Colon emnr-
ginnluni Kos., eine Aitthaxia, Eintniorera Ditfonri. ilyihra taxicor^
uis . Irisligntn. ryihtdrirn. Crypiorefthnhts Ftninburi und grnrilis.
lirnrhydirp.s oripptinis. Orrhcsles Irirolor und irrotdlus, Ceitlhorhyu-
r/nis int er sei o.sus. tnirnns Br s.. tiiialis var.. Ditrki Bris. n. sp., Äi-
loups piiuriit olli.s, I\1eriims Jxli forittis^ Phyllolreln pnerilaceraa. Aph-
Ihnnti hilnri.s, Tfiynwis Lyrnpi und die äufsersl seltene sublerlucetis
Foudr.. /idttinnmnrpbn .'Mfilbtwsi. Sphnerfxltrntn rubidn u a. m.
Da ich das hai liiäeki^c IMaf;eiilei<len. an xvelchem ich l.iltorirle. für
eine Fol};e iles warmen Klimas liiell. beeilte ieli mich. v<>u(\»rdol»a weg.
nach dem höher und kühler j;elei;cnen Cianada zu kommen, in der
llotl'uiiiii;. Ii'ei BcNseruiif; und Heilung zu rinden. Kaum war ich aber
angelangt, als mein Leiden sich so verschlimnierle, dals ich bettlägerig
wurde und schlief^lieh mein Ende täglich erwartete, da ich bereits
5 Tage nicht mehr vermocht halle, die geiingsic Nahrung bei mir
711 helialtei). Nur der aiifopfeniden P(lci;e der Dienslholen meines
NVirlhshauses (casa de pu|)ilos. calle de parragas No. 7) halte ich
') Das betreffende Exemplar ging leider unterwegs wieder yerloren.
Wintercampagne in Spanien. 181
es zu danken, dafs meine Natur allmälig wieder daran gewöhnt
wurde leichte Nahrungsmittel anzunehmen. Als ich dann endlich
wieder so weit war, dafs meine Kräfte mir erlaubten aus/.ugehen,
konnte ich natürlich nicht mehr daran denken, gröfsere Excuisionen
zu unternehmen, und mufsie mich damit begnügen, mich alltäglich
nach dem Alhambragaiten zu schleppen, um dort wenigstens im
Waldesschatlen minder anstrengende Sammelversuche zu machen.
Mein gutes Glück liefs mich denn auch einen leidlichen Ersatz fin-
den für das, was ich draufsen versäumte, denn ich entdeckte hier
beim Aussieben alten Laubes ein neues Pselaphiden - Geschlecht
neben Bythinus. den Decatocerus Alhambrae Saulcy und
mit ihm einen wahrscheinlich gleichfalls neuen Catops, während
die zahlreichen blühenden Schirmblumen mir Haplocnemus, Dasy-
tes, Philotinum und Anlhobium, sowie einige Ginsterbüsche ganze
Schaaren von Tychius sparsuhis und einen mir noch zweifelhaften
Brachyderineu lieferten. An den Aufsenmauern der Alhambra fan-
den sich ferner noch zahlreiche Asida Ctemenlei Perez, Mastigus
patpalis, Tentyria inodesla., eine Silpha und Calops coracinus, wäh-
rend auf niederem Buchen- und Eichengestrüpp Bataninus ochrea-
ius, Brachyderes ovipennis, Orchesles ferrugineus, Apion scuietlare,
difßcile und nigritarse, sowie Orsodacna hiimeralis vorkamen.
Nachdem ich ein wenig wieder zu Kräften gekommen war,
reiste ich am 17. April über Loja und Antequera nach Cordoba zu-
rück, ohne die ersehnte Sierra Nevada anders als aus der Ferne
gesehen zu haben, doch hielt ich mich unterwegs wenigstens einen
Tag in Loja auf, wo ich im engen Flufsthale des Jenil zahlreiche
Uferkäfer sammelte und von Blumen Urodon atbidus Küst., Bru-
chus mtirinus und picipes, Phyltotrela corrugata^ Aphlhona nigri-
ceps, Ceulhorhynchus fallax und libialis var, aut. u. sp., Meligelhes
Crolchi Bris., rolundicoUis Bris., Dasytes terminalis und Anlhictis
versicolor Kiesw, streifte.
Auch bei Cordoba machte ich noch einige Escursionen in die
benachbarten Berge, die trotz der durch trockene Witterung sehr
zurückgegangenen Vegetation noch recht lobnend ausfielen. Das
beste Stück der Ausbeule war der neue Anillus Cordubensis m.,
der sich in einem zur Zeit trockenen Wasserlaufe unter einem tief-
liegenden Steine vorfand, leider aber unicum blieb, weil einfach auf
eine halbe Stunde im Umkreis kein zweiler Stein sich fand, der an
seiner Unterseite den für einen Blindkäfer nöthigen Feucliligkeits-
grad halte aufweisen können.
Unter einem andern Steine fand sich eine äufserst seltene Form
182 G. Dieik: eiue etUomoIngische
des Carabua helluo, der Carnftufi (tougeleti Keiche. Ifinei der iiiclil
iiiilider solleiie l'lahiflci us Sai-zi iiiid ein (ffi/ionus liniiiimlli.s li.iiiib. ')
Aurscrdcin sind als iiileressJuil«', iiiolir «»der ueni-er tiiitilige
Vorkommnisse iii erw.llinrn: Hhiintrofrus ßavicans^ Meloe mnjnlis,
Ultylii/iitius (lilalnlus , ein«' 7'eitlj/f in . «-in Sejiidiuin und vor Allein
beide (fcsrlilcrliler des ebenso slalllielien als kuslliaren i.ucnnus
ßatbarossa Fabr.
Adt'li am (in.i(hil(|iii\ ir saninnlle icdi einij^e fjiife Sachen, znn)al
llog iMtlnUnilliu hylnula ( barp. um die iMillaf;szeil in sebwarnien-
der Meute *), während an den AniVenmanern des Kriedholes Yy-
chius Elephna Kr. in zablieicher (jesellsehafi itiil Tyrhius hordei
und Asidn costulaln (an porralu'!) /u finden war.
Diircb einen /nfall winde meine Absiibl. in einer Tour von
Cui'doba naeb (Madrid /u reisen, dahin ab';eandei't. dafs ich bereit»
in Aranjiiez die Bahn verliefs um liier noch einen Tag über %u sam-
meln. Indessen war ich. als ieh mil dem !Mori;en^rauen des '22slen
A|nil in dieser SladI anlangte, von der aiislrengendcu Nachlfabit
so er.sciiöpfl , dafs ieh nur in der nächsten Nähe des Schlosses ei-
nif;e Bii>ebe ab/.iiklopren vermorhtc, die mir einen P(»lydiosus,
P/iyHobius titfjtr(7iii/'er Chevr. , Ctniialiis suuvis, viele ßt'attnpftyes,
SrymniiM und Aulhirus lieferten, während auf den nahen V\ ieseii
cinij;e Kölsiliersl riebe Ceutorhyurhus neneiroUis. coarctalus. picilar-
sis, Anuturotiin hisfjnna, PaylUodes cuprea und einige andere häutige
Blumenkäter einbracblen.
In Madrid angelangt war es mein erstes, Hrn. l^rofes-^or Perez
Areas anfzusurben, der, von meineiii Kommen bereits unterrichtet,
tiiieli auf das Zuvoikoninieiidsle cinpring. Ein mit diesem liebens-
würdigen Knlomologen und einem an<lein Madrider Collegen. Hrn.
cura Zapater, unternommener mehrtägiger Ausflug in die über-
aus inscktcnreiehen Berge von Eseorial ergab im (Janzen ähnliche
Kcsullatc als die. von denen die Heisebeiielite der Herren v. Kic-
') Dieses stllrnc riiit-r liiulet sirli .lurserdtiii iiixli bei 3I:daua und
auf d<T SiiriM d<- TtTiiel, wo ihn Herr Klilers snininrllr und nur s(iüt<-r
einsandte.
') In Marsrids Cihdo^ Ih63 findet .sich Melohntha hyhrida Cbarp.
als syniuiyni unter papimm III., w.'dirend sie in der An.o^abe ih()H ganz
>vei."4elasseii worden ist. Beide Arten sind oline Zweifel zu trennen.
Mel. hyliridii ist «licliter und mehr grllilich lM'srhn|i|)l. und zumal sind vor
Allein im weibliihen (iesehlerlile die I' liii;elile(-ken viel baiii-lii<;er und nach
hinten erweiterter als bei pappusn l ehri^ens fand ich letztere nur ge-
gen Abend, wahrend erslere tun die illittagszeil schwärmte.
Wintercampagne in Spanien. 183
senwetler und Seidlilz uns er^äiilt haben, ich begnüge mich also
nur noch, als, von uns aus Moos gesiebte, neue Arten 'in ciliren:
Byt hinus troglocerus Saulc. n. sp. und Sc y dm aenus gu ad ar-
ramus Saulc. a. sp., sowie auch die in einzehicn Stücken gefangenen
Brtichus carinatus Schönh. und der seither wohl nur aus Deutsch-
land bekannte Ceulorhynchus sphaerion.
Auch nach der Kanimhöhe der Navacerrada unternalini ich eine
gröfsere Excursion; da ich aber in meinem Standquartiere, der venta
de Navarraceda, meine seit Granada ein/jg möglichen Nahrungsmit-
tel, Milch und Eier, nicht in genügender Menge aufzutreiben ver-
niochle, sah ich mich genölhigt weit weniger Zeit auf diese inter-
essante Lokalität zu verwenden, als ich sonst wolil beabsichtigt
hatte. Von meiner schnell zusammengerafften Ausbeule waren zu-
mal zu nennen: Tyrus murronatus und zum Tlieil neue Staphyli-
nen, die ich aus Ameisenhauien siebte, ferner Moryrhus variolosus,
Dichotrachelus Gruellsi^ P latyderus monlaneltus und variuiis. Auffal-
land war auch das liäufige Vorkommen der Melue coruUifer '), von
der ich ohne giofse Mühe an 60 Stücke von der Land&trafse auflas.
Nach Madrid zurückgekehrt, verweilte ich in diesfM- Stadt noch
einige Tage zur Erholung meiner stark reducirlen Körperkräfle, be-
suchte nochmals Herrn Pcrez, dessen Güte ich eine Reibe guter und
seltener Käfetarten verdanke, und reiste endlich am 30. April über
Avila, wo ich einen Zug übersprang und wenig ergiebige Sammel-
vcrsuche machte, nach Zumaraga an der französischen Gränze ab,
in der Absicht hier den vielgesucbten Cychrus spiniroUis zn ßnden.
Freilich fand ich ibn, wie so mancher meiner Vorgänger, nicht,
dafür aber noch weit ausgezeichnetere Sachen, nämlich in einzelnen
Stücken: Scolodyfes Diecki n. sp., Cephennium (Geodyles)
alomarium Saulc. n. spec, Pselaphus Diecki Saulc. n. spec,
Scydmaenus oedicerus Saulc. nov. spec. und in einiger Anzahl
Scydmaenus Navaricus Saa\c. n. sp,, Bylhiniis pyrenaeus Saulc.
und Scydmaenus IVellerhalli. Ferner fand sich ein noch unbestimm-
ter T/iylacites, ein vielleicht neuer Polydrosus, Amnuronia elegans,
Slyphtus utiguicularis, Monolepla erylhrocephata, Crepidodera Sma-
ragd inn ., Apion onopordi, Ceutorhynchus S(juamulosns ^ picilarsis,
cochleariae, Cassida sangttinosa und chloris, so dafs ich mit dieser
letzten Excursion auf spanischem Boden recht sehr zufrieden sein
konnte, und ich mich wohl noch zu längerem Aufenthalte in die-
sen schönen Bergen entschlossen haben würde, wenn mein Gesund-
') Im Volksmunde bekannt unter dem Namen cum (Pfaffe) oder mata-
hombre (Menscheutödter), eine gewifs eigenlhümliche Combination.
184 (i. Dieck: eine entomul. Wintercampngiie in Spanien.
Iieilszusland micli nirht zur nngesiiunilrn Weiterreise nacii dem küh-
leren Norden g<'z\viinf;eri liiillc.
Ii)des>><oii konnte icli dorn Wunsche doch niclit widerstehen,
nochmals n.ich den Ccntralpyrenäen ahzuschweircn. wo ich im ver-
panpenen Herbste eine anfserordentliche Ausbeute an Hlindkäfcrn pe-
niaelil hatte, und wo es mir denn aucli gelang, in aller Eile noch
einen weiteren Annfiltlltnbnus zu entdecken. ')
Auch unsern lielien>würdi{;en Collegcn. den (trafen Bonvouloir,
suchte ich in Bagneres de Bigorre auf und wurde auf das Herz-
lichste in >einem gastlichen Hanse aiifge?)()mmen Einige Höhien-
jagden. die wir sofort in der Umgegend an.>>lellten . ergaben vor-
züglich Anophthulmus Lechenanlli, Aeartts und in '1 Exemplaren
den seltenen Discouli^nyi Fairm.
Vuii Bagni'res ging es nach [Moni de IVIarsan zu Vater IVrris,
meinem und wohl so manches Collegcn wahrhaft %äterlichen Gön-
ner lind Freunde, der mir auf das Cüligste und Ficigiebigsle ans
den vScIiätzen seiner Sammlung miti heilte und überhaupt mit so
grol'scr Heizensgiile enigegenkam, dafs ich die lei<ler nur wenigen
Tage, die ich in seinem Hanse verlebte, wohl nie werde vergessen
können.
In f^aris angelangt, balle ich das Vergniigen, die Henen Dr.
Kraal/, nnd v. Ilarold anznlreHVn und in ihrer Gesellschaft einer
Sitzung der Societe entomologiqne bei/.nwobnen.
Nach mehrlagigem höchst geniiisreiclien Aufenibalte im Hanse
meines lieben Freundes F. de Saulcy in Metz, nnd nachdem ich
noch mit Henii vom Brück in Wiesbaden ein lei<ler nur zu kurzes
ZusantnientrelTen gehabt, traf ich endlich nach mehr als sechzehn-
monal lieber Abwesenheit wieder in der lleimath ein. schwer be-
packt niil den Kri;elmissrii einer so langen Saininellbäligkeil nnd
erfüllt von «len mannicbf.illigen. geistigen Eindiöcken meiner inter-
essanten und an abentenerlichen Erlebnissen so reichen Reise.
') NfUerdings erhirll ich aus derselben Gißind einen Anoitlilltalmtis,
den ich lür »-ine Varirtäl nirines An. Orpheus halte, der viellricbt aber
bei Priilutig /.»liirfirlitTcr Exemplare sich als eine selbstsländige Art hfr-
ausslilb-n könntr. Die IHiagnosf ibsst-lbcn ning hier btlgvn:
A HIß ji fi t /la I miis Orp/ieii» v;ir. Co ntorr a ii ii *.
Aiio}>lilliiiliiu) Or/i/iro »iiiiilliniii», trd niiillo i/iinor, aiisimliur: protfio-
rare anlie nitiiii* ffiluialo, lalerilni» (ut in Orp/ieu) jitjla fia»in iinidenla-
li», »elf ante tfentiriiln* pix ninx/nriir »einiriri nliiriter exteclis — Long.
3^ i>Iiliim.
In einer (»rolle bei Aspel (Hiuile Garonne) von iiieineni Sitniniler Ma-
naiid Pierre aus Gasloiine in zwei Exetnplaien entdeckl.
Prosopis Gerstaeckeri,
eine muthmarslich neue Bienen-Art
beschrieben von
A. Hensel in Berlin.
D
as ungünstige Welter in der Iclzlen Hälfte dos Monats Juni v. J.
veranlafste mich, die Insekten — nach dem W'oile eines erfahrenen
Sammlers — in der Herberge aufKiisucheii. Icli untersuchte u. A.,
einer Osmia naclispiirend, die trockenen Rubusstengel. In den Röh-
ren, deren Eingang sich atr der' Spitze der Stengel befand, fand ich
eine Wfspe, Hoptopus tuevipes ScUk., in beiden Geschlechtern und
eine Schlupfwespe in fast jedem Stadium der Entwickelung. In
den l-iöhren, deren Eingang sich am unlern Ende des Siengels be-
fand, entdeckte ich zu meiner Freude eine sehr auffällige Prosopis-
Art. Die Bienen waren zum Theil noch von der Pu[)penliülle um-
geben; in mehreren Sl engein befand sich nur ein Genist, in einigen
waren mehrere. Die Stengel, in denen sich solche Röhren befan-
den, haftelen noch, wenn auch, da das unlere Ende etwas vermo-
doft war, nur schwach am W urzelsfock, und die Röhren gingen
von unten aus etwa 0,5 IMeler in dem Stengel aufwärts. Eni hielt
der Stengel nur ein Genist, so befand sich dasselbe am Ende der
Röhre, enthielt es n»ehrere Lager, so waren dieselben in ziemlich
gleichen Abständen von einander zu finden. In einer Röhre fand
ich beide Geschlechler. das Männchen zeichnete .sich durch den er-
weiterten FühlersehafI aus, doch slimu)le die Art weder rail Ma-
tala Kir b noch einer anderen in den Werken von Kirby, Nylan-
der, Eversmarm. Schenk und Kirchner bi-schricbenen nbereiir.
Männchen Die Grundfarbe des Körpers ist schwarz, wie
bei fast allen Arien dieser Gattung. Die Vorderseite des Kopfes
ist nahezu krcisförmi::, das l'ntergesichl nach unten etwass schmäler.
Der Fühlersehaft ist nach aufsen sehr erweitert, so dafs er' fast
doppell so breil als lang ersclieinl; mil der Erweiterung bildet er
186 A. Hensel: über
ein etwas lang£;esireckle8 Oval. (l:is. da dasselbe nach vorn cotivex
ist. von diT Forin einei Kidiol im Mü|»fciien niclit ^elll• abweicIiL
|)as Kiiile dei Erwcitening leiclil bei iiuii^onlaler Laj^e etwas iilier
den inneiii Augenrand hinweg. Der Seapus selbst — obue die Er-
vveileiiin- — ist fast drrieekig. da er sich nach oben verbreitert,
niMJ niati- aber lictscbwar/. gefärbt; der Anliani; dagegen ist rein
schwefelgelb. Aiu obern liaiide ist das Schwarze, am untern die
gelbe Fälbung breiter. Die Füblergeifsel sieht mit dem ersten
(iliede auf dem eigentlichen Scapns, also auf dem schwarzen Theile,
und besieht aus deutlich durch Kinschiiürungen gelrennlen (iliedern.
Die erslen drei (jlieder sind schwarz, die lolgenden hell rolhbräun-
lich. die letzten wieder etwas dunkler; viel dunkler, fast schwarz
sind <lie Ein.stbni'uungs.stelU'ii, oder die einzelnen (ilieder an Basis
und S|)il/,e. so dafs die Kiihlergeifsel geringelt erscheint. Die Füh-
ler sind so lan^, dal's sie die Basis des Schildchens erreichen.
Die Farbe der (Jesicbtsllecke ist wie die des Fnblerschaflan-
hanges ein reines Schwefelgelb. Es sind deutlich vier Flecke vor-
handen, und dieselben neliinen fast das ganze Untergesichl ein. sind
aber deutlich durch scliwar^e Mähte von ein einander geuenut.
Der erste, der Kopfsehildlleek, beginnt am Munde mit der vollen
Breite des Koj)f>chiIdes, verengt sich nach oben gleiehmärsig von
beiden Seiten, und ist in einer Höhe, die seiner untern Bieilenaus-
dehnung nahezu gleichkommt, horizontal abgeschnitten. Den Raum
über dem Ko|»f>(-liiMllccke nimmt der zweite, der kleinste Gesichls-
fleck vsculnm supranasalc Kversm.) ein. Seine F»)rm ist die eines
symmetrischen Fünfecks, welches von vier gleichen und einer län-
geren Seile, der Ginndlinie, begrenzt wird. Der dritte und vierte
Fleck liegen rethls und links von diesen beiden; sie sftilzen sich
nach den Mundwinkeln hin scharf zu. erweitern sich bis zu der
Stelle über der Trennungsnaht zwischen den Flecken Eins und Zwei,
wo die Abslutznng des Fleckens Zwei beginnt, enlfeinen sich von
da ab von demselben, indem sie selbst sejimäler werden, und rei-
chen ein wenig über die Höbe der Fühleiwurzel hinauf, wo sie,
ohne den Augenrand verlassen zu haben, gerade abgeschnitten sind.
Sie haben also nach unten eine, nach oben zwei scharfe Ecken,
während die Spitze, welr-he an den iMiltelllecken stölst, abgerundet
ist. Unter den Fühlern bleibt ein schwar/.er Raum, dessen Form
aber nicht der .Art ist. dafs man von .Ausrandniigen der Gesiehls-
flecke >pieeben könnte, da das Schwarze gleich zwei gleicbgeform-
ten, zusammenhängenden Dreiecken ins Gelbe bineinieiebl. und zwar
genau an den Stellen, wo sich ilie seitlichen Gesichtsllecke vom
Prosopus Gerslaeckeri. 187
„scutum supianasale'* entfernen. (Bei dilatata K. sind deutliche
Ansrandiingen in den seitliciien (jesiclilsflerken vorhanden ) In den
Nähten, weiclie die Seitenfleckc vom Kopfschild trennen, befindet
sich etwa in halber Höhe eine punktförmige Erweiterung auf Rech-
nung der Seilenflecke; ebenso sind die Grenzen des Gelben an der
schräg herabgehenden obern inncin Kante der Seilenflecke und am
Fühlersfhaft nicht scharf gezogen, sondern es gehen ein odei- zwei
schwarze Zähnchen in dasselbe hinein. Alle andern äufseriich sicht-
baren Theile des Kopfes sind schwarz, also a nch die IMa nd i beln.
Am Thorax sind gelb die Schulterbenlen und ein Punkt an
der vordem Seite der sonst braunschwarzen Klügelscbuppen. Der-
selbe ist überall dicht und ziemlich grob punklirt, lederartig und
mit kurzen greisen Haaren bewachsen. Das Mesonolum zeichnet
sich durch einige glatte Fjängsbinden auf der Rücken- wie auf der
Brusiseite aus, und ist an den Seiten mit längerer aulfallenderer Be-
haarung versehen. Durch solche längere Behaarung zeichnet sich
auch die Aui'senseite dei' Vorderschenkel aus. Der Melalhorax ist
gröber, unregelmäfsig körnig gerunzelt und hat an der hintern steil
abfallenden Seite eine im Grunde glatte, glänzende Rinne. Die
Structur des Schildchens ist der des Mesonotums gleich.
Der Hinterleib ist fast überall 'gleich dicht punktirt, wenig
glänzend; nur am eisten Segment ist die Punkt irung wenig feiner
und dasselbe etwas glänzender. Die Bauchseite trägt, wie es mir
scheint, die hauptsächlichsten Unterscheidungsmerkmale, und beste-
hen dieselben aus erhöhten Querleisten auf der Mitte der
einzelnen Segmente. Am meisten erhöhl und daher am
deutlichsten sind die Leisten a uf S eg inent d rei und vier.
Die Leisten sind, wie die Bauchseite übeihanpt, auch deutlich punk-
tirt; nur an der Sidiärfe der Freisten scheinen, nach dem Glänze zu
schliefsen, die Punkte zu fehlen. Die beiden letzten Segmente sind
dicht behaart.
An den Beinen sind die Schenkel schwarz, die Vorder- und
Mitleltibien vorn gelb, hinten schwarz; das Gelbe zieht sich am
obern Drittel ein wenig mehr nach hinten als unten. Die Hinter-
libicn sind gelb und haben am untern Ende ein schwarzes, rings
herum reichendes Bändchen, das bis zur halben Höhe der Schiene
reicht, aber an der Voiderseile nnlen einen .Ausschnitt hat. so dafs
dort ein gelber Fleck bleibt. An den Tarsen sind die ersten bei-
den Glieder gelb, die andern schmutzig rölhlichbraun.
Die Flügel sind bei beiden Geschlechlern ziemlich hell und ha-
ben an der Spitze einen etwas dunkleren, wenig aullallenden Saum,
18B A. Hensel: über
Die Länge des Körpers belrägl bfi allen meinen Exemplaren
bei bfidni Cfsclilerlitcrii 5,5 bis ii iMillin., bei einer Breite von 1,5
und einer Flüf^elspannutif; von lU bis II .Millin.. circa 3, 1 u. 5'".
Das Weibcben ^leirbt irn Habitus und der Gröfse dem Mann-
eben. Der Kopf desselben ist kreisföi mif;. nacb unten kaum inerk-
licb xuKaninienj;«'/.ogen, aber niibt veriänj^ert, ganz scliwarz und
der unleie IMundrand ist mit greisen Ilaaren gewitnpert. Die Füb-
1er sind einfaeh, etwas kürzer als beim Männeben, der Scball un-
merklieb gebogen, die Geil'sel vom vierten Gliede an pecbbräunlicb,
viel dunkler als beim IMänneben , die ein/.elnen Glieder aucb deut-
licb, wenn aucb durcb minder tiefe Kinscbnürungen gcscbieden; sie
nehmen bis zum vorletzten Gliede etwas an Dicke zu, das letzte
ist am Knde zugespitzt.
Die Siruetur des Thorax ist wie beim Männchen, nur am
Meiatborax tielen die Körner auf dem sogenannten herzförmigen
Räume mehr in Längsstreifen geordnet auf. Die Scbulterbeulen
sind nur zur Hälfte gelb und die Flügclscbuppen ganz dunkel. Die
Punklirung des Hinterleibs ist besonders am er.stt-n Segment spar-
samer, dieses daher mehr glänzend als beim Männchen; das sechste
Segment ist sehr deullicb behaart. Am lianehe ist der Rand des
5leii Segments bogenförmig ausgeschnitlen und daselbst mit rost-
bräunliclicn Haaren gevvimperl; am 3len Segment isl die Stelle,
wo sich beim Männchen die Querleiste befindet, durch schwächere
Punklirung und kaum merkliebe Krliöbnng angedeutet; das 6te Se-
gment isl ganz eben und ;iufseroidentlieh sl;irk glänzend.
Die Beine sind schwarz. An den Vorder- und Milteltibien
befindet sieh an dei' Basis der Vorderseile ein kleiner gelber Fleck,
an den lliiilerlibien an der>elbcn Stelle ein gelbes Bändeben von
gröfserer Ausdehnung, so dafs es etwa das obere Drittel der Schiene
einr)imn)t. Die Tarsen sind schwarz, an der Unterseite die Enden
der einzelnen (ilieder etwas heller.
Aufser den von mii gesammelten F^xemplaren kenne ich nur
noch .} Männrhen auf dem hiesigen Museum (unter spec. No. 1699),
die sich von meiner Art nur durch die Form des scutum supra-
nasale ein wenig unlersebeiden.
Die Arten, in deren näebsle Verwandtschaft diese Biene ge-
hört, sind folgende:
1. /'. vnr iegnt n F. hat in beiden Geschlechtern so ebarakleri-
slisrbe Merkmale, dafs eine Verwpeliselung mit ihr wohl nicht
leicht möglich isl. und ich vei ziehte darauf, die Unterscheidungs-
merkniale noch einmal aufzuzählen.
Prosopus Gerstaeckeri. 189
2. Ebenso verliält es sich mit P. difformis Herr.- Seh., für
welche das von Eversmanii — ob auch von llerrich-Schäller, weifs
ich nicht — an die Spitze gcslellte Mericmal „sculum supranasale
nigrum'- allerdings nicht constant ist, da mir ein Exemplar vorliegt.
bei welcliem dieses scutum zum Tlieil gelb gefärbl isl ; dessen ungeach-
tet mnfs ich aber die Arl schon um der eigenlhümlichen Form des
Fühlerscliaftes willen, der sehr stark erweitert, aber nicht wie bei
den andern Arten mit einem Anhange veisehen ist, für eine gut
unterschiedene hallen. Ich vermulhe, dafs dieselbe von Schenk
u, s. w. unter die Varietäten von communis Nyl. aufgenommen
worden ist.
3. Von brevicornis Nyl. unterscheidet sich die vorliegende
Art schon durch die Gröfse, da die genannte zu den kleiristen Ar-
ten der Gattung gehört, und ihre Länge nicht über 2 Lin. beträgt,
4. Von dilataln K. (^ unterscheidet sie sich durch die Farbe
und Form der Gesichtsflecke und des Fiihlerschaflanhanges, durch
die Foru) des Untergesichts, den Mangel der Prolhoraxzeichnong,
die sci)warzen Mandibeln, Farbe der Tibien und Tarsen, besonders
aber durch die Farbe dei' Flügel, welche bei dilalala deutlich gelb-
brännli«-h sind, und durch die Querleisten auf der Bauchseite der
Hinterleibssegmente; bei dilalala ist nur auf dem vierten Bauch-
segmente eine solche vorhanden.
5. Von palellala Eversm. (auf dem Berliner iVluseum) unter-
scheidet sich «las Männchen durch die Form des scuti supranasalis,
von welchem derselbe sagt: ..cuspis intermedia i. e. scuti suprana-
salis apex, linearis"; oder in der ])iagnose: „scuto supranasali sub-
lineari, truncato", welches auf meine Art nicht zutrifft. Ob die
Bauchseite (\ev palellala die charakteristischen Querleisten hat, weifs
ich nicht, mindestens sind sie in der Beschreibung nicht erwähnt. ')
Vom Weibchen sa^t Eversmann in der Tabelle: ,.pedes omnes albo-
annulati''; und ..hypostoma niaculis duabus solitis flavis"; in der
Diagnose: hypostoma atro, orbita interna flava. Auch dieses sind
Merkmale, die auf das Weibehen der gegenwärtigen Art nach Obi-
gem sich nicht anwenden lassen.
In tabellarischer Uebersicht würde sich die in Rede stehende
Art. für die ich den Namen Prosopis Gerstaeckeri vorschlage,
in folgender Weise einreihen lasse. Ich folge der Eversmann'scheD
Tabelle.
') Das Männchen von palellala Eversm. hat die Querleisten auf der
Bauchseite nicht. D. V.
190 A. ftensel: über Prosnfnui Gerat neckeri.
cT A. antcnnanim scapns (lil.itnliis;
n. Knitiim siipr.'iiiasiilis iiii:nim .... diff'nrnxis FI -Srh.
h. 8(Mitiiin (iiipr;inas.ilc flavuin;
a 1. ninndibiilno iii^rae;
o 2. scnto siipr.-inas.ili siil)linpari , . pnlellnla Evrrsm.
b 2. sciilo .siipranasali siilipenlagniiali . Gerslnerkeri
h I. tnan(]i[)ular all>ae efr varief^nloe\ dilatnln
9 A. ahdoinon hasi nilinim. apicc nigrum . variegatn V.
B. al)il<»tnei) oinniiio nigriim:
a. IJypostoma nigra, imtnaculata siibro-
tiiiiHala (ierslneckeri
Am Scliliisse möchffi irli nur noch lienioikeri, dafs icli die /'.
annulnri H Sni. in» Vordarlil lialip. das VNciltrlini von dilnlaln
Kiib 7,n sein; allfin die ül)ei /.eugpiideii Ucwrise felilen mir innli.
niid n)öi*lile irli nur diese Vormulliiing wie oUigon Ersllingsversnch
einer riilotnoloijiM-lien BTsrliieilinng der goneigien Piiifnng der lly-
tnenoplerologcn enipluliN-n liai)en.
' -'f
Berichtigung
von
G. Dieck.
D.
urch eine falsche xAngabe in de Marseul's Catalog ed. II. p. 89
war ich zu dem Glaul)en vcranlafst worden, dafs der Adelops ad-
nexus Sclianfufs im südlichen Spanien aufgefunden sei. Meiiien
Zweifel hieran hatte ich in dem in dieser Zeitschrift vcröireiillich-
len Aufsatz urspiünglich dadurch ausgedrückt, dafs ich im Manu-
script statt adtiexus an« dem südlichen JSpanien gesagt halte: ad-
nexus^ welcher in» südlichen Spanien vorkommen soll. Nachdem mir
H. Dr. Kraatz. welcher durch obige Angabe in den Glauben verselzt
war, H. Dr. Schaufufs habe das südliche Spanien als Vaterland
angegeben, bemerkt hatte, dafs es eine Verdächtigung enthalle, wenn
man von einem aus dem südlichen Spanien beschriebenen Kä-
fer sage, er solle im südlichen Spanien vorkommen, so accep-
tirte ich die von ihm vorgeschlagene Note (Berl. Eni, Zfschr. 1869.
p. '^57), welche eine Mifshillignng allzu allgenieiner Fundorts-Anga-
ben enthält. Zufällig erhielt ich bald darauf die Stett. ent. Zeitung,
bemerkte, dd[» Adelops adnexus bei Panes in Nordspanien gefun-
den sei, entschuldigte mich sofor t brieflich bei UDr.Schau-
fufs, sagte ihm. dafs ich meinen Trrthum bereits in der Berl. Ent.
Zischr. berichtigt habe, setzte ihm den ganzen Sacbverhall in meh-
reren Briefen sehr ausführlich auseinander, und bemerkte, dafs die
Kraatz'sche Note ausdrücklich von mir acceptirt sei. Dieses
offene Entgegenkommen hat nun H. Dr, S. ausgebeutet, um H. Dr.
Kraatz in bekannter Weiseln einem Schmäh-Artikel mit der sonder-
baren Uebeischrifl : Correklurbogen, mit scheinbarem Rechte und
scheinbarer Zustimmung von mir, in einer durch Nichts zu rechtfer-
tigenden Weise anzugreifen. Meinen privaten Erklärungen an FI. Dr.
Kraatz. die denselben vollsläudig befriedigten, glaubte ich diese
öffentliche hinzufügen zu müssen.
G, Dieck.
192 Berichtigung.
A 11 tu er k II 11 f;. MtMne oImmi crwäliiite. nllgciiicin geliallcne Noie
pafst zwar nicht ganz auf AiLlops adnexus Scli.iuf. , aber iiiii so
besser auf den gle i cli a ei I i g be8cliricl)enen Adelofts (Qnueslus) ur-
cariKA Sciiauf.. wo e8 heifsl: „ich fand dies Thicrehen in drei ver
schicilcncn (iiollcn fies canlabiischcii (iehirges''.
Del.iillirte Augaheii ülier die Kumlorle sind gewifs ebenso nütz-
lich als wünschenswcrlh. Fan es isl , m'i)eiiliei gesagl , wedei auf
den mir 7.ugängli<'hen Kartm, noch in dein iiuifassendslen Keise
handhuche iiher Spanien, dem von (rciniond Lavigne, angeführt,
ein solches Oerichcn bleibt also immeihin in Nurdspanien. d. h.
zwischen Corunna und Barcelona, den Pyrenäen und der (inadar-
rama nicht gerade leicht in finden. Aiurh 11. Di eck hat die ge-
naue Lage desselben nicht ennitlein kininen, obgleicli ihm von H.
Dr. Schau ful's brieflich niil^etheill vvnrdc. dafs Pancs an licr
Slrafse zwischen Pootes und Bilbao in der Provinz Burgos läge.
Bei dieser (Velegenheil mag liesser hier, als am nachstehend ge-
wünschten Orte, folgende brieflich ansgesprocheoc Bitte des Heirn
Hauptmann v. Hey den erfüllt werden:
,,Ich mache in meiner Arbeit über die südspanischen Käfer den-
selben Vorwurf wie 11. Di eck (resp Du), und bitlc dies in der
Note zu bemerken, dals diese Notiz von mir ist und nicht von der
Redaction. Ich habe in meiner Bearbeitung der Käfer des Ober-
engadin (Graiibündener Zeitschiift) die Fundorte seltener Arten so
genau angegeben, dafs der veistoibene Dr. Pfeil sie 2 Jiihre spä-
ter an demselben Orte wiederlinden konnte; manche haben es aber
gern, dafs eine Art selten in den Sammlungen bleibt. Meine Mei-
nung im M a 11 u scri [( t e war viel eher niedergeschrieben, ehe Di eck
daian dachte seine Arbeil über die neuen Blindkäfer von Stapel zu
lassen. Ich eikläre hiermit, dafs ich gegen Herrn Schanfuls nichts
habe; aber ich scheue mich auch nie eine wis.-enschaflliche Mei-
nung ollen zu veitheidigen."
G. Kraatz.
Beschreibung neuer Lepidopteren des
europäischen Faunengebiets
von
Dr. O. StauJinger.
(Fortsetzung.)
29. Ennychia Ledereri n. sp»
Diese Art kann ich nur in die Gallung Ennychia Led., also
bei Albofascialis Ti. . unterbringen, obwohl sie mehr Zeichnungs-
ähnlichkeit mit ßlocluomorpha f'enu.slati.s Led., sogar etwas mit
Heliolhela Atralis hat. Gröfse 12 IMillim., also etwa wie die er-
wähnten drei Arten. Es liegen mir drei Stücke vor. ein cT und
zwei $, alle ganz frisch, nur dem einen 9 fehlt der Kopf. Die
Palpen sind behaart, aber nicht sq stark wie bei Noct. Vennstalis^
etwa gerade wie bei Albofascialis. Das dünne Endglied ragt aber
sehr deutlich aus der Behaarung des zweiten hervor, was bei Albo-
fascialis nicht der Fall ist, wo die Palpen üheihaupt mehr nach
abwärts geneigt sind. Heliolhela Airulis hat ganz andere Palpen,
namentlich auch äufserst sichtbare, nach oben gerichtete Nebenpal-
pen. Stirnbau scheint ganz wie bei Albofascialis^ jedenfalls ist die
Stirn nicht horizontal vorstehend, wie bei Noctuomorpha. Die
männlichen Fühler sind äufserst kurz bewimpert, wie es scheint,
kürzer als bei Albofascialis-^ dahingegen zeigt der Hinterleib einen
weit längeren Aftcrbüschel als bei letzterer Art. Die Beine sind
bei beiden Arien ganz ähnlich.
Die Gestalt der Flügel ist etwas breiler und am Vorderwinkel
weniger spitz als hei Albofascialis, und stimmt anscheinend ganz
mit der bei Nocl. Venuslalis und Hei. Atralis überein. Die Vor-
derflügel sind schwärzlich mit malthr.iuner Beimischung, bei dem
Männchen auch etwas grünlich angeflogen, während das eine Weib-
chen lichtere Schuppen am Aufscnrande und in der Flügelmitte
Berl. Entomol. Zeitschr. XIV. |3
194 Slntidinger: neue
leigl. El was liiiiltM- dci' Klügelmillc. also lange nicht so weit nach
dem Aiifsenrande hin wie bei Albofascialis, bemerkt man rine sehr
verloschene lichte Qiicrliiiie, die am Vordcrtande am doiilliclistcn
erki'inibar ist. I>ic Fian/.cn sind /jcmlioli breit gcilnvcirs. Auf der
fast ganz dunklen (schwarzen) Unterseite tritt nur am Vordenaiide.
der oberen Linie enls|)ieclu'iid, ein starker lichter (gclhlichv%eifser)
Fleck und am Iimenrande ein ebenso gefärbter Längswisch auf.
Die Hinlerflüi^el sind dnrrhyns schwarz mit weilsgelber Belran-
zung; unten /.eigen sich mehr oder weniger gelbliche Schüppchen
die bei dem einen Weibchen am Vorderrande als Ansatz zu einer
Mittelhinde /nsammcnhiingen. Zu verwechseln ist Eitnythia Lede-
reri nach den angegebenen iMornenlen weder mit Alhnfnscialis Tr.
noch mit MlnulaUa Spr. , die ich nur als eine dntikle Lokalform
der ersleren sehr veränderlichen Art ansehe. Die drei vorliegenden
Stücke wurden in der Umgegend Ofens gefangen, und erlaube ich
mir die Art nach dem ausgezeichneten Bearbeiter der Pyralidinen,
ficrrn Julius Lederer, zu benennen.
30. Ancylolomia Jnornata n. sp.
Obwohl ich von dieser Art nur ein iMännchen habe, so stelle
ich doch dasselbe ebenso unbedenklich als eigene Art auf, wie Zel-
ler finher seine Vertinnltlln nach nur einem Exemplar beschiieb.
Ich erhielt das Stück mit \ier Anc. VeclinuieUn 'L. auch von Sici-
lien. wahrscheinlich stammt es aus der Umgegend Palermo's. Die
Art ist etwa eben so grofs (2fi !Millm.) und hat fast noch stärker
gekämmte Kühler a\» Perltnnlflla. so dafs sie also nur mit die-
ser zu vergleichen ist. Hiervon unterscheidet sie sich aber sofort
durch die eintönig grau gelben V ord er fliigel , und ganz
weifsen II i n I er finge I. Erstere sind auf ihrer Fläche nnregel-
mäfsig mit dunkleien Atomen bestreut und führen 7 — 8 scbwar/.e
Limbalpunkle. Die etwas abgeflogenen Kränzen lassen an ihrer
Basis eine dunklere Linie eikennen. Die Ausbuchtung des Vorder-
randes erscheint schwächer als bei jeder andern Aurylnlvmin. \)'ie
Unterseite der \'()rdei Hügel isl niallgrau; ebenso unten der Vorder-
rand der Hinter Hügel, die sonst auch weifs bleiben.
,'Jl. Crambus Pulcherr imus n. sp.
Diese piächlige neue .Art \\uiile von H. Christoph bei Sarepta
entdeckt und mir in einer Anzahl männlichei Stücke zugesandt;
das Weibchen, ginnite ich. wurde nie gefunden. Die Art ist von
allen bisher bel<annlen europäischen Crambidcn ganz verschieden;
europäische Lepidopteren. 195
am besten stellt man sie bei Fnfgiclellus Hb.. dessen Gröfse sie auch
etwa hat, da die vorliegenden Exemplare zwischen 23 — 28 Millm.
variiren. Kopf und Thorax ist biaungrau, nur führen die Augen
oben weifse Orbita und sind die Flügeldecken breit weifs um-
säumt. Auf den langgestreckten braiingrauen Vorderflügeln sind
die Hippen zum gröfsten Theil breit weifs, wodurch das Thier et-
was an Myelols Ramosella H. -S. erinnert. Vor dem Aulsenrande
bleibt aber eine breite Binde (ii uiulfarbe, welche die unmittelbar
an der dunklen scharfen Limballinie angrenzende Reihe weifser
Striche (Punkte)' die fast zu einer Linie vereinigt scheinen, um so
schärfer hervorhebt. Die Franzen sind stark glänzend weifs, an
ihren Spitzen dunkel gescheckt. Die grau glänzende Unterseite die-
ser Flügel ist nur am Aufsenrande, besonders gegen die Spitze hin,
weifslich. Die Hinlerflügel sind durchgehends grau mit weifslicheu
Franzen, ähnlich wie bei Fulgidellus . wo die Hiuterflügel indessen
mehr oder weniger weifse Stellen zeigen. Cr. Ptilcherrimtis ist mit
keiner bekannten Art zu verwechseln und ändert nur sehr wenig ab.
32. Etiella (Pempelia) Zinckenella Tr.? ab. decipiens.
Kaiisch sandle mir hiervon zwei Weibchen ein, die er bei Gra-
nada aus den Schoten des dort wachsen<ien grofsen Spartium (oder
Genista) Ende Mai, Anfang Juni er/.og. Da er aus denselben Scho-
ten zur selben Zeit eine Anzahl von Pempelia Zinckenella erzog,
so glaul)e ich um so mehr hierin vor der Hand nur eine sehr meik-
wüidige Aberration »lieser letzten Art erblicken zu können. Alles
sti:nmt bei der ab. decipiens fast ganz genau mit Zinckenella über-
eil.', nur fehlt bei unserer Aberralion die gelbbraune Querbinde bei
ein Viertel der Vorderflügelbinge durchaus. Dies ist um so auffal-
lender, als dieser Querbinde bei Zinckenella ziemlich erhabene vio-
lette Schuppen voraul'gelien. Die ab decipiens hat demnach eintö-
nig violettgraue Vorderflügel mit breitem weifsen Vorderrand bis
über die Hälfte der Flügellänge hinaus. Sie ähnelt so etwas einer
kleinen Epischnia Lencoloma, für welche sie mir auch fraglich von
einer unserer ersten Autoritäten früher bestimmt wurde. Aber
Episch. Leucoloma hat ganz andere, kürzere, nach aufwärts gerich-
tete Palpen, welche bei dem einen meiner beiden decipiens leider
abgebrochen sind, bei dem andern Stück indessen, obwohl sehr
nach abwärts gerichtet und etwas verbogen, genau mit denen der
Zinckenella stimmen. Auch sind die Vorderflügel dieser decipiens
entschieden dünner beschuppt als dies bei normalen Zinckenella der
Fall ist, doch, obwohl sie an ihrer Basis etwas abgerieben sind, ist
13*
196 StHudiuf;er: neue
siclicr von dt'r i^clltcii Oiirildndc .'iiich nie ♦•ine Spur voi li;in<ipn ge-
wesen. Jode AIh'i r;ili()ii ist. meiner Aii>iclil iiiicli. mrlii oder miii-
drr diiicli finfii kriiiikliidicii oder .'d)iiortiM'n Z,u>liiiid d<'s liidivi-
diiiMi) hedingl. iiht-i- dcssni ('r.sarlic vvii- ;illndin^s iiorli so ^it\ wie
niclils u isscii. U<'liiif;t'iis wt-cliseln srlion hvi incincii v«»rlicf;t'iid(Mi
Penip. Ziurkenellu dir Hioilc der f;('llioii Uiiidc und Sliiikc dei
Scliuppenanlinuriiiig vor deiselbeii /jcinlirli wcstMillicIi an Inleiisi-
lät ab.
33. Pempelia M alacella n. »p.
Diese piäclilif^o kleine Art wurde von C. Küliscli bei Malaga
culdeekl. der mir liiervon drei Sliirkc. *2 (^ u. 1 Q, einsandte, von
denen das eine .'un S. Jnli gefangen wurde. Die Art weiclil von
allen mir bekannten Pliycidoen ab und erinnert böcbslens ganx
schwaeh an Mijel. C/ialroryauella Consl., die ieli auch auf Sardi-
nien fing und von Dairnalien babe. Die vorliegenden Slücke mes-
sen II. 13 und 17 .Millim. V ord erl'l ü gel lieb I braun (biann-
geli») mit zwei ascbgraueu (scbwarxgesireiflen) Querhinden
nnil liasalfleck. Die erslere (^)uerbinde siebt civva bei ein Drittel
der Flügelläugc und vorläuft sobräg von oben naob unten und aus-
sen. Sie fülirt in der Mitte und ganz wenig am Rande crbabene
schwarze Scbuppcn. Die zweite verläuft vor dem Aufsenrand.
nicht ganz paiallel damit, und ist besonders bei zwciSlückon sehr
stark naob innen und aufson schwarz umsäumt, weshalb sie viel
anITnIlendcr als die erste Binde ist. Besonders ist diese schwarze,
nicht scharfe Unisäumung nach aufsen stark und erstreckt sich
oben n()cli etwas gegen die Flügels[)itzc bin. Der Vorderraud des
Flügels ist //u'u\liob breit licbtor (last weifslicb) als die (irundfarbc
und verlieren sich darin die grauen Binden unmerklich, so dafs sie
nicht scharf bis zum oigentliolien Hände stofsen. Vor den grauen
Franzcn befindet sieh eine dunklere, verloschene Limliallinie. Die
eintönig graue Unterseite bietet, ebenso wenig wie die grauen llin-
terllügel. Kigenibümlichkciteu. Die gelblichen Palpen, nach aufsen
un»l oben schwärzlich, sind nach aufwärts gerichtet und überragen
die Stirn nur sehr wenig. Die Fühler des Männcbons führen über
dem starken Basalgliodo einen dunklon Sohu[»penwulsl. äbnliob wie
bei ('*n^*7/e//a; sie sind aufserdem ziemlich lang bewimpert, mehr
als bei iindoroii [*om|iolicn.
europäische Lepidopteren. 197
34. Nephopteryx Macra n. sp.
Leider besitze ich von dieser Art nur vier Weibchen, die mir
H. Christoph aus Sarepla einsandle. Ob es dalier, nach Zeller'schem
Sinne, ein Nephopteryx oder eine Pempelia sei. läfst sich nicht sa-
gen, da die Art aber am meisten nocti einem kleinen Neph. Pin-
guis ähnelt, setze ich sie vor der Hand dabei, Sie ist bedeutend
kleiner, 14 — 18 Millm., während meine mir vorliegenden iV. Pin-
guis 2.3 — 26 Miilrn. messen. Die Vorderllügel sind schmutzig grau
mit lichterem Grau gemischt und führen zwei weüslirhe Querlinien;
dazwischen bei zwei Stücken einen deutlichen weifsen Punkt. Die
äufseiste Querlinie, unfern des Aufsenrandes, ist nur wenig gezackt;
bei zwei Stücken zeigt sie fast gar keine bemerkbare Einbiegung,
während die entsprechende J^inie bei Pinguis sehr stark geiackt
ist. Die innere (erste) weifse Querlinie ändert in ihrer Lage schon
bei den vier vorliegenden Stücken wesentlich ab. Bei dem einen
Stück sieht sie etwa bei ein Drittel der Flügellänge, bei zwei an-
dern bei ein Halb und bei dem vierten fast noch darüber hinaus.
Es kann aber kein Zweifel obwalten, dafs nicht alle vier Stücke
nur einer Art angeböien. Auch die Form dieser Linie variirt, da
sie bei dem einen Stück in der Mitle stark nach aufsen gebogen
ist, bei den andern fast gar nicht, sondern nur schräg vom Vorder-
rand zum Innenrand nach aufsen verläuft. Am Innenrand tritt sie
am stärksten auf, bei dem einen Slück äufserst breit, fast flecken-
förmig. Bei zwei Stücken steht nur am Ende der (Mitlel/.elle ein
deullicher, wenn auch nicht scharfer, weifser Fleck, während bei
dem kleinsten Stück zwei übereinander stehende schwarze Punkte
in der hier lichteren grauen Färbung undeullicli hervortreten, von
denen in dem hier dunkel bleibenden gröfsten Slück höchstens der
obere matt zu erkennen ist. Trotz der äufserst einfachen Färbung
und Zeichnung dieser unscheinbaren Art haben wir es also mit ei-
ner recht aberiirenden Art zu thun. die jedenfalls erst nach einer
gröfseren Reihe von Exemplaren richtig erkannt werden kann. Die
Hinlerflügel sowie die ganze Unterseile sind eintönig grau mit elwas
Glanz. Bildung der Palpen, Fühler und Beine bietet keinen Unter-
schied von der anderer Nephoptery.r-\V eiher.
35. Nephopteryx Diaphana n. sp.
Von dieser Art sandle mir C. Kaiisch aus Malaga vier Stücke,
1 cT und 3 $, ein, die fast erzogen zu sein scheinen, und von de-
nen das eine als Datum den 9. April, das andere den 2.'3. März
198 Siaudinger: neue
Irägf. Dir Art stehl der sicilianisrlicn Neph. Poteriella Z. sehr
nahe, hat dieselbe (möIsp. 23- 26 Millini.. und dieselbe lirbticnme,
mif rülblicb Biaiiii gcmiscble Färbiinj; der Vorderllügel. Zeller
sebiieb mir auch, dafs sie seiner ClienteUa aus Ostindien naiic ste-
hen solle, die ieli aber durchaus niebt kenne. Die Palpen-, Füh-
ler- und Bein- liildung ist von der der l'uletiella, Holtorelln. Metz-
neri etc. nicbl versebiedcn. Die fast zeiebnungslosen bcllgraiien
Vorderflügcl habeu nuhr oder minder rötbliebbranne Heiniisebung.
Bei zwei Stücken ist dieses röthliche Braun etwa in der Mitle des
Flüirels als breite !Mittell»inde vorn Grau zienilieb scharf getrennt,
und setit sieb bei dem einen am Vorderraiide ziemlich deutlich
fort. Bei einem Stück sind die Flüjjel last ganz eintönig. Alle
führen vor den lichteren Franzen eine dt-utlidie Heihe j^elrc un-
ter schwarzer Punkte, die bei l'olerielUi linienarti^ zusammen-
geflossen sind. Bei dem am stärksten gezeichneten Stücke kommen
auch einige scbwar/.e Striche, auf den Hippen, auf der äufscrcn
Hälfte des Flügels vor. Die zwei Qucriinien, v\'ie sich solche fast
bei allen andern Nephnpleryx- \Y\rn zeigen, sind so gut wie voll-
ständig verschwunden.; die iiineie ist auch bei l'oleriella sehr un-
deutlich, die äufsere hingegen stets sein (leullicb sicblbar. was bei
den vorlie::enden vier N. Dinfitmuit (liuthaus nii bt der Fall ist.
Die weif-en llinlerilügel sir)d von ganz aulVallender Durcbsich-
tigkeit, so dafs m.in die unter dem Tbier steckende Schrift deut-
lich (lurcbleseii kann. Nur am Vordcriande gej;en den Vor<lerwin
kel bin sind sie etwas verdunkelt, ebenso haben sie eine dunklere
Limballinie. und die weifscn Franzen lübren hart an der Basis
gleichfalls eine feine dunkle Schaltenlinie. Auch die Hinterllügel
der l'oleriella sowie Ro/wrella cT sind etwas durchsirbtig, aber
lange nicbl so sehr und mehr grau wie weifs.
36. Ancylosis? Maculifera n. sp.
Drei iMänncbcn dieser .\rt, die mir H. Cbrisloph von Sarepta
einsandte, jtassen n.ich der Bildung der Palpen und Fühler am l)csten
noch IM den beiden bekannten Ancylosis- kr{Qn\ die Zeiclmungsan-
lage ist aber von Iteiden sehr versrbieden Giöfse der drei Stücke
18. 20 und 2i [Vlillim Vorderflügel bleigrau, mit Incitem
gelblichem Vorderrande, grofseni I n nen ra ndsf lec k . bei
ein Drittel der F'lügellänge. und bra u nge I hl ie h em Kopf und
Thorax. Bei /.wei Stüt ken zeigt sieb auch eine sehr vcrloscbeno
lichte Anlsenrand.>lit»ie. die dem einen Slürk aiisoliit fehlt. Der
liebte Fleck am Inuenrande silit nicht ganz unmittelbar darauf,
europäische Lepidopieren. 199
sondern ist durch ein schmales Slück Grundfarbe geirennt; der sehr
auflallende grofse Fleck ist bei dem einen Slück fast haibmondiör-
mig, bei den andern mehr rund oder quadratisch. Die Farbe die-
ses FJecks sowie des Vorderrandes ist durchaus kein reines Gelb,
sondern eine sehr unbestimmte, ins Chamois überstehende, kurz, um
mit jenem Hauswirth zu reden, ,,eine Farbe, die es eigentlich gar
nicht giebl". Die weifslirij grauen Hinterflügel und eintönige Un-
terseite bieten nichts Eigenihiimliches.
Die starken, herabgeneigfen lanceltförmigen Palpen sind denen
der beiden Ancylosis-A.\\en am ähnlichsten. Auch führt Maculifera,
wie diese, eine Art nach vorn gericlileien Stirnschopfs. Unter die-
ser geschöpften Stirn tritt bei dem gröfslen Stücke ein ziemlich
langes (halbe Palpenlänge), rundes, wie es scheint, hornartiges be-
schupptes Organ auf, das ich mir durchaus nicht zu deuten weifs,
und das den andern beiden Stücken absolut fehlt. Alle Slücke
sind ausgezeichnet frisch und gut erhalten, und kann ich es daher
nicht für eine Nebenpalpe deuten, die bei allen andern fehlen sollte.
Auch haben die andern Ancylosis - Arien durchaus keine deutlich
erkennbaren Nebenpalpen. und dies ist ein mit blofscn Augen sehr
leicht zu sehendes langes Organ. Ich kann es nur für einen abnor-
men Appendix halten, der die Systematiker, die nach einzelnen
Stücken arbeiten, wieder zur gröfsten Vorsicht, ermahnen mufs.
37. Epischnia? Asteris n. sp.
Hiervon erhielt ich durch Mr. de Graslin ein Pärchen, welches
deiselbe in der Vendee von Aster Tripolium, Ende August, eizog.
Diese graue Arl erinnert durch die Querzeichmingen ihrer Vorder-
flügel viel ebei' an Homoeosoina, als an die zeichnungslosen oder
nur längsgezeichneten Episrhnia - Arien , von denen nur Sareplella
eine äufsere Querlinie erkennen läfsl. Aber die systematische Ein-
theilung liegt hier überall noch sehr im Argen, und hat z. B. Ep.
Sareplella viel langete, breitere Palpen als lllolella\ bei beiden Ar-
ten nach vorn gestreckt, während sie bei Prodromella in den mei-
sten Fällen nach oben gerichtet sind. Ganz ähnlich wie bei Pro-
dromella sind die Palpen bei Asleris-^ beim Weibchen stark in die
Höhe gerichtet, beim IVlännchen fast gerade vorgestreckt, übrigens
nur etwas dicker, sonst relativ gerade so lang wie bei Prodromella.
Aber die männliche Fühlerbildung ist verschieden, ohne Einschnü-
rang an den untern Gliedern, die hier iniGegentheil ziemlich breit
sind, ähnlich wie bei Ep. Illolella. Deshalb dürfte auch letztere
Art, nach der bisherigen Systematik, eigentlich gar nicht bei Pro-
200 SlautUnger: neue
droineUu stehen. Von dem Hnihf - Haarpinsel der Fpischnien kann
ich weder hei Asteris noch Sareplellu eine Spur entdecken; frei-
lich verhirgt er sich hisweilcn aueh völlig bei i'rodromeUti und
lUoli'llu
Die Flügelspannung des [\Iännchen8 mifsl 24, die des WeibcheoH
26 !Milhn. Die Grundfarbe der Vorderflngel ist ein Aschgrau, wie
dunklere lloin. Nehuleüa. [Man erkennt darauf lwv'x äufserst schwach
anf^cdeulcle Ouorliiiien. die erste fast in der Mitte, die xweite vor
den) Anfscnrandc. Diese dnrchaus nicht zusammenhängenden (^)uer-
linien bestellen aus einzelnen Punkten oder Längsslriclien, die auf
den Hippen sit/.en. Zwischen ihnen steht, am unteren Ende der
Mitlelzelle, ein schwar/or Punkt. Die grauen Franzen lassen eine
sehr malte Lärij;szeichnnng ei kennen. Besonders das Weilicljen
zeigt an der ersten Hälfte des Innenrandes eine an Ep. Illolella er-
innernde leichte rülhliche Behaarung. Auch auf d<-m Thorax, be-
sonders den vSchiillerdccketi, ist «las (j'rau rölhlich angeil«)gen. Die
an der Basis etwas durchscheinenden grauen llinterllügel mit weis-
sen Kränzen, sowie die eintönige dunkle Unterseite bietet keine Ei-
genthünilichkeilfn. Z-n verwechseln ist die Ep. Asteris mit keiner
bekannten .\rt, sie steh! jedcnlalls der lUotillu am nächsten, welche
aber keine Spur von (^ucrzcichnnngcn zeigt, auch einen ganz ande-
ren Farbcntou hat.
38. 11 y p uchalcin Ghilianii n. sp.
Von dieser ausgezeichneten Art fing ich im vorigen Jahr sechs
Stüt'k. 5 (j^ und I 9- hei Macugnaga im Val d'Anzasca (PiemonI).
Das erste Stück scheuchte ich am Abend des "iö. Juni an einer stei-
len, sehr waini gelegenen Stelle aus dem Gestrüpp auf Später,
am 9. .lull, ling ich «-in Sinck an einem sehr warmen, prächtigen
Vormillag im Fluge, und fand an (iras in der vollen Sonne sitzend
ein Pärchen in copnla.
Die [Vlännchen variiicn in der Gröfse von 24 — 30 iMillni.. und
haben etwa ganz die (iestalt der Dif^neü». d. h. bieite \ «»rdcriliigcl
und sehr bn-ite llinterllügel. Das 24 IMillm. grol'se Weibchen hat
etwas sclimälcie Fliigel. Die i^alpeii sind gerade so lang hervorsle-
hend wie bei den eigentlichen Ihjjinrhdlcieu. auch die Fühler ganz
ähnlich. Die NtMiicrfliigrl sind lici den IMännchm pr.ichtvoll tief
hrauns«'hw ar/.. iSur bei einem ei\> a> licliler grfäi bleu Stück treten
die äufscicn Hanilrip|)<-n deutlich dunkler hervor. Das eine IMänn-
chen. das zuerst grliiugcDC. ist eiutiung lief rolhlnaun. Dii> \^ eib-
chen hat schwaize Vordcrtlügcl mit mallem Glanz. Die Hinter-
europäische Lepidopteren. 201
flügel sind dunkel schwarzgrau. Die Franzeo zeigen überall eine
äufserst feine lichte Linie an der Basis, die besonders unten deut-
lich auftritt, und obwohl dunkel, lassen sie doch einen noch dunk-
leren ßasaitheil unterscheiden.
An die schmalflügelige, stark gezeichnete //. Rtihiginella Tr.
ist bei Ghilianli nicht zu denken, auch pafst sie, den Abbildnngen
nach , sicher zu keiner der mir in Natnr unbekannten Arten der
Gattung. Dahingegen könnte sie möglicherweise als eine ganz
dunkle Lokalform der Digiiella angeselien werden, die zwar mei-
stens auf Vorder- und Hinlerflügeln sehr stark hell gestreift ist,
von der ich aber doch zwei ungarische Stücke habe mit fast ein-
tönig grünbraunen Vorderflügeln und ganz dunklen Hinterflügeln.
Jedoch sind hier die Vordertlügel immer noch bedeutend lichter,
und steht am Ende in der [Mittelzelle noch ein kleiner weifser
Fleck. Jedenfalls mufs diese schöne piemontesischc Form einen
eigenen Namen fübren, und benenne ich sie nach dem tüchtigen
Verfasser der Lepidopteren-Fauna der früheren sardinischen Staaten.
dem Signore Vittore Ghiliani.
39. Myelois Deserticola n. sp.
Hiervon erhielt ich drei ganz übereinstimmende Paare von H.
Christoph aus Sarepta, und steht die Art der Deliralelln IMöschl.,
von der Rhodochrella H.-S. mindestens als Lokalform getrennt wer-
den mufs. am nächsten. Sie ist zunächst viel kleiner, 14 — 16,5
Millm. (meine kleinste De//rfl/fWa mifst 19 Millm), und hat auf den
ebenso gefärbten grüngelben Vorderflügeln keine Spur der rothen
Querbiuden. Dieselben zeigen nur bei einigen Stücken einen ganz
schwachen Stich insRöthliche (Violette), führen aber einen ebenso
breiten weifsen Vorderrand wie Delicatella. Die Hinterflügel sind
grau mit auffallend weifsen Franzen, deren liasis gleichfalls scharf
abgeschnitten grau bleibt.
Die sehr steil nach oben gerichteten Palpen sind auch vcrhält-
nifsmäfsig kürzer als die mehr nach vorwäits gelichteten von De-
liculella. Die Fühler des cf bei Deserticola. mit gleicbfalls starkem
W urzelgliede, sind fast gar nicht bewimpert, oder doch so sehr
kurz, dafs man erst eine .starke Vergröfsernng zum Erkennen nötbig
hat. Die Fühler des M. Delicatella <S sind bedeutend länger be-
wimpert. Die Beine scheinen keinerlei Auszeicbnnngen zu haben.
Zu verwechseln wäre M. Deserticola höchstens noch mit der fol-
genden Art, die aber doppelt so grofs ist.
202 Slaudinger: neue
40. Myelois Pallida n. sp.
Diese ganz eintönig blarsgelbc Art wurde gleichfalls von dem
eifrigoii Forsfhci- H Cliiislopli bei Saiepla entdeckt und liegt mir
in «hol Stücken (I cT und 2 9) vor. Sie ähnelt eivsas der vori-
gen, mit der eie aber schon wegen der Gröfsc, 23—24 Millm , nie
zu verwechseln ist. Auch fehlt ihr durchaus die breite weifse Costa
der Vordei flügel, die höch.stens gegen die Basis hin etwas matter
gelb zu fienncn ist. Die einfarbig blafsgelben Vorderfliigel haben
keinen giiinlichen oder gar rölhlichen Anflug. Die Ilinlcrllüge! sind
beim c/ fast wciJs, nur n;ich auf>en heim $ etwas verdunkelt; die
Kränzen bleiben weifs. Sowohl M. Deserliruta als Detiriitelta ha-
ben also dunklere llintcifliigel.
Die Palpen sind bei dem einen 9 nach oben, bei dem andern
9 nach vorn und bei dem (^ gai- nach unten gerirhiet-, woraus man
wieder sieht, wie wenig auf die Richtung derselben zu geben ist.
Uebrigens sind sie entschieden kürzer als bei Delimtella, von der
relativen Lfinge der Dfserlirotu. Die beim cT frei gelegten Nebcn-
palpen bestehen nur aus wenigen langen Fäden. f)ie Fühler des
cT sind wi(> bei Dexn-ticola gar nicht, oder doch nur äufser.st kuiz
bewimpert.
41. Myelois Albicosta n. sp.
Gleichfalls von H. Christoph bei Sarepla entdeckt, der mir da-
von drei Stücke, 2 cT und l 2. einsandte. Durch dir eintönig
brautigrauen Vordeiflügel mit ganz weil'ser Costa erinnert diese .Art
sehr an El. Zinckenella ab. decipieus. von der sie sich aber sofort
durch die viel kürzeren, nach oben gerichteten Palpen unterschei-
det. Auch ist der Vorderrand vollständig bis zur Fliigels()itze hin
weifs, während bei El. Zinrkenelln und ab. decipieus der eigent-
liche Vorderrand etwa von der Flügelmille an wieder grau wird.
Die Färbung der Vorderllü-el ist bei Albirusln hart am weifsen
Streifen am dunkelten; die Flügclmitle ist bei dem einen Stück
fast rot blich braun. Die Hinlerflügel sind bei den c? etwas lichter
als die ganz grauen des $; «lie Franzen sind schniul/.ig weifs, an
ihrer Basis dunkel. Das kleinste cT mifst IS IMillm., das $ L'•^ IMill.
Flügelspannung.
Der schmutzig gelbe Kopf sticht, besonders beim 2, scharf
gegen den röthlich grauen Thorax ab. Die Palpen, etwas nach
oben gpriehlet, sind nicht IjCsontlers lang. Die Fühler des ^^ sind
äufscrsi kurz bewimpert. Die Art ist mit keiner bisher beschric-
europäische Lepidopteren. 203
benen zu verwechseln; sie soll der mir g.inz unbekannten Hesectella
Mus Z. nahe stehen.
42. Myelois Xylinella ri. sp.
Diese neue Art erhielt ich zuerst von Flerrn A. Becker, später
von H. Christoph aus Sarepla geschickt, und zwar in einer grofsen
Reihe von Exemplaren, die sehr untereinander aherriren. Ich ver-
sandte sie früher als M. Sareplae. Die Gröfsc variirt von 20 bis
27 Milln». Kopf und Thorax sind gelblich, öfters braun, zuweilen
fast grau. Die sehr kurzen Palpen ragen wenig über die Stirn vor.
Das V\ urzelglied der männlichen Fühler ist stark verdickt, die Füh-
ler selbst erscheinen nicht bewimpert. Die Grundfarbe der meist
sehr bunten Vorderflügel isl etwa ein lichtes Holzbraun, das zuwei-
len ganz licht wird und auch bei einzelnen starken Aberrationen
durch Schwarz fast verdrängt ist. Die Costa bleibt stets weifslich
und am Ende der Mittelzelle steht ein weifslicher Punkt. Vor den
lichten Franzen steht eine dunkle Limballinie. Dann folgt ein fast
stets lichtes schmales Aufsenfeid. Davor steht ein mehr oder min-
der mit schwärzlicher Zeichnung ausgefülltes IVlillelfeld, wo das
Schwarz meist imr streifenförmig auf den Rippen sitzt; hier steht
oben der weifse Fleck. Zuweilen befindet sich auch noch auf dem
Basaltheil ziemlich starke dimkle Beimischung. Das eine Weibchen
ist fast völlig schwarz, nur mit lichter Costa und Fleck; ein [Männ-
chen hingegen fast völlig hell, nur mit ein Paar kleinen schwarzen
Punkten. Die Hinterflügel sind lichlgrau, die Franzen fast ganz
weifs. Die Unterseile aller Flügel ist selbst bei der ganz dunklen
Aberration eintönig grauweifs. Diese sehr aberrirende Art ist mit
keiner der früher beschriebenen zu verwechseln, dahingegen der
folgenden ziemlich ähnlich. Auch gleicht sie noch etwas dem $
einer andern Art aus Sarepta, die ich aber nach diesem einen $
au beschreiben nicht für rathsam halte. Mehrere gute Abbildungen
würden die Myel. Xylinella am Besten kenntlich machen.
43. Myelois Angusta n. sp.
Hiervon liegen mir zwei Männchen vor; das eine aus Catalo-
nien. das andere fing der verstorbene Dr. Bauer angeblich in An-
dalusien. Beide Stücke sind ziemlich auffallend von einander ver-
schieden, und gehören vielleicht nicht zu einer Art: jedoch bot
Myel. Xylinella noch aufl'allendere AI)erralionen Das andalusische
dunklere Stück mifst 20, das hellere catalonische etwa 20,5 Millm.
Das erstere hat sehr auffallend schmale Flügel, fast durchgehends
204 Sfauiltnf:;er: uerte
von gleirlier Breifp. pfwa 2 IMillin. Auch die Flügel des zweiten
sind .solirnal, VfibicKei ii >i('ii :il)cr hit'litllcli nach .'iiiImmi liin. Das
andahi>is<-hc Stürk hat ^«-Ihlicli hiaune \'or(h>rl1ii^rl tnit (innklercin
iMiltt'lliicii . das durch finc dunklere ßasal- und schräge Kndhinde,
heidc äiilsersl verloschen, ahgef^rcnzt uird. Da es auch eine ver-
loschene dunkle Limballinie hat. ähnelt * es wohl etwas der Xyli-
nella . die jedoch stets eine lichte Costa und !Mitlclflcck hat, der
hier ganz, fehlt. Die kni/.en. schmutzig gelben Pal|ien haben ein
dunkles Kndglied. Die Stirn ist wcifslich; der Scheitel gelb; die
Kühler sind nicbl sichtbar bewimpert. Die llinlerfliigcl sind schmnt/.ig
weifs. mit /.iemlich schait abgesetzter giauer Lindtallinie.
Das catalonische Stück hat eigentlich weifsliehe Vorderflügel,
die aber stark mit ockerj:elhen Schuppen bestreut sind, und nur an
der Basis und vor den Kränzen äufserst wenige schwarze Scliiip|)-
chen zeigen. Etwa in der iMittc und bei drei Viertel der Kliigel-
länge bildet die ockergelbe Kaibc zwei undeutliche breitere (^uer-
binden. Die weifslicheu llinlerfliigcl werden nach dem Aufserrande
dunkler; eine scharf abgesetzte graue Limbailinie. wie bei dem an-
(lalusischeii Stück, ist hier durchaus nicht vorlianden. Die weiis-
licbcn Palpen, welche ganz dicht an der Stirn anliegen, haben kein
dunkles Kntli;licd. sondern nur nach aulsen einige ockergelbe Klecke.
Die .Stirn scheint, wie die übrigen Kopf- und Tboraxt heile ocker-
gelb mit weifslicher Beimischung zu sein. Die Kühler sind gleich-
falls nicht sichtbar bewimpert. Der genaue Vergleich und die hier
angegebenen L'ntersi hiede machen es mir am Schinfs «ler Beschrei-
bung fast zur Gewilsbeil. dafs das andalnsiscbc Stück eine andere
Art wie das catalonische sei, weshalb letztere unter dem Manien
44. Myelois Ochracca n. sp.
bis auf Weiteres aufgeführt werden kann.
45. Myelois Xanthog ramma n. sp.
Obwohl ich hiervon nur ein von mir selbst am 16. [Mai bei
Chiclana (Provinz Cadix) gefangenes Männchen habe, glaube ich
doch diese aotTalleudc Art hieinach beschreiben zu dürfen. Das
Stürk mifst IS iMillm und siebt am nächsten bei Snavella, Dulcelln
und .tihetutln. mit dem es die Zeichnungsanlagc gemein hat. Am
meisten stimmt die Färbung und Zeichnung der Vorderflügel mit
der bekannten Sunrellii; der einzigste l'nterschied ist der. dafs
Xatühofxrnnitna statt der schrägen weifslicheu, nach innen rotbbraun
begrenzteu Basallinie eine scharf abgesetzte, bis an den Innenrand
europäische Lepiiiopleren. 205
stofsende blafsgelbe Linie, oder hesser Band, hat. Dasselbe verläuft
ganz schlaf;, aber gerade, ohne irgendwie gebrr)chen oder gewellt
zu sein. Harl am Vorderrande wird es weilVIirb nnd ist an der in-
nern Seife, namentlich nach dem Iiinenr;in<ie zu, schvvarz begrenzt.
Sonst \\ä[ Xanlhogramnia zwei ül)ereinander siehende schwarze Mit-
telpunkte, eine weilsliche ge/.acklc und gewellte Aufseniandslinie,
kurz Alles genau wie bei Suavelln. Auch Palpen- und Kühlerbau
stimmen mit dem der Suarettn ganz ühereir). Mtfel. Suavella be-
sitze ich aus verschiedenen Theilen Südeuropas (Sardinien, Griechen-
land, Calalonien) in Slücken, die von den deutschen gar nicht va-
riiren; auch ist der Unterschied der Xanlho^ramma der Art, dafs
er meiner Ueberzeugung nach nicht auf ein zufälliges Aberriren be-
ruhen kann.
46. Myelois (Acrobasis) Chiclanensis n. sp.
Hiervon liegen mir sechs meist ganz reine Stücke vor, die ich
in der letzten Hälfte des [Vlai hei Chiclana in Andalusien fing. Die
Art sieht der Nephopleryx DuhlhUa so ähnlich, dafs sie mir als in
deren unmittelbarer Nähe stehend bezeichnet wurde. Da die cT
der Chiclanensis aber absolut keine Spur einer Schuppenanhäufung
an den ersten Fühlergliedern zeigen, so kann Chiclanensis nicht in
die Gattung Nephopleryx gesetzt werden, sondern ist am ersten
eine Acrobasis, die ja jetzt wieder zu Myelois gezogen wird. Die
Gröfse differirt von 21 — 2-3 Millm. Die Palpen sind nach aufwärts
gerichtet und ziemlich lang, bedeutend länger als bei Acr. Tumi-
della, Consociella und Neph. Duhtiella. Die männlichen Fühler ha-
ben ein starkes Wurzelglied und sind seiir kurz bewimpert. Die
Vordeiflügel haben also dieselbe Zcichnungsanlage wie die der Neph.
Dahliella. Sie sind, wie Kopf nnd Thorax, braungrau, in der Mitte
und am Aufsenrande stark weifsf:;rau angeflogen. Etwa bei | der
Flügellängc und dicht vor dem Aufsenrande verlaufen zwei leder-
hraune Qnerbinden, von denen die basale mit wenigen erhabenen
schwarzen Schuppen (lange nicht so stark wie bei Neph. Dahliella)^
und die äufsere gleichfalls schwarz an der Innenseite begrenzt ist.
Am Ende der Miltelzelle stehen ebenso zwei schwarze Punkte über-
einander. Die braune Aufsenbinde ist meist durch einen schmalen
lichtgrauen Streifen von den <lunklcn Franzen getrennt, die eine
niiltlere dunklere Theilungslinie zeigen. Die Hinteiflügel sind dun-
kel wie bei Consociella. M. Chiclanensis kommt auch in Färbung
und Zeichnung meinen beiden griechischen Centuncnlella Mn, nahe,
die das Unglück hatten, in die Gattung Zophodia zu gerathcn. Doch
206 Slaudin^er; neue
»>iii(i diese Centunculelln viel kleiner, und liaben besonders ganz
kleine, nach vorn gericiihte Palpen.
47. Mi/elois? Kalischiella n. sp.
Obwohl mir von dieser Art mii- ein VVoibelien vorliegt, so ist
dies doch so ausgezeichnet und von allen bekannten Pliycideen so
verschieden, dal's es selbst als Aberration zu keiner früheren Ar!
gehören kann. Die Vorder lliigel sind dniikelgrau. am Vorder- und
Aufseiirande etwiis liclilgran besläubl. mit zwei vom Vorder-
nach dem Inncniandc durchgehenden gelben Quer bin-
den. Die erste lieg! etwa hei ein Diitlel der Fliigelläiige und ist
nach aiifsen ein wenig konvex; die 'A\^eile verliinll unfern des Aus-
senrandes und ist ganz schwach Slörniig gebogen. Namentlich diese
letzlere Querlinie ist schwach dunkel eingefafst. .\n\ Ende der !Mil-
telzclle sieht ein kauni liervorlrclender dunklerer Punkt Unten
sind diese Flügel eintönig glänzend grau, nur hart am N'orderrande
ist die äufsere gelbe Queilinie durch beiderseits dunkle Beschallung
angedeutet. Die lliulerflugel sind auf beiden Seiten dunkelgrau mit
lichleren Kränzen.
Von der dunkclgrauen Farbe sind auch Kopf. Thorax und Hin-
terleib, Die Palpen sind etwas aufwärts gerichtet, länger als die
der Mxjelois Tmusverselln. Bes(mders aber ist das mittlere lange
Glied sehr stark hexhuppf. viel stärker als bei andern iWi/p/oi«- Ar-
ten. 7-u derren irb es arrcli nirr- selir zweifelhaft ziehe. Dies zweite
Palpenglied ist, besonders nach innen, schmrilzig weifs. und darauf
silzl das kleine, sich scharf hervorhebende durrkle, fast scbwar/e
Enriglied. das niclil spitz, sondern nach oben schräg abgestutzt
verläuft.
Das einzigste Stück wurde von meinem fleifslgen Sammlei' Ka-
liseli bei (iranada gefunden, dem zu Khreir ich es benenne. Vor
der Hand mag die Art bei !MijeL Trausversella sieben, obwohl sie
weder hier noch anderswo sich natürlich anreibt. Sie raifst 21"»™
Flügelspannung.
48. Myelois? (Acrobasis) Loxogramma n. sp.
Auch hiervon hesil/.e ich nur zwei Weibcherr, die Dr. Hauer
in Andairrsicn gefiinrlen zu haben mir angab; die aber wohl auch
von den Canaren stammen mögen. Die beiden Stücke sind gleich-
falls mit keiner bekanrrten Phycidee zu vereinen, und erinnern durch
die beiderr Hirr<lcn der Vorilciflügel etwas an die so gezeichneten Ar-
ten (l'emp. GalUcola, Aerob. OOlitjua etc. etc.). Die Art ist sehr
etirop. Lepidopieren. 207
schmalflügelig; das eine Stück mifst 16, das andere 21 Millm.
Die Grundfarbe der Vorderflügel mag wulil eigenilich ein Grau-
braun sein, das aber überwiegend ntit Lichlgrau besläubl isf, wie
bei Acr. Oblicjua, Gluucetla elc. Hei ^ der Flügellänge verläuft
vom Vorder- nach dem Innenrande zu, schräg nach aufsen, eine
gerade liebte Linie, die nach aufscn von einem breiten Sireil brau-
ner Grundfarbe scharf bindenarlig begrenzt wird. Ebenso wird die,
unweit des Aufsenrandcs damit parallel veilaufende, fast kaum ge-
zackte oder gebrochene \veifse Quorlinie durch eine hier beidersei-
tige dunkle Begrenzung scharf hervorgehoben. In dem lichtgrauen
Mittelfelde steht am Ende der Mittelzelle statt des sonst gewöhn-
lichen schwarzen Punktes, eine kleine, schräg von aufsen nach
innen verlaufende, seh wa rze Li nie. Darunter befindet sich noch
ein ganz undeutlicher dunkler VN'isch. Vor den lichtgranen Fran-
zen steht ein ganz verloschener dunkler Limbalrand. Die Unter-
seite dieser Flügel ist glänzend schwarzgrau. 7)ie schmutzig grauen
Hinterflügel, mit feinem dunklen Limbalrand und dunklerer Fran-
zenbasis, bieten keine Eigenthümlichkeiten.
Die schwarzen Palpen sind sichelförmig nach oben gerichtet
und überragen die Stirn bedeutend, Ihr zweites langes Glied ist
grau, an der Spitze ganz weifs, so dafs das hierauf sitzende kleine
spitze, dunkle Endglied schaif absticht. Eigenlhümlich ist noch die
nach aufwärts gerichtete, dichte graue Behaarung der Stirn. F)ie
Fühler sind von autFallender Kürze und erieichen nicht die halbe
Vorderflügcllär)ge. Höchstwahrscheinlich wird diese Art später,
nach Bekanntwerden der Männchen, in eine andere, vicileichl neue
Gattung gesetzt werden müssen.
49. Euplocamus Bienerti n, sp.
Diese prächtige neue Art wurde von Herin Tbeophil Bienert
aus Dorpat, im Elburs-Gebirge in Nord-Persien im Jahre IS59 ent-
deckt. Im vorigen Jahre fand auch Haberhauer im Gebirge bei
Asirabad einige Stücke davon. Die Gröfsc der drei vorliegenden
Männchen ist 25 — 26', des Weibchens 31 Millm. Die Vorderflügel
sind etwas schmäler als bei Ophisa, mit der sie im mänidichen
Geschlecht gleiche Färbung haben, orangegelb und schwarz. Statt
dafs uns aber Opliisa am Vorder- und Innenrand grofse gelbe Flecke
zeigt, ist hier die ganze Flügelfläche ziemlich gleichmäfsig, sehr fein
mit gelben und schwarzen Quer- Wellenlirjien bedeckt. Auf dem
etwas dunkleren Aiifscntheil des Flügels stehen auf dem Schwarz
prächtig (grünblau) schillernde Schuppen. Die Franzen sind gelb
2üS Slntiilinger: fieiie europäisrhe Lepidopteren.
und soliw.ir/, gcsclierkl. Hi'i i\om Wcibclion sind die Vordeiflüpel
ob»Mi cinlöiiifj sclivvar/.. I)ie Unfei'M'ilc ist bei beiden (iesrhloili-
Icrn gelb mit bicilcin srbv\ ai/.cn Aiilsenllieil. wu nur beim Miirin-
cbeii die Kränzen gelb f;e8cliet;kl sind. Auch der Vorderrand ist
bi«'r beim ^^ cilM-bfn fein sebwarz, und die {;elbe Flütielfläcbe lici
l)«-iden («escblo bin n niebr oder mincb'r mit scbwarxen Punkten
bestreut. Die llinlerflügcl sind gelb mit scliwaizfm Aufsenrand,
der beim Weibrben nur selir srbinal i<l. I)i<' Kran/en sind bier
sebwarz mit (idb uiitcnnisebl. Die i'nlpen und Fi'ibler des Männ-
chens sind genau so gebildet wie bei Ophisn und Anlhra^inaUn.
dagegen sind die Fubler des Weibchens ganz, anders, selir dick mit
abslebenden, kurzen, steifen Ilaaren. Heim W eibeben sind alle Kopf-
tbeile, sowie Thorax. Leib und IJeiiie eiiifarb st'bwaiz. nur die
Tarsen ganz schwach gelb geringelt; bei dem ."Männchen hingegen
alle diese Tbeile gelb und schwarz gemischt; die Beine gelb mit
schwarz geringelt.
(Fortsetziu)!! folsf.)
Revision der Calobata- Arten der europäischen
Fauna.
Vom
Dr. H. Loew iii Guben,
K
>ei dem Erscheinen des fünften Bandes von IVleigen's systemati-
sclier Beschreibung^ waren bereits fünf bei uns einheimische, selbst-
sländige Ca/o6o/a-Arten bekannt, nämlicb:
1. Calobat a pelronella Linne 1761.
2. - cibaria Linnc 1761.
.3. - ephippium Faliricius 1794.
4. - cot hur na t u Panzer 1798,
5. - calceala Fallen 1820.
Meigen giebt a. a. O. die Beschreibungen dieser fünf Arien und
ihre richtige Synoiiymie. Als neue Arten fügt er daselbst hinzu:
6. Calobat a femoralis Meigen 1826.
7. - selluta Meigen 1826.
Ueber beide Arten fehlt seit ihrer Enichtung durch Meigen leider
jede Kunde. In Calobata femoralis glauben manche Dipterologen
die gar nicht seltene Varietät der Calobata cibaria, deren hintere
Beine in grofser Ausdehnung dunkel gefärbt sind, zu erkennen; ich
würde ganz und gar derselben Meinung sein, wenn Meigen nicht
sagte, dafs der Tliorax seiner Calobata femoralis rothbraun gefärbt
sei; dieser Angabe wegen mufs ich jene Ansicht für noch nicht ge-
nügend erwiesen halten. Die Calobata sellata ist von Meigen nach
einem ihm aus England zugesendeten Exemplare beschrieben wor-
den; auf dem europäischen Conlinente ist sie bis jetzt noch nicht
aufgefunden worden, so dafs ihr Vorkomnien auf England beschränkt
zu sein scheint; in den Schriften der neueren britischen Entomolo-
gen finde ich sie nicht einmal erwähnt, so dafs Mcigen's Beschrei-
bung geradezu alles enthält, was wir von ihr wissen. Sowohl Ca-
Berl. Kntomol. Zeitschr. XIV. \^
210 //. Loew: Revision
lobata femorulis als aetliitn iiiüsscii, bis Näheres über sie bekannt
wird, als selbsisliindige Arten ^cMon.
Näclisideni bescliiirb Ilnr R. Desvoidy in seinem Essay sur
les IMyodaires in der (i;illni)^ Neria:
H. Cnlobalu Inulne R. Dcsvoidy iS'iO.
welrlie mit Culubnla ephiii/iiiim Fabr. zusammenfällt, und ebenda
in der Gattung Cntafjdlu noch zwei andere Arten, nämlich:
y. Calob nt u Solidaginis R. Desvoidy 183(1.
10. - soror n. Desvoidy lb3Ü.
welche beide zusammenrallcn und mit Culobnta cibariu Litin. iden-
tisch sind.
Im siebenten Baude von Meigeirs Weike (indet sich die Be-
schreibung von
11. Calob ata paluslris IMciucn 1830.
Leider ist auch von dieser Ari seit ihrer Errichtung nicht das
Geringste \vpiler bekannt geworden. Dals sie eine seibstsländige
Art ist, scheint nach den Angaben, welche M eigen iil)er sie miichf,
Dicht zweifelhaft zu sein.
Herr Zeftersledl hat ir) den fn.serds Infiftotiiris eine .Art als
12. Cnlobala nigriconiis Zetlerstedt |S4(I.
beschrieben, aber iti den Dipleris Srandiuaviae wieder eingezogen
und unter die Synonyma von {'alnbaln ribaria IJnn, gestellt, da
er eine .Abänderung dieser lel/teren mit diiniJereii Kühlern, wrlcbe
zuweilen aiiih bei uns in Deutschland vorkömmt, in ihr erkannt
halte.
Zuletzt li;il»e ich selb-l im zweiten Tlieile cneiuer Neu en Bei-
träge folgende drei Arten beschrieben:
13. Calobal a trivialis Loew IS54.
14. Heniigera Fjoew lf^54.
15. tuamniillnln Loew 1S54.
Da die drei von Herrn R. Desvoidy aufgotelllen Arten, sowie
Herrn Zet I e rs I e d t 's Cnlobala nigt irurtiis mit bereits früher be-
kannt gemachten Allen zu.-iamincnrallen. so bleiben eil selbslstän-
dige. oder dorli liir j<'tzt als .scilt.stsliindig anzusehende .Arten übrig,
von denen die drei von .Meigen anf^eslelllen mir unbekannt, die
übrigen acht aber in meiner Sammlung befir)dlich sind; neben den-
selben belinden sich in ihr noch fünf .Aitcn, welche sich auf keine
der bereits besthriebenen Alten ziii inkrübren lassen.
Säinmlliclic ilici/.rlin in meim-ni Resilze bcfinillitlien .Arten las-
sen sirli iiarli roigcnder dichulomischen Analyse leicht von einander
untertfcbciden.
der Calobata- Arten. 211
(Clypeus äufserst slark erweitert, Flügel
1 j bandirt 2
'Clyp. wenigenf wickelt, Flügel nicht bandirt 3
iHintorfüfse an der Basis niclit weifs . . . sp. 1. lalifronsJjW.
' llinterfüfse an der Basis weifs . . . . sp 2. ca/c^o/a Fall.
vHinlerscIienkel mit zwei dunkeln RIng;eo 4
(Hinfer>chenkel mit einem dunkeln Ringe 6
. tTiioraxrücken roih sp. 3. «^A/^/jium Fbr.
(Thoraxrücken schwarz 5
Hinterkopf äufserst ausgedehnt, erste Hin-
terrands/,elle and. Mündung wenig verengt sp.4. longicepshw.
Hinlerkopfnur mäfsigausgedehnt,ersteHin-
terrand>zelle an d. Mund. sehrstark verengt sp.5. nitens Lw.
Flügel mit gescliwär/.ter Spitze . . . sp.6. adustahw.
Flügel gleichfai big, ohne dunklere Spitze 7
Füblcrborste mindestens an der Basis hell 8
Fühlerborste bis zur äufsersten Basis braun-
schwarz 9
auf der Stirn dehnt sich die schwarze Farbe
vor den Ocellen weit hin aus . . . . sp.7. rofhnrnalaPz.
er Stirn ist die schsvarze Färbung auf
d. nächste Umgebung d. Ocellen beschränkt sp. 8. denligerahw.
Thoraxrücken auch b. ganz frischen Stücken
mit unbesläubten, glänzenden Stellen . . sp. 9. stylifera IjW.
Thoraxrücken bei frischen Exemplaren ohne
unbestäubte Stellen 10
Taster lang, bis zum Ende der Mundöffnung
oder etwas darüber^hinausreichend . . 11
Taster kurz, bei weitem nicht bis zum'Ende
der WundölTnung reichend 12
^die ganzen Brustseiten roth .... sp. 10. mammj//a/aLw.
11 \nur das vorderste und hinterste Drittel der
' Brustseiten roth sp. 11. pe/»'on«//«Linn.
wenn man die Stirn von vornher 'betrach-
l tet, so bildet die wcifse Bestäubung vor
1 den Ocellen ein ziemlich spitziges, scharf-
/ begrenztes Dreieck sp. 12. cibnria Linn.
iwenn man die Stirn von vornher betrach-
i tet, so bildet die weifse Bestäubung vor
f den Ocellen weder ein spitziges, noch ein
\ scharf begrenztes Dreieck sp. 13. /r»um/»"«Lw.
14*
jauf de
V H n n <
10
212 //. I^new: Revision der Calohata- Arten.
h-\\ linbp in (iiospr Debersiiht nur Merkmale angewendet, wel-
che auf beide Gesriilechler {gleich (^ut passen und dorh zu einer
sicheren Fic.stininiiin^ der Arien führen. Nur die Unlerschcidung
dei" Cnlohntii riliuria Linn. nnd IriiüaltM Lw. ist eine subtile, da
der angegebene unterschied, der einzige, den ich zwischen den
VVpil)chen l)eider Arten anfzutindcn vermag, nur an lebenden Ex-
eiri|)laren mit Sicherlieif wahr/Jinehinen ist. während er hei Iroek-
nen Stücken zuweilen schwer zu crmilleln ist. Ich hemerlsc des-
halb, dals die [Männchen beider Arien an dem verschiedenen Bau
der eigenlhümlichcn ßauchanhänge desto leichter zu unterscheiden
sind; dieselben sind hei Cato/mla ribaria von sehr grofser, bis fast
zu ihrem Ende hin gleicher Breite nnd am Endrande gezähnelt. wäh-
rend sie bei Calobnla trivintis I^w. imr auf der ersten Hälfte sehr
breit, weiterhin aber viel schn)äler sind und einen glatten Endrand
haben.
Diagnosen der neuen Arten.
1. Cnlohnl a lafifrons I^w. c/- — Culobnlae calreafne Fall.
simillinia. seil fronte tfttiore, lerebrä brevinre /o»v.i.v^»/e pastiris totis
niffro-/'Hsrts (tixtifirta. — Long. corp. cum tcrcbrä 4| lin.. Long,
al. ;H ''"• — J^;>l'ia: Kulfuk.
2. Calobat n lon-^ireps Lw. 9. — Aird. nitida, terebrd con-
coUne, occipite Itnigissiino , pedibit.s ßiivis, femoribtix postiris ni^ro-
binnnuldtifi. nlnruin relhild posteriore primd ndversns apicem miuits
anguslatn (jUtim in ronfj;etieribus. — I..ong. corp. Cum tercbrA 2'
lin.. Long al. 2 lin. — Patria: Germania.
•i. Catobat a nilens L\v. cf. — Atra nitida, hypoptfe^io tu-
mido ro»ro/orc, orripite modice lonfj^o. appendirihus veutralibus nul-
/i.V. petlibus /Iuris, /"ciikii ibiis po.slicis iii^ro - biatmulalis. — Long.
corp, 2} lin.. Long. al. 2^'^ lin. — l^aliia: Kniluk.
4. Calobata adtisia Lw. cf et ^. — IVipra, thorare cinerea-
fiftllinnsn. olrirum npire nif^rirnule. tnrlaslertio niaris apophxjsi in-
strnrto, terebrd Joemiuae (fuarn affinitim tenniore et ncutiore. —
F..ong. corp. 2y\ — ^y lin., Long. al. 'ij — .3} lin. — Patria: Ger-
mania.
5. Ciitobnla st ifl ifera Lw. c/ et S?. — Atra. nitida, thora-
fis dorso praeter l/lflr^^•/»rHl antirnm et firaeter viltas lalrrnUs nl-
bidn-polliiKiso. prdibus jhtris. /tmormn posliroruin ntiuulo stdidpiciili
nif^ro , flu fast rrtio mnris in (ipnp/njsini ralidnm produrlo . terebrd
foeminae tntd ntrd, (piant in Cnlobnlii ribnrid Linn. et Iririnli ]j\\.
minus rrnssd — Long corp. 2,\ — 2|^ lin . Long. al. 2^ — 2-J-7
lin. — Patria: Kulluk.
Beschreibung zweier neuer deutscher
Pselaphiden
von
E. Rein er in Paskau (Mähren).
(Hierzu Taf. I. Fig. 6, 7.)
1. Batrisus Schwabii n. sp.
Elongato-cylindricus , convexus^ badio - cinnamomeus , abdomine
picea vel nigrescente^ capile magno, verlice minus fortiler punclalo,
granutalo^ multo mugis (juam capitis laleribus elevato^ thoracis fo-
veota media linea sublilissima elevala cum margine summo poste-
riore conjuncta^ lineis lateratibus valde projiindis , spalio inier li-
neam mediam et lateralem lineis 2 sublilibus elevalis instructo, al-
tera media, altera breviori juxta stdcum lateralem. — Long. 1^ lin.
Vide Taf. I. Fig. 7.
Mas: Antennis artictilis 3 ullimis multo majoribus, art. nono
longitudine plus quam duplo latiore, intus peniciltato, penultimo
longitudine parum laliore, intus leviter excavato. piloso, ultimo in-
ius basi tuberculo instructo. Vide Taf. I. Fig. 7a.
Fem.: Antennis articulis 3 ultimis simplicibus. Vide Taf I.
Fig. Ib.
Dem Batrisus Delaporti zunächst verwandt und vielleicht bis-
weilen mit ihm verwechselt, durch die Bildung der Fühler, des
Ilalsschildes und des Kopfes von demselben verschieden.
Die Fühlerglieder sind kurz und dick; bei dem Männchen sind
die 3 letzten Glieder sehr vergröfsert, das erste hiervon viel brei-
ter als lang, an der inneren Seite oben mit einer sehr kurzen be-
haarten Erhabenheit. Das zweite noch mehr vergröfserle Glied ist
etwas breiter als lang, an der Unterseite mit einer tiefen runden
Grube und oberhalb dieser ebenfalls mit einer behaarten, stumpfen
Erhabenheit, das letzte gröfser als die vorhergehenden, schief abge-
stutzt, an der Innenseite, nahe der Wurzel derselben mit einem
214 E. ReUlet : Beschreibung zweier
starken, sliiinpfon Zaiino. der von dem (jliede fast im rerlileii Win-
kel al)>teli) Heim linlri.sttti Üelafxirli cf sind die Fillilcrglieder et-
was bieiler als lanj;. allmäli^ f^''f;«"n die Spil/e verdiekl, mit -i nur
v\enif; breileron und f^röi'seien Knd^liedeni, \)öi> letitte i>l siliief
abgcslnl^t, am (jrunde an dci Unlerseile mit einer sehr kleinen,
stnmpren Kriialienlieit. Beim Üelnporti V sind die Külilerglieder
etwas breiter als lahp, allmälig etwas gegen die vSpily,e verdiekt.
Der Selieilel i»! Iiiilier als der aufgetriebene Scilenrnid des
Kopfes. ge\v<>ll)l, am llinterrandc etwas quervci lieft, mil einer kur-
zen Längsbirebe am vordem Tlieile; gegen das Ilalsscbild l.'iufi an
Stelle der pnrebe eine ei babene L,'ing>linie. Die Seilern ander des
Kopfes sind rnn/.lig pnnktirl. der Selieilel jedocli nicbt, wie es
hei De 1(1 fior I i der Fall, e be n fa I is r ii n zcl ig. so n der rr /.ieni-
lieb fein und dicbl gekörnt, die bufeisenförmige Fuiebe zwi-
scben dem Seln-iiel und der Seill'n^^ ul>l fast glalt. nur bicr und da
mit einem erbabenen Körneben.
Das Ilalssciiild ist etwas län:;er als breit, vor der Mitte am brei-
testen, stark gewölbt, gegen den llinlerrand flaelier- abfallend; die
firübrlien sind tief, die Ivärigslinien riarb vorn stark und lang, die
Milleliinie setzt sieb von derr) nritlleicn (irübelien gegen den Ilin-
terraiid in Foirn eines cibabenen F^ällcbens fort. Neben diesem be-
findet sieb beideiseils eine llaebe. von Hiinzeln dureb/.ogene Ver-
tiefung und dann <lie zwei tiefen, die (laltimg cbaraklerisii enden
Grübelten; die Putrklirung ist sebr fein und zerstreut. Beim De-
luftorli verbindet das mittlere (irnbcben des tlalssrbildes keine er-
liabene IJriie mil tiem äulseisten llmterrande. die Längslinien von
den Scitengrübeben des Halssrbildes sin«! mäfsig lief, und zwisclien
diesen und der IMiltelrinnc ersebeint in der Mitte eine feine erlia-
bene Linie.
Di«' Flügeldecken sind scbwer sit biliar punktirt. binler den vor-
tretenden Srbullerrr etwas erweilerl. mit aus einem tiefen (irübeben
entspringenden ganzen Naiil- und einem von den Hinlererken des
FlalsM'bildes ausgebenden, j der Klügeldet kenlärige erreiebenden
Rüekensl reifen. An der Wurzel zwiseben dem Nabt- und Kütken-
slreifen belindet sieb ebenfalls als Anfang eines weiteren, äufsersl
kurzen Ktirkenslreifens beiderseits ein tiefes (iriiboben.
Erster Hinter leibsiing au der V\ ur/el stark eingedrncki und in
der Nabe des ^abt^lreiferrs <ler Flügelileeken beider.-eiK nril einem
erbabenen. üben Ilaeben, dreieckig erweiterten Fällcben. und zu bei-
den Seiten binler der Mille jeder Flügeldecke mil einer scbmalen,
erhabenen, schief gegen die Ilinlerecke des ersten Ilinterleibsringes
neuer deutscher Pselaphiden. 216
laufenden Linie. Am 2ten und 3ten Leibesringe setzt sich diese
erhabene Linie fort, und zwar beginnt diese etwas einwärts vom
obern Seifenrand und verläuft zu den Hinterwinkein der einzelnen
Leibesringe in schiefer Riclitung Die letzteren sind fast giatt, sehr
spärlich gelbgrau behaart. Der Körper rostroth, glänzend, Hinter-
leib pechbraun oder schwarz.
Dieser besonders durch die Fühlerbildung beim (^ ausgezeich-
nete neue Käfer wurde im April und Mai 1869 von mir in Gesell-
schaft des nacbfol^enden, der Euryusa sintmta und Formica cu-
niculitris in einer allen morschen Eiche in 2 männlichen und einem
weibh'cheu Exemplare bei Paskau aufgefunden. ')
Der Artname dieses Käfers wurde zu Ehren meines geschätz-
ten Freundes, des IVlisteker Apothekers Herrn Adolph Schwab, ge-
geben, welcher die Reise auf der „Novara" um die Erde mitmachte,
und sich durch grofsmüthige Spenden an viele Scbul-Naturalien-Ca-
binette ein besonderes Verdienst um die Verbreitung der Naturwis-
senschaft erworben hat.
2. Euplectus Richteri n. sp.
Picea- easlaneus, palpis^ antennis pedibusqiie ferrugineo-testa-
ceis. capite sulcis duobus in fronte cotijnnctis, vertice foveolnto^ tho-
race foveis tribus sulco conjunctis lineistjue tribus fortius impressis'i,
mnrgine posteriore utrincjue J'oveis 2 instructis ^ elytris Stria sutu-
rali integra. dorsali apice cum suturati fere conjuncta. — Long.
I lin. Vide Tal". I. Fig. 6.
Dem Euplectus nanus zunächst verwandt, aber dunkler gefärbt,
deullicb gröfser. dunl<elkastanieijbraun . Palpen, Fülilei' utid Füfse
röthücb gelb. Kopf und Halsscliild sind sehr fein, die Seiten zer-
streut und stark punklirt, glänzend, äufserst dünn gelb behaart.
Kopf mit zwei tiefen, vorn sicli vereinigenden Furchen. Stirn
mit einem runden Giübcben. Halsscbild so lang als breit oder et-
was länger, kurz, vor der Mitte am breitesten, nach vorn nielir als
nach rückwärts verengt, mit drei tiefen Grübchen und einer tiefen
Mitlelfurche, welche über das mittlere Grübchen etwas hinausgeht,
den Hinterrand des Halsschildes jedoch nicht ganz erreicht. Die
erweiterten Seilen des Halsschildes sind von den Seitengrübchen in
') Ich habe vor Jahren ein Pärchen dieser Art untpr ganz ähnlichen
YerbältDissen in dem Forste hinter Spandau unweit Berlin aufgt'funden.
G. Kraatz.
216 E. Reitter: Beschreib, zweier neuer deutscher Pselaphiden.
gerader Richtung mit der Miltellinie plüi^licli abpenaclil, wodurch
von den Si-ilciigi iilirlii'n n;icli vorn scla'iiiliar ebeufjills «'ine I.ängs-
fui'chc gfbildel wird. Hart am Iliiilci rande des llalsschildet» befin-
den sich aufserdem beiderseits Kwei (jriibchen, wovon das eine, den
Ilinterwinkeln nähere, gewölnilich etwas kleiner ist.
Die Flu gel (lecken dentliclier. doch spars.imer pnnktirt nnd be-
haart, mit einem ganzen Naht- und Hückenstieifen, wovon der letz-
tere in der [\liltc der Wurzel jeder Flügeldecke ent.springt und et-
was gebogen sich im untern Nahtwinkcl mit dem Naht^lreilen ver-
bindet. Bei manclien Kxempiaren verlischt dieser ISahlstreil schon
vor der Verbindungsstelle. Zwischen die.'>en Streuen erscheint von
der Wurzel bis in das erste Drittel der Flügeldecken reichend noch
ein dritter, nnd gegen die Sehultereckcn noch zwei weitere kurze
Streiten; hiervon der innere kurz, stark und mit dem gebogenen
ganzen liückenstreifen an der Wurzel verschmolzen, der äufsere über
die Scliulterbeule etwas einwärts gebogen, und in einer starken
Verliefung längs den Seiten der Flügeldecken endigend. Die Lei-
besringe sind lein punktirt und behaart.
Diesen neuen Käfer ^) fand ich in 3 Exemplaren in des vorigen
Ciesellsehaft, .»pälcr in reichlicher Anzahl in einem alten, morschen,
etwas feucht slehendi-n ei«henen NN urzcl!>tocke '). und benenne ihn
zu Einen des Troppauer Landgerichlsraihs Uerrn Dr. Carl Kichter,
der den Grund zu meiner Coleupleren-Sammlung legte und dem ich
mich in mehrfacher Hinsicht zum Danke verpflichtet fühle.
') Ich h.'il)e den Kiiler hei Berlin unter ähnliehen Verh.Sllnissen nnd
in den Haufen der rollien Ameise ges.uninelt G. Kra.ilz
') loh habe in neuester Zeit die Erfahrung gemacht, dafs fj. Hirhteri
viel häufiger vorkoninit, als E. naniit, der früher tür „hSufig" palt, jetzt
aber als seltene Art sieh repräsrnliren und in den meisten Sammlungen
mit dem vorigen ver«'int erscheinen dürlte Die erstere lebt nicht mir
bei Ameisen, in Hol/.störken, sondern auch unter Laub und U.iummulm,
h«'8onders aber im Frühjjdire unter Brettern hei i^lisllieeten ; jtdocli habe
ich sie niemals in Gesellschaft des bl. nanu», wohl aber mit E. Aantenii
an let/.lerrm Orte vereint angelrolTen.
(Nachschrift des Autors.)
Ueber deutsche Rüsselkäfer etc.
von
Th. Kirsch in Dresden.
1. Anoplus setulosus n. sp.
Ovaius^ niger ^ sculello fjectoristjue lateribus dense iiiveo squa-
mosis; prolhorace fortiler pnnctato , punclis squamis piliformibus
repleiii ; etylris profunde et lale crenalo-striatis , intersliliis planis,
singulo setulis erectis, albis, brevibiis, rigidis, serialis. - — Long, l liu.
Von Herrn Ingenieur Rost bei Troppau (Oesler. Schlesien) auf-
gefunden.
Von den beiden bisher bekannten Arien plantaris Naezen und
Roboris Suffr. durch die weifsen, sleifjiufrechten Börstcben, die auf
den Zwischenräumen der Flügeldecken je eine Reihe liilden, auf
den ersten Blick zu unterscheiden. Die Basis des Rüssels, der Kopf
und das Halsschild stark und ziemlich dicht punktirt, jeder Punkt
mit einem etwas di< ken Schuppenbaar besetzt. In Gröfse und Ge-
stalt ganz mit plantaris übereinsümmcnd.
Da mir Herr Dr. Suft'rian die Richtigkeit der Bestimmung mei-
nes Roboris freundlichst bestätigte und die obige Art als ihm unbe-
kannt erklärte, so trage ich kein Bedenken dieselbe zu publicireu
und dei' Aufmerksamkeit, namentlich der schlesisclien Entomologen,
zu empfehlen.
2. Ueber Rhynchites.
a. Auf typische Exemplare von mut lipuncl ulus Bach, die
Herr Forstralh Kellner mir zur Ansicht sendete, pafst vollständig
die von Gyllt-nhal nach Origlnalien entv'^orfene Beschreibung des
R. AlUariae Payk. Der „thorax pone medium rotundato dilata-
tus, supra parum convexus, confertissime punctulatus" und die ,,in-
terstitia elytrorum serie regulari e punclulis minimis impressis" ma-
chen die, wie es scheint, in Deutschland seltene Art unter den
nahestehenden leicht kenntlich. Bach führt zwar (Berl. Ent. Ztschr,
218 Th. Kirsch: über deutsche Rüsselkäfer.
1658. p. 372) einige IMerkmale zur Unlerschcidung des mullipuncla-
tu« von iulerfjuurtdtuA Slj'pli. = AUiuriae Payk. an, ducli mag
hier wohl ein Irrtliuni in der Aul^:is^ung der lelzleren Arl vorlie-
gen lind Barli prolsc Kxenipiarc des pauxitlus (ierni. {xw Aüiarxae
Pavk. i;<Mionunoii Inlien, \venif;slens wnrde mir von Kellner diese
Arl als Aliinriue . von llarli bestimmt, gegeben. R conirus III.,
der öflers aueb niil Alliarine verwecliself wird, ist, ab^eselien von
dem, was Haeb a. a. (). als Untersrbeidung.> - !Merkmale aulTübrl,
leirbt an seiner eigenliii'nnlieben Bebaarun^ kcnnilirli; die Maare der
Zwiscbenränme sieben nämlicb mehr aufrecbl. als die übrige Be-
haarung. >o dafs sie von der Seife fjeseben dieselben kreuzen.
b. Rhytirhiles tn e^arep hahts Srbb. wiidini Berliner Ca-
talog und anderwärts als Synonym von Alliariae Payk. auffjefübrti
dies erscheint ni<bt gerecbtferlij;t. da Scliönberr die Diagno>e des
tne^nrephdlus <ierni. wörilicb wiedergii-bt nnd auch die in der 'ilen
Auflage bin7.ni;rfiigten Worte ..tborace punrlatissinio" j;anz gut auf
letzlgenannte Art passen. Veranlassung zu dem Citat ist wabrsebein-
lieb der Umstand, dafs Schönlierr selbst den Alliariae Gy IIb. Payk-
als svnonvm zu megnreplialus Cerin. stellt
r. Rh ynrh H es hm girnsl r is Barb. von welcb''m ich gleich-
zeilig Ex«'mplare von Kellner nnd Kraat/. erhielt, i.»t von aenenvi-
rens INlarsb. niehl zu trennen, auch giebl der Autor in der Käfcr-
fanna II. 175. kein l'nlerscbeidnn^s [Merkmal für beide Arien, denn
was durch gesperrte Schrift als auszeichnend für lovgiroslris ber-
voij;eholien wird, findet sii"b genau so bei aeneovirens wieder.
3. Ueber Lina Tremulae Fab. und longicoUis Suffr.
Wer grölsrre !Menf:en von genannten beiden Arten eingesam-
melt hal. wird gefunden haben, dafs die Färbung nicht immer bei
lottfiirolli.s blangnin. bei heiimtne er/.grün ist. sondern <lafs auch ganz
gleich gcfiirbtc E\em[dare beiiler Arten v»)rkommen. dals ferner der
Seiteuraiid des lialsschildes bei tremulae sehr variirt, bald hinter
wärts abgeiundet, bald bis vor die Mitte parallel, bald vor den Min-
Icrerken ausgeschweift, auch der den Seitenrand absetzende Ein-
druck sehr verschieden stark entwickelt ist. Für die ricbtii;e Be-
stimmung solcher zweifelhaften .Stücke ist der von dem scharfsich-
tigen Thomson aufgefundene Unletscbied beider Arten von entschei-
dendem Wcrib: da» Klanen.lied der Tarsen ist nämlich bei Tremu-
lae vom unter der Ba>is der Klauen gerade abgestutzt, bei lotigi-
colli» aber jederseits iu eine scharfe Ecke ausgezogen.
Clytus Sternii,
eine neue, deutsche Bockkäfer- Art,
beschrieben von
Dr. G. K r a at z.
(Hierzu Tafel 111. Figur 1.)
Clylus Slernii: Niger, palpis el unguiculis rtifescenlibus,
ihorace disro forlhis trnnsversim rugufnso, sculellu nigro , elytris
basi fjarutn, apice late griseo- fjubesceiiltbus, fascia basuli angnsta,
lineari aliaane pime medium suiurtim versus fortius dilalata griseo-
pubesceniibus, postepislernis busin versus liuud ungvslioribtis^ albo-
iomeulosis. busi nndis. — Lonj^. 4^ — 5 lin.
Nur mil dem Cl. massiliensis zu veri;lei<^lien. ihui riahesteheud,
jedoch giöfser und sein leirhl von ihm durrh die kürzeren Fühler,
«lie Srulphir des Hiilsscliildes und die Zeichnung der Flügeldecken
zu uulerschei'ien; die weifsliclie Binde hinfer der Mille ist nicht
gleichhreit, sondein verhreileit sich in derlVIille leichi nach hinten
und ziemlich stark n.ich vorn, so dafs heide Flügeldecken eine ge-
meinschaftliche eckige Makel hinter der IVlitle zeigen, deren vordere
Spitze his /.ur Mitie hinanfreichl; die Spitze nimmt ein hreiter,
gemeitischallliclier Fleck aus graner BehaarDng ein, welcher vorn
fast gerade abgeschnitten ist, während sich beim massiliensis nur
ein Schrägfleck vor der Spilxe des Aufs<'nrandes nach dem Innen-
rand hinaufzieht. Sämmtlichc Bindenzeichnungen sind nicht kreide-
weil'slich, sondern grau; das Schildchen ist nicht dicht schneeweifs,
sondern sparsam schwärzlich behaart, so dafs es durch seine Behaa-
rung gai' nicht ins Auge fällt, wie sonst bei vielen C7«//ms -Arten.
Die vordere Binde, welche sich vom Sculelluni schräg hinahzieht,
hat ungefähr dieselbe Lage wie beim massiliensis. jedoch fliofseu die
Binden der beiden Flügeldecken nicht unterhalb des Schildchens
zusammen. Beim massiliensis verbindet sich die unl erc Spitze der
zuletzt beschriebenen vordem Binde in der Regel nicht mit dem vor
ihr liegenden Flecke am Aufsenrande; dagegen geschieht dies beim
Slernii sehr deutlich; da der vordere Fleck nicht, wie beim massi-
liensis, ein Schrägfleck, sondern mehr ein Querfleck ist, so entsteht
also eine Binde, deren innerer, nach dem Scutellum hinziehende
Arm fast doppell so lang ist als der äul'sere, welcher an seinem
Ende einen kurzen Ast nach den Aufsenraud absendet. Von einem
220 G. Kraalz: Ctytus Stemii.
Fleck iinleilinll) der Sclnillerecke. wie beim plebejus, ist keine Spur
vorliaiideii, (l:i;;c^t>ii i.sl di«' li.isis bis ziii' Sohullcieckr deullirh ^rau
beliaart. Die l^unktiriiii^ der Kliif^cldj'ckei) ist norb dirbler, die Hc-
ba'iruii^ scbvväcbor als Itfiin miissiltfu.sis . wclclier diMillicb efvvas
elänAriider isl, wäbreud die Fliif;eldt'('kon des Sleniii einen stumpfen
Fetl{;liinz ^eijjen.
In der iirölse liält der Küfer etwa die Mitte zvviscben pleöejus
und «•M.%.s«7«>}jA»Ä, und ist vei biillriilVniäfsii; rubiisler, nampiitlirli in
den Klüf^clderken kürz«'r. Briin llalsx-liild \'\o^\ die ^rölsle |}r<ile
sebr dfullieli binler der 'Mille, so dafs es dt>iillirb und alltn.'ili^ naob
vorn versidnnalei t «'rselieinf. wäbrend es beim massiliensis last gleicli-
inälsig nacb vorn und liinlen, beim pleöejus plitt/.lieber nacb vorn
verenj^t isl. Sebr autlallend weielit die .Srulplur von der der f:e-
naunten Arten ab, indem die Sclieibe de> llals>cbildes niebt beinabe
ebenso diobt wie die Seilenibeile piinktirt. sondern mit xienilieb
weilliiufit; siebenden. f;roben. erbabenen Qnerruiizeln . äbtilirb wie
bei .inlilnpe. bedeekl isl. welebe sieb fast bis zum Sebildrben binab
erslreeken. aber naeb liinlen irnmer metir durcb die dielile Uörne-
ii{;e Pnnkliiiini; des Seitenrandes verdräiif;! werden. Die kurze,
feine, ^raue Bebaainn^ ^\o>^ Ilaissebildes v(?rseb windet zvviseben den
l^iin/.eln fast f^an/,. I)ei' Kopf ist leielil gewiWbt. kiäflis;ei' {;rau be-
baarl , auf der Slini k:ium eine Spur von einer Längsfurebe oder
Kinne. Die Füliler sind merUlieb kürzer als beim tnassitiensis. die
letzten (Glieder deullicb stärker werdend und viel kürzer als bei der
genannten Ait. Das zweite (>lied isl verbältnifsmäfsig langer als
beim tnnssiliensis; (»lief) 3 — 5 sind fast gleieblang; 4 ist beim cT
ctNvas knizer als die einsrbliefsenden. namentÜrb als das 3le; 6 und
7 sind gleieblanp. dentlieb kürzer als die vorheriiebenden, S — 11
sind deullieb kürzer als die vorberj^elienden, imtereinander kaum
merklieb an l.,änge versrbieden. Die Beine sind ebenfalls etwas
kürzer als beim inn.ssiliensi.s. Die Heliaarnng der Unterseite ist ziem-
licb analog der des nKissilietisifi. jedoeb sind die Postepislcr-
nen gleiebbreil. nielil überall gleielimäfsig diebl weifs bebaart.
sondern an der Basis obne weilsliebe Bebaarnng. Das erste und
zweite llinlerleilissegment zeigt jederseils einen dreieckigen Fleek
aus krei(leweil.-er lUdiaaning; im Debrigen ist die Bei)aaruag dunk-
ler und s[)arsanier als beim tnn.s.siliei}.sis.
Zwei K\empla((' diesei Arl wurden ans NValilbolz in einei' sog.
Holzkammer (/.ur Insekteif/.ncbl) von den (Jebrüilern Stern in Krank-
furl a. IM. im Frübsommer IS(»S gezogen und mir freundliebst zur
Besejireibnng übergeben, leb babe die Art in vielen gröfseren
Sammlungen bis jetzt vergeldieb unter Fnropäern und Exoten ge-
surbt. Kleine Exemplare eines äbniirb gezeielineten Clytus von den
Pbilippinen baben nocb mebr Aebnlielikeit mit dem Slernii als mas-
silipu-sis, weieben al»ei- dureb viel längere Pübler, weifses Sebild-
rben. einen wisebartigen Fleek unter der Sebullcr und viel breitere
Flügeldeckenbindc binter der IMilte speeifiscb ab.
üeber Feronia cuprea L. und Verwandte
von
Dr. G. Kraal X.
u„,
l_-^nter den Verwandten der Feronia ruprea Tveiden liior die Ar-
ten verstanden, bei denen die 2 oder 3 ersten Füliierglieder röth-
lich sind. Thomson hat unter den scliwedisciieii Feronia cvpreah.
der früheren Autoren zwei Arten (Scand. Coleopt. IX. p. 35 u. Sfi),
puncticeps und pauciseta unterschieiien, deren Beschreibungen liier
wörtlich wieder gegeben werden mögen, da es sich darum handelt,
das Vorkommen derselben in Deutschland und noch weiter hinaus
zu verfolgen.
Feronia puncticeps m. Thomson (Scand. Col. IX. 35.):
Acnea^ antennis articulis 2 primis rujis; fronte prothoracistfue basi
punclutalis^ hoc slriga exteriore margine taterali approximata; ti-
biis poslicis intus setis circiter 10 ortiatis.
Var. Femoribus ruJis.
Sequente plerumque major; fronte subtiliter pnnclulala; pro-
Ihorace breviore, subtransvcrso, apice quam basi vi\ angustiore,
basi crebre, medio subtilius punctata, striga exteriore margini late-
ral! magis quam strigae inferiori approximata; elytris striis tenui-
bus, punctis sat crebris minus profundis impressis; tibiis posticis in«
ferne setis circiter 10 ornalis bene dislincta mihi videlur.
Den synes niera tillhöra odlade marker.
Feronia pauciset a m.: Aenea, antennis artirulis 2 primis
ruJis : Jronte taevi\ prothorare basi ulrinque punctuto. sfrign exte-
riore obliijtia^ a margine taterali remota: tibiis posticis intus setis
circiter 6 ornatls.
Praecedente plerumque minor et paullo angustior. fronte laevi;
prothorace vix transverso, apice quam basi paullo angustiore, basi
medio fere laevi, utrinque sat fortiter punctato, striga exteriore ob-
222 (i. Krault: üher
Ii(}iia ffie aeqiif ;i iii.ii t;iiie latcr.ili ac ih inferiore reinola; elytris
striis |)aullo profuiKÜoribiis, minus crebre sed paullo forliiis piincta-
tis. iiilei8liliiä rorivexiiisriilis; libiis posterionbiis selis bteviuribus
el niaj^is reinolis (-iicilfr 6 oriialis; iiielasUMiio lalcribus paiillu fur-
liiis, |ti ii|)l«-iii'i<i |Mi.sli«-(> olisulele piiiirhilih (>|)liiii(> (li^tin^neiida
Deiiiia a^l rtiickoniiner inrra pA slriila niarker.
Obvvolil bereils DejiNin von ilcn llaiipl- Vaiieläten der F cu-
pren (Spcr. (Jen. (I. dil. III paj;. 210) >agt. dals e-^ iiiimo^licb sei
dar;iiis besondere Arien /.\i liildeii. niid .ttieli Srlianrn iiui eine
,,sebr ver iinderliclie" dculxlie Arl niil rnllien \N urzelpliedern der
Kühler' und :ili^<-|]a(-lileM St-ilen des ll.iUsrbiidcs anniniinl, so hat
Thomson mi-iiies Krachleii» mit vollem Heclil zwei Specie.s aus der
Feronia cuprea intinr. ^cmaeht ; von »li-iiselben wmde indessen die
kleinere puuriseln sehon unter anderem Namen früher von der wei-
ter verbreiteten gröf'.cren Ar! unlersehirden. für welche wir un-
jileit'li lieber den alten liinnesclien iNamen ruprva heihehallen. als
den neuen Tlionison'sehen Namen pnnclireps einf;efühi i sehen.
U u zwei fei h a i't ist Feronia pauciseta mit Pierost ichus ver-
.sicolor Sturm (Insrct. Dentsehl. V. p. 99. tah. ("X\. Ct^. />. B. r.)
idenliscii. welcher nach Sturm in Oesteririeh in (iebirgsgcfienden,
seltener im llaclicn L;tndc vor kommt vSo weni^; Sl u r m's Beschrei-
bung; den ah>(>liilfii He\^eis ^iebl, dafs seine F. vfrsicolor identisch
mit pancLscla ist, so voitrelllieh giebf seine Ahbildunt; tirn cha-
rakteristischen Unterschied in der L.ipe der einj;edrücktcn l^i-
nicn an der Basis des IJalsschildeä vor; die ..striga extcrior obliqna
fere aequo a marginc iaterali ac ab interiore remota" (der pauci-
sela^ ''Po' ''" Slurm'schcn Hilde der versirolor genau in der Mitte
zwischen dem inncien i^ängsstrichc und dem Seitenrande; bei der
afßnis Sturm (= punclireps Tlioms. var.) dagegen liegt die „striga
exterior margini Iaterali magis (juain strigac interiori .iijproximala"
(der ptinrlirfp.s) dem Seitenrande viel näher als dem iiineien Längs-
strich; der Ilinterrand des iialsschildes der n/finin ist durchgängig
ptiiiktirl (bei punclireps basi punrltilalu.s) . der der rersicolor nur
jederseits (bei pauri.sctn hnsi ulrim/ite punclalus). Auch der Unter-
schied in der Zahl der Horsten an den llintersehienen ist /iemliih
richtig angedeutet, nur giebl Sturm beiden Arten einige Borsten ao
der Basis der Schienen zu viel; dagegen sind wieder sehr genau
die H«)rstcn der rrrfiirolnr (entsprechend den selis hrevioribus der
paurisela) kiiizer abgebildet als die der affinis, namentlich an der
linken llinlersehiene. Unter diesen Umständen mufs der Sturm'sche
Name mit Sicherheil für den von Thomson eintreten, wenngleich
Feronia cxiprea und Verwandte. 223
Letzterer zuerst scharf die specifiscLen Merkmale der versicolor her-
vorgeboben hat: eine glalte Stirn io Verbindung mit geringerer
Gröfse, schmälerer Gestalt, anderer Punktirung und Lage der Längs-
striche auf dem Halsschilde, geringerer Zahl der Scbienenborsfen etc.
Was nun die geographische Verbreit nng der versicolor anbe-
langt '), so dürfte sie im nöidlicbon und mittleren Deutschland
kaum weniger verbreitet als punriireps sein. Berggegeiiden bevor-
zugen und nach dem Süden bin allmälig seltener vserden. In der
Schweiz ist die cuprea nach Heer vulgatissima, die versicolor fre-
quens in montosis et alpinis; eine Zwergfoim derselben ist unzwei-
felhaft die cupreoides (Andr.) Heer (Faun. Col. Helv. L 6^), welche
rarius in alpinis genannt wird. Beide Käfer (versicolor und ru-
preoides) werden von Ueev als Varietälen der cuprea aufgeführt,
während er die wirkliche Varietät der cuprea, die afßnis., welche
sich dort sehr seilen in Wäldern findet, als eigene Art aufführt,
allerdings nicht ohne Bedenker) (,.cupieae forte mera varietas").
Die FeroMJa cmsorm Heer (a.a.O.) ist wohl jedenfalls eine dunkel-
braune Varietät der cuprea (,.capife paulo forlius punctata, [ironoto
laeviore, elytrorum sIriis profundius punctatis, punctisque 2 poslice
impressis'*).
Während die cuprea-puncliceps sich im südlichen Europa nicht
selten mit rotlien Beinen findet, ist mir noch kein einziges Exem-
plar der versicolor mit rothen Beinen \orgekommen; im Süden Eu-
ropas seheint die letztere Art sehr selten zu werden, da weder
Schaum's noch meine Sanunlunj^ Stücke von dort enthalten.
Schaum's Beschreibung der Fer. cuprea in der Naturg. d. Ins.
Deulschl. ist hauptsächlich nach Exemplaren der puncliceps Tlioms.
entworfen, die Beschreibung der Punklining des Halsschildes trifft
besser auf versicolor zu; letztere ist von iiim sonst wenig oder gar
nicht berücksichtigt, war auch in seiner Sammlung autfallend schwach
vertreten.
Sehr sorgfältig beschreibt dagegen Letzner (Ztschr. für Ent,
d. Ver. f. scbles. Insektenkunde in Breslau VI. 1852. S. 193—195),
welcher von Schiium nicht einmal citirl wird, die Varietäten der
cuprea L., so zu sagen von a — z, da er deren 24 nach den Buch-
staben des Alphabets aufzählt. Es ist zu bedauern, dafs Letzner hei
den Falbenvarietäten nicht abgiebt, zu welcher der beiden von ihm
') Weshalb im Catal. Col. von Gemminger und Harold I. p. 3()L
Barharia als Vaterland der F versicolor St. angegeben ist, vveifs ich mir
nicht zu erklären.
224 G. Kraal i: Üher
uiilcr-rhicdciM'fi ll.'iiipUoi iiteii sio fjrliöreii: diese heiilcn Formen eni-
spreclien jiMlonliilU den l»«»!«!«'!! Tlioiuson'srhpii Arien.
Aus den (iröfsenaiipaln'n pelil mif Si. Iicilieif hervor, dnfn Poe-
rllux brryll'tnui l*iell»'r (.,KM|ir nnd Brii.slsrliild st:ilillil:in. Klntjpldi'k-
ken l>l.'»iif;ri'Mr') und viridis Hiellor (..gliirw.end üold;;inn") /u fiun-
clireps Tlioms. ^eliörrn. d.i-ii'^en stihrijaueuti Pieller nnd mernlesreiis
Fitbr. Picll /.u rer.siri)lnr Sinini.
N.irlidfMii die remiiohiv von der mpren fiex'liicden isl , wircl
die Uiit«'?.sr!ieidiini; der .»üdlirlii-n Formen dieser .SjM'ries vou den
Arten des Millelnieerlteikens erleiclilerl.
Die näclisle siideiir<»|):iiselie Verxvandle der F riipren isl:
Fernnia rursoria Dej . welche n;ieh Di'jisin im >iidl. Frank-
reieh zieudieh hänfi::. von ihm nueh in Dalmalien einmal {gesam-
melt isl nnd von Dahl in Toseana ^efan^en sein soll (teste Dejean).
Meine Stücke stammen uns den Pvrenäen und biliien sieher eine,
von nifirru verschiedene Art mit stärker peslreiflen. stärker [)unk-
tirlen Streuen auiden j; I ä n /.en d cn Fiüf;eldecken. stärker und «lich-
ter punklirlem Kopie, und anders gebautem llalsschilde; dasselbe ist
(ebenso wie der Kopf) im N'erhällidfs zu den Flüneldeeken klei?ier,
der Seitenrand nach hiiilen kaum (hei cujnen sehr deutlich) breiter
abgesetzt; demselben ziemlich nahe befindet sieh an der Basis
des TlM)rax eine deul liehe erhabene l^än^sfalle. welche durch die
äufsere Läng-Iurche gebildet wird, welche, ebenso wie die innere,
etwas tiefer als bei rupren ist. Der dritte Streif der Fliii;eldecken
zeigt nur zwei eingedrückte Punkte (hei ruprea in der He^el drei).
Oejean hebt nur die Farbe (bleu violet und peu plus clair sur ta
tele et le eorselet. et un peu plus funcc sur les elytres). nicht den
Glanz der Flügeldecken hervor. Derselbe ist aber ein durchaus
eharakicristisches Merkmal, gerade so wie ein gewisser mallci Fcll-
glan/. für cnpren.
I)ie /''. cursorin hat einen ganz ähnlichen (Jlaii/. wie die
nachher zu besprechende bläuliche ffunilrirotlis.
Da Dejenn den Glanz nicht als charakteristische'« Merkmal her-
vorhebt, so wäre es möglich, dafs seine Kxemplare der cursorin aus
Dalmatien und Toscana nur dunkle Stücke der cnpren würcu
Feronia ^wn(/rico//i« Dejean aus der Barbarei, welche in
Schnunrs Calal. Col. Eur. ed. II. als fragliche Varietät zur
r M /> r p n gezogen wird, ist jedenfalls eine eigene .Art. de-
ren Stammform glänzend blau ist. deren Ilalsschild ganz ähnlich
gebaut isl wie bei curaoriu^ also keinen nach hinten verbreitert ab-
gesetzten Scilcinand zeigt, wodurch der Thorax jcderseils
Durch den Unterzeichneten sind zu erhalten:
Allard, Monographie des Altisides (Alticidae). Paris 1866. 2J^ Thl.
Annale 8 de la Soc. Ent. de France, einzelne Bände ä 3^—5 Thlr.
Berliner Ent. Zeitschr. I— VIII. u. Beiheft, 15 Thlr.
Bonvouloir, essai monographique sur la famille des Throscides.
Paris 1859. 5 pl. color. Ij Thlr.
Bremi-Wolf, Catalog d. schweizer Coleopteren. 15 Sgr.
Dejean, Catalogue des Coleopteres. ed. III. 1837. 3 Thlr. 15 Sgr.
Erichs on, Naturgesch. d. Ins. Deutschi. (Käfer). Bd. I— IV. 12 Thlr.
Genera et Spec. Staphylinorum. 3* Thlr.
Entomographien (Monogr. d. Malachier) 20 Sgr.
Käfer der Mark Brandenburg, gebd., (neu 4 Thlr.) 1 Thlr. 20 Sgr.
Gaubil, Catalogue synonym. des coleopt. d'Europeetd'Algerie. 2Thlr. ISSgr.
Germar, Insectorum species novae (891 coleopt.) If Thlr.
G redler, Käfer Tyrols. 2 vol. Neu 2 Thlr.
Gut fleisch, Die Käfer Deutschlands. Darmst. 1859. 2| Thlr.
V. Harold, Coleopterologische Hefte. No. IV., V. k 25 Sgr.
Küster, Käfer Europas. 28 Hefte, vollst., neu. 18 Thlr.
Lacordaire, Mon. d. Col. Subpentam. Phytophages. 2 vol. 6| Thlr.
Meigen, System. Beschreibung der zweiflügeligen Insekten. 7 vol. mit
74 col. Taf., neu, 22 Thlr., mit schwarzen Taf. 12 Thlr.
Milliere, Icon. et descr. d. chen. et Lepidopt. inedits. pars I— XVIII.
34 pl. col. 30 Thlr.
Mulsant, Hist. nat. des Coleopt. de France, versch. Bde. zu Paris. Preisen.
Hist. nat, des Longicornes. ed. II. 4 Thlr.
Longicornes nouv. (Dorcadion, Phytoecia) 40 S. gr. 8. 1863 15 Sgr.
Opuscules entomologiques. II. III. X. XIII. 1| — If Thlr.
Panzer, Faunae insectorum Germaniae initia. — Deutschlands Insekten,
fortges. V. Herrich-Schaeffer. Einzelne Ordnungen aus Heft 1 — 110.
Perroud et Montrouzier, Essai sur la faune entomol. de Kanala (Nouv.
Caledonie). 257 S. gr. 8. 1 col. Taf. 1865. (Käfer) 3 Thlr. 15 Sgr.
Daraus : Hemipt. 24 S. 10 Sgr. Hymenopt. und Neuropt. 4 S. 5 Sgr.
Redtenb acher, Die Gattungen der deutschen Käferfauna. 178 pag. 2 Taf.
25 Sgr.
Roger, Separata seiner Arbeiten über Ameisen zu entsprechenden Preisen.
Schaum, Catal. Coleopt. Europae. ed. I. 15 Sgr.
Stierl in, Fauna Coleopt. Helvetica. 1869. 4. 372 pag. 3 Thlr. 10 Sgr.
Suffrian, europäische Chrysomelen. Berlin 1851. 280 pag. 1 Thlr.
europ. Cryptocephalus. 3 Theile. Berlin 1847 — 53. 412 pag. 3 Thlr.
asiatische Cryptocephalus. Berlin 1855. 170 pag. 25 Sgr.
exotische Cryptocephalus. 8 Stücke. 1300 pag. 6 Thlr.
Thomson J., sämmtliche, Werke zu den Pariser Originalpreisen.
C. G., Scandinaviens Coleoptera I — X vollständig 15 Thlr.
VTiener entomologische Monatsschrift, I — VIII. 15 Thlr.
Verhandlungen der Zool. bot. Gesellschaft in Wien I — XVII. (1852 bis
1867.) ganz vollständig, gut gebunden 50 Thlr.
einzelne Bände, die ersten ausgenommen 2 Thlr. bis 3 Thlr.
Ausschnitte und Separata zu entsprechenden Preisen.
Dr. G. Kraatz.
I Vorstand des Vereins. j|
Vorsitzender, Dr. G. Kraatz. Zimmerstralsc 94.
Slellvcrtrctcr. Haron v. Türckheitn, Doiolheeuslrafse 52.
Sclirinffihicr. Dr. Friedrich Stein, Köpenickerstrafsc 75.
Reclimin^sfiilucr. Eupen Sy, Jägcrutrafse 40.
Bibliothekar. Dr. Friedrich Stein. Köpenickerstrafse 75.
Auszug aus den Statuten.
Der Zweck des liiMÜiier entomologischen Vereins ist: durch
die Hcrausj^ahc einer periodischen Zeitschrift die wissenschaftliche
Kenntnifs der Kntonioloj;i<' y.ii fordern ntid dnrcli wöclienlliche Zn-
sanunenkiinfte der berliner .Mitglieder einen regen Verkehr zwischen
denselben zu erhallen. — Die Anlegung einer Vereinssammliing von
Insccten findet nicht statt.
Auswärtiges Mitglied des Vereins kaini ein jeder werden,
welcher sich für die Förderung der Fntoinologie interessirt und sich
bereit erklärt die Vereinsschrift zu halten; die Aufnahme Auswärtiger
erfolgt, sobald dieselben dem Vorsitzenden oder einem der Berliner
[Mitglieder ihre (ieneiglheit zum Beitritt und zum Halten der Verein.s-
schrift milgelheilt haben und alsdann in einer der Sitzungen des
Vereins zum ."Mitgliede vorgeschlagen sind, ohne Einspruch von Seiten
der Majorität der Versammlung.
Für die Ausfertigung des Di plo ms sind 10 Sgr. zu entrichten.
Für die auswärtigen Mitglieder des Vereins innerhalb
des deutsch -Österreich. Post Verbandes beträgt der Jahresbeitrag
2 Thlr. 10 Sgr., wofür die Zeitschrift Jranco zugesendet wird.
Für die auswärtigen Mitglieder aufs er halb des deutsch-
österreichischen Poslverbandes beträgt der Beitrag 2 Thlr. 15 Sgr.
Für die französischen Mitglieder beträgt von jetzt ab
der Jahresbeitrag 10 fr., welche an Herrn Buquet in Paris (50 rue
St. Placidc. Faubourg St. Gcrmain) eingezahlt werden; die Hefte
werden an Herrn Hucjuet franco eingesendet.
Der Beitrag ist praenu merand o einzusenden, durch die Post-
anslallen des norddeutschen Bundes am bequemsten vermittelst
Posteinzahlung.
Der Preis der durch den Buchhandel zu beziehenden Exem-
Slare der Zeitschrift beträgt 3 Thlr. für den Jahrgang: einzelne
ahrgänge werden vom Vereine für den Preis von 2 Thlr.. das
Beiheft zum 5ten Jahrgang (enth. Revision der Oliorhynchus- .Arten
von Dr. Stierliu) für l^Thlr.. das Beiheft zum .S. Jahrg. (Revi-
sion der Tenebrioniden von Dr. Kraatz) für 2^ Thlr.. das Bei-
heft zum 12. Jahrg. (Otiorhvurhidcn s. str. von G. vSeidlitz) für
l^Thlr., das ({eilicft zum Vi. Jahrg. (Verx. d. Käfer Dciitsrhiands
von Dr. Kraatz) für ^ Thlr. abgegeben (vergl. auch die Rück-
' Seiten «ler Umschläge). l)
^ft: =-.:AÄ
^
fi- ~ ~~"~^
Berliner
Entomolog^ische Zeitschrift.
Herausgeg;eberi
vou dem
Eiitomologischeii Vereine in Berlin.
Vierzehnter Jahrgang. (1870.)
Drittes und viertes Vierteljahrsheft,
ausgegeben Januar 1871.
Mit einer lithographirten Tafel (Portrait).
(Tafel III. wird dem nächsten Jahrjjang beigegeben.)
Redacteur: Dr. G. Kraatz.
Berlin, 1870.
In Comraission der Nicolai' sehen Verlagsbuchhandlung.
(A. Effert & L. Lindtner.) ^.
m — —m
\
Sein llcrbanuiii, 3200 Spec. in etwa 15000 Kx. , wohigcordiiPt und
vorzüglich crlialtrn, wünscht zu verkaufen
Weise in Berlin, Bartelstr. 8.
Einige Ceuturieu andaluaischer, sowie seltener und ansehnlicher
Käfer-Arten aus Tanger und Marocco habe ich abzugeben; ferner eine
Centurie zuniTheil sehr guter Dorcad ion; aus der von mir I)ereit8
früher angezeigten und der .Schaum sehen Sammlung noch einige von mir
revidirte Suiton von Sfitpfn/lwid, n, ITisteriden, Catups, Colon, Anisotnma, Cry-
ptop/tagus,Alomaria, Lnthridius, Vorliraria, Pantideti, Ceuthorhynchus, Nanophyes,
Bnichux, Apion, Sitonex, Odor/it/tickus etc.
Dr. (i. Kraatz.
Durch den Berliner Entomologischen Verein sind zu beziehen:
Eti tonio I ogischc Zei tsch ri fi e n:
Annales de la Soc. Entomol. de France, einzelne Serien und Bände,
diese (die vergriffenen ausgenommen) :i}j — 5 — 7 Thlr,
Hierzu: Tables gi-nt-r. aiph. et anah f. de ser. I— III. (1832-60). 8 Thlr.
Annaics de la Soc. Entomol. Beige I— XII. (1857—69). 25 Thlr.
Berliner Entomol. Zeitschrift, für die Mitglieder pro Jahrg. 2 Thlr.
Dazu die Beihefte:
V. Ileyden, Entomol. Reise nach d. südlichen Spanien. HcrI. 1870, 2] Thlr.
Kraatz, Dr. G., Revision der Tenel)rionidcn. 1866. 2j Thlr.
Verzeichnifs der Käfer Deutschlands. Berlin 1^69. 84 S. 15 Sgr.
Seidlitz, G.. Die Otiorhynchiden sens. str. (franco) IN68. I j- Thlr,
Stierlin, Dr. G.. Revision der Galtung Otiorhynclius. 1861. ^ Thlr.
Entomol. Zeitung, herausgeg. von dem entomol. Vereine zu Stettin,
Jahrg. I — XXXI. (1840 — 70), mit Ausnalime der letzten Bände schön
gebunden. 50 Thlr.
Einzelne Bände I j— 2 Thlr.
Horae Societatis Entomol. Rossicae. Vol. I — V. (1861 — 68). 15 Thlr.
Die neueren Bände zu den Petersburger Original- Preisen.
Linnaea entomologica, herausgeg. v. d. entomol. Verein in Stettin.
I— XII. geb. 12 Thlr.
Lithographien von Aube, v. Ileyden, Märkel, Roger, Ruthe,
Schaum, Sturm. 15 und 10 Sgr.
Mittheilungen der Schweizer entomol. Gesellschaft. Bd. I. u. II.
(20 Hefte) 1862— 68. neu. * 8 Thlr.
Tijdsch rifl voor Entomologie uitgeg. v. d. Neilerland. Entom. Vereeniging.
l— XII. (18.57-69). ' 36 Thlr
— Einzelne Bände ä 4 Thlr.
Wiener Entomol. Mona tscbr ift, herausgeg. von J. Lederer und
L. Miller, Jahrg. I. 2 Thlr., III — VI. 2f Thlr.. VII. (mit 19 Lief.) «Thlr.
Zeitschrift für Entomologie, herausgeg. v. schlesischen Verein für In-
seklenkunde und A. Afsm an n. 10 vol. (1847 — 57). compl. 10 Thlr.
Zeil seh riften zum Theil entomologischen Inhalts.
Annaics de la Sociele Lincennc de Lyon ser. II. I — XIV. 18.52 — 67. ent-
halten die wichtigen Arbeiten von Miliare, Mulsant etc. 60 Thlr.
Ballctin de la Soc. Imp. des Naturalistcs de Moscou 1846 — 54 (19 vol.)
49 — 64 sauber gebunden 65 Thlr.
Die übrigen Bände soweit vorbanden 3k — 4 Thlr.
Feronia cupren und Verwandle, 225
Iiiuter der Mitte weniger abgeflacht, mehr aufgewölbt
erscheint, — les cotes nullement deprimes vers les angles poste-
rieurs, wie Dejean sagt. Die Punktirung des Kopfes, welche De-
jean nicht erwähnt, ist hei der typischen quadricoUis fast erlo-
sclien, so dafs der Kopf meist fast glatt^ glänzend erscheint. Die
Längsfurche an der Basis des Haissohildes ist etwas weiter vom
Seitenrande entfernt als bei der cursoria, wodurch der
Raum zwischen beiden als breitere Falte hervortritt; die Punktirung
an der Basis des Ilalsschildes ist weniger dicht, feiner als bei cur-
soria; die Streifen der Flügeldecken sind ähnlich wie bei der cur-
soria, im dritten auch nur 2 Punkte vorhanden.
Das hier Gesagte gilt von den 4 algierschen Stücken (2 von
Schaum, 2 von Colombel) und den damit genau übereinstimmenden
6 Stücken meiner Sammlung aus Andalusien (4 von Staudinger,
1 von Malaga [Wehnke], 1 bei Jaen von mit gesammelt), letzteres
und eins der Staudinger'schen schwärzlich, nur an den Rändern
bläulich.
Dejean's Diagnose der F. cursoria unterscheidet sich von der
quadricoUis einzig und allein dadurch, dafs er die cursoria obscure
cyanea (die quadricoUis cyanea), die elytra der cursoria punctato-
striata, die der quadricoUis striata, striis obsolete punctatis nennt,
der cursoria 4~ — 5^ lin., der quadricoUis 5y lin. giebl. Ich wage
es noch nicht, beide Arten mit Sicherheit als Localragen anzuspre-
chen, mufs aber bemerken, dafs es sehr schwierig wird, die ver-
wandten Feronien aus den Ländern des Mittelmeerbeckens mit vol-
ler Sicherheit zu der einen oder der anderen Art zu stellen, ein
Umstand der mich hauptsächlich veranlafst hat, die mir charakte-
ristisch erscheinenden Merkmale hier hervorzuheben.
Dafs die F. quadricoUis ihr glänzendes Blau in ein glänzendes
Grün verwandeln kann (ein Umstand von dem Dejean nichts er-
wähnt), zeigen mir zwei andalusische und ein algiersches Stück
meiner Sammlung, welche im Uebrigen vollkommen mit der qua-
dricoUis übereinstimmen.
Ist nun etwa der andalusische P oecilus Reichii Wahl (Reise
nach dem südl. Spanien II. p. 54), welchen Schaum in seinem Cat,
Col. Eur. zwfschen lepidus und coernleus einreiht, eine kupferfarbige
Varietät des quadricoUis^
Waltrs Beschreibung lautet:
P oecilus Reichii '): niger. oblongus, supra cupreus unleU'
') Nicht Reichet, wie de Marsen! in seinem Cat. Col. Eur. und Gem-
Berl. Entomol. Z«itschr. XIV. |5
H6 t'. Kranli: über
nia fictlibu.<t</ue nipris , thornre jK>slire uhht*jUc ftrofunJe bislrialo.
rlytris jniurtdlitslrinlis. — Loiii;. 7 liii.
Dem Icphhts eiiiigcrriinlücii älinlicli. aber davon gut vcrscbie-
(]e\\. Der Kopf stark voogesircckt , kiiprcrroih mit etwas <Jrün,
plSir/.ciul, mit foiripii Wollen, an der Stirn diese gröber: mit einzel-
nen starken Piniklen. •Awisrlien den Angen an beiden Seilen ein
FjSngseindrnck ; Taster nnd Ffililer scliwarx, nnr die ersten zwei
Glieder blai'shraiin; Brnslscliild schmaler als der Hinterleib, hinten
schmaler als vorn, gerandct, ron\ex. mit einem Längeneinschniltc
nnd 2 Gruben ani' jeder Hinlcrseite, die eine mehr vorwärts ge-
llend als die andere, hart aneinander: der IMilleIrnum der Ilinlerseitc
punklirl, Kliigelderken kupferrolh. mattglänzend, tief gestreift, die
Streifen pnnktiit, die Zwischenräume stark erhaben. —
Die beiden ersten blalsbraMnen Fühlerglieder entfernen sofort
den Käfer von /•'. lepidn. und weisen ihm. ebenso wie das Hals-
schild (schmalei- als der Hinterleib) seinen Platx neben cuftrea an;
die iJcschreibiing dci' Piinktstreifen pafst viel besser auf (^nadricoi-
lis als auf cuprea. aber die mattglän/.ende Farbe läfst nach dem vor-
her (icsagtcn nnr auf eine Varietät der cuprea schlicl'sen. worauf
auch der ..punktirle IMittelraum iler Hinlerscite des Brustschildes''
hindeutet. Ich besitze keine Exemplare aus Andalusien. %vclchc mit
der Beschreibung dei' Reirhii übereinstimmen, in welcher ich na-
tiirlieh vorläufig nicht geneigt bin, eine eigene Art zu erkennen.
Dei' tieichii y.tinnchst verwandt erscheinen mir 3 andnlusische
Stücke von Staudinger nnd eines von Handschuch (Cartagena?).
welche merklich gröfser und breiter als meine deutschen Stücke
sind (6 Lin.), grünen Kopf und Halsschild und kupferröthlichc Fin-
geldecken zeigen; die Kindrücke an der Basis des Halsschildes sind
tief nnd scharf, die Mitte der Basis ist fast ganz glatt, im dritten
Streif der Flügeldecken stehen nur 2 Punkte.
Die von Le«lcrer slanimemlen. als Pnecilns Heirhei versen-
deten Stücke slinnnen in der Gestalt ebenfalls mehr mit ruraovia
als mit f/undricollix ühcrein, zeigen aber sämmtlich einen deutlichen
Sufseren Längscindnick an der Basis des Thorax, welche aufserhalb
desselben kann) weniger deutlich niltchcnarlig erhaben ist, als bei
der ntr^oria. Diese vStücke sind auch ähnlich geOirbl wie rursoria.
minRtT iiml Ibnold in ilirt'in C.il. syst. syii. srlirtilieii. d.t drr Küfer iincli
Prof Krirli in Brrlin, nirlil naili Beirlii- in Paris benannt ist.
Feronia cuprea und V'erwandte. 227
Die Feronia cyanelia Reiche (Ann. soc. cnt. Fr. 1855.606.)
ist von Schaura (Wien. Ent. Ztsclir. 1852. 272.) nach einem jelzt
in meiner Sammlung beündliclicn Original-Exemplar für eine unbe-
deutende Abcänderung der quadricollis erklärt worden; indessen zei-
gen meine beiden Exemplare von Palästina (Reiche), 4 von Syrien
(Lederer), eins von Cypern (Baudi) in Gestalt, Gröfse und Bau des
Halsschildes viel mehr Aehnlichkeit mit cursoria als mit quadricol-
lis, namentlich ist der äufscre Längseindruck an der Basis des Hals-
schildes in der Regel so schwach, dafs meistens gar keine deutlich
erhabene Falte neben dem Seitenrande hervortritt, in welchem Falle
derselbe nach hinten z,u fast ähnlich breit abgesetzt erscheint, wie
bei der cuprea; am stärksten tritt dies bei den Stücken von Palä-
stina hervor, welche mit der schönen blauen Färbung der (fuadri-
coUis einen viel deutlicher punktirten Kopf verbinden als die anda-
lusisch-algierschen Stücke.
Ein syrisches, von Chaudoir als cyanelia eingesendetes Stück
hat die Färbung der quadricollis^ kaum die Gröfse der kleinsten
cursoria, die Punktirung des Kopfes der letzleren, die kräftige Hals-
schildfurche und Falte der ersteren. Sehr ähnlich ist ein Stück von
Cypern von ßaudi. Zwei Stücke von Rey (Orient) stimmen in der
Halsschildbildung (fast ganz ohne Fältchen an der Basis) genau mit
cyanelia Reiche, sind aber mehr schwärzlich. Kopf und Seiten
des Thorax ziemlich grünlich; diese Stücke wurden als cursoria
von Rey eingesendet, welcher als Südfranzose am ehesten Gelegen-
heit hatte die cursoria gut zu kennen. Peyron endlich führt allein
die cursoria unter den Käfern von Caramanien neben seiner Rei-
cheiana auf, nicht die qtiadricollis.
Aus alle dem folgt, dafs die cyanelia nur als Varietät der cur-
soria angesprochen werden kann, dafs aber weitere Untersuchungen
ergeben könnten, dafs in Syrien Zwischenformen zwischen der cur-
soria und quadricollis existiren. welche die Verbindung beider zu
einer Art rechtfertigen.
Die kleinasiatischc Feronia festiva Kinderm. in litt, läfst
sich am besten als eine cyanelia mit glänzend grünen Flügeldecken
und meist kupferrothem Kopfe und Halsschilde bezeichnen; der Hin-
ierrand des Halsschildes ist auch hier bald mit einer deutlichen
Längsfurche und einem erhabenen Längsfältchen in den Aufsenecken
versehen, bald nicht; die schöne Varietät verdient wohl, dafs durch
den beibehaltenen Namen auf sie aufmerksam gemacht wird.
Eine zugleich mit cyanelia aus Cypern und als solche von
Baudi eingesendete bläuliche Feronia weicht in der Punktirung und
15*
228 f.'. h'rnnlz: über
(icslalt lies llalsscliildcs von allen iibrigrn Kxomplarrn :il); dir riii-
rlicn sind so seicht, dafs kein wesenlliclier Uiiloiscliicd mehr von
dem der cupreu zu linden ist; dabei ist es auch kürzer, auf dei'
4;anzen Scheibe fein gerunzelt und verloschen punktirt; dieses
Stück stimmt allein in de r Pu n k I iru ng des Ilalssrhildes mit
Keiche's Beschreibung ühoroin (,.disque du corselet coiivcrt de poinis
enfonces, quelquefois faiblemenl marques"). indem die typischen
Exemplare seiner cynttella und die sämmtlichcn übrigen als cynuella
besprochenen oder angesprochenen Stücke einen glalleii Discus zei-
gen. Da das erwähnte Stück aber auch drei Punkte in dem 3ten
Streifen der Flügeldecken zeigt, so möchte ich dasselbe nicht als
eine Varietät der cxjanelln. sondern als eine I>okal- Varietät der rw-
yreu^ welche der rynjiella täuschend ähnlich wird, bei rächten.
Sollten diese .Vuslührungen Einigen etwas zu lang erscheinen,
so mögen sie bedenken, dafs wir nur auf diesem Wege «lazu kom-
men können uns ein richtiges Urlhcil über die wirklidi vorhande-
nen Arten und ihre geographische Verbreitung zu bilden.
Poecihis aunt olicus Chaud. (Bull, de Moscou 1850. III.
p. 130) aus dem nördlichen Anatolien wird von Chaudoir nur mit
ntrsoria und (jumlricoUis verglichen; das typische vStürk aus Schaunrs
Sammlung stimmt so genau mit einem grofsen kräftigen Stücke der
Feronia ntprea aus den Seealpen überein, und trägt überhaupt so
den ('harakler «lieser Art. dafs eine weitere Kritik der Beschreibung
überflüssig ist; man würde unter der nniilolira sehr giofse südeuro-
päische, grünlich oder grünlich kupfrige Stücke der cuprea mit dicht
und deutlich runzlig punktirten Kopf und llalsschild- Eindrücken
subsummiren können.
Feronia Reichciima Peyron (Ann. soc. enf. France 1858.
373.), seilen bei Tarsus, gemein am Fufs des Taurus. ist eine gute
Art. bat ein längeres llal.sschild als cyanelta, die drei ersten Fühler-
glieder, die Schienen und Füfsc rolhbraun; sie soll sehr veränder-
lich sein, und von hellblau bis purpurviolctt variiren, aber niemals
grünlich oder bronzefarben %Terden.
Poerilus ricinus Eevral (.^nn. Soc. Lin. de Lyon 185S. p. 1.)
aus Sicilien und .\lgier soll sich durch glatten Kopf, schmaleres,
sehwach gerandetes llalsschild, schlankere (icslalt und etwas ge-
wölbteren Körper von cupreus unterschieden. Die beiden ersten
Fuhlerglicdci- sind bellroth. das letzte ist bräunlich, die Palpen rost-
farben. I'nferscilr scinväi-zlirb grün. Schienen und Tarsen schwärz-
lich braun. Länge l'i inill.. Breite 5 mill. Aus der Beschreibung
w5re son.st noch hervorzuheben: ..O'iin verl bronce. rougeäfre. Tho-
Feronia cnprea und Verwandte. 229
rax Charge daus soii iiiilieu (l'une ligiie loiigitudiualc profunde, avec
deux iiDpressions obliques lies cnfoncces, Celle ex(erieure de moitie
moias graride quc celle iuterieure. Cotes legereniciit rebordes. Ely-
tres plus larges que le corselet, allongees, ä peine ovales, plu-
tot paralleles, uii peu convcxes, siuueuses l\ leur exlremilc; un
point forleinent enfonce marque Ic Icoisieaie intervalle, environ aux
deux liers de l'elytrc".
A n h a n g.
Voecilus crenalostrialus Cliaud. aus der Krimm isl in
(jenuninger's Catalog, ich weifs nicht auf wessen Autoiilät, als Va-
rietät zum crenatus Dej. gezogen. Zwischen meinen Exemplaren
des creiialoslriatus aus dem südlichen Hufsland , welche Chaudoir
selbst benannt hat, und dem crenatus finde ich keine Uebcrgängej
der crenatostriatus ist viel gröfser, die erhabene Falte neben den
Hinlerecken des Halsschildes fehlt meist ganz, die Streifen der Flü-
geldecken sind viel feiner punktirt etc. Dagegen vermag ich meine
Stücke des crenatostriatus nicht von lugubris Dej. (punctifrons
Chaud.) zu unterscheiden, und glaube, dafs dieselben eine Art bil-
den, bei wdlcher die Punktirung des Kopfes ebenso erheblich va-
riirl, wie bei crenatus (hier bekanntlich in so hohem Grade, dafs
Schaum den pertusus aus Syrien mit kräftig punklirlem Kopfe zuerst
als eigene Art aufstellte).
Die Stücke aus Cypern, welche Baudi als fraglichen crenato-
striatus Chaud. (curticoilis Peyron) versendete, gehören sicher zu
crenatus und stehen dem pertusus zunächst.
Uebersicbt dei' besprochenen Feronia- A ileu.
I. cuprea Linne 2. versicotor Sturm
puncticeps Thoms. paticiselu Thoms.
V. beryllina Preller v. cupreoides fleer
V. viridis Prcller v. suöcijanea Preller
v. cursoria Heer 3. iiirsoria Dej. Gall. ni
v. erylfiropus Fiild. v.? ryaue/Za Reiche As. min.
v. afßnis Sturm v. /e5/iDa(Kind.)Kraatz As.m.
v. unatolica Chaud. I. fpiadricollis Dej. AnditI Alger.
v? Reichii VValtl cyauca (lory
Uebei" OoiiKuplius cuiiculor Sturm
von
E. Reilter in Pascau.
(Ilifrzii T:if.l I. Fissur N« /<.)
Di
iesci" Ä|/r>7m.s - iilniliclif Kiilt'i ist von .Stiiiin zti den liyrrhi-
den gcslelll, wobei seine cif^enlliiiinliclie Fiilileibildunj; nnd die aul-
fallend erweilerlen Tarsen{i;licdei'. welche ihn zu den ChrysomeHJen
sielien, nicht gehörig hci ücksichligl wnrden. Nachfolgend erlaube
ich mir die Caffiingscharaklere in einigen Punkten zu ergänzen.
Fühler ciifgliedrig, gewöhtdich in einer liefen Grube beiderseits
vorn, au der Unicrseile des Ilalsscbildes eingelegt. Glied 1 grofs,
an der Spitze etwas melir angeschwollen. 2tes grofs. unregehnäfsig
rund, die 4 folgenden viel dünner, etwas länger als breit, die 5
letzten vergröfseif . eine langgestreckte Keule bildend, deren 2tes
Glied am kleinsten. (Taf. I. Fig. 8Ä.)
Oberkiefer stark und kurz mit zweizähniger Spitze. (Fig.Sc, (/.)
Unterkiefer zwcila[)pii:, der äufserc etwas länger.
Kiefertaster kurz und dick, letztes Glied etwas zugespitzt und
die aufsersic Spitze merkbar abgestutzt. (Fig. 8#.)
Lippenfaster ähnlich gebildet, nur wenig die häutige Zunge über-
ragend, deren Ecken weit ansgerandet sind. (Fig. sy.)
Unterlippe bieit, die Ecken ausgerandet. (Kig. Sg-.)
Kinn breit und kurz, bei zurückgezogenem Kopfe von dem Vor-
derrandr der VorderbrusI bedeckt. (P'ig. 8g; obere Ansicht h.)
Vorderbrust den IMund nach unten bedeckend, die kleine, kurze
Oberlippe (Fig. 8a) und den gröfsten Theil der Augen jedoch frei
lassend, nach rückwärts gerade abgestutzt.
Schenkel und vSchienen erweitert, etwas plattgedrückt, an den
Körper in eigenen Gruben cinlegbar; Füfse siehe Fig. Sn.
Kopfscliild voti der Stirn durch eine Iricht eingedruckte Linie
gelrennt.
lieber Rhizuphagus pmicticollis Salilb.
und Vagae Wancowicz
von
Dr. fx. Kraatz,
o,
'bwohl es mir uiizweifeUiaft ist, dafs der in deu Annales de la
soc. eiil. de France 1865 von H. Wancowicz beschriebene und
auch von ihm freundlichst mitgetheiMe, in Polen unter Eichenrinde
aufgefundene Rfnzofifiagus Vagae mit dem Rhizophagits punciicol-
lls Sahlb. identisch ist, so will ich nicht unterlassen die Beschrei-
bung des letzteren hier abdrucken zu lassen, einerseits weil sie im
zweiten Baude von Sahlberg's Insecia fennica erschienen ist, von
welchem nur wenige Exemplare existiren, andeierseits um die En-
tomologen des nordöstlichen Deutschlands auf die Art aufmerksam
zu machen, welche sich aufser in Finnland und Polen auch bei uns
schliefslich dürfte auffinden lassen.
Sahlberg's Beschreibung (Ins. fenn. 11. pars XU. p. 179) lautet:
Rhizophagus punci icoltis: Niger, iiiliJus, sultdepressus,
vre, antentiis, murgine upicis etylrorum, pedibus anocfiie rufoferrti-
gineis, ihorace laliludine paullo longiore, profundins punclalo, ely-
Iris sal profunde ptinclato-striutis. — Long. 1^ lin.
llabitat sub cortice arborum cmortuariim, rarissime; seiuol lan-
tum in Ylänc lectns.
Descr. Alagniludo fcre R, depressl. Caput breve, porreclum,
ante antennarum insertionem coarclaluni, nigrum, nilidun), punctu-
latum, oie rufo-ferrugineo. Oculi nigri, globosi. Antennae bi-eves,
rufo - ferrugineae, structura ut in R. cribvalo, clava scilicet apice
valdc obtusa, fere truncata. Thorax latitudine vix vel parum lon-
gior, basi apiceque trnncalus, anguiis oblusis, lalcribus el basi evi-
denter marginatis, supra subdcprcssus, niger, nitidus, sal profunde
et crebrc punclalus, punclis tarnen in nicdio dorsi aliipianlo parcius
imprcssis. Scutellum parvum, rolundaturn, laeve, nigrum. Elyira
thorace vix laliora, scd codcni fcrc Iriplo longiora. basi truncata,
232 ('. Kraal z: ühcr Hfiizafjhugus.
humcris reclangulis. supra subdeprcssa. uigra. nitida, inargiiic apicis
riifo - fcrniginco, profunde et rogiilai itcr punctalo - striata. Corpus
subtiis nigruin. nitidiini. siibtiliter punctiilatuni, ano ruio-ferrugineo.
Pedfs rufo-fcrruginci, cademque ac in caeleris struclura.
Obs. A It. pulilo, cujus (Icscriptionem a Nobil. Gyllenhal da-
tam (insectutii non vidi) cum hac specie comparavi, dilTerre videlur
forma capitis et punciura tlioracis proFundiori.
In wcscnlliclier üebereinslininiuug hiormil lieifst es z. H. in
VVaucowicz's Diagnose:
Siibcijliutlficus, tiiger. uiliJus. cup'tle anlice. antcutiis. pediLus,
elytroram lateribits sumvin mnrghie. puucio humernli abilomnicfjtie
J'erriigineis ; capile riense mhnis foilUer punclato^ prolhorace oblongo-
snb(juadralo. disro tncdio sal fori Her, parre. lateribits subliliar. sat
dense puuclato; elyiris forlius slriato - ptnictal is, siria sularali pro-
fundiori, interstiiio primn serie punrlidornm sublitium notata. —
Long. I| niill.
Cepi mareni unum disiriciu ßorisoviensi eub cortice Quercus.
Nicht neben depressus Fabr. (wie im Stein'schen Calalogc).
sondern neben polilus ist die Art zu siellon. mit der sie, wie ge-
sagt, giofsc Acbniichkeil hat. obwohl sie sich durch das slark punk-
tirte llalsschild sehr leicht von ihr unterscheiden läfsl: auch ist sie
merklich kleiner, gewölbter etc.
Mastigus Heydenii nov. spec.
beschrieben von
A. Baron v. RoUenberg.
Masiigus Heydenii n. sp.: JViger, pedibns, palpis anleunis-
qiie piceis, capite late suhcanalicula(o, snblilissime punclalö, prolho-
race postlce anguslato, lalHudine muUo longiore, snblilissime cre-
berrimecjue punclulalo^ elylris maris prolhoracis vix dupla, foemi-
nae iriplici fere laliludine, nilidis, sublilissime^ miims crebre puncla-
/js, punctisqtie fortioribus (in mare subserialini) irregidariler im-
pressis, apice rompressitisculis, acutis ^ maris hianlibus. — Long.
4A_6 mill.
Dem prolonguius Gory sehr nahe stehend und ihm an Gröfsc
wenig nacl)gebend: schwarz mit pechfarbenen Fühlern, Beinen und
Tastern. Die Extremitäten sehr schlank. Der Kopf länger als
breit, ziemlich matiglänzend, mit einem breiten, nach hinten etwas
verschmälerlen, beim cT tieferen Längseindruck, welcher nicht glän-
zender als der übrige Theil des Kopfes ist. Das Halsschild so fein
und noch dichter als der Kopf punktirt, ein halb Mal so lang als
breit, im vorderen Drittel am breitesten, nach vorn und nach hin-
ten verengt und über die Basis etwas breiter als am Vorderrand.
Am Grund in der Milte mit einem sehr leichten Eindruck. Die
Flügeldecken des (^ hoch gewölbt, sehr schmal, kaum doppelt so
breit als das Halsschild an der Basis, mit der gröfstcn Breite etwas
vor der Mille, nach hinlen zugespitzt und seitlich ein Wenig zu-
sammengedrückt. Die Spitzen mehr oder vveiiiger klaffend. Die
Decken des 9 weniger gewölbt, fast dreimal so breit als die
Basis des Halsschildes, mit der gröfslen Breite nahezu in der
Milte. Die seilliche Zusammendrückung tritt siärker hervor,
so dafs die Naih nach hinlen etwas kielartig emporgehoben
erscheint. Die Spitzen bald klalfend, bald zusammenschlicfsend.
234 V. Hollenber^: ein neuer Mnstigtui.
Die Decken cUva 2{iiial (bei prulougalns (iory ^u( 2ginai) su luii^
alä (las llals.srliild. j^liiii/.4-iMl. selir fein, clvvus iiiigltMcliinälVi^ piiiik-
tirt. Ulli ilfiii liJieken mit voräcliieden grul'seii, slärkoreii Piiiikleii.
welche beim J^ in elwa drei sehr unre{;cltnärsigcii Hciticn zu.xani-
niengeslellt sind, von denen die neben der Naili am ausj^epiägleslen
isl. Die f^anz aijj^ciundclen Scliiillern sind meist duicli einen leieii-
teu tiiidimk markiil. Die Oberseite zeigt eine sehr feine, inäfsig
dichte, anliegende Pubescenz.. Vorder- nnd IMillelscbienen des (^
deullieh, llintersehienen sehwaeh gebogen. Beim ^ die Schienen
last gerade.
Herr v. Ileyden, dem ich mir diese Art /ai widmen erlaube,
war so gütig mir portugiesische Exemplare des fjrolongatus Gory
einzusenden nnd mich auf die speeinschen Unterschiede aufmerksam
LU machen. Die neue .Art unterscheidet sich durch feinere i*iink-
tirung auf Ilalsschlld, Flügeldecken und besonders auf dem Kopf
durch etwas feinere, aber dichtere Pubescenz. durch schlankere Kx-
Iremitäten. schmäleres Halsschild, weniger gestreckte Decken, mit
viel schwächeren Schullereindrücken. etwas schwächer gekiümmte
Schienen dis J*, besonders leicht aber durch den Längseindruck des
Kopfes, welcher bei prolongnlus staik glänzend, bei Heydenü kaum
glänzender als der übrige Kopf ist.
ich sammelte den Käfer in einer Schlucht des Gebirges bei
Cava im Neapolitanischen, Anfang Juni IS69. Er trieb sich mas-
senhaft auf den von dem Gebirgsbach genäfston höheren Pllanzen
herum, und war besonders um einen Wasserfall in groiscr I^lenge
vorbanden.
Beiträge zur Coleopteren-Fauna von Sicilien
von
yJ. Baron v. Rotleiiöerg.
(Zweites Stück.)
(Hierzu Tafel II.)
Hister major L. Allenthalben nicht selten. Im Winter in der
Erde und unter Opunliengliederu. Bei 1 Ex. von IVIessina ist der
Randstreifen des Halsscliildes auf der ganzen vorderen Hälfte seines
Verlaufes verschwunden. Bei sonstiger Uebereinslininiung mit der
Art und bei mehrfacher Irregularität in der Slreifung der Deckeu,
halte ich diese Abweichung für individuelle Mifsbildung.
H. simialtis 111. Girg., Cat.
//. corvinus Germ. Cat., Taormina, Pal., unter Steinen und an
Baumwurzeln.
Cnrcinops minimus Aube. Bei Cat. und Syr. auf der Unter-
seite von Steinen in kleinen Gesellschaften.
Parovialus flavicornis Herbst. Unter der Rinde einer alten
Eiche oberhalb Nicol., 1 Ex.
Saprinus nitidnlus Payk. Syr., Girg., Cat. an Cadavern.
Sapr. speculifer Latr. Girg., Syr., besonders in Rindermist.
Sapr. chalcites 111. Girg., Cat.
Sapr. serripes Mars. Cat., 2 Ex. in der Nähe des Strandes.
Sapr. melallescens Er. Cat., l Ex.
Sapr. aemuhis 111. Cat., bei Girg. häutig an der Stadtmauer
bei Exciementen.
Sapr. herbem: Mars. Cat., 1 Ex.; rti/ipes Payk. Cat.
Sapr. conjungens Payk. Cat., Syr.; rugi frans Payk. Syr.
Sapr. apricarius Er. Häutig bei Cat., im Sand am Meeres-
slrande. Auf den Dünen von Mondcllo sanjmclle ich im Februar
überwinterte Ex., rlic zucnst den Eindruck einer eigenen Art mach-
'236 I'. Hutlenierg: Iteilrii^e
teil. Sic .siiul |)i'clibr;iiin, uliiic inelallisclicii (ilaiiA Die Dt-rkcii
nach der Spitze i'ollibi;itiM. Die i'diiklii-iiii^ ist \oi\viMlil iiinl we-
niger niis^edeiiiit; die Ziiliiielieii der Vorderscliieiicii durch Ab
iiutzuug stuinpr.
Sdjtr. (limidiulus III. IJei C;it. und P;d. ii. s. Die liiiitere Oiier-
liiiie des Kojdscliildes ist oft tlieilweise oder ganz erloschen. Auch
variirt diese Ait bedeutend in der Gröfse.
(inathonvus ftuticlutalus Tlioin. Girg.
Ünl/iophiluti slridliis Fabr. und exuratiis Hl. Pal.
AbrneMs purviiltts Aube. An einer Kiche oberii. Nic'ol 1 Kx.
Acrilus pitucliim Aube und minulus Fabr. Cat.
I'halacrtis comisctui Payk. Bei Cirg. an blühenden (jräscrn.
Toly/i/nis grutiiitulu.s (Jerin. In den Blütbcn dei- llienieien und
abniieben IMlanzcn hüuiig.
OUbrus coriicalis Scbh.. bicolor Fabr., litfuidn.s Kr. Cat.
Bruchypterus cinercus Heer. Cat.
Carpophilus hemipteins L. Termini, am Strande.
Nil'uhda ßexuosa Fahr. Bei Cat. und Mondeilo auf dem Strand
an tiiicrischeu Kosten.
Soronin ob/utigu Bris. Syr., 1 Ex. unter Kinde.
Pria palthhtla Er. Bei Syr. in den Blütlieu eines Obstbaumes.
Pria Dulcamarae III. Syr.
Meligethes murimis Er. Bei Cal und Girg. auf Cruciicren.
jyJelig. aeiteiis Fabr.. Cal.; iininiindus KrIz.. ebenda, auf Nesseln.
Xeiiosirongyius at-cttalus Kicsw. Bei Girg. einige Exempl. aul
Crucifereu.
Cijbocephfdus feslivtis Er. Bei Cat. mehrere Ex. unter Gemiille
in einem trockenen Graben.
Cyboc. similireps Duval. Pal., 1 Ex.
Rhizophngus 'Iptislnlnlus Fabr. Pal.
Corticnria forcicoUis Costa. Beim Kloster S. Marlino am Fuls
von Nufsbäumcn unter Steinen und Rinden. Oberhalb Nicolosi an
allen Eichen.
Teredus nilidu.s p'abr. 2 Ex. oberhalb Nicol. an Eichen.
Pyrtiomerufi Icrebratis Ol. 2 Ex. mit vorigem.
Ijneniopidnrus Ir.slarcus Fabr. und aler Ol. Syr. nnl. Pappolrindc.
iMcmopId nUemnns Er. Pal.. 1 Ex.
S'dvnnns frnmenlarins Fabr. Pal., unter Platanen und Oran-
genrinde. s<'lleM. niil liUtnuis Er.
Aeraphiltis Jibululnn KrI/. Bei Pal. unter Rinden, last immer
in Gcsrllsehaft einer lollikitpligen Ameise. Exemplare von Aei\
zur Coleopteren- Fauna voji Sicilien. 237
nasnlns Clievr. aus Algier, die ich in Hrn. v. KiesenweUer's Samm-
lung vergleiclien konnte, stimmten mit dieser Art überein.
Monoloma spinicollis Aube. Syr.
Monoi. quadricoUis Aube. Syr. und Cat.
Monotoma sericella m.: Rufoferruginea, punclulaia, pro-
Ihorace piano, aequali laliludini longitudine^ angutis anticis acu-
tiuscutis, promintdis, posticis rectis^ lateribtts elylris regularUer suh-
tililerque slriato-seiulosis. — Long. 1^ mill.
Die kleinste mir bekannte Art des Genus. Rostroth, oben mit
etwas Seidenglanz. Kopf und Halsschild mäfsig fein, ein wenig
chagrinirt - punktirt. Das Halsschild so lang als breit, auf dem
Rücken ohne Eindrücke und etwas abgeflacht. Neben den recht-
winkligen Hinlerecken, hart am Hinterrand, ein wenig eingedrückt;
nach vorn sehr unbedeutend verschmälert. Die Seitenränder bei-
nahe gerade. Die Decken über den Schultern breiter als das Hals-
schild, nach der Mitte erweitert und von dort etwas spitz zugerun-
det. Auf dem Rücken sehr verwischt und undeullich, nach den
Seiten zu deutlicher, etwas kettenartig gereiht -punktirt mit sehr
feinen und regelmäfsigen, anliegenden Haarreihen. Auf einigen Vieh-
triften bei Cat. im schweren lehmigen Boden, gerade nicht selten.
Cryplophagus inleger Heer. Pal., Cat.; scanicus L. Mess.
Crtfptoph. yascialus Krtz. Häufig bei Mordello, Mess., Catan.,
Syr. unter thierischen und vegetabilischen Resten am Strand und
auf den Dünen, bald n)it, bald ohne dunkle Flecken.
Cryptoph. puhescens Sturm. Bei Syr. auf Obslbaumblüthe mit
Dolocerus Reichei Muls.
Leucohimaiium elongatum Er. Cat.
Thoricius Maurilanictis Luc. Auf dem Strande von Cat. um
Dislelstauden ziemlich tief im Sande in einiger Anzahl.
Thor, loricalus Peyr. Bei Syr. am Fufs eines Feigenbaumes
und auf dem M. Pellegrino an der Unterseite eines Steines, je 1 Ex.
Thor. grandicotUs Germ. In der Nähe von Morreale bei Pal.
am Fufs alter Olivenbäume mit Myrmed. memnonia Mark,
Cohtocera punctata Mark. Bei Pal. und Cat. häufig, besonders
auf Triften im Lehmboden.
Uoloparamecus niger Aube. Cat,
Lathridlus transversiis Ol. Pal.
Corlicaria dislhiguenda Com. Syr.
Rergimts Tamariris Woll. Syr.
Dermestes undtdatus Brahm. An einem Cadaver bei Cat. 1 Ex.
Denn. Frischii Kugel. Bei Cat. u. Girg. häufig an ('adavern.
23S »). RuHetiberg: Beilriige
Denn, aler Ol. Hei Syv. in DislcUlaiiden an den jungen wol-
ligen llei'zblältci'ii.
A(lug(nn.s bi/'n.sciuluf> Hossi. lu Blüllien bei Catan. und .Syr.
Bei C>ii-g. sehr liäufig Exemplare, bei denen die dunklen Binden fast
verschwunden sind.
Uuilroloma variegala Kü.>>t. Girg.
Anihrenus Proteus KrI/.. Als Lierlicr gehörig sah II. v. Kic-
senwctter 2 Ex. von [\Iess. an, welche ich zu varius Fabr. ziehe.
Anihr. varius Fabr. Cah, Girg.
Authr. Pimpinellne Fabr. Syr.. Girg., Cat. Die Ex. zeichnen
sich durrii intensive Färbung und scharfe Zeichnung aus.
Syncatifpla selosa VValtl. Girg.
Paruus proli/'ericoriiis F'abr. Girg., Cat., in lehmigen Pfiilzen.
Parn. hydrolmles Kiesw. (Mit vorigem. Die Stücke weichen
durch gröbere Punklirung und unrcgclmäfsigere Punktslreifen von
Ex. aus den Pyrenäen ab. Auch sind sie etwas gröiser.
Elmis opacus Müll, und aeneus [Müll. Bei Pal., auf dem san-
digen (irund einer Wasserleitung, je 1 Ex.
He/erocerus femoralis Ksw. Bei Syr. auf Salzboden. In der
Färbung sehr variabel. 1 Stück hat fast einfarbig gelbliche Decken.
Heleroc. obsoletus Curl. Cat. 1 Ex.
Heleroc. holoseiiceus Kosh. Bei Girg. im feiten Leimmfer ei-
nes Baches; auch bei Cat. und Pal.
Heleroc. laevigalufi Panz. Cat. 1 Ex.
Heterocerus mar i limus Guvr. BciGirg. mit /io/o«fric«tt«Rsh.
Ateuchua sacer L. Sferra Cavalli, Girg.
Ateuch. semipuuclnhus Fabr. Auf den Dünen von Cat. und
Girg., am Slr;inde von Syr., sehr gemein. Das N\ eibchen war meist
allein mit dem ForlschalTcn der Pillen besrhäriigl. wählend das
kleinere IMiiimchen zum Schulze desselben folgte und ihm bei feind-
lichen Ucberfällcn zu Hülfe eilte.
Ateuch. vuriolosus Fahr. Nicht so an die Nähe des IMceros ge-
bunden. Bei Pal.. Cat . Syr. Auch ziemlich hoch obcrh. Nicol.
Sinyplitis Hchiifferi L. Cat.. Girg,. Syr.
(iipimoplcurun Slunnii [>1. Leay. Syr.. Girg.. Pal.
f.'tpiiuopl. Mopsus P;illas. Girg.. Cat.
Huhns liisou ]j. Bei Pal häulig. sonst selten bemerkt. Er-
scheint vorzugsweise im Herbst und \\inter.
Copris Hispuuus L Bei Pal. besonders auf dem IM. Pellegrino
unter Rindermisl häulig. in aufnerordenllich grofsen Kxempl. Seine
zur Coteopl ereil- Fauna von Sicilien.
drehriinden, bis zollweitcii Löcher gehen über 2 Ful's lief zuerst
senkrecbl, donn elwas schräg in den bündigen Lehmboden.
Caccobitis Schreberi L. Cat., Gii'g.
Onilis Ion Ol. Am Orefo bei Pal,, bei Cat. und Syr. hiiung.
Fl) menschh'cben Exeremenlen.
Ont/iophagns Hübneri Fabr. Girg., Cat.
Onlhoph. Taurus L. Cat., Girg. Auch die var. des c? mit kur-
zen Hörnern, (capra Creutz.)
Onthoph. coenobita Hrbst. Cat., Syr.
Onlhoph. fracticornis Preifsl. Girg., Cat.
Onlhoph. marginalis Gebl. Girg., Syr., Pal. ; ovahts L. Cat.
Onilicellns ßavipes Fahr, und sehr vereinzelt pallipes Fabr. bei
Cat. und Syr.
Aphoilhis erralicus L. Cat., Pal.
Aph. scybalarins Fabr. Pal.; granarius L. Allenthalben.
Aph. Hydrochaeris Fabr. Bei Pal. häufig, Cat., Girg., Nicol.
Aph. sordidns Fabr. Cat.; lineolalus 111., bei Pal. häufig.
Aph. scrofa Fabr. Caf.
Aph. parallehis Muls. H. Bei Cat. am Strand unter einem Stein
in grölserer Zahl, sowohl einfarbig als mit gelber Längsbinde der
Decken. Auch bei Syr.
Aph. tersus Kr. Cat.; 4gnllalus Hrbst. Girg., Syr.
Aph. luridus Payk. Nirgend selten in den verschiedensten Fär-
bungen ; pecari Fabr. Cat.
Rhyssemus germanus L. Mess., bei Calan. häufig am Strande
Die Ex. weichen durch doppelte Gröfse, flachere Zwischenräume
der Flügeldecken, stärker und glänzend gekörntes Kopfschild und
glänzendere Querwülstc des Halsschildes nicht unbedeutend von deut-
schen ab. Doch glaube ich bei H. v. Kiesenwetter Ucbergänge ge-
sehen zu haben.
Rhyssemus verrucosus Muls. Auf den Dünen von Mondello
und Catania.
Psammodius caesus Panz. Pal.; einige auffallend kleine Stücke
von röthlicher Färbung am Simeto im Piano di Cat.
Fsammod. sabulosus Muls. Auf den Dünen von Cat. nicht s.
Psammod. porcicoUis Hl. Auf den Dünen von Mondello und
Catania n. s.
Psammod. scutellaris Muls. R. Cat. 1 Ex.
Hybnlus Dorcus Fabr. Bei Syr. im Grase einige lebende Ex.;
hei Cat. auf Triften meist in Pfützen.
240 »>. Rotlenberg: lieitriige
llxjb. gi'aecHs Stiirui. Bei ^jirg. iiieisl lodl auf Wegen.
(•eolrypes hyporrita III. Pal.
(m'eolr. lairigalus Fabr. Alleiitlialben geinciii. Die Sculplur
der Flügeldecken Irill /ziemlich deutlich hervor.
7Vo.r FaLririi Reiche. Pal.; hispuhis Laich. Mess.
Tridonla cinvtipcnnis Luc. Bei Cal. in der Nähe des Strandes
von 10 — 12 Uhr Vormittags in grofser Meuge in den Blulhen von
Conipo.siten. Der Käfer halle sich in den Blüthcnboden oft derart
eingefressen, dafs nur die Aflerdeckc hervorragte. Schon um 1 Uhr
war kein Ex. mehr zu finden.
Pncliypns cnesus Er. Ein 9 wurde im Januar bei Pal. auf ei-
nem VVege in der Nähe des Klosters Sla. Maria di (iesü kriechend
gefunden.
Peniodon piinctalus Villcrs. Pal., Syr., Ging , Cat. einzeln.
Oxylhyrea sliclica L. Nirgends selten. Im Winter unter Stei-
nen und an i\er NVurzel von Bäumen.
Celonia sijualida L. Pal., Cal , Syr.
Celan, florulis Fabr. var. squamosa G. c. P. vSyr. mit var. de-
serticoln Wnlll. unter Steinen.
Celan. Snrdan Gene. Im allen Theater von TaormiDa 1 Ex.
t'nlgtis hemiplerns L. Cat.
Rhizotrogus euphyltis Buquet. Am Fufs des INL Pclle-
grino am 24. Dcc. in Löchern unter Steinen 4 Ex. F'ür Europa neu.
Capuodis tenchrionifi L. Bei Girg. häufig an den schwächeren
Aestcn von Maudclbäumcn sich sonnend. Die Bäume schienen durch
die Larven des Thiercs arg mitgenommen
Capn. ienebricosa Fabr. Girg., Syr.
Capn. cariasa Pallas. Cal. 1 Ex.
Melanophila decasiigma Fabr. Bei Lentini an geschlagenen
Weifspappeln.
Anlhaxia viminalis Lap. und lucena Kust. Häufig bei Girg.
auf Blülhen unter alten abgestorbenen [Vlandelhäumcn. Beide auch
bei Catania.
PlasitiKi ßavagntlnla III. Girg., Cat.
Armaendern disroiden Fabr. Bei Syr., Girg.. Cat. nicht selten.
Bei Syracus fanden sich unter der Stammform Ex. von der halben
Gröfse mil geringen Ueberresten der gelben Grundfarbe auf den Decken.
Sphennplern gemiuala III. Auf den Dünen von Cat. 2 Ex,
von Girg. erreichen um die Länge von 7 Mill.. während erstere
das Doppelle niossen.
Sp/icn. i^eiurllafn IMannerli Auf den IXinen von IMondello.
zur Coleopteren-Fauna von Sicilien. 241
Chrysoholhrys Solieri Lap. bei Syr. iiiil Melanoph. decosligmu.
Coraebns violaceus Ksw. Bei Syr. auf der Achradina, bäußg
auf den jungen wolligen lilällern einer Dislelari.
Trac/iifs liogtodyles ii\\\.. Pal.
Trarh. pnsilltis III. Syr., in der kleinen Form.
Trach. ptigmaeus Fabr. Häufig bei Syr, (lirg., Cat., besonders
an Malven, in den veis« hiedensten Färbungen.
Aphunisticus Siculus Muls. Cal.
Throsrus ohfusus Curt. und carinifrons Bonv. Cat.
Adelocera cnrbonaria Scbrank. Cat. 1 Ex.
Lacon tnnrinus L Nico).
Heleroderes crucifer Rossi. Bei Cat. am Fuls v. Weilspappeln, h.
Drnsterhis bimamdatus Fabr. Am Fufs von Bäumen, unter
Steinen u. Gestrüpp allenthalben häufig in vielen Farbenvarietäleu.
Cryplohypnus curltis Germ. Am Strand bei IMess. wenige Ex.
Crxjptoh. alysidolus Ksw. Bei Cat. und Girg. untei- Geröll in
Bachbetlen.
Cryploh. lapidicola Gerra. Häufig in der Fiurnure bei Ficarazzi.
Cardiophorus idcerosus Gene. Cat., Nicol., Girg. von IVIandel-
und Obstbäumen geklopft.
Cardioph. Argiolns Gene. Cat., Syr., Girg., Pal.
Cardioph. Melampus 111. i^entini; bei Syr. am Strande unter
Steinen.
Cardioph. musculus Er. Oberh. Nicol. vonObststräuchern geklopft.
Cardioph. exoraius Er. Auf den Dünen von IVlondello u. Cat. n. s.
Agrioies linealus L. Cal.; sordidus III. Cat.. Aderno, Pal.
Agr. Gnrgislanus Cand. 1 Ex. von Cat. Auch H. v. Kiesen-
wetler besafs die Art aus Italien. Für Europa neu.
Clenonyrhus Jili/'ormis Fabr. Fjenlini.
Cyphon variabilis Thunb. Ca!.; coarclulus Payk, Syr.
Helodes ßuvicoUis Ksw. Oberh. Nicol. am Fufs einer Eiche 2 Ex.
Cant haris im maculicomis Casl. I Ex. von Girg. Diese
Art unterscheide! ^ich von der livida L. , xu der sie im Cat. Col.
Europ. als var. gezogen ist, abgesehen von der anderen Färbung,
durch die Form des Halsschildes, welches quer viereckig ist, mit
fast gerade abgeschnittenem Vorder- und Minlerrand, parallelen Sei-
tenrändern, schwach abgestumpften Hinter- und abgerundeten Vor-
derecken. Kopf und Halssciiild ohne IVlakel, sowie das erste und
zweite Füblerglied und die vier letzten Bauchsegmenle und Klauen
rotb. Die vordem Segmente in der Mitte geschwärzt. Im Uebri-
Berl. Entomol. Zeitschr. XIV. J(j
242 V. RuHeiiberg: BeUräge
gea scbv%ai'£. Flügeldeckcii besonders nach hinten ziemlich ^rob
runzelig granulirl.
Cnutfxiris Ihidit L. I^enliiii. Cal.
Cnntlt. tristis Fabr. Kinij;»' Ex oberhalb Nicol. von Eichen ge-
klopft. An den Fühlern ist nnr das erste Glied ein wenig gelb ge-
förbt. Aullallend ist d^is \'orkonunen dieser Art im Süden.
Cnut/t. praerox Cent*. Bei (>;»t. si'hon im IMiirz auf Blülben.
Caiith haemorrhoidalis Fabr. ZaUieicb oberhalb Nicol. von
Eichen geklopft.
Hfiagoiiycha stratinufn Kiesw^. IMil d<i' vorigen.
W/i«ü;on. tii^riliirfih Brüll. Eciitini. (at.
MullhinuH Jtlicortiis Kiesw. Bei (!al.. Syr und Nicol. auf Man-
del- und Eichengesträuch.
Hl all hiii US diijoroe t es mihi: Fluveacens ; ociitis , nnlenuis
prneler busiti. ditnidio capit» posteriore ^ prolliornds lata vilta lott-
giludinali, elyiris poslice ur ad suliiram. femoribus tihiisque tuediis
pusterioriltusfpie uigralis. rnpife conrrtafo. tuiuu.s fortiter pnurlaio.
iiiaris tran&verso . foetninae suhlrnnsverso . pmlhorare anlire utigu-
stalo, ad basin elytria »atis nugiisfiore . piitirtulatn, elytris apire
flarognttatis . sukregnlariter striiito-putirtatis. Foemitia major uti-
di^ne ohsrnrior. — Lang. 3^ — 4^ null.
Dem geuirulatua Ksw. am niiclisleii stehend, und von ihm durch
dunklere Fürbiing aller Tlioile, durch schmäleres Hulsscliild und fei-
nere Scnlptur desselben und des Kopfes unterschieden. Etwas bräun-
lich gelb. Die Augen und die hintere Hälfte des Kopfes, die Füh-
ler bis auf die beiden ersten (Iliedcr. eine breite ljäng!«binde auf
dem Halsschildo: beim $ Brust und Bauch, die gaozeo Hinterbeine
und die minieren SoliPiikel von der lläM'le Itis /nr Spil/c schwarz.
Beim rT der llinterlcih und an den Hinterbeinen nur die Hälfte der
Schenkel schwarz. Auch die >1ittellieine beller als beim 9- Die
Flügeldecken an der Naih und nach hinten geschwärzt, beim 9
stärker als beim d'. Der Kopf am Grunde stark veiengt, mit den
Augen Ix'im j^ stark, heim 9 schwächer transversal. Bei erslerem
wenigstens doppelt so breit, als das HaLsscbild an der Basis. Die-
net) etwas länger al« breit, an der Basis fast um ein Driltel der
Schuilerhieite schmäler als ilie Schnllern. die Seilenränder von der
'Vlille nach vorn convergircnd. Kopl und H.ilsscbild wenig stark,
etwas V'erluschen und weitläufig punktirl. Die Decken ziemlich
rogelmäfsig. etwa.»* runzelig pnnktirt - i.'eslreifl Das Weibchen ist
aufser duK'h die allenthalben et^^as dunklere Färbiin:; auch durch
zur CoUopteren- Fauna von Sicilien. 243
elvras bedeutendere Gröfsc aiisgezeichnel. — Bei Cat. mehrfach von
Eichen geklopft.
Matlhinus seriepunctaliis Ksw. Cal., Girg.
Malthodes bifurcatus Ksw. CaK, Syr.
Malth. manubriatus Ksw. Girg., auf Cruciferen.
Malachius lusitanicus Er, Cat., Lentini.
Mal. viridis Fabr. Cat, Girg.
Mal. spinipennis Germ. Cat.
Mal. parilis Er. Cat.. Syr., Nicol.
Axinotarsus rnjtcollis Ol. Cal.
Altalus erythrodertis Er. Allenthallten im Frühjahr auf Blülhen.
Altai, lateralis Er. Bei Gira;. auf blühendem Crataegus.
Attal. constriclus Er. Bei Cat. von Eichen geklopft. Auch
bei Girg.
Attal. apicalis Perris. 2 $ bei Syr unter Gestrüpp.
Ebaeus collari.t Er. Bei [Mass, von Tamarix geklopft.
Charopus apicalis Ksw. Die (^ dieser Art waren bei Syracus
am Strande im Geniülle nicht selten. Ein $ wurde nicht gefangen.
Antidipnis punctatus Er. Wenige Ex. bei Cat. im Sande
Troglops marginatns Wahl. Bei Girg. unter Gestrüpp; nur $.
Cololes maculatus Cast. Syr., Lentini. An sumpßgen Stellen.
Dasyles Apusttdalus Fabr. Syr.
Das. Algirinis Lucas«. Bei Syr. und Girg. häufig.
Do«, griseus Küst. Bei Girg. seltener.
Das. aeneiventris Küst. Ich beziehe die Kuster'sche Art auf
einen Käfer, welcher durch ganz schwarze Fühler und Beine, durch
etwas stärkere Sculplur und deutlicher gereihte Behaarung der Flü-
geldecken von plumbeus Ol. abweicht. Er war nicht selten bei
Cat., doch wurde nur l ^ gefangen.
Dolichosoma prol ensum Gme. Im Piano di Catania gerade n. s.
Dolichos. smai agdinum Luc. Bei Belvedere bei Syr., n. h.
Dolichos. viridi-caertdfum GeofFr. Allenthalben häufig.
Haplocnemus Siculus Ksw. Nirgends selten.
Hapl. jejnnus Ksw. Cat; rylindricus Ksw. Lentini.
Haplocnemus marginatns m.: Nitidus, rnpreo - aeneus,
pedibus tofis., prothoracis elytrortirnque marginibns lateralibus cre-
nu/a/i«, rnfescentibus. prothorace fort it er., elytris grosse punrtatis.
— Long. 41 mill.
In Geslak und Gröfse dem Pini Redt, ähnlich. Glänzend,
kupferarti^. Fühler, die ganzen Beine, die Seitenränder des Hals-
16^*
244 t>. Rollenberg: Beiträge
Schildes, der mngesclila-cne Tlioil der Fluj^oldecken und iiacli oben
deren Seileniänder ».uinini lig löUilicIi. Die Seifeniämlor (!«'> slaik
transversalen, gcwölltlen. nach vorn ein wenig verseliniälerlen Hals
Schildes schwach gcnnidel und deullich f;e'itähncll. Der Anfsenrand
der Decken von seiner IMillc nach der Spil/.c vu olienfalU ercnu-
lirt. Der Kopf dichf und ziemlich fein-, das llaisMhiid stark, die
Decken noch starker, auf der vorderen Hälfte ein wenig querrun-
/.elig punklirl. F)ic Pubesccn/, weifslich. wenig dicht und etwas
niederliegend. Die ahslchcndcn Ilaare anf Kopf nnd llalsschihi spar-
sam hräiinlich. Die Fühler des V lienilich stark gesägt. Die Be
sclireibung ist nach einem einzelnen, hei Cal. gefangenen $ entwor-
fen. Doch dürflen Kärhung utid vSciilplnr den Küfer leicht kennt-
lich machen.
Dnsylifirn/i ineilius m : jVtgro-aiticus. tletist flaro-im/jescetis,
anlennnrum Lasi pedibusijue ru/o-lestareis. femoribu» uuguirulisfjue
iiigrnlis, prolfiornce aeifiinli Inliludhti linigtluilitie , wnrgitte poste-
riore ar anteriore neijHuli . Ialeribu.s patilltilo rotundalis. — Long.
21 mill.
Schwarx-erzglänzend. ohen mit dichter, anliegender, mäfsig lan-
ger, gelber Pnbescenz überzogen. Die ersten drei Külilerglieder und
die Beine bis auf die sehwär/lichen Schenkel nnd Klauen rölhlich-
gelb. Stirn und Scheitel ziemlich kiäflig graunlirt. Das Hals>cliild
so lang als breit, mit der gröfslen Breite etwas hinler der Mille,
der grade aligeschnillene Vorderrand so lang als der etwas gerun
dete Hinterrand. Die Seitenränder schwach gerundet mit abstehend
nach rückwärts gerichteten Haiidborslen. Halsschild und Flügel-
decken mälsi;; fein punktirt.
Wenige Kx. bei Syr. von einem blühenden Obstbaum geklopft.
Dnnnrnea imperialis (Jene. Bei CM. nicht s.. schon im März.
Dan. pnllipefi Panz. Syr.
Truhmies nlvvnrins Fabr. Nirgends selten, mit seiner var Dah-
in Spin.
Vorynetes violarexis F>. ('al.
Cor. rußpen Fabr. Cal., Pal.
I'linus Siculus Kiesw. Diese neue, dem irroratus Kicsw.
nahe stehende, von H. v. Kieseuweller in den Ins. Deutschlands
beschriebene Art. entdeckte ich anf dem IM Pellegrino. wo sie mit
obe.sris nnd fnitr/ullus Boirld. gesellschaftlich an der Ijiiteiseile und
in den Höblnngen von Steinen vorkam .Auch bei Syr.
Plin. varirgntus Rossi. .Au dunklen Oilen. in (trotten und
verlassenen vSlallgebäuden, bei (iirg- und Pal.
zur Coleopleren- Fauna von Sicilien. 245
Plinus Aubei Boield. Bei Cat., Nicol. und Pal. immer einzeln
an Eichen.
l'tin pulchellus Boield. Bei G'w^. und Cat. auf Triften unter
Steinen, besonders aber auf dem M. Pellegrino.
Plin. obesus Luc. iMit vorigem. Ich vermuthe, dafs dies das
$ von pulchellus Boield. ist.
Ptinus corticinus m.: Mas: Elongalus^ brunneus ^ protho-
race basin versus coarrtalo. rugoso-punctalo, disco subpla7W^ parce
pubesrente , elytris fntmeris prominulis, elongatis ^ angusiatis^ pun-
clato-slrialis , subserialim fulvo-pubesceniibus. Tibiis posierioribus
longis curvalis, tarsorum posteriorum arliculo primo elongato. —
Fiong. 2^ mill.
Fem.: Picea, prothoracis pubescentia Ivngiusculn, qtiadriloba,
elytris humeris nullis, ovalis. punclato-slrialis , regulariler striato-
setosis. — Long. 2^ — 2| mill.
Männchen braun von schmaler Gestalt und langen Extremitä-
ten Die Fühler von mehr als Körperlänge Dei' Kopf zwischen
den Fühlern scharf gekielt. Das Halsschild fast um ein Drittel län-
ger als breit, kurz hinter seiner Mitte verengt und nach der Basis
zu eingeschnürt, grob runzelig puuktirt. Seine Oberfläche zeigt fast
gar keine Erhabenheiten, da die seitlichen Schwielen sehr schwach,
die zwischen denselben in der Mitte liegende nur durch eine kleine,
etwas glänzende Stelle angedeutet ist. Die Flügeldecken sind über
den schwach hei vorstehenden Schultern breiter als das Halsschild,
wenigstens 2^ mal so lang als am Grunde bieit, an den Seiten bis
zum letzten Viertel ihrer Länge gradlienig schwach erweitert, von
hier nach der Spitze sanft zugerundet. Sie sind kräftig, auf der
Spitze verloschen punktirt- gestreift. Die gelbliche Pubescenz ist
auf dem Kopf ziemlich dicht, auf dem Halsschild locker, ziemlich
kurx. wirr und nur andeutungsweise jederseits in einen Zipfel ge-
stellt. Die Flügeldecken sind niederliegend, wenig dicht, ziemlich
regelmäfsig gereiht-piinktirt. Die langen Hinlerschienen sind stark
nach innen gekrümmt. Das erste Hintertarsenglied ist so lang als
die drei folgenden zusammen.
Das Weibchen ist gröfser und kräftiger mit kürzeren Extremi-
täten, dunkel pechbraun, und an allen Theiien, aufser auf den
Decken, dichter behaart. Die Fühler kürzer als der Körper- Das
Halsschild nicht viel länger als breit, ziemlich lang, gelblich be-
haart. Die Haare in vier quer nebeneinander stehende, etwas kamm-
artige Zipfel vertheilt , von denen die mittleren «lie längeren sind.
Die Flügeldecken regelmäfsig eiförmig, mit abgerundeten Schultern,
216 V. RoHenierg: Beiträge
nm Grund 60 breit als das HalssciHid, von dort aus re^eirnnfsig ge
miimIcI lind wieder vereng;!, mit der gröfsfeii Breite in der IMitte.
Das Srliildclien weifslirh fil/Jp I>ie Decken punklirt-pestrerft. Die
Piiiiklrfüien mit enp aneinimdcr sriilicf«n(leii . die Zvs iM'l^eiirßume
mit ein/.eln >lel»cndcn. repelni.ifsi^ gert'ihten llünhen besetzt Die
Basis der Kliigcidenkon ist etwas dichter, länger und abstehender
behaart.
Eine Gesellschaft von 1 c/ und 4 2 wurde unter Pappelrinde
in der iNühe von i\lou«lelio bei Palermo gefunden. Vielleicht nur
var. des hrunneua Duft.
l'liuiis carinalus Ltic. Niclit wlten auf dem M. Pellegriiui.
Xijlfliinis /)(■</ htdhis Fabr. ( al.
t^tisiociiriiia upiraitiiu iMuls. H. und haemorrhoidiile III. In we-
nigen Ex. bei 8yr. von Disteln geklopft.
Aptite capurina L. Cal.
XopLosis pmirluln Brüll. A*if den Dünen von Cal. tun nie-
dere Pllanzeu, bei Syr. und Girg. an Mauern nicht selten. Die
Thiere si^id hei Sunnensciiein von grofser Bevreglichkeit. laufe« dann
stofsweise, vei kriechen sich jedoch bei Wind oder nur etwas trü-
bem tlinunel sofort im Sande. Die meisten Ex. sind tiefsrhwarz.
Ei<nige zeigen einen düsiern Erzglanz. Diese sind kleiner, mit we-
niger stark vorgoiogcnen Hintererken des llalsschildes. Aiieh ist
dasselbe s<'h*vä<her punklirt In der Gröfse variiren die Ex. von
4j — 6 mill.
Eroilius Siculus Sol. Auf den Dünen von Mondello, Catauia.
Girg. h. Die Thiere variiren erheblich in der Gröfse und in der
Anshildiing der Rippen. Die Kütkeniippe i."«t milnnt«-r. besonders
bei grolsen Stücken, gai nicht angedeutet, die S^'ileniippe selten
sehr schwach, meist aU deutliche, gUszende uiid glatte SchtTiele
bis zuui Ende ausi^ebildet.
l*(n hyrhile Uejennii Bcssei. In der üiugehung von Palermo
häufig, sonst 8elte.ner bemerkt.
fach Frioli Sol. In gröfserer Zahl auf den Dünen von (iirg.
gesanimell.
Teittyria ^rvshu Besser, üei Cal.. Syr. und t»irg. am Meeres-
sirande. .Aber auch am Wege zvxischen Cal. und Nicol. und hoch
oherhalb Nieol. circa 55(M» Fufs s. IM
Tenl. Iiiivi^nl(t S(«iv. tiirg.. Taorntina. IMes.-. Besonders häufig
itt den Eiilomien von Svi Die Ixitlen von II. Di kiaalr. (Tenebi.
d. M. V\ . p. |4h) ei-wiibnl*!n GriiUi'hen des HalsM:hilde> «ind bald in
kriifii^ster Au«bildnng vorhanden, bald fehlet) sie gän/.lich.
zur Coleopteren-Fannn von Sicilien. 247
Stenosis angustata Hrbst. Pal.
Sten. intermedia Sol. Nicol.; pilifera Sol. Cat.
Sten. ßliformis Fabr. Cat.. Nicol. Die Arten fanden sich meist
in gröfseren Gesellscbaflen unter Steinen und am Grunde von Bäu-
men und Mauern.
Die h illus socius m.: Piceo - niger . prothorace intitudine
multo tongiore, lateribus subrectis^ basin versus paullulo angustato^
capite prolhoracetjue sat dense subtiliterque, elylris punctätis basi
bisulcatuiis, anlice subtiliter seriato-punctatis, postice punctutatis. —
Long. 3| mill.
Schwarzbraun, matt, von der Gestalt des minutus Sol., dem er
sehr nahe sieht. Kopf und Halsschild dicht und fein punktirt. Die
Zwischenräume der Punkte matt. Der Kopf etwas gestreckt, brei-
ter als das Halsschild Dieses fast doppelt so lang als breit, nach
hinten sehr schwach verengt, die Seilenränder fast gerade. Die
Decken wenigstens 2^ mal so lang als das Halsschild, auf der vor-
deren Hälfte fein, aber deutlich gereiht-punktirt. Die Punkte wer-
den hinter der Mitte undeutlich und verschwinden bald. Der 3te
und 5fe Zwischenrauui ist auf der Basis ziemlich schwach schwie-
lig erhöht. Diese Art unterscheidet sich von minutus Sol. aufser
durch die deutlicheren Schwielen am Grunde der Decken, welche
auch bei minultis mitunter andeutungsweise vorhanden, durch fei-
nere Punktirung des Kopfes und Halsschildes, matte Zwischen-
räume auf denselben, feinere Punktreihen der Decken und da-
her breitere und flachere Zwischenräume derselben. Auch ist sie
viel dunkler gefärbt und fast ein Drittel so grofs.
7 übereinstimmende Ex. sammelte ich in einer Colonie der Myr-
mica barbara am IVIeeresstrand unterh. Girg.
Dich, subtilis Kraatz. In der Favorita, einer grofsen Parkan-
lage am Fufs des M. Pellegrino unter Kinde in mehreren Ex.
Dich, minutus Sol. Bei Cat. und Syr.
Dich, pertusus Kiesw. Bei Syr., Pal., Cat. vereinzelt unter
Steinen und am Fufs von Bäumen.
Helenophorus coltaris Fabr. Palermo.
Akts spinosa L. Bei Pal. und Syr. in verlassenen Gebäuden
n. 8. Es sind kaum 2 Ex. zu finden, wiilche in der Wölbung der
Decken, der Stärke der Rippen und ihrer Körnelung, der Breite des
Halsschildes und der Länge seiner Hinterecken übereinstimmen.
Scaurus tristis Ol. Cat., Girg. selten.
Scaur, siriatus Fabr. und atratus Fabr. Allenthalben gemein
nnter Steinen.
248 V. Rotleuberf^: Beiträge
Blaps murronnta F.atr. Pal.. Syr.
Blaps sitnilis I.nir. (Jirj;.. oberhalb Mcol. am Fiifs aUer VA-
rbrn. in «U'ii Lntoinieii und Tbcalpr-Kuineii von .Syr., bei Pal. Dir
ponx'inslp Art; f^ibba Cas\. \iv\ Pal.
Hlaps gngea L. Hei Pal liäulij; in \ oilasNcni'n <M'l»äu(len. Svi
l)«'i- KülVf vertnat^ seinen äf-Acnden inxl slaik rierbenden Safi in
xientlirlier Knii'nniinf; zu spiil/en. Dnsi-Ibe l'äibl die lliinde braiin-
lolb. Die sieili.ini^elieu Sliicke •/.ei{;en ISeigunj: zn Mreircnbildunf;
auf den l)eekcii.
Atiiila (rrossn Sol. Hei l'al liänd^. sonst seifen beobaeblel.
Piinelin inflnln llrbsl. Auf den Diinen von iV\r^. in zietniirli
grofser ZabI gesammelt.
Vim. rus^nlosit (ierm. und Surden .Sol. Die beiden .Arien wor-
den, die eiste in profser ZabI. beobacbtet und ge.sanimell. IJei Pal.
fan<l sieb nur die Snrdea Sol . wi'lebe in den dorlber stammenden
Slüeken allerdings ein von rii^nlo/ta sebr absveicbeudes .\us>ebeii
bat. Hei denselben ist die weilläuligere. v\'ellige. glattere Kunzelung
und das geringe IFervorlreten der Kippen >o ausgesprocben . «litis
ich beim späteren Aultinden dei' rii^utnsn in krallig gerippten, «ng
und matt run/.eligen Stücken bei IMess.. Cat.. Syr., <Jirg. iiiebt daian
darbte, dals liier vielleielit nur eine Ait in den beiden extremsten
Formen vorläge. V^iii Taorinina stammt jedocli ein Kx. . welebes
die Run/eliiog der Sarrien und die dentlieli vortretenden Hippen
der rugnlnsn. und zvvar nielit etwa der .Sliieke von ibi mit sclivvä-
rlieren Rippen, verbinde!. .\ueb bei Mess. . (iirg. und .Syr. landen
sieb Kx.. welelie entweder <lic weilläiillge .Seiilptnr der Snrdrn vi'il
lig ausgebildet, oder doeli eine viel vveill.iiiligere als normale .Stöcke
der rufrulnsn, dabei aber dciillicb ei babeiie Kippen besitzen, von
denen sieb die zweite und drille liinlen vci binden. .Andeieiseit.-.
babe ieli eine Anzalil von Kx.. vvelcbe der feineren, körnigeren,
den Käfer matt ersclicincii lasxiHlen Knn/.elon^ iiacli zur lugnlnsn
geboren müfsten. die jedocli kaum nocli Kndspuren der Rippen zei-
gen, wie Im (»egensalz liierzii bei eini::en Ex. der Sarden von Pal.
dir l^i|)pen derart zum Vorscbein kommen, dal's man sebr gut eine
Veihindnng der '2len und 'ilen an «ler.selben .Stelle wie bei der aus
geprägten nitiutnsn erkennl. — leb bin uirlil im .Stande die beiden
Arten mit Sicberbeil aiisrinander zu ballen, was bei einem an sar-
dinisebcn und il;illeiiiselien (besonder.« calabrisclien) .Stücken reiebe-
ren Maleriale \^olll nocIi sebwerer fallen wi'irdc. und inöcble f;l:Mi-
ben. dals sie einer \rl angeboren, deren \erscliiedeiie. soiisl eige-
nen (rebieten eigentbümlicbe Können sieb auf.Sicilien /.usammenrinden.
*«!• Coleopt ereil- Fauna von Sicilien. 249
Sepidium Sicnlum Sol. Bei Girg. auf felsigem Terrain unter
Gras und niederen Kräutern sehr häufi{^. Variirt in der Gröfse von
10 17 Millm.
Crypticus helvolus Küsf. Wenige Ex. auf den Dünen von Cal.
unter (Jestrüpp.
Oochrolns unicolor Luc. Auf dem IM. Peliegrino und beim Klo
ster Sta. IVlaria dl Gesii bei Pal. unkr Steinen bei der Myrm. hurhara.
Dendarus Dutmatinus Germ. Cat. , häutig bei 8yi. Wie die
P ediniis- Arieu ist auch dieses Thier im unberührten Zustande mit
einem bläulichen, leicht verwischten Hauch bedeckt.
Pedimis helopioides Germ. Bei Girg.. Nicol.. Cat.
Ped. piinctalo-slrialus Muls. Pal.
Pedinus tongnhis m.: Angustafiis^ niger., pedibus anlennis-
fjue piceis. prothoravis dense punctnii hasi .yinuala. titrintjue levilei
impressa, elytris illa paullo Uitioribus, elongalo-ovatis^ punclato-
striatis, inferslUiis crtbre punrfaiis, ntodire elevatis. femoribiis ma-
ris poslerioribus hirurvis, inlns dense fnlvo-crinitis, iibiis forliler
c'Hrvalis apicein verstis pubescenlibus. — Long. 7 — 8| IVlillm.
Dem o6/ong-«s Muls. in der Gestalt sehr ähnlich. Schwarz mit
pechbraunen Extremitäten. Kopf und Halsschiid dicht, fast gleich
mäfsig punktirt. letzteres auf der Scheibe ein wenig feiner als an
den Seiten, wo die Punkte undeutlich - länglich gezogen sind. Es
ist etwas breiter als lang, ziemlich gewölbt, an der Basis etwas
verschmälert, der Hinterrand ist bogig eingezogen, dadurch die Hin-
terecken deutlich vortretend. Die Seiten? ander sind sanft, regel-
mäfsig nach vorn mehr als nach hinten zugerundet. Die feine Sei-
lenleiste setzt sich auf dem Hinteirand ein Stück fort, tritt etwas
nach innen und bildet, sieh verlierend, jederseits einen leichten Ba-
saleindruck. Die Vorderecken etwas heraltgediückl, von oben voi-
springend erscheinend Das Halsschild ist an der Basis etwas schmä-
ler als die Decken. Diese gestreckt, an den Seiten wonig erwei-
tert, nach hinten ziemlich schnell zngerundet Kräftig [)unktirt-ge-
slreift. Die Zwischenräume dicht punktirt und zumal nach aul'sen
etwas gewölbt. Der Randstreifen enthält ungefähr 27 Punkte. Die
Hinterschenkel des S sind kräftig, gekrümmt und so lang, dals sie
die Hinterleibsspitze erreichen. Auf der inwendigen Seile mit sehr
dichter, gleicbmäfsig kurzer, gelber Pnbescenz besetzt. Die stark
gekrümmten llinlerschienen nur nach der Spitze zu mit schwacher
Bewimperung.
Bei Cat. in einiger Anzahl.
Colpotns Godarti Muls. R. Pal.. Cat., Syr., einzeln.
250 r. Rollenbng: Beiträge
Helinpmthes avmtus Mu\s. R. \iei Sfera Cavalli. weftilich von
Pal . am felsigen Meiiesurcr iiiilei Slpinen.
Fhylax lUlnrali.o iMus H. Bei Pal.. Svrac , (ürg. an felsigen
Siellcn, rncihf in «Jei .Nähe des Meeres häufig.
Dilinmtf. rnfipes \j\w lici Cal. auf Tri Hon, .-. Die Lucas'srlie
F>iagiiose IrilTl sclir gul ;iiif die >icilianisrlien Stücke zu. nicht aber
auf einen üilamus, w«'iclien ich au« H. v. KicsenwetteiV Sammlung
als rufipes \a\v aus Xlgier und Spanien vor mir habe, und dessen
Diagnose der folgenden, des ächten rujijtes Luc., gegenüber lauten
fiiiirsle:
Dilnmuf, rongeiier m.: Pireo-tii^et , anlennis pedibustjue pi-
ceis. prnihorare latiludinis stJtnetfuaU longiludine. subtiliter crebrius
piiiirlotn. elj/tt IM punctnto - atrial is , inlersi ilii.s nt»fi;ustiti . transverse
rugosis. punciitlis — Long, -i^ millm . lal. 1 miilni.
Aigeria. Hispania.
Di/am it.v rufipes Lucas: Nitidus, piceo-niger. anleuuis pe-
dibusoue pireis. prnlhorme lau^itudine Itiliore, »nt fort it er baud cre-
hre punrtato. elylris striatis. striis fintiter remote puuctalis. inter-
atitiis latiuscutis. planis. rix rugalis, nbsoletissinte uuiserialo- pun-
rtato. — Long. 4 millm.. lat l| millm.
Aigeria, Sicilia.
Scteruu armatum VValtl. Seilen bei Pal. und (»irg
Opatrum verrucosum Germ. Allent halben, besonders aber bei
Pal. gemein. Eine Form mit gewölbleren Flügeldecken, breiterem,
an den Seilen gerundeterem Halsscliild fand sich bei Girg
Opatrum validum m.: J\igrum, protfiorure Inngitudiue plus
duplo luliore, po^lire nlriuf/ue fortiler sinuulo. ^lunuUferft. basi
margine nuleriure l<ili(ne. tiiteribua i nluudiitis. auguli/i pof<ticif> et
antiris produrlis. elytritt cnuvexiusrulis. granutosis, laxe strialo-pun-
ctatin . mterntitiis 2. 1, 6, planis 'i. 5. 7 paultn etevatis — Long.
10— ll| millm. (Taf. II Fig. 2.)
Eine ansehnliche Art und den mir vorliegoiidcn gröl'slen Ex.
des verrucusum Germ, an Länge gleiclikon)mend. an Bieite und Wöl-
bung sie überlretfend Sobvx'arz. meist mit grauem Erdüberi-ug. Der
Ko|»f grob rnnzrlig-iMinklirt und nach hinten graniilirt. Da8 Hals-
schiid weil über doppelt so breit als lang, die IMillellinie als Länge
gerechnet. Die grofste Breite hiiiJer der Mitte. Sein Hinlerrand
jeder.»icil8 krallig einwärts und in der Mitte auswärts geschwungen
An den Scilenr.indern brcil abgeselzl. Diese stark gerundet, nach
vorn mehr als nach hinten, der V„idciraii(l daher viel schmäler als
der hintere. Denkt man sich die Scileuränder in ihrer Rundung
zur ColeopterenFautia von Sicilien. 2&1
nach vorn bis zur Vereinigiiiis; forlgesetzl, so würde das Halsschild
weit über die Hälfte oiner Kreisfläche bilden. Hinter- und Vorder-
■ecj<en sind vorgezogen, die hi'ilcren stiinipfei als die voideren. Die
Oberfläche des Halsschildes ist gieichmälsig gekörnt, ohne Eindrücke
und Mitl^iiinie. Die Flügeldecken an den abgerundeten Sehullern
schmäler als das Halsschild ani Grund, von dessen Hinterecken ei-
nigermaafsen umsrhlossen oder überragt, gewölbt und besonders im
letzten Drillel etwas bauchig. Hier fast so lneit als das Halsschild
an seiner breitesten Stelle, l^niai so lang als breit; auf ihrer Ober-
seite mit 7, aus kleinen, flaciien, um ihre eigene (Jröfse von einan-
der abstehenden (irübchen gebildeten Punkfieihen und ziemlich brei-
ten Zwischenräumen, von dinen der 1., 3., 5., 7. etwas erhöht sind.
Ihre ganze Oberfläche bis auf die glatten (Trühchen der Streifen fei-
ner und dichter als das Halsschild gekörnt. Die Grübchen durch
eine oder einige etwas hervortretende Körmhen getrennt. Diese
schöne Art entdeckte ich in einigei' Zahl oberhalb Cat. im Bereich
der Lavaslröme.
Opalrum ruslicnm Ol. .Allenthalben häufig.
Opal, nigrum Küst. Cal., Pal.. Mess.
Opatrum Messenincum m.: Nigrum. languidtim, antennis
libiis tursistfue ferrugineis . profhoracis crebre subt'lHer giaitulosi
basi ulrincjue shmala, elylrorum basi vix laliore, itlo anlice angitstaio
angulis poslicis produciis, ncutiusculis. elytris minutissime granulo-
sis Horso obsolele, lateribus forlius striiüis. striis obsolet issime vage
fjunctatis. pnrre graniferis — Long. 9 — 9^ Mill. Taf. II. Pig. I
et Fig. \a (tibia anlenor).
Von der kürzeren, t;edrungenen und gewölbleren Gestall des
Cotliardi Fairm. Ganz, matt, schwarz, mit rosirothen Fühlern und
Tarsen und etwas dnnkleren Schienen. Kopf vorn grob und lun-
zelig punklirt, nach hinten stark und unregelinälsig granulirt, mit
einer mitunter nndeiilliclien Stirnbeule. Das nach vom schmälere,
doppelt so breite als lange Halsschild mit einer mitunter nur auf
der Scheibe ausgebildeten, eihabenen IMittellinie. Am Hinlerrand
am breitesfi-n. Dieser gleich von den Hinlerecken aus beiderseits
einwärts geschwungen. Der auswärts geschwungene, vor dem Schild-
cheo etwas abgeflachte, mittlere Theil nach hinten über die llinler-
ecken herausiretend. Die Seilenränder uiäfsig bieil , ziemlich un-
deutlich abgesetzt, von den vorgezogenen, ziemlich spitzen Hinler-
ecken an nach vorn zugerundel. in ihrem vordeien N'eilanf stärker
als rückwärts. Der Vorderrand um ein Drittel schmälei' als der
HiflJerrai<d. Die Oberfläche do Halsschildes ist fein und ziemlich
962 I'. liotlenherg: Beiträge <
diclil ^ekörnl . (la/.wi.sclicii sein Irin ^«'iiiiizrlt. Die Kiöpeiflecken
an <iei' ß.isis t'.ist eht>n .»<i Inril als <l:is llalssrliild. und nni oin Diii-
Ifl hinter als lireif. fiowölht. nach liinlen etwas eiweilerl, liinler
dcf Mille daher etwas hreiler als das Hal.sschild. Auf dem Rücken
sehf sth\xaeh und undeiitlieh f;eslreifl. ilir /,\vei äulseren Seiterisliel-
len lieler. der 3. 5. 7. Zwist'henrauin sehr .»chwach erhalten; in
den SlieilVn stehen \^ eilläufif^e, äufserst schwach eingedrüekle
l'niikle. welche dureli ehenso s|)arsanie kleine, etwas {^liiniende
K(>inelien gelienni sind, die nach vorn nchen tier Naih verschwin-
den. In jedem Zwisciienraum /.eigl sich hei reinen Exemplaren eine
Reihe äufserst kiir/.er. gelhlicher lliirchen. die nach der Spitze der
Decken zu deiillicher werden, nach vorn verschwinden. Die Oher-
fläclie der Decken ist durch sehr feine Körnelnn^ matt und etwas
rauh. Die \ urderschienen sind aufsen unregelruälsi^ stumpf gezäh-
nell, gleichsam ausgenagt.
In S V.\. hei !Messina in dei' Nähe des iMeeres ges.imnielt.
I'iulhini.s fiunrhilnlufi BkiII. Ziemlich allenthalhen auf Triften
nnil am Knls V(jii Hiiumen in lehmigem Koden.
lArhenum rnrie^nliiin Kiist. Bei Cat. auf den Dünen am Kufs
niederer (iewächse. seilen.
Atimivphthurns ru/'us Luc. Auf den Dünen von IMondello. Tcr-
n)ini. Cat. im Sande.
Trmhij&velis aphodioides Latr. Mit vorigem hei IMondello. und
seilen hei Cat.
P/inleriu hcmisphaerira Küsl. Sehr häufig auf den Dünen vuu
('al. an thierischen und vegelahilischen Ahfällen.
I'hal. (iruminaln Küsl. Wie vorige, aher viel allgemeiner. Sehr
grolse vStncke. die sieh auch durch dunklere Kärhiing aiisicichncn.
\on dein Sliaiide von Mess. Die Slriclielelieii am llinterrand des
llalsseliilde.s sind hei diesen Ex. schwächer und kürzer.
Ihif)()jihlnp\i,s ilefnestiii.s Fahr. Pal., hei Nicol. an alten Eichen.
Alpha i)l> hm rhrysoinelinufi llibsl. Im l)otaiiischeii (»arlen von
Pal. im [Mulm eines Baumes.
H(ilniiouiu.s a ubi'lumbrtts Kairm : Ovnitis. uiger. pnrre bte-
I i/rr nlhiilopilusus. nulnmi.s. pnlibus prnl/iornris mnrc;ini/ni)> Inlern-
libii.s pirei.s, prolhorare thipld lottgilttdiuis laliluditie . nntice atigu-
slalo. poiftire ulrifKfUe sinunio, snt dense punctnto. elylrie punrlato-
.slfinlifi. htleisliliis piliferis . puucinlis. — Long b\ — 6 miJIm.
Taf. II Kig. .i.
.Schwarz., stumpf eiförmig, mäfsig gewölbt, mit grauem Blei-
glanz. Fühler, Beine und Seitenränder des Ilalssehildes pechbrauD.
zur Colenpleren-Fnuna von Sirilien. 253
Der durch die Vorderecken dos Halssoliildes bis an die Mille der
Aiigpii iiberragle Kopf etwas ninzelif^ punkliil Das Halsschild do|)-
pell so breit als l.mg. am Minlerrand am bieiteslen und sirh liier
der Basis der Flügeldecken genau anschlierseud. Die Seitenränder
nach vorn convergirend, müTsig gorundel. Der Hinterrand beinahe
do|)polt so bieit als der vordere, jederseils denilich gebuchtet, seine
Mitte nach hinten sehr sanfl ausgebuchlet , die Hinterecken recbl-
winklig, die vorderen vorgezogen, etwas abgestumpft. Die Ober-
tläche dicht und wenig fein piiuklirl und mil wenig dichten, kur-
zen weifslichen Börsicheii bescizl. Das Scliildchen querdreieckig,
ziemlich fein punktirt. Die Flügeldecken 2^ mal so lang als das
Halsschild, mit abgerundeien Schultern, hinter denselben fast grad.
randig, kurz vor dem letzten Drittel nach hinten sanft zugerundet,
gestreift, mit mäfsig feinen, eng stehenden Punkten in den Streifen-
Die breiten Zwischenräume wenig gewölbt, gleichmäfsig, mäfsig
stark punktirt und mit weifslichen, etwas schüppchenarligen, nach
hinten etwas in Reiben siehenden Börsichen besetzt. Dei' Käfer
fand sich am sandigen Strande und an den Salzsümpfen und Sali-
nen am Hafen von Syracus bei thierischen und vegetabilisclien
Abfällen, wo er in gröfseren und kleineren (iesellschaflen recht
häufig war.
Diese Species steht dem Ualonomns Grayi Woll. '='. Opalrum
ovatum Er. sehr nahe, ist jedoch gröfser, stärker punktirt, mil stär-
keren Streifen der Flügeldecken und in ihren Zwischenräumen un-
deutlicher gereihten Schüppchen. Ich habe das Opatr. ovatum Er.
auf der königl. Sammlung in Berlin mil der sicilianischen Species
zu vergleichen Gelegenheit gehabt. Neben demselben befand sich
ein Ex. des Halonom. halophilus mit der Bezeichnung Opairum sp.?
von Zeiler aus Sicilien mitgebracht. Wollaston erwähnt siciliani-
scher, von Deyrolle stammender Stücke des Grayi., doch bin ich
überzeugt, dafs er entweder in ihnen die neue Art nicht eikannt
hat, oder dafs auf Sicilien aufscr dem halophilus m. in der Tbnt
auch der Grayi Woll. (ovalus Er.) vorkonunt ; denn die Angabe in
W'ollaston's Diagnose des letzteren: .,slriis versus suturam subeva-
nesretif ihus., intersliliis subrtigulosis ei minutissime punrfulntis'\ pafsl
durchaus nicht auf die neue Art. Von snlinirola Woll. unterschei-
det sich dieselbe durch geringere Wölbung, stärkere Beschuppung
und Punktirung und nach vorn weniger verengtes Halsschild, sowie
den grauen Bleiglanz. ')
') Ich hatte den Käfer zuerst als neue Art unter dem Namen Halon.
254 r. Hotlenherg: Beiträge
Vataphronetis rrenaln (lerm. Bei IMoiidcllo. Cat. und Syr. iiiclil
selten in der Niilic des Mceies. •
Calrnr elon^atum Hilist. IMassenliafi auf dein !\1. Pellegiino un-
ter Steinen, ^venigel• liäuli^ bei Cat. und Girg.
ilelnps nuf/irnrintis 'ierm. Gesell>rliaftli<'li in der Favorila hei
Pal. unter der losen Rinde von immergrünen Eichen. Variirt in
der (»röl'se von Ht — I65 millm.
Hei. assimilis Küst. l Kx. bei ßaggaria bei Pal. unter Obst
bauinrinde.
Hei. agonus Muls. und Junrorum Küst Allenthalben, besonders
unter Oelbanmi inde Gehören wohl einer in der (Jröfse. dei Stärke
und Diehlifjkeit der Piiuklirunf; und den mehr oder minder erb:»-
henen '/.wischenräumen der Piinklstreil'en sehr vaiiabelen Art an.
Het. Rossii Germ Oberhalb Nieol am Puls von alten Kasta-
nienbäumen grade nicht selten
llel. nmifis Küst. Bei IMondello und Cat. n .s. auf den Dünen.
Hei. j)nUi(htx ( url, Aul den Dünen von M'ondello I Kx.
Hei fielhtrhlus IMuis. Auf den Dünen von Cat. unt die Wur-
r,e\n einer scliilfarligen Graminee.
P arablops nov. gen. (rzaQnßXoiif) = sIraho):
ATÜennae \\-ar(icnlatne^ Jilifnrmes, Inugne.
Ocnli reniformes.
('n.vne nnterinres. prominentes ^ glohosae, proces.su proslernali
sejunrlae.
Coxae mediae remotae.
Co.rne posteriores Irnusversne. rorpori insilae. remotne
HetIrft snt lenues torsonim fiotileriorum nrlimlo primo <^uam ae-
cuhJo ierliotiue longiore,
Uns:ni<uli dentirvinti.
Elyirn ornfa. postier dilntaln. minus cnnie.va. leviter scroöiculala.
Srutellniii parvum, trianguläre.
O« prndnrtnm.
I^abrntn trmi.<>rersum. Interi/nu rotundalutn. apire vi.i sinuatum
Jffandi6ulne breres, /»olidne. ohtuse dentatoe (Kig. 7r )
halophiluH beschrii'lii'ii . überzeuj;!«- niirli jidorli. dafs er niil dein Halon.
»iihpluniheu» Fainrt. ans Als;iiT identisch sfi, naclidiMn Werr F)r KraatA
die Güte j;eliahl halle, mir diese Arl inil/iillieileii I.)» diu IleKchieihung
srhoii !;egeben war und lür deiilsche Knlomo|oi;eii liier wohl leichter zu
gänglicti ist als die Kairiiiaire'sche, habe ich sie nach Aenderung des Spe-
ciesnauieos MeUeo lassen.
zur Coleopl eren-Fauna von Sicilien. 255
Maxillae bilohae: loba hü er iure, angusta, parva., apice ammi-
nata^i pilifera:, exteriore biarliciilala. arliculo primo parvo, secundo
magno, dilatato. apice dense piloso (Fig. Ib.)
Palpi maxillares quadriarlirulati: arliculo primo parva, se-
cundo longiore, terlio minulo. quarlo magno securiformi. (Fig. 76.)
Mentum, sublransversum, Iruncalum.
Lingua porrecta, apice leviler sinuala, angtdis ciliatis, laleri-
bus anlice rotundatis. (Fig. 7 a.)
Palpi labiales breves, triarlicnlati, arliculo ultimo crasso, trnn-
calo. (Fig. 7a.)
Dieses neue Genus weicht durch flachere Körperforni, nach
hinten erweiterte Decken, das flachere und unebene Halsschild, so
wie die seichten, Grübchen tragenden Flügeldecken im Aeufsern er-
heblich von den übrigen Helopiden ab, schein! sich aber durch Bil-
dung der Beine und IVluiidtbeile zunächst an Nephodes Hosh. auzu-
scbliefsen. Die Fühler sind fadenförmig;, mäfsig fein, gut von zwei
Drillel der Körperlänge. Das zweite Glied kaum halb so lang als
das etwas verdickte erste, die übfigen ziemlich gleich schlank, das
letzte etwas zusammengedrückt und abgesetzt eiförmig zugespitzt.
Der aus dem Halsschild hervorgestreckte Kopf vor den Augen
etwas vorgezogen. Diese nierenförmig, mit der breileren Hälfte auf
d-er Oberseite des Kopfes. Das Malsschild quer, mit sehr wenig ge-
wälbtcr, etwas unebener Scheibe, an den Seilen erweitert. Die
Flügeldecken von ziemlich geringer Wölbung, oval, mit dei- gröfs-
ten Breite weit hinter der Mitte, über deu Schultern breiler als das
Halsschild, uneben. Die Beine mäfsig lang, schwach. Die Vorder-
hüften kugelig vortretend, durch einen schmalen, etwas horvorlre-
tenden Fortsatz der Vorderbrust getrennt ; die mittleren rundlich,
fast versenkt, von einander abstehend: die hinteren ganz versenkt,
von bedeutender Ausdehnung in die Quere und sehr geringer in die
Länge. Vorder- und Mitlellarsen 5-, die hinteren 4gliedrig, alle
ziemlich schlank, an den hinteren das erste Glied länger, als das
zweite und dritte zusammen. Die Sohlen der Vorderlarsen nackt,
der mittleren und hinteren behaart. Alle Klauen fein ge^äbnelt,
Bauch mit 5 Ringen. Der ganze Käfer mit sehr dünner, greiser,
anliegender Behaarung. Der Mund durch das Vortreten des Kopf-
schildes liervorslehend. Die Oberlippe liornig, quer, vorn fast grade
abgeschnitten, vom Kopfscbild durch eine Nath gelrennt. Die Ecken
und Seiten schwach geiundet. Die Oberkiefer kinz, massiv, wenig
gekrümmt, mit einigen stumpfen und undeutlichen Zähnen. Die
Unterkiefer zweilappig, mit kleinem, häutigem, schuialeu), zugespitz-
256 I'. RoUenbert;: Beiiräf;e
lein, :iii ilfi Spily.«.* iJiii^i-li(i^<>iiiMn iiml Im>Ii:i:ii Inn iniicioii iin(i gros-
sem z\vi'ij;lii'diif;en äiiUciii La|i(»t'ii. I);i(. ei>U' (»lit'd d«'s Ifl/Ioicn
tiiüfsi^ klein, <his /.weile ^lol^. n.icli olteii \ erliK-ilei t iiiiil ^aiiz dirltl
l•e^^im|K•ll. Die Kieleiliislei' 4f;licilrij;. «las er.sle (Jlied km/., mi-
(Iciillirli allJ^e^cl7.l. das xweil«' iil>er doppell so laiij;. das diille selir
km/, und srlimäler als diis /weile. ila> vicrie f^iois. Iieiilöiini^. Das
Kinn ^rade altgesrlinillen . elwas i|uoi'. von der länglichen, iiarli
vorn \ erl)reilerleii Znnf;e iilMMiagl. Diese an dei' Spilxe Icielil
aus^ei-andel. die Kcken ali^ernndet, der Voiderrand nach den Kcken
zu gewinipert.
V arnltht fts Aelneiisis tn.: Piren.s. ore. atüetiuis fiedihiisffue
/erriifrineis. fnoltiornre dent>f nuhlililnijue niffiilu.so-fnitif Itilnlu. Irtitis-
vevso. luleribus tiuhuim^utnlit roluinlutis. hast Iruurtiln , ulriu(jiif im-
presso, rix sinnaln. (iii^ulis pn.sticis tirulin.sctilix, i'lyliis suhlilUer
piinrhilnUs. gtisett- fnit/esrctili/nts . otatis, protfioracp bnsi lulinribus.
poslire dilalalis, sublililer [hiik tnlo-sti inlis. fl obsotefe foveolalis. —
Fjong. S inillin. (Kij;. 7.)
Pechbiaun mit rosirolhen IVlnndÜieilen . Fühlern und Beinen.
Der Kopf wie das llalssehild diehl nnd fein rnn/elig punklirl und
elwas granuliil. Das llal>s(liild breiter als lang, an den Seilen last
eckig erweitert. Die grnlste Breite vor dei Mille. Die Basis fast
grade ahgesehnillen . jederseils niil einem flaclicn. auf ilic Srheibe
herauf/.ielienden Kindrnrk. Die Mitlellinie sehwaeli, aber breit ver-
lieft, naeh vorn sich in einen dritten Kindruck orweileind. Der
Vorderrand el\>as seluniiler als der hinlere. Die Klügeldeeken am
Grund um ein Drittel breiler als die Basis des Halsscbildes. 'i^mal
so lang als liier breit. n;irh hinten erweitert. n>il der gröfsten Breite
weil hinter der IMitle. IMäfsig gewölbl . ziendieb lein punklirl -ge-
.>lreifl. die Punkte ein wenig quer, die Zw ischenräuuie gewölbt,
sehr lein run/.elig punklirl. Die gan/.e Obei-näebe bis auf die l'm-
gebung des Seiiildelieiis durch llaelie grübelien.nlige Vertiefungen
uneben, sehr dünn. zi(>mlieh lang, anliegend, weifsliehgrau behaart,
wodurch die Klügeldeeken einen etwas silbergrauen (»lau/, erhallen.
Kill Kxeinpiai dieses Tbiercs. welcbei» der Unlersuebiing ge-
opfert wurde, entdeckte ie|i im Ka.slanieiiwald olierhalb Nieol. un-
ter einem loi ker liej;eiiden Stein.
Cialela ferruginea Küst. Bei Cal. und (liri;. . sehr bäulig um
Nicol. von (Teslriiuch geklo[>ri.
Cislela (Isnmirn) (w'rnislne m. : (ßrultt. uiiiduhi. longuln,
uiern. t;-ri*eo-^tiAeÄCeHÄ. tiulfHuis. npirem versus nigricanlibiu pedi-
busifue Jeirngiurxs. pmlborure crebre sublililrr puurlulo. anlice an-
zur Coleopteren-Fmina von Sicilien. 257
gustalo purum cunvexo, lalerihus rohmdaiis, marghie posteriore
tilrinfjue leviler sinualo medio(/ue elevalulo, angulis poslicis sitbreclis,
clylris humeris prolhorace pauUulo lalioribus, convexiuscidis , crebre
punclalis, obsolet issime striatis. — Long. 6 mill. (Taf. II. Fig. 4.)
Scliwarz, zieuilich glänzend, niil roslrolhen Beinen und Füh-
lern. Letztere mit dunklerer Spitze des 4ten und 5fen und ge-
schwärzten folgenden Gliedern. Das zweite Glied dreimal so kurz
als das dritte, die folgenden bis zum 6ten fast gleich lang, von die-
sem an etwas an Länge abnehmend. Das Halsschild beinahe dop-
pelt so lang als breit, zieuilich flach und nur nach den Seilen zu
abwärts gebogen. Die Mitte der Basis tritt nach dem Schildehen
zu abgeflacht vor und ist hier meist ein wenig eingedrückt. Bei-
derseits ist der Hinterrand sehr mäfsig gebuchtet. Er ist seiner gan-
zen Länge nach fein aber deutlich gerandet und in seiner Mitte vor
dem Schildchen etwas aufgeworfen. Die Hinterecken sind ziemlich
scharf rechtwinklig. Die Oberfläche ist mäfsig fein und ganz dicht
punktirt. Die Flügeldecken sind über die Schultern ein klein we-
nig breiter als die Halsschildbasis, fast doppell so lang als breit,
ziemlich gewölbt, von den Schultern an sehr mäfsig erweitert, mit
der gröfsten Breite etwas hinler der Mitte, undeutlich gestreift, die
je zwei Streifen neben der Nath etwas deutlicher. Ihre Punktirnng
ist etwas feiner und weitläufiger als die des Ilalsschildes. Die ganze
Oberseite des Käfers mit grauer, bei schiefem Lichteinfall bräunlich
schimmernder Pubescenz,
Die Art sieht den dunklen Ex. der murina L. ähnlich, unter-
sclieidet sich aber von ihr leicht durch das viel flachere ilalsschild
und gcslrecklere Gestalt, von hxjpocrita Muls. durch gewölbtere
Decken mit undeutlichen Streifen und flacheres, stärker punktirtes
Halssehild, und ihre um ein Drittel geringere Gröfse.
Unterhalb iNicol. von den Sträuchern der Genista aelnensis ge-
klopft. ^)
') Eine nahverwandte Art sammelte ich in den Bergon von Cava
zwischen Neapel und Salerno:
Cistela {Isomira) parvula m.\ Elongata nigra, anicvnarvm basi,
lihiis, larsisque ferrugincis , undique creherrime suhlilissimeque punctata,
prothorace minus coiivexo, antice angustalo, laterihus rotundatis, basi utrin-
que subsinuata, angulis posticis subrectis, elytris suhparallelis, antiee vix,
postice obsolete striatis. — Long. 4^ — 4^ Mm. Tab. II. Fig. 5.
Von Geuistae m. durch längere, schmälere, an den Seilen noch weni-
ger erweiterte, schwächer gewölbte Decken, nocli feinere, gedrängtere
Punklirung und geringeren Glanz unterschieden.
Borl. Riitomol. Zeitschr. XIV. 17
25S V. /ioHi nfji'tf:;: Beilrii^e
Omophlns ciirvipes Brüll. Bei Cat., Lciitiiii und Nicol. an Cras-
iialmcn nnd aiiC (jobüscli.
Omojthhis fallar.ioxns m.: FJlotigattts^ niger clylris fiilvis.
larsis piceis, prothorace purce, suölililer punclnlo. Irmuverso. nu
i;M//.s o/jinsifs, elylris forlhis j>unrlnlo-.ilrialis, sirii.s Irnnsversim rn
gtilin^ hiletsliliis piin< lulis ; mnris uni^niculo c.vteriore Inrsi mtlc
rioris edentulo. — Long. 9 — 10^ niill.
Diese Art sieht kleinen Slückcn des lepluroides Fabr. niil hel-
len Decken tänschend ähnlich, unlerschoidcl sich aber solorl durch
den Mangel des Zähnchens au der änfsorn Klane der männlichen
Vorderlarsen. Sclnvarx mit gelben Decken und jicchbraiincti Tar-
sen. Fühler des (^ von mehr als halber, des $ von halber Körper
länge. Der K()j)f /.icmlich siark mäfsig dicht piinkliit, el\^as mal-
ler als das llalsschild. Dieses ijuer viereckig, glärr/xMid, mit nach
vorn etwas stärker als nach iiinten gerundeten Seilen und altge-
slumpfl-rcchl winkligen Ilintcrccken. Vor dem Schildchcn und an
der [Mitte des Seiteniandes llacli eingedrückt, auf derScheihe wcil-
läuiig, nach den vSeitcn etwas dichter, feiner als der Kopf punklirl.
Die Decken fast gleichbrcif, an der Basis fast ein Drittel breiter als
das ll.ilsschild mit inndcn, etwas vortretenden Schultern, nnd mit
■/.iemlich breiten, ans grolicn. etwas (luergczogcnen und ilurcli Oner.
run/einng einigcrmafscn iinrcgelmäfsigcn Punktstreifen. Die Zwi-
schenräume derselben ziemlich kräftig punktirt. Kopf und Ilalssehild
düini weifslich Itohaart, die Vor(]ero<ken des letzteren mit längerer,
weifser, wolliger und abstehender Behaarung, ebenso die Glitte des
Bauches, der Brust und die Innenseite der vSehcnkel.
Aufser durch den IMangel des Zähnchens und die viel g'-ringerc
(.'röfse nnlcrscheidel sich «liese Art von Uptiirohles Faitr. noch durch
dnrcbgi'bcnds kräftigere Punktirung, durch etwas schmälere Flügel,
decken und durch etwas längeres Ilalssehild mit weniger abgerun-
deten Ecken. — Bei Lentini am Bachnfer auf Pllan/.en hängend ge-
funden.
Ldf^rid liirla L. Fast allenthalben.
Scrnptia Ophthalmien Muls. bei Lcntini 1 Fx. in einen Suujpl
von \^ cideii geklopft.
\\flophiht.s pniinosus Kiesw. Bei Cat. l Ex.
Xyl. populueiis Panz. In Nicol. I Ex.
l\oloxHs curutilus Fabr. IJei Lcntini vi n Sumpfpllanzen geklopft.
JMfrtpinlinsus lihitiocrros Fabr. Auf den Dünen von IMess. I Ex.
Amlihiilrrns urii/niroltin Lal. IMit vorigem im licifsen Sand un-
ter kleinem Gerüll, grade nicht selten in Gesellschaft einiger Au-
thicns und des Aprislua mariliinns Fairm. und subaeneua Chaud.
zur Coleopt er en- Fauna von Sicilien. 259
Formiconms pedeslris Rossi. Fast allenthalben unter Gemülle
und am Fufs von Bäumen.
Form, canalictilahis Laf. Bei Cat. am Fufs von Weifspappeln
in Gesellschail. des vorigen.
Tomoderus compressicollis Molsch. Mit vorigem. Aucl) auf ei-
ner Viehtrift am Gruude von Scirpus-ßüscheln.
Leplaleus Rodrignii Latr. Bei Pal. einigemal zahlreich am
Fufs von Oelbäunien.
Anihicus humilis Germ. Bei Cat. und Mess. am Meeresstrand,
besonders häufig in den Salzsürapfen bei Syracus. Ganz schwarze
Stücke bei Cat.
Anth. instabiUfs Laf. Häufig auf dem M. Pellcgrino an der Un-
lerscite von Sieinen. Sonst einzelner am Fufs von Bäumen, im Ge-
mülle und in Fiumaren.
Anihicus ophthalmicus m,: Elongahts , fuho pilostis, Jla-
vus, ocnlis^ abdomine elytrorumque Jlavo fenestrato dimidio poste-
riore nigris^ capite sublransverso, magno, prothorace laliludine muUo
latiore^ antice glohuloso, poslice lateribus impresso^ coarctato, ad
basin paidlo dilatalo, elytris humeris prominent ibus., duplo prothora-
rAs basi latioribus, postice modice dilatatis^ sat fortiter punctatis. —
f.ong. 3 mill. Fig. 6.
Gelblich mit etwas röthlichem Kopf und Halsschild. Hinter-
leib und hintere Hälfte der Decken schwärzlich. Auf letzteren das
Schwarz von einem ovalen gelben Fleck durchbrochen. Der Kopf
ist grofs, breiter als lang, hinter den Augen gewölbt und an den
Seiten gerundet. Seine Oberfläche ist glänzender als der übrige
Käfer, ziemlich fein und wenig dicht punktirt. Die Augen grofs
und ziemlich vorstehend. Der Kopf gestielt, mithin vom Halsschild
abstehend. Dieses länger als breit, höchstens von | der Breite
des Kopfes, nach vorn etwas kugelig gewölbt, hinter der Mitte
an den Seiten eingezogen und ziemlich stark eingedrückt. Die
Decken am Grunde wenigstens doppelt so breit als die Basis des
Halsschildes. Die Schultern beinahe rechtwinklig, wenig abgerun-
det und etwas beulig vorstehend. Die Decken sehr niäfsig gewölbt,
über doppelt so lang als breit, nach hinten etwas erweiteit und
hinter der Mitte am breitesten, am Ende ziemlich breit abgerundet,
kräftig, ziemlich dicht punktirt. Der ganze Käfer mit gelblicher,
kurzer, mäfsig dichter und etwas abstehender Behaarung.
1 Ex. in einem trockenen Flufsbette bei Cat.
Anth. longicollis Schmidt. Pal.
Anth. lenellus Laf Cat., Pal., Mess., nicht selten.
17*
260 V. lioHentterg: Beitr. zur Coleopleren- Fauna von Sicilien.
Anth imnulus Laf. Auf dem W. Pcllegrino mil iustn/nlis I^af.
Cal., Syr.
Anlh. ßnralis Fabr. Pal., Caf., Syr.
Anth. hifasriatns Hossi. Girg., Cal,
Anth. Iristis SchmiiJl. Pal., Cal., Cirg.
Anth. anlhcrinus L. Cat.
Anth. ffundrignttntus Rossi. Allenthalben häufig.
Anth. hi.sjndus l\ossi. Syr.
Anthicn.i (.'ent'-i Laf. Ii<'i Moss. auf den Diinon.
Anth. fenestralus Schniidl. Auf den Dünen von IMondcllo.
Cal., IMess.
Anth. dichrous Laf. Pal., Syr., Nicol., sehr vereinzelt.
Anth. velo.r Laf. Bei Lenlini von vSumpfpIlan/en geklopft,
Ochthcnomns lenuirolUs Uossi. Cat., Pal.
Anaspis varians [\Iuls. Syr., Cat.
Melor violaren Warsh. Syr.
Mel. purpurasrens Germ. M. I^elleprino 1 Ex.
Mel. Tuccia Rossi var. corrosa Dej. Pal., Cal.
Mel. erythrorncma Pall. IMess. , Girg.. am Strande.
Mei. murina Hr. el Er. und rugosa I\Iar>li. Pal.
Iltfcleit.t dislinrtits Clievr. Selten bei Girg. auf felsi:;en Alih.'in-
gen in der IJIüllic einer Winde, mil einer wohl neuen IMyluLtis.
Lyttn segetum Fabr. Piano di Cal. 1 Ex. auf einer Disirlslaude.
Lytln twsicatoria L. Bei Lentitii in Orangegärten.
Xoniti.s mntica Fabr. (/[r^.; fn/ripennis Fabr. Cal.
Asclera caerulea ]j. Oberhalb Nicol. am Fnfs einer Eiche.
Oedemcrn hrevicollis vSchmidl. Cal.; caerulea L. Lenlini.
(Jedem, /luripe.s Fabr. Cal., Nicol.
Mycleru.i unihellatnrnm Fabr. Hei Cal. ziemlieh häufig an Feld-
rändern auf Hlülhen. bald sl^rk, bald sehwach besläubi. häufig ganz,
nackt und dann gl:in/.cnd mil etwas gii'inlichem Schimmer. In der
<jrölse von 5 — S.J IMill. variircnd. Ich xwcifclc .»ichr'. daf.s pulvern
lentus und tUnalis Küst. eigene Arien sind.
Das im ersten Theil dic.>;es .Aufsatzes beschriebene iMthrohium
irylhrurum m. ist =: i.u.sititnicum (Jrav. Die sicilianiscben Stücke
.^illd kiJÜligcr als eorsische und spanische.
tJcilychirus Oedypus »i. sielil am nächsten dem tprmitmlti.s Er.
von Angola, welcher jedoch hinlen gelb geraudcle Fliii;«'l(lci'kcn.
mil etwas schwächeren Punkicn und schwächer uimI unregelmäfsij,
(Minklirlen liiiileileib bcsilzl. Ich konnte ihn auf der königlichen
Sammlung in Berlin mil dem sieilianisthen Käfer vergleichen.
Beiträge zur Kenntnifs der in den Krainer
Gebirgsgrotten einheimischen Arten der
Gattung Anophthahxius
von
Dr. Gustav Joseph in Breslau.
Dl
'ie iu den Krainer Gebirgsgrotten einheimischen Arten der Gat-
tung Anophthalnms sind entweder glatt oder behaart. Die Grotten
von Oberkrain, Inuerkrain und Unterkrain parlicipiren fast gleich-
niäfsig am Beherbergen der ersleren, während nur die Grotten von
Oberkrain bisher durch das Vorkommen einer behaarten Ar I, -4?to;3Ä-
ihalnms hirlus, ausgezeichnet waren. Es ist mir gelungen durch
Entdeckung zweier neuen behaarten Arien des weiter unten zu be-
schreibenden An. pubescens n. sp. in Inncrkrain und An. capillalus
u. sp. in Unterkrain, sowie einer durch enorme Gröfse ausgezeich-
ten Rage des An. hirtns in Inncrkrain das Mifsverhältnifs auszu-
gleichen. Demnach kommen auf jeden der drei genannten Landes-
theilc glatte Arten und mindestens eine behaarte Art:
Oberkrain: An. Hac(/uelii, Schaumii, hirtus,
Inncrkrain: An. Schmidlii, Scopolii, globutipennis — pubescens.,
speclabilis.
Unterkrain: Ati. Bilimeckii — capillalus.
Wir sprechen zuerst von den glatten, und unter diesen zuerst
von der gröfsten Art.
1. Anophthalmus Bilimeckii Sturm
ist in den Grotten im Guttcnfelder Thal, z. B. Podpec, Cunipole,
Podlabor, Siruge, sowie im Gotschewer Gebiete, z. B. am Seier
Hügel, in der God jama in den Grotten von Treflen , Ticfenthal,
Malgern u. a. häufig. Die Abäiidcrungen (bei Untersuchung von
hunderten von Exemplaren) beziehen sich I) auf die Gröfse und
262 fi- Joseph : xiher
den Gesammlliabitiis. Selten gehen Individuen über die von Slurm
angegebene firüfsc hinaus, weniger selten dagegen kommen Indivi-
duen von auirailoiidcr Kleinheit vor. Zuweilen erscheint die Hrei-
leudinieusion. endlieli nur die liiingcndiinenbion veigröfsert. I)ei-
gleichcn gedrungene. kur/.c und im Gegensatz da/u schlanke und
autVallend schmale Individuen sammelte ich in den Crolten von
Podj)ec und in der God jama. 2) Der Kopf erscheint bei manchen
Weibchen scliiuiilcr als bei iMiiuiicIicii. 3) Das Ilalüscliiid aulTallend
breit, oder vorn weniger als gc\vöhrdich erweitert, und deshalb an-
nähernd oval (var. oUovgicolth),
Die lliutereekcn des llalssrhildcs. welche fast reeblwinkli;;,
scharf und in eine zahuarlige S[)il/e ausgelieii. stumpfen sich in ail-
mähligen Ucbergängen lu weniger scharfen Ecken ohne zabnarlige
Sj>ilze ab. 1) Die seitliche Rundung der Flügeldecken kann stär-
ker werden und die Sicile der gröfstcn Hrcile in ihrem Verhältnifs
zur Mitte etwas variircn. 5) Die Furchen auf den Flügeldecken in
sanften Uebergängen mit Andeutung von Punklirung seichter oder
tiefer, die Zwischenräume flacher oder gewölbter werden. — Ueber-
gäugo äu An. Kiesenivetleri. In An. robuslus Motseh. ') sind meh-
rere der hier genannten Abänderungen bei vermehrter (jröl'se ver-
einigt. Doch Ikommen dieselben auch hei sehr kleinen Exemplaren
vor und können deshalb nicht zur Aufstellung von neuen Arten
benutzt werden.
2. Anophthalmus Hacquetii Sturm
von mir nur in der Velka Pasiea bei Obcrigg auf dem Krimmherge
gesanmicit, soll anfscrdem in der IMokrizgrotfe und mehreren ande-
ren Oberkraincr Grotten vorkommen. Die Abänderungen betreffen
I) die \'ermehrung der Gesammtgröfse und nähern das Thier den
verwandten Arten An. KiescnweHeri Schaum und liilimerfcii St.
Individuen, die in der norinalcii (Jröl'se zurückbleiben, besonders
schmalere und schlankere, zuweilen mit mangelhafter oder asym-
metrischer Ausbildung einzelner Tbeile. kommen im Ganzen nicht
häulig vor. 2) Zuweilen wird die Punktirnng undeutlich, die Flü-
gelfurchen erscheinen seicht und die Zwischenräume Hiicb. Und so
nähert sich auch durch diese Bildungsabänderung die in Hede ste-
hende Art dem An. liilimerkü St. IMotscbuIsky fafsl wahrschein-
lich dieselbe als besondere Art. An. oÄ/o»i^«.<( M- auf. Andere Ab-
änderungen sind weniger bemerkenswert h.
') Etudes pntoiuologi(|ue8, onziÄmc anui-e. Dresde IS62. [>. Vi.
M I- c. p. 4.1.
(He Gattung Anop/ithalnins. 263
3. Anophthalmus Schmidtii Sturm
habe ich selbst nur in den beiden niiülcrcn Liiegcr Grollen in In-
ncrkrain und in der Adclsbcrgcr Grotte gesammelt. Aufserdem be-
sitze ich Exemplare angeblich aus der Magdalcnen-Grotle und Nufs-
dorfer-GroHe. Keinesfalls ragt ihr Verbreitungskreis über die ge-
nannten Bezirke von lunerkrain hinaus.
Die bisher beobachteten Abänderungen belrcOen meist die Ge-
sanmitgröfse und die Brcile des Halsschildes, seltener die Form der
Flügeldcckcu. Aufser der von SchmidJ beschriebenen var. Mot-
sc/mls/cyi i) sind noch folgende kleinere Varietäten bcmerkenswerth.
Kleine (fast nur männliche) Exemplare, die jedoch nur selten
vorkommen, deren Huisschild fast so breit als lang, immer aber noch
durch Verengerimg nach hinten in seiner ursprünglichen herzförmi-
gen Gestalt erscheint, bilden die var. cordicollis Motschulsky ^).
Uebergänge zwischen Grundform und dieser Varieiät besitze ich
aus den Lui>ger Grölten.
Auf ebenfalls sehr selten vorkommenden kleinen Exemplaren
mit markirt breitem Kopfe, breiten Flügeldecken und etwas flache-
rer Gestalt scheint An. trechiokles Motsch. •*) basirt zu sein. Der
Kopf soll nach M. breiter als das Halsschild sein, was bisher an
glatten Anophthalmen nicht beobachtet worden ist. Sollte sich
diese Angabe nicht auf markirte Breite des Kopfes reduciren, so
liegt bei sonstiger Uebereinstimmung mit der von mir beobachteten
Varieiät hier nur eine individuelle Monstrosität zum Grunde.
Weniger bemerkenswert h erscheint mir die Modifikation des
Kopfes, wonach derselbe nach vorn mehr zugespitzt und dabei län-
ger erscheint, da dieselbe sowohl bei der Grundform als auch bei
den genannten drei Hauptvarietäten vorkommt. Dasselbe gilt von
der aulTallend liefen und auH'allend seichten Furchung der Flügel-
decken. Zwischen den extremen Bildungen existiren zahlreiche,
dieselben verbindenden Mittelglieder.
4. Anophthalmus Schaumii Schmidt
kommt in den Grollen um Vir, Aich, Moräutsch, Bischofslack u, a.
(Jrolten von Obcrkrain mit An. /ürltis zusannnen vor. In Bezug
auf die Gröfsc dieses Thiercs, welche von Schaum *) auf 2 Linien
») Verhandl. des zool. bot. Vereins. Wi.-n 1860. p. 671.
») 1. c. p. 43.
^) 1. c. p. 44. ') 1. c. p. 661.
26 I fi. Joseph : über
angegeben wird, bemerke icli, dal's bei weitem die moislen dort ge-
sammelten Exemplare über \\ Lin. niclit hinausgehen. Die Farbe?
welche als blafsgrll» (leslnreits) angegeben wird, äiideit bei allen
Individuen bis ins ßraungelbc oder dunkle Huthgclbe ab. wobei das
vordere Ende des Ko[>fes noch dunkler erscheint. Das Halsscliild
soll nach Schanm im vorderen Drittheil am breitesten sein. Doch
kann die Stelle der gröfsten Breite entweder gegen Ende oder in
der Mitte des vordem Dritlheils liegen, ja selbst sich den Vordcr-
cckcn nähern, und so die Cestall der Thorax modiiicirl auftreten.
Am häuligslcn isl die Stelle der gröfsten IJrcite durch die vordere
Thoraxlioiste angedeutet. Die fast recht winkligen, kleinen flinter-
ecken ragen an manchen Exemplaren zahnartig vor. Die Fliigel-
decken sind nichl dreimal, sondern 2^mal so lang als zusammen
breit, und etwas mehr als dop[)clt so breit als das Rrustschild. zu-
weilen deutlich convcx. meist leicht convex (subconvex). wie Schaum
angiebl. Die Furchung ist so wie bei Schiitidlii, also seicht. Selten
kommen Individuen mit lieferen drei Furchen neben der Naih vor-
Die Punkt irung dieser drei Furchen i.>it undeutlich oder fehlt fast
ganz. .Ausgezeichnet ist in diesei' Beziehung die auch noch sonst
bemerkeiiswerlhe. in der Ihanska jama unter 2SÜ Exemplaren i\cr
Grundform einmal erbeutete
All. Sc/imimii var. planijtennis.
Dieselbe erreicht die von Schaum als Norm angegebene Cröfsc von
2 Linien. Das Exemplar meiner Sammlung isl von rothbrauncr
Farbe und flacher ObeidäclH . Das Halsscliild länglichei': vorn we-
niger erwcilcrl als bei der (irnndfortn, und hat etwas von der sehr
markirl herzförmigen Gestalt jener eingcbufsl. Die Fliigeldecken
sind aulV.dlend flach. Von- den drei Furchen isl eigentlich nur die
zur Seite der Nath deutlich, die beiden andern undeullich, ohne
Pnnklirnng. Ich kenne nur ein Individmini von dieser Abänderung
aufscr dem Exemplar meiner Sammlung, das aus einer Grolle in Vu-
tcrkrain stammen soll. Dagegen besitze ich mehrere den l'cbcrgang
dazu andeutende Exemplare ans den vorgenannten Grotten.
5. Anophthalmus globulipennis Schmidt,
der eiir/.ige der Kraincr Anophtlialmen . den ich zu unterscheiden
nichl vermag. Alle unter diesem Namen mir gelieliencn Exemplare,
selbst aus Krainer Sammlungen, waren unzweifelhaft Anophlhalmus
Schaumti.
Um das VerhälLnifs von globulipeunis zu Schuuiuii näher /.ii j)rii-
feu, sei es gcslattcl die Diagnosen beider nach Schaum (I. c. vS. (iOO
die (iallung Anophthalmus.
265
uD(l 661) in Parallele zu bringen, und die in denselben fehlenden
ßcstirauiungen aus der deutschen Beschreibung dieses Autors der
Voiisländigkeit wegen zu ergänzen.
An. Schaumli.
Teslaceus, anlennis dimidio cor-
pore longiorll/tis, proihorace ob-
longo-rordalo (ai}gtdis poslicls
acHlis , subrect is ) , coleopleris
valde (?) elougalis
ovalibus
subconvexis
(basi oblicjue siiblruncatis)
subtüiter striatis,
slriis obsolete paiictululis
Long. 2 lin.
An. globulipennis.
Rufo tesfuceus {tintennis dimidio
corpore lougioribus) proihorace
elongal o-cordalo aitgidis p, mi-
mitis. protninidis^ coleopleris
ovatibus^
convexis
basi oblique svblruncaiis
sublilissime striatis
Long, li
Nachdem ich durch Unlersuchung an zahlreichen Exemplaren
gefunden habe, dafs An. Schaumii I) im Alter auch rufoleslaceus,
ja selbst dunkel rothgelb, 2) die Mehrzahl der Exemplare über die
für globxdipennis angegebene Gröl'se von \\ nicht hinausgehen, 3) der
Thorax bei var. planipennis besonders lang erscheint, 4) die ttnguli
poslici; minufi, zuweilen zahuartig vorspringen, also promimdi., 5) die
Fliigeldocken nicht 3mal. sondern etwa 2^mal so lang als zusammen
breit und mehr als doppelt so breit als das Brustschild sind, also
in demselben Veihällnifs zum Thorax stehen, wie bei globtdipen-
iiis, 6) zuweilen convcx sind, 7) die Furchung der Flügeldecken in
var. planipennis undeutlich wird, die Punktirung erlischt, so ist für
ein mäfsigcs Unlerscheidtingsvermögen der Unterschied zwischen bei-
den Arten verwischt. Ich bin deshalb versucht globulipennis als
das eine Extrem einer Reihe anzusehen, deren Gros An. Schaumii
und deren anderes Extrem die var. planipennis bildet.
6. Anophthalmus Scopolii Schmidt.
Diese durch gedrungene Gestalt und kräftige Fühler von allen
andern Krainer Anophthalmen abweichende und An. Asluriensis Pv.
nahe siehende Art, von der mir nur die Exemplare in des Herrn
F. Scbmidt's und Fl. Haupim. L. v. Heyden's Sammlung bekannt sind,
ist im Aller ebenfalls nicht teslaceus (Schaum I. c. 662), sondern
(lunkclrolhgclb odei' düsler braungclb. Nach Scbmidt's Angabe ist
ihr Fundort die Grotte von Setz in Innerkrain. Dieselbe soll in
dem Adclsbergcr Bezirk liegen, etwas von dem Wege ab, der von
26ß fi. Josfjih: ii/ter
Adclshcrg ua«;li liiii'^^ rülirl. Nach IMillliciluiig Anderer liat 11.
Sciiiiiidl iiicbl ci^ciihäii(li{; dieses Tliicr gesniiiinclt. sondern xon. sei-
nem im Sammeln von (."rolleninscklcn einj^eschiillen Diener erlial-
len, der es in tier ^enaniileii <irollc gefunden Italien will. Ich habe
lb(i I null 1S(»5 die lelz,lj;enannlc Gegend cilVif; dnrchfor.sehl nnd
erfuhren, dafs dort eine Orlschafl oder Berg oder irgend ein (iegen-
sland dieses Namens nicht cxislirt. Wohl aber exi.stirl eine unhe-
nannle <frofl(! /.wischen Lni'gg und Adcishcri:. die ich, als ich ohne
Führer diesen Weg zn Kufs /.nrürklcgte, /.ulallig aulland, aber von
den Bewohnern der umliegenden Dörfer Prestava, Brinie und Sa-
gou nicht halle erfaliren ktMinen. VVeiin man, von Lncgg kom-
mend, den Weg, der rechts ab nacli Landol führt, vcrläfsl nnd ohne
W«-g immer anf die (ieorg8-('apelle oder «lie bald sichtbar werdende
Burg von .Adelsbcrg gerade zugehl, so liegt kurz zuvor, ehe man
den von Kallcnfeld nach Landol führenden Weg schneidet, also auch
ehe man «Icn nach Sagon führenden Weg erreicht, die in einem
Hügel bclindlichc Grolle, deren Eingang vou fern sichtbar ist, zur
Linken. Obgleich ich zweimal dieselbe emsig durchsucht und man-
ches wcilh volle Grottcnlhier darin gesanimelt habe, gelang es mir
doch nicht A», Scopolii darin aufzutlndeu. Der Fundort dieses
Thicres bleibt also noch für jetzt in mystisches Dunkel gehüllt.
IL Behaarte Arten.
7. Anophthalmus hirtus Sturm.
Bisher nur die einzige bekannte behaarte Art aus Krain. iiml
zwar in den Ohorkrainer Grollen sehr verbreitet. In denen um
Vir, Aich, Moräutsch und Biscbofslack konnnl das Thier meist
in <>esellsehafl von An. Schaumii 8cbm.. in der Vclka pasi^a auf
dem Kriiiimberge bei Oberigg dagegen von Aiwph. Ilacf/nclii Stinni
vor. IMelircrc von F. Schmidt, von Andern nnd nnr im Innerkrain
gefundene behaarte Anophthalmen gehören einer neuen Art, An.
puficsrcns^ an.
Bis anf die vSlelInng imd Zahl der gröfseren borslenlragcnden
Punkten anf den Flügeldecken nnd etwa die Länge der Fühler zeigt
An. hirlus wenig erhebliche Abänderungen. Vor Allem sei bemerkt,
dafs in der Beschreibung von Sturm und Schaum einige DitVcren-
zcn vorkommen. So giebt Sturm die Fühler länger die Flügel-
decken, Schaum anf mehr als die halbe Körperlänge an. Sic er-
reichen nahezu |, an einzelnen kleinen IVIännchen } der Körper-
längci ferner erwäbnen wii. dafs das IMännchcn durch Glanz, spar-
tUe Galliing Anoptithulmus. 267
liehe Behaarung, Wölbung der Flügeldecken, längere Fühler, Ei-
weilcrung des Islcn und geringere Erweiterung des 21 en Tarsal-
gliedes an den Vorderfüfseii vom Weibchen sich nulcisciieidei.
Durch die Beschreibung des An. costulaftis IVIolsch., in der aber
von Behaarung nichts erwähnt ist, wird man unwillkürlich an das
Männchen von hirtus erinnert. Was ich als An. co^lulahis IVlotsch.
zugesandt erhielt, wareu Männehen von hhtns. Sein kleine Männ-
chen, welche durch langes Liegen im Spiritus — was fast stets bei
den Vorrälhen der Krainer Händler geschieht — ihrer Behaarung
verlustig gegangen, und bei welchen die Streifen der Flügeldecken
undeutlich sind, haben ein cigenlhüniliehes Aussehen. Nach einem
solchen Männchen dürfte die Beschreibung von An. longicornis
Motsch. angefertigt sein. Unausgefärble Männchen niil glänxenden
Flügeldecken belindcn sich in manchen Sammlungen als An. ilihi-
cidus Schaum. Das ßrustschild ist zuweilen vorn breiter als ge-
wöhnlich, und erscheint dann nach hinten mehr als gewöhnlieh ver-
engt. Die herzförmige Gestalt derselben wird dadurch noch mar-
kirter.
Die eingestochenen borstentragenden Punkte in der dritten
Furche, deren Zahl von 3 bis 5 auf einer oder beiden Flügeldecken
variiren kann, erscheinen bei Weibchen mit besonders matten Flü-
geldecken braungelb, sowie die Nalh, Sturm nennt diese Punkte
Grübchen, und bildete an dem Exemplar auf Tafel 408 deren 5 ab,
während Schaum (Naturgesch. d. Ins. Deutschi. S. 662) nur von 3
eingestochenen Rückenpunkten spricht. Am häufigsten finden sich
4 dergleichen Punkte. Aufserdem ist das Weibchen dichter be-
haart, die Flügeldecken flacher und etwas breiler.
Eine bemerkenswerthe Varietät — möge sie v. convexa heifsen —
fing ich 1865 in der Pasi(;.a -Grölte auf dem Krimmberge. Dieselbe,
<;in Männchen, zeichnet sieh durch stärkere Basaleindrücke und
liänge des Thorax, auffallend starke Wölbung der Flügeldecken,
dunklere, stärker abstehende Behaarung, weniger stumpf abgerun-
dete Spitzen der Flügeldecken und gröfsere Länge des erweiterten
ersten Tarsalgliedes an den Vorderfüfsen aus. Aufserdem fällt die
gröfste Breite der Flügeldecken weiter nach liinten als in der
Grundform.
Einer besondern Ra^e v. spectabilis, vielleicht besondern
Art, gehört eine kleine Anzahl von Exemplaren an, welche die
(Jröfse von An. Schmidlii St. (3 Lin.) haben, also doppelt so grofs
und dabei schlanker als der gewöhnliche An. hirliis sind. Zu die-
ser auffalleud verschiedenen Gröfse steht aber die Summe der übri-
268 G. Jose/th : über
^cn Alnvcicliuugcn in nicht {^Iciclicin Verbällnifs. Sie bcschriinken
sich uuf Uehnarnng, diu bei hirtus grauwcifs. hier graugclblich ist
— die Burstcnliani'c sind chctifülls dunkler — 2) auf das Fehlen des
/.ähnehcns an den fasi lechlsvinklichen Ilinlereckcn. 3) auf gestieck-
leie Form der hintersten [*arlie des ßrusischihies. Jedoeh sind die
beiden letztgenannten Merkmale nicht cunslani, wenigstens habe ich
ein Exemplar vur mir, dessen Brustschildform, bis auf die Crüfse,
in nichts sich von der des ^ewühidiclieu /nrffts unterscheidet. VA-
ncii l'ehergang zur dieser äulserst aulVallenden Hm^c oder Art bildet
ein Individuum in der Sammlung des Herrn Hauptmann L. v. Hey-
den, welches derselbe zur An.sichl mir zu leihen so freundlich war.
Fs ist nicht so grols und nicht so schlank, immer aber noch merk-
lich grüfser als der gewöhnliche hirlus. Von der vorstehend ge-
schilderten Ka^c besitze ich ein eigenhändig erbeutetes männliches
Kxemplar aus einer Grotte bei Koschana im Innerkrain, ein zweites
crhiell ich von einem Krainer Sammler als An. Schmidtii. 2 andere
Exemplare ans luuerkrain erhielt ich zur Ansicht von einem Krai-
ner Ficundc (IM. Schenk). Bei solch beschränktem Material ist es
in Anl)eli;ichl von hier möglicherweise vorhandenen llcbergängen
selbst zwischen den extremsten Cchallsabweichungen unmöglich
sich für Aufstellung einer neuen Art zu entscheiden. Die Besehrci-
bun::; von An. roslralns Motsch. palst bis auf die Behaarung, von
dei' M. nichts erwähnt, auf die vorstehend bezeichnete Hat,'e.
Ich reihe hier die Beschreibung zweier neuen bcbaarlen Arten
aus den Krainer Grotten an.
8. Anophlhalmus pnbcscens nov. sp.
Ferruginens. tlense, lenue. /lumitileifjue capilialus, anlctinis di-
midio ror/tore longioriltus. Ihorace rix cordalo. ovalem forvtam a/t
litofiitK/niiitle tncdidin pmtein versus liitissimu, chjtrorum diuse suL-
titilvr(/uc iiunctaloium iijticc rolnndalo^ slriis vix dislinctis, profic
marginem et apicem versus suppreasis. — Long. 2\ liu.
Durch dunklere rost - oder braungelbc Färbung, ansehnlichere
(iröfse, robuste Gestalt, kürzere Fühler, weniger herzförmigen, als
ovalen Thorax, feinere, dichtere Punktirung. undeutliche Sircifung,
schon beim ersten Blick von hirlus verschieden.
Die Farbe der Oberfläche ist rost- oder braunroth, die dei' Un-
lorseile des Abdonicii. der Fühler und Beine heller. Die (jcslait
robust, dabei gestreckt. Die Behaarung ist einfach, hellgelb fein und
dicht, kürzer als bei hirtus und bedeutend weniger abstellend.
Der Kopf ist etwas länger als das llalsschild. .iber von gleicher
fUe Gailung Anophthalmtis. 269
Breite, die Fühler etwas länger als der halbe Körper, merklich kür-
zer, als die von hirttis, in Bezug auf das Längenverhidtnils der ein-
zelnen Glieder zu einander analog gebaut. Die fast geraden, ziem-
lich tiefen Stirnfurchen nehmen drei Vierlei der sichlboren Kopf-
länge ein. Der zwischen den Furchen in der IVlitle befindliche
Theil halb so breit als jede der beiden Kopfschwielen.
Das Brusischild ist mehr oval, als herzförmig, vorn in gröfse-
rer Breite als hinten abgeschnitten, die gröfsle Breite am Ende «Ics
vordem Drittheils. Hinterecken scharf rechl winklich mit zahnarli-
ger Spitze.
Die Flügeldecken auch heim Männchen matt, so dafs der Un-
terschied zwischen beiden Geschlechtern nicht so grell ist als bei
An. hirhis; beim Weibchen flacher als beim Miinnchen, undcullich
gestreift, gerunzelt - punktirt, die Seitenränder flach bogenförmig,
nach vorn allmählig flach bogenförmig bis zur Basis verschmälerl,
hinten ebenfalls verschmälert, mit ab^eiundcler, nicht ausgeschweif-
ter Spitze.
Die Extremitäten sind der Gröfse des Thieres enlsj)rechcnd
lang, das ersle Glied der Tarsen an den Vorderfüfsen beim Männ-
chen doppelt so lang als das zweite, beide Verbreiter!.
Die Grotten, in welchen ich das Thicr bisher gesammelt habe,
gehören sämmilich Innerkrain an; es sind die Mrzla jama im Kreuz-
berge bei Laas und die Planina-Grotte.
Dieser Form stehen äufserst selten vorkommende Individuen,
in der sehr abweichenden Gröfse von 3 bis 3,'^ Lin., nahe. Aufser
der enormen Gröfse finde ich nur im Brustschilde, das hier fast pa-
rallele Seiten hat, hinten nur wenig mehr verengt als vorn ist,
seine gröfste Breite dicht vor der Mitte zeigl, und in der gröberen
spärlichen Behaarung einige Vcrschiedcnlicil. Ich mufs aus Mangel
an genügendem Material die Arlrechte auch dieses Thieres uneni-
schieden lassen, und bezeichne es einstweilen als v. ampla. Es
steht in demselben Verhältnisse zu An. pxibescens wie die v. spe-
clabilis zu An. hirtus.
2. Anophthalmus capillatus n. sp.
Brunneo-J'errngineus, elongalo-ovalus , convexns, nanns Imiliis-
(jtie, parca, longa, cana, ohlirpKUjue caesarie vcsdltts, cupitc elongalo.,
l/toracis laliludinem superanie mandiltutis porrcciis, anlennis reiro-
fleclis mediam elytrortim partem langcnlibiis ., arliculo terlio secttn-
dtim paullo superanie., Ihornce cunslriclo., fere ovali, marginibus le-
vissime arruafis, angnli.'i el rinlicis et po.slicis non distinclis, elylris
270 (i. Joseph: über die OnHutif!; Anophthnlnms.
hasi conslriclis^ ovaliLus. totivexis, rclroflilntnlis, apice aculis, nigo-
sis. coriuriis. dense Icvilerijtw ptturhilis (il</uc pidtescenl ibrui . FjOIij;
1| li".
Wctii^ kleiner, abci' merklich sclinialcr als An. Scopolii und
All. Asluriensift, inilliiti ilio kleinste aller bisher cnldecklcn Anoph-
//ifi/m«.s-Arlen ; durch stark gewölbte überlläclie, xicrliclie (Jeslall.
diinkelrosirolhc Fürbunj; und grainvcilse, dichte, abstehende, grobe
Behaarung und mehrere andere Kennzeichen ausgez-eichnel.
Der Kopf ist breit, breiter und länger als das Brustschild, spär-
lich behaart; die Schwielen stark vorlrclcnd. von der [Vliltelpartie
der Slirn durch kurze, liefe, breite rnrehcn geschieden. Die Man
dibrin sieben stark vor mit verlängerter, gebogenen Spitze und gc-
ladcr Basis. Die Fühler sind von \ der Körperlänge, zart und stark
licli.iarl, das zweite Fiihlerglied nur wenig kürzer als das dritte.
Das Bruslschild ist schmaler als der Kopf, oben dach gewölbt
und spärlich behaart, von cigenthünilicber, unregclmafsiger. ovaler,
fast würrelförniigcr Cestalt. hinten eingc-schnürl, vorn und hinten
gerade al>geschnilten , die Scileiiränder sehr (lach gekrümmt und
scharf gcrandct. Vorn und hinten kaum eine Spm' von Frken, und
deshalb an die Bildung des Thorax hei Aphainops erinnernd.
Die an der Basis zusammengeschnürten Flügeldecken sind stark
gewölbt, länglich oval, vorn stärker als hinten verschmälert, die
Oberfläche lederartig gerunzelt, dicht und seicht pnnklirt. gclbwcifs,
fast relhcrnveisc abstehend behaart. Die Stelle der gröfslen Breilc
der Flügeldecken fällt etwas hinter deren Mitte. Die Händer sind
dciillich genindcl und scharf gerandel, am Knde zahnartig zugespitzt.
Die luilse miltellang und kräftig. Das einzige Exemplar — ein Weib
eben — , naih dem ich diese Beschreibung entworfen, ting ich am
5. August ISßS in «ler Grotte God jama bei Obcr-Skrill in Unter-
krain. nahe der croatischen (ircnze.
Synonymische Beinerknngeii
von
Dr. G. Kraal z.
1. Trechus spclaeus Udllei (Beil. Ent. Zlsciir. 1869. S. 361.)
wird, wie mir Herr Dr. Ilampc brioflicli niitilicili. von 11. IMillcr
für idcniisdi niil Trechus micropfitliahnns Mi II. S!;challen. Da iclt
von (lein leizlcren nur I Ex. besitze, so ist il. Miller gcvvifs besser
als ich im Slande über die beiden Arten ein Urlheil zu fällen, wcl
che ich nach Reiltcr's weitläufiger Beschreibung für verschieden hal-
ten mufste.
2. Oxypoda nU Uliventris Eairm. (c! Laboiilb. Faune enl.
franc. I. |>. 438), vom Aiilor nach Exemplaren aus den IJoebpyro-
näen von Pandclle beschrieben, erbielt iclt ebenfalls voti !1. Pan-
delle, und erkannte in ihr die sollene Oxijpoda lateralis Sah II).
(infuscata Kellner).
3. Melanotus /uscicttlaris Kiist. (Käf. Europ. XXIII. 37.),
welcher von Candeze (Elalerid. III. p. 308) und in verschiedenen
Catalogen zu brunnipes Germ, gezogen wird, ist mir von H. Dr.
Küster zur Ansicht eingesendet wotden, welrher für sein lypisehos
Exemplar das Recht einer eigenen Art reclamirt. Ich (inde das-
selbe mit griechischen Stücken übereinstimmend, welche in d<'rThai
eine, vom deutschen brunnipes verschiedene Species bilden: beim
Weibchen des griechisch-türkischen Käfers ist das letzte llinlerlcibs-
segmenl mit viel längeren, gelben, beiderseits stärker büschel-
förmig beisammenstehenden Haaren beselzf, als beim brnnnipes ^;
die so behaarte, hinten breitere Hinlcrlcibsspii^c ragt weil deutli-
cher unter der Spitze der Flügeldecken hervor; dabei ist die grie-
chische Art deutlich gröfser, in den Schultern breiter, nach hinten
stärker verschmälert etc.
4. Oberea insidiosa Muls. ist in de Marseul's Catalog ed. II.
minor p. 113. mit Unrecht zu mgnsmm Küst. gezogen. Diese Art
ist nicht mit ragusann Dcj. identisch, obwohl Küster unter sei-
Arl die ragusunu Dcj. citirt. Die echte ru^usanu Dej. ist viel-
272 Syntintjmiar/ic Ueiiietknugeti
mehr die von IVlulsant nh insiiliosa bescliiiobcne, (Jaliiialiiiischc All,
wciclie aiu'li in (i'ricriu'nland vun Dr. Kiii|)er ^CMuninclt wnrilr.
!Miilsanl gicbl Itcreils an, dafs die riif^itsdun Kii>.l. jcdciir.'iils
von scinci- insitli<>/>(i vcräcliiodcn sei; dieselbe kann alter nbeiliaii|i(
niebl wohl eine Oöerea sein, denn:
1) sind die Fiililcr der Ol/, ragnaanu etwas iSn^er als der Kör-
per, wälirend sie nach Hcdlenhacb(;r und Mnlsant bei (ßherea kür-
zer als der Körper sein sollen;
2) hal rngiisanu vorstehende Schultern, also nicht ., durchaus
{;lciehbreile F'lüj^cldeeken". wie Hedicnbacher sa^l , oder lineairc,
wie IMulsanl aui^iebt. Eine wcifse Kückcnlinie findet sieh bei vie-
len Phyloecicn, aber bei keiner Oberen.
Ich nclimc keinen Anstand, die Oberen rn^u.snrin Kiisl. auf
{|;rofsc Kxeniplarc der P/iyloerin epltiftfiinin /u be/.iehen. da die I5e-
schrcibnnf; i;enau auf sie /iilriilt.
Dafs Küster bereits eine andere i*/ij//«fr/a (rj(/7/Jcs O I.) als eine
Oberen (coeca Küst. Käf. Europ. XIII. 85.) beschrieb, hat schon
V. Kieseiivvelter (Rerl. Ent. Zischr. 1851). p 92.) bemerkt.
5. Für Vhxjloecia /'uscicornis i\lnls. (Opusc. eni.XIlI. ISfi.'J.
p. 16>>.) aus Griechenland und der Türkei, schlafe ich den Namen
orienlnlis vor. da eine P/njloccin fusciconiis bereits in der Hcrlinei
enluniol. Zisehr. lS6'i. p. IM), von II. v. Ileyden beschrieben isl.
lieft I.. II. der IJerl. Zeitschr. I86.'i wurden bereits im Juni lS()-{
ausg(>gel)en, während die Widmung; des 13lcn llcfles der Opusculcs
an Prof. Blanchard das Datum des 13. Oclober 18G'3 trägt.
f». H b yl yr/i iiitts impr eti.si rultis Lucas (\ n. ait. de TAIgerie
p. Via pl. 30. (ig. 7.) isl jedenfalls uichl mit dem imprcs.sicnlli.s Hob. S.
ans dem südlichen Frankreich identisch, was bisher insofern fälscb-
lieh angenonnnen /n sein scheint, als z. B. de Marsoul in seinem
t^alaloge den iminessicollis Hob. S. in den Alpen und Algier vor-
kommen läfsl. Es wäre zu ^vünschcn. dals II. Allard auch ülier
diese Art Auskunft crlheille. nachdem er butnilis Luc. nunulipes
Luc. und vuriegnius Luc. gedeutet inid zu dilainlus Fabr. gczo
gm hal.
Beschreibung neuer Lepidopteren des
europäischen Faunengebiets
Dr. O, Staudinger.
(Schlufs.)
50. Myelois Cognata n. sp.
Diese Art, 20 — 23 Millim. grofs, steht der gröfseren Myel.
Convolnlella (25 — 32) so nahe, dafs sie dafür gehalten wurde. iVIir
liegen davon fünf Exemplare, 4 (^ und l ^i vor. die mir A. Becker
und H. Christoph aus JSarepl;i sandten. Aliein die viel kleineren,
dünneren, schwach nach aufwärts gekrümmten Palpen der Myel.
Cognata, welche kaum vor der Stirn hervoiragen, machen eine
Veiwechselung mit M. Coiiiwlufella, die lange, vorwärts gerichtete
Palpen hat, unmöglich. Die Palpen der Cognata gleichen vielmehr
denen der M. Terebrella Auch die unbewimperten dünnen Fühler
mit wenig stärkerem ßasalglied sind denen der letzteren Art ganz
ähnlich.
Die Zeichnung der Vorderflügel von M. Cognata gleicht nun
der von M. Convolutella anfserordentlich. Zunächst ist aber der
Grundtoti bei Cognata ein lichterer, hell aschgrau, während er bei
Convolutella mehr rölhlich grau, oder brauiigrau ist. Beide Arten
haben eine dunkle BasalQuerhinde, die nach innen weifs begrenzt
ist. Bei Cognata verläuft diese Binde al>er gerader, ist etwas wei-
ter von der Basis entfernt und meist nur am Innenrande weifs be-
grenzt. Beide Arten führen auch eine zackige weifse, schwaiz um-
grenzte Aufsenlinie oder Binde. Bei Cognata steht diese Binde dem
Aufsenrande entschieden viel näher und führt lange nicht so scharfe
Zacken. Die beiden am Ende der Mitlekelle übereinander stehen-
den schwarzen Punkte sind bei Cont^olulella meist zusammengeflos-
sen, bei Cognata stets getrennt, und steht der untere mehr nach
B«rl. Bntomol. Zeitscbr. XiV. X8
274 Slatidinger: neue
aufsen. Ilinirrnügcl (Iiirrlisclicincnd ^raii mit dunkler Limballinic
iiii(] wcifscn Fi'nii/.eii, die :iii der l^isis scharf abgescliiiilteii grau
bleiben.
Kin aus der Umgegend Wiens erhaltenes. '20 IMillim grofses $
möchte ich fast zweii'ellus hierher ziehen, nur ist es am linienrand
etwas verwisch!, und deshalb nicht ganz kennilich. Noch hesilxc
ich ein 26 IMillim. grofses $ von der Insel Sardinien, das der Con-
volutelln sein- ähnlich ist. nur so kurze Palpen hat. dals es kaum
dazu gehören dürfte. Ebensowenig palst es zu Cogimln, da die
.Aufsenbinde stark gezackt ist; doch läfst sich aus diesem einzelnen
Weibchen nichts machen.
I
51. Myelois Xanthocephala n. sp.
Das einzigste. 11 IMillitn. grofsc IMäiinchen erhielt ich von II.
Christoph in Sare()ta; es ist sein- gut erhallen und mit keinei- an-
dern Phvcidee zu verwechseln. Es steh! der an Grölse gleichen
Myelois lufuscalelln am nächsten, hat aber statt gelbbrauner
(braunrot her), aschfarbene Vorderflügel. Davon sticht sehr
auffällig der lehmgelbe Kopf und Thorax (besonders Halskragen)
ab. weshalb irh den Namen Xanlhore/i/iata ((ielbkopf) wählte. Die
Bildung der kiirzt-n. nai'h oben gerichteten Palpen, sowie der äus-
serst kurz bcwimperlen Fühler ist genau so wie bei InfusmleUa.
Die Vorderfliigcl, etwas schmäler als die der ISI. InfuscnUlla, sind
aschgrau, schwärzlich untermischt; das .Aufsenrandfeld mit den Fran-
zen bleibt eintönig malt braunschwarz. F,s wird nach innen von
einer zackigen ueilsen Hiiidc begrenzt, die der von lu/usnitella
an Form ganz entspricht. Die innere weifsliche Binde (Linie) ist
fast nur durch die dunkler bleibende Un)greiizung zu erkennen. .Auf
der schwarzen glänzenden Unterseite dieser Flügel bleibt der Vor-
derrand schmal gelblich, nur in der (Jcgend der oberen zweiten
Binde wird er durch Schwai'Z unlerbrochen. Der Innenr.ind ist wie
bei Infusrntello glänzend weifslicb. Die Hinterflügel sind ziemlich
durchscheinend weifslicb grau mit dunkler Linib.tllitiic und gleich
dahinter dunkler Basalgrenze der son<t weifsliclien Kränzen, jl/. /«-
fiiscntella hat ganz dunkle llinlernügcl niil lichten Kränzen. Fast
könnte man Xnul/inrrfih(ilfi für eine lieble, giaiie Foim der lufusca
leüii hallen, wenn nicht unter der gmlsen IMcnge ungarischer lu-
fusralella. die ich sah, jeder Uebergang fehlte. M. titfiisratelta
wurde auch von Herrn .1. Lederer im Taurus in so grolsen (bis
37 IVlillim ), kräftig gezeichneten Stücken gefangen, dafs man fast
europäische Lepidopleren. ^5
eine eigene Arf daraus zu maclien veisucbl ist, die aber der Xan-
Ihocephula nocii viel ferner steht.
52. Sciaphila Laetana n. sp.
Von dieser prächtigen Art i^rifF ich am 3. und 17. Juni xwei
ganz, reine i^Iäniichen an trockenen, licliten Stellen bei S. Ildefonso
in Alf-Castilien. Die beiden Stücke messen 20 und 23 Millm. Die
Art siebt aus wie eine kleine, sehr grelle Penziana mit ganz dunk-
len Hinterflügeln, die aber Fenziana nie zeigt, zu der sie auch
sicher nicht als Lokalfoiin gezogen werden kann. Die Vorderflügel
sind gelblich weifs, ohne die meist zahlreichen scliwaizen Pünkt-
chen in diesem Weifs. Die sonstige Zeichiiungsanlage ist aber ge-
nau dieselbe. Zuerst kommt eine am Vorderrand anhängende dunkle
Halbbinde, dann in der Mitte eine damit parallel nach aufsen ver-
laufende bi'eile Kleckenbinde, und wiederum nach der Spitze hin
eine drille Fleckenbinde, die bei dem einen Stück zusammenhängt,
bei dem andern in iwe'i grofse Flecke getrennt i.st. Alle diese
grauen Flecke und Binden bestehen aus fast schwarzen, weilsgrau
gemischten Theilen. und sind gewifs zienUich veränderlich. Die
dunkle Unterseile dieser Flügel läfst, wie bei Penziana, die obere
schwarze Zeichnung schwach durchscheinen, und führt am Vorder-
rande eine Anzahl lichter Flecke oder Häkchen. Die Hinterflügel
sind völlig schwarz^rau mit kaimi lichteren Franzen, die aber noch
an ihrer Basis eine dunklere Tbeilungslinie erkennen lassen. Auf
dei- Unterseite sind sie auöallender Weise viel lichter, weifslicb mit
Schwarz gemischt.
Kopf und Schulterdecken sind weifslicb, der Thorax dazwi-
schen ist schwärzlich gezeichnet, auch die Palpen nach aufsen
schwärzlich.
53. Olindia Pedemontana n. sp.
Diese Art flog von Ende Juni bis IVlitte Juli nicht selten in
einem heifsen, mit HaselnufsgesI rauch stark bewachsenen Felsen-
winkel vor Macugnaga. und vermullie ich fast, dafs sie auf der ge-
nannten Pflanze lebt. Die Stücke variiren in der Gröfse von 12 —
15 Millm., sind also etwa so grofs wie Ol. Hybritiana oder kleinere
Albnlana, welche l>eidcn Arten ich übrigens für zusammengehörend
betrachte, wie ich dies in meiner Arbeit über die griechischen Le-
pidopteren näher auseinander selzte.
Ol. Pedemontana hat dunkle braungraue Vorderflügel mit nufs-
18*
276 Siaudinger: neue
braunen Zeichnungen darnui . dir also nui' seiir wenig sieb hervor-
behen. Die Zoicbnungen sind dieselben wie bei Alltulnun^ ein bian-
nes Has.ilfeld. eine liiaiiiic IMillelMiid«- und eine braune, vun der
Klüf^el.spilxe atisf^ebende llaüiltiiide. An der {ilciclilall.-« etwas j^elio-
genen IMittelbinde sitzt nach aulsen am Inneniund«- meist ikk-Ii ein
brauner Fleck. Die Hinlerflüf^el sind srbwar/.graii.
Die Möglielikeil. diese l'edftnaiilann als eine Albtihnin im deu-
ten, w(» das VVeifs liraiiiif^iaii wird, gebe ieli gerne im. das Tbier
selbst maelil aber durch die ganz, dunklen Vorderllugel einen j;anz
anderen Eindruck. Bei Vngogna in dem Haupt Ihale. wr» t-s nach
dem V'al d"Au/,asea liiueingehl. gritl' ich am 15. Juni /.wei rirblige
weilse Ol. AWiilnna.
54. Oxypteron n. gen. Itnpar u. sp.
Diese eigeutliüiiilicbe Art wurde von H. Chrisluph bei Sarepta
aus einer %ieiiilieh grofsen . selimut7jg grünen Kaupe in grnfserer
Menge er/.ogen. vSie steht wohl am Nächsten bei (^heimdlnphila
Totirirella, von der sie indefs so wesentlich abweicht, dals ich ein
neues Genus daraus bilden zu müssen glaube, das ich im [Saclifol-
genden durch den Vergleicii mit Cheimalojthiln tixiie.
Zunächst ist die (»estalt der Klügel wesentlich verschieden:
dieselben sind bei Oxy/iletmi bedeutend schmäler und die Vnrder-
fliigel sehr spitz zulaufend besonders sind die Weibchen von
Oxypieron noch schmal- und sitilzflngeliger als die Männchen, und
zeichnen sich dieselben dun-b einen äiifsersl langen Hinlerleib aus.
der bei normal gespannlen Exemplaren in seiner bedeutend giöfse
reu Hälfte hinter den Klügeln hervorragt Aufserdem erhält dieser
lange Hinlerleib, der meistens an seinem hinteren Theile noch et-
was an Dicke gewinnt, duri'li anfuiirls siebende Heschuppung ein
sehr rauhes, eigenlhüniliches Ansehen. Der Hinterleib de» cTi von
normaler Länge, überrag! die Flügel mir deshalb um ein («eringes.
weil sie schmaler als bei ilte'nn. Tortvicelln sind.
Die dünnen, meist etwas divergirenden Palpen ragen ein we-
nig v(ir dem Kopfe hervor, sind also etwas länger als bei CA. Tor
Iriceüu Die Palpen des $, bei Cheimalophila noch kleiner als die
des cf' >*'"'' '••'■ 0.rtji)ler<>u miinlestens ebenso grofs und wolil noch
elwas dicker. Die Stirn, giau wie das ganze I'hier. ist etwas stär-
ker bcschu|)pl (liehaarl) als bei Tortrirelln. Die Fühler ries cf,
etwas länger als die Hälfte der Vorderflügel. sind schwach gezähnt
und sehr deutlich bewimpelt, ein wenig släi ker als bei TorlrlrpUa;
die vielleicht etwas kürzeren Fühler des 9 bleiben fadenförmig.
europäische Lepidopteren. 277
Die Beine, besonders die liinteien, sind ganz bedeutend länger als
bei Tortricellu, bei weichen die Hinterscliienen auiTalleiid lang und
dicht behaart sind, was bei Oxypetmn niciil der Fall ist, obwohl
sich auch hier eine dünne Behaarung vorfindet.
Die Milteliippe der Vorderflügel ist bei Oxypleron unbehaart,
ebenso wie bei Cheimalophilu, bei der auch der Rippenbau ganz gleich
zu sein scheint. Rippe 2 der V^orderflügel entspringt etwa bei f
der hinleren Mitlelrippe. Auf den Hinterflugeln entspringen Rippe
3 und 4 nebeneinander, 5 und 6 (nach Heinem. 6, 7) sind kurz
gestielt.
Oxypleron Impar mifst zwischen 17 — 22 Millni. Flügelspan-
nung. Die Vorderflügel sind röthlichgrau, meistens, besonders in
der Mille, mit Schwarz reiclilicli bestreut. Der Vorderrand ist nach
der Basis zu etwas lichter, zuweilen fast weifslich. In der Längs-
mitle des Flügels befinden sich 4 bis 5 braungelbe Flecke, die meist
sehr sichtbar auftreten, doch auch bei einzelnen Stücken fast ganz
unkenntlich sind. Auch an) Aulseu- und Innenrande sind oft noch
viel kleinere gelbe Flecke zu erkennen. Einzelne Männchen haben
fast ganz eintönig lichtgraue, ein Weibchen fast schwarze Vorder-
flügel. Die glänzende, zeichnungslose graue Unterseile dieser Flü-
gel wird nach den Spitzen zu schwärzlich. Die Hinterflügel sind
weifslich, nur ganz lichtgrau angeflogen.
55. Conchylis Argentomixtana Chr. in litt.
Diese prächtige neue Art sandte mir H. Christoph in etwa 8
bis 10 männlichen Exemplaren ein, und fing er sie gleichfalls in
der Umgegend Sareptas. Sie steht am nächsten bei meiner Meridiana,
die sicher eine ganz verschiedene Art von Zephyrana ist. Conch.
Argentomixtana mifst 20 — 24 Millm. Flügelspannung. Kopf, Tho-
rax und Vorderflügel sind schön citronengclb. Die Palpen sind fast
ganz senkrecht nach unten gerichtet. Auf den Vorderflügeln steht
eine grofse Zahl silberglänzender Flecke, die fast reihenartige Quer-
punktlinien bilden und in der Aufsenhälfte des Flügels am deut-
lichsten auftreten. Einige dieser Flecke, besonders am Innenrande
und am Ende der Miftelzelle, erhallen eine amethysffarbene Fär-
bung. Dafs dieselben, wie bei Conch. Meridiana^ deutlich erhabene
Schuppenhäufchen bilden, kann man nicht sagen, wenn sie auch
wohl ein wenig über die citronengelbe Grundfläche sich erheben.
Am Vorderrande sitzt eine Anzahl meist sehr kleiner bräunlicher
Punkte, von denen nur ein Paar etwas gröfser, fleckenartig hervor-
treten. Die dunkle, bräunliche Unterseile dieser Flügel ist mehr
278 * fitaudinffer: neue
oder iiiiiidei' stark licht^ell) gegittert, benondprs am Aufseiirande; in
der ^lillf Itleil»! >ie nu'isl ?,«'i(liimn;;s>l(»» iiimI wiid p;ep<Mi den Iriiieti-
rand hin wcilslirli.
Die weilsen Ilinl«>rfltigel sind bei ein%clnrii Stijrki'n olirn nnd
unten zii'nilirh deutlirli ii\n\ st.iik lirännlicb ^ef:iltorl; bei cimcmi
.Stück bleiben sie indessen völlig \veir> ohne alle (iitlernng.
Durch die schöne rilronenpejlte Färbung, viel gr^d'sere Zahl und
glänzendere Silberlle<:ke der Vordeillügel. die nieist gegillerlen.
hellert-n Hinlerlliigel etc. unterscheidet sie sich leicbl von ('. iWe
ridhiuit. Sollten die hrantien Flecke der \ oi ilerniii;r! >ehr stark
auftreten, so könnte sie atich etwas an ('onrh. Fulvana erinnern,
die aber ganz dunkle (liuternügel nnd nur wenig Silberzeichnung
auf den V'orderflügeln bat.
Ö6. Conchylis Clathrana Chr. in litt.
Auch diese schöne Art wnrrle von fl. Chiisloph bei Sarepta
entdeckt, und liegen mir davon drei Päichen vor. In der fjröfse
variiren sie von 16 — 20 IVlillm. Sie stehen der C. Perfusnnu H.-S.
sehr nahe, die Flügel sind last ebenso gezeichnet, nur anders ge-
färbt. Zunächst sind die V'orderfliigel /.icmlicb viel schtnaler nnd
haben eine schmnizig grüne, statt jjelbei (irundlarbe. Sie sind aber,
wie diese, durchweg mit weilsen Fleckchen (Punkten) dicht be-
streut. Auf der dunklen l'nterseite ist meistens nur der Aufsenrand
grau, doch wird auch riiesci- bei einigen Stücken mehr oder minder
licht gescheckt; bei einer Aberration eincN (/, das oben fasi sch\^e-
felgelh Ist. bleibt die Unlerseile voi wiegend licht. Die Hinterflügel
sind bei den -Männchen völlig vveils. bei den VVpibchcn schw.irzlich
mit weilsen Kränzen. Hei «lern einen Weibchen sind sie sein nn-
dentlicb weils gegittert. Kopf und Thorax sind granerün oder grün-
grau, wie die Voiderllügel. die kurzen Pal[>en stark nach abwärts
geneigt. Kippe 3. I der Hinterflügel enl.>-[)ringin aus einem Punkt;
6, 7 sind gestielt.
Abgesehen von der verschiedenen Färbnng der Vorderllügel und
dem l'mslande, dafs dieselben bei Clalfirnun ileutlich länger gestreckt
siinl. iintersrbeiilen die rein ueilsen llinlerllügel de.«- (J «tiese neue
Art leicht von Pet /usttuii. I irinatni. mit der meine yi<trib\indnna
gleich sein soll, ist kleiner, zeigt Spuren von Querbindeo und bat
auch dunkle llinlei Hügel ; >onst steht sie. wenigstens meine yiori-
buHiInna. auch der (lal/nuiia ziendicb mibe.
europäische Lepidopteren. 2,79
57. Conchylis Santolinana n. sp.
Ich fing diese Art Eude April und Anfang IVIai bei Sn. Ilde-
fonso, All-Ccistilien, ganz aiisscliliefslicli auf Sautolina Rosniarinifo-
lia. Ich fand später an den Stengeln und Zweigen dieser kleiuen
strauchartigen Pflanze vielfach Anschwellungen mit Räupchen darin,
die ich aber nicht erziehen konnte, und die vielleicht diese Art ge-
liefert hätten. Uie Art vaiürl von 12 — 16 Millm. und ist am er-
sten mit kleinen, seiir dunklen und xeichnungsloseu C. Richleriana
F.-R. zu vergleichen. Fast mehr noch erinnern die Vorderfliigel an
Retinia Pinivorana Z. ; doch da die hintere Miltelrippe der Hinler-
flügel absolut nicht behaart ist. auch der Palpenbau von den Arten
der Galtung Retinia sehr abweicht, kann ich sie nicht für eine
solche halten. Syivestrtnia Curt., die mir in Natur und Abbildung
gänzlich unbekannt ist, würde es noch sein können, doch dann
niüfste Sylveslrana keine Retinia sein. Auch weifs ich nicht, ob
in England Santolina Rosmarinifolia vorkommt. Die ziemlich star-
ken, nach vorn gerichteten Palpen ragen ansehnlich über den buschig
behaarten Kopf hervor, und sind, wie jener, schw^arzgrau gefärbt,
nur die Spitzen der Schuppen (Haare) sind zum Theil ganz leicht
licht aufgeblickt. Die sehr kurzen Fühler des <^ sind ziemlich lang
bewimpert, was bei denen der Gattung Retinia nicht der Fall ist,
wo sie schwach gekerbt sind.
Die dunklen, graugrünen Vorderflügel haben nur sehr schwach
hervortretende Zeichnungen. Bei einigen Männchen verschwinden
dieselben fast ganz, während sie bei den Weibchen meist schärfer
auftreten. Man erkennt meistens eine schräge dunklere Binde am
Innenrande aulsitzend, die der bei Richteriana entspricht, und eine
ganz am Vorderrande anhängende Halbbinde, die den Innenwinkel
nicht ganz erreicht. Ein dunkler Fleck am Innenrande, hinter der
ersten Binde, scheint fast eine unterbrochene Fortsetzung der obe-
ren äulseren Halbbinde zu sein. Üebrigens erreicht die erste Binde
auch nur seilen den Vorderrand. Eine öfters lichtgraue Schuppen-
Einstreuung, besonders am Innenrand, hebt die Binde und den Fleck
dahinter besonders hervor. Die eigentliche Limballinie vor den
grauen Franzen ist undeutlich und meist nur nach dem Innenwin-
kel hin deutlicher, dahingegen führen die Franzen eine meist sehr
deutliche schwarze Basallinie. Die Unterseite dieser Flügel ist fast
eintönig glänzend grauschwarz. Die Hinlerflügel sind schwärzlich
grau, etwa wie bei Richteriana. Von ihrem Geäder bemerke ich
noch, dafs Rippe 3, 4 ganz kurz gestielt erscheinen, während 6, 7
280 Stnudirtf^er: neue
sehr lang gestielt hikI iiltoi li<iu|)t .sein st.'nk sind. Kippe In ist an
der B;isi>-. wie Jiiirli Itci Hi< ftlerintin. I.tiig heha;irl.
fSH. Conchylis Pyramidana Mus. Zell,
Von dieser ansf^ezeirlineJen \il erhielt ich Lwe'x (Vlnnni'hen
dinrh H. Chrisloph ans Sar('|)lu Das eine niilsl 12. das ander«
I 1 Milhn. Sie gleichen keiner mir bekannten Art. Die Grundlarbe
ihier Vorderlliigel ist ein Kostbraun, etwa wie das der Binden bei
h'uhhveiniana. Sic fuhren am Inneniand, etwa j und ^. /,wei pa-
rallel laufende, nach aiifscn bis zur iMitlc des Flügels gehende
wcilse Sf liehe, oder Halhbinden, von denen der äulsere sich oben
umbiegt mul halbkreisförmig fasi bis in den Innenrandwinkel aus-
länll. Das eine Sliick zeigt noch hart vor den Franzeii eine weilse
unterbrochene Linie, die beim andern nur angedeulel ist. Ferner
sitzen noch am Vorderrandc gegen die Spilze hin 2 bis -3 weifse
Striche oder Häkchen an. Auf der schwärzlichen Unterseite schim-
mert bei dem eim-n Stück die obere /a-ichnnng niatl durch. Die
Hinterllügel sinil schwarz n»il lichten Franzeii. die an der Basis eine
deutliche dunkle Linie zeigen. Kopf braiingelb. rauh behaart: die
behaarten Palpen häni;en ^anz nach unten: die Fühler sind lang
bewimpert. Der Thorax ist braun und die SchiilterdecUen etwas
lichler, fast wcils umrandet. Ob Herr Professor Zeller diese .Arl
aui'h von den Pyramiden hat oder weshalb er sie Pijrnmidana
taufte, weifs ich nicht au sagen: ich adoptire nur einfach seinen
Namen.
59. Ret in in Tessulatana n. sp.
Diese prächtige Art erhielt ich zuerst von ('. Kaiisch aus 'Ma
laga, der sie aus den vSamenkapseln der Cypressen im .luli dort ei-
zog. Später erhielt ich ein Pärchen davon aus Calalonien. und Dr
Wocke tbeilte mir mit. dafs er davon ein Sliick aus der früheren
Manirschen Sammlung hätte, das dort den IMuspumsnamen Tvsnu-
latunn gefühlt, den ich beibehalle \n (irofse variiren die Stücke
von 15 bis gegen 17 >1illim. Die (Mundfärbung der Vorderflügel
ist ein glänzendes (iiaii mit mein oder minder rosa .Anflug, beson
ders am Vordeirande. Hart hinter der Ba>is sicbl eine feine schwarze
Querlinie, dahinler. cl\^a bei ] Klügellänge. vorlänfl ilamil parallel
eine zv\eite. die in deiiVlille etwas verdickt, und nach aiilsen con-
vex ist. Dann kommt erst bei \ der F. äuge eine dritte leine, et-
was undeutliche Qiierlinie . und kurz vor der Fingelspitze verläuft
eine vierte deiillichere \ om Vorderrand bis /.iir Mille des Aufsen-
europäische Lepidopteren. 281
landes. Diese lelzleren beiden Linien nähern sirli in ihrer IMitle
etwas, sind :iuch wohl sichwnch H förmig verbunden, und allerlei
kleinen IVIodilicalioiien urileiworfeii, so z. B. j^abcll sich die innere
zuweilen am Innenrand. Zwisrben diesen schwarzen (minien sieben
n»ebr oder nn'nder deutiirlie niatl bräunliche V\ isclie oder Flecke.
Die Unterseite ist scbwär/licb, nur i^egeii den xXufscnrand zu rötli-
lich. wie die Franzen. Die scbmuizig grauen llinlerfliigel führen
iicblere Franzen mit dunkler Basallinie. Der Kopf ist wcirslicb
oder gelblich, die kleinen Palpen sowie die Vordei büflen meist
schön rosa; sonst sind die Beine weifslich.
Diese schöne, mit keiner andern auch nui' annähernd zu ver-
wechselnde Art wird gewils übt lall riort vorkommen, wo die Cy-
pressen in Anzahl wachsen.
60. Retinia Miniatana n. sp.
Das einzigste sebi' gut erhaltene Weih dieser Art wurde in der
Umgebung L\on's gefangen, und mir bei meiner Durchreise dort
von dem Finder überlassen Es ist so ausgezeichnet, dafs ich kein
Bedenken trage, nach diesem einen Slück eine neue Art aufzustel-
len. Die Vorderflügel, von 19 iVIillm. Spannung, sind dunkel zin-
noberrolb. wie ich einer solchen Färbung hei keinem andern Schmet-
teiling mich zu entsinnen weifs. Sie führen nur wenige grauweils-
licbe verloschene Zeichnungen, besonders in der Mitte und vor dem
Aufsenrande, die den Eindruck von z\vei stark unter hrochenen wol-
ligen Querhinden machen. Dann tiridel sich noch etwas Weifs hart
hinter der Basis, und die Flügelspilze selbst ist so gefärbt. Dieses
Grau weifs ist durchaus nicht wie das Silhcrgrau. mit dem Refinia
Bnoliunn irnd Resinellu so reit'blich gezeicbnel sind. Airch tritt
es nicht in so kompaktcrr Binden auf wie bei diesen beiden Arten.
Die Franzen der Rel. Minialann sind grau Die Unterseite der
Vorder flügel ist schwarz mit lichtem Irnrerr - uird Anfsenrand, und
vier lichten Punkten arr dem letzten Dritilicil des Vorderrandes.
Die schwarzen Hinlerflügel haben graue Fian/.en mit dunkler Ba-
salliirie. Der Thorax ist zinnoberrolb, nur die Flügeldecken führen
grarre Spitzen. Der Kopf mit den kleinen Palpen ist grau. Dies
beschriebene Slück kann, meiner Ansicht nach, rrnmöglicli eine äus-
serst antTallendc Aberration irgend einei' andern bekarrnlen Ar! sein.
61. Grap holitha Placidana Mn. in litt.
Diese reizende .^rl steckte auch in iVIann's früherer Saiimilung
unter dem beiliehaltenen Namen. Ich erhielt sie ausschiieLslicIr aus
282 SUandinget : nette
Sarpfilri, und \eisaii(llc «-ic früher ;iU l.obesia Ptacitlana. Da aber
Kippe ■{und 1 der Minlei lliit; 'I selir htn^ gestiell sind, walirend sie
bei l.ahesid weil ^ on einander f;e8onderl »ein sollen, so kurin l'lu-
ritiaua keine Ijohe.sia im Lederer'sclien Sinne sein. Ileineinaon ver-
einig;! wieder I^itliesiti mit ft'raft/ioliihii. Aneli niiler den änlsorst
Aulilreielien Arien der t-'m/ifiolilhu >lelil l'btcidunn ^<\\\L IVenid da.
lind piilst £11 kj'iner. Ihre (Hufse helriigi 15— 17 Milliii. I>ie <iiund-
farbe der Vorderlliigiei ist vielleiehl ei^entlirli niall^rau mit weil^li-
( her (iilter%eieiinun^ und srhön mutlrotben Kleckrn. Lel£leie prä-
(lominiien aber so. dafs man die (irnndlarbe lichliger malliolh nen-
nen diiille. Die wcilsen. ziemlich >laiken (Hllerz-eiihituiif^en sind
diireii eine ßesebreibiing derselben doch nirhl den! lieh ^u machen,
lind können nur durch den Pinsei veraiiscliaiiliihl weiden, was spä-
ter f;escliehcn soll. N dr dem Innenwinkel stehen liarl vor einer
weifeen Linie drei last slel> sehr deutliche kleine schwar/e Punkte
tibeieinander. wie meist bei Letiieuna oder auch Hyperiraua. \-^o
sie inde.xsen siriehlöi niig; sind. Die Franken sind f;iau. meist mit
röthliehem Anllufc. N «»r ihnen »lebt eine ziemlich scliaife Limbal
linie, die nach oben ein bis Awei (Mal von der weifscn Zeichnung
(iurchbrociien wird. Die diinkli- l'nleiseite zeipl am Vordeirande
nach aulsen ui 3 — 5 weilse Punkte oder Häkchen. Die weilsen
Uinlertlüpel sind am Handc, und namenllieh in der Vordeispitz-e,
etwas dunkel an^elloj^en; aber nur auf der Oberseite.
Der Kopl i>l weifs; die Palpen sind aufsersi lauii beliaarl und
stehen entweder nach vorn, wo sie den Kopf fast um seine Länge
überragen, oder sie hängen in den niesten Fällen etwas nach unten.
62. Grapholitlia Astrag nlana Chr. iu litt.
Unter diesem Namen sandte mir Christoph die vorliegende Ail
ans Sarepta, und vermuihe ich daher, dafs er sie von Aatragalus
er/.og. Die Art, 13- It) Miliin grols. möchte am ehesten bei Aspi-
(iisrnna einzureihen sein, obwohl sie auch hierzu schlecht palst.
Am meisten ähnelt sie einer Art. die ich aus Kngland als I'ntvu-
lana V\ ilkinson erliiell. die jedoch ebenso unbekannt wie diese neue
Art sein wird. fw'». A.shnfrnlnun hat im Verhälliiils zu ihren nur
schmalen Vorder tingeln einen ziemli. h starken llinlerlcib und erhält
dadurch ein gedrungenes Ansehen.
Die Vorderiliigel sind dunkel. schmnti.ig griingian. etwa wie
bei ganz dunklen Asfiidisvau». Sie lülircn auf der zweiten Hälfte
des Vorderrandes etwa 4 Paar licliteie Doppelhäkchen. die durch
hier etwas dunklere (Grundfarbe getrennt werden, welche danach
europäische l.epidopteren.
auch als dunklere Flecke am \ oiHerrande an^osehen sind. Blei-
glänzend sind diese Häkchen niclii ; daliiiige£;eii sielil vor dem In-
nenwinkel ein Itlcii^länArnder Sirich, vor (lfm. nach innen, drei
schwaize Sliichelchen iihei einander stehen. Diese schwarÄen Slri-
clielchen werden aber bei keinem Sliick nach innen (v\ ie hei Aspi-
discatia u. a ) durch eine /.weile Hleiliriie bcj^renzl (einj^eschlossen).
Dahin^ef;en setzt sich die vorhandene Hleiliiiie bei /.wei dei vorlie-
genden Stücke bis nach dem Vorderrande hinauf fort, [»arallel mit
dem Aufsenrand verlaufend Die j^rauen Franken haben zietniich
starken <:ilanz Die Unterseite dieser Flügel ist glänzend grau, nur
am Vorderraud tritt gegen die Spille zu el\\as Zeichnung auf. Die
Hintertlügel sind bei dem Männchen granweifs und werden nach
dem Aulsenrand hin bedeutend dunkler; Ixim Weibchen sind sie
fast eintönig grau. Die Franzen sind viel Hehler um! führen an der
Basi'« die bekannte dunkle Linie. Thorax und Kopf sind grüngrau,
>jie Stirn und die kleinen sehr behaarten Palpen etwas lichter.
63. Dichrorhampha Harpeana n sp.
Diese hochalpine Art f.ind ich zuerst Ende Juli im (>ber-En-
gadin am Fufs des Piz Languard - Kegels in einer Höhe von 8 bis
9000 Fuls Im vorigen Jahre lami ich sie sehr häufig am Fufs des
eigentlichen Gornergrat und fast bis zu seiner Spitze hinauf, also
auch bei 9000 Fufs herun». Sie flog hier Anfaniis August ganz
frisch an Stellen, wo decvSchnee vor wenigen Wochen weggeschmol-
zen war', und wo namentlich der kleine Rhamnus alpina häufig
wuchs. An (iröfse variirl diese Art von 13 — 17 iVlillm. Sie steht
von den bekannten Arten der iirölseien Bu^nionmta am nächsten,
obwohl sie nie damit verwechselt werden kann, da sie in dei iVlitle
des Innenrandes eine lichteie. grol'se, fleckenarlige Doppelbinde führt,
die der Bugniouana gänzlich fehlt. Letztere Ait flog im Engadin
an fast gleichen Stellen viel häiiligir als Harpeana, währeml sie am
Gornergral durchaus fehlte. Die Färbung der Vorderflügel ist grün,
grau, etwa wie bei ßugnionana. mit malt bleigrarjen Zeichnungen
darauf, die larrge nichl so stark glänzenrl sind. Diese Z<eichnungeu
bestehen zunächst in einer' Art breiten doppelterr IVIitlelbinde, die in
der Mille de> Innenrandes fast flecUenai lig aufsitzt Sie zieht sich
von hier schräg auswärts bis zur Fingelnrilte rrrrd gehl dann in ei-
nem spitzen Winkel nach dem Vorderrande zurück, wo sie etwa
bei ein Driltel mündet Dadnrt^h errlstebl ein dunkles Hasalfeld
mit spitzem Winkel in der Mille, das nur selten noch die Spuren
einer lichten Zeichnung hat. Auf dem äufseren Flügeltheile sitzen
284 Slnu(iinf:;er: neue
am Vordeir.'iii'li' /.mii- lisl «'in lirlilt-r ( woilslicher) Dop|ielslriclj.
und »laiiii <li«M i'iiifarlH'. hisl fileicli weil v«»ii einaiKit'r nilfeinte
liciih* Slrirlir. dir siili iiarli unten hin in ni.'<lt blcilailtige l.iuirn
fortselxeri. Die Linien des ersten Do|t|)el.slrielieb lunfeii dicht neben-
einander, nfteis ven'ini;:!. bis znin Intioiiwinkel Eiieiiso vpieinijien
sioti fjleirh oben die Ijnien der l)eiden ersten ^<>trennten Slrieiie,
und verlauten {^leirbfalls in ilcn Innenwinkel, no sie uiil der ersten
Linie zusaniinenstorsen. Die lileilinie des dritten Striches, zuweilen
last ^uwL ubiitlei'irl. laiilt an den olicren Thoil des Aufsenrandes aus.
Dorh sind diese Zeiehinin^en vielfneh niodilicirt. und ist besonders
AU erwiihnen. dals die Nveüsliehen Sliiehe am Vorderrande oft nur
wenif; liehlcr als die lolfienden miileii HIeilinien. also prau sind.
Vor dem Aulsenraitde stehen, nach unten hin. wie bei Btignioitana
u. a., -i- 1 s«'h\varz,c Punkte (zuweilen >lrieh;irtig) iibereinander.
denen am oberen Knde meist imeh ein bis zwei Punkte folgen.
Diese sind stets durch eine slrichartij; sieh verlängernde Einschnü-
rung der weilsen Fraii/en-Hasallinie getrennt, welche zuweilen oben
fast verschwindet, aber dann auf der Unterseite stets noch sichtbar
bleibt. Bei (w'rutierinua findet sich eine gan?. ähnliche Einschnürung
Die Spuren einer bleitariienen Limballinie linden sich nur hinter
den unteren schwarzen Punkten zuweilen \ or. Dann folgen die an
ihrer Basis meist stark lichlcn Kränzen, während sie auf ihrer zwei-
ten Hälfte, stark abgeschnitten, glänzend grau sind. Die glänzend
graue Unleiseile zeigt nur die weilsliclien Siriche am Vordeirande
und die wcii'sliche Kränzen - Basallinie mit ihrer Kinschniii ung auf
Kippe 6. Die schwarzgraiien liinterHugel haben lichtere Kränzen
un<l Unterseile. Die äufsersl stark behaarten, ganz abgeslulilen Pal
pen sind wie Kopf und Tiiorax dunkel griuigrün. /Jx^ufondfin hat
ganz, andere glalt behaarte spitze Palpen. Cftuvaniicnua La Harpe.
die nach einem iMännchen bcscliriebcn wurde, das ich in l.,a Harpe's
Sammlung im mu.>ee cantonal zu Lausanne nicht mehr linden konnte,
soll sehr schwache Vorderrandshaken haben, die bei finr/ienua
sehr deutlich auftreten. Ich glaube ülirigens sicher diese ('havnn-
nenua aus dem K.ngadin /.n besitzen, und benenne diese neue Art
zu Ehren des Bearbeiters der schweizerischen 'l'ttrtririilen. Mr. de La
Harpe. in Lausanne.
()1. Dichrorhamphn Plusiano n. sp.
Diese prächtige Art ist der vorigen am ähnlichslen. hat aber
in ihren typischen Exemplaren eine grüngelbe Kärbung der Vorder-
flügel (etwa wie (wruneriann) mit staik glänzenden BIcilinien nach
europäische Lepidopieren. 285
aufsen. Ich fand sie zuerst Mitte, Ende Juli im Engadin nicht ganz
so hoch wie die vorige Arl; diinn fiiii; ich davon zur seihen Zeil,
im vorigen Jalire präolilige Stücke hei Macuj;naga auf dem Wege,
der über das VVeifsthor führt, kaum 6000 Fufs lioch , auf einer
prächtigen, nach Süden gelegenen Alpenitiatle, dicht oherlialh des
Fulses vom Macugnaga-Glelsciier. Auch besitze icli ein diesen ganz
gleiches Stück aus dem Wallis. Diese Stücke führen nun alle eine
grüngelbe F'ärhung der Vorderflngel, während die Engadiner (min-
destens 2000 Fufs höher gefangen) hiervon meist nur Spuren auf
dei' mehr grauen Grundfläche zeigen, sich jedocli in ein/.elnen
Stücken den gelben fast ganz nähern. Als Ilau|ituDterscheidungs-
Merkmal von llarpeana besilzt Piusiuna am Innenrand in der
Mitte einen grofsen, fast w^eifs<'n, meist viereckigen (dreieckigen)
Fleck, der sich nie bindenartig nach vorn verlängert, sondern siets
in der Flügelmitle, wenn auch nicht gerade scharf, endet. An der
Basis an) (nnenraud führt er meist einen (bis zwei) dunkle kurze
Striche, von denen dieser Fleck in dem einen Falle (VN'alliser Stück)
getheilt ist, ja die innere Hälfte desselben fast verloren gegangen
ist. so dafs er viel schmaler auf! ritt. Der Flügelbasalfheil ist bei
den gelben Stücken meist sehr stark mit vveir>lichen Querlinien
durchzogen, bei den Engadinern bleibt er dunkel. Aufser den bei
Hurpeana erwähnlen, hiei' ganz älmlichen fünf weifslichen Vor-
derraudsbäkchcn, zeigt sich hier, bei den dunkleren Stücken zuwei-
len noch ein Paar bei ein Drillel der Länge. Die diei äufserslen
lichten Vorderrandsbäkchen sind bei manchen Stücken völlig weifs,
und stechen bei allen mehr gegen die ßicilinicn ah, wie bei
Harpeaiia. Diese Bieilinien sind viel glänzender, besonders bei
den gelben Stücken, sie haben einen andern Verlauf wie bei
Hurpenna, und sind namentlich zwei hinter dem weifsen Fleck lie-
gende, die sich zuweilen fast kreisföimig vereinen, besonders stark
glän£end. Doch ändern sie auch ziemlich in ihrer Zeichnung ab.
Vor dem Aufsenrande liegl eine Reihe schwarzer Punkte, meist 6
bis 7, von denen nur zuweilen die obersten zwei durch einen weis-
sen Strich von den andern gelrennt werden. Dieser weifse Strich
tritt ;tbei' auf der Unterseite stets, zuweilen sogar doppelt auf Die
dunklen, sehr stark glänzenden Franzen zeigen auch eine lichtere
Basallinie, die aber nur selten sehr deutlich auftritt. Die Unter-
seite ist bei den gelben Stöcken glänzend schwär/,, bei den andern
zuweilen silbergrau, und Iretf^n die Vorderrandshäkchen, sammt dem
schon erwähnten Aufsenrandstrich, meist sehr scharf auf. Auch
die Hinlerflügel sind bei den gelben dunkler als bei den andern
286 Stnii(linß:er: neite
Stiicken, wo (\\e nur wenig liclilpion Kran/.en eine (ieiillirlir (hink-
lere Kasallinie zelten. DicsiT liinie gelit auf der Unlerscile mei
sfeiis eine weifslirlic, nicht scharf beprenzic FJnie vorauf. Die Pal-
pen fast ganz so rauh nnil kurz abt;es(nt7.l wie hei flarpennu.
sind an der Hasi- lieht und an (\vr ohcicn H/illlf dunkel; bei den
f;«'Ih('n Pieujonlcscii direkt pclb und liefschwar/.. bei den Enj^adi-
ricrn schniiil7.i(; weü's und tinnkelgiaii. Der Kopf ist bei allen sonn!
dunkel, sowie der Tliorax . der al)er hei den pelhen Stücken gau/,
gelbe Kliigcideeken hat. die bei den andern nur etwas lichter grau
sind. leb kenne sonst keine .Nrf, mit der Plusiuua i.\\ verwechseln
wäre.
t)5. Phthoroblas tis? Aur antiana Mn. in litt.
Von dieser- prächtigen Art bcsil/.e ich /.wei Stücke, von denen
das eine sicher aus Ungarn (Umgegend Olen's'.') stammt, das andere
stammt aus Hoptl'ei's vSammlung. IVlann hatte ein Stück unter obi-
gem Namen in seiner früheren vSamnduog. das jetzt Dr. \>ocke be-
sitzt. Die vorliegenden Stücke, zwei Weibchen, sind 14 — 15 Mm.
grofs. Die Art gleicht am ersten einer riesigen Fblh Rheiliethi
(von denen meine gröfste il Mm. milst) ohne alle Verdunkelung
ilev ersten /.wei Diiltheile der Vorderllügel. Let/.tere sind also bei
AnKinlHiun |»rächlig dunkel- (braun-) orange gefärbt, mir in der
Mitte am Innenrand etwas lichter (gelblich), da wo l»ei andern .Ar-
ten der gelbe oder weifse Iniieiirandsneek sich befindet. Der ganze
Voi'derrand ist mit einer An/.ahl ginfserer imd kleinerer- schwarzer
Häkrhen (Striche) besetzt, die durch weirsgelbliche Trennung noch
stärker hervortreten. Die Flüi;elspitze seihst wird von einem schwar-
zen Fleck, angcnarlig, ausgefüllt. Darm stehen noch am Aul'serr-
rande schwarze Striche übereirrander (auf den Rippen) und am In-
nenwinkel ist das eine Stüek auch ganz schwärzlich arr';eflogerr.
Zwei glänzetr<le BIcilinierr. ähirlich. aber .stärker als hei Rhediella.
ziehen sich vom Vorderrand, wo sie weit getrennt sind, bis in die
Nähe ries Irinerrwinkels. wo sie sich fast vereiiren. Die äutsere ver-
läuft zrrrji I'heil parallel mit der feinen schwarzen Limlralünie. wel-
che vor rieri stark glärrzenden dirnklen Kran/.eir steht. Dicht un-
terhalb lies starken Vorderwirikellleckes erleidet dieselbe eine Un-
terbrechung durch cirrcn lichlgelhen Strich, wodurch zrrgleich die
Franzen etwas eingescbnüit werden Die Unterseife dieser Flügel
ist ganz schwarz mit einer Anzahl lichlgelber Vorderrandshäkchen
Die ninterdügcl sind durchaus schwarz u>it gelblichweifsen Fran-
zen. Die sehr kleinen Palpen. Stirn und Hüften der Beiue sind
europ. Lepidopferen. 287
weifslichgelb; der Scheitel und Thorax grau mit Orange schwach
gemischt; die Beine sonst gläii'/.oiid silliergran. Ebenso ist der oben
ganz schwarze Hinterleib an der Bauchseite silbergrau.
Zu verwechseln ist diese schöne Aurantiana mit keiner andern
mir bekannten Art; ob es aber nicht eine Dirhrorhninpha statt Phtho-
rohlastis sei, das will ich nicht bestimmt behaupten, da ich das
Geäder durch das hier ganz nolhwendige Entschuppen der Thiere
nicht untersuchen mag.
66. Morophaga Unicolor n. sp.
Hiervon fing ich im Jahre 1854 zwei Männchen auf der Insel
Sardinien (im Norden beim Dorfe Ploaghe), wie ich glaube in ei-
nem Wahte altei' Eichen, wo ich aus den Schwämmen einer Eiche
die Morophaga MoreUn Dup. erzog. Die beiden Exemplare von
Mor. Unicolor messen 17 und 19 IMillm , sind also viel kleiner als
Morella. von denen die mir vorliegenden 23 — 26 IVIm. messen. Ihre
Vordertlügel sind eintönig schwar/grau; nur die äufserste scharfe
Vorderkante erscheint ein wenig lichter, sowie auch die Franzen
etwas lichter untermischt sind, und eine sehr schwache lichtere
Längslinie zeigen Fast nur mit der Fjoupe entdeckt man, beson-
ders am äufseren Theil des Flügels, eine Anzahl dunklerer Fleck-
cher), die etwas erhabene Schuppmanhäufungen sind Die Unter-
seite ist eintönig grau, mit einer lichteren feinen Linie vor den
Franzen. Ebenso sind die Hinterflügel grau mit malt lichterer
Franzenlinie.
Das zweite Palpenglied, nach unten und aufsen fast schwarz,
ist äul'serst dick behaart, njehr als bei Mor. MoreHa und den Scar-
rfm- Arten. Nach unten seitwärts zeigt es einige abstehende bor-
stige Haare, wie ich solche bei M. Morella in gröfserer Anzahl sehe.
Das graue, dünne, ziemlich lange Endglied steigt aus dem buschi-
gen Hlnde des zweiten senkrecht empor, ist gelblich, mit schwacher
dunkler Kingelung bei dem einen Stück. Die Fühler sind nur äus-
serst schwach gekerbt, wie bei Morella; durchaus nicht st;irk be-
wimpert wie bei Sr. Boleli und Tessulalella, und viel geringer ge-
kerbl als bei Sc. Folypori. Fast möchte ich glauben, dafs die (iat-
tung Morophaga, besondeis nur auf den gemeinschafilichen Ursprung
der Rippen 8, 9 der Vordertlügel begründet, eine etwas künstliche
sei, und sehr gut mit Srardin vereint werden könne, zu der sonst
Folypori der verschiedenen Fühler wegen auch nicht pafst. Die
Beine der Mor. Unicolor sind wie bei den Äcart/ia- Arten und wie
bei Mor. Morella.
288 Stnudinger : neue
67. Tinea Atrifasciella n. sp.
Das eiii/.i^sle t^aii/. Iii-sclic !Miiniirlion dieser ueuen Art (ing ich
am Morien des 10. .Se|>l. :in einem vom Kegen noch ganz feiich-
leii. niil Licheiien stark i)en ach^eiieii Kelshioek hei (.'ellcs-les-bains,
Dep. Ardeche Ks steht am nächsten bei l'unelariella IWd. (i\'i-
gripunrlella Heyd.), dessen (iröfse, N Millim., es aurh hat. Der
Ciiiiiilton der Voi (h'i lliif;cl ist aher hei iinseiei .Ait rein «eilV. vväii-
leiid ileisellte hei l (iiniariflla stets gellilich erscheint. In der^Milte
des Flügels veiliiuft eine hieile schwai/.e Binde, die sich dem V<ir-
der- und Innenrande z,u etwas verjüngt. Dahinter steht am Vorder
rande noch ein grolser schwar/,er Fleck, der ,>ich fast mit der iMit-
tclhinde vereint, und unten eine vor dem Aulsenrand stehende dnnk
lere Farbciireihe, die sich bis an den Vorderrand hinanfzieht, gleich-
falls berührt. Diese schwarzen Zeichnungen sind aber sehr unbe-
stimmt begrenzt und mit ueifslirlien Atomen mehr oder minder
durclisclzl. Dann zeigen die Flügel noch ganz, an ihrer Hasis. be-
sonders nach dem Vorderrande hin, schwärzliehe Zeichnungen. Die
grauen, sehr lang berran/len llinlerflügel sind noch etwas spitzer
auslaufend als bei Pnrtelat ietla. Der starke weilse Kopfschopf ist
nach vorn iinlen s*-hr wenig i^elb augeflogen, doch nicht annähernd
so gelb vvii' »ier von Parielnriella stets und dnrchgehends ist. Die
Fühler erreichen mindestens zwei Driltheile dti Vorderfliigellänge.
sind durchaus fadenförmig und dunkel. Bei ParielarieUn erreichen
sie höchstens d.c h;ilhe Flügellänge, sind (natürlich bei Männchen)
viel dicker, gezähnt, bewimpelt und stets hell .An den sonst hel-
len Fiilsen sind die Tarsen und .Mittelschienen deutlich dunkel ge-
ringelt, was bei Vurielnriellu nicht der Fall ist. .Auch ist der Hin-
terleib entsrhieden bei Tin. AlriJ'ascieUu schlanker als bei Parie-
tarieUa.
68. Tinea Angustipennis n. sp.
Diese ganz ausgezeichnete Art wurde von meinem Fientide
Hartmann bei Münctien entdeckt, und ähnelt duichaus keiner an-
dern Tinea. Es liegt mir davon vin Pärchen vor, das 13 — l-<,5
Milhn. Flügelspaimung mifnt. Die dunklen Vorderflügel dieser Art
sind schmal und ziemürh spitz; ganz aulTallend schmal und spitz
verlaufend sind aber die grauen Hintcriliigel, welche sehr stark glän-
zend (fast goldglänzend) und in der Spitze et was dunkler sind. Fast
der ganze Vortlerrand ist bei ihnen ziemlich lang befranzt; an der
Basis des Hinteirandes (Aul.ocn- uml Inneniand sind durchaus ver-
europäische Lepidopteren. 289
schmolzen) sind sie äufserst lang. Die schwärzlich grauen, glän-
zenden Vorderflügel haben wenig hervortrefende orange oder blei-
farbene unbestimmte Zeichnungen, oder Beimischungen. In der Flü-
gelmitte, bei ein Drittel ihrer Länge, sitzt ein Häufchen emporge-
richteter schwarzer Schuppen, die aber durch Abfliegen (Spannen?)
sehr leicht verloren gehen, da das sonst äufserst frische Weibchen
sie nur noch auf dem linken Flügel ganz deutlich und voll zeigt.
Oberhalb und am unteren Theilc nach aufsen steht ein orange, gold-
glänzender Längsstricli ; dicht dahinter befindet sich eine gröfsere
bleiglänzende Stelle, mit einem Stich ins Violett. Am Vorderrande
bemerkt man 6 — 7 solche lichtere Fleckchen. Die am Aufsenrande
gelblichen Franzen werden am Innenrande schwärzlich. Die gelb-
lichen Franzen zeigen eine dunkel (dreimal) gescheckte Basallinie.
Die Kopfhaare sind auf dem Scheitel dunkel orange, unten auf
der Stirn lichter, schmutzig orangegelb. Die glänzend silbergrauen
Fühler sind sehr schwach sägeförmig, und erreichen mindestens drei
Viertel der Vorderflügellänge. Die grauen Beine sind an den Füfsen
lichter geringelt.
69. Micropteryx Isobasella n. sp. (?Calthella var. b. Z.
Lin. Ent. V. p. 323.)
Ich griff hiervon im vorigen Jahre am 8. Juli ein Pärchen auf
blühendem Gesträuch, Abends, bei Macugnaga, zwischen Mengen der
Micr. Aruncelta, die dort sehr häufig war. Die beiden fast 10 Mm.
grofsen Stücke sind demnach nur wenig gröfser als Callhella, und
vielleicht nur eine Lokalform davon. Da sie völlig eintönig gefärbte,
glänzend grüne Vorderflügel haben, ohne die Spur einer violetten
Basis, so stimmen sie in sofern mit der von Zeller I. c. beschriebenen
var. b. überein. Dahingegen sind ihre Hinterflügel sehr stark violett ge-
färbt, viel stärker als die meiner deutschen Calihella. Ferner sind noch
die Franzen der Vorderflügel an ihrer Basis, zumal beim Weibchen,
sehr schön violett - purpurgläuzend, was bei Calihella nicht vor-
kommt. Die rosfgelben Kopfhaare, Fühlcrlänge, so wie Thorax sind
wie bei Calihella^ nur sind die kleinen Schulterdecken kaum vio-
lett angeflogen. Ob wir es hier mit einer Art oder Lokalfoim von
Calihella zu thun haben, kann nur durch eine grofse Zahl südlicher
Fxemplare aus verschiedenen Lokalitäten konslatirt werden.
70. Micropteryx Completella n. sp.
Von dieser sehr kleinen Art fing ich nur ein Männchen auf der
Insel Sardinien; es ist aber so ausgezeichnet, das es zur Feststellung
Berl. Entoinol, ZeitBchr. XIV. 19
290 Stauüiuger: neue
«ler Art genügen kaiui. (irüfsc 6 IMin. Am nüclisten .sieht l>> bei
Atirealelln Sc. (AUiomllu Z.). Die |)iirpmf;irlMM)eii Vor(Jrinü2;cl ha-
Ikmi. wie diese, zwei Guldbiiideu, über einen vi'illi^ gülden gefiirblen
Auf^ciilbeil., der nach innen etwas spitzig au^Kinft und hier fast die
zweite Ouerhindc l)ciührt. Da nnn diese Oiierbinden auch fnal
doppell so breit wie bei Aurealella sind, so köiinle man die Vor-
derlirif^cl eben so {;ul und besser ,.goIdf;länz.«iid mit purpurner Ua.sis.
IVliltelbinde und halbmondüuniiger Aufscnbindc" bezeichnen. Nur
die äulsersle Spitze des F'lüf^els zeigt noch einen sehr kleinen vio-
lellcn Fleck. Die Kränzen sind glänzend grau. .Anf der IJnlerseilc
scheinen die beiden l^inden. und in der AuTsenspitz-e hier ein deut-
lich begrenzter Fleck durch, so dafs wir hier aUo die Zeichnungen
der Aurealella vollständig haben. Dennoch glaube ich nirlil. dafs
wir es hier mit einer blofsen Aberration oder siidlirben Voiictäl der
Aurealella zu thun haben . da die vorliegende Completella zunüchsl
^io sehr viel kleiner ist, und ich auch sechs richtige Axireulelln ans
Andaln^ien besitze, die, obwohl etwas kleiner als die denlsclien
Stücke, doch inuncr noch viel gröfser als Completella sind. Die
grauen Ilinlerflügel sind nur an ihrer äufsercn Hälfle hin etwas
violett angeflogen, schwäclier als bei Aurealella. Der Ko[»f ist lei-
der sehr abgerieben, doch scheint es nach einzelnen Flaar- Resten,
tlafs dieselben nicht ,.fetTughiei'\ sondern blafs schmulziggelb wa-
ren. Eine gröfsere Reihe voji gleichen Stücken kann Micr. Com-
plelella erst als völlig sichere Art leslstclieu, «)bwohl weder Zeller,
Wockc, noch ich an ihren Arlrechlen zweifeln.
71. Adela Florella 7j. in litt.
Diese neue Art erhielt ich zuerst in einigen Stücken von A.
Becker, später in IMehrzahl von II. ('hrislo|ih aus Sarepta gesandt.
Es ist wohl die kleinste Art der Cialinng, 7 — 9 IMni., und sieht
sie fast wie eine kleine Ad. Rtififrimlella aus. Ihre Vorderflögel,
etwas schmäler, sind einfarbig stark glänzend ginn (grün mit (Jold-
glauz). Bei einem [Männchen sind sie fast grünbraun. Die llinter-
flügel sind grau, nach der Basis zu lichter, und an der äufsereii
Ilälflc etwas violett angetlogen. Die Sclieitelliaare sind bei den
\\ eibrhen fast ebenso orange wie bei Rufifronlella. bei den MSnn-
chen sind sie matter, fast sclimnlziggelb. Die Fühler sind bei den
Mäimchen fast so lang wie die Vorderflügel; bei den Weibchen et-
was kürzer. Sie erseheinen zuweilen an ihrer Spitze etwas lich-
ter, fast weifslich; in Wirklichkeit berulil dies wolil nur auf einem
Lichtrefle.x, da sie stark grünglänzend, wie der 1 bora.\, sind. Eiue
Verwechselung mit einer bekannten Art ist unmöglich.
europäische Lepidopteren. 291
72. Swammerdammia Alternans n. sp.
Hiervon fing ich Mitte Juli im Ober-Engadin bei Maria Sils
drei Männchen, wenn ich nicht irre, in einem Lärchenwalde. Die
Art ist ziemlich grofs, 17 — 19 Mm., hat fast eintönig dunkelgraue
Vorderflügel mit grob eingestreuten weifsen und schwarzen Schup-
pen. Diese Schuppen machen sich namentlich abwechselnd schwarz
und weifs auf den Rippen des äufseren Flügeltheils bemerklich.
Nur das eine Stück läfst zwei undeutliche dunkle Querschatten als
Spuren von Binden in der Mitte erkennen. Die grauen Frauzen
sind nur oben an ihrer Basis dunkler. Die grauen Hinterflügel sind
mindestens ebenso stark gewölbt wie bei Sw. Apicella. Die Kopf-
haare sind schmutzig gelbgrau, bei dem einen Stück fast gelbweifs.
Die kleinen, dünnen, grauen Palpen hängen bei dem einen Stück
fast senkrecht nach unten, bei den andern sind sie etwas nach vorn
gerichtet.
Smammerd. Alternans steht der Sw. Alpicella von den östreichi-
schen Alpen sehr nahe, ist nur etwas gröfser, dunkler und fehlt ihr
der gelbliche Basalstreif in der Mitte der Vorderflügel, den Alpicella
zeigt. Alpicella scheint übrigens äufserst zu variiren, so griff" ich
im vorigen Jahre bei Macugnaga am 4. Juli ein Stück, das vor-
herrschend gelbliche Färbung der Vorderflügel zeigt, und das ich nur
für eine Alpicella- AhtvvaWow ansehen kann. Zwei andere Slücke,
welche ich Anfangs August unter einer grofsen Menge der Zelleria
Sax'ifragae als solche griff", sind auffallend zeichnungslos, und ha-
ben keine eigentliche gelbe Basallinie, gehören auch vielleicht einer
eigenen Art an. Unter Alpicella H. -S. ist jedenfalls nur Herrich-
Schäfler's Art, Fig. 359 p. 282, zu verstehen, da seine in den neue-
ren Beiträgen Fig. 45. abgebildete Alpicella zweifellos eine Zelleria
Saxi/ragae $ sein mufs. was aufser der Zeichnung der Vorderflü-
gel durch die äufserst spitzen Hinterflügel ersichtlich wird. Diese,
wie ich glaube von Dr. Hofmann beschriebene Art, der die Raupen
an Saxifraga fand, flog bei Zermatt an einzelnen Felsen auf Saxi-
fraga äufserst häufig und fand ich auch noch die Puppen davon.
Zellaria Fasciapennella Stt. wurde mehrfach für diese Alpicella H.-S.
gehalten, nach Stainton ist sie es nicht; noch weniger ist es meine
Alternans. Vielleicht ist meine Alternans mit unter den sieben Ex-
emplaren der Zelleria Fasciapennella von Frey, Tineid. d. Schweiz
p. 200, einbegriffen, der wohl jedenfalls mehrere Arten vereinte.
Seine sieben Stücke stammten auch aus dem Engadin, von wo ich
aufser meinen drei Alternans noch zwei dunkle Sw. Conspersella
19*
292 Stniidinper: netie
imtl ciiio Zellcrin Snxifragae habe. Jedenfalls können xvii erst
(luroli eine profse An/alil puter Exemplare ans verschicilcnen Fnnd-
orlen hier klar sehen
73. Herrichia n. gen. Excelsella n. sp. lloutti in litt.
Es ist «lies eine änfscrsi interessante Entdeckung des Herrn No-
tar Carl Rcntti. der mir darüber Folgendes millheill: ..Ich habe
diese Art zuerst 1857 bei Lahr in einem Stück gefunden, dafs icli
1858 an Herrn Dr. Herrich -SchälTer sandte, der mir dariiber be-
merkte: Jedenfalls neu, doch zur Bekanntmachung noch mehr und
bessere Exemplare zu erwarten, zwischen Scylhropia und llypono-
mevla. vSpäter erhielt ich noch einige mangelhafle und Itescliädigte
Stücke, nannte die neue (lalliing Herrirfiia. und sandte sie als solche
1860 wieder an Herrich -SchälTer, der mir für die Henennung der
Gattung dankte und wiederholte, dafs er sie für eine gute Gattung
zwischen Scylhropia und llyponomeula halte. Ich habe spSIcr auch
noch einige Slücke an Professor Frey in Zürich geschickt, der sie
mir als unbekannt zurücksandte. Einzeln fnig ich die Art da und
dort an Nadelbäumen. Dies Jahr nun (1869) gelang es mir an ei-
ner kleinen Stelle elliche 20 Exeniplare zu fangen (17. bis 20. Juli),
welche gcwifs hinreichen Gattung und Art festzustellen; ich nenne
sie nun llerrichia Excelsella.'" So weit Herr Heutti, der mir
die Beschreibung überläfst.
llerrichia nov. gen. Scheitel- und Stirnhaare fast glall an-
liegend, nur die Hinlerhauptshaare stehen emj>or. Keine Neben-
äugen. Saugrüssel sehr klein beschuppt. Labialpalpen dünn. lang,
sichelförmig nach oben gerichtet, den Kopf weit überragend. Füh-
ler des Männchens deiillich bewimpert, besonders na<'h dem Ende
hin durch abstehende Schupjien etwas knotig: welches letzlere sich
auch beim Weibchen findet. Sic haben etwa zwei Drittel Vorder-
flugellänge. Vorderllügel wie bei Ihjpnnomcnln. Hinlerflügel schma|
wie bei Srylhropin. Hippenbaii der Hinlernü::el : -3. 1 enispriiigon
dicht neben einander am unfcren Ende der IMitlelzelle. die sehr
deutlich getheilt ist . 5 entspringt aus deren unlerer Abtheilimg.
6. 7 weil von einander aus der oberen .Abtheilung. Vorderflügel:
Hippe 2 — 9 verlaufen in den .Anfsenrand. 8. i) in der Spitze des
Vorderrandes aus, 10 entspringt etwa in der IMillc. II hei ein Vier-
tel der oberen Zellenrippe.
Kopf, Thorax tind \'ordernügel der llerrichia ExcelscUn sind
weifs, lel/.lere mit dunklen Schüppchen mehr oder minder bestreut;
bei den ^^ eibchen bedeutend mehr. In der Mille der Flügel, nahe
europäische Lepidopteieti.
am luneiiraud, sieht ein meist deutlicher diiukier Fleuk, der bei ei-
uigeu Weibchen sehr grofs wird. Darüber, in der Millelaelle, be-
findet sich zuweilen nocli ein kleinerer undeutlicher Fleck. Eben
so ist der Theil des Flügels am Ende der Mittekelle bei den Weib-
chen stark schwarz bestäubt, fast fleckenförmig. Auch vor den
Franzen sowie in der Flügelspitze befinden sich dunklere Schuppen-
anhäufungen. Die hellen Franzen sind an ihren Spitzen dunkel
und zeigen auch bei einigen Stücken noch eine dunkle Mittellinie,
die nach dem Innenvvinkei zu mit der dunklen Aufsenlinie diver-
girt. Die Unterseite ist schwarz mit lichteren Franzen. Die weifs-
lichgranen Uinterflügel sind weit lichter als die bei Scylb. Cratae-
gella, sonst ebenso gebildet. Das mittlere Glied der sonst weifsen
Palpen ist nach aufsen dunkel. Kopf und Thorax durchaus weifs;
Fühler schwach geringelt. Ebenso sind die Tarsen und Mittelschie-
nen der Beine geringelt; die Hinterschienen sind ziemlich lang und
dicht behaart.
74. Cerostoma Satellitella Mus. Zeller.
Diese ausgezeichnete Art ist gleichfalls eine Entdeckung des
unermüdlichen Sammlers U. Christoph bei Sarepta. Sie überragt
nicht nur an Gröfse, 23 — 25 Mm., alle andern bekannten Cero-
stoma- Arien, sondern hat auch eine von diesen ganz verschiedene
Zeichnung. Dadurch dafs letztere in der Längsrichtung der Vor-
derflügel verläuft, sowie durch die auf diesen befindlichen Schup-
penhäufcheu, mufs sie am besten bei Scaltrella und Inslabilella Mu.
gestellt werden, welcher letzteren Art sie durch den gleichen Flü-
gelschnitt und Palpenbau noch näher steht.
Die Vorderflügel sind aschgrau, an ihrer Basis leicht licht- oder
bräunlichgelb, jedoch so, dafs der Vorderrand ganz schmal, der In-
nenrand ziemlich breit grau bleibt. Diese gelbe Färbung, welche
breit fleckenarlig etwa bis zu ein Viertel der Flügellänge geht, setzt
sich dann meist streifenartig in die Längsmittc des Flügels fort und
findet sich mit einer kleinen Unterbrechung hinter dem Schlufs der
Mittelzelle als gelblicher Wisch, der in den Vorderwinkel ausläuft,
wieder. Jedoch tritt diese mittlere und äufsere gelbbraune Färbung
meist nur ziemlich undeutlich auf, da sie mehr oder minder vom
Grau bestreut wird, was bei einem Stück sogar bei dem Basaltlieil
der Fall ist. Bei dem einzigsten mir vorliegenden Weibchen setzt
sich dieser, hier sehr lichtgclbe Basallhcil entschieden gar nicht in
den Flügel fort, sondern endet bei dem ersten schwarzen Schuppen-
bäufchen, das in der sogenannten Flügclfaltc etwas hinter ein Viertel
29 1 S(atuiinf;er : neue
der FlügellSiii^e sielil. Etwa 2 Mm. hinler diesem ersten dunklen
lläufrlion oiifi;ciiclitelcr vSclMi[)[)en befindet sich bei allen Mäniiclien
(8) ein iilinliclies, etwas kleineres zweites, das dem Weibchen ab-
solut fehlt. Kinxelnc i'Männelicn zeigen noch an) Vorderrand bei ein
Vierlei einen dunklen Fleck, ferner drei dunklere Striche am Kride
desselben und einen kleinen Punkt am Schlufs der Miltelzelle. An-
dere zeigen lichtere Längsstreifcn am äufseren Fiögeltheil, welche
den Rippen entsprechen. Auch sind hier öfters eine gröfserc Partie
grober schwarzei- Schuppen eingestreut. Der Aulsenr-ind ist durch-
aus nicht ausgeschnitten, wie bei Asperella oder Scabrella, sondern
nur am obern Thcil ganx wenig eingebogen, etwas weniger noch
al.i bei lustabilella Mn. Die hieran sfofseiiden grauen Kränzen füh-
ren meist an ihrer Basis, in der IMilte und am Ende schwarze
Striche, die aber nur sehr verloschen oder rudimentär auftreten.
Die Unterseile ist einfarth dunkel mit wenig lichteren Franzen und
3 — 4 weifslichen Strichen (Häkchen) am Ende des Vorderrandes.
Die grauen Hintcrflugel werden an ihrer Basis etwas lichter und
haben genau die Form der InsfabUella Mn., die etwas schmäler sind
und etwas spitzer zulnnfen als die bekannte Radialella (Fissella).
Das sehr lange, buschige zweite Palj)englied, aus dem ganz vorn
das kleine spitze Endglied hervorragt, ist nur dem von luslabibella
Mn. gleich kommend, und erinnert etwas an den Palpenbau von
Ypaolop/tus (Fasciellus), noch mehr aber an den von Fleurola,
wo aber das dünne Endglied garjz vorn herausragt. Bei dem Weib-
chen der Sulellitella ist das Endglied fast ganz in der vordem Be-
haarung versteckt. Die fadenförmigen Fühler sind lebhaft grau und
schwarz geringelt, die dunklen grauen Beine bleiben ungeriogcit.
Kopf lind Thorax sind aschgrau, nur die Schulterdecken sind fast
ganz, oder an der Spitze braungelb. Der Mangel der gelben Flü-
gelbasis sowie die aufrecht stehenden Schuppenliäufcheu etc. unter-
scheiden Inslabilella Mn., die auch etwas kleiner ist, sofort von
SaUllilella.
75. Cerost oina Nebulella n. sp.
Die zwei mir vorliegenden frischen Männchen sandte mir eben-
falls H. Christoph ans der Umgegend SareptaV Gri'ifse 17 u. 18 Mm.
Diese Art hat dieselben langen Palpen wie die vorige und steht der
Inslabilella Mn. am nächsten. Ihre Vorderdügel sind dunkel grau
mit breitem weifslichen Vorderrande, der bei dem einen Stöcke
an der Basis ziemlich rein weifs, dann aber nebclartig verloschen
erscheint, was bei dem zweiten Stück diirchgehends der Fall ist.
europäische Lepidopteren. 2fif&
Vor der Spitzte sichea hier drei schräg nach innen verlaufende ver-
loschene dunkle Linien. Aus der Basis zieht sich, ganz scharf vor
dem weifslichen Vorderrande abschneidend, ein dunklerer grüngraucr
Längswisch, der sich nach aufsen unmerklich verliert. Er bildet
etwas hinter ein Drittel der Flügellänge eine halbrunde Ausstülpung
in den weifsen Vorderrand. Senkrecht unter dieser Ausstülpung
steht ein, zumal bei dem einen Exemplar sehr deutlicher, schwar-
zer Punkt, sowie sich einzelne schwarze Schuppen hier und da auf
der Flügelfläche zerstreut zeigen. Am Inneurand ist die Färbung
auch ein wenig licht grüngrau, was man nur durch die Loupe er-
kennt. Der Aufsenrand mit den Franzeu ist fast gar nicht einge-
bogen. Die grauen Franzen zeigen nur in ihrem obern Theil, wo
sie viel kürzer sind, zwei dunkle Linien, die bei der Mitte der
Aufsenrandslänge völlig aufhören. Die graue Unterseite zeigt nur
am Ende des Vorderrandes 3 — 4 weifse Striche, durch tieferes
Dunkel, das also auch strichförmig erscheint, getrennt. Hinterflügel
ganz wie bei der vorigen Art; ebenso der Palpen- und Fühlerbau.
Kopf, Thorax und Beine sind einfarbig dunkelgrau.
Der breite, lichtere (weifse) Vorderrand mit der punktartigen
Einstülpung unterscheiden Pleur. Nebulella leicht von der etwas
gröfseren Inslabilella Mn.
7d. Depressaria Senecionis n. sp.
Diese Art erzog ich zuerst Ende Juli, Anfang August 1862 in
Sn. lldefonso (Alt-Castilien) aus Raupen, die ich etwa einen Monat
froher auf der Sierra Guadarrama (circa 7000 Fufs hoch) in den
Blättern^ Blüthen und Knospen einer niedrigen grofsblühenden Se-
necio (Tourneforli glaube ich, spanisch ,,Hoja Uomana'") gefunden
halte. Späler erzog sie auch Herr Pfaflenzeller im Ober-Engadin
und im vorigen Jahre Dr. Wocke bei Trafoi (Süd-Tyrol) aus einer
Senecio-Avl. Diese Art variirt sehr an Gröfse, 14 — 21 Mm.; die
gröfstcn Stücke sind aus Tyrol, als mittlere Gröfse kann man 18 Mm.
annehmen, also ist die Art etwas grölser als die bekannte Parilella^
Bei dieser, der Depr. Ferulae^ Cachritis und Hipponiarathri Nick,
steht sie am besten, und ähnelt besonders der letzteren sehr. Die
Grundfarbe der Vorderflügcl hat dasselbe dunkle Gelbgrau wie
letztere, selten mit einem Stich in's Rothbraun, wie dies Parilellu
vorherrschend zeigt. Die Flügelbasis ist, wie der Thorax und Kopf,
lichter grau oder röthlich gelb, nach aufsen am Inneniand scharf
schwarz begrenzt. Am Lichtesten und Auffallendsten irill diese
Basalfärbung bei den Spaniern, viel dunkler meist bei den Tyrulern
296 Stnudinger: neue
;iiit. Hei ein Diillt-I FIüj;eII;in{;r slrlicii in «1er Miliolzellc nacli «)l»eii
zwei srh\v.'ir/,c l'iiiikU* srlirüf; üheroinaiidcr, doi- iiiileie clwas iiaoli
aufsei), wie dies bei llippomarulhri iinil einigen andern I>e|)ressarien
der Fall isl. Daliinicr stellen, neben einander, zwei wcifslicbc,
mehr oder minder slark schwarz umsäumte Piiiikle. von denen der
innere etwas kleiner isl. Nur bei zwei meiner \'i vorliegenden
Stiieke verschwinde! er, aber nur auf dem einen Flügel des Thie-
res, und ist auch hier durch einen schwarzen Punkt noch angedeu-
tet, der als Ueberbleibsel der schwarzen Umrandung zu betrachten
ist. Hei IJifipotninut/iri und l'nriletla kommt der innere weifse
Punkt nicht vor; bei Ferulae und Cnchrilis. wo aufser diesem oft
noch ein dritter weifser Punkt steht, fehlen die beiden schwarzen
Basalpunkte. Sonst zeigt I)ep. Senerionis auf der Fliigeinäche zer-
streute schwarze Schuppen und meist eine sehr undeutliche schwarze
Punkireihe vor den gleichgefärbten F>anzen. Die dunkle Unterseite
führt einen lichteren (gelblichen), schwarz gefleckten Vorderrand
und ist an ihrem äufsern Thcile mit den Franzcn violetlrölhlich an-
geflogen. Die grauen Hinferflügel sind nach aiifsen etwas dunkler,
und auf der Unterseite sind hart vor den Franzen die Rippen zu-
weilen breit licht, so dafs eine Art gescheckter iJmballinie hier
entsteht. Die lichtere, gelbliche oder röthliche Färbung des Kopfes
und Thorax habe ich bereits oben erwähnt; das spitze Endglied der
Palpen ist bei den lichter gefärbten Stücken (Spauiern) vor dem
Ende sehr deutlich dunkel geringelt, was bei den dunkleren natür-
lich fast nicht zu erkennen ist. Die Futterpflanze der Haupe ist.
aufscr den angegebenen Unterschieden der Punkte und Färbung des
Thieres. hier fast der ilauptunterschied von den nahen Arten, wie
dies noch bei andern Depressarien und besonders /it7Äoro//e/»«- und
Nef>ticula-.\v\en gleichfalls hauptsächlich der Fall isl. Freilich glaube
ich, dafs manche dieser Arten später eingezogen werden müssen.
77. Depressaria Bnpleurella Eppelsheim in litt.
Diese schöne Art ist eine Entdeckung des Herrn Eppelsheim
in der Hheinpfalz. der sie mir unter obigem Namen einsandte und
mir deren Beschreibung überläfst. Kr schreibt mir darüber: ..Raupe
von Ende Juni bis August an den Blättern von Riipleiiriim falcatum
in einer durch das Zusammenheften der beiden Blallränder gebilde-
ten Röhre, deren vorderes Ende sie befrifsf ; sie wechselt oft. Schmet-
terling von F^nde Juli bis in den September." Gröl'sc der vorlie-
genden S Exein[)laie 17 — *24 !Mm. Depr. Itupleurella dürfte am
besten zwischen Dcpt lA/janol itlella (besonders der var. I.userpiiii)
etiropäische Lepitlopleren. 297
und Bfuliella m setzen sein, untersclieidef sich aber durch ihre ei-
geulliün)liciie kastanienbraune (braunrotlie) Färbung der V'order-
flügcl sofort von diesen sowie allen andern mir bekannten Depres-
sarien. Auf diesen so gefärbten Vorderflügehi befinden sich mehr
oder minder eingestreute weifse Schuppen, die keinerlei Art von
deutlicher Zeichnung bilden und die sich vorxugsweise gegen den
Innenrand und am Aufsen- wie Vorderrand vorfinden. Sonst be-
merkt man nur noch am Ende der Miflelzelle einen äufserst ver-
loschenen dunklen Punkt (Fleck), vor dem in der Mittelzelle, ein
ähnlicher kleinerer steht, der aber bei einigen Exemplaren gar nicht
mehr zu erkennen ist. Die röthlichen Franzen zeigen bei einigen
Stücken eine Art dunkler ßasallinie, die indels den meisten durch-
aus fehlt. Die grausehwärzliche Unterseite zeigt lichtere Franzen
mit röthlichen Spitzen, und überall an den Rändern, besonders ge-
gen den Vorderrand hin, sparsam eingestreute weifse Schüppchen.
Die grauweifslichen Hinterflügel führen nach aufsen röthliche Fran-
zen, deren Basis zuweilen eine dunklere Linie zeigt. Auf der Un-
terseile sind diese Flügel am Vorderrande und besonders in der
Spitze dunkler und mit weifsen Schuppen stark untermischt.
Uebrigens führen die Hinlerflügel der Depr. Bupleurella am Aufsen-
rand, kurz hinter dem Innenwinkel, eine sehr starke Einbuchtung,
stärker als die entsprechende bei Libanotidella.
Kopf und Thorax ist dunkel rothbraun, der letztere mehr oder
minder, zuweilen überwiegend weifs beschuppt; besonders ist der
Mesothorax sowie die Spitzen der Schulterdecken stets weifs. Das
mittlere Palpenglied ist nach innen weifsgelblich; an der Spitze ist
es wie das dünne drifte Glied licht röthlicb. Die Fühler und der
graue Hinterleib sind ähnlich wie bei Depr. Libanotidella; letzterer
ist bei Bupleurella wohl noch etwas schlanker, und beim Männchen
an den Seilen nicht so lang und voll behaart. Von den grauen
Beinen sind die vordersten am dunkelsten, mit röthlichem Anflug,
und tritt hier die sonst sehr schwache Ringelung der Tarsen ziem-
lich hervor; die Hinterscbienen sind lange nicht so dick, namentlich
dicht behaart, wie bei Libanotidella.
Depressaria Btipleurella unterscheidet sich durch ihre ganz
aparte, rolh kaslanicnbraunc Färbung der Vorderflügel, mit einge-
streutem Weifs, von allen andern Arien der Gattung sofort.
29b Slaudhtger: neue
78. Dep ressaria Subpalloretla n. sp. (iPallorclla II. -S.
Fig. MB; var. c. (et b.) Z. Lin. Ent. IX. p. 204.)
Diese Arl erhielt ich seil Jahren, wie es scheint iu gezogenen
Stücken jius Ungarn als Pallorellu. die mir allerdings von den deut-
schen I'utluiella /.icmlich abweichend erschienen. Nach Slaininn's
Ansicht, die auch Professor Zeller theiil. ist dies aber unzweifelhall
eine neue, der l'allorella sehr nahe stehende Art, die ich auch noch
in einem Stück aus iMonlpellier besitze. Uepr. SubpnltureUu ist
durchsciiniltlich etwas grofser als Pallorella, und messen meine vor-
liegenden Stücke 21 — 26 IMm. Ihre Färbung ist genau dasselbe
Fahl- oder Ueingelb wie bei I'allorella. Die Vordcrflügel schei-
nen etwas breiter zu sein und sind auf ihrer ganzen Fläche mit
schwarzen Atomen (öfters sehr dicht) ziemlich gleiciunä fsig
bestreut, was bei Patloreila nie der Fall ist. Der streifen-
ähnliche Wisch am Innenratide. bei deutschen Pallorella s\ eis
sehr deutlich, fehlt hier ganz oder ist nur gegen den Innenwin-
kel hin, wo er bei Pallorella aufhört, angedeutet. Bei einigen
Suüfjallorella zieht sich hier vor dem Aulsenrande hinauf ein brei-
ter schwärzlicher Wisch (durch dicht angehäufte schwarze Schup-
pen gebildet), wie er sich bei Pallorella wohl nie findet, wo hier
zuweilen die Hippen allein schwarz angellogen sind. Ich glaube
last, dafs Pallorella H.-S. Fig. 448. nach einem ungarischen Stück
abgebildet wurde und dann sicher hierher gehört; nur ist das Thier
zu klein und zeigt auch dunkle Kippen, die eben bei meinen un-
garischen Subpatlorella durchaus nicht hervortreten. Vielleicht so-
gar hat Zellcr bei seiner Palloi-ella var. b. auch eine uni;arische
Subpatlorella vor sich gehabt. Die drei schwarzen Funkle der Pal-
lorelta linden sich ebenso bei Siibpallorella . nur treten sie hier in
einigen Fällen, durch die reichere schwarze Bestäubung, weniger
deutlich hervor. Dahingegen tritt noch bei manchen Stucken sehr
deutlicii in der untern Flügelfalte, schräg unter dem mittleren schwar-
zen Punkt, ein vierter schwarzer Punkt auf. wie er sich bei Pal-
lorella nie liudct. Dieser fehlt vielleicht bei Subpalloretla eigent-
lich nie, wird .ibcr oft durch seine Kleinheil in der schwarzen Be-
stäubung unkenntlich. Die schwarzen Punkte des Aulsonrandes sind
etwas verloschener als die entsprechenden hei Pallorella.
Die weifsgrau glänzenden llinterflügcl mit weil'slichcn Fianzcn
und meist dunklerer, durchhrochcnrr Limliallinie iintcrsrhcidcn sich
nicht von denen der Palloretla. Sic führen ebenfalls am Innenwin-
kel eine sein- starke, lani: befranzlr Ausbuchtung:.
europäische Lepidopteren. 299
Kopftheilc, Thorax, Beine und Hinlerleib sind last ebenso ge-
färbt und gezeichnet als bei FalloreUa. Das mittlere Palpenglied
ist zuweilen nach aufsen kaum dunkler angellogen. Die vier vor-
deren Beine sind dunkel (braun); die hintersten licht; die Bauch-
seile führt zwei seitliche dunkle Striemen, zwischen welchen zu-
weilen zwei deutliche schwarze Punktreihen sieben, die aber auch
ganz fehlen können.
Sehr ähnlich kommen auch schwarz bestreute Varietäten von
Depr. Sparmanniana der Subpallorella, doch sind erstere zunächst
stets kleiner und unterscheiden sie sich namentlich durch die Form
der Hinterflügel, welche am Innenwinkel fast gar nicht ausgebuch-
tet und auch nicht eben länger befranzt sind, wie Beides in so ho-
hem Maafse bei Subpullorella stattfindet. Wie übrigens hier die
Arten ineinander übergehen, beweist noch der Umstand, dafs Prof.
Zeller früher (Lin. Ent. IX, p. 201) Sparmanniana als var. b. der
Depr. Liturella aufstellt.
79. Gelechia Libidinosa n. sp.
Das gut erhaltene Pärchen dieser neuen Art erhielt ich früher
vom Signore Ghiliani, der es in den piemontesischen Alpen gefan-
gen hat. Diese grofse Art mifst 28 Mm. Flügelspannung und ähnelt
der bekannten Gel. Tephriditella am meisten, da die Vorderflü-
gei fast ganz eintönig aschgrau gefärbt sind. In der Form sind
sie noch etwas mehr zugespitzt als bei Tephriditella. Auf densel-
ben treten nur sehr undeutlich drei schwarze Punkte auf; zwei
über einander, etwa bei ein Drittel der Flügellänge, und einer am
Schlufs der Mittelzelle, der sich beim Männchen mit dem oberen
der beiden ersten Punkte linienartig vereint. Vor den gleich ge-
färbten Franzen stehen beim Männchen äufserst undeutliche schwarze
Pünktchen. Die dunkle Unterseite zeigt nur an den Rändern, be-
sonders in der Spitze, einige wenige weifse Schüppchen. Die dun-
kelgrauen, etwas lichter hefranzten Hinterflügel sind am Hinterrande
lange nicht so stark gewölbt, und vor der Spitze so deutlich aus-
gebuchtet wie bei Tephriditella. Sie gleichen am meisten denen
der Gel. Nigra oder der gemeinen Ericetella;, nur sind sie wohl
noch etwas schmäler.
Die Palpen sind denen der Ericetella ganz ähnlich; das mitt-
lere Glied ist also weniger dick wie das bei Tephriditella, mit der
sonst der Palpenbau auch ziemlich übereinstimmt. Beim Männchen
ist das mittlere Glied weilslicb, das Endglied schwarz; beim Weib-
chen ist das hier noch dünnere Mittelglied grau und schwarz ge-
300 Stautiitiger: neue
luischl, vliciisu wie das elwas dunklere Kiid^lied, diib liier an sei-
nem Knde scliarl ab^esclniillen liell ist. Die Sliin isl ein wcnij;
liclitei als der gian und schwarz ^eniiächte Scheitel; der Thorax
nueh elwas dunkler. Die radcnfürniigcn Fühler sind schwach hell
uin\ dunkel {;cringell. Die grauen Heine haben zietniich scharf
schwarz und weil's geringelte Tarsen; auch die hintersten Schienen
sind nach aufsen schwarz, nach innen ziemlich lang und dicht hell
behaart.
Am Charakterislischien isl der Hinterleib der Gel. Libldinosa^
der in beiden (ieschicchlern so stark entwickelte Hegallungsorganc
zeigt, wie ich sie bei keiner Celechia sonst kenne, wonach ich auch,
auf die Ucgierden dieses Thieres schliefsend, dasselbe taufte. Der
Hinterleib selbst ist ol)en dunkel, unten licht, sehr stark seidenar-
tig glänzend. Das [Männchen hat ein Paar Afterklappen, die min-
destens doppelt, fast dreifach so grofs sind, als die bei TephrUli-
letla. Der bei dem vorliegenden Stück aufwärts gekrümmte starke
gelbe Penis führt etwa in seiner IMitte einen nach oben gerichteten
grauen Haarbusch. Beim Weibchen ragt aus den letzten Segmen-
ten eine breite hornige, hinten gerade abgestutzte Legeröhrc, übci-
I Mm. lang, hervor.
Durch diese Eigcnthümliclikeit, sowie durch ihre Grölse unter-
scheidet sich Gel. l/ibidinosu leicht von allen andern Gelcchicn.
80. Gelechia Ilung ariae n. sp.
Diese ganz eintönig grauschwarze Art erhielt ich in grülscrer
Anzahl von Herrn Pech, der sie in der Umgegend Ofens entdeckte.
Grölse 14 — 19 IMillim.; die ziemlich verschiedenen Weibchen sind
stets kleiner, nur bis 15 IMm.. und statt granschwarz sind sie lich-
ter, etwa dunkel mäusegrau. Nur wenige Alännchen lassen auf den
Vorderflügeln zwei nebeneinander stehende, sehr undeutliche schwarze
Punkte, wie bei Spnrcella H.-S. , erkennen, mit der die Art auch
Achnlichkeit hat. Spurcelta ist aber weit lichter, braungrau gefärbt
und hat namentlich ganz helle gelbliche Palpen, die bei Uutigariae
(^ stets dunkel-, beim ^ lichtgrau werden. Sonst ähnelt Gel Htm-
gariae noch ziemlich der Gel. Ericetella. lufemalis und der neuen
Furiauletla Heincm. (die ich alle drei für ineinander übergehend
halte), hat aber viel längere Kränzen und isl die Hinterflügelspitzo
hier deutlich hervorgezogen (der .\ufsenrand vor der Spili^e einge-
bogen), was bei EricelvlUt gai' nicht der Fall ist. Kinzelne Gel.
Huuginine sind auch auf den Vorderfliigeln etwas lichter bestreut,
besonders nach dem Aufsenrande hin. hei einigen Stücken fast in
europäische Lepidopteren. 301
Form einer Aufsenlinie. Die bereits oben erwähnicn dunklen Pal-
pen sind kürzer und gedrungener als bei Er'icelella^ etwa wie bei
Spurcella, nur ist das Endglied noch kürzer, Thorax und Beine
sind dunkel (schwarz), die Tarsen schwach licht geringelt. Der
dunkle Hinterleib ist an der Bauchseite lichter, glänzend grau.
81. Gelechia Pascuicola n. sp.
Diese Art fand ich Ende April, Anfang Mai ziemlich häufig auf
ganz kahlen Schaafweiden in der unmittelbaren Nähe von Sn. Ilde-
fouso (Alt-Castilien) fliegen. Dr. Wocke bestimmte sie mir als „der
Gel. Mulinella sehr ähnlich'', und in der That stimmt sie mit die-
ser hinsichtlich der Färbung ganz überein, die genau denselben gelb-
aschgrauen Ton hat. Sonst aber zeigt sie mit der viel dunkleren
(grauschwarzen) Gel. Velocella so viel Uebereinslimmung, zumal im
Bau der Palpen, Hinterflügel etc., dafs sie sehr wohl als eine lichte,
darwinistische Form derselben angesehen werden kann.
Die gelbgrauen Vorderflügel erscheinen meist etwas dunkler
gestreift (auf den Rippen) und erkennt man fast stets eine unter-
brochene, sehr verloschene lichte Aufsenrandsbindc, die sich beson-
ders am Vorderrande zeigt, und den weifsen Zeichnungen von Ve-
locella entspricht. Vor den Franzen stehen einige meist sehr ver-
loschene dunkle Punkte. In der Flügelfalte steht eine schwarze,
bräunlich umrandete Basallinie, etwa bis ein Drittel Flügellänge ge-
hend, und am Ende derselben steht schräg darüber ein schwarzer
Punkt, der sich auch meist linienartig nach aufseu verlängert, und
da auch braun umrandet \\\vA. Das Braun unterdrückt hier, wie
auch zuweilen bei der unfern Linie das Schwarz fast ganz. Die
diesen entsprechenden Linien lassen sich auch nicht selten, zumal
durch das Braun, auf den sonst schwarzen Flügeln der Velocella
nachweisen. Die glänzend lichtgrauen Hinterflügel mit gelblichen
Franzen sind denen der Mulinella ganz gleich; die von Velocella
sind nur etwas dunkler.
Die Palpen sind nun durchaus verschieden von Mulinella, bei
denen das Mittelglied viel dünner und fast glalt beschuppt ist, und
ganz gleich mit denen der Velocella gebildet , wo das Mittelglied
ziemlich dick, mit langen, nach unten stehenden Schuppen besetzt
ist. Sie sind aber bei Gel. Pascuicola ganz licht, gelbweifs ge-
färbt; bei Velocella dunkel, grauschwarz, nur nach innen und oben
etwas lichter. Auch die Slirn und der Scheitel sind meistens gelb-
lich, zuweilen aber auch grau bei Pascuicola. Diese Kopftheile blei-
ben selbst bei dem einen Weibchen von Pascuicola licht , das
30S ■ Sinudinger: neue
sonst allein fast cbengo schwarze Vorderflügcl wie typische f'elo-
celln hat.
82. Gelechia Spiraeac Chr. in litt.
Diese kleine Art hat etwas Achnlicjikcit mit Gel. Acumina-
tella, und wurde fiii- eine dunkle VaricIJit davon gehalten, was sie
ahcr wej^cii der j^.iiii andern, sehr dicken Palpen nie sein kann.
Es ist dies wieder eine Kntderkung des eifrigen II. Chrislopli bei
Sarcpla. (iröfse 12 — 14 Mm. Vorderdügel grauschwarz mit einem
violetten Anflug und mehrcrcu (drei) verloschenen orange Punkt-
strichelehen. von denen zwei in der IMitlel/.cIle nebeneinander, einer
darunter, als liingcrcr Strich, in der P'altc steht. Doch treten diese
Flecke erst, durch die Loupc beselien , deutlicher hervor, wo man
denn auch sieht, dafs diese unscheinbare schwarze Pünktchen um-
geben. Die Hinternügcl sind fast ganz so wie bei Acnminatella^
nur ist die Sjiit'AC etwas mehr ausgezogen, die Einbuchtung davor
aUo stärker; obwohl auch Acuminatella hier in der Form ein we-
nig abändert.
Das rharakterislische Merkmal dieser Art bilden nur die Pal-
pen, von denen das mittlere Glied nuirallond dick ist, und zwar
nicht durch einseitige lange Beschuppung nach unten oder vorn,
sondern es ist ziemlich rund herum mit nach oben gerichteten, nicht
eben langen vSrhii|(pen bekleidet, und scheint also der eigentliche
Körper dieses Gliedes verdickt zu sein. Auch das kurze, etwa ein
Drittel so lange Endglied ist ganz anders wie sonst bei den Gele-
chien. da es in der Mitte sichtlich dicker als an der Basis und der
Spitze ist. und so fast lancollförmig erscheint. Die Färbung des
Mittelgliedes ist dunkel mit Grau gemischt, das Endglied schwärz-
lich mit g.nnz heller Spitze und auch hellerer Basis. Die Fühler,
so wie «lie Tarsen sind schwach hell und dunkel geringelt.
Die cigcnthiimlichen Palpen, welche einem eifrigen Syslema-
tikcr sicher hinlänglich Stoll zur Bildung einer neuen (lattung ge-
ben, unterscheiden diese Art sofort von allen ähnlichen mir bekann-
ten Arien.
.\m Schlüsse der Beschreibung sehe isli noch zur rechten Zeit,
dafs die mir von II ('Inistoph aus Sarcpta im letzlen Jahre in
Mehrzahl cingesaii<iten „ I';wo/o;>/iJt.s Spirncac' sicher mit dieser,
von Professor Zcller ben;innti'ii (iehchin identisch sind. Aus dem
von Christoph gegebenen Namen schlicfse ich, dafs er diese Art von
einer Spiraca (wohl aus den Blülhen) eizog. .Aber ein l'ysotophus
kann die Art nie sein, da bei Vpfolnphux d.i.» zweite Palpenglicd
europäische Lepidopteren. • 303
am Ende sehr dick, lang bescliuppt ist, und das lange dünne End-
glied sichelförmig daraus hervorragt. So wird wohl später eine
neue Gattung daraus gemacht werden müssen, für die ich dann den
Namen Rhynchopacha vorschlage.
83. Gelechia Rhombelliformis n. sp.
Hiervon erhielt ich ein Pärchen aus Sarepta durch Herrn A.
Becker. Die Art steht der Gel. Rhombella S. V. am nächsten, ist
aber zuuächst gröfser, 18 Mm. Die grauen Vorderflügel sind, be-
sonders beim Männchen, auf der vorderen Hälfte rölhlich angeflo-
gen, was bei Rhombella nicht der Fall ist. Ferner tritt hier eine
verloschene, lichte Äufsenrandbinde auf, die am Vorderrand beson-
ders deutlich ansitzt, und die der Rhombella fehlt, wo hier nur ein
schwarzer Fleck am Vorderrande aufsitzt. In der Mittelzelle stehen
hier, wie bei Rhombella, zwei schwarze Punkte, die aber bei Rhotn-
belUformis mehr strichförmig sind, besonders ist dies bei dem inne.
ren schwarzen Zeichen der Fall, das merkwürdigerweise auf dem
rechten Flügel bei beiden Stücken ein langer dünner Strich ist,
während es auf dem linken Flügel beim Weibchen einen kleinen,
beim Männchen zwei kleine Punkte bildet. Mau sieht also wie
diese Zeichnungen sogar bei demselben Stück rechts und links ab-
ändern können. Auch unterhalb des ersten schwarzen Zeichens, in
der Falte, läfsl sich beim Männchen noch ein sehr rudimentärer
schwarzer Punkt erkennen, der bei andern Stücken gewifs viel deut-
licher auftreten kann. Der bei Rhombella an der Basis des Vorder-
randes ziemlich lange schwarze Strich ist bei Rhombelliformis nur
als ein kleiner schwarzer Punkt erkennbar. Auf der dunklen Un-
terseile ist der äufsere Theil des Vorderrandes ziemlich breit weifs-
lich. Die glänzendgrauen Hinterflügel mit gelblichen Franzen kom-
men in ihrer Form denen der Rhombella ganz, gleich, d. h. ihre
Spitze ist nur sehr wenig ausgezogen.
Sehr verschieden sind aber die Palpen der Gel. Rhombellifor-
mis^ deren 2ies Glied sehr dick nach unten beschuppt ist, schwarz
und an der Spitze scharf abgeschnitten (röthlich) weifs. Das spitze
schwärzliche Endglied ist dunkel, nach innen lichter. Stirn und
Scheitel sind weifslich , ebenso die Fühler ungeringelt und licht;
beim Männchen ist Alles etwas röthlich angeflogen. Thorax beim
Männchen röthlich, beim Weibchen mehr weifslich. Beine nach
aul'sen dunkel, die Tarsen schwach geringelt. Der Hintorleib ist
beim Weibchen oben glänzend grau, und sind die Segmente auf ih-
rem hinteren Theil ganz weifs; der F.<egestachel ragt lang hervor.
.'{Ol • SInudinger: ueuc
ßeini Männclicii sind üben die ersten beiden Segmente gclblicb. die
hinlnrn gr:»u; die Bancliseite ist vorwiegend neifslicb. besonders
der Allel biiscbel. der iil)rigens nicbl relativ gröfser .tIs der bei
Rhombella ist.
84. Gelechia Syrticola Reutti in litt.
Die beiden mir voilicgenden Stücke. IMännclicn und ^^ cibclien.
wurden vom Herrn Notar Reutti am 7. Juni IS57 auf den Kiiein-
inscln in Baden gefangen und mir zur Beschreibung übergeben. Das
Männchen ist etwas geflogen, das gröfserc und lichtere Weibchen
aber völlig rein. Crülsc 16,5 — 17.5 Mm. Die Art älincH am mei-
sten der Gel. Itluscosella Z. , erinnert auch etwas an Conlinuella.
Palpen wie bei Conlinuella. das mildere Glied wcilslichgrau. ziem-
lich dick beschuppt, Endglied elwa von der Länge des zweiten,
schwärzlich: bei Muscosellu sind die Palpen dünner und länger.
Fühler elwa von drei Viertel der Vorderflügellängc, beim Männchen
deutlich gezähnt. Kopf graugclb. ähnlich wie hei Mnscosella. nicht
weifs wie bei Conlinuella.
Farbe der Vorderflügel schmutzig gclbgrau, wie bei Muscosella,
Turpella und manchen eintönigen Populella. Etwa bei ein Drittel
der Flügellänge liegt in der Falle ein wenig aulTallender dunkler
Strich, vor welchem bei dem einen Stück ein aulTallender weil's-
licher Querwisch steht. Bei diesem Stuck ist auch die weifsliche
Aufsenrandslinic. ents[)rechend der bei yiuscosella. Popnlella ete.,
dcutlii'h erkennbar, sowie hier am Vorder- und Aufsenrande weifs-
liche Schuppen vielfach eingestreut sind. Eigentliche dunkle Aus-
senrands|>unkle sind kaum, oder doch nur sehr verloschen, ei kenn-
bar. Frenzen schmutzig gclbgrau mit vielen schwarzen Pünktchen ;
Spitzen lichter. Das zweite Stück ist dunkler gehallen ohne deut-
liche wcifse Zeichnung. Die weifslicbgraucn llinlcrflügcl sind de-
nen der Conlimwlln ganz ähnlich, die Spitze ist vielleicht noch et-
was mehr ausgezogen. .Tedenfalls sind sie von denen der Vojmlella
wesentlich verschieden. Die Beine mil geringellen Tarsen bieten
weiter keine Kigenthümlichkeiten.
85. Gelechia Insulnris Reutti in litt.
Die fünf vorliegenden Stücke. 1 Männchen und 4 Weibchen,
sind gleii'hfalls eine Entdeckung <les Herrn Reutti. der sie Anfangs
.Inni IS57 auf den Hheininseln fand, (iröfse 13 — 15 Mm., etwa
gerade wie del. Tussil(tf:;inis, der sie auch am meisten ähnelt. Pal-
pen ähnlich wie bei dieser, weirslich; das zweite (7lied ziemlich
europäische Lepidopleren. 305
behaart, nach aulseii bis kurz vor dem Ende duukel; das Endglied
an der Basis und vor der Spitze dunkel geringelt.
Kopf, Thorax und Vorderflügel schmutzig weifsgrau, mit einem
Stich ins Gelbe. Letztere sind lichter als bei Tussilaginis , eintö-
niger, nicht mit so vielen Pünktchen bestreut. Vier der vorliegen-
den Stücke zeigen zwei deutliche schwarze Punkte, etwa bei ^ und
f der Flügellänge, nicht fern vom Innenrande. Bei zweien dieser
Stücke steht etwas schräg über dem ersten ein dritter Punkt; bei
dem einen Exemplar erkennt man nur den unteren ersten Punkt.
Bei Gel. Tussilaginis und Servella Z. (Seriaiipunctella Keinem.) sind
die drei Punkte fast stets ganz deutlich und steht hier der äufsere
Punkt weiter vom Innenrand entfernt, etwa in der Flügelmitte, in
gleicher Höhe (horizontal) mit dem (mittleren) ersten obern Punkt.
Die namentlich am Innenwinkel sehr langen Franzen sind bei meh-
reren Exemplaren nach der Spitze des Flügels zu mit schwarzen
Atomen bestreut. Die Hinterflügel sind denen der Tussilaginis ganz
gleich gebildet, der Ausschnitt vor der Spitze ändert etwas ab, ist
aber immer ziemlich tief. Die hintersten Beine, mit lang behaarten
Schienen, sind augenscheinlich länger als die der Gel. Tttssilaginis.
86. Gelechia Deserticolella n. sp.
In der Umgebung Sareptas von H. Christoph entdeckt, der mir
hiervon eine Anzahl Exemplare einsandte. Gröfse 10,5 — 12 Mm.,
der vorigen Art und der Tussilaginis am nächsten stehend, aber
mit rein weifsgrauer Grundfarbe ohne eine Spur von Gelb. Die
durchweg weifslichen Palpen sind ganz wie bei den obigen Arten.
Der ganz weifsliche Kopf hat schwach geringelte Fühler, deren star-
kes Basalglied oben meist schwärzlich erscheint. Der grauweifse
Thorax, Hinterleib und Beine bieten nichts Besonderes; an den letz-
teren sind die Tarsen äufserst wenig dunkel geringelt.
Die weifsgrauen Vorderflügel sind durchweg, wie bei Tussila-
ginis, mit dunklen Atomen ziemlich dicht bestreut. Sie führen in
der Regel nur drei schwarze, etwas gelb umschattete Punkte, von
denen zwei nebeneinander unfern des Innenrandes, und einer schräg
über dem ersten in der Mittelzelle steht , also genau wie bei den
Stücken der vorigen Art, wo sich drei Punkte vorfinden. Aufser-
dem zeigen aber einige Stücke noch einen vierten schwarzen Punkt,
und zwar dicht hinler der Basis in der Flügelfalte. Dieser Punkt,
bei dem einen Stück nur noch durch seine gelbliche ümschaltung
angedeutet, fehlt den meisten Exemplaren durchaus. Auf den lan-
gen Franzen sind auch meistens schwärzliche Schuppen eingestreut.
Berl. Entoraol. Zeitschr. XIV. 20
306 Slaudinger: neue
Die grauwcirsen llinlcrlliigcl. mit langen vvcirsliclirn rrnnxcn. sind
fasi ebenso gebiltlel wie hei Insulariti und 7'ris.s/7fijt;iiji«. \ iellciclil
ein klein wenig seliniälcr. weniger ausgebueiilcl ;ils bei der lelzlc-
ren Art.
Die kleinere Slalur, das F'VbIen de.s gelben Ton.», besonders
aiieli der fast wcifse Ko[)f trennt diese Art sofort von Insulmis inid
Tussilnginis, weielie letztere aueli eine andere Slelluni; «ler Vurdei-
flügeliuinkte bat.
87. Gelechia CnlminicolcUa n. sp.
Diese sclir kleine. S — II IMm.. eintönig graue Art fand ieli in
einer Höbe von 8 — I(t,()(lü Fufs. zuerst am Pi/. [^;iiigu;ird (Kngadin),
dann auf den» (iornergrat (V>'allis). und kommt sie sieber überall in
den Alpen in gleicher Höhe vor. Diese neue Art kommt am mei-
sten einer kleinen (fd. Psilella nabc, die aber etwas grofser. auf
den Vordeifliigeln deutlicher gezeielinet ist und auch ein anderes
(«rau hat. f-el. (ultnhiicoUllu hat eintönige, glänzend dnnkcigraue
Vordcrflügel bei den Männchen, die hier nur selten etwas lichter
werden, während sie bei den seltenen Weibchen stets liehtgrau sind.
Auch ist die Form der Flügel bei den NNeibeheii ganz anders, schmä-
ler und viel spitzer, als bei den IMännchen, wo sie mit denen der
Psilella u. a. ganz ähnlich sind. Meistens lassen sich in der Mit-
telzelle zwei nebeneinander siebende scliwarzr Pünktchen, wie bei
Psilella, erkennen, während ein dritter I^unkt. unten in der Falle.
nur bei einem Stück zu erkennen ist. In der Flügclspilze selbst
belindel sich, besonders bei den lichteren Weibchen, öfters eine
piinktartige Verdunkelung. Alle diese Zciclinuiigen treten sehr un-
deutlich auf. und gicbt es auch Stücke, wo die Flügel absolut ein-
tönig grau bleiben. Die lichlgrauen llintcrflügel mit gleich gefärb-
ter Spit/.e sind ebenso wie bei Psilella gebildet, mit lang vorgezo-
gener Spitze: bei dem 9 sind sie nur wenig schmaler.
Die Palfien sind fast ebenso wie bei Psilella gebihlet; das
dünne Fndglied ist indessen entschieden länger, fast so lang wie
das dicker besrhupple Mittelglied. Ihre Farbe ist grau wie die aller
übrigen unerwähnten Tlieile. von denen die Fühler und Tarsen kaum
geringelt genannt werden können.
Sehr ähnlich ist Gelechia Cnlminiroletla auch der gleich grofsen
l'romfilelln Stand, ans Andalusien, deren (irnndfarbe aber ein bräiin-
liehes (»ran hat. und der. ebenso wie der l'silrlln. der starke Sei-
denglanz der N'orderflügel unserer neuen Art fehlt. Der hohe Fund-
ort «lieser Art. »vo sie von Mitte .luli bis Anfang August niedrig
europäische Lepidopleren. 307
am Boden herumfliegt, ist auch eiu sehr gutes Unterscheidungs-
merkmal von den andern Arten der Ebene.
88. Gelechia Ustulatella n. sp.
Das mir vorliegende Pärchen fand H. Christoph bei Sarepta,
und kommt die Art der Inustella sehr nahe. Gröfse etwa wie bei
jener, 10 Mm. Grundfarbe der Vorderflügel genau wie bei Inu-
stella, violettgrau mit schwarzen Atomen stark bestreut. Die schwar-
zen Punkte auf denselben führen aber lange nicht eine so reichliche
gelbe (orange) Umgebung als bei Inustella. Auch stehen die drei
schwarzen Punkte anders, nämlich zwei nebeneinander in der Mit-
telzelle, der dritte (fehlt bei dem einen Stück) schräg unter dem
ersten. Bei Inustella steht der äufsere Punkt statt oben in der
Mittelzelle, unten am Innenrande. Uebrigens kann sich jeder der
beiden oberen Punkte bei Ustulatella in zwei Pünktchen auflösen,
wie dies bei den vorliegenden beiden Stücken schon auf der einen
Flügelseite der Fall ist. Die etwas lichter grauen Hinterflügel un-
serer Art sind zugleich ein wenig schmäler, mit nicht völlig so lang
gezogener (ausgebogener) Flügelspitze als bei Inustella.
Das mittlere Palpenglied ist ziemlich stark nach unten be-
schuppt, mehr als bei Inustella^ besonders aber ist das Endglied fast
doppelt so lang bei Ustulatella. Ihre Farbe ist schmutzig weifs.
beim 9 erscheint das Endglied schwach geringelt. Alle anderen
Theile sind grau, die Bauchseite weifslich, auch die Beine etwas
lichter. Die Tarsen sowie die Fühler sind kaum geringelt zu nennen.
Mit andern mir bekannten Arten ist fiel. Ustulatella nicht zu
verwechseln.
89. Gelechia Orthogonella n, sp.
Auch hiervon sandte mir H. Christoph zwei bei Sarepta gefan-
gene Stücke ein. Diese unscheinbare Art mifst 1.3 Mm., ist also
etwa so grofs wie Gel. Acuminatella, mit der sie auch fast ganz
ähnliche, eintönig (braun) schwarzgraue Vorderflügel gemein hat.
Auf diesen dunklen Vorderflügeln lassen sich äufserst schwer zwei
hintereinander liegende dunkle Punkte in der Falte und darüber,
nach aufsen in der Mittelzelle, zwei eben so gestellte Punkte er-
kennen. Feine gelbliche Striche, wie bei Acuminatella, fehlen durch-
aus. Die Franzen sind lichtgrau, bei dem einen Stück in der Milte
mit dunklerer Theilungslinie.
Das Haupterkennungszeichen dieser Gel. Orthogonella
bietet die Form der grauen Hi nter flügel, welche vor den Fran-
20*
308 Slauiliuger : neue
■/,on (oder an der Hasis derselben) gelblich umsiiumt erscheinen.
Diese Form ist diirrhniis abweichend von denen der übidi<-hen dunk-
|(Mi Arien, nnd Jihnell am meisten der der (•'il. Deleisella Z,. Die
S[)itze isl nämlich sehr lan^; nnd schmal ausgezogen, und die sie
bildende Einbiegung macht fasi einen rechten \\ inkel, wie
ebenso wieder die nach unlen folgende Ausbiegung rechtwinklig zu
nennen ist.
Auch die I^alpen kommen denen der Detersella weil näher als
denen der Actiminatella, Terrella etc. Sie sind zunäclist viel län-
ger sichclf<"»rmig auswärts nach oben gerichlel; das mittlere (Jlied
isl viel weniger verdickt (dünne), das Endglied viel länger als bei
Actiminaiella. Das mittlere (ilied isl dunkel, nur an der Spitze und
nach innen wird es gelblich, wie das ganze P'ndglied. Die Stirn
ist ein wenig heller als der dunkle Scheitel; die Fühler sind deut-
lich hell und dunkel geringelt. Der Thorax sowie die vorderen
Beinpaare sind dunkel, die hintersten lichter, die Tarsen überall
kaum geringelt. Die ersten Ilinlerleibssegmenlc sind lichter, gelb-
lich, die hinteren glänzend grau. Die graue Bauchseile sowie die
graue Unterseite aller Flügel führt einen lebhaften Scidenglanz.
90. Gelechia Furfurella Z. in litt.
Unter obigem Namen sandte mir H. Christoph fünf Exemplare
dieser fast einfarbig gelbweifsen Art aus Sarepla. Gröfse 13 — 16
Millm.. also etwas grofser als del. Tussilnginis, bei der die Art am
besten stehen mag. Vorderflügel hei drei Stücken weifslich, bei
zwei gelblich, mit ganz kleinen dunkleren Schüppchen, besonders
auf dem Aufscniheile. dicht bestreut, wodurch so ein ,.kleiernc8"
Aussehen entsteht. Nur bei einem Stücke zeigen sich in der Mit-
lel/.elle und an (lerem Ende zwei nebeneinander stehende dunklere
Pünktchen, durch Zusammeiihäufung der dimklcren Schüppchen ent-
standen, die aber auch hier erst zu sehen sind. Die weifsen Hin-
terflügel mit gelblichen Franzen haben etwa dieselbe Form wie die
der Tussilagiuis, d. h. eine ziemlich stark ausgezogene Spil/.e und
davor einen meist noch tieferen Ausschnitt (Einbiegung). Aber
letzterer scheint etwas abzuändern, tind ist namentlich bei dem ei-
nen gelblichen Stück links fast ganz schwach, während er rechts
stärker, wenn auch nicht so stark wie bei den andern Stücken ist.
Die Palpen sind denen der Tiissilagiuis ähnlich, das mittlere
Glied nicht dick, das dünnere Endglied ist kürzer als das nnttlere.
Die Färbung ist weifslich. nur das mittlere nach aufsen etwas dun-
kel angellogen Bei dem einen Stück ist auch das F^ndglied vor
eutofj. l^epidopteren. 309
der Spitze schwach dunkel geringelt, Kopf und Thorax wcil'slich,
die Fühler deutlich dunkel geringelt. Die weifslichen Beine sind
an ihren Tarsen nicht geringelt zu nennen Der Ilintcrlcih ist
gelblich.
Ob die gelbliche Form, welche nach Wecke in der früheren
IMann'schen Sammlung als Depuuperulella steckte, doch nicht einer
andern sehr nahen Art angehören mag, darüber kann nur ein rei-
cheres Material entscheiden. Ebenso besitze ich ein Stück unter
dem Namen .^Praticolella'-'' Mus. Z. aus Sarepta, welches ich vor
der Hand als merkwürdige Aberration zur Furfurella ziehen möchte.
Es stimmt sonst ganz gut mit den gelblichen Stücken, hat aber am
Innenrande zwei ziemlich scharfe schwarze Punkte, und zwar den
einen in der Falte, etwa bei ein Drittel, den andern dahinter ober-
halb des Innenwinkels, etwa bei zwei Drittel der Flügellänge. Fer-
ner ist hier das mittlere Palpenglied völlig weifs, das Endglied aber,
kurz vor der Spitze, sehr auffallend schwarz geringelt. Es ist dies
übrigens das einzigste sichere Weibchen, währeud von den andern
vier sichere Männchen sind, das eine gelbe Stück (Depauperatella)
aber keinen Leib mehr hat.
91. Gelechia Sieversi Chr. in litt.
Diese schöne Art wurde gleichfalls von H. Christoph bei Sa-
repta entdeckt, und wenn ich nicht sehr irre, von ihm auf Tama-
rix erzogen. Durch die schwarze Längszeichnung auf der Mitte des
Flügels ähnelt sie etwas meiner auch auf Tamarix erzogenen Gel.
PtuletU/ormis (Olbiaella Mill.), so dafs ich sie erst dafür hielt. Aber
sie ist davon völlig verschieden, und so lasse ich ihr den von Chri-
stoph gegebenen Namen zu Ehren des jetzt leider verstorbenen Pe-
tersburger Entomologen Sievers. Gröfsc 15 — 17 Millni. Färbung
der Vorderflügel rölhlich grau, mit einem unterbrochenen schwar-
zen Mittel - Längsstrich (Mittelschatten). Dieser Mitfelstrich fängt
hinter der Basis an, und geht fast zur Flügelhälfte, dann bricht er
sich nach oben und bildet hier einen meist sehr scharf abgesetzten,
an seinen Enden zuweilen punktartig verdickten kurzen Längsstrich.
Unter diesem ganzen Strich ist ein dunkler, schwarzgrauer Schat-
ten, der sich dahinter bis in die Fiügelspilze fortsetzt. Hart an der
Basis sieht am Innenrand noch ein kleiner schwarzer Strich, sowie
auch meist oben am Vorderrand, kurz hinter der Basis, ein bis zwei
kurze, feine, schwarze Sirichcichen sicli befinden Auch vor den
Franzen steht eine unterbrochene schwarze Limballiuic. Die Fran-
zcu selbst sind bis zu ihrer Hälfte etwa schwärzlich und röthli<h
grau gcmiMclil; ;iii der .'iiilscrcn Hälffo sind sie lothlicligraii. mit ei-
ner (leullioli .'iligesplxlcii dunklen IMiUellinic darin. Auf der sonst
einlöiiii; glärizend grauen l'nlerseite dieser Flügel trilt auch diese
Eud-Frauzeulinie deullicli auf. Die grauen Ilintcrlliigcl mit lichte-
ren Franzen haben eine nur wenig ausgezogene Spilzc, etwa wie
hei fiel. luterruftlelln. an welche Sieversi durch die Längszeichnung
«ler Flügel auch erinnert.
Das mittlere Palpcnglied ist nun recht dick, lang nach unten
heschuppi; das 1-ange dünne Endglied ist mindestens von desseu
Länge, Ihre Fiirhung ist. wie die des Kopfes und Thorax, rölhlich
grau, «las Endglied ist in der [Mille etwas dunkler. Sowohl die
Fühler, wie die eintönig glänzend grauen Beine sind uiigeringelt.
Gel. Sieversi, welche durch eine gute Ahhildung am leichfeslen
kenntlich gemacht werden kann, ist mit keiner Art zu verwech-
seln, denn fiel. Plutelliformis (bei der sonst der Palpenbau ganz
ähnlich ist) hat eine von* der Basis an beginnende, breite Mit-
tel-Längssfrieme, die nach unten ganz scharf von der hier schö-
nen Rosa-Färbung abgeschnitten erscheint.
92. Gelechia Magnetella n. sp.
Diese prächtige Art ist eine Entdeckung des Herrn Lederer,
der sie bei Magnesia fing. Die Diagnose „schwarz mit schwefel-
gelbem Kopf. Thorax, Flügclbasis und zwei Vorderrandsflecken"
enthält eigentlich die Beschreibung des ganzen Thieres. Cröfse des
mir vorliegenden Männchens 17 Millm. Auf den braunschwarzen
Vorderflügeln ist ein schwelelgelbcs, zienilich grade abgeschnittenes
Basaifcld, mindestens ein Viertel der Flügellänge einnehmend. Nur
der Vorderrand bleibt an seiner Basis dunkel. Dann hängt in der
Mitte des Vorderrandes ein grofser, unregelmälsig viereckiger, und
vor der Spilzc ein kleiner dreieckiger gelber Fleck am V^orderrande.
Besonders hinter dem Basalfeld. aber auch hinter dem ersten gros-
sen Fleck, befindet sich in dem Schwarz ein dunkel blau schillern-
des Ilalbbaiid. Auf der Unterseite scheinen die gelben Zeichnun-
gen matt durch, nur vor der Spitze befindet sich, dem kleinen Fleck
entsprechend, eine scharf gelbe Stelle Die schwarzen Hinterflügel
sind zieiidich breit mit nicht sehr stark ausgezogener Spitze.
Der sonst ganz gelbe Kopf hat schwarze Fühler. Dic'Palpen
sind sehr dünn, sichelförmig nach oben gerichtet. Der Thorax ist
gelb, nur die SchuHerdecken bleiben an ihrer Basis schwarz. Die
Brust hat je seitlich einen grofsen gelblichweifsen Fleck. Die dun-
kelen Beine siiul